DE2503270A1 - Verfahren zur herstellung von aliphatischen isocyanaten - Google Patents
Verfahren zur herstellung von aliphatischen isocyanatenInfo
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Description
Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zur Herstellung von
aliphatischen Isocyanaten durch partielle thermische Zersetzung von aliphatischen Carbaminsäurehalogeniden in einem ersten Reaktionsgefäß,
weitere thermische Zersetzung unter Durchleiten von Inertgas in einem zweiten Reaktionsgefäß, anschließende Reinigung
des Inertgases, von Halogenwasserstoff durch Absorption in einer isocyanathaltigen Mischung zu Carbaminsäurehalogenid unterhalb
der Zersetzungstemperatur, Einleiten dieser das Carbaminsäurehalogenid
enthaltenden Absorptionsflüssigkeit in das erste Reaktionsgefäß
und Rückführung des gereinigten Inertgases in das zweite Reaktionsgefäß.
Die Herstellung von Isocyanaten durch thermische Zersetzung von
Carbaminsäurehalogeniden in Gegenwart von inerten organischen Lösungsmitteln ist bekannt. Die Reaktion kann durch folgende Gleichung wiedergegeben werden:
R-N-C-X R-N=C=O + -HX .
I If
HO
Um die Rückreaktion zu verhindern, muß der Halogenwasserstoff
aus dem Gleichgewicht entfernt werden.
Bei Durchführung der Zersetzung in Gegenwart organischer Basen,
wie tertiärer Amine oder von N,N-Dialkylcarbonsäureamiden (DT-OS 1 593 554) oder wäßriger Lösungen oder Suspensionen von Säureacceptoren,
wie Alkali- und Erdalkalihydroxiden, Alkali- und Erdalkalicarbonaten,
Alkalihydrogencarbonaten, Trialkylaminen, Pyridin
und N-Methy!piperidin (GB-PS 1 208 862) kann der bei der Reaktion
gebildete Halogenwasserstoff gebunden werden.
426/74 - 2 -
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ORIGINAL'INSPECTED
- 2 - OoZ. 51 106
Die genannten Verfahren haben den Nachteil, daß die Isocyanate
in einem Medium entstehen, in dem sie gegen Zersetzung empfindlich sind. Aus Houben-Weyl, Methoden der organischen Chemie,
Band 8, Seite 136 (1952) ist bekannt, daß Isocyanate in Gegenwart
tertiärer Amine dimerisieren. Gegenüber wäßrigem Alkali sind sie äußerst instabil und gehen selbst bei Verwendung
stöchioraetrischer Mengen an wäßrigem Alkali zu einem großen Teil in Carbaminate bzw. Carbaminsäuren über.
Eine Arbeit in Annalen der Chemie 562, 75 bis 109 (1949) beschreibt
die thermische Zersetzung von N-Phenyl-carbaminsäurechlorid, wobei darauf hingewiesen wird, daß die Isolierung der
Isocyanate nur gelingt, wenn der entstehende Chlorwasserstoff durch chemische Agenzien, wie gebrannten Kalk, gebunden wird.
Hierbei treten gelegentlich Nebenreaktionen, wie die Bildung polymerer Isocyanate, auf.
Außerdem soll die Zersetzung nur bei aromatischen, aber nicht bei
aliphatischen CarbaminsäureChloriden zu Isocyanaten führen.
Die DT-PS 1 195 Oj54 empfiehlt dagegen, den bei der thermischen
Zersetzung von N-Alkylcarbaminsäurechloriden entstehenden Chlorwasserstoff
über einen Rückflußkühler aus dem Reaktionsraum abzuführen und gleichzeitig das entstehende Isocyanat über eine getrennt
angeordnete Kolonne abzudestillieren.
Außerdem wurde ein Verfahren vorgeschlagen (Deutsche Patentanmeldung
P 24 11 442.9), bei dem die thermische Zersetzung zu
aliphatischen Isocyanaten unter Durchleiten eines Inertgases durch das Reaktionsgemisch durchgeführt und der entstehende Halogenwasserstoff
zusammen mit diesem Inertgas aus dem Reaktionsraura entfernt wird. Mit den Gasen mitgerissenes Lösungsmittel,
Isocyaaat uad Carbaminsaurehalogenid können beispielsweise mit Lösungsmittel ausgewaschen und einer erneuten thermischen Zersetzung
unterworfen werden. Das so behandelte Inertgas enthält aber weiterhin noch Halogenwasserstoff. Von seiner technisch
sinnvollen Reinigung und anschließenden Wiederverwendungsraöglichkeit
hängt weitgehend die Rentabilität des gesamten Verfah-
609831/0939 ~5~
- 3 - ο.ζ.- 31 io6
rens ab. Die Befreiung,des Inertgases von Halogenwasserstoff ist
deshalb notwendig, weil sich dieses bei seiner Rückführung in den Kreisprozess mit Halogenwasserstoff anreichern würde. Entsprechend
dem Anstieg des Halogenwasserstoffpartialdruckes im Gasraum würde die Konzentration an Halogenwasserstoff in der
carbarainsäurehalogenld- und isocyanathaltigen Lösung zunehmen und die Carbaminsäurehalogenid-Rückbildung aus Isocyanat und
Halogenwasserstoff begünstigen. Eine auch nur annähernd vollständige thermische Halogenwasserstoffabspaltung aus den Alkylcarbaminsäurehalogeaiden
wäre bei einer Rückführung des mit Halogenwasserstoff beladenen Inertgases nicht möglich=
Die aus diesen Gründen notwendige Absorption des mit dem Inertgas
abgeführten Halogenwasserstoffs in Wasser zu Salzsäure und
anschließende Rückführung des Inertgases in den Kreisprozeß macht eine scharfe Trocknung des von Halogenwasserstoff befreiten
Inertgases vor der Rückführung unbedingt erforderlich, da sowohl Alkylcarbamlnsäurehalogenide als auch Alkylisocyanate
äußerst feuchtigkeitsempfindlich sind. Gerade diese Trocknung macht die Inertgasrückgewinnung und damit das gesamte Verfahren
äußerst kostspielig.
Es wurde nun gefunden, daß man aliphatische Isocyanate der Formel
R-N=C=O I,
in der R einen aliphatischen Rest mit 1 bis 10 Kohlenstoffatomen bedeutet, durch thermische Zersetzung von aliphatischen Carbaminsäurehalogeniden
der Formel
R-N-C-X II,
f Il HO
in der R die vorgenannte Bedeutung hat und X für Halogen steht,'
In Gegenwart eines inerten, organischen Lösungsmittels vorteilhaft
erhält, wenn man die thermische Zersetzung in Gegenwart des inerten, organischen Lösungsmittels in einem ersten Reaktionsgefäß
maximal bis zur Gleichgewichtseinstellung vornimmt,
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- V - OcZo 31 106
den dabei abgespaltenen Halogenwasserstoff über einen Rückflußkühler
abtrennt,
das im ersten Reaktionsgefäß erhaltene Carbaminsäurehalogenid-Isocyanat-Gemisch
in ein zweites Reaktionsgefäß überführt, dort die thermische Zersetzung des restlichen Carbaminsäurehalogenids
unter Durchleiten von Inertgas weiterführt, den mit dem Inertgas abgeführten Halogenwasserstoff mit Isocyanat
unterhalb der Zersetzungstemperatur zu Carbaminsäurehalogenid umsetzt,
die so erhaltene Carbaminsäurehalogenid enthaltende Mischung in das erste Reaktionsgefäß einleitet und
das so gereinigte Inertgas in das zweite Reaktionsgefäß zurückführt
.
Das erfindungsgemäße Verfahren hat gegenüber dem zitierten vorgeschlagenen
Verfahren folgende Vorteile;
Das in das zweite Reaktionsgefäß eingeleitete Inertgas wird im Kreis gefahren. Das Verfahren wird weder durch die Verwendung
großer Mengen von Frischinertgas noch durch Trocknungsmaßnahmen, die nach der Abtrennung von Halogenwasserstoff durch Absorption
in Wasser erforderlich werden, kostenbelastet.
Die Gesamtmenge des bei der Reaktion freiwerdenden Halogenwasserstoffs
wird aus dem Ersten Reaktionsgefäß und ohne Durchleiten von Inertgas ausgetrieben, so daß das Auffangen des Halogenwasserstoffs,
z. B. durch Absorption in Wasser, die üblicherweise in Kolonnen durchgeführt wird, mit geringerem apparativen
Aufwand verbunden ist.
Bevorzugte Ausgangsstoffe II und dementsprechend bevorzugte Endstoffe
I sind solche, in deren Formeln R.einen Alkylrest mit
1 bis 10, vorzugsweise 1 bis A Kohlenstoffatomen, insbesondere mit 2 bis 3 Kohlenstoffatomen, einen Alkenylrest oder einen
Alkinylrast mit jeweils 2 bis 6 Kohlenstoffatomen und X ein
Bromatom oder vorzugsweise ein Chloratom bezeichnete Die vorgenannten
Reste können noch durch unter den Reaktionsbedingungen inerte Gruppen und/oder Atome, z. B. Alkylgruppen, Alkoxygruppen
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- 5 - 0.Z0 31 106
oder Alkylmercaptogruppen mit jeweils 1 bis 5 Kohlenstoffatomen,
Chloratome, substituiert sein.
Als Ausgangsstoffe II kommen beispielsweise in Betrachts
Methyl-, Äthyl-, n-Propyl-, i-Propyl-, η-Butyl-, i «Butyl-,
sek.-Butyl-, t-Butyl-, 2-Methylbutyl-(l)-, 3-Methylbutyl-<l}-,
2-Methylbutyl-(2)-, 3-Methylbutyl-(2)-, Pentyl-(l)-, Ferityl-(2)-,
Pentyl-(3)-, neo-Pentyl-, n-Hexyl-> n-Qctyl-, Allyl-,
3,3-Dimethyl-allyl-(3)-, 3-Methyl-^-äthyl-allyl-(3)-J. Butin-(1)-yl-(3),
3-Methyl-butin-(1)-yl-(3)-, 3-Methyl-pentin- fl)-yl-(3)-,
2-Methoxy-äthyl-, 2-Äthoxyäthyl-, 3-Methoxypropyl-,
3-Äthoxypropyl-, l-Methoxy-butyl-(2)-, 1-n-Propoxy-propyl-(2)-,
Methoxy-t-butyl-, Äthoxy-t-butyl-, Methylmercapto-,
Äthylmercapto-carbaminsäurechlorid und entsprechende Carbaminsäurebromide.
Bevorzugt sind Äthylcarbaminsäurechlorid, n-Propylcarbaminsäurechlorid und Isopropylcarbaminsäurechlorido
Die Zersetzung wird im allgemeinen bei einer Temperatur von +30
bis l80°C, vorzugsweise von 45 bis l40°C, insbesondere von 70
bis 115°C, zweckmäßig unter Rückfluß bei der Siedepunktstemperatur des Zersetzungsgemisches von Ausgangsstoff II und Lösungsmittel
drucklos oder unter Druck, kontinuierlich oder diskontinuierlich durchgeführt.
Man verwendet unter den Reaktionsbedingungen inerte, organische
Lösungsmittel, vorteilhaft solche, die den Ausgangsstoff II gut
lösen, aber den Halogenwasserstoff nicht oder nur wenig lösen.. Zweckmäßig wählt man Lösungsmittel mit einem Siedepunkt von
mindestens 6O0C. Beispielsweise kommen als Lösungsmittel in
Betracht:
aromatische Kohlenwasserstoffe, z. B. Benzol, Toluol, Ä'thjäbenzol,
o-, m-, p-Xylol, Isopropylbenzol, o-, m-, p-Cymol, Methylnaphthalin)*
Halogenkohlenwasserstoffe, insbesondere Chlorkohlenwasserstoffe, z. B. Tetrachloräthylen, Tetrachloräthan, Tetrachlorkohlenstoff,
Trichloräthan, Trichloräthylen, Pentachloräthan,
cls-Dichloräthylen, o-, m-, p-Difluorbenzole 1,2-Dlchloräthan,
1,1-Dlchloräthan, n-Propylchlorid, 1,2-cis-Dichlor-
- β - : 609831/0939
- 6 - O.Z. 31 106
äthylen, n-Butylchlorid, 2-, tert.- und iso-Butylchlorld, Chlorbenzol,
Brombenzol, Jodbenzol, o-, p- und m-Dichlorbenzol, Fluorbenzol,
o-, p-, ra-Dibrombenzol, o-, m-, p-Chlortoluol, 1,2,4-Trichlorbenzol,
1,10-Dibromdekan, Amylchlorid, Cyclohexylchlorid, 1,3-Dichlorpropan, 1,4-Dichlorbutan, Isopropylbromid, n-Propylbroraid,
Butylbromid, Äthyljodid, Propyljodid, Chlornaphthalin,
DlChlornaphthalin, 1,4-Dibrombutan; Äther, z. B. n-Butyläthyläther,
Äthylpropyläther, Methyl-tert.-butyläther, Di-n-butyläther,
Di-lso-amyläther, Di-iso-propyläther, Anisol, Phenetol,
Cyclohexylmethyläther, Tetrahydrofuran, Thioanisol, ß,ß'-Dichlordläthyläther;
Ketone, wie Methyläthylketon, Diäthylketon, Acetophenon, Cyclohexanon; Ester, wie Methylacetat, Benzoesäuremethylester,
Methylpropionat, Butylacetat, Äthylformlat, Essigsäur eäthyl ester, Phthalsäuremethylester, Phenylacetatj Nitrokohlenwasserstoffe,
wie Nitromethan, Nitroäthan, Nitrobenzol, o-, m-, p-Chlornitrobenzol, o-Nitrotoluolj Nitrile, wie Acetonitril,
Benzonitril, m-Chlorbenzonitril, aliphatische oder cycloaliphatische Kohlenwasserstoffe, z. B. Decan, Dodecan,
Hexan, Heptan, Nonan, Benzinfraktionen, Cyclohexan, Methylcyclohexan,
Cyclooctan, Cyclododecan, Petroläther, Dekalin, Llgroin, 2,2,4-Trimethylpentan, 2,2,3-Trimethylpentan, 2,3,5-Trimethylpentan;
Octan; und entsprechende Gemische.
Zweckmäßig verwendet man das Lösungsmittel in einer Menge von
50 bis 3000 Gewichtsprozent, vorzugsweise von 80 bis 900 Gewichtsprozent,
bezogen auf den Ausgangsstoff II.
Als unter den Reaktionsbedingungen Inerte Gase (Inertgas) werden
zweckmäßig Edelgase, wie Xenon, Argon, Neon, Helium; Alkane, wie Methan, Äthan, Propan, 2,2-Dimethylpropan, Butan, Pentan, Isobutan;
gasförmige Halogenkohlenwasserstoffe, wie Tetrafluormethan, Dichlormethan, Chlormethan, Brommethan, Hexafluoräthan,
Chloräthan, Fluoräthan; gasförmige metallorganische Verbindungen, wie Tetramethylsilan; Äther, wie Dimethyläther, Methyläthyläther;
bevorzugt Stickstoff, Sauerstoff, Luft und/oder Kohlendioxid, und entsprechende Gemische verwendet.
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- 7 - ο.ζ. ^i ιο6
In einer bevorzugten Ausfuhrungsform des Verfahrens kommen mindestens 80, vorzugsweise von 15Ο bis 10 000, insbesondere von
200 bis 8 000 Volumenteile Inertgas je Volumenteil Ausgangsstoff II in Betracht, wobei es vorteilhaft ist, die Menge an
Lösungsmittel auf die oben angegebene Menge Lösungsmittel, bezogen auf Ausgangsstoff II, einzustellen. Bevorzugt ist eine
Strömungsgeschwindigkeit des durch das Zersetzungsgemisch geleiteten Inertgases von 10 bis J500, insbesondere 30 bis 240
Volumenteilen pro Stunde je Teil Ausgangsstoff II.
Zur Reinigung des Inertgases von Halogenwasserstoff verwendet man isocyanathaltige Lösung, die man vorteilhaft dem ersten
und/oder dem zweiten Reaktionsgefäß entnimmt»
Die Rekombination von Halogenwasserstoff und Isocyanat zu Carbaminsäurehalogenld
verläuft bei einer Temperatur unterhalb der Zersetzuagstemperatur, vorzugsweise in einem Bereich zwischen
-50 und +400C.
Das Verfahren nach der Erfindung kann diskontinuierlich oder
vorteilhaft kontinuierlich, drucklos und/oder unter Druck durchgeführt werden, vorteilhaft in der ersten Stufe drucklos und
in der zweiten Stufe unter dem Druck, der im wesentlichen durch die Widerstände gegeben ist, die dem Inertgas von der Reaktionsmischung im zweiten Reaktionsgefäß und der Inertgaswaschflüssigkeit
unter den apparativen Gegebenheiten entgegengesetzt werden.
Die Zersetzung der Carbaminsäurehalogenide II kann auch in mehr
als zwei Stufen durchgeführt werden, wobei die zusätzlichen Stufen Bindeglieder zur ersten und zweiten der beschriebenen
Stufen sind.
Die nach dem Verfahren der Erfindung herstellbaren Isocyanate,
vorzugsweise Äthyl-, n-Propyl-, Isopropyl-isocyanat, sind wertvolle
Ausgangsstoffe für die Herstellung von Pflanzenschutzmitteln, Schädlingsbekämpfungsmitteln, Farbstoffen, Kunstharzen
und Kunststoffen, Textilhydrophobierungsmitteln, Waschmitteln,
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- 8 - O.Z. 31 106
Bleichmitteln und Klebstoffen. Insbesondere sind ihre Umsetzungen
zu Urethanen, z. B. für die Verwendung als Schaumstoffe oder hochmolekulare Überzüge mit hoher Flexibilität, oder Harnstoffen
von Bedeutung. Bezüglich der Verwendung wird auf vorgenannte Veröffentlichungen und Ulimanns Encyklopädie der technischen
Chemie, Band 9, Seiten 11, 12, 4o4 und Band 17, Seite 204, verwiesen.
Eine kontinuierlich arbeitende Apparatur ist in der Abbildung wiedergegeben.. Sie besteht in ihren wesentlichen Teilen aus dem
Vorratsgefäß 5 fü*1 die Mischung aus Carbaminsäurehalogenid und
Lösungsmittel, aus dem Reaktionsgefäß 1 (2 500 Volumenteile Flüssigkeitsraum), dessen Inhalt auf Rückflußtemperatur erhitzt
ist, mit Rührer 4, aufgesetzter Zulaufvorlage 5 für die Mischung aus Alkylcarbaminsäurehalogenid und Lösungsmittel,
aufgesetztem Rückfluß-Kühler 6, über den der gesamte Halogenwasserstoff
entweicht, mit Rückflußüberlaufvorlage, aus der
ein Teil des Rückflußkondensats in das Reaktionsgefäß 1 zurückfließt; einem Kühler 7, durch den ein anderer Teil aus der
Rückflußüberlaufvorlage gepumpt (Pumpe 8) und dabei gekühlt wird; einer mit Raschig-Ringen gefüllten, isolierten Absorptionskolonne
9, auf die diese gekühlte RUckflußüberlaufvorlageflüssigkelt geführt wird und deren Ablauf in das Reaktiönsgefäß
1 zurückfließt; dem Reaktionsgefäß 2 (2 200 Volumenteile FlUssigkeltsraum), dessen Inhalt auf Rückflußtemperatur erhitzt
ist, mit Rührer 10, Zulaufmöglichkeit aus dem Reaktionsgefäß 1, einer Inertgaseinleitung 11 und einem Rückflußkühler
12, über den das mit Halogenwasserstoff beladene Inertgas im
Gleichstrom mit der gekühlten Rückflußüberlaufvorlageflüssigkeit
auf die Absorptionskolonne 9 geführt wird; einem Gebläse
13, das das in der Absorptionskolonne vom Halogenwasserstoff
gereinigte Inertgas in das Reaktionsgefäß 2 zurückführt; dem Kühler 14 und elaer Vorlage 15 für die aus dem Reaktionsgefäß
2 ablaufende, lsocyanathaitige Lösung.
Die Zersetzung kann beispielsweise - entsprechend der Abbildung wie folgt durchgeführt werden:
- 9 -609831/0939
- 9 ~ O.2. >I 106
Der Ausgangsstoff II wird im Gemisch zusammen mit dem Lösungsmittel
oder getrennt vom Lösungsmittel dem Reaktionsgefäß 1 unter Rühren kontinuierlich zugeführt. Der Inhalt des Reaktionsgefäßes ist auf Rückflußtemperatur erhitzt. Der gesamte Halogenwasserstoff entweicht durch den Rückfluß-Kühler 6. Eventuell
mit dem Halogenwasserstoff durch den Kühler mitgerissenes Isocyanat, Carbaminsäurehalogenid und/oder Lösungsmittel können
beispielsweise mit Lösungsmittel ausgewaschen und in das Reaktionsgefäß
1 zurückgeführt werden« Der abgeführte Halogenwasserstoff kann mit Wasser zu Halogenwasserstoffsäure absorbiert
werden. Vom Reaktionsgefäß 1 fließt die Lösung mit weitgehend
zu Alkylisocyanat zersetztem Alkylcarbaminsäurehalogenid nach
Maßgabe des Zulaufs zum Reaktionsgefäß 1 in das ebenfalls auf
Rückflußtemperatur erhitzte Reaktionsgefäß 2. Durch das Gemisch im Reaktionsgefäß 2 wird Inertgas geleitet. Es entweicht
zusammen mit dem im Reaktionsgefäß 2 abgespaltenen Halogenwasserstoff
durch den Rückfluß-Kühler 12 und wird im Gegenstrom
oder - wie in der Abbildung - im Gleichstrom mit der Äbsorptlonslösung
der Absorptionskolonne zugeführt. Diese Äbsorptlonslösung
entstammt dem Reaktionsgefäß 1 und/oder 2 oder, entsprechend der Abbildung, einer Rückflußüberlaufvorlage des
Kühlers 7 und/oder einer nicht eingezeichneten Rückflußüberlaufvorlage
des Kühlers 12. In jedem Fall wird die Absorptionsflüssigkeit
gekühlt der Absorptionskolonne zugeführt. Die Menge an zugeführter Absorptionsflüssigkeit ist mindestens so groß,
daß der aus dem Reaktionsgefäß 2 stammende Halogenwasserstoff
bei der Temperatur in der Kolonne durch das Isocyanat in der
Absorptionsflüssigkeit vollständig gebunden wird. Die mit Carbaminsäurehalogenid angereicherte Absorptionsflüssigkeit läuft
in das Reaktionsgefäß 1 ab, während das halogenwasserstoffreie
Inertgas, gegebenenfalls nach Passieren eines nachgeschalteten Kühlers, beispielsweise mittels eines Gebläses dem Reaktionsgefäß 2 erneut zugeführt wird. Die zu Isocyanat zersetzte Carbaminsäurehalogenidlösung
im Reaktionsgefäß 2 kann über den Kühler l4 einer Sammelvorlage zufließen und direkt als solche zu
weiteren chemischen Umsetzungen eingesetzt oder zur Isolierung
des Isocyanats einer fraktionierten Destillation unterworfen werden.
- IQ 609831/0939
- 10 - O.Z. 31 106
Beispielhafte Ausführungen des Verfahrens zur Herstellung von Äthylisocyanat, n-Propyiisocyanat und i-Propylisocyanat sind
der folgenden Tabelle in Verbindung mit der Abbildung zu entnehmen.
Die in der Tabelle aufgeführten Werte wurden bei laufendem Betrieb
der Apparatur gemessen.
- 11 609831/0939
O.Z. 31 106
in RNHCOCl
Lösungsmittel
j
Konzentration Messung Verhältnis Verhältnis
an RMHCOCl nach χ RNHCOCl/ RNHCOCl/
In 0ew.£ Stunden RNCO in RNCO ^n
Betriebs- Gew.% Oew.g
zeit (s'.Zeichn.) (s.Zeiohn.)
βχ/β2
gaeanalyt.
Zusammensetzung
HCl/RNHCOCl
in Vol-56
(s.Zeichn.)
Zusammensetzung
HCl/RNHCOCl
in Vol-56
(s.Zeichn.)
gasanalyt. Zulauf Zusammen- In Setzung Vol-Tei
HCl/RNHCOCX 1·η pro In Vol-£ Sta.
(s.Zeiohn.)
Inertgasmenge
In
Vol-Teilen pro std.
Ausbeute an destill.RNCO,
bezogen auf eingesetztes RNHCOCl
Sdp.
i-C,
CD
CD
U>
CD
Toluol
26,
46,5 47,5
48,5 49,5 50,5
2/18,a
3/19
3/18
-/21
-/20,6
-/19
2,1/<5·10"2
3,0Α5·10"2
<0,1/<5·10"2 500 500
<Q,l/<5'10"2 500 500
500
50 000 (N2)
50 000 "
50 000 "
50 000 "
50 000 "
98
740C
Chlorbenzol 32,3
32 33 34
35 36
4-5/26
4/27
4/27
<0,1/23 «0,1/24
<0,1/24 3,5/<5·10"2
2,7/<5*10"2
2,7/<5*10"2
400 400
0"2
<0,1/<5"10"2 400 400 400
70 000 (CO2) 70 000 "
70 000 " 70 000 " 70 000 "
880C
Methylcyelohexan 21
35 36 37 38 39 2/18
2,5/17 3/17 0,2/14 1,2/<5·10"2
<0,ΐ/<5·10"2 300
300
0,3/12 1.9Α5-10"2
<0,ΐ/<5·10"2 300
300
0,2/13 1.3/<5·10"2 <0,1/<5·10"2 300
60 000 (N2)
60 000 "
60 000 "
60 000 "
6ο οοο "
95
59.5-60.50C
Claims (2)
- Patentansprüche/1./Verfahren zur Herstellung von aliphatischen Isocyanaten derin der R einen aliphatischen Rest mit 1 bis 10 Kohlenstoffatomen bedeutet, durch thermische Zersetzung von aliphatischen Carbaminsaurehalogeniden der FormelR-N-C-X II,I tiH 0in der R die vorgenannte Bedeutung hat und X für Halogen steht, in Gegenwart eines inerten, organischen Lösungsmittels, dadurch gekennzeichnet, daß man die thermische Zersetzung in Gegenwart des inerten organischen Lösungsmittels in einem ersten Reaktionsgefäß maximal bis zur Gleichgewi chtseinstellung vornimmt, den dabei abgespaltenen Halogenwasserstoff über einen Rückflußkühler abtrennt,das im ersten Reaktionsgefäß erhaltene Carbaminsäurehalogenid-Isocyanat-Gemisch in ein zweites Reaktionsgefäß überführt, dort die thermische Zersetzung des restlichen Carbaminsäurehalogenids unter Durchleiten von Inertgas weiterführt,den mit dem Inertgas abgeführten Halogenwasserstoff mit Isocyanat unterhalb der Zersetzungstemperatur zu Carbaminsäurehalogenid umsetzt,die so erhaltene Carbaminsäurehalogenid enthaltende Mischung in das erste Reaktionsgefäß einleitet und. das so gereinigte Inertgas in das zweite Reaktionsgefäß zurückführt.609831/0 93 9Ζ.^1 106
- 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der mit dem Inertgas aus dem zweiten Reaktionsgefäß abgeführte Halogenwasserstoff durch Umsetzung mit einer isQcyanäthal_ tigen Mischung, die dem ersten und/oder dem zweiten
Reaktionsgefäß entnommen wird, gebunden wird. .Zeiehn. 'BASF Aktiengesellschaft6 09831/093 9L e e r s e i t e
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