DE2502904C2 - - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft eine Flüssigkristall-Zusammensetzung
und ihre Verwendung in einer Flüssigkristall-/Anzeigevorrichtung.
Insbesondere betrifft die Erfindung eine Flüssigkristall-
Zusammensetzung mit einem verbreiterten Mesomorphietemperaturbereich, die bei Raumtemperatur beständig ist und auf dem Gebiet der elektrooptischen Wiedergabevorrichtungen angewendet werden kann.
Zusammensetzung mit einem verbreiterten Mesomorphietemperaturbereich, die bei Raumtemperatur beständig ist und auf dem Gebiet der elektrooptischen Wiedergabevorrichtungen angewendet werden kann.
Bekanntlich gibt es je nach der Molekülorientierung drei
Flüssigkristall-Typen, nämlich den nematischen, den smektrischen
und den cholesterischen Typ. Unter diesen Typen ist in den
letzten Jahren das nematische Flüssigkristall-Material für die
Verwendung in elektrooptischen Wiedergabevorrichtungen sehr
aktiv entwickelt worden.
Der nematische Flüssigkristall wird je nach seinen dielektrischen
Eigenschaften in zwei Gruppen eingeteilt. Die erste Gruppe
ist der Flüssigkristall vom Nn-Typ mit einer negativen dielektrischen
Anistropie, worin diese dielektrische Anisotropie
im wesentlichen in senkrechter Richtung zur Molekülachse liegt.
Die zweite Gruppe ist der Flüssigkristall vom Np-Typ mit einer
positiven dielektrischen Anisotropie, worin diese dielektrische
Anisotropie im wesentlichen parallel zur Molekülachse ist.
Das Interesse der Forschung und Entwicklung hat sich auf den
Flüssigkristall vom Nn-Typ konzentriert, da dieser in einer
Wiedergabefeld-Vorrichtung unter Ausnutzung seines dynamischen
Streuungsmode (DSM) verwendet wurde, aber 1968 von Heilmeier
von R. C. A entdeckt worden ist und nun praktisch ausgenutzt wird
in horologischen Instrumenten, elektronischen Tischrechnern und
dgl.
Daneben ist der Flüssigkristall vom Np-Typ aufgrund der Tatsache,
daß er den dynamischen Streuungsmode praktisch nicht aufweisen
kann, in seiner Entwicklung beträchtlich zurückgeblieben. Seit
M. Schadt und W. Helfrich v. der Firma F. Hoffmann-La Roche und
Co. in "Applied Physics Letter", Band 18(4), Seite 127, 1971,
einen Artikel veröffentlicht haben, der den verdrehten nematischen
Mode (TNM) betrifft, hat er jedoch wieder begonnen, die
Aufmerksamkeit vieler Experten auf diesem Gebiet auf sich zu
lenken.
Das in dem oben genannten Artikel sowie in der offengelegten
japanischen Patentanmeldung Nr. 47-11 737 beschriebenen Verfahren
zur Herstellung einer Flüssigkristall-Zelle für eine Wiedergabe-
Vorrichtung, in der ein Flüssigkristall vom Np-Typ, der diesen
verdrehten nematischen Mode aufweist, verwendet wird, kann wie
folgt charakterisiert werden:
Die Flüssigkristall-Zelle hat einen solchen Aufbau, daß das
Flüssigkristall-Material vom Np-Typ in einem Distanzhalter
zwischen einem Elektrodenpaar angeordnet ist, von denen mindestens
eine transparent ist, wobei die Elektrodenoberflächen einer
Orientierungsbehandlung unterworfen worden sind, die bewirkt,
daß die Molekülachsen des Flüssigkristall-Materials innerhalb
der Elektrodenoberflächen liegen und daß die Molekülachsen des
Flüssigkristalls auf jeder Elektrodenoberfläche so angeordnet
sind, daß sie senkrecht zueinander liegen, und daß die Molekülachsen
parallel zu den Elektrodenoberflächen angeordnet sind und
von einer der Oberflächen zu der anderen eine Spirale unter einem
Winkel von 90°C bilden. Es ist natürlich möglich, daß dieser
Spiralenwinkel durch Änderung der Orientierungsrichtung zwischen
0 und 90°C frei varriert wird. Diese Flüssigkristall-Zelle ist
außerdem mit einer Polarisationsplatte versehen, so daß sie
für Wiedergabezwecke verwendet werden kann.
Das Wiedergabeprinzip unter Anwendung dieses verdrehten nematischen
Mode des Flüssigkristalls vom Np-Typ kann wie folgt
erklärt werden: im Falle der 90°-Spirale kommt dann, wenn sich
die Zelle in einem Zustand befindet, bei dem kein elektrisches
Feld angelegt ist, das linear polarisierte Licht, das vertikal
auf die Elektrodenoberfläche auftritt, aus der Flüssigkristall-
Zelle heraus, weil die Polarisationsebene um 90°C gedreht wird.
Wenn daher diese Flüssigkristall-Zelle zwischen ein gekreuztes
Nicol-Prisma eingesetzt wird, um das hindurchgelassene Licht
zu beobachten, ist das Sichtfeld hell, während dann, wenn die
Zelle für die Beobachtung in ein paralleles Nicol-Prisma eingesetzt
wird, das Sichtfeld dunkel ist. In diesem Zustand der
Flüssigkristall-Zelle wird beim Anlegen einer geeigneten elektrischen
Spannung (Sättigungsspannung) an diese Zelle die Molekülorientierung
in der Weise durchgeführt, daß die lange (oder
Haupt-)Achse des Flüssigkristallmoleküls senkrecht zur Elektrodenoberfläche
angeordnet wird, so daß im Gegensatz zu dem Fall,
bei dem keine Spannung angelegt wird, das Sichtfeld bei der
Betrachung durch das gekreuzte Nicol-Prisma dunkel und bei
der Betrachtung durch das parallele Nicol-Prisma hell ist. Dementsprechend
kann eine erforderliche Bildwiedergabe durch den
Kontrast zwischen dem hellen und dem dunklen Teil des Sichtfeldes
erzielt werden.
Dieser verdrehte nematische Mode (TNM) weist ein schnelles
Ansprechverhalten auf, er arbeitet bei einer niedrigen Spannung,
hat einen geringen elektrischen Energieverbrauch und einige
andere Vorteile, verglichen beispielsweise mit dem konventionellen
dynamischen Streuungsmode (DSM), aufgrund deren dieser Mode
unerläßlich ist für die Verwendung des Flüssigkristalls in
Wiedergabevorrichtungen. Als Folge davon ist die Entwicklung
dieses Flüssigkristalls vom Np-Typ für die Verwendung für diesen
Zweck in den letzten Jahren mehr und mehr aktiviert
worden.
Flüssigkristalle vom Np-Typ der Benzyliden-, Azo-, Azoxy-
und Carbonsäureester-Reihen, wie sie bisher bekannt sind, haben
jedoch verschiedene Nachteile, aufgrund deren sie sich bei der
praktischen Verwendung bisher als nicht zufriedenstellend erwiesen
haben. Der Grund dafür kann wie folgt zusammengefaßt
werden:
1) Erstens existiert ein Temperaturbereich zwischen einer
Übergangstemperatur T N , bei der das Material von einer kristallinen
oder smektrischen flüssigkristallinen Phase in die nematische
flüssigkristalline Phase übergeht, und einer Übergangstemperatur
T I , bei der das Material von der nematischen flüssigkristallinen
Phase in eine isotrope Flüssigkeit übergeht, d. h.
ein Temperaturbereich, in dem das Material die nematische
flüssigkristalline Phase (nachfolgend als "Mesomorphiebereich"
oder einfach als "M. R." bezeichnet) auf der Hochtemperaturseite
aufweist. Dementsprechend besitzt das Material eine hohe Übergangstemperatur
(Umwandlungstemperatur) T N und keine nematische
Flüssigkristall-Phase bei Raumtempertur oder einer niedrigeren
Temperatur. M. R. ist beispielsweise in den Flüssigkristall-Materialien
vom Carbonsäureester-Typ fast bis auf die Hochtemperaturseite
von bis zu 60 bis 200°C verschoben, so daß sie praktisch
nicht verwendet werden können. Auch unter den Flüssigkristall-
Materialien von Azoxy-Typ gibt es bisher keines, welches
die nematische Flüssigkristall-Phase in ihrer Einzelform bei
Normaltemperatur aufweisen kann (die meisten dieser Materialien
haben eine untere Grenze für den M. R., d. h. für T N von 100°C
oder dgl.). Selbst unter den Flüssig-Mischkristallen vom Azoxy-
Typ gibt es nur einige wenige mit einem M. R. von O bis 60°C
oder dgl. Daher war es bisher üblich, bei Verwendung eines
Flüssigkristalls dieses Typs ihm einen Niedertemperatur-Flüssigkristall
vom Nn-Typ, beispielsweise p-Methoxybenzyliden-
p′-n-butylanilin (mit einem M. R. von 20 bis 40°C), zuzumischen,
um den M. R. auf den Niedertemperturbereich auszudehnen. Es
hat sich jedoch gezeigt, daß eine Flüssigkristall-Zusammensetzung
vom Np-Typ, in welche ein Flüssigkristall vom Nn-Typ eingearbeitet
worden ist, ein langsameres Ansprechverhalten aufweist
als eine Flüssigkristall-Zusammensetzung, die aus einem einzigen
Flüssigkristall vom Np-Typ oder aus einem Gemisch von Flüssigkristall-
Materialien vom Np-Typ besteht, und daß sie andere
Nachteile in bezug auf die elektrischen Eigenschaften aufweist.
Außerdem tritt im allgemeinen bei dem Flüssigkristall-Material
das sogenannte Überkühlungs-Phänomen auf, wobei die Flüssigkristallphase
auch dann aufrechterhalten werden kann, wenn die
Temperatur unter die untere Grenztemperatur T N des M. R. gesenkt
wird. Wenn dieser Grad der Überkühlung nicht genügend hoch ist,
ist die Vorrichtung, in der ein solcher Flüssigkristall verwendet
wird, nicht mehr betriebsfähig, wenn sie beispielsweise
durch eine Unachtsamkeit oder durch ein unvorhergesehenes Ereignis
unter die untere Temperaturgrenze des M. R. des Flüssigkristalls
abgekühlt wird, wobei der Flüssigkristall erstarrt.
Wenn dagegen der Grad der Überkühlung genügend hoch ist, erstarrt
der Flüssigkristall selbst dann nicht, wenn er unter die
untere Grenztemperatur T N des M. R. des M. R. abgekühlt wird, so daß er
seine elektrooptischen Eigenschaften innerhalb des M. R. unverändert
beibehalten kann. Im Hinblick darauf war es erwünscht,
ein Flüssigkristall-Material mit einem hohen Überkühlungsgrad
zu entwickeln.
2) Zweitens kann eine Zelle vom Feldeffekt-Typ, in der der
oben erwähnte Flüssigkristall vom Np-Typ verwendet wird, bei
einer relativ niedrigeren Spannung angesteuert werden als die
Flüssigkristall-Zelle, in welcher der dynamische Streuungsmode
(in der Regel 3 bis 6 Volt) verwendet wird, und es ist ziemlich
schwierig, zu bewirken, daß ein elektrischer Strom hindurchfließt,
daher kann ihre Lebensdauer (Gebrauchsdauer) relativ
verlängert werden. Da jedoch die Zelle durch elektrochemische
Reaktionen und ultraviolette Strahlung beeinflußt wird, hat sie
im Vergleich zu dem konventionellen Nixie-Rohr, dem L. E. D.
und dgl. eine ziemlich kurze Lebensdauer.
3) Drittens wird die Flüssigkristall-Zelle dieses Typs hinsichtlich
ihrer elektrischen Leistung um so besser, je größer
die dielektrische Anisotrope ist. Bei dem konventionellen
Flüssigkristall-Material beträgt jedoch die dielektrische Anisotrope
0 bis +3 oder dgl., ein Wert also, der für die praktische
Verwendung der Flüssigkristall-Zelle nicht ausreicht.
4) Viertens weist das Flüssigkristall-Material im allgemeinen
eine hohe Viskosität auf, welche das Anlegen der Spannung
und das Ansprechverhalten zum Zeitpunkt der Ausschaltung,
insbesondere den Abfall zum Zeitpunkt der Ausschaltung stark
beeinflußt und es weist ein schlechtes Ansprechverhalten auf
die Impulsansteuerung auf und eignet sich nicht für die dynamische
Mehrfachstellenansteuerung (multiple place dynamic drive).
Deshalb ist ein Flüssigkristall-Material mit einer niedrigen Viskosität
erwünscht.
Es wurde nun gefunden, daß das vorstehend beschriebene Biphenyl-
Flüssigkristall-Material vom Np-Typ geeignet ist, verschiedene
Probleme, die bei dem konventionellen Flüssigkristall-Material
auftreten und in "Electronics Letter", Band 9 (5), 8. März 1973,
beschrieben sind, zu lösen.
Dieses Flüssigkristall-Material der folgenden allgemeinen Formel
ist im Vergleich zu dem konventionellen Flüssigkristall-
Material chemisch sehr beständig, da das Material keine
funktionelle Gruppe zwischen den beiden Phenylgruppen aufweist.
Auch weist das Flüssigkristall-Material eine große dielektrische
Anisotropie von zu +10 auf, es besitzt eine niedrigere
Torsionsviskosität als das konventionelle Flüssigkristall-Material,
besitzt bei verhältnismäßig niedriger Temperatur die
Flüssigkristall-Phase und einen hohen Überkühlungsgrad. Jedoch
ist auch in einem solchen Flüssigkristall, der sich als günstig
erwiesen hat, der Mesomorphiebereich (M. R.) eng und reicht
nur von -2 bis +37°C und darüber hinaus ist der Bereich auf
die Seite einer niedrigeren Temperatur verschoben
(normalerweise muß der
M. R. bei -10 bis +60°C liegen), so daß das Material vom praktischen
Standpunkt aus betrachtet noch nicht befriedigend ist.
Ein derart enger Mesomorphiebereich beschränkt natürlich den
ausnutzbaren Temperaturbereich, was zur Folge hat, daß die
Marktchancen für ein solches Produkt begrenzt sind, wodurch sein
Wert als Handelsprodukt unvermeidlich sinkt. Gemäß einem anderen
Aspekt gibt es bei der α-numerischen Wiedergabe zwei
Systeme der statischen und der dynamischen Ansteuerung aufgrund
der Anschlußdrahtverbindung, und wenn die Anzahl der
wiederzugebenden Zeichen groß ist, ist das dynamische Ansteuerungssystem
bekanntlich sehr vorteilhaft. In diesem Falle muß
jedoch wegen des engen Bereiches der Mesomorphietemperatur des
Flüssigkristall-Materials die Spannungsenergiequelle entsprechend
den Schwankungen der Umgebungstemperatur geändert werden, so
daß es bisher nicht möglich war, das dynamische Ansteuerungssystem
vollständig anzuwenden.
Zur Durchführung der dynamischen Ansteuerung (Zeitteilung)
wird eine Spannung nicht ständig (kontinuierlich) an ein wiederzugebendes
Segment angelegt, sondern sie wird periodisch in
einer kurzen Impulsbreite an das Segment angelegt. Das für
ein Flüssigkristall-Wiedergabeelement zu verwendende Flüssigkristall-
Material muß ein geeignetes Ansprechverhalten gegenüber
der kurzen Impulsbreite aufweisen. Insbesondere wird das
Verhältnis zwischen der Anlegezeit einer Spannung an ein
Segment und der Impulsfrequenz oder einer Periode innerhalb
der Dauer der Signaleingabe als Auftastverhältnis (duty ratio)
bezeichnet. Ein geringeres Auftastverhältnis steht für eine
kürzere Spannungsanlegungsdauer innerhalb einer Impulsfrequenz
oder einer Periode. Infolgedessen kann die dynamische Ansteuerung
nur dadurch ermöglicht werden, daß man ein Flüssigkristall-
Material verwendet, das unter der Bedingung eines
geringen Auftastverhältnisses ein gutes Ansprechverhalten aufweisen
kann.
Wenn das Verhältnis zwischen der Dauer der angelegten Spannung
(ON) und der Dauer der nicht-angelegten Spannung (OFF) 1 : 1
beträgt, beträgt das Auftastverhältnis ½. In diesem Falle
wird die Spannung innerhalb der Hälfte der Signaleingabedauer
(einer Periode) an das Segment angelegt und zu diesem Zeitpunkt
wird es, wenn die Signaleingabe cyclisch durchgeführt wird,
theoretisch möglich, eine dynamische 2-Stellen-Ansteuerung
durchzuführen. Bei Verwendung eines konventionellen Flüssigkristalls
mit einer negativen dielektrischen Anisotropie ist
es kaum möglich, das Auftastverhältnis geringer zu machen und
deshalb war eine dynamische Ansteuerung bisher nicht möglich.
Selbst bei Verwendung eines konventionellen Flüssigkristalls
mit einer positiven dielektrischen Anisotropie war bisher nur
eine dynamische 2-Stellen-Ansteuerung durchführbar.
Im einzelnen handelt es sich bei der dynamischen Ansteuerung
theoretisch um die gleiche wie bei der Matrixansteuerung,
wie sie in der Fig. 1 dargestellt ist. Allgemein wird die
Spannung an die Flüssigkristall-Zelle so angelegt, wie es in
Fig. 1 dargestellt ist, um ein unerwünschtes "Übersprechen"
zu verhindern. In dieser Zeichnung überkreuzen sich die die
Elektroden darstellenden vertikalen und horizontalen Drähte,
obgleich sie beim praktischen Bau der Flüssigkristall-Wiedergabezelle
an den Kreuzungspunkten einen Abstand voneinander
haben, wobei in diesen Zwischenraum das Flüssigkristall-Material
eingefüllt wird.
In der Fig. 1 bezeichnen die ausgefüllten Punkte die Selektionspunkte,
an die eine Spannung V angelegt wird, während die nicht
ausgefüllten Punkte die Halbselektions- oder Nichtselektionspunkte
darstellen, an die eine Spannung ¹/₃ V angelegt wird.
Die Spannung V wird so festgelegt, daß diese ausgefüllten
Punktteile einer Streuung unterliegen können und die nicht-ausgefüllten
Punktteile keiner Streuung unterliegen.
Die Fig. 2 zeigt die Beziehung zwischen der elektrischen Spannung
und dem Prozentsatz der Lichtdurchlässigkeit (nachfolgend
als "Durchlässigkeit" bezeichnet). Wenn eine Spannung V, die
genügend höher ist als der Spannungswert Vs, zu dem Zeitpunkt,
zu dem die Durchlässigkeit ihren Sättigungspunkt erreicht,
angewendet wird, treten keine schwerwiegenden Probleme in bezug
auf den Kontrast und dgl. auf. Es tritt jedoch, wie oben erwähnt,
unvermeidlich ein "Übersprechen" auf, das die Festlegung
der restriktiven oberen Grenzspannung Vb bedingt.
Andererseits ist, da es notwendig ist, eine bestimmte definierte
Durchlässigkeit zu erzielen, für diesen Zweck auch eine
untere Grenzspannung Va erforderlich. Das heißt mit anderen
Worten, wenn die Matrixansteuerung durchgeführt werden soll
unter Verwendung der Flüssigkristall-Zelle, muß die Energiequellenspannung
V so sein, daß sie der Beziehung Va V Vb
genügt. In diesem Falle wird jedoch, da diese Beziehung "Vb -
Va" (die nachfolgend als "Spannungstoleranz" oder "Toleranzspannung"
(marginal voltage) bezeichnet wird) sehr klein ist
und bei 0,1 bis 0,2 V oder dgl. liegt, der Aufbau der Schaltung
sehr kompliziert und kostspielig. Außerdem tritt noch der weitere
Nachteil auf, daß, da die Spannungstoleranz mit der Temperatur
beträchtlich variiert, der ausnutzbare Temperaturbereich natürlich
auch in dieser Hinsicht beschränkt ist, so daß von diesem
Standpunkt aus betrachtet der Wert dieser Flüssigkristall-Zelle
als Handelsprodukt noch gering ist.
Nähere Erläuterungen werden nachfolgend unter Bezugnahme auf
die Fig. 3(a) und 3(b) gegeben. Die Fig. 3(a) zeigt die
Beziehung zwischen der Temperatur und der Spannungstoleranz
innerhalb des Mesomorphiebereiches (M. R.), während die Fig. 3
(b) die gleiche Beziehung bei einem typischen Beispiel eines
gewöhnlichen nematischen Flüssigkristalls zeigt.
In der Fig. 3(a) wird die Flüssigkristall-Zusammensetzung
dann, wenn der Temperaturbereich für die Ansteuerung der
Flüssigkristall-Zelle zwischen T₁ und T₂ gehalten wird, mit
zunehmender Größe des schräg schraffierten Teils S in der
Zeichnung ausgezeichnet. Wenn jedoch, wie in der Fig. 3(b)
dargestellt, die untere Grenzspannung Va bei T₁ größer ist als
die obere Grenzspannung Vb bei T₂, so existiert überhaupt kein
Teil, der dem oben genannten Teil S entspricht, so daß dann,
wenn der Ansteuerungstemperaturbereich T₁-T₂ bevorzugt wird,
die Schaltung so aufgebaut werden muß, daß die Spannung in
Abhängigkeit von den Temperaturschwankungen variiert wird.
Auch wenn die Spannung konstant gehalten wird, sollte der ausnutzbare
Temperaturbereich der Vorrichtung, in welcher die
Flüssigkristall-Zelle verwendet wird, beschränkt werden. Die
Folge davon ist, daß natürlich nicht nur die Marktchancen der
Zelle begrenzt sind, sondern daß auch verschiedene Nachteile in
bezug auf die Herstellungskosten oder die Verkaufserlöse bei
diesem Produkt auftreten. Aus den oben erwähnten Gründen war man
bestrebt, eine Flüssigkristall-Verbindung mit einem ausreichend
breiten Mesomorphie-Bereich (M. R.) in bezug auf den Ansteuerungstemperaturbereich
T₁-T₂ zu entwickeln.
Im Hinblick auf die vorstehend erwähnten verschiedenen Probleme,
die bei den konventionellen Flüssigkristall-Materialien auftreten,
besteht ein Hauptziel der vorliegenden Erfindung darin,
eine Flüsssigkristall-Zusammensetzung anzugeben, die verschiedene
Vorteile aufweist, beispielsweise einen hohen Überkühlungsgrad
besitzt, bei einer niedrigen Temperatur die Flüssigkristall-Phase
aufweist, einen erweiterten Flüssigkristall-
Temperaturbereich (M. R.) aufweist, eine chemisch beständige
Struktur, eine große positive dielektrische Anisotropie und
ausgezeichnete elektrooptische Eigenschaften aufweist.
Ziel der Erfindung ist es ferner, eine Flüssigkristall-Zusammensetzung
anzugeben, die neben den oben erwähnten Eigenschaften
noch eine niedrige Viskosität und ein gutes Ansprechverhalten
bei der Impulsansteuerung aufweist und für eine
dynamische Ansteuerung verwendet werden kann.
Weitere Ziele der Erfindung bestehen darin, eine Flüssigkristall-
Zusammensetzung anzugeben, die für eine dynamische
4- oder Mehrstellen-Ansteuerung angewendet werden kann und die
in einer Flüssigkristall-Wiedergabevorrichtung, einer α-numerischen
Wiedergabevorrichtung, einer Bildwiedergabevorrichtung,
einer Farbwiedergabevorrichtung und in einer Lichtsteuerungsvorrichtung
verwendet werden kann.
Gegenstand der Erfindung ist eine Flüssigkristall-Zusammensetzung
mit
- a) 10 bis 99 Gewichtsprozent eines Flüssigkristall-Materials vom Biphenyl-Typ der nachfolgend angegebenen allgemeinen Formel (1) mit positiver dielektrischer Anisotropie worin R einen Alkylrest mit 4 bis 15 Kohlenstoffatomen oder einen Alkoxyrest mit 5 bis 8 Kohlenstoffatomen bedeutet, gekennzeichnet durch
- b) mindestens ein weiteres Flüssigkristall-Material der nachfolgend angegebenen allgemeinen Formeln (2) bis (6) in einem Anteil von 1 bis 90 Gewichtsprozent, worin R₁ und R₂ Alkylreste mit 1 bis 9 Kohlenstoffatomen, Alkoxyreste mit 1 bis 10 Kohlenstoffatomen, Acyloxyreste mit 1 bis 7 Kohlenstoffatomen oder Alkoxycarbonyloxyreste mit 4 bis 6 Kohlenstoffatomen bedeuten, worin R₄ einen Alkylrest mit 3 bis 8 Kohlenstoffatomen oder einen Alkoxyrest mit 4 bis 6 Kohlenstoffatomen und R₅ Wasserstoff oder die Methylgruppe bedeuten, worin R₁₀ eine Cyanogruppe und R₁₁ einen Alkylrest mit 3 bis 10 Kohlenstoffatomen, einen Alkoxyrest mit 1 bis 8 Kohlenstoffatomen oder einen Acyloxyrest mit 2 bis 8 Kohlenstoffatomen bedeuten, und worin R₁₂ einen Alkylrest mit 3 bis 10 Kohlenstoffatomen, einen Alkoxyrest mit 1 bis 10 Kohlenstoffatomen, einen Acyloxyrest mit 3 bis 10 Kohlenstoffatomen oder einen Alkyloxycarbonylrest mit 1 bis 10 Kohlenstoffatomen bedeutet.
Aus der DE-OS 23 65 085 sind Flüssigkristalle entsprechend der
vorstehenden Formel (1) bekannt. Die DE-AS 23 06 738 beschreibt
Flüssigkristalle der vorstehenden Formel (4). Aus
keiner der beiden Druckschriften ist aber eine Kombination aus
mindestens zwei verschiedenen Flüssigkristall-Materialien, nämlich
mindestens einer Verbindung der Formel (1) mit mindestens
einer Verbindung der Formeln (2) bis (5) bekannt.
Die als älteres Recht zu berücksichtigende DE-PS 23 21 632
beschreibt Kombinationen von zwei verschiedenen Flüssigkristallverbindungen.
Jedoch sind dort die gemäß dem vorstehenden
Anspruch 1 in Frage kommenden Kombinationen nicht erwähnt.
Die vorstehend angegebenen Ziele sowie andere Ziele, Vorteile
und Merkmale der Erfindung sowie der detaillierte Aufbau der
erfindungsgemäßen Flüssigkristall-Zusammensetzung gehen aus der
nachfolgenden Beschreibung in Verbindung mit den weiter unten
angegebenen bevorzugten Beispielen und den beiliegenden Zeichnungen
hervor.
In den beiliegenden Zeichnungen zeigt
Fig. 1 ein erläuterndes Diagramm für die übliche Durchführung
der Matrixansteuerung unter Verwendung einer Flüssigkristall-
Wiedergabezelle;
Fig. 2 eine graphische Darstellung der Beziehung zwischen der
angelegten Spannung und der Durchlässigkeit, wenn eine
Spannung an die Flüssigkristall-Wiedergabezelle angelegt
wird;
Fig. 3(a) eine graphische Darstellung der Beziehung zwischen
der Temperatur und der Spannungstoleranz innerhalb des
Mesomorphiebereiches (M. R.);
Fig. 3(b) eine graphische Darstellung der Temperaturabhängigkeit
eines typischen Beispiels für einen gewöhnlichen
nematischen Flüssigkristall;
Fig. 4 bis 6 graphische Darstellungen, welche jeweils
die Ergebnisse der Messung des Mesomorphiebereiches
(M. R.) der erfindungsgemäßen Flüssigkristall-
Zusammensetzung durch Änderung des Zusammensetzungsverhältnisses
zeigen.
Die erfindungsgemäße Flüssigkristall-Zusammensetzung weist
einen sehr breiten Mesomorphietemperaturbereich von der Seite
einer niedrigeren Temperatur bis zur Seite einer höheren Temperatur
auf und aufgrund der Beständigkeit ihrer chemischen
Struktur weist sie überlegene physikalische und chemische Eigenschaften
auf, beispielsweise im Hinblick auf die Wärmebeständigkeit,
die Säurebeständigkeit, die Alkalibeständigkeit, die
Lichtechtheit und die Witterungsbeständigkeit und dgl.. Außerdem
ist sie gegenüber elektrochemischen Reaktionen beständig und
farblos transparent, wenn sie zu einer dünnen Schicht verformt
wird. Daher verändert eine Flüssigkristall-Wiedergabevorrichtung,
in der die erfindungsgemäße Flüssigkristall-Zusammensetzung
verwendet wird, kaum ihre elektrische Leistung innerhalb des
Betriebstemperaturbereiches (z. B. von 0 bis 40°C), wodurch
alle praktischen Anforderungen an die Leistung, z. B. den Kontrast,
das Ansprechverhalten (die Empfindlichkeit) und dgl.
durch die erfindungsgemäße Flüssigkristall-Zusammensetzung
vollständig erfüllt werden.
Die erfindungsgemäße Flüssigkristall-Zusammensetzung
kann hergestellt werden durch Mischen eines Flüssigkristall-
Materials vom Biphenyl-Typ der allgemeinen Formel (1) mit
einer positiven dielektrischen Anisotropie und mindestens
einer Art der anderen, durch die allgemeinen Formeln (2) bis
(5) dargestellten Flüssigkristall-Materialien. Zur Verbesserung
der elektrooptischen Eigenschaften ist es zweckmäßig, daß die
Menge des darin enthaltenen Flüssigkristall-Materials der allgemeinen
Formel (1) größer ist, während zur Verbesserung des
Mesomorphiebereiches (M. R.), d. h. der Temperaturcharakteristik,
es zweckmäßig ist, daß die eingemischte Menge der Flüssigkristall-
Materialien der allgemeinen Formeln (2) bis (5)
größer ist.
Die erfindungsgemäße Flüssigkristall-Zusammensetzung sollte
vorzugsweise ein Flüssigkristall-Material vom Biphenyl-Typ der
allgemeinen Formel (1) und mindestens eines der anderen Flüssigkristall-
Materialien der allgemeinen Formeln (2) bis (5)
in dem nachfolgend angegebenen Mischungsverhältnis
enthalten:
Die besten Ergebnisse können insbesondere dann erzielt
werden, wenn die Flüssigkristall-Zusammensetzung mindestens
eines der Flüssigkristall-Materialien der allgemeinen Formeln
(2) bis (5) in einem Mischungsverhältnis von 10 bis 50 Gew.-%
enthält.
Bei dem erfindungsgemäß verwendeten Flüssigkristall-Material
vom Biphenyl-Typ der allgemeinen Formel (1) kann es sich um
ein solches mit einer positiven dielektrischen Anisotropie
handeln. In der Regel werden am häufigsten solche Flüssigkristall-
Materialien verwendet, in denen R eine Alkylgruppe mit 4 bis 15
Kohlenstoffatomen bedeutet. Besonders bevorzugt sind solche
Flüssigkristall-Materialien vom Biphenyl-Typ, in denen R eine
Alkyl- oder Alkoxygruppe mit 4 bis 10 Kohlenstoffatomen bedeutet.
Am meisten bevorzugt sind solche Flüssigkristall-Materialien,
in denen R eine Alkyl- oder Alkoxygruppe mit 5 bis 8 Kohlenstoffatomen
bedeutet. Außerdem kann es sich bei dem Flüssigkristall-
Material der allgemeinen Formel (1) um ein solches
handeln, in dem R eine geradkettige (unverzweigte) Alkyl- oder
Alkoxygruppe bedeutet. In diesem Falle ist das nematische Flüssigkristall-
Material besonders bevorzugt.
Die Reste R₁ und R₂ in dem Flüssigkristall-Material der allgemeinen
Formel (2) werden in der Regel ausgewählt aus der Klasse
der Alkylgruppen mit 1 bis 9 Kohlenstoffatomen, der Alkoxygruppen
mit 1 bis 10 Kohlenstoffatomen, der Acyloxygruppen mit
1 bis 7 Kohlenstoffatomen und der Alkoxycarbonyloxygruppen mit
4 bis 6 Kohlenstoffatomen.
Die oben erwähnten Alkyl-,
Alkoxy-, Acyloxy- und Alkoxycarbonyloxygruppen sollten vorzugsweise
in Form einer geraden (unverzweigten) Kette vorliegen.
Wenn einer der Reste R₁ und R₂ eine Acyloxy- oder Alkoxycarbonyloxygruppe
bedeutet, kann der andere vorzugsweise eine Alkyl-
oder Alkoxygruppe sein. Optimale Ergebnisse werden erhalten,
wenn die Flüssigkristall-Materialien der allgemeinen Formel (2)
solche mit einer positiven dielektrischen Anisotropie sind, die
in einem bestimmten Temperaturbereich die nematische Flüssigkristallphase
aufweisen.
Als Flüssigkristall-Materialien der allgemeinen Formel (3) werden
solche mit einer positiven dielektrischen Anisotropie verwendet,
worin R₄ in der Regel eine Alkylgruppe mit 3 bis 8
Kohlenstoffatomen oder eine Alkoxygruppe mit 4 bis 6 Kohlenstoffatomen
und R₅ Wasserstoff oder die Methylgruppe bedeuten.
Am meisten bevorzugt werden insbesondere solche Flüssigkristall-
Materialien verwendet, die eine nematische Flüssigkristall-
Phase aufweisen. Zur Erzielung optimaler Ergebnisse sollte der
Rest R₄ in Form einer geraden (unverzweigten) Kette vorliegen.
Bei den Flüssigkristall-Materialien der allgemeinen Formel (4)
handelt es sich um solche mit einer positiven dielektrischen
Anisotropie, bei denen einer der Reste R₁₀ und R₁₁ eine Cyanogruppe
und der andere eine Alkyl-, Alkoxy- oder Acyloxygruppe
bedeuten. Wenn R₁₁ eine Cyanogruppe bedeutet, bedeutet R₁₀ eine
Alkylgruppe mit 3 bis 8 Kohlenstoffatomen, eine Alkoxygruppe
mit 1 bis 10 Kohlenstoffatomen oder eine Acyloxygruppe mit 2
bis 9 Kohlenstoffatomen. R₁₀ bedeutet vorzugsweise eine Alkylgruppe
mit 4 bis 7 Kohlenstoffatomen, eine Alkoxygruppe mit 1
bis 8 Kohlenstoffatomen oder eine Acyloxygruppe mit 4 bis 7
Kohlenstoffatomen. Bevorzugt verwendet wird insbesondere ein
Flüssigkristall-Material, das eine nematische Flüssigkristall-
Phase aufweist.
Wenn andererseits R₁₀ eine Cyanogruppe bedeutet, steht R₁₁ für
eine Alkylgruppe mit 3 bis 10 Kohlenstoffatomen, eine Alkoxygruppe
mit 1 bis 8 Kohlenstoffatomen oder eine Acyloxygruppe
mit 2 bis 8 Kohlenstoffatomen. Die Alkylgruppe mit 3 bis 8
Kohlenstoffatomen ist mehr bevorzugt. Außerdem sollten zur Erzielung
optimaler Ergebnisse die Alkyl-, Alkoxy- und Acyloxygruppen
in den Resten R₁₀ und R₁₁ in Form einer geraden (unverzweigten)
Kette vorliegen.
Bei den Flüssigkristall-Materialien der allgemeinen Formel (5)
handelt es sich um solche mit einer positiven dielektrischen
Anisotropie, worin R₁₂ eine Alkyl-, Alkoxy-, Acyloxy- oder Alkyloxycarbonylgruppe
bedeutet. In der Regel bedeutet R₁₂ eine Alkylgruppe
mit 3 bis 10 Kohlenstoffatomen, eine Alkoxygruppe mit
1 bis 10 Kohlenstoffatomen, eine Acyloxygruppe mit 3 bis 10
Kohlenstoffatomen oder eine Alkyloxycarbonylgruppe mit 1 bis 10
Kohlenstoffatomen. R₁₂ bedeutet vorzugsweise eine Alkylgruppe
mit 4 bis 8 Kohlenstoffatomen, eine Alkoxygruppe mit 1 bis 8
Kohlenstoffatomen, eine Acyloxygruppe mit 5 bis 7 Kohlenstoffatomen
oder eine Alkyloxycarbonylgruppe mit 5 bis 8 Kohlenstoffatomen.
Das Flüssigkristall-Material der allgemeinen Formel (5)
sollte ferner vorzugsweise ein nematisches Flüssigkristall-
Material sein, worin der Rest R₁₂ insbesondere eine geradkettige
(unverzweigte) Alkylgruppe, eine geradkettige (unverzweigte)
Alkoxygruppe, eine geradkettige (unverzweigte) Acyloxygruppe
oder eine geradkettige (unverzweigte) Alkyloxycarbonylgruppe
bedeutet.
Aufgrund seiner allgemeinen Herstellung handelt es sich darüber
hinaus bei dem Flüssigkristall-Material der allgemeinen Formel
(5) um eine Mischung von
was für den Fachmann aufgrund der Darstellung dieser Verbindung
durch die allgemeine Formel (5) leicht verständlich ist.
Wenn die erfindungsgemäße Flüssigkristall-Zusammensetzung aus
dem Flüssigkristall-Material der allgemeinen Formel (1) und
dem Flüssigkristall-Material der allgemeinen Formel (2) als
Hauptbestandteilen hergestellt wird, kommt das folgende Mischungsverhältnis
zwischen ihnen in Betracht:
Wenn die erfindungsgemäße Flüssigkristall-Zusammensetzung aus
dem Flüssigkristall-Material der allgemeinen Formel (1) und
dem Flüssigkristall-Material der allgemeinen Formel (3) als
Hauptbestandteilen hergestellt wird, kommt das folgende Mischungsverhältnis
zwischen ihnen in Betracht:
Wenn die erfindungsgemäße Flüssigkristall-Zusammensetzung aus
dem Flüssigkristall-Material der allgemeinen Formel (1) und
dem Flüssigkristall-Material der allgemeinen Formel (4) als
Hauptbestandteilen hergestellt wird, kommt das folgende Mischungsverhältnis
zwischen ihnen in Betracht:
Wenn die erfindungsgemäße Flüssigkristall-Zusammensetzung
aus dem Flüssigkristall-Material der allgemeinen Formel (1)
und dem Flüssigkristall-Material der allgemeinen Formel (5)
als Hauptbestandteilen hergestellt wird, kommt das folgende
Mischungsverhältnis zwischen ihnen in Betracht:
Wie bereits oben angegeben, besteht die erfindungsgemäße
Flüssigkristall-Zusammensetzung im Prinzip aus dem Flüssigkristall-
Material vom Biphenyl-Typ der allgemeinen Formel
(1) und mindestens einer Art der durch durch allgemeine Formeln
(2) bis (5) dargestellten Flüssigkristall-Materialien. Daher
kann mit dem Flüssigkristall-Material der allgemeinen Formel
(1) der Flüssig-Mischkristall der allgemeinen Formeln (2) und
(3)
und jede andere geeignete Kombination der Flüssigkristall-
Materialien der allgemeinen Formeln (2) bis (5) hergestellt
werden. Alle diese Kombinationen liegen im Rahmen
der vorliegenden Erfindung.
Zur Verbesserung des Mesomorphiebereiches (M. R.) oder der
elektrooptischen Eigenschaften können der erfindungsgemäßen
Flüssigkristall-Zusammensetzung die nachfolgend aufgezählten
anderen Materialien in einem normalen Mischungsverhältnis von
30 Gew.-% oder darunter, vorzugsweise von 25 Gew.-% oder darunter
oder optimal von 20 Gew.-% oder darunter, zugemischt werden.
Am wirksamsten in bezug auf die Verbesserung der Temperatur-
sowie der elektrooptischen Eigenschaften der erfindungsgemäßen
Flüssigkristall-Zusammensetzung sind die Materialien Z₁ bis
Z₈.
Bevorzugte Beispiele für Flüssigkristall-Materialien der
allgemeinen Formel (3) sind folgende:
Bevorzugte Beispiele für Flüssigkristall-Materialien der
allgemeinen Formel (4) sind folgende:
Bevorzugte Beispiele für Flüssigkristall-Materialien der
allgemeinen Formel (5) sind folgende:
Die Erfindung wird durch die folgenden Beispiele näher erläutert,
ohne jedoch darauf beschränkt zu sein.
Es wurde eine Flüssigkristall-Zusammensetzung hergestellt
aus dem Flüssig-Mischkristall B-I und einem Flüssig-Mischkristall
vom Benzyliden-Typ (nachfolgend abgekürzt mit
"D-I"), der zu 66,7 Gew.-% aus 4′-n-Butylbenzyliden-4-cyanoanilin
(Material O₂) und zu 33,3 Gew.-% aus 4′-Cyanophenylazomethin-
4-phenyloctanoat (Material N₆) bestand. Es wurde der
M. R. dieser Flüssigkristall-Zusammensetzung bestimmt und die
dabei erhaltenen Ergebnisse sind in der Fig. 4 dargestellt.
Daraus ist zu ersehen, daß bei diesem Typ der Flüssigkristall-
Zusammensetzung der M. R.-Wert auf der Tieftemperaturseite besonders
verbessert ist und daß die Flüssigkristall-Zusammensetzung
mit M. R.-Werten von -20 bis 50°C oder dgl. leicht hergestellt
werden kann.
Es zeigte sich, daß diese Flüssig-Mischkristall-Zusammensetzungen
einen hohen Grad der Überkühlung aufwiesen und die
Flüssigkristall-Phase auch nach einem Zeitraum von 1 Woche bei
einer Temperatur von -20°C beibehalten konnten oder in Abhängigkeit
von dem Mischungsverhältnis 2 bis 3 Tage lang bei einer
Temperatur von bis herunter zu -40°C die Flüssigkristall-Phase
aufweisen konnten.
Der in dem obigen Beispiel 1 verwendete Flüssig-Mischkristall
B-I und ein Flüssigkristall-Material der allgemeinen
Formel (6) wurden in einem Gewichtsverhältnis von 3 : 2 miteinander
gemischt. Bei der dabei erhaltenen Flüssigkristall-Zusammensetzung
wurde dann der M. R.-Wert bestimmt und die dabei erhaltenen
Ergebnisse sind in der folgenden Tabelle VI angegeben.
Wie aus der vorstehenden Tabelle VI hervorgeht, weist die erfindungsgemäße
Flüssigkristall-Zusammensetzung einen breiten
Mesomorphiebereich (M. R.) und selbst bei tiefer Tempertur
eine ausgezeichnete nematische Flüssigkristall-Phase auf.
Ein Flüssig-Mischkristall vom Benzyliden-Typ (nachfolgend
abgekürzt mit "D-II"), bestehend zu 60 Gew.-% aus dem Material
N₆ und zu 40 Gew.-% aus dem Material M₄, und die Flüssig-
Mischkristalle vom Biphenyl-Typ der allgemeinen Formel (1),
wie sie in der nachstehenden Tabelle VII angegeben sind, wurden
in einem Gewichtsverhältnis vom 3 : 7 miteinander gemischt
unter Bildung einer Flüssigkristall-Zusammensetzung. Die gemessenen
Werte des M. R. dieser Flüssigkristall-Zusammensetzungen
sind in der folgenden Tabelle VIII angegeben.
Durch Aufeinanderreiben von zwei In₂O₃-Blattelektroden
in Gegenwart einer durch Mischen des Flüssig-Mischkristalls
vom Biphenyl-Typ B-I und des Flüssig-Mischkristalls vom
Benzyliden-Typ D-I hergestellten Flüssigkristall-Zusammensetzung
wurde eine Flüssigkristall-Wiedergabezelle vom TN-Typ hergestellt.
Diese Wiedergabezelle wurde zur Bestimmung ihres Ansprechverhaltens
gegenüber elektrischer Spannung zwischen ein
Paar Polarisationsplatten eingeführt. Die dabei erhaltenen Ergebnisse
sind in der folgenden Tabelle IX angegeben.
Aus der vorstehenden Tabelle IX geht hervor, daß die Spannungsempfindlichkeit
(-ansprechverhalten) im Vergleich zur
alleinigen Verwendung des konventionellen Flüssigkristalls
vom Benzyliden-Typ deutlich verbessert war.
Außerdem wurde die Wiedergabezelle bei einer Wechselspannung
von 6 Volt einem kontiuierlichen elektrischen Betrieb (conduction)
unterworfen. Dabei wurde bestätigt, daß über einen langen Zeitraum
hinweg überhaupt keine Änderung ihrer Leistung auftrat.
Der Flüssig-Mischkristall vom Biphenyl-Typ B-I und ein Flüssig-
Mischkristall (nachfolgend abgekürzt mit "A-I"), bestehend
zu 30 Gew.-% aus 4-Hexyl-4′-cyanoazoxybenzol (Material U₆),
zu 30 Gew.-% aus 4-Heptyl-4′-cyanoazoxybenzol (Material U₇)
und zu 40 Gew.-% aus 4-Äthoxy-4′-butylazoxybenzol, wurden miteinander
gemischt unter Bildung einer Flüssigkristall-Zusammensetzung.
Die gemessenen M. R.-Werte dieser Flüssigkristall-Zusammensetzung
sind in der Fig. 5 dargestellt.
Es wurde eine Flüssigkristall-Zusammensetzung hergestellt durch
Mischen des Flüssig-Mischkristalls vom Biphenyl-Typ B-I
und des Flüssigkristalls vom Np-Typ ZLI-319 (Warenzeichen für
ein Produkt der Firma Merck & Co.), der aus einem Flüssigkristall
vom Azoxy-Typ und einem Flüssigkristall vom Ester-Typ bestand.
Die gemessenen M. R.-Werte dieser Flüssigkristall-Zusammensetzung
sind in der Fig. 6 dargestellt. In dieser graphischen Darstellung
geben die Ordinate die Temperatur in °C und die Abszisse
den Gehalt der Flüssigkristall-Zusammensetzung an ZLI-319 in
Gew.-% an.
Wie aus der Fig. 6 hervorgeht, weist die erfindungsgemäße Flüssigkristall-
Zusammensetzung einen sehr breiten Mesomorphiebereich
(M. R.) von -35 bis 53°C auf, wenn ihr Gehalt an Flüssig-Mischkristall
B-I beispielsweise 35 Gew.-% beträgt, und sie
kann selbst im Tieftemperaturbereich eine Flüssigkristall-Phase
aufweisen. Sie weist auch einen hohen Grad an Überkühlung auf,
was daraus hervorgeht, daß sie die Flüssigkristall-Phase bei
einer Temperatur von bis herunter zu -35°C einige Tage lang
beibehalten kann, wenn ihr Gehalt an dem Flüssig-Mischkristall
B-I beispielsweise 5 Gew.-% beträgt.
Es wurden die in der folgenden Tabelle X angegebenen verschiedenen
Flüssigkristall-Zusammensetzungen hergestellt und
mit ihnen wurden die gleichen Messungen wie in den Beispielen
5 und 6 durchgeführt. Dabei zeigte sich, daß die Flüssigkristall-
Zusammensetzungen breite Bereiche (M. R.) aufwiesen,
chemisch beständig waren und im Tieftemperaturbereich eine Flüssigkristall-
Phase aufwiesen. Es zeigte sich ferner, daß die Flüssigkristall-
Zusammensetzungen ein ausgezeichnetes Spannungsansprechverhalten
und eine lange Lebensdauer hatten.
M. R. (°C) | |
B₂(3,5) : B₄(3,5) : U₂(1,2) : T₅(0,8) : T₈(1) | |
10∼88 | |
A₂(2,3) : A₄(1,5) : A₅(3,2) : U₃(2) : T₆(1) | 0∼60 |
A₄(3,8) : B₂(1,7) : B₄(1,5) : U₂(1) : U₃(1) : U₄(1) | -5∼72 |
A₄(2,7) : A₆(0,7) : B₂(2,2) : U₃(1) : T₆(1) : T₇(1) | -8∼76 |
Es wurde eine Flüssigkristall-Zusammensetzung hergestellt durch
Mischen von 60 Gew.-% des Flüssig-Mischkristalls vom Biphenyl-
Typ B-I und eines anderen Flüssig-Mischkristalls, der aus 24
Gew.-% des Materials Y₅ und dem Material Y₁₁ bestand. Die so
hergestellte Flüssigkristall-Zusammensetzung wies in einem
Temperaturbereich von -20 bis 80°C eine nematische Flüssigkristall-
Phase auf.
Eine Flüssigkristall-Zusammensetzung (H), bestehend zu 56,25
Gew.-% aus dem Material A₂, zu 18,75 Gew.-% aus dem Material
A₄, zu 16,25 Gew.-% aus dem Material O₂ und zu 8,75 Gew.-% aus
dem Material N₅, wurde zwischen zwei Glasträgerplatten mit
einer transparenten In₂O₃-Elektrode mit einem Abstand dazwischen
von 6 Mikron eingeführt zur Herstellung einer Flüssigkristall-
Zelle vom TN-Typ. Bei einem Verhältnis der Spannungsanlegungsdauer
zu einer Wechseldauer, d. h. bei einem Auftastverhältnis
von 1 : 1 bis 1 : 10 bei 100 Hz und 5 V wurde der Prozentsatz
der Lichtdurchlässigkeit der Flüssigkristall-Zelle bestimmt,
wobei die in der folgenden Tabelle XI angegebenen
Ergebnisse erhalten wurden.
Wie aus diesen Ergebnissen hervorgeht, weist die Flüssigkristall-
Zusammensetzung (H) selbst bei dem Auftastverhältnis
von 1 : 8 bei 100 Hz und 5 V eine Lichtdurchlässigkeit von
92% auf, was zeigt, daß es mit der Zusammensetzung (H) möglich
ist, eine dynamische 8-Stellen-Ansteuerung (8-place dynamic
drive) durchzuführen. Auch bei 1 kHz und 5 V wurde praktisch
das gleiche Ergebnis erzielt.
Zum Vergleich wurde eine Flüssigkristall-Zusammensetzung
(J) der folgenden Zusammensetzung hergestellt:
30 Gew.-% n-Butoxybenzylidenaminophenylpropionat
50 Gew.-% Methoxybenzylidenbutylanilin
20 Gew.-% Hexyloxybenzylidencyanoanilin
Der Prozentsatz der Lichtdurchlässigkeit der Zusammensetzung
(J) wurde auf die oben angegebene Weise bestimmt. Das dabei
erhaltene Ergebnis ist in der folgenden Tabelle XI angegeben.
Diese Zusammensetzung wies bei dem Auftastverhältnis 1 : 2 bei
100 Hz und 1 kHz bestenfalls eine Lichtdurchlässigkeit von
18% bzw. von 5% auf und zeigte damit eine schlechte elektrooptische
Wirkung. Diese Tatsache zeigt, daß die Flüssigkristall-
Zusammensetzung (J) nicht für die dynamische Ansteuerung verwendet
werden kann und daß sie sich nur für die statische Ansteuerung
eignet, wie sie in einer konventionellen Wiedergabevorrichtung
unter Ausnutzung des dynamischen Streuungsmode bereits
verwendet wird.
Claims (5)
1. Flüssigkristall-Zusammensetzung mit
- a) 10 bis 99 Gewichtsprozent eines Flüssigkristall-Materials vom Biphenyl-Typ der nachfolgend angegebenen allgemeinen Formel (1) mit positiver dielektrischer Anisotropie worin R einen Alkylrest mit 4 bis 15 Kohlenstoffatomen oder einen Alkoxyrest mit 5 bis 8 Kohlenstoffatomen bedeutet, gekennzeichnet durch
- b) mindestens ein weiteres Flüssigkristall-Material der nachfolgend angegebenen allgemeinen Formeln (2) bis (5) in einem Anteil von 1 bis 90 Gewichtsprozent, worin R₁ und R₂ Alkylreste mit 1 bis 9 Kohlenstoffatomen, Alkoxyreste mit 1 bis 10 Kohlenstoffatomen, Acyloxyreste mit 1 bis 7 Kohlenstoffatomen oder Alkoxycarbonyloxyreste mit 4 bis 6 Kohlenstoffatomen bedeuten, worin R₄ einen Alkylrest mit 3 bis 8 Kohlenstoffatomen oder einen Alkoxyrest mit 4 bis 6 Kohlenstoffatomen und R₅ Wasserstoff oder die Methylgruppe bedeuten, worin R₁₀ eine Cyanogruppe und R₁₁ einen Alkylrest mit 3 bis 10 Kohlenstoffatomen, einen Alkoxyrest mit 1 bis 8 Kohlenstoffatomen oder einen Acyloxyrest mit 2 bis 8 Kohlenstoffatomen bedeuten, und worin R₁₂ einen Alkylrest mit 3 bis 10 Kohlenstoffatomen, einen Alkoxyrest mit 1 bis 10 Kohlenstoffatomen, einen Acyloxyrest mit 3 bis 10 Kohlenstoffatomen oder einen Alkyloxycarbonylrest mit 1 bis 10 Kohlenstoffatomen bedeutet.
2. Flüssigkristall-Zusammensetzung nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß es sich bei dem Flüssigkristall-Material
der allgemeinen Formel (1) um ein nematisches Flüssigkristall-
Material handelt.
3. Flüssigkristall-Zusammensetzung nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß
sie 20 bis 95 Gew.-%, vorzugsweise 50 bis 90 Gew.-%, des
Flüssigkristall-Materials der Formel (1) enthält.
4. Flüssigkristall-Zusammensetzung nach einem der Ansprüche
1 bis 4, gekennzeichnet durch
einen zusätzlichen Gehalt von weniger als 30 Gew.-%
eines Materials der nachstehenden Formeln
worin R₁₃ eine geradkettige (unverzweigte) Alkylgruppe mit
5 bis 9 Kohlenstoffatomen oder eine geradkettige (unverzweigte)
Alkoxygruppe mit 6 bis 8 Kohlenstoffatomen bedeutet.
5. Verwendung der Flüssigkristall-Zusammensetzung nach
einem der vorstehenden Ansprüche in einer Flüssigkristall-
Anzeigevorrichtung.
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