DE2548360C2 - Flüssigkristalline Materialien mit verminderter Viskosität - Google Patents
Flüssigkristalline Materialien mit verminderter ViskositätInfo
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Description
(D
10
worin Ri und R.2 gleich oder verschieden sind und
geradkettiges Alkyl mit 2—12 C-Atomen bedeuten, zusammen jedoch mindestens 5 C-Atome enthalten.
2. Flüssigkristallines Material nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß es 10 — 40 Gewichtsteile
mindestens eines Biphenylderivats der allgemeinen Formel (I) enthält
3. Flüssigkristallines Material nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß es 20 — 35 Gewichtsteile
mindestens eines Biphenylderivats der allgemeinen Formel (I) enthält
4. Flüssigkristallines Material nach den Ansprüchen 1—3, dadurch gekennzeichnet, daß es mindestens
ein 3iphenylderivat der allgemeinen Formel (la) enthält.
(Ia)
30
worin R3 geradkettiges Alkyl mit 2 — 12 C-Atomen und R^ geradkettiges Alkyl mit 5-12 C-Atomen
bedeutet.
5. Flüssigkristallines Material nach den Ansprüchen 1 -3, dadurch gekennzeichnet, daß es mindestens
ein Biphenylderivat der allgemeinen Formel (Ib) enthält,
40
(Ib)
worin R5 geradkettiges Alkyl mit 2 — 7 C-Atomen und R6 geradkettiges Alkyl mit 5—10 C-Atomen
bedeutet.
6. Flüssigkristallines Material nach den Ansprüchen 1 -5, dadurch gekennzeichnet, daß es zusätzlich
einen oder mehrere Biphenylester der allgemeinen Formel (III)
55
(HD
worin X -CO-O- oder -O-CO-, und R9 und
Rio, die gleich oder verschieden sein können, Alkyl oder Alkoxy mit 1 —8 C-Atomen bedeuten, enthält.
7. Flüssigkristallines Material nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß es 1 -40 Gewichtsteile
mindestens eines Biphenylesters der allgemeinen Formel (III) enthält.
8. Flüssigkristallines Material nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß es 2 — 20 Gewichtsteile
mindestens eines Biphenylesters der allgemeinen Formel (III) enthält.
9. Dielektrikum für elektronische Bauelemente, dadurch gekennzeichnet, daß es aus einem flüssigkristallinen
Material nach den Ansprüchen 1—8 besteht
10. Verwendung von Biphenylderivaten der allgemeinen Formel (I)
(1)
worin Ri und R2 gleich oder verschieden sind und geradkettiges Alkyl mit 2—12 C-Atomen bedeuten,
zusammen jedoch mindestens 5 C-Atome enthalten, zur Herabsetzung der Viskosität flüssigkristalliner
Substanzen.
11. Verfahren zur Herstellung flüssigkristalliner
Materialien mit verminderter Viskosität auf der Basis von Mischungen bekannter flüssigkristalliner
Substanzen, dadurch gekennzeichnet, daß in diese Mischungen 1—45 Gewichtsteile mindestens eines
Biphenylderivates der allgemeinen Formel I
(D
worin Rj und R2 gleich oder verschieden sind und
geradkettiges Alkyl mit 2-12 C-Atomen bedeuten, zusammen jedoch mindestens 5 C-Atome enthalten,
inkorporiert werden.
Die Erfindung betrifft Dielektrika für elektronische Bauelemente auf der Basis von Mischungen bekannter
flüssigkristalliner Verbindungen, deren Viskosität durch einen Gehalt an bestimmten Biphenylderivaten günstig
beeinflußt wird.
Für elektrooptische Anzeigeelemente werden in zunehmendem Maße die Eigenschaften nematischer
oder nematisch-cholesterischer flüssigkristalliner Materialien ausgenutzt, ihre optischen Eigenschaften wie
Lichtstreuung, Doppelbrechung, Reflexionsvermögen oder Farbe unter dem Einfluß elektrischer Felder
signifikant zu verändern. Die Funktion derartiger Anzeigeelemente beruht dabei beispielsweise auf den
Phänomenen der dynamischen Streuung, der Deformation aufgerichteter Phasen oder dem Schadt-Helfrich-Effekt
in der verdrillten Zelle.
Für die technische Anwendung dieser Effekte in elektronischen Bauelementen werden flüssigkristalline
Materialien benötigt, die einer Vielzahl von Anforderungen genügen müssen. Besonders wichtig sind hier die
chemische Beständigkeit gegenüber Feuchtigkeit, Luft und physikalischen Einflüssen wie Wärme, Strahlung im
infraroten, sichtbaren und ultravioletten Bereich und elektrische Gleich- und Wechselfelder. Ferner wird von
technisch verwendbaren flüssigkristallinen Materialien eine flüssigkristalline Mesophase im Temperaturbereich
von mindestens + 10° C bis +500C, bevorzugt von 00C
bis 6O0C, und eine niedrige Viskosität bei Raumtemperatur,
die vorzugsweise nicht mehr als 70 cP betragen soll, gefordert Schließlich dürfen sie im Bereich des
sichtbaren Lichts keine Eigenabsorption aufweisen, d. h. sie müssen farblos sein.
Es ist bereits eine Anzahl von flüssiekristallinen
Substanzen bekannt, die den an Dielektrika für
elektronische Bauelemente gestellten Stabilitätsanforderungen genügen und die auch farblos sind oder deren
Eigenfarbe durch geeignete Zusätze, zum Beispiel nach der DE-OS 22 09 127 weitgehend zurückgedrängt wird.
Viele bekannte und gebräuchliche Flüssigkristalle sind durch eine längliche, planare, starre Form des
Molekülbaus ausgezeichnet (Zeitschrift Chemie, Nr. 5, 25. Jahrg. Mai 1974, S. 195). Hierzu gehören insbesondere
die in der DE-PS 20 14 989 beschriebenen p,p-disubstituierten Azoxybenzole, die in der DE-OS 21 39 628
beschriebenen ρ,ρ'-disubstituierten Benzoesäurephenylester und die in der DE-OS 23 56 085 beschriebenen
ρ,ρ'-disubstituierten Biphenylderivate. In diesen Verbindungsklassen wie auch in anderen bekannten Reihen
von Verbindungen mit flüssigkristalliner Mesophase gibt es keine Einzelverbindungen, die in dem geforderten
Temperatürbereich von 10° C bis 5O0C eine
flüssigkristalline nematische Mesophase ausbilden. Es werden daher in der Regel Mischungen von zwei oder
mehreren Verbindungen hergestellt, um als flüssigkristalline Dielektrika verwendbare Substanzen zu erhalten.
Hierzu mischt man gewöhnlich mindestens eine Verbindung mit niedrigem Schmelz- und Klärpunkt mit
einer anderen mit deutlich höherem Schmelz- und Klärpunkt. Hierbei wird normalerweise ein Gemisch
erhalten, dessen Schmelzpunkt unter dem der niedriger schmelzenden Komponente liegt, während der Klärpunkt
zwischen den Klärpunkten der Komponenten liegt. Optimale Dielektrika lassen sich jedoch auf diese
Weise nicht herstellen, da die Komponenten mit den hohen Schmelz- und Klärpunkten den Gemischen fast
immer auch eine hohe Viskosität verleihen. Dadurch werden die Schaltzeiten der damit hergestellten
elektro-optischen Anzeigeelemente in unerwünschter Weise verlängert.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, flüssigkristalline Dielektrika herzustellen, die eine nematische
Phase im geforderten Temperaturbereich aufweisen und in Flüssigkristallzellen bei Raumtemperatur ausreichend
kurze Schaltzeiten ermöglichen.
Es wurde nun gefunden, daß die Biphenylderivate der allgemeinen Formel (I)
weise gezeigt, daß die Klärpunkte von bekannten flüssigkristallinen Substanzen durch die Viskosität
■ ausreichend verringernde Zusätze eines oder mehrerer Biphenylderivate der allgemeinen Formel (I) bei weitem
nicht in dem Ausmaß unerwünscht abgesenkt werden wie durch entsprechende Mengen anderer nicht
flüssigkristalliner Verbindungen.
Gegenstand der Erfindung sind somit flüssigkristalline
Materialien, die neben einer oder mehreren flüssigkristallinen Verbindungen 1 —45 Gewichtsteile
mindestens eines Biphenylderivats der allgemeinen Formel (I) enthalten, sowie Dielektrika für elektronische
Bauelemente, die im wesentlichen aus derartigen flüssigkristallinen Materialien bestehen.
Gegenstand der Erfindung ist weiterhin die Verwendung der Biphenylderivate der allgemeinen Formel (I)
zur Herabsetzung der Viskosität flüssigkristalliner Substanzen.
Gegenstand der Erfindung ist ferner ein Verfahren zur Herstellung flüssigkristalliner Materialien mit
verminderter Viskosität, das dadurch gekennzeichnet ist, daß in bekannte flüssigkristalline Substanzen 1 -45
Gewichtsteile mindestens eines Biphenylderivats der allgemeinen Formel (I) inkorporiert werden.
In den Biphenylderivaten der allgemeinen Formel (I) können die Reste Ri und R2 gleich oder verschieden sein
und unter der Voraussetzung, daß sie zusammen mindestens 5 C-Atome enthalten, Äthyl, n-Propyl,
η-Butyl, n-Pentyl, n-Hexyl, n-Heptyl, n-Oktyl, n-Nonyl,
n-Dezyl, n-Undezyl- oder n-Dodezyl bedeuten. Bevorzugte
Mischungskomponenten der erfindungsgemäßen flüssigkristallinen Materialien sind die Biphenylderivate
der allgemeinen Formel (Ia)
da)
worin R3 eine geradkettige Alkylgruppe mit 2-12 C-Atomen
und R4 eine geradkettige Alkylgruppe mit 5-12 C-Atomen bedeutet. Besonders gut geeignet sind
aus dieser Gruppe die Biphenylderivate der allgemeinen Formel (Ib)
(D
(Ib)
worin Ri und R2 gleich oder verschieden sind und
geradkettiges Alkyl mit 2-12 C-Atomen bedeuten, zusammen jedoch mindestens 5 C-Atome enthalten, als
Zusätze zu bekannten flüssigkristallinen Materialien hervorragend dazu geeignet sind, die Viskosität dieser
Materialien signifikant zu erniedrigen.
An den Verbindungen der allgemeinen Formel (I) ließ sich im Temperaturbereich von -100C bis +100°C
keine enantiotrope flüssigkristalline Phase beobachten. Die Verbindungen der allgemeinen Formel (I) bilden
größtenteils hochviskose, plastische Phasen, deren Texturen denen von langkettigen plastischen Paraffinen
ähneln (H. Schubert und H. Dehne, Zeitschrift für Chemie, Nr. 7, 12. Jahrg. Juli 1972, S. 242-243). Als
Dielektrika für elektronische Anzeigeelemente auf der Basis von Flüssigkristallzellen kommen sie daher als
solche nicht in Frage. Es ist ferner bekannt, daß die Klärpunkte flüssigkristalliner Materialien durch Zusätze
von nicht flüssigkristallinen Substanzen erheblich erniedrigt werden; es hat sich jedoch überraschenderworin
R5 geradkettiges Alkyl mit 2-7 C-Atomen und Rb geradkettiges Alkyl mit 5 — 10 C-Atomen bedeutet.
Die erfindungsgemäßen flüssigkristallinen Materialien enthalten in der Regel mindestens 1 und höchstens
45 Gewichtsteile eines oder mehrerer Biphenylderivate der allgemeinen Formel (I). Bevorzugt werden solche
Materialien, die 10 bis 40, vorzugsweise 20 bis 35 Gewichtsteile mindestens eines Biphenylderivats der
allgemeinen Formel I enthalten. Durch diese Zusätze wird die Viskosität der flüssigkristallinen Basismaterialien
durchschnittlich um 20 — 60% gesenkt. Entsprechend werden die Schaltzeiten von mit den erfindungsgemäßen
Materialien hergestellten Flüssigkristall-Anzeigeelemente verkürzt. Die Klärpunkte der erfindungsgemäßen
Flüssigkristall-Substanzen sind zwar niedriger als die der flüssigkristallinen Basismaterialien. Bei
geeigneter Wahl der Basismaterialien sowie der zugesetzten Menge des/der Biphenylderivate(s) der
allgemeinen Formel (1) werden jedoch Gemische erhalten, deren Klärpunkt auch bei der im Dauerbetrieb
der damit hergestellten Anzeigeelemente auftretenden Erwärmung nicht erreicht werden. Falls der Zusatz
eines oder mehrerer Biphenylderivate der allgemeinen Formel (I) zu einem flüssigkristallinen Basismaterial
eine Mischung mit einem für die technische Anwendung zu tiefen Klärpunkt ergibt, kann dieser Effekt
gegebenenfalls durch Zugabe von 1 -40, vorzugsweise 2-20 Gewichtsteilen eines oder mehrerer Biphenylester
der allgemeinen Formel (III)
(HD
worin X -CO-O- oder -O—CO- und R9 und Rio,
die gleich oder verschieden sind, Alkyl oder Alkoxy mit 1 —8 C-Atomen bedeuten, kompensiert werden. Diese
Verbindungen sind in der deutschen Patentanmeldung P 24 50 088 beschrieben.
Die Biphenylderivate der allgemeinen Formel (I) sind zum Teil aus der Literatur bekannt. Soweit Verbindungen
dieser Gruppe bisher nicht ausdrücklich beschrieben worden sind, können sie ohne Schwierigkeiten in
der gleichen Weise wie die literaturbekannten Homologen hergestellt werden. Beispielsweise wird Biphenyl
unter den für eine Friedel-Crafts-Azylierung üblichen Bedingungen mit einer etwa äquimolaren Menge eines
Karbonsäurehalogenids mit einer dem einzuführenden Alkylrest entsprechenden Zahl von C-Atomen umgesetzt.
Das dabei erhaltene Alkyl-biphenyl-(4)-yl-keton wird zu dem nächsthöheren 4-Alkylbiphenyl reduziert.
Anschließend wird in das so hergestellte 4-Alkylbiphenyl
auf die gleiche Weise der zweite Alkylrest in die 4'-Stellung eingeführt. Symmetrische 4,4'-Dialkyl-biphenyle
können auch durch Friedel-Crafts-Azylierung von Biphenyl mit ca. zwei Äquivalenten Karbonsäurehalogenid
und anschließende Reduktion beider Ketogruppen des dabei erhaltenen Diazylbiphenyls hergestellt
werden. Die folgenden Beispiele erläutern die Herstellung der Biphenylderivate der allgemeinen Formel (I):
In 1,91 Trichloräthylen werden bei -150C unter
Rühren 160 g wasserfreies Aluminiumchlorid eingetragen. Zu der Mischung werden bei dieser Temperatur
innerhalb von 90 Minuten eine Lösung von 154 g Biphenyl in 400 ml Trichloräthylen und anschließend
innerhalb von 4 Stunden eine Lösung von 120 g Valeriansäurechlorid in 100 ml Trichloräthylen getropft.
Die Mischung wird noch 1 Stunde gerührt und auf eine Mischung von 2,5 kg Eis und 50 ml konzentrierte
Salzsäure gegossen. Die organische Phase wird abgetrennt und die wässerige zweimal mit je 300 ml
Dichlormethan extrahiert. Die vereinigten organischen Phasen werden mit gesättigter wäßriger Natriumhydrogenkarbonatlösung
neutral gewaschen, über Kalziumchlorid getrocknet und eingedampft. Das zurückbleibende
4-Phenylvalerophenon wird aus Methanol umkristallisiert,
in 31 Äthanol gelöst und in Gegenwart von Palladium/Aktivkohle bei 400C hydriert. Nach Aufnahme
der berechneten Wasserstoffmenge wird von Katalysator abfiltriert, eingedampft und das zurückbleibende
4-n-Pentylbiphenyl unter vermindertem Druck destilliert. Das Destillat wird in 200 ml Trichloräthylen
gelöst und die Lösung innerhalb einer Stunde zu einer auf - 150C gekühlten Mischung von 600 ml Trichloräthylen
und 110 g Aluminiumchlorid getropft. Anschließend
wird bei der gleichen Temperatur innerhalb 3 Stunden eine Lösung von 63 g Propionylchloric in
!00 ml Trichloräthylen zugetropft Die Aufarbeitung erfolgt wie oben beschrieben. Das aus Methanol
umkristallisierte 4-n-Pentyl-4'-propionyl-biphenyl wird in Äthanol gelöst und in Gegenwart von Palladium/Aktivkohle
bei 400C hydriert. Nach Ende der Wasserstoffaufnahme
wird der Katalysator abfikriert, das Filtrat
eingedampft und das zurückbleibende 4-n-Pentyl-4'-npropylbiphenyl aus Methanol umkristallisiert, F. 45° C.
Analog werden hergestellt:
4-Äthyl-4'-n-pentyl-biphenyl, F. 35° C, 4-n-HeptyI-4'-n-propyI-biphenyl, F. 48°C,
4-n-Heptyl-4'-n-pentyl-biphenyl, F. 55°C.
Zu einem Gemisch von 600 ml Dichloräthan und 526 g Aluminiumchlorid werden bei 200C innerhalb von
90 Minuten 480 g Valeriansäurechlorid getropft. An-
7ä schließend wird im Lauf von 4 Stunden eine Lösung von
154 g Biphenyl in 600 ml Dichloräthan zugetropft. Die Mischung wird noch 1 Stunde gerührt und auf eine
Mischung von 2,5 kg Eis und 100 ml konzentrierter Salzsäure gegossen. Die organische Phase wird
abgetrennt, die wässerige zweimal mit je 250 ml Dichlormethan extrahiert und die vereinigten organischen
Phasen mit Natriumhydrogenkarbonatlösung neutral gewaschen und über Kalziumchlorid getrocknet.
Anschließend wird das Lösungsmittel abdestilliert und das zurückbleibende 4,4'-Divaleroylbiphenyl aus Äthanol
umkristallisiert. Das so gereinigte Produkt wird in 2,51 Tetrahydrofuran gelöst und in Gegenwart von
Palladium/Aktivkohle bei 40°C hydriert. Nach Ende der Wasserstoffaufnahme wird vom Katalysator abfiltriert
und das Filtrat eingedampft. Das zurückbleibende 4,4'-Di-n-pentylbiphenyl wird aus Äthanol umkristallisiert;
F. 52° C.
Analog werden hergestellt:
4,4'-Di-n-propylbiphenyl, Kp0^ 122° C,
4,4'-Di-n-butylbiphenyl,F.59°C, 4,4'-Di-n-oktylbiphenyl, F. 65°C.
Die flüssigkristallinen Basismaterialien, deren Eigenschäften
durch Zusätze der Biphenylderivate der allgemeinen Formel (I) verbessert werden, sind alle die,
die auch bisher schon als Dielektrika in Flüssigkristall-Anzeigeelementen angewandt werden oder
dazu geeignet sind. Die gebräuchlichsten bestehen aus Gemischen von Derivaten aus der Reihe der Azobenzole,
Azoxybenzole, Biphenyle, Schiffschen Basen, insbesondere Benzyliden-Derivate, Phenylbenzoaten, gegebenenfalls
halogenierten Stilbenen, Diphenylacetylen-Derivaten, Diphenyl-nitronen und substituierten Zimtsäuren.
Vielfach werden Isomerenpaare und/oder eutektische Gemische verwendet.
Die wichtigsten Bestandteile der bekannten nematischen
Substanzen lassen sich durch die allgemeine Formel (II) charakterisieren:
—co
— co—
f V-co-o-
-CH = N-
-N = CH-
-CH = N(O)-
-N(O)=CH-
oder eine C — C-Einfachbindung
bedeutet, X' Halogen, vorzugsweise Cl und R7 und Rg
gleich oder verschieden sind und Alkyl-, Alkoxy- oder Alkanoyloxyreste bedeuten, die bis zu 18, vorzugsweise
bis zu 8 C-Atomen besitzen, oder einer dieser Reste auch eine Cyano-, Nitro- oder Isonitrilgruppe ist. Bei
den meisten dieser Verbindungen sind R7 und Re vorzugsweise verschieden, wobei einer der Reste meist
eine Alkyl- oder Alkoxygruppe bedeutet. Aber auch alle übrigen Varianten der vorgesehenen Substituenten sind
gebräuchlich. Es ist eine große Anzahl solcher nematischen Substanzen im Handel erhältlich.
Gelegentlich sind die nematischen Substanzen durch Zugabe cholesterischer Verbindungen modifiziert, um
Memory-Effekte zu erzielen. Solche Zusätze cholesterischer Verbindungen bewegen sich im allgemeinen um
etwa 10 Gewichtsteile. Eine große Zahl nematischer Substanzen ist z. B. in den DE-OS 19 51 092, 20 14 989,
20 17 727, 21 39 628, 22 01 122 und 23 56 085 beschrieben.
Die flüssigkristallinen Mischungen nach der Erfindung, die mindestens eine Verbindung der allgemeinen
Formel (I) enthalten, können als Dielektrika in allen Arten von Flüssigkristail-Displays verwendet werden,
die bisher bekannt geworden sind Durch die Zusätze der neuen Biphenylderivate werden die Werte der
dielektrischen Anisotropie der flüssigkristallinen Basissubstanzen nur unwesentlich verändert Es ist daher
durch eine geeignete Auswahl der Basissubstanzen möglich, erfindungsgemäße Dielektrika mit positiver
oder negativer dielektrischer Anisotropie herzustellen.
Ferner können die erfindungsgemäßen Dielektrika Zusätze enthalten, die die Leitfähigkeit und/oder die
Orientierungsfähigkeit beeinflussen; derartige Zusätze sind zum Beispiel in den DE-OS 22 09 127 und 22 40 864
beschrieben. Durch Zusätze von modifizierenden Verbindungen nach der DE-OS 23 21 632 kann die
dielektrische Anisotropie vergrößert werden.
Die folgenden Beispiele sollen die Erfindung erläutern, ohne sie zu begrenzen. Die Zusammensetzung der
Mischungen ist in Gewichtsteilen angegeben, F. und K. bedeuten den Schmelzpunkt bzw. Klärpunkt einer
Substanz. Die angegebenen Schaltzeiten für Flüssigkri- ·>
stall-Anzeigeelemente mit den erfindungsgemäßen
Materialien sind in Millisekunden (ms) angegeben und wie folgt definiert:
T0 = Totzeit: Zeit von der Einschaltung der Spannung
1() bis zur ersten erkennbaren Reaktion des
Anzeigeelements.
Te = Einschaltzeit: Zeit von der ersten erkennbaren
Reaktion des Anzeigeelements bis zum Erreichen von 90% des optimalen Kontrasts.
.. Ta = Ausschaltzeit: Zeit von der Abschaltung der Spannung bis zum Abklingen der Anzeige auf weniger als 30% des optimalen Kontrasts.
.. Ta = Ausschaltzeit: Zeit von der Abschaltung der Spannung bis zum Abklingen der Anzeige auf weniger als 30% des optimalen Kontrasts.
Beispiel 1
Die Mischung aus
Die Mischung aus
Anissäure-4-n-pentylphenylester 57 Teile
4-n- Hexyloxybenzoesäure-
4-n- Hexyloxybenzoesäure-
4'-n-pentylphenylester 29 Teile
4-(4-n-Hexyloxybenzoyloxy)-benzoesäure-(2'-cyano-
4-(4-n-Hexyloxybenzoyloxy)-benzoesäure-(2'-cyano-
4'-n-butyiphenyi)-ester 14 Teile
(K. 61,3° C) hat bei 20° C eine Viskosität von 100 Centipoise (cP). In einem Flüssigkristall-Anzeigeelement
auf der Basis des dynamischen Streueffekts zeigt diese Basismischung die folgenden Schaltzeiten
(Schichtdicke 20 μ, Betriebsspannung 50 V):
T0:15 ml, 7£:15ms, 7^:320 ms.
Durch Zusatz von 4-n-Pentyl-4'-n-propylbiphenyl (BI-53) wird die Viskosität signifikant herabgesetzt, wie
die folgende Tabelle I zeigt:
Einfluß von sieigenden Mengen BI-53 auf Viskosität und Klärpunkt einer flüssigkrisiallinen Esiermischung:
45 Versuch Nr. | 55 | Gewichts | Viskosität | Klärpunkt |
teile | ||||
BI-53 | [cP] | I0CI | ||
50 Kontrolle | 0 | 100 | 61,3 | |
i | ό | 82 | 57 | |
2 | 10 | 72 | 54 | |
3 | 20 | 55 | 48 | |
4 | 30 | 44 | 40,8 | |
Ein Flüssigkristall-Anzeigeelement mit der Mischung gemäß Versuch Nr. 4 zeigt die folgenden Schaltzeiten:
T0:10 ms, 7>:10ms, 7^13SmS.
Die in Beispiel 1 genannte flüssigkristalline Basismischung (K. 6U0C, Viskosität 100 cP) wird mit je 10
Gewichtsteilen Biphenylderivat der allgemeinen Formel
(I) versetzt Der Einfluß auf die Viskosität und auf den Klärpunkt ist in Tabelle II zusammengestellt:
9 10
Einfluß von Dialkylbiphenylen auf Viskosität und Klärpunkt einer flüssigkristallinen Estermischung
Versuch Nr.
Dialkylbiphenyl Viskosität
[cP]
[cP]
Klärpunkt
[0C]
[0C]
Kontrolle
1
2
3
4
5
6
2
3
4
5
6
4-Äthyl-4'-n-pentyl-biphenyl
4-n-Pentyl-4'-n-propyl-biphenyl
4,4'-Di-n-pentyl-biphenyl
4-n-Hexyl-4'-n-pentyl-biphenyl
4-n-Heptyl-4'-n-pentyl-biphenyl
4-n-Heptyl-4'-n-propyl-biphenyl 100
73,8
72
71
73,8
72
71
88,8
73,7
73,1
73,7
73,1
61,3
52
54
55,3
45
55,5
54,8
Beispiel 3
Die Mischung aus
Die Mischung aus
Anissäure-4-n-pentylphenylester 57 Teile
4-Capronyloxybenzoesäure-
4'-n-pentylphenylester 29 Teile
4-(4-n-Hexyloxybenzoyloxy)-
benzoesäure-(2'-cyano-
4'-n-butylphenyl)ester 14 Teile
20
(K. 59,3°) besitzt bei 200C eine Viskosität von 94 cP. Mit
dieser Mischung zeigt das in Beispiel 1 beschriebene Flüssigkristall-Anzeigeelement die folgenden Schaltzei-
30 Die Mischung aus
4-n-HexyIbenzyliden-4'-cyanoanilin 66,5 Teile 4-n-Propylbenzyliden-4'-cyanoanilin 33,5 Teile
besitzt bei 2O0C eine Viskosität von 88 cP. In Tabelle III
isi der Einfluß steigender Zusätze von BI-53 bzw. 4-Äthyl-4'-n-propylbiphenyl (BI-23) auf die Viskosität
dieser flüssigkristallinen Basismischung zusammengestellt:
7ö: 15 ms, 7"ipl5ms, 7^:320 ms.
Durch Zusatz von 30 Teilen BI-53 wird ein flüssigkristallines Dielektrikum mit einem Klärpunkt
von 400C und einer Viskosität von 39 cP bei 200C
erhalten. Mit diesem werden die folgenden Schaltzeiten gemessen:
T0:10 ms, 7"^ 10 ms, TA: 125 ms.
Beispiel 4
Die Mischung aus
Die Mischung aus
4-n-Butyl-4'-methoxyazoxybenzol
4-Äthyl-4'-methoxy-azoxybenzoI
4-Äthyl-4'-methoxy-azoxybenzoI
(K. 72,5° C) besitzt bei 200C eine Viskosität von 27,4 cP.
Durch Zusatz von 10 Teilen BI-53 wird die Viskosität um 13,5% auf 23,7 cP erniedrigt, der Klärpunkt auf
63,3° C.
Einfluß steigender Menge BI-53 bzw. BI-23 auf die Viskosität einer flüssigkristallinen Azomethin-Mischung
Versuch Nr.
Dialkylbiphenyl
40 Zusatzmenge
[Teile]
Viskosität
[cP]
Kontrolle | — | 0 | |
ι | Bi-53 | 10 | |
45 2 | BI-53 | 20 | |
3 | BI-53 | 30 | |
4 | BI-53 | 40 | |
66,5 Teile | 5 | BI-23 | 10 |
33,5 Teile | 6 | BI-23 | 20 |
50 7 | BI-23 | 30 | |
on 27,4 cP. | 8 | BI-23 | 40 |
88
73
61,5
52
45
74,5
64,8
55,7
49,2
Beispiel 5 | Die Mischung aus | 60 Teile | 55 | Die Mischung aus | 44,7 Teile |
31 Teile | 26,7 Teile | ||||
4-n-Butyl-4'-methoxyazoxybenzol | 4-n-Pentyl-4'-cyanobiphenyl | 17,3 Teile | |||
4-Äthyl-4'-methoxyazoxybenzol | 4-n-Heptyl-4'-cyanobiphenyl | ||||
fin | 4-n-Oktyloxy-4'-cyanobiphenyl | ||||
4-(4-n-Hexyloxybenzoyloxy)-
benzoesäure-(2'-cyano-
4-n-butylphenyl)-ester
9 Teile
(K. 82,20C) besitzt bei 20° C eine Viskosität von 483 cP.
Durch Zusatz von 10 Teilen BI-53 wird die Viskosität um 21,7% auf 38,6 cP erniedrigt, der Klärpunkt auf
71,6° C.
(K. 44,3° C) besitzt bei 2O0C eine Viskosität von 32,5 cP.
Durch Zusatz von 10 Teilen BI-53 wird die Viskosität um 11,5% auf 28,4 cP erniedrigt, der Klärpunkt auf
42,5° C Durch einen weiteren Zusatz von
4-n-Pentylbiphenyl-4'-carbonsäure-(4-pentylphenyl)-ester
5,8 Teile
4-n-Pentylbiphenyl-4'-carbonsäure-(4-methoxyphenyl)-ester
5,5 Teile
erhält man ein flüssigkristallines Dielektrikum mit positiver dielektrischer Anisotropie, das bei 200C eine
Viskosität 44,9 cP und einen Klärpunkt von 56,80C besitzt.
Claims (1)
1. Flüssigkristallines Material, dadurch gekennzeichnet, daß es neben einer oder
mehreren bekannten flüssigkristallinen Verbindungen 1 —45 Gewichtsteile mindestens eines Biphenylderivats
der allgemeinen Formel (1) enthält,
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