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Verfahren zur Herstellung von kalt reduziertem, Al-beruhigtem Bandstahl
für das Preßformen mit kontuinuierlicher Gieß- und Wärmebehandlungsstufe Die Erfindung
betrifft ein Verfahren zur Herstellung von kalt reduziertem, Aluminium-beruhigtem
Bandstahl für das Preßformen mit kontinuierlicher Gieß- und Glüstufe, insbesondere
zum Herstellen eines Bandstahles, der nahezu dieselben mechanischen Eigenschaften
wie das Stahlblech auf weist, das nach dem intermittierenden Vergütungs. bzw.
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Anlaß- oder Glühverfahren (batch-te annealing process) hergestellt
ist. Hierbei wird der Prozentsatz VOll N, säure löslichem Aluminium und das Verhältnis
des Prozentsatzes von säurelöslichem Aluminium zu Stickstoff (säurelösliches Al%/N%)
in der Stahlerzeugungsstufe geregelt.
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Eine kontinuierliche Gießstufe ist deshalb von Vorteil, da der Gießvorgang
kontinuierlich durchgeführt und folglich Arbeitskräfte eingespart werden können.
Ferner wird die Ausbeute verbessert und eine gleichmäßige Güte usw. erzielt. Diese
Verfahrensweise wurde in den letzten Jahren vielfach angewandt.
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Eine solche Stahlsorte, die häufig bei kontinuierlicher Gießstufe
auftritt und für kalt reduzierte Stahlbleche bestimmt ist, betrifft die kohlenstoffarmen
Al-beruhigten Stahlsorten, die beispielsweise die folgende Zusammensetzung aufweisen:
C 1 o.o4 - o.06% säurelösliches : 0.020 - 0.040% Al B : 0.005 - 0.00 Mn : 0.20 -
0.50 P ; 0.007 - 0.020 : 0.010 - 0.030% Außer säurelösliches Al und Mn treten die
oben aufgeführten Komponenten im Stahl ständig auf. Der Prozentsatz von N liegt
höher als jener des Aluminium-beruhigten Stahls, der nach dem bekannten Stahlgießverfahren
hergestellt ist (0,003 - 0,005% N), da die Stahlschmelze häufiger mit Luft zwischen
der Gießpfanne und der Gießwanne (tundish),in der Gießwanne selbst und zwischen
der Gießwanne und der Gußform bei der kontinuierlichen Gießstufe in Berührung kommen
und N aus der Luft aufnehmen kann.
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Der Grund für die Regelung des säurelöslichen Aluminiumgehalts innerhalb
des Bereichs von 0,020-0,040% liegt darin, daß in Form von Stahlblechen Erzeugnisse
erzielt werden, die eine ausgezeichnete Preßverformbarkeit aufweisen, da ein sehr
hoher Lankford-Wert auftritt und die Streckgrenze niedrig liegt9 wenn der Gehalt
an säurelöslichem Aluminium im Vergleich zum Bereich des Stickstoffs (N) wie oben
angegeben beim chargenweisen Glühverfahren liegt Der Mn-Gehalt wird deshalb auf
0,20-0,50% eingestellt, um die Rorbrüchigkeit zu vermeiden,
die
durch S im Stahl aufgrund der Bildung-von Mns verursacht wild.
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Die bekannte kontinuierliche Vergütungsstufe benötigt eine kürzere
Verbleibzeit für den Stahl im Ofen als beim Anlassen unter Luftabschluß, und die
Erwärmung und Abkühlung wird schnell durchgeführt. Aus diesem Grunde weist der nach
diesem Vergütungsverfahren hergestellte Bandstahl eine geringere Stauchalterungseigenschaft
und eine höhere Streckgrenze auf, so daß dieser für die Preßverformung nicht geeignet
ist. Diese Vergütungsverfahren werden deshalb bekanntlich bevorzugt für die Herstellung
von Zinnplatten verwendet. Jedoch ist die Verwendungsmöglichkeit für einen vergütbaren,
kalt reduzierten Bandstahl für die Preßverformung im Hinblick auf die Produltivität
und die Gleichmäßigkeit der Güte nahezu unbegrenzt, wenn die oben beschriebenen
Nachteile bei der kontinuierlichen Vergütungsstufe beseitigt werden können.
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In der GB-PS 1 334 022 ist beispielsweise ein Verfahren zur kontinuierlichen
Vergütung für weichen Bandstahl vorgeschlagen, bei dem eine kontinuierliche Vergütungsstufe
für kohlenstoffarmen, kalt reduzierten, weichen Bandstahl für die Preßverformung
aufgeführt, bei dem der kalt reduzierte, kohlenstoffarme Bandstahl erwärmt, abgeschreckt
und kontinuierlich durch den Ofen geführt wird, der eine Erwärmungsstufe aufweist,
in der der Bandstahl auf 677-7040C (1250-1300°F) erwärmt wird, daraufhin auf unterhalb
5380C (10000F) von dem oben aufgeführten Temperaturbereich in der Abschreckzone,
beispielsweise bei einer Geschwindigkeit von 50°C/sec,abgeschreckt wird, und bei
dem das Band sukzessive für wenigstens 30 Sekunden innerhalb eines Temperaturbereiches
von 427-5380C (800-i0000F)in ir Behandlungszone als Auslagerung belassen wird. Dieses
in der oben aufgeführten GB-PS beschriebene Verfahren weist jedoch den Nachteil
auf,1 daß die Lagerbehandlung bei der kontinuierlichen Vergütung, das auf kontinuierlich
vergossenem, Al-beruhigtem Stahl der oben aufgeführten Zusammensetzung angewandt
wurde,
kein Bandstahl erhalten werden kann, der die Preßverformbarkeit
des bekannten kalt reduzierten Bandstahles besitzt, der mit der chragenweisen Glühstufe
hergestellt ist.
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Für eine wirtschaftliche Ausnutzung eines kalt reduzierten Bandstahles
für die Preßverformung sind folgende Eigenschaften erforderlich.
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1) Niedrige Streckgrenze (d.h. weich) und 2) eine ausgezeichnete Stauchalterungsfähigkeit.
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Die Kennwerte für die oben aufgeführten Eigenschaften für den wirtschaftlichen
Einsatz von kalt reduziertem Bandstahl, der nach dem bekannten chargenweisen Glühverfahren
hergestellt ist (Japanische Industrie-Normen, G-3141, die ASTM A-109 ähnlich ist)
sind folgende: Streckgrenze: 22-23 kg/mm2 nach der Temperung: Streckgreazendehnung
nach einer 8 Tage dauernden Alterung bei 380C ungefähr 1,5% oder weniger.
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Wenn ein Stahl erzeugt wird, der sich für eine kontinuierliche Vergütungsstufe
mit einer Lagerbehandlung- eignet, kann das Herstellungsverfahren für kalt reduzierten
Bandstahl von der Stahlherstellung bis zur Vergütung kontinuierlich durchgeführt
werden, was erhebliche wirtschaftliche Vorteile mit sich bringt.
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Die Erfindung zielt darauf ab, die oben aufgeführten Nachteile bei
den bekannten Verfahren zu beseitigen und eine kontinuierliche Durchführung zu ermöglichen.
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Erfindungsgemäß zeichnet sich das Verfahren der eingangs genannten
Art dadurch aus, daß der Gehalt an säurelöslichem Al,
der N-Gehalt
und das Verhältnis von säurelöslichem Aluminium %/ N% innerhalb eines bestimmten
Bereiches in dem kontinuierlich geschmolzenen Al-beruhigten Stahl geregelt wird.
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Die vorliegende Erfindung ermöglicht, daß der nach dem erfindungsgemäßen
Verfahren hergestellte Bandstahl eine gute Pore; verformbarkeit aufweist, die ungefähr
jener des bekannten Alberuhigten Stahls entspricht, der nach dem chargenweisen Glühverfahren
für ein Al-beruhigten Bandstahl nach kon tinuierlicher Gieß- und Vergütungsstufe
hergestellt ist.
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Weiterhin wird bei dem Verfahren gemäß der Erfindung der Vorteil erzielt,
daß eine bessere Ausnutzung der kontinuierlichen Vergütungsstufe für Al-beruhigtem
Stahl, der kontinuierlich vergossen worden ist, ermöglicht wird.
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Nachstehend wird die Erfindung anhand der beigefügten Zeichnung an
Ausführungsbeispielen näher erläutert.
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Fig. 1 zeigt die Beziehung zwischen dem säurelöslichen Al-und N-Gehalt
im Stahl bei dem erfindungsgemäßen Verfahren; Fig. 2 zeigt das Verhältnis von säureloslichem
Al °s/N % bei dem erfindungsgemäßen Verfahren, wobei eine niedrige Strectgrenze,
die nicht unterhalb jener des bekannten Al-beruhigten Stahls liegt, der nach dem
intermittierenden Vergütungsverfahren hergestellt ist; Fig. 3 und 4 zeigen kontinuierliche
Vergütungszyklen, die bei dem Verfahren gemäß der Erfindung auftreten.
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In Fig. 1 ist der Zusammenhang zwischen dem säurelöslichen Al-Gehalt
und N-Gehalt im Stahl dargestellt. Wie in Fig. 1 dargestellt, liender N-Gehalt und
der säurelösliche Al-Gehalt im Stahl innerhalb des Bereichs: 0,005% - N - 0,007%
4 8 x N% - säurelösl.Al Al. 0w12No-
Die Kantenlinie A in Fig. 1
entspricht säurelösl. AliN = 8.
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Diese Linie basiert darauf, daß, je größer das Verhältnis säurelösliches
AlIN wird, desto niedriger wird die Streckgrenze. Wie in Fig. 2 gezeigt, tritt ein
bevorzugter Bereich in der Beziehung zwischen dem oben aufgeführten Verhältnis und
der Streckgrenze auf. Falls das Verhältnis darüberhinaus zunimmt, tritt eine höhere
Streckgrenze auf. Oder anders ausgedrückt, wenn das Verhältnis von säurelöslichem
Al/N innerhalb des Bereichs von 2 bis 15 liegt, liegt die Streckgrenze niedriger
im Vergleich zur Zunahme des Verhältnisses. Wenn jedoch das Verhältnis 15 überschreitet,
nimmt jedoch umgekehrterweise die Streckgrenze erheblich zu. Vorzugsweise liegt
das Verhältnis innerhalb eines Bereiches von 8 bis 25, so daß eine Streckgrenze
auftritt, die in wirtschaftlicher Hinsicht jener des kalt reduzierten Bandstahls
entspricht. Die Kantenlinie B in Fig. 1 bezeichnet eine obere Grenze. Ein Grund
dafür, daß die Streckgrenze abnimmt, während das Verhältnis säurelösliches AlIN
irnenalb des Bereichs von 2 bis 15 zunimmt, liegt vermutlich in der Verteilung von
Al/N das auf das Kornwachstum während der kontinuierlichen Vergütung einwirkt. Falls
das Verhältnis weiter zunimmt und 15 überschreitet, nimmt der gelöste Al-Gehalt
zu, und eine Ausscheidungshärtung tritt auf, und folglich ist die Zunahme der Streckgrenze
unvermeidbar. Die obere Grenze des säurelöslichen Al wurde im Hinblick auf die Zunahme
der- Streckgrenze und im Hinblick auf die Wirtschaftlichkeit des kontinuierlich
durchgeführten Gießvorgangs festgesetzt. D.h., wenn der Gehalt von säurelöslichem
Al 0,12% übersteigt, oder wenn das Verhältnis säurelösliches AlIN 25 übersteig-t,
kann der Auslaß für das Ausgießen des geschmolzenen Stahles in die Gießformen vorstopfen,
so daß Schwierigkeiten bei der Durchführung auftreten.
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Die untere Grenze von N,04 liegt ungefähr, wie in Fg. 1 mit der Kantenlinie
C bezeichnet, bei >=O,005%.Dies führt zur Minderung
der Verschlechterung
der Eigenschaften an den als Bund aufgewickelten Enden. Wie später erläutert, sind
die äußeren und inneren Umfangskanten des aufgewickelten S-tahlbapdes, d.h. die
Enden des aufgewickelten Stahlbandes, schneller abgekühlt als der mittlere Bereich,
wenn der Stahl bei einer hohen Temperatur nach einer abschließenden Warmwalzung
aufgewickelt wird, und eine selbsttätige Anlaßwirkung des aufgewickelten Bandstahles
ist nur schwerlich möglich. Der Stickstoff (N) erschwert die völlige Ausscheidung
als AlN. Dies beeinflußt die Stauchalterungsfähigkeit nachteilig. Aus diesem Grund
wird der N,Ó-Gehalt im Stahl auf N = 0,005°,6 eingestellt. Bei zu hohem N-Gehllt
steigt die S-treckgrenze jedoch in einem solchen Maße an, daß die Eigenschafte des
bekannten Stahls nur schwerlich erzielt werden kann. Deshalb ist die obere Grenze
bei N = 0,007% festgelegt. Diese ist in Fig. 1 mit der Kantenlinie D dargestellt.
Der Bereich von 0 0,005% # N # 0,007% stellt einen bevorzugten Bereich für die Ausscheidung
von AlN beim selbsttätigen Anlassen beim Aufwickeln des Stahlbandes bei einer hohen
Temperatur dar.
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Ähnliche Betrachtungen können bei dem bekannten Verfahren mit Gießpfanne
in bezug auf C,P,S und Mn angestellt werden. -C,P und S liegen vorzugsweise so gering
wie möglich, und Mn sollte zwischen 0,20-0,50% liegen, um die Rotbrüchigkeit zu
vermeiden.
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Um einen geringeren Kohlenstoffgehalt zu erzielen, kann eine Entgasungs-
bzw. Frischstufe zwischen der Stahlherstellung und der kontinuierlichen Vergießung
eingeschoben werden.
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Die kontinuierlich gegossenen Brammen, die die oben aufgeführte Zusammensetzung
aufweisen, werden bei hoher Temperatur nach dem Warmwalzen aufgewickelt. Die Aufwickeltemperatur
sollte oberhalb 6300C, vorzugsweise oberhalb 6800C liegen. Dies ist eine Grundvoraussetzung
für das kontinuierliche Vergütungsverfahren, bei dem wenig Zeit für die Ausscheidung
von gelöstem Stickstoff im Stahl als AlN bleibt. Das selbsttätige Anlassen
des
bei einer hohen Temperatur aufgewickelten Stahlbandes ermöglicht eine ausreichende
Ausscheidung von AlN, und das Auftreten der Stauchalterung kann vermieden werden.
Diese Tatsache steht in schroffem Gegensatz zum bekannten intermittierenden Anlassen
oder Glühen. Bei dem intermittierenden Anlassen oder Glühen wird das Band bei niedriger
Temperatur unterhalb 6000C aufgewickelt, um die Ausscheidung von AlN in der Warmwalzstufe
einzudämmen,und die Ausscheidung von AlN erfolgt während des Änlaßvorganges. Das
Aufwickeln des Bandes bei hoher Temperatur unterscheidet sich grundsätzlich von
dem intermittierenden Glühverfahren und stellt eine Grundvoraussetzung für die vorliegende
Erfindung dar.
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Das bei hoher Temperatur aufgewickelte Band wird dann dem Beizen und
der Kaltreduzierung unterworfen. Beim Beizen und Kaltreduzieren brauchen keine besonderen
Erfordernisse berücksichtigt zu werden, jedoch sollten die bekannten Vorgehensweisen
bevorzugt werden. Das kalt reduzierte Band wird kontinuierlich angelassen. Bei der
kontinuierlichen Anlaßstufe des erfindungsgemäßen Verfahrens tritt eine Zone auf,
bei der die Ausscheidung von Carbid im Stahl verursacht wird. Mehrere Behandlungsmöglichkeiten
für die Ausscheidung von Carbid sind bekannt, jedoch sind anhand der Kurvenzüge
in den vig. 3 und 4 bevorzugte Wäremzyklen für das erfindungsgemäße Verfahren dargestellt.
Die Eigenschaften des bekannten Bandstahls können mit einem der oben aufgezeigten
Zyklen erzielt werden, jedoch sollte die Auswahl in Abhängigkeit von den verschiedenen
Bedingungen, beispielsweise in Abhängigkeit von den Vorrichtungen zur Durchführung
der kontinuierlichen Vergütung, getroffen werden.
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Anhand der Beispiele wird auf die Wärmezyklen näher Bezug genommen.
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Tabelle I Chemische Zusammensetzung säurelösliches N lösliches C
Mn P S Al Al/N Stahl 1 0,029 0,0058 5,0 0,052 0,35 0,009 0,022 " 2 0,045 0,0055
8,2 0,043 0,30 0,012 0,018 3 0,065 0.0068 9.6 0.039 0.33 0.011 O.020 " 4 0,078 0,0054
14,4 0,057 0,25 0,010 0,015 " 5 0,078 0,0079 9,9 0,055 0,38 0,013 0,023 " 6 0,079
0,0052 15,2 0,008 0,38 0,010 0,017 Die kontinuierlich gegossenen Brammen mit der
oben aufgeführten chemischen Zusammensetzung werden warm gewalzt, bei hoher Temperatur
aufgewickelt, gebeizt, kalt reduziert, kontinuierlich angelassen und nachgewalzt
bzw. dressiergewalzt.
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Die Kennwerte in den einzelnen Stufen sind folgende: Warmwalzen Enddicke
3,2 mm II Endtemperatur - 850°C " Aufwickeltemperatur 700°C Enddicke bei Kaltreduzierung
0,8 mm Kontinuierlicher Anlaßzyklus (wie in Fig. 3 gezeigt).
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Dieser Zyklus umfaßt: (1) Das Band wird von Raumtemperatur auf 7200C
erwärmt, (2) wird 40 Sekunden lang bei 7200C belassen, (3) wird auf 595°C mit einer
Geschwindigkeit von ungefähr 70C/sec abgekühlt, (4) wird schnell auf Raumtemperatur
von 5950C durch Wasserabschrecken
abgekühlt, (5) wird nochmals
erwärmt auf 4200C, (6) wird von 4900C auf 3500r bei einer Geschwindigkeit von ungefähr
20C/sec abgekühlt, (7) wird von 350°C auf Raumtemperatur bei einer Geschwindigkeit
von ungefähr 50 0/sec abgekühlt.
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Dressierwalzen: 1%.
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Dieses stellt ein Beispiel des in Fig. 3 dargestellten WOrnezyklus
dar. Im folgenden werden die entsprechenden Stufen bei dem kontinuierlichen Vergütungsverfahren,
Lagerbehandlung mit eingeschlossen, die bei der vorliegenden Erfindung Anwendung
finden, anhand folgender Angaben für den Wärmezyklus ausgewählt: (1) Das Band wird
von Raumtemperatur auf eine Temperatur über der Rekristallisationstemperatur unterhalb
800°C, vorzugsweise bis auf 700 bis 730°C 30 bis 90 Sekunden lang erwärmt.
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(2) Das Band wird 30 bis 90 Sekunden lang bei der oben aufgeführten
Temperatur belassen.
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(3) Daraufhin wird das Band auf 550 bis 6500C bei einer Geschwindigkeit
abgekühlt, die geringer als 300C/sec ist.
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(4) Das Band wird daraufhin von 550 bis 6500C auf Raumtemperatur bei
einer Geschwindigkeit von über 2000 0/sec abgeschreckt.
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(5) Es wird nochmals auf 300 bis 500°C, vorzugsweise auf 400 bis 500°C
erwärmt.
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(6) Das Band wird dann langsam abgekühlt, jedoch in dem oben genannten
Temperaturbereich belassen. Insbesondere wird der Bandstahl vorzugsweise 30 bis
180 Sekunden lang bei einer Temperatur in dem Bereich zwischen 300 bis 500°C belassen.
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(7) Für die Abkühlungsgeschwindigkeit von der oben genannten Temperatur
auf die Umgebungstemperatur ist kein spezieller Bereich vorgesehen, jedoch ist eine
Geschwindigkeit von
3 bis 170C/sec bevorzugt.
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Beider Durchführung der Lagerbehandlung; sind die entsprechenden
Stufen den Anforderungen anzupassen und zu kombinieren, wobei der oben aufgeführte
Wärmezyklus ein Beispiel einer solchen Kombination darstellt.
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Die in Tabelle I mit 1 bis 5 bezeichneten Stähle sind Brammen, die
mit LD-Konverter - kontinuierliche Gießstufe - hergestellt sind. Der Stahl 6 ist
eine Bramme, die mit LD-Konverter -DH-Entgasung - kontinuierlicher Gießvorgang -
mit niedrigem Kohlenstoffgehalt aufgrund der Entgasungsbehandlung hergestellt sind.
Die Stähle 1 und 5 sind nicht geeignet, da der erstere ein zu geringes Verhältnis
säurelösliches Al/N und der letztere einen zu großen N-Gehalt aufweisen. Die Stähle
2,3,4 und 6 liegen in dem Bereich der Zusammensetzung gemäß der Erfindung.
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Die erhaltenen mechanischen Eigenschaften sind in Tabelle II aufgeführt.
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Tabelle II Gesamt- Streckgrenzen-Streckgrenze Zugfestigkeit dehnung
dehnung (%) nach (kg/mm2) (kg/mm²) (%) Alterung von 3 Monaten b.Raumtemperatur Stahl
1 25.5 35.6 45,8 0.2 " 2 2 22,3 33.4 46.2 0.3 3 23.0 34.Q 45.3 0.2 " 4 21.2 33.0
45.5 0.4 " 5 24.0 35.1 43.5 0.2 6 20,2 32.0 47.2 0.7
Die nach dem
Verfahren gemäß der Erdindung hergestellten Stähle zeigen jeweils eine niedrige
Streckgrenze, wie sie dem bekannten kal-t reduzierten Bandstahl entspricht, und
insbesondere weist der Stahl 4 ein hohes Verhältnis säurelösliches AlA auf, während
der Stahl 6 einen geringen Kohlenstoffgehalt und ein hohes Verhältnis von säurelöslichem
Al/N aufweist und bevorzugte mechanische Eigenschaften hat. Die Stähle 1 und 5,
die außerhalb des Bereichs der bei dem Verfahren gemäß der Erfindung bevorzugt ist,
liegen, sind für die wirtschaftliche Ausnu-tzung von kalt reduziertem Bandstahl
nicht geeignet, da sie eine hohe Streckgrenze aufweisen (höher als 23 kg/mm2). Bei
keinem der Stähle traten Schwierigkeiten im Zusammenhang mit der Stauchalterung
auf.
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Beispiel 2 Die kontinuierliche Anlaß stufe mit der Lagerbehandlung
wurde nach dem in Fig. 4 gezeigten Wärmezyklus für nach denselben Erfordernissen
wie in Beispiel 1 hergestellten Stähle bis zur Kaltreduzierung durchgeführt.
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(1) Das Band wurde von Raumtemperatur auf 71000 erwärmt.
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(2) Es wurde 60 Sekunden lang bei 71000 belassen.
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(3) Es wurde schnell von 71000 auf 4900C bei einer Geschwindigkeit
von 15°C/sec abgekühlt.
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(4) Das Band wurde langsam von 490°C auf 4000C bei einer Geschwindigkeit
von 1°C/sec abgekühlt.
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(5) Es wurde von 4000C auf Raumtemperatur bei einer Geschwindigkeit
von 5°C/sec abgekühlt.
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Diese Lagerbehandlungsstufe in dem kontinuierlichen Vergütungsverfahren
stellt ein Ausführungsbeispiel der in Fig. 4 gezeigten Wärmzyklen dar, bezieht sich
jedoch auf ähnliche Voraussetzungen wie in Beispiel 1 oder Fig. 3. Die entsprechenden
Stufen sind jedoch grundverschieden voneinander,
(a) Die Ausgangstemperatur
für die Schnellabkühlung liegt bei diesem Beispiel höher als jene bei dem Beispiel
1, d.h. bei 7100C.
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(b) Die Abkühlungsgeschwindigkeit für die Schnellabkühlung ist von
jener bei der Wasserabschreckung in Beispiel 1 verschieden und liegt innerhalb eines
Abkühlungsgeschwindigkeitsbereichs, einer sogenannten beschleunigten Abkühlung,
wie z.B. mit Gaa.
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(c) Aufgrund der vergleichsweise geringen Abkühlungsgeschwindigkeit
kann die Regelung sehr einfach erfolgen, und folglich fällt die Temperatur des durchlaufenden
Bandes nicht auf Raumtemperatur ab. Die Temperatur für die Carbidausscheidung kann
leicht eingehalten werden, und deshalb ist eine nochmalige Erwärmung, wie in Beispiel
1, nicht erforderlich. Dieses Beispiel ist deshalb bevorzugt für eine kontinuierliche
Vergütung geeignet, bei der keine Wasserabschreckung und keine Zone für eine nochmalige
Erwärmung vorgesehen sind.
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Die mechanischen Eigenschaften, die nach Durchführung des oben aufgeführten
Wärmezyklus und nach dem Dressierwalzen von 1% erhalten wurden, sind in der folgenden
Tabelle III zusammengefaßt: Tabelle III Streckgrenz-Streck- Zugfestig- Gesamt- dehnung
n.Al.
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grenze keit dehnung terg.v.3 Monaten (kg/mm²) (kg/mm²) (%) b Raumtemperatur
Stahl 1 25.1 35.3 46.0 0.4 " 2 22.0 33.3 46.0 0.5 " 3 22.5 33.0 45.5 0.5 " 4 20.8
32.5 45.8 0.4 " 5 23.7 35.0 43.5 0.5 " 6 19.7 31.7 48.0 0.9
Der
Tabelle III kann entnommen werden, daß die Stähle 1 und 5, die außerhalb des Zusammensetzungsbereichs,
der gemäß der vorliegenden Erfindung vorgesehen ist, liegen, eine höhere Streckgrenze
aufweisen und für die wirtschaftliche Verwendung für Bandstahl nicht geeignet sind,
selbst wenn diese der Dagerbehandlung nach dem oben aufgeführten Beispiel unterworfen
worden sind. Im Vergleich zu Beispiel 1 ist die Streckgrenzendehnung nach der Alterung
recht hoch. Dies beruht auf der unterschiedlichen tehandlungsweise. Entsprechend
kann Beispiel 1, d.h. die Durchführung der LagetehandlurAg nach Fig. 3, bevorzugt
dann verwendet werden, wenn verzögerte Alterungseigenschaften erforderlich sind.
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Beispiel 3 Die kontinuierlich gegossene Bramme, die dieselbe chemische
Zusammensetzung wie jene in Beispiel 1 aufweist, wurde warm gewalzt, bei hoher Temperatur
aufgewickelt, gebeizt, kalt reduziert, kontinuierlich angelassen, wobei Lagerbehandlung
eingeschlossen ist, und dressiergewalzt. Die Grundvoraussetzungen entsprechen ungefähr
jenen, die in Beispiel 1 aufgeführt sind, außer daß eine Warmwalzstufe vorgesehen
ist. Die Bedingungen für die Warmwalzstufe sind folgende.
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Bedingungen in der Warmwalzstufe Enddicke 3,2 mm Endtemperatur 8700C
Aufwickeltemperatur 780°C Die mechanischen Eigenschaften des so erzielten Bandstahles
sind in Tabelle IV zusammengefaßt.
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Tabelle IV Streckgren-Streckgrenze Zugfestig- Gesamt- zendehnung
n.
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(kg/mm²) keit dehnung Alterung v.3 (kg/mm²) (%) Mon.b.Raumtemp Stahl
1 24.6 3.5c1 44.8 0.2 " 2 21.4 32.9 45.5 0.1 " 3 22.0 33.1 44.2 0.2 " 4 20.1 32.4
44.6 0.3 " 5 23.7 34.7 41.6 0.3 " 6 19.4 31.1 47.9 0.5 Der Tabelle IV ist zu entnehmen,
daß die mechanischen Eigenschaften im Vergleich zu jenen von Beispiel 1 weiter verbessert
werden können, wenn die Aufwickletemperatur auf 7800C erhöht wird. Jedoch zeigen
die S-tähle 1 und 5, die außerhalb des Be reichs der chemischen Zusammensetzung
gemäß der Erfindung liegen, eine hohe Streckgrenze und sind folglich für die wirtschaftliche
Nutzung von kaltreduziertem Bandstahl selbst dann nicht geeignet, wenn die Aufwickeltemperatur
auf 780°C erhöht wird.
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Bei der Beschreibung wurde nicht auf die kontinuierliche Gießstufe
Bezug genommen. Die erforderlichen Prozentgehalte von N%, von säurelöslichem AlVo
und dem Verhältnis von säurelöslichem Al%/Nio können auf die oben beschriebene Art
und Weise in der kontinuierlichen Gießstufe einfach eingestellt werden. Jedoch können
selbstverständlicherweise die oben aufgeführten Prozentgehalte und das Verhältnis
auch bei der Stahlherstellung entsprechend geregelt werden. Auch kann das bekannte
Verfahren zur Herstellung mit einer Gießpfanne oder das Brammenverfahren in Betracht
gezogen werden. Werden der N%-säurelösliche Al%-Salz und das Verhältnis von säurelöslichem
Al%/N% innerhalb des Bereichs der Erfindung eingestellt, werden ein Blech und ein
Band hergestellt, die gute mechanische Eigenschaften aufweisen, die ungefähr jenen
des
bekannten Bandstahls und Stahlblechs entsprechen, die nach dem chargenweisen Glühverfahren
hergestellt sind, durch das kontinuierliche Vergütungsverfahren einfach und mit
Gleichmäßigkeit erhalten werden.
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Ein Al-beruhigter Stahl, der vorzugsweise aus 0.005% # N # 0.007%
8 x N % s Sol,Al £ und säurelösliches Al%N% innerhalb des Bereichs von 8 bis 25
eingestellt, besteht, kontinuierlich vergossen, warmgewalzt, bei hoher Temperatur
aufgewickelt, kalt reduziert und schließlich kontinuierlich unter speziellen Voraussetzungen
angelassen wird, weist das erhaltene Stahlband mechanische Eigenschaften auf, die
ungefähr den bekannten Stahlbändern entsprechen. Das Verfahren gemäß der Erfindung
ermöglicht eine hohe Produktivität und eine gleichbleibende Güte.