DE2501341C2 - Verfahren zur Herstellung von Phenylacetaldehyd - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von PhenylacetaldehydInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Phenylacetaldehyd durch Thermolyse von Styroloxid.
Styroloxid ist ein bekanntes Ausgangsmaterial zur Herstellung verschiedener Chemikalien. Auch Phenylacetaldehyd
ist eine bekannte chemische Verbindung mit vielen Verwendungszwecken. So werden z. B. Phenylacetaldehyd
sowie das Dimethylacetal und Ethylenglykolacetal desselben bei der Parfümherstellung und -formulierung
verwendet.
Aus der DE-AS 1069609 ist ein katalytisches Verfahren
zur Herstellung von Phenylacetaldehyd bekannt, bei dem man Styroloxid bei etwa 1700C in Gegenwart von
Aluminiumoxid als Katalysator umsetzt. Dieses Verfah ren erfordert jedoch eine Abtrennung des Katalysators
und Reinigung des rohen Phenylacetaldehyds, bevor dieser zu Acetalen weiterverarbeitet werden kann.
In der prioritätsälteien, nachveröffentlichten DE-OS
2405 283 wird vorgeschlagen, Styroloxid bei relativ milden Temperaturbedingungen einer Thermolyse zu unterwerfen.
Diese Thermolyse liefert wesentliche Mengen an Phenylacetaldehyd im Reaktionsprodukt. Aus dem rohen
Reaktionsprodukt kann dann praktisch reiner Phenylacetaldehyd durch Destillation oder andere Abtrennverfahren
gewonnen werden. Der Phenylacetaldehyd kann auch direkt im rohen Reaktionsprodukt zur Bildung
seiner Acetale umgewandelt werden. Die Thermolyse von Styroloxid kann in flüssiger Phase, in der
Dampfphase oder in Lösung in einem inerten Lösungsmittel erfolgen. Die Reaktionsbedingungen sind dabei
mild, um eine Thermolyse, d.h. Umlagerung, zu bewirken ;m Gegensatz zu einer drastischen Zersetzung (Pyrolyse).
Die genannte Reaktion kann absatzweise oder in Form eines Fließverfahrens durchgeführt werden.
Gemäß der DE-OS 24 05 283 ist es gegebenenfalls möglich, anstelle des Phenylacetaldehyds direkt ein Acetal zu
bilden. Dies kann ohne Isolierung des Aldehyds durch entsprechende Behandlung des rohen Reaktionsmaterials
geschehen. So kann durch Zugabe von Ethylenglykol mit einem Säurekatalysator, wie H2SO4., p-Toluolsulfonsäure,
Benzolsulfonsäure oder Phosphorsäure, die Umwandlung des Phenylacetaldehyds in Phenylacetaldehydethylenglykolacetal
erreicht werden. Mit Methanol als Zusatz zur rohen Reaktionsmischung in Anwesenheit
eines solchen Säurekatalysators kann man das Dimethylacetal von Phenylacetaldehyd erhalten.
Bei der Thermolyse von Styroloxid wurde gefunden, daß die Reaktion in manchen Fällen, z. B. in besonderen
Gefäßen, inhibiert wird und zwar teilweise bereits nach kurzer Zeit.
Bei Versuchen, diese Inhibierung zu verhindern, wurde nun festgestellt, daß die Anwesenheit einer sehr geringen
Menge eines Erdalkalimetallsulfonates, wie Calciumsulfonat oder Magnesiumsulfonat, die Neigung zur Inhibierung
aufhob oder verringerte. Ferner wurde gefunden, daß ein bloßes Durchspülen des Gefäßes oder Passivieren
des Gefäßes mit dem Erdalkalimetallsulfonat die Neigung zur Inhibierung mindestens lange genug umkehrte,
um die weitere Aktivierung der Reaktion im Gefäß zum
ίο zufriedenstellenden Ablauf der Reaktion für eine gewisse
Zeit zuzulassen.
Weiter wurde festgestellt, daß die Zugabe einer sehr geringen Menge von Calciumsulfonat, Magnesiumsulfonat
oder einem anderen Erdalkalimetallsulfonat zur Reis aktionsbeschickung den Inhibierungseffekt verhinderte.
Außerdem wurde beobachtet, daß die Reaktion mit etwas größeren Sulfonatmengen, die jedoch im Vergleich
zur Menge der Reaktionsteilnehmer noch immer gering sind, wesentlich beschleunigt wird.
Gegenstand der Erfindung ist das im Hauptanspruch definierte Verfahren. In einer Ausführungsform der Erfindung
wird eine Menge eines Erdalkalimetallsulfonates, vorzugsweise Magnesium- oder Calciumsulfonat,
dem Styroloxid in einer inerten Flüssigkeit, wie Benzol, Toluol, Xylol oder 2,2,4-Trimethylpentan zugefügt. Ein
bevorzugter Temperaturbereich liegt dabei zwischen 225 und 325° C, wenn die Reaktion in flüssiger Phase mit
einem in einem inerten Lösungsmittel enthaltenen Styroloxid durchgeführt wird.
Gemäß der vorliegenden Erfindung kann Styroloxid zur Erzielung der Thermolyse absatzweise oder in einem
kontinuierlichen Fließverfahren erhitzt werden. Während man so praktisch reines Styroloxid umsetzen kann, ist es
oft zweckmäßig, das Styroloxid für die Thermolyse in einem inerten organischen Lösungsmittel, wie Benzol,
Toluol, Xylol, Ethylbenzol, Heptan, Octan und anderen analogen Kohlenwasserstoffen und anderen inerten Lösungsmitteln,
zu lösen. Bei einer Reaktion in Lösung, bei welcher das Styroloxid in einem inerten Lösungsmittel
gelöst ist, wird vorzugsweise eine relativ geringe Menge Styroloxid in einer relativ großen Menge des inerten Lösungsmittels
gelöst. In diesem System wird dann ein geringer Anteil Erdalkalimetallsulfonat verwendet.
Unter einer »geringen Menge« wird hierin weniger als etwa 0,5Gew.-% der gesamten Mischung oder Probe
verstanden, während eine »größere Menge« als mehr als etwa 0,5 Gew.-% der gesamten Mischung oder Probe
definiert wird. Ein »kleiner Anteil« ist dann weniger als
so etwa 0,05 Gew.-%, bezogen auf die Gesamtmenge des anfänglich anwesenden Styroloxids, definiert und umfaßt
jede feststellbare Menge des an der erfindungsgemäßen Reaktion teilnehmenden Erdalkalimetallsulfonates,
da festgestellt wurde, daß Erdalkalimetallsulfonate selbst dann wirksam sind, wenn sie auch nur in Spurenmengen
anwesend sind. Dabei genügt eine Vorwäsche oder Vorbehandlung der Reaktionsgefäße mit dem Sulfonat. Es
wird bevorzugt, daß das Erdalkalimetallsulfonat in einer Menge von etwa 0,001-0,01 Gew.-% (bezogen auf die
Menge des in der ursprünglichen Beschickung anwesenden Styroloxids) anwesend ist.
Wenn die Thermolyse von Styroloxid erfindungsgemäß in Lösung erfolgt, ist das Styroloxid vorzugsweise in
einer Menge von etwa 2-20Gew.-%, bezogen auf die gesamte Lösung aus Styroloxid und inertem Lösungsmittel,
anwesend. In einem solchen System ist das Erdalkalimetallsulfonat in geringen Mengen, vorzugsweise zwischen
etwa 0,1-1,0Gew.-%, bezogen auf die Gesamt-
Reaktionszeit Stunden
menge an Styroloxid in der anfanglichen Beschickung,
anwesend.
Erfolgt die Thermolyse des Styroloxids in Lösung, dann wird das Reaktionsprodukt zur Abtrennung des im
rohen Reaktionsprodukt gebildeten Phenylacetaldehyds einer Verfahrensstufe unterworfen. Einzelheiten dieser
Abtrennung sind in der DE-OS 2405 283 beschrieben, ebenso wie Einzelheiten bezüglich der Durchführung der
Thermolyse von Styroloxid in der Dampfphase, flüssigen Phase und Lösungsphase unter vielen verschiedenen Be- to
dingungen.
Das erfindungsgemäß verwendete Erdalkalimetallsulfonat
wird als »Beschleuniger« beschrieben, ob nun eine kleine Menge zur Vermeidung von Inhibierungseffekten
bei der Reaktion (z.B. durch Passivieren eines Reaktionsgefäßes zu seiner Reaktivierung) oder eine größere
Menge zur Erzielung einer deutlich feststellbaren Beschleunigungs- oder Verstärkungswirkang der Reaktion
verwendet wird. In jedem Fall wird eine Zunahme oder Beschleunigung der Reaktion erreicht, ob nun durch eine
Verminderung der Inhibierung oder durch eine merklich schnellere oder vollständigere Reaktion.
Einige der als Beschleuniger erfindungsgemäß verwendbaren Verbindungen umfassen Alkylarylsulfonate
oder Arylsulfonate der Metalle der Gruppe HA des Pe- 25
riodensystems gemäß Seite B2 des »Handbook of Chem- Reaktionszeit istry and Physics«, Chemical Rubber Company, 45. Stunden
Auflage (1964). Im Fall der Alkylarylsulfonate können allgemein gerade oder verzweigkettige Mono- oder Dialkylarylsulfonate
verwendet werden, in welchen jede Alkylkette weniger als 50 Kohlenstoffatome, vorzugsweise
15-20 Kohlenstoffatome, enthält. Der Arylkern des Moleküls kann z.B. Benzol, Naphthalin oder Anthracen
sein. Die Verbindungen sind vorzugsweise leicht basisch oder fast neutral. Es wird eine. Basizitätszahl der
Verbindungen von 2 bis 300 bevorzugt, und die bisher besten Ergebnisse wurden mit Basizitätszahlen zwischen
5 bis 30 erzielt.
Die erfindungsgemäß am meisten bevorzugten Materialien umfassen die ErdalkalimetEllmono- und -dialkylbenzolsulfonate,
in welchen jede Alkylkette 15-20 Kohlenstoffatome enthält; die üblicherweise verfügbaren und
in wirksamer Weise verwendbaren Materialien enthalten Mischungen solcher Verbindungen, die vorherrschend
15-20 Kohlenstoffatome aufweisen.
Obgleich die Metalle der Gruppe HA des Periodensystems,
d. h. die Erdalkalimetalle, erfindungsgemäß allgemein verwendbar sind, werden Magnesiumalkylarylsulfonate
und -arylsulfonate bevorzugt, wobei sich die analogen Verbindungen von Calcium anschließen. Bei
Verwendung der Bariumverbindungen erzielt man eine gewisse Wirksamkeit, die jedoch geringer ist als bei den
Magnesium- und Calciumverbindungen; zur Zeit wird angenommen, daß Barium als Beschleuniger wirkt, indem
es als Passivierungsmittel für das Reaktionsgefäß und nicht durch irgendeinen getrennten katalytischen
Mechanismus in der Reaktion wirkt.
Ein Beispiel eines handelsüblich verfügbaren Calciumsulfonates ist ein Produkt mit einem spezifischen Gewicht
von 0,95 bei 15,5° C, einem Flammpunkt von
188° C und eine SUS-Viskosität bei 99° C von 180, einer
Basizitätszahl von 22 und einem Schwefelgehalt von 3,0 %.
Ein entsprechendes handelsübliches Magnesiumsulfonat bei 15,5°C hat ein spezifisches Gewicht von 0,92,
einen Flammpunkt von 188°C und eine Basizitätszahl
um 10.
Die folgenden Beispiele veranschaulichen die vorliegende Erfindung.
Ein Parr-Rührreaktor aus rostfreiem Stahl wurde mit 70 g Styroloxid und 700 g Benzol, in dem 0,7 g (1 Gew.-%,
bezogen auf die Menge des anwesenden Styroloxids) eines Calciumsulfonates, wie es oben beschrieben ist, gelöst
waren, beschickt. Der Reaktor wurde verschlossen und 1 Stunde auf 275°C±5°C unter üblichem Rühren erhitzt.
Die Analyse des Produktes ergab folgende Ergebnisse:
Gew.-%
Styroloxid
Styroloxid
Gew.-%
Phenylacetaldehyd
Phenylacetaldehyd
0,3
8,3
Vergleichsweise wurde dieser Versuch in einem System wiederholt, das absatzweise, jedoch ohne Anwesenheit
von irgendwelchem Sulfonat, 30mal wiederholt wurde. Die Ergebnisse waren wie folgt:
Gew.-%
Styroloxid
Styroloxid
Gew.-%
Phenylacetaldehyd
Phenylacetaldehyd
8,4
0,2
Wie ersichtlich, war dieses System inhibiert. Wird dieses System abgezogen und gemäß dem ursprünglichen Versuch
von Beispiel 1 durchgeführt, dann werden die oben angegebenen, wesentlich verbesserten Ergebnisse erzielt.
Wie ersichtlich, verhindert die Anwesenheit des Sulfonates in der Reaktionsmischung nicht nur die Inhibierung,
sondern beschleunigt die Reaktion auf einen Wert, der gewöhnlich als echte thermische Geschwindigkeit
angesehen wird.
Die mit Calciumsulfat beschleunigte Reaktion von
Beispiel 1 wurde wiederholt, wobei die Calciumsulfonatmenge auf 0,2 g (0,25 Gew.-%, bezogen auf die anwesende
Styroloxidmenge) verringert wurde. Die Thermolyse erfolgte wie in Beispiel 1; nach 1, 2 und 2,5 Stunden
wurden Proben für die chromatographische Gas-Flüssigkeits-Analyse entnommen. Es wurde auch eine Probe des
Ausgangsmaterials analysiert. Die Ergebnisse waren wie folgt:
Reaktionszeit Stunden Gew.-%
Styroloxid
Styroloxid
Gew.-%
Phenylacetaldehyd
Phenylacetaldehyd
0* 1 2 2,5 11,1
2,5
0,1
2,5
0,1
2,6
6,3
6,9
6,4
6,3
6,9
6,4
* Die Zeit 0 ist der Zeitpunkt, an dem die Reaktionstemperatur 275°C erreicht hatte.
Die Reinheit des Phenylacetaldehyds unter Ausschluß von Benzol der Proben dieses Beispiels betrug nach einer
Stunde 61,7 %, nach 2 Stunden 71,9 % und nach 2,5 Stunden 68,8 %.
Ein 2-i-Parr-Reaktor aus rostfreiem Stahl wurde mit einem Schwerkrafteinlaß, einem Abzug am Boden und
einer Kühlschlange für aufeinanderfolgende Versuche ohne Öffnen und Schließen des Reaktordeckels versehen.
Der Reaktor wurde mit 1000 ml Benzol und 15 g des oben
beschriebenen Calciumsuifonates gefüllt. Die Mischung wurde unter Rühren zwecks Passivieren auf 200° C erhitzt.
Dann wurde das Erhitzen unterbrochen und die Mischung 2 Tage im Reaktor belassen. Der Reaktor
wurde entleert und 1 mal unter Rühren mit 400 ml Benzol gespült. Dann wurde er mit 0,2 g Calciumsulfonat, 70 g
Styroloxid und 700 g Benzol beschickt, verschlossen und gerührt. Der Reaktor wurde zur Aufrechterhaltung einer
Reaktionstemperatur von 275 + 5° C erhitzt. Es wurden Proben für die Gas-Flüssigkeits-Chromatographie entnommen
und mit den folgenden Ergebnissen analysiert, wobei die Mengen in Gew.-%, bezogen auf die gesamte
Probe, angegeben sind.
Reaktions- Styrolzeit oxid
Stunden
Phenyl-
acet-
aldehyd
Schwer
flucht.
Materialien
flucht.
Materialien
Leicht
flucht.
Materialien
flucht.
Materialien
Benzol
3,5
0,6
0,6
5,4
6,8
6,8
2,5
1,8
1,8
0,3
0,3
0,3
88,3
90,3
90,3
25
30
Entnahme der letzten Probe wurde der
innerhalb von 8 Minuten auf 25°C abgekühlt und entleert. Die endgültige Mischung wurde mit den folgenden Ergebnissen analysiert, wobei alle Mengen in Gew.-%, bezogen auf die gesamte Probe, angegeben sind:
innerhalb von 8 Minuten auf 25°C abgekühlt und entleert. Die endgültige Mischung wurde mit den folgenden Ergebnissen analysiert, wobei alle Mengen in Gew.-%, bezogen auf die gesamte Probe, angegeben sind:
Styroloxid
Phenyl-
acet-
aldehyd
Schwer
flucht.
Materialien
Leicht
flucht.
Materialien
flucht.
Materialien
Benzo!
6,7
0,4
0,2
92,0
IO
!5
20 Es wurde festgestellt, daß die Produktmischung wesentlich
heller als das Produkt von Beispiel 3 war.
Ein 2-1-Parr-Rührreaktor aus rostfreiem Stahl wurde mit 70 g Styroloxid, 0,1 g Calciumsulfonat (siehe oben*
und 700 g Benzol beschickt, verschlossen und unter Rühren auf eine Reaktionstemperatur von 290° C erhitzt. Wie
festgestellt wurde, betrug der Druck unter diesen Bedingungen etwa 5C,4bar. Zur chromatographischen Gas-Flüssigkeits-Analyse
wurden periodisch Proben entnommen, wobei in den folgenden Ergebnissen alle Mengen in
Gew.-%, bezogen auf die gesamte Probe, angegeben sind:
Reaktions- Styrolzeit oxid
Stunden
Phenyl- Schwer
acet- flucht,
aldehyd Materialien
acet- flucht,
aldehyd Materialien
Leicht
flucht.
Materialien
flucht.
Materialien
Benzol
5,2
2,4
0,9
0,1
2,4
0,9
0,1
6,2
7,3
9,9
11,6
9,9
7,3
9,9
11,6
9,9
0,6
1,3
1,1
0,6
1.2
1,3
1,1
0,6
1.2
0,2
Spur
0,4
0,4
88,0
88,7
87,9
87,3
88,5
88,7
87,9
87,3
88,5
35
Styrol | Phenyl- | Schwer | Leicht |
oxid | acet- | flucht. | flucht. |
aldehyd | Materialien | Materialien |
Nach Entnahme der letzten Probe wurde die Reaktionsmischung unter Verwendung einer Kühlschlange
auf 25° C abgekühlt. Die visuelle Untersuchung zeigte eine relativ helle, saubere Reaktionsmischung. Diese
Feststellung entspricht der sehr geringen Menge an anwesendem schwer flüchtigem Nebenprodukt.
Es wird betont, daß in diesem Beispiel die verwendete Calciumsulfonatmenge etwa 0,15Gew.-%, bezogen auf
das Styroloxid, betrug.
Beispiel 5 wurde bei einer Temperatur von 300° C anstelle von 290° C wiederholt. Der Druck bei dieser Tem-Beispiel
3 wurde wiederholt, wobei die Calciumsulfo- 50 peratur lag zwischen 55,9-58,7 bar. Die Analysen der
natmenge auf 0,1 g verringert wurde. Es wurden die fol- Gas-Flüssigkeits-Chromatographie zeigten die folgengenden
Ergebnisse erzielt, wobei alle Mengen inGew.-%, den Ergebnisse, wobei alle Mengen in Gew.-%, bezogen
bezogen auf die gesamte Probe, angegeben sind: auf die gesamte Probe, angegeben sind:
4,7
1,0
0,2
Benzol
94,1
45
Reaktions | Styrol | Phenyl- | Schwer | Leicht | Benzol | " 55 „ , . Reaktions |
Styrol | Phenyl- | Schwer | Leicht | Benzol |
zeit | oxid | acet- | flucht. | flucht. | zeit | oxid | acet- | flucht. | flucht. | ||
alclehyd | Mate | Mate | aldehyd | Mate | Mate | ||||||
Stunden | rialien | rialien | Stunden | rialien | rialien | ||||||
1 | 4,3 | 7,2 | 0,8 | 0,3 | 87,5 | 60 0.5 | 3,7 | 7,3 | 3,6 | 0,4 | 84,9 |
2 | 1,9 | 7,6 | 1,3 | 0,4 | 88,8 | 1,0 | 1,0 | 12,1 | 1,9 | 0,1 | 85,0 |
2,5 | 1,1 | 8,6 | 1,1 | 0,2 | 89,0 | 1,5 | — | 10,3 | 1,9 | 0,1 | 87,7 |
2,0 | — | 10,9 | 1,8 | 1,2 | 86,3 |
Wie im vorhergehenden Versuch wurde der Reaktor auf 25°C abgekühlt und die endgültige Mischung analysiert;
die Ergebnisse sind in Gew.-%, bezogen auf die gesamte Probe, ungegeben:
Ein 2-1-Parr-Rührreaktor aus rostfreiem Stahl wurde mit 50 g Styroloxid, 500 g Benzol und 0,1 g Magnesium-
sulfonat (siehe oben) beschickt, verschlossen und unter Rühren auf eine Reaktionstemperatur von 200 + 50C erhitzt.
Der Druck bei dieser Reaktionstemperatur betrug etwa 14,7 bar.
Zu den in der folgenden Tabelle angegebenen Zeilen wurden Proben für die chromatographische Gas-Flüssigkeits-Analyse
entnommen. Die erzielten Mengen sind in Gew.-%, bezogen auf die gesamte Probe, angegeben:
Der obige Versuch wurde bei einer Temperatur von 250° C wiederholt. Bei dieser Temperatur lag der Druck
um 28,4 bar. In den folgenden Ergebnissen sind die Mengen in Gew.-%, bezogen auf die gesamte Probe, angegeben:
Styrol | Phenyl- | Schwer | Leicht | Benzol | t £\ D 0»j L· f1/^nc | Slyrol- oxid |
Phenyl acet |
C | Leicht flucht. |
Benzol | |
Reaktions | oxid | aeet- | flucht. | flucht. | - IU IxCdKUUu:)- zeit |
aldehyd | Schwer flucht. |
Mate | |||
zeit | uldehyd | Mate- | Mate- | Mate | rialien | ||||||
·. ι- | ■ Γ | Stunden | rialien | ||||||||
ridiicn | ~> 8 | in A. | 0,3 0.2 |
86,2 88.4 |
|||||||
3,9 | 2,6 | 1,2 | 92,3 | — ,O 1.1 |
9.8 | η ι | 0,3 | 86,7 | |||
0,25 | 3,7 | 3,2 | 1,5 | — | 91,7 | 15 oil | 0,4 | 11,5 | VJ1J 0.3 |
0,4 | 87,1 |
0,75 | 2,6 | 3,5 | 0,3 | — | 93,6 | 0,50 | — | 11,4 | 1,0 | 0,3 | 90,5 |
1,25 | 4,0 | 5,3 | 0,6 | 0,4 | 89.7 | 0,67 | — | 9,1 | 1,1 | 0,4 | 90,3 |
2,00 | 2,0 | 5,2 | 0,4 | — | 92,4 | 0,83 | — | 8,4 | 0,2 | 0,3 | 90,0 |
3.00 | 0,8 | 5,6 | 0,1 | — | 93,5 | — | 8,2 | 0,9 | |||
4.50 | 20 1,25 | 1,4 | |||||||||
Ausschließlich der Anwesenheit von Benzol enthielt die zuletzt analysierte Probe 86,2 % phenylacetaldehyd
mit nur 1,5 % an schwer flüchtigem Material und keinem feststellbaren leicht flüchtigen Material.
In diesem Beispiel erfolgte die Thermolyse, d.h. die
Umlagerung des Styroloxids in Phenylacetaldehyd, ganz glatt, und man erhielt ein sauberes Produkt, obgleich die
Reaktion für gewisse technische Zwecke ziemlich langsam verlaufen kann. Dennoch war in diesem Fall die
Geschwindigkeit noch wesentlich schneller als eine unkatalysierte (d.h. thermische) Geschwindigkeit vor dem
Einsetzen der Inhibierung bei 200°C in einem Parr-Reaktor unter den oben beschriebenen Bedingungen ohne An-Wesenheit
des Magnesiumsulfonatbeschleunigers.
Der obige Versuch wurde bei einer Temperatur von «o
225°C anstelle von 200°C wiederholt. Im Reaktor wurde
ein Druck von 20,2 bar festgestellt. In den folgenden Ergebnissen sind die Mengen in Gew.-%, bezogen auf die
gesamte Probe, angegeben:
45
Reaktions- Styrol
zeit oxid
zeit oxid
Stunden
Phenylacet
aldehyd
aldehyd
Schwer flucht. Materialien
Leicht flucht. Materialien
Benzo!
0.83
1.17
1.50
2.00
3.00
1.17
1.50
2.00
3.00
3,2
0,5
54
5,7
5,9
5,3
6,8
6,4
5,7
5,9
5,3
6,8
6,4
04
0,7
0,4
0,6
0,3
0,2
0.2
90.6 92,'5 93,1 94,2 92,9 93,4
Es wird betont, daß in diesem Beispiel die Thermolyse oder Umlagerung sauber und vollständig war, und zwar
nach etwa 0,67 Stunden.
Das Endprodukt dieses Beispiels wurde abgekühlt und einer Vakuumdestillation unterworfen, wobei das Bodenprodukt
zu einer zweiten Destillationskolonne geleitet wurde, in welcher zur Erzielung von Phenylacetaldehyd
von befriedigender technischer Reinheit eine fraktionierte Destillation erfolgte.
Der obige Versuch wurde bei einer Temperatur von 225°C und einem Druck von 20,2 bar wiederholt, wobei
die Magnesiumsulfonatmenge von 0,1 g auf 0,3 g erhöht wurde. In den folgenden Ergebnissen sind die Mengen in
Gew.-%, bezogen auf die gesamte Probe, angegeben:
Reaktions- Styrolzeit oxid
Stunden
50
55
Aus den obigen Ergebnissen ist ersichtlich, daß die Umlagerung in etwa 1,5 Stunden bei 225° C in sauberer ω
und vollständiger Weise erfolgte. Wie feststellbar, war das Styroloxid an diesem Punkt aus den analytischen
Ergebnissen verschwunden, und der Prozentsatz an Phenylacetaldehyd war hoch. Berechnet unter Ausschluß
von Benzol betrug somit der Prozentsatz an Phenyiacetaldehyd
nach 1,5 Stunden 89,8%. Nach 3 Stunden betrug der Prozentsatz an Phenylacetaldehyd unter Ausschluß
von Benzol 97,0.
Phenylacet
aldehyd
aldehyd
Schwer
flucht.
Materialien
flucht.
Materialien
Leicht
flucht.
Materialien
flucht.
Materialien
Benzol
0,33
0,83
1,17
1,50
2,00
3.00
0,83
1,17
1,50
2,00
3.00
2,5
0,4
7,6
9,3
8,8
9,1
7,6
6,8
9,3
8,8
9,1
7,6
6,8
0,9
1,0
1,2
1,8
1,6
2,6
1,0
1,2
1,8
1,6
2,6
0,4
0,2
0,5
0,4
0,4
0,4
0,2
0,5
0,4
0,4
0,4
88,7
88,9
89,5
88,7
90,4
90,2
88,9
89,5
88,7
90,4
90,2
Im obigen Beispiel war die Umlagerung in etwa 1 Stunde beendet. Die Abtrennung des Endproduktes nach
dem Verfahren von Beispiel 9 ergab einen Phenylacetaldehyd von annehmbarer technischer Reinheit.
Ein 2-1-Parr-Rührreaktor aus Stahl wurde mit 50g Styroloxid, 500 g Benzol und Vi 0 S Magnesiumsulfat
mit einer Basizitätszahl von 31 beschickt, verschlossen und unter Rühren auf eine Reaktionstemperatur von
300° C erhitzt. Die chromatographische Gas-Flüssigkeits-Analyse der Proben ergab die folgenden Ergebnisse,
wobei alle Mengen in Gew.-%, bezogen auf die gesamte Probe, angegeben sind:
Reaktions | Styrol- | Phenyl- | Schwer | Leicht | Benzol |
zeit | oxid | acet- | flucht. | flucht. | |
aldehyd | Mate | Mate | |||
Stunden | rialien | rialien |
0,33 — | 4,2 | 0,6 | — | 94,2 |
0,67 — | 4,9 | 5,4 | — | 89,7 |
1,00 — | 5,2 | 7,8 | 0,3 | 86,7 |
1,33 — | 3,2 | 5,3 | 0,3 | 91,2 |
10
Wie ersichtlich, war in diesem Versuch die Umlagerung noch vor Entnahme der ersten Probe beendet. Andererseits
zeigte sich eine ziemlich starke Bildung von schwer flüchtigem Material. Trotz der hohen Analyse auf
schwer flüchtiges Material war die Farbe der Reaktionsmischung hell.
20
Reaktions | Styrol- | Phenyl- | Schwer | Leicht | Benzol |
zeit | oxid | acet- | flucht. | flucht. | |
aldehyd | Mate | Mate | |||
Stunden | rialien | rialien |
Beispiel 11 wurde unter Verwendung von Magnesiumsulfonat
mit einer Basizitätszahl von 11,6 anstelle des stärker basischen Magnesiumsulfonates von Beispiel 11
wiederholt. Bei den folgenden Ergebnissen der Gas-Flüssigkeits-Chromatographie sind alle Mengen in Gew.-%,
bezogen auf die gesamte Probe, angegeben:
30
35
Wie ersichtlich, liefert das Magnesiumsulfonat mit niedrigerer Basizitätszahl eine deutlich erhöhte Reaktionsgeschwindigkeit,
ohne zu einer merklichen Bildung von schwer flüchtigem Material beizutragen.
Aus den obigen 12 Beispielen wird deutlich, daß die Erdalkalimetallsulfonate bei der Beschleunigung oder
Katalyse der Thermolysereaktion von Styroloxid zu Phenylacetaldehyd wirksam sind. Weiterhin ist ersichtlich,
daß Magnesiumsulfonat gewöhnlich als Beschleuniger wirksamer als Calciumsulfonat unter den verwendeten
Bedingungen ist.
Die erfindungsgemäß verwendeten Sulfonate können auch einfach zur Behandlung oder Passivierung des Reaktors
verwendet werden. Ein derartiges Beispiel ist wie folgt:
0,33 — | 10,1 | 0,6 | 0,4 | 88,9 |
0,67 — | 7,1 | 0,9 | 0,4 | 91,6 |
1,00 — | 6,4 | 0,8 | 0,4 | 92,4 |
1,33 — | 5,2 | 1,4 | 0,4 | 92,9 |
Bei der Thermolyse von Styroloxid zu Phenylacetaldehyd ohne Verwendung von Erdalkalimetallsulfonaten
wurde ein 2-1-Parr-Reaktor verwendet. Nach etwa 30 Versuchen wurde die Reaktion fast vollständig inhibiert.
Der Reaktor wurde mit Benzol gefüllt, das mit 15 g Calciumsulfonat (siehe oben) gemischt war. Der Rührer
wurde betätigt und der Reaktor 2 Tage mit dem Benzol/Calciumsulfonat in Berührung gelassen. Dann
wurde er entleert und abtropfen gelassen, jedoch nicht gespült. Anschließend wurde er mit 700 g Benzol und 70 g
Styroloxid beschickt, verschlossen und unter Rühren 2,5 Stunden auf eine Reaktionstemperatur von 275"C erhitzt.
Die Gas-Flüssigkeits-Chromatographie zeigte die folgenden Ergebnisse, wobei alle Mengen in Gew.-%,
bezogen auf die gesamte Probe, angegeben sind.
Reaktions | Styrol | Phenyl- | Schwer | Leicht | Benzol |
zeit | oxid | acet- | flucht. | flucht. | |
aldehyd | Mate | Mate | |||
Stunden | rialien | rialien |
5,6
3,3
2,9
3,3
2,9
9,3
8,1
10,1
1,1
0,9
1,6
0,9
1,6
0,5
0,3
0,3
83,5
87,3
84,6
87,3
84,6
Im Vergleich zu den Ergebnissen mit dem inhibierten Reaktor vor der Passivierungsbehandlung erwies sich die
Behandlung als äußerst günstig. So zeigten vor der Behandlung die nach 2 Stunden entnommenen Proben analytische
Werte von etwa 12 % Styroloxid und 3 % Phenylacetaldehyd, während danach die nach 2 Stunden entnommenen
Proben etwa 3 % Styroloxid und 8 % Phenylacetaldehyd aufwiesen.
Im obigen Beispiel kann Bariumsulfonat oder ein anderes Erdalkalimetallsulfonat in derselben Weise wie das
Calciumsulfonat für die Passivierungsbehandlung verwendet werden.
Bei Verwendung des z. B. in Beispiel 13 gezeigten Passivierungsverfahrens
bleibt das an den Gefäßwänden haftende Erdalkalimetallsulfonat nach Einführung des Styroloxids
zur Reaktion im System. Daher dient das Erdalkalimetallsulfonat nicht nur als Passivierungsmittel für
die Reaktorwände, sondern es verbleibt gewöhnlich ausreichend Sulfonat im System, um während der Reaktion
von Styroloxid zu Phenylacetaldehyd eine Spurenmenge von Erdalkalimetallsulfonat zu ergeben. Die hier verwendete
Bezeichnung »Spurenmenge« bedeutet eine sehr kleine, jedoch meßbare, nach bekannten Analyseverfahren
gemessene Menge in der Größenordnung von nur 0,0001 Gew.-%, bezogen auf die gesamte Probe.
Claims (2)
1. Verfahren zur Herstellung von Phenylacetaldehyd
durch Thermolys? von Styroloxid bei einer Temperatur von etwa 175 bis 350° C, dadurch gekennzeichnet,
daß man Styroloxid in Anwesenheit eines Erdalkalimetallsulfonaxes erhitzt.
2. Verfahren nach Ansprach 1, dadurch gekennzeichnet, daß man zur Passivierung des Reaktionsgefäßes
das Sulfonat vor der Zugabe der Reaktionsmischung in das Reaktionsgefäß einführt.
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