DE250110C - - Google Patents

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DE250110C
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imidazolylethylamine
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C07ORGANIC CHEMISTRY
    • C07DHETEROCYCLIC COMPOUNDS
    • C07D233/00Heterocyclic compounds containing 1,3-diazole or hydrogenated 1,3-diazole rings, not condensed with other rings
    • C07D233/54Heterocyclic compounds containing 1,3-diazole or hydrogenated 1,3-diazole rings, not condensed with other rings having two double bonds between ring members or between ring members and non-ring members
    • C07D233/64Heterocyclic compounds containing 1,3-diazole or hydrogenated 1,3-diazole rings, not condensed with other rings having two double bonds between ring members or between ring members and non-ring members with substituted hydrocarbon radicals attached to ring carbon atoms, e.g. histidine

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Description

KAISERLICHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
— JVl 250110 — KLASSE 12/?. GRUPPE
Verfahren zur Darstellung von ß-Imidazolyläthylamin.
Patentiert im Deutschen Reiche vom 21. Februar 1911 ab.
In der Zeitschrift für physiologische Chemie> Bd. 65 [1910], S. 504, ist ein Verfahren zur Überführung von Histidin (β - Imidazolyl - α-aminopropionsäure)
— CH
CH
-N-^-C-CH2-C H (N H2)-COOH
in ß-Imidazolyläthylamin
,NH- CH
CH
-N-
C-CH9-CH9-NH9
beschrieben. Nach diesem Verfahren wird Histidinchlorhydrat bei Gegenwart von Traubenzucker, Pepton, Magnesiumsulfat, Natriumphosphat und einem Überschuß von Calciumcarbonat der Fäulnis unterworfen und das Umwandlungsprodukt der Aminosäure durch ein Verfahren abgeschieden, dessen einzelne Phasen im folgenden kurz aufgezählt sind: Filtration, Einengen, Fällung mit Tannin, Entfernung des Tannins mit Bleioxyd und des überschüssigen Bleis mit Schwefelwasserstoff, erste Fällung mit Phosphorwolframsäure, Zerlegung des Niederschlags mit Baryt, Ausfällung des überschüssigen Baryts mit Kohlensäure, Fällung mit Silbernitrat und Baryt, Zerlegung des Niederschlags mit Salzsäure, zweite Fällung mit Phosphorwolframsäure, Zerlegung des Niederschlags mit Baryt und Entfernung des überschüssigen Baryts mit Kohlensäure, Einengen zum Sirup und Fällung mit alkoholischer Pikrinsäure, Zerlegung
des Pikrats mit Äther und Salzsäure und Gewinnung des salzsauren ß-Imidazolyläthylamins durch Einengen.
Es wurde nun gefunden, daß man diesen ungemein umständlichen Isolierungsprozeß dadurch völlig unnötig machen kann, daß man aus dem erforderlichenfalls konzentrierten Fäulnisgemisch das ß-Imidazolyläthylamin in einem einzigen Arbeitsgang in ein schwerlösliches Salz überführt, indem man die Masse z. B. mit Salzsäure, Schwefelsäure, Pikrinsäure, Quecksilberchlorid oder einem anderen Alkaloidfällungsmittel behandelt. Es ließ sich in keiner Weise voraussehen, daß die Trennung der Base von den angewandten anorganischen Salzen, dem Traubenzucker, Pepton und den aus den letztgenannten Stoffen herrührenden organischen Beimengungen sowie aus dem nebenbei entstehenden Ammoniak und der gleichzeitig sich bildenden ß-Imidazolylpropionsäure
55
CH
/■ ■NH — CH
-C-CH2-CH2-COOH
sich auf so einfache Weise bewerkstelligen läßt. Hat man doch bisher in allen Fällen, in denen man das Fäulnisverfahren zur Darstellung chemischer Verbindungen benutzte, sich ähnlicher Reaktionen zur Abscheidung bedient, wie sie eingangs beschrieben worden sind (vgl. dazu Zeitschrift für physiologische Chemie, Bd. 69 [1910], S. 273).
Erst durch diese Vereinfachung ist die Darstellung des ß-Imidazolyläthylamins auf diesem Wege zu einer technisch durchführbaren ge-
worden. Man erspart nicht nur die große Anzahl überflüssiger Operationen, sondern ist auch der Verwendung der teueren Reagentien wie Phosphorwolframsäure und Silbernitrat überhoben, die sich nur mit großer Mühe und Verlusten wiedergewinnen lassen. Zudem kann man auch auf dem angegebenen Wege ohne weiteres eine Ausbeute von über 70 Prozent der Theorie an ß-Imidazolyläthylamin erzielen, während nach dem eingangs erwähnten Verfahren (1. c.) nur 41 Prozent der Theorie an Pikrat erhalten worden waren, da jede einzelne Fällungsreaktion selbstverständlich mit Verlusten verknüpft ist. Da das Imidazolyläthylamin neuerdings als der wirksamste Bestandteil des Mutterkorns erkannt worden ist (vgl. Journ. of Physiol. Bd. 41 [1910], S-. 318), so kommt einer einfachen Darstellung dieser Base eine erhebliche technische Bedeutung zu.
Beispiel.
100 Teile Histidinchlorhydrat werden mit 40 Teilen Traubenzucker, 20 Teilen Pepton, 0,5 Teilen Kaliumphosphat, 0,5 Teilen Magnesiumsulfat und überschüssigem Calciumcarbonat 7 Wochen lang bei 38" im Brutschrank unter Zusatz von etwas faulendem Pankreas in verschlossenen Flaschen gehalten. Alsdann wird von etwas Schwefeleisen und Calciumcarbonat abfiltriert und nach dem Ansäuern mit Salzsäure zur Trockne eingedampft. Der Rückstand wird mit kaltem-absoluten Alkohol verrieben. Durch Absaugen gewinnt man 62 Teile einer wenig gefärbten Kristallmasse. Die alkoholische Mutterlauge wird wiederum zur Trockne gebracht; durch Verreiben mit absolutem Alkohol lassen sich nochmals 7 Teile Kristalle gewinnen. Die jetzt hinterbleibende alkoholische Mutterlauge wird, wie weiter unten angegeben, verarbeitet. Die ausgeschiedenen Kristalle (6g Teile) bestehen aus bereits fast reinem salzsauren ß-Imidazolyläthylamin. Sie lassen sich durch Umkristallisieren unter Zusatz von Blutkohle in vollkommen chemisch reine Form überführen.
Zur Reinigung kann man auch in der Weise verfahren, daß man die Kristalle in Wasser löst, mit überschüssiger Sodalösung kocht, bis Spuren von Ammoniak vertrieben sind und dann mit Quecksilberchlorid und Soda versetzt, solange das reinweiße Quecksilbersalz des ß-Imidäzolyläthylamins ausfällt. Sobald ein gelbroter Niederschlag von Quecksilbercarbonat auszufallen beginnt, saugt man diesen ab und zersetzt ihn nach gründlichem Waschen mit Wasser in salzsaurer Suspension mit Schwefelwasserstoff, alsdann filtriert man vom Quecksilbersulfid ab. Durch Eindampfen werden etwa 60 Teile ganz reines ß-Imidazolyläthylaminchlorhydrat gewonnen.
Behandelt man die oben erwähnte alkoholische Mutterlauge in der gleichen Weise mit Soda und Quecksilberchlorid und arbeitet, wie angegeben, auf, so erhält man noch weitere Mengen derselben Verbindung.
Das gleiche Verfahren kann auch zur unmittelbaren Abscheidung des ß-Imidazolyläthylamins aus dem filtrierten Fäulnisgemisch dienen.
Statt über das Quecksilbersalz läßt sich das ß-Imidazolyläthylaminchlorhydrat auch über andere schwerlösliche Verbindungen hinweg in reiner Form gewinnen. Man kann z. B. in der Weise verfahren, daß man das eingedampfte Fäulnisgemisch mit Pikrinsäure in das Pikrat überführt, das nach dem Umkristallisieren ebenfalls reines ß.-Imidazolyläthylaminchlorhydrat liefert.

Claims (1)

  1. Patent-Anspruch :
    Verfahren zur Darstellung von ß-Imidazolyläthylamin, dadurch gekennzeichnet, daß man aus dem durch Fäulnis des Histidins in bekannter Weise gewinnbaren Fäulnisgemisch durch Behandeln mit einer Säure oder einem Alkaloidreagens des ß-Imidazolyläthylamin in einem Arbeitsgang in ein schwerlösliches Salz überführt.
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