DE249304C

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Publication number: DE249304C
Application number: DENDAT249304D
Authority: DE

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

- M 249304 KLASSE 60. GRUPPE

GANZ & COMP.-DANUBIUS

in BUDAPEST.

betriebenen Hilfsmaschine.

Patentiert im Deutschen Reiche vom 9. Juli 1911 ab.

Regelungsvorrichtungen für Kraftmaschinen mit einer durch Druckflüssigkeit betriebenen Hilfsmaschine, bei welcher die Steuerung der Hilfsmaschine in ihrer Mittelstellung den Durchfluß unter geringem Druck der Druckflüssigkeit gestattet und die Pumpe für die Druckflüssigkeit nur während der Verstellung des Hilfsmaschinenkolbens die volle Arbeit zu leisten hat, wobei die für die Bewegung des

ίο Hilfsmaschinenkolbens erforderliche Druckdifferenz von Seiten des Kraftreglers durch die zwangläufige und gleichzeitige, zueinander jedoch in entgegengesetztem Sinne erfolgende Verstellung der zwei Auslaßorgane der beiden Kolbenseiten hervorgerufen wird, sind bekannt.

Von diesen bekannten Regelungsvorrichtungen unterscheidet sich der Erfindungsgegenstand dadurch, daß die von der Pumpe dem Hilfsmaschinenzylinder in einem ungesteuerten Kanal auf der Ringraumseite eines Stufenkolbens zugeführte Druckflüssigkeit in einem durch das Steuerorgan gesteuerten Kanal auf die Kolbenseite mit größerer wirksamer Fläche geleitet und von dort durch das Steuerorgan ins Freie geführt wird. Hierdurch wird gegenüber dem Bekannten der Vorteil erreicht, daß eine Einlaßsteuerung der Hilfsmaschine durch ein Wechselventil oder ein anderes selbsttätiges Steuerorgan entbehrlich wird.

Der Erfindungsgegenstand ist in der beiliegenden Zeichnung dargestellt. Der Arbeitsvorgang vollzieht sich folgendermaßen:

Aus der Pumpe α strömt die Druckflüssigkeit durch den Ringraum des im Zylinder b verschiebbaren Stufenkolbens c und gelangt durch ein Drosselorgan d in einen mit der größeren, wirksamen Kolbenfläche verbundenen Raum β und von dort durch ein zweites Drosselorgan f zum Flüssigkeitsbehälter g zurück. Beide Drosselorgane sind zwangläufig miteinander verbunden, und zwar derart, daß der vollständigen Öffnung des einen der vollständige Schluß des anderen entspricht, und umgekehrt. Die Verstellung beider Organe erfolgt von einem durch die Stange i den Hebel h bewegenden Fliehkraftregler aus. In der Gleichgewichtsstellung müssen sich die auf beiden Kolbenseiten herrschenden Flüssigkeitsdrücke umgekehrt verhalten wie die wirksamen Kolben flächen. Die Einstellung dieser Flüssigkeitsdrücke erfolgt durch die Drosselorgane. Vermindert sich die Umlaufzahl der zu regelnden Kraftmaschine, so sinkt die Muffe des Fliehkraftreglers, und der Kanal wird bei f gedrosselt bzw. ganz abgeschlossen, während gleichzeitig der Kanal bei d weiter oder ganz geöffnet wird. Unter gleichzeitiger Erhöhung des Pumpendruckes bewegt sich der Stufenkolben nach rechts, bis er seine rechte Grenz-

Claims

lage erreicht oder bis die Drosselorgane wieder auf Gleichgewicht einstellen. Steigt dagegen die Umlaufzahl der Kraftmaschine, so wird umgekehrt der Kanal bei d verengt bzw. ganz geschlossen, während der Kanal bei f erweitert oder völlig geöffnet wird. Der Kolben bewegt sich jetzt unter Erhöhung des Pumpendruckes nach links, während die auf der größeren wirksamen Kolbenseite befindliehe Flüssigkeit durch f abfließen kann. Der Kolben bewegt sich bis in seine linke Grenzlage oder bis die Drosselorgane auf Gleichgewicht einstellen, in welchem Falle der Pumpendruck sofort auf seinen ursprünglichen Wert sinkt.

Ein vor dem Drosselorgane d angebrachtes einstellbares Sicherheitsventil k läßt den Pumpendruck niemals über ein bestimmtes Maß steigen. Die gleichzeitige Steuerung der beiden Drosselorgane bewirkt, daß der zur Regelung erforderliche Flüssigkeitsdruck erst im Augenblick der Regelung erzeugt, und daß bei vollständigem Abschluß eines der beiden Drosselorgane die gesamte von der Pumpe geförderte Flüssigkeitsmenge zur Verstellung des Kolbens verwendet wird.

■Patent-Anspruch:
Regelungsvorrichtung für Kraftmaschinen mit einer durch Druckflüssigkeit betriebenen Hilfsmaschine, bei welcher die Steuerung der Hilfsmaschine in ihrer Mittelstellung den Durchfluß unter geringem Druck der Druckflüssigkeit gestattet und die Pumpe für die Druckflüssigkeit nur während der Verstellung des Hilfsmaschinenkolbens die volle Arbeit zu leisten hat, wobei die für die Bewegung des Hilfsmaschinenkolbens erforderliche Druckdifferenz von seiten des Kraftreglers durch die zwangläufige und gleichzeitige, zueinander jedoch in entgegengesetztem Sinne erfolgende Verstellung der zwei Auslaßorgane der beiden Kolbenseiten hervorgerufen wird, dadurch gekennzeichnet, daß die von der Pumpe (a) dem Hilfsmaschinenzylinder (b) in einem ungesteuerten Kanal auf der Ringraumseite eines Stufenkolbens (c) zugeführte Druckflüssigkeit in einem durch das Steuerorgan (d) gesteuerten Kanal auf die Kolbenseite mit größerer wirksamer Fläche geleitet und von dort durch das Steuerorgan ff) ins Freie geführt wird.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.