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Peptide mit LH-RH/FSH-RH-Wirkung und Verfahren zu ihrer Herstellung
Zusatz zu Patent ... (Patentanmeldung P 24 24 287.3) -HOE 74/F 146) und zu Zusatzpatent
... (Patentanmeldung ... -HOE 74/F 387).
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Gegenstand des Hauptpatents (Patentanmeldung P 24 24 287.3 -sind Peptide
der allgemeinen Formel I
worin X Ser(But), Thr(But), Asp(OBut), Glu(OBut), Orn(Boc) oder Lys (Boc) und Y
Glycinamid oder eine NH-Alkylgruppe, in der der Alkylrest 1-3 G-Atome enthält und
gegebenenfalls durch OH oder Halogenatome substituiert sein kann, bedeuten und gegebenenfalls
Trp durch Pentamethylphenylalanin, Ser durch Ala oder Thr, Tyr durch Phe, Gly durch
D-Ala, D-Leu oder α,α-Dimethylglycin und Arg durch Orn, Lys oder Homoaginin
ersetzt sein kann und weiter ein Verfabren zur Herstellung dieser
Peptide,
das dadurch gekennzeichnet ist, daß man diese a) durch in der Peptidchemie übliche
Fragmentkondensation von Peptidbruchstücken nach dem Kondensationsschema 1-6 + 7-10,
1-3 + 4-10 oder 1-2 + 3-10 oder b) durch stufenweisen A.ufbau herstellt, wobei andere
funktionelle Gruppen durch abhydrierbare oder im alkalischen oder schwach sauren
Medium abspaltbare Schutzgruppen intermediär blockiert werden.
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Gegenstand des 1. Zusatzpatentes (Patentanmeldung P ... -HOE 74/F
387) sind Peptide der allgemeinen Formel 1 des Hauptpatentes, worin Oys(But) für
X steht und Y die dort angegebene Bedeutung hat, sowie Verfahren zu deren Herstellung
gemäß Hauptpatent.
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Diese Peptide zeigen im Ovulationstest gegenüber den 7-Leucin-LH-RH-Verbindungen
eine stärkere Wirkung.
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In weiterer Ausgestaltung der Erfindung des Hauptpatentes sowie des
1. Zusatzpatentes wurde gefunden, daß auch Verbindungen, bei.
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denen Y den NH-cyclopropyl-Rest darstellt, eine starke LH-RH Wirkung
haben.
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Gegenstand der vorliegenden Erfindung sind somit Peptide der allgemeinen
Formel 1, worin X die im Haupt- und Zusatzpatent angegebene Bedeutung hat und Y
die Gruppe
bedeutet.
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Gegßnstand der Erfindung ist weiterhin ein Verfahren zur Herstellung
dieser Peptide gemäß Patent ... (Patentanmeldung P 24 24 287.3).
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Von den erfindungsgemäßen Verbindungen sind bevorzugt die in der Tabelle
auf Seite 3 des Hauptpatentes aufgeführten Verbindungen, wobei statt der in 10-Stellung
vorhandenen Reste der Cyclopropylamin-Rest steht.
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Zur Herstellung kommen insbesondere die Verfahren in Betracht, die
in den Reaktionsschemata 1 bis 3 auf den Seiten 5 und 6 des Hauptpatents dargestellt
sind.
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Die erfindungsgemäßen Verbindungen stellen Wirkstoffe für neuartige
Arzneimittel dar, die, wie im Hauptpatent beschrieben, angewendet werden.
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Die Abkürzungen entsprechen den Vorschlägen der Iupac-Iup Commission,
J. Biol. Chem. 247, S. 977-983 (1972) Weitere Abkürzungen: DCC = Dicyclohexylcarbodiimid
HOBt = 1-Hydroxybnzotriazol OTcp = 2,4,5-Trichlorphenylester
Beispiel:
His-Trp-Ser-Tyr-D-Leu-Ser(But)-Arg-Pro-cyclopropylamid a) Z-Pro-cyclopropylamid
Zu einer Lösung von 124.6 g (0.5 Mol) Z-Pro-OH, 34.8 ml Cyclopropylamin und 67.5
g HOBt in 200 ml absolutem Tetrahydrofuran gibt man bei OOC 110 g DCC, läßt eine
Stunde bei OOC rühren und über Nacht bei Raumtemperatur stehen. Der Niederschlag
wird abgesaugt und das Filtrat eingeengt. Der Rückstand wird in Essigester aufgenommen
und mit gesättigter NaHCO3 -Lösung , 2n HC1, gesättigter NaHCO3-Lösung und Wasser
ausgeschüttelt, über Na2 SO4 getrocknet und eingeengt. Der Rückstand wird mit Petroläther
verrieben und abgesaugt. Aus Essigester/Petroläther wird umkristallisiert. Ausbeute
90.8 g (63 %), Schmp. 124-126°, [α]D24 = -45.5° (c = 1 in Methanol) b) H-Pro-cclopropylamid;HC~1~
90.8 g (0.315 Mol) Z-Pro-cyclopropylamid werden in 500 ml Methanol gelöst. Dazu
gibt man Pd/BaSO4-Katalysator und hydriert indem man unter Rühren Wasserstoff durch
die Lösung leitet.
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Der pH der Tönung wird mit Hilfe eines Autotitrators durch Zugabe
von methanolischer Salsäure auf pH 4.5 gehalten. Nach beendigter Hydrierung wird
der Katalysator abgesaugt und das Filtrat eingeengt. Der Rückstand wird mit Äther
verrieben.
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Ausbeute 60 g (100%), Schmp. 168-170°.
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c) Z3-Arg-Pro-cyclopropylamid Zu einer Lösung von 28.84 g (50 mMol)
Z3-Arg-OH, 9.5 g (50 mMol) H-Pro-cyclopropylamid.IICl und 6.75 g (50 mMol) HOBt
in 100 ml Methylenchlorid und 25 ml Dimethylformamid gibt man 6.5 ml N-Äthylmorpholin
und bei OOC eine Lösung von 11 g DCC in wenig Methylenchlorid. Man läßt eine Stunde
bei OOC und über Nacht bei Raumtemperatur stehen. Der Niederschlag wird abgesaugt
und das Filtrat eingeengt. Der Rückstand wird in Essigester aufgenommen und nacheinander
mit Wasser, gesättigter NaHCO3-Lösung, in HC1 und gesättigter NaHCO3-Lösung ausgeschüttelt,
über Na2SO4 getrocknet und eingeengt. Aus
Essigester/Petroläther
wird kristallisiert. Die Substanz ist noch verunreinigt und wird an 250 g Kieselgel
in CH2Cl2/Aceton-Mischungen (wie 9:1 und 8:2) chromatographiert. Ausb. 22.8 g (64
%), Schmp. 1710, [α]S21 = 33.00 (c = 1, in Methanol) d) H-Arg-Pro-cyclopropylamid-2HCl
22- g (30.9 mMol) Z3--Arg-Pro-cyclopropylamid werden analog Beispiel b katalytisch
hydriert. Der Rückstand wird im Hochvakuum getrocknet. Es entsteht ein amorpher
Schaum.
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Ausbeute 11 g (89 ).
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e) H-Ser(But)-Arg-Pro-Cyclopropylamid-2HCl Zu einer Lösung von 7.66
g (20 mMol) H-Arg-Pro-NH-C2H5 21101 und 2.7 g HOBt in 20 ml Dimethylformamid gibt
man 5.2 ml N-Äthylmorpholin und bei OOC 9.6 g Z-Ser(But)-OTcp. Nach zwei Stunden
wird eingeengt. Der Rückstand wird in Essigester gelöst und 3 mal mit NaHCO3-Lösung
ausgeschüttelt, über Na2SO4 getrocknet und eingeengt. Der Rückstand wird mit Äther
verrieben. Der Äther wird abdekantiert und der Rückstand am Hochvakuum getrocknet.
Es bleiben 13.3 g einer amorphen Substanz zurück, die analog Beispiel b katalytisch
hydriert werden.
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Ausb. 9.26 g amorphes H-Ser(But)-Arg-Pro-cyclopropylamid # 2HCl (=
88 % bezogen auf H-Arg-Pro-NH-C2H5 # 2HCl).
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f) H-Ser-Tyr-D-Leu-Ser(But)-Arg-Pro-cyclopropylamid # 2HCl t Zu einer
Lösung von 2.63 g (5 mMol) H-Ser(But)-Arg-Pro-cyclopropylamid # 2HCl und 675 mg
HOBt in 5 ml Dimethylformamid gibt man 1.3 ml N-Äthylmorpholin und 2.22 g Z-D-Leu-OTop.
Man läßt über Nacht bei Raumtemperatur stehen und engt die Lösung ein. Der Rückstand
wird in Essigester aufgenommen und zweimal mit gesättigter NaHCO3-Lösung ausgeschüttelt.
Die Lösung wird über Na2SO4 getrocknet und eingeengt. Das resultierende Öl (39 g)
wird analog Beispiel b katalytisch hydriert. Es entstehen 2.45 g amorphes H-D-Leu-Ser(But)-Arg-Pro-cyclopropylamide2HCl
(= 76 C,3' bezogen auf Z-D-Leu-OTop).
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Die oben gewonnenen 2.45 g (3.82 mMol) H-D-Leu-Ser(But)-Arg-Pro-cyclopropylamid.2H0l
werden zusammen mit 1.87 g
Z-Ser-Tyr(Bzl)-OH und 515 mg HOBt in
10 ml Dimethylformamid gelöst. Dazu gibt man 0.99 ml N-Äthylmorpholin und bei ooa
835 mg DCC, läBt eine Stunde bei OOC rühren und über Nacht bei Raumtemperatur stehen.
Der Niederschlag wird abgesaugt und das Filtrat eingeengt. Der Rückstand wird zweimal
mit gesättigter NaHCO3-Lösung verrieben und in CH2Cl2 gelöst. Die Lösung wird über
Na2SO4 getrocknet und eingeengt. Der ölige Rückstand wird analog Beispiel b katalytisch
hydriert. Das Produkt wird durch Verteilungschromatographie an Sephadex LH 20 analog
Hauptpatent Beispiel la gereinigt. Ausbeute 1.285 g amorphe Substanz (34 % bezogen
auf Z-Ser-Tyr(Bzl)-OH), [α]D20 = -20.1° (c = 1, in Flethanol).
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-His-Trp-Ser-Tyr-D-Leu-Ser-(But)-Arg-Pro-cyclopropylamid-diacetat
Zu einer Lösung von 250 mg Glu-His-Trp-NH-NH2 in 3 ml Dimetbylformamid gibt man
bei -30°C 0.33 ml HCl/Dioxan (6.04n) und 0.6 ml einer 10-prozentigen tart.-Butylnitrit/Dioxan-Lösung
zu, läßt 20 Minuten bei -10°C rühren und gibt anschließend bei -40° 445 mg (0.5
mMol) H-Ser-Tyr-D-Leu-Ser(But)-Arg-Pro-cyclopropylamid # 2HCl und 0.39 ml N-Äthylmorpholin
zu.
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Man läßt über Nacht bei 40C stehen, destilliert anderntags das Lösungsmittel
ab und verreibt den Rückstand mit Äther. Die Substanz wird in Wasser gelöst und
über Dowex lx2 (Acetat-Form) chromatographiert. Das so gewonnene Acetat wird durch
Gradientenelution an Carboxymethylcellulose und durch Verteilungschromatographie
an Sephadex LH 20 (analog Hauptpatent Beispiel la) gereinigt. Ausbeute 123 mg, [α]D20
= -37.4° (c = 1, in Wasser). Laut UV-Spektrum ist der Gehalt an Peptidbase 88%.