DE2244689C3 - Dekapeptid mit der Aminosäuresequenz des Gonadotropin freigebenden Hormons GnRH - Google Patents

Dekapeptid mit der Aminosäuresequenz des Gonadotropin freigebenden Hormons GnRH

Info

Publication number
DE2244689C3
DE2244689C3 DE19722244689 DE2244689A DE2244689C3 DE 2244689 C3 DE2244689 C3 DE 2244689C3 DE 19722244689 DE19722244689 DE 19722244689 DE 2244689 A DE2244689 A DE 2244689A DE 2244689 C3 DE2244689 C3 DE 2244689C3
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
gly
arg
decapeptide
pro
leu
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Expired
Application number
DE19722244689
Other languages
English (en)
Other versions
DE2244689B2 (de
DE2244689A1 (de
Inventor
George Rogelio Waukegan IU. Flouret (V.StA.)
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
Abbott Laboratories
Original Assignee
Abbott Laboratories
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Priority claimed from US00180160A external-priority patent/US3826794A/en
Application filed by Abbott Laboratories filed Critical Abbott Laboratories
Publication of DE2244689A1 publication Critical patent/DE2244689A1/de
Publication of DE2244689B2 publication Critical patent/DE2244689B2/de
Application granted granted Critical
Publication of DE2244689C3 publication Critical patent/DE2244689C3/de
Expired legal-status Critical Current

Links

Description

Beispielsweise bewirken geringe Dosen dieses Gn-RH, ester, der 2,4-Dinitrophenylester, das N-Hydroxy-
das weiblichen Schafen im Anöstruszyklus intravenös succinimid, die 2-, 3- oder 4-Fluorphenylester oder
injiziert wird, Ovulation. 30 ähnliche bekannte Ester von Pyroglutaminsäure
Die Formel von Gn-RH wurde mit der Amino- ebensogut geeignet.
Säuresequenz pyro-Glu-His-Trop-Ser-Tyr-Gly-Leu- Das geschützte Decapeptid der Formel (I) kann
Arg-Pro-Gly-NHj identifiziert. Um jedoch ein so durch Behandlung mit Fluorwasserstoffsäure in das
großes Molekül aus einfachen einzelnen Aminosäuren freie Decapeptid (oder Gn-RH) umgewandelt werden,
herzustellen, ist eine erhebliche Anzahl von Stufen 35 Während dieser Reaktion werden die Schutzgruppen
einschließlich mehrerer Kondensationsreaktionen er- R, R' und R" sämtlich durch Wasserstoff ersetzt,
forderlich. Um zu gewährleisten, daß diese Konden- Es ist auch möglich, die Schutzgruppen duich Hy-
sationen an den gewünschten Stellen stattfinden, drierung unter Verwendung eines Palladiumkataly-
müssen andere funktionell Gruppen am Molekül, sators zu entfernen.
die nicht an dieser Reaktion teilnehmen, vorüber- 40 Bei einer spezielleren Ausführungsform wird das
gehend durch Gruppen geschützt werden, die nach vorstehend genannte geschützte Nonapeptid, in dem
Belieben entfernt werden können. R und R' Benzylreste sind und R" eine NOa-Gruppe
Aufgabe der Erfindung ist ein mit Schutzgruppen ist, in Dimethylformamid in hoher Konzentration,
versehenes Decapeptid, aus dem nach einfachem Ver- vorzugsweise bei einer Molarität zwischen 0,1 und 1,0,
fahren die Schutzgruppen zur Darstellung des ge- 45 gelöst und der Pyroglutaminsäurepentachlorphenyl-
wünschten Gn-RH entfernt werden können. ester in einem Überschuß von 50 bis 200% über die
Gegenstand der Erfindung ist das Decapeptid pyro- äquimolare Menge bei einer Temperatur zwischen GIu-(NIm-X)-His-Trp-(O-R)-Ser-(O-R')Tyr-Gly-Leu- 0 und 30°C zugesetzt. Nach einigen Stunden wird die (N^-R'^Arg-Pro-Gly-NHj, worin X, R, R' und R" Reaktionslösung durch Chromatographie aufgear-Schutzgruppen sind, die durch eine oder mehrere ehe- 50 beitet, wobei Chloroform, das zunehmende Mengen mische Behandlungen, die die Decapeptidkette pyro- Methanol enthält, für die Elution verwendet wird. GIu-His-Trp-Ser-Tyr-Gly-Leu-Arg-Pro-Gly-NH» nicht Die gewünschten Fraktionen des Eluats werden vernachteilig beeinflussen, entfernt werden können, oder einigt und kristallisiert, wobei das reine Decapeptid, X ein Wasserstoffatom ist. EUne bevorzugte Ausfüh- das die drei obengenannten Schutzgruppen oder äquirungsform stellt das Decapeptid dar, in dem R und R' 55 valente Schutzgruppen enthält, erhalten wird.
Benzylreste, R" die Nitrogruppe und X ein Wasser- Zur Herstellung von Gn-RH wird das vorstehend gestoffatom bedeuten. nannte Material in ein gegen Fluorwasserstoff beständi-
Aus dem erfindungsgemäßen, mit Schutzgruppen ges Reaktionsgefäß gegeben und Anisol zugesetzt, um versehenen Decapeptid lassen sich die Schutzgruppen die durch die einsetzende Reaktion gebildeten NO+ 2-nach einem einfachen, einstufigen Verfahren ent- 60 und Benzylcarboniumionen aufzunehmen. Das Gefernen, wodurch in hoher Ausbeute das gewünschte misch wird dann bei einer Temperatur zwischen 0 und Gn-RH erhalten wird. Die genannten Schutzgruppen 30°C mit überschüssigem Fluorwasserstoff behandelt, sind solche, die durch Hydrierung oder Behandlung Der etwa vorhandene überschüssige Fluorwasserstoff mit Fluorwasserstoffsäure entfernbar sind. Jedoch wird nach ungefähr einer Stunde entfernt. Das Prokönnen auch andere in ähnlicher Weise entfernbare 65 dukt wird getrocknet und gereinigt. Das auf diese Schutzgruppen vorhanden sein, z. B. ein Substituent Weise hergestellte Gn-RH ist in biologischen Tests am Iminostickstoff von Histidin. Gewöhnlich steht R äußerst aktiv und zeigt Aktivität in bezug auf Freifür Tetrahydropyranyl, tert.-Butyl-, Acetyl, Benzyl- setzung des luteinisierenden Hormons und des die
FoUikelreifung und den Follikelsprung auslösenden mittels wie Dimethylacetamid oder Dimethylformamid Hormons bei Warmblütern. oder anderer organischer Flüssigkeiten durchgeführt, Zur Herstellung des als Ausgangsmaterial für die die weder mit den Ausgangsmaterialien noch Produk-Zwecke der Erfindung verwendeten Nonapeptids ten, die in jeder Stufe vorhanden sind, reagieren, wird nach der folgenden Reaktionsfolge vorgegangen: 5 Natürlich kann die vorstehend beschriebene Reaktions-Der N-Beiizyloxycarbonylprolin-p-nitrophenylester iolge durchgeführt werden, ohne die speziell genannten wird mit Glycinamid, das vorzugsweise im Oberschuß Schutzgruppen in jeder beschriebenen Stufe zu verüber die äquimolare Menge verwendet wird, umgesetzt. wenden. Beispielsweise können die zum Schutz der Das erhaltene N-Benzyloxycarbonyl-prolylglycinamid freien Hydroxylgruppen in Serin oder Tyrosin verwird durch Hydrierung oder Säurebehandlung in 10 wendeten Benzylreste durch Tetrahydropyranyl, tert.-das ungeschützte Dipeptid umgewandelt. Das Prolyl- Butyl, Acetyl, Benzyloxycarbonyl, p-Methoxy-, glycinamid wird dann mit N"-Benzy}oxycarbonyl- p-Nitro- oder p-Halogen-benzyloxycarbonyl und N^-nitro-arginin zum doppelt geschützten Tripeplid im Falle von Tyrosin auch durch Triphenylmethyl umgesetzt, aus dem die Benzyloxycarbonylgruppe oder Tosyl ersetzt werden. Die Nitrogruppe, die durch Säurebehandlung entfernt wird, wobei Nm-Nitro- 15 die Aminogruppe in der Guanidinkomponente arginyl-prolylglycinamid, nachstehend als (Νω-ΝΟ2)- von Arginin schützt, kann durch Umwandlung Arg-Pro-Gly-NHj bezeichnet, erhalten wird. Das der Aminogruppe in eine Aminogruppe mit einer letztere wird mit N-tert-Butyloxycarbonyl-Ieucin- Sulfon- oder Carbonsäure, z. B. Tosyl, Benzyloxyp-nitrophenylester zum zweifach geschützten Tetra- carbonyl, p-Nitrobenzyloxycarbonyl oder Tetrachlorpeptid umgesetzt, aus dem die tert.-Butyloxycarbonyl- ao isopropyloxyphthaloyl, ersetzt werden. Γη allen Fällen gruppe durch Behandlung mit einer Säure entfernt müssen die Schutzgruppen natürlich so gewählt wird, wobei Leu-tN^NO^Arg-Pro-Gly-N^ erhalten werden, daß sie durch eine oder mehrere einfache wird. Dieses NO2-geschützte Tetrapeptid wird mit Behandlungen, die so mild sind, daß sie die Amino-N-tert.-Butyloxycarbonylglycin-p-nitrophenylester zu säurekettenbindungen nicht beeinträchtigen, leicht einem zweifach geschützten Pentapeptid umgesetzt, 25 entfernt werden können. Gegebenenfalls können die aus dem die Butyloxycarbonylgruppe wie im Falle des Schutzgruppen stufenweise entferni werden. Wenn Tetrapeptids entfernt wird, wobei GIy-Leu-(Nffl-NO2)- beispielsweise R und R' die üblichen Benzyläther oder Arg-Pro-Gly-NHj gebildet wird. Dieses Pentapeptid substituierten Benzyläther sind, können diese Gruppen wird wiederum mit N-tert.-Butyloxycarbonyl-O-benzyl- durch Hydrierung entfernt werden, und anschließend lyrosin-p-nitrophenylester zu einem Hexapeptid mit 30 kann die Schutzgruppe am Arginylfragment durch drei Schutzgruppen umgesetzt. Die tert.-Butyloxy- eine geeignete Reaktionsstufe, die die Aminosäuregliecarbonylgruppe wird durch Behandlung dieses Ma- der von Gn-RH nicht nachteilig beeinflußt, entfernt terials mit Trinuoressigsäure/Methylenchlorid (1:1) werden. Natürlich kann, falls gewünscht, eine solche entfernt, wobei das zweifach geschützte Hexapeptid Reaktionsfclge auch umgekehrt werden.
(O-Bzl)Tyr-Gly-Leu-(N'°-NOi)Arg-Pro-Gly-NH2 er- 35 Die Herstellung des neuen Decapeptids wird durch halten wird. die folgenden Beispiele veranschaulicht.
Das vorstehend genannte zweifach geschützte Hexa- R . .
peptid wird mit N-tert.-Butyloxycarbonyl-O-benzyl- Beispiel 1
serin-p-nitrophenylester zu einem Hepaapeptid umge- Zu einer Lösung von 836 mg His-Trp-(O-Bzl)Sersetzt, das vier Schutzgruppen trägt. Die tert.-Butyl- 40 (O-Bzl)-Tyr-Gly-Leu-(N™-NO2)Arg-Pro-Gly-NH2 oxycarbonylgruppe wird wie im Falle des Hexapeptids (0,64^ mMol) in 2 ml Dimethylformamid wurden entfernt, wobei das dreifach geschützte Heptapeptid 755 mg Pyroglutaminsäurepentachlorphenylester (O-BzO-Ser-fO-BziyTyr-Gly-Leu-iN^-NOjOArg-Pro- (2 Mol) gegeben. Das Gemisch wurde 16 Stunden bei GIy-NH2 gebildet wird. Das letztere wird mit N-tert.- Raumtemperatur stehengelassen. Das Lösungsmittel Butyloxycarbonyl-tryptophan-p-nitrophenylester um- 45 wurde dann abgedampft und das Produkt in etwa 4 ml gesetzt. Die anschließende Entfernung der tert.-Butyl- eines 30% Methanol enthaltenden Gemisches von oxycarbonylgruppe mit Trifluoressigsäure/Methylen- Methanol und Chloroform gelöst. Diese Lösung wurde chlorid (1:1), das eine geringe Menge Mercapto- auf eine Chromatographiesäule (30 cm hoch, 2,4 cm äthanol enthält, ergibt das dreifach geschützte Octa- Durchmesser) aufgegeben, die 45 g Kieselgel enthielt, peptid Trp-(O-Bzl)Ser-(O-Bzl)Tyr-Gly-LeU-(N^-NO2)- 5° Die Säule wurde zunächst mit 100 ml eines 5°„ Me-Arg-Pro-GIy-NH,. Abschließend wird dieses Material thanol enthaltenden Gemisches von Methanol und mit N-tert.-Butyloxycarbonylhistidin (das wahlweise Chloroform, anschließend mit 15% Methanol in eine zusätzliche Schutzgruppe am Imidazolstickstoff Chloroform eluiert, und anschließend wurde das geenthält und nachstehend als (NIm-X)His bezeichnet wünschte Produkt mit 300 ml Methanol-Chloroform wird) und einem Aktivierungsmittel zum entsprechen- 55 (1: 2) eluiert. Kleine Fraktionen dieses Eluats wurden den Nonapeptid umgesetzt, aus dem die tert.-Butyl- durch Dünnschichtchromatographie auf ihre Reinheit oxycarbonylgruppe wi; in der vorhergehenden Stufe untersucht. Die das gewünschte Material enthaltenden entfernt wird. Das drei (oder vier) Schutzgruppen Fraktionen wurden vereinigt. Nach dem Abdampfen enthaltende Nonapeptid hat die folgende Amino- des Lösungsmittels aus diesem Gemisch wurde der säuresequenz:(NIm-X)His»Trp-(O-Bzl)Ser-(O-Bzl)Tyr- 60 Rückstand in heißem Methanol gelöst und auf Raum-Gly-Leu-tN^NO^Arg-Pro-Gly-NHj. temperatur gekühlt, wobei 412 mg pGlu-His-Trp-
Durch Elementaranalysen und das NMR-Spektrum (O-Bzl)Ser-(O-Bzl)Tyr-Gly-Leu- (Nm-N02) Arg-Pro-
wurde nachgewiesen, daß diese Peptidzwischenver- GIy-NH2 erhalten wurden, das hohe Reinheit, einen
bindung die zugeordnete Struktur hatte und, wie die Rf-Wert in 33%igem CH3OHZCHCl8 von 0,3, einen
Dünnschichtchromatographie ergab, sich als Einzel- 65 f,%] 5·-Wert von —25,2° (el; AsOH) und einen
verbindung verhielt. Schmelzpunkt von 166 bis 1690C hatte. Sowohl die
Alle vorstehend beschriebenen Kondensationsreak- Elementaranalyse auf Stickstoff als auch das NMR-
tionen werden in Gegenwart eines inerten Lösungs- Spektrum bestätigten die erwartete Struktur.
Durch Ersatz des verwendeten His-Trp-(O-Bzl)Ser-(O-BzOTyr-Gly-Leu-fN^-NO^Arg-Pro-Gly-N H2 durch andere Nonapeptide der gleichen Sequenz, jedoch mit anderen Schutzgruppen, können die folgenden Decapeptide in der gleichen Weise hergestellt werden:
pGlu-His-Trp-(O-TB)Ser-(O-Bz!)Tyr-GIy-Leu-(N^-NOJArg-Pro-Gly-NIij
pGlu-Gis-Trp-(O-Z)Ser-(O-Bzl)Tyr-Gly-Leu-(N«°-NO2)Arg-Pro-Gly-NH2
p-Glu - His-Trp-(O-THP)Ser-(O-BzI)Tyr-Gly-Leu-(IsVNO2)Arg-Pro-Gly-NH2
pGlu-His-Trp-(O-MeOBzl)Ser-(O-Bz!)Tyr-Gly-
Leu-(N»-NO2)Arg-Pro-Gly-NH2
pGlu-His-Trp-iO-AcJSer-CO-BzlJTyr-Gly-Leu-
(N»-NO2)Arg-Pro-Gly-NH2
pGlu-His-Trp-(O-Bzl)Ser-(O-Z)Tyr-Gly-Leu-
(N°>-NO2)Arg-Pro-Gly-NH2
pGlu-His-Trp-(O-Bzl)Ser-(O-T1I)Tyr-Gly-Leu-
(N«-NO2)Arg-Pro-GIy-NH2
pGlu-His-Trp-CO-BzIJSer-CO-AcJTyr-Gly-Leu-(N»-NO2)Arg-Pro-Gly-NH2
pGlu-His-Trp-(O-BzI)Ser-(O-Tos)Tyr-Gly-Leu-(N»-NO2)Arg-Pro-Gly-NH2
pGlu-His-Trp-(O-Bzl)Ser-(O-THP)Tyr-Gly-Leu-(N<°-NO2)Arg-Pro-Giy-NH2
pGlu-His-Trp(O-Bzl)Ser-(O-BTu)Tyr-Gly-Leu-(N«>-NO2)Arg-Pro-Gry-NH2
pGlu-His-TrpiO-BzDSer-iO-MeOBzOTr-Gly-Leu-( NKNO2) Arg-Pro-Gly-N H2
Hierin stehen Z für Benzyloxycarbonyl, THP für Tetrahydropyranol, TBu für tert.-Butyl, MeOBzI für p-Methoxybenzyl, Tos fürTosyl (= p-Toluolsulfonyl), Ac für Acetyl und TRI für Triphenylmethyl.
Als weitere blockierende Gruppen eignen sich beispielsweise die Trifluoracetylgruppe und andere substituierte Alkylcarbonylgruppen für Tyr und Ser und verschiedene Gruppen für das Imidazol-N in His, die abgespalten werden können, ohne die Peptidkette nachteilig zu beeinflussen. In allen Fällen kann das N" von Arg die Tosylgruppe oder eine andere Benzyloxycarbonylgruppe oder Tetrachlorisopropyloxyphthaloylgruppe an Stelle der oben verwendeten Nitrogruppe tragen. In jedem Fall verläuft die vorstehend beschriebene Reaktion in der gleichen Weise, und alle aufgeführten Verbindungen können nach dem im Beispiel 2 beschriebenen Verfahren oder einem ähnlich einfachen Verfahren in Gn-RH umgewandelt werden, so daß diese Verbindungen ebenso brauchbare und wertvolle Vorstufen für Gn-RH sind. Natürlich kann es notwendig sein, die Synthese zur Herstellung des beschriebenen geschützten Nonapeptids leicht zu modifizieren, wenn das Nonapeptid hergestellt wird, das andere Schutzgruppen an den Arginyl-N-, den Seryl- oder Tyrosylkomponenten trägt, ohne jedoch die beschriebene Synthese wesentlich zu verändern. Die einzelnen Aminosäuren, die die vorstehend genannten Schutzgruppen enthalten, sind bekannt, und alle werden häufig in Peptidsynthesen verwendet. Sie werden in der englischen Ausgabe des Handbuchs von Schröder und Mitarbeitern, »The Peptides I« (Academic Press 1965) auf den Seiten 167 bis 174 für Arginin, auf den Seiten 210 bis 212 für Serin und auf den Seiten 222 bis 225 für Tyrosin sowie in »Proceedings of the 8th European Peptide Symposium«, herausgegeben vor» Beyerman (North Holland Publishing Co., Amsterdam 1967), S. 50 ff., beschrieben.
Wenn der beim vorstehend beschriebenen Versuch verwendete Pyroglutaminsäureester durch eine äquivalente Menge des Esters ersetzt wird, der eine Schutzgruppe, z. B. eine N-Benzyloxycarbonyl-, N-tert.-Butyloxycarbonyl-, N-o-Nitrophenylsulfenyl- oder
ίο N-2-(Diphenyl)isopropyloxycaibonylgruppe oder andere bekannte blockierende Gruppen trägt, findet die gleiche Kondensation statt, aber das gebildete Decapeptid enthält eine zusätzliche Schutzgruppe, die getrennt nach bekannten Verfahren entfernt werden kann oder nach dem im folgenden Beispiel beschriebenen Verfahren entfernt wird.
Beispiel 2
Das gleiche geschützte Decapeptid wie im Beispiel 1
ao (500 mg) wurde in ein aus einem Chlortrifluoräthylenpolymerisat der Handelsbezeichnung »Kel-F« (Hersteller Kellogg Co.) bestehendes Reaktionsgefäß des Typs gegeben, der von Sakakibara in Bull. Chem. Soc. Japan 40, 2164 (1967) beschrieben wird. Darauf wurde 1,0 ml Anisol zugesetzt. Diesem Gemisch wurden 10 ml Fluorwasserstoff, der über Kobalttrifluorid getrocknet worden war und als Flüssigkeit aus einem HF-Behälter bei — 200C entnommen wurde, zugegeben. Das Gemisch wurde 1 Std. bei Raumtemperatur
stehengelassen. Überschüssiger Fluorwasserstoff wurde mit Stickstoffgas aus dem Reaktionsgefäß gespült. Das Reaktionsprodukt wurde fünfmal mit Äther extrahiert, um das Anisol zu entfernen. Die Ätherlösung wurde über Phosphorpentoxyd und Kaliumhydroxyd 16 Stunden getrocknet. Das Produkt wurde dann in Wasser und Essigsäure gelöst und einmal mit Äther extrahiert und filtriert. Das wäßrige Filtrat wurde eingedampft und das Produkt in Eisessig gelöst und gefriergetrocknet.
Das rohe synthetische Material wurde in 0,1 N-Essigsäure gelöst. Die Lösung wurde der Gelfiltration durch »Sephadex G-15« unterworfen. Die der Hauptkomponente entsprechenden eluierten Fraktionen wurden vereinigt und gefriergetrocknet. Eine Probe des gereinigten synthetischen Materials zeigte identische Diagramme bzw. Chromatogramme, wenn sie der zweidimensionalen Dünnschichtelektrophorese-Chromatographie auf Cellulose-Dünnschichtplatten mit dem Dünnschicht-Elektrophoresesystem Pyridin-Essigsäure pH 6,5 und dem Dünnschichtchromatographie-Lösungsmittel n-Butanol/Essigsäure/Wasser 4:1:1 unterworfen wurde. Eine Probe dieses synthetischen Präparats zeigte biologische Aktivität, die derjenigen der besten Proben des natürlichen Hormons, über die bisher berichtet wurde, entsprach, ermittelt durch den Test auf Ascorbinsäureverarmung der Ovarien (»ovarian ascorbic acid depletion assay) (P a r 1 ο w, »Human Pituitary Gonadotropins«, S. 300, 1961, Springfield, Illinois) für LH und durch den äußerst
spezifischen Biotest (St eel man und P oh ley, Andocrinology, Bd. 53, S. 604, 1953) für FSH. Die vorstehend beschriebene Aufarbeitung kann nach beliebigen verschiedenen bekannten Methoden geändert werden. Beispielsweise können andere Typen von Gelfiltrationssystemen, die Gegenstromverteilungsmethode, die Verteilungschromatographie, Ionenaustauschchromatographie, Elektrophorese und Adsorptionschromatographie angewendet werden.

Claims (2)

Ai oxycarboiiyl oder Benzyl, R' für Tetrahydropyranol, Patentansprüche: tert.-Butyl, Acetyl, Benzyloxycarbonyl, Benzyl, Tri-
1. Das Decapeptid pyro-GIu-(N 1^-X)-His- phenylmethyl oder Tosyl und R" für Nitro, Tosyl, Trp-(O-R)-Ser-(O-R')Tyr-Gly-Leu-(N»-R")Arg- BenzyLoxycarbonyl, p-Nitrobenzyloxycarbonyl oder PrO-GIy-NH2, worin X, R, R' und R" Schutz- 5 TetracbJorisopropyloxyphthaloyl, die eines der Wassergruppen sind, die durch eine oder mehrere ehe- Stoffatome in den Aminogruppen der Guanidinmische Behandlungen, die die Decapeptidkette komponente in Arg substituieren. Gegebenenfalls Pyro-Glu-His-Trp-Ser-Tyr-Gly-Leu-Arg-Pro- kann der Iminostickstoff m der Histidylkomponente GIy-NH2 nicht nachteilig beeinflussen, entfernt einen Benzylrest, Tosylrest, 2,4-Dinitrophenylrest oder werden können, oder X ein Wasserstoffatom ist io andere Schutzgruppen, die auf dem Gebiet der
2. Peptid nach Anspruch 1, dadurch gekenn- Peptide bekannt sind, tragen.
zeichnet, daß R und R' Benzylreste, R" die Das geschützte Decapeptid der Formel I wird her-
Nitrogruppe und X ein Wasserstoffatom sind. gestellt durch Umsetzung der geschützten Nona-
peptids His-Trp-(O-R)Ser-(O-R')Tyr-Gly-Leu-
is (N"-R")Arg-Pro-Gly-NHg mit einem aktiven Ester
Die Erfindung betrifft ein Decapeptid mit der oder einem gemischten Anhydrid von Pyroglutamin-Aminosäuresequenz des Gonadotropin freigebenden säure oder anderen bekannten Derivaten der letzteren Hormons GnRH, das ein Zwischenprodukt zur ein- in Gegenwart eines inerten Lösungsmittels. Der Ausfachen Herstellung des genannten Hormons darstellt. druck »aktiver Ester« wird hier gebraucht, um auszu-
Nachdem kürzlich die Aminosäuresequenz des 20 drücken, daß die Carbonsäuregruppe der Pyroglutamin-
Gonadotropin (Gn) freigebenden Hormons (RH) auf- säure mit einer Gruppe verestert ist, die sich durch
geklärt worden ist, ist es äußerst erwünscht, diese Umsetzung des Esters mit einem Amin leicht ersetzen
Substanz in einem praktischen Maßstab in einer läßt und, wenn sie ersetzt wird, in das gewünschte
solchen Reinheit herzustellen, daß sie therapeutisch Amid und ein inertes Nebenprodukt übergeht. Ein
in Fällen von Hormonmangel und möglicherweise als as geeigneter »aktiver Ester« für die vorstehend genannten
Regulierungsmittel für den Ovulationszyklus bei Reaktionen ist der Pentachlorphenylester, jedoch sind
weiblichen Warmblütern verwendet werden kann. auch der p-Nitrophenylester, der 2,4,5-Trichlorphenyl-
DE19722244689 1971-09-13 1972-09-12 Dekapeptid mit der Aminosäuresequenz des Gonadotropin freigebenden Hormons GnRH Expired DE2244689C3 (de)

Applications Claiming Priority (2)

Application Number Priority Date Filing Date Title
US00180160A US3826794A (en) 1971-09-13 1971-09-13 Protected decapeptide derivatives of gonadotropin releasing hormone
US18016071 1971-09-13

Publications (3)

Publication Number Publication Date
DE2244689A1 DE2244689A1 (de) 1973-03-22
DE2244689B2 DE2244689B2 (de) 1976-05-13
DE2244689C3 true DE2244689C3 (de) 1977-01-13

Family

ID=

Similar Documents

Publication Publication Date Title
DE2435027C2 (de) Nonapeptidamide und Verfahren zu ihrer Herstellung
DE69202182T2 (de) Octapeptid oder Heptapeptidderivate, Verfahren zu deren Herstellung sowie Medikamente, die diese Verbindungen enthalten und Verwendung derselben.
DE2832090C2 (de)
IE40257B1 (en) Nona- and decapeptide amides
DE1196666B (de) Verfahren zur Herstellung neuer adrenocorticotrop wirksamer Tetracosapeptide
DE2705514B2 (de) Nonapeptide und diese enthaltende Arzneimittel
DE68928278T2 (de) Lhrh-analog
DE3888718T2 (de) Chemische Derivate von GHL-Cu.
EP0589927A1 (de) Geschützter aminosäurebaustein, herstellung und verwendung
DE2244689C3 (de) Dekapeptid mit der Aminosäuresequenz des Gonadotropin freigebenden Hormons GnRH
DE3124818A1 (de) Oxytocin-analoga, ihre herstellung und pharmazeutische mittel
US3826794A (en) Protected decapeptide derivatives of gonadotropin releasing hormone
CH637629A5 (de) Verfahren zur herstellung von polypeptiden.
DE69304155T2 (de) Neue Peptid-Derivate mit Bradikyninantagonischer Wirkung, Verfahren zur deren Herstellung und pharmazeutische Zubereitungen die sie enthalten
DE2342862C3 (de) An beiden Kettenenden Reste von a -Aminooxycarbonsäuren aufweisende Peptide mit ACTH-Wirkung, Verfahren zu ihrer Herstellung und diese Peptide enthaltende Arzneimittel
CH658661A5 (de) Peptidverbindungen.
DE2324239A1 (de) Verfahren zur herstellung von asparaginylgruppen enthaltenden biologisch aktiven polypeptiden
DE1205546B (de) Verfahren zur Herstellung neuer Dekapeptide
EP0095557B1 (de) Polypeptide mit antagonistischen Eigenschaften gegenüber der Substanz P, Verfahren zu ihrer Herstellung, deren Verwendung und Verfahren zum Reinigen von Polypeptiden
DE2343034C2 (de) Tetrapeptide mit phagocytose-stimulierender Wirkung, Verfahren zu deren Herstellung und deren Verwendung
DE2939522C2 (de) Cyclo-(N&amp;uarr;&amp;epsi;&amp;uarr;-kallidin), N&amp;uarr;&amp;alpha;&amp;uarr;-Arginyl-cyclo-[(N&amp;uarr;&amp;epsi;&amp;uarr;-1-lysin, 6-glycin) bradykinin] und Cyclo-[(&amp;omega;-aminododecanoyl) bradykinin] und deren Verwendung
DE68914544T2 (de) Peptid und Wirkstoff gegen Dementia.
DE2311786A1 (de) Verfahren zur herstellung von peptiden
DE3886655T2 (de) Verfahren zur Herstellung eines Oktapeptids.
DE1965101A1 (de) Pentadekapeptide mit adrenocorticotroper Wirkung und Verfahren zu ihrer Herstellung