DE2244689A1 - Peptide und verfahren zu ihrer herstellung - Google Patents
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Description
PATENTANWALT DR. HANS-GUNTHER EGGERT, DIPLOMCHEMIKER
5 KÖLN 51, OBERLÄNDER UFER 90
■ "■■ - : I
Abbott Laboratories, North Chicago/ Illinois 6oo64 / USA
Nachdem kürzlich die Aminosäuresequenz des Gonadotropin (Gn) freigebenden Hormons (RH) aufgeklärt worden ist, 1st
es äußerst erwünscht, diese Substanz in einem praktischen Maßstab in einer solchen Reinheit herzustellen, daß sie
therapeutisch in Fällen von Hormonmangel und möglicherweis© als Regulierungsmittel für den Ovulationszyklus bei weiblichen
Warmblütern verwendet werden kann. Beispielsweise bewirken geringe Dosen dieses Gn-RH, das weiblichen Schafen
im Anöstruszyklus intravenös injiziert wird, Ovulation.
Die Formel von Gn-RH wurde mit der Aminosäuresequenz Pyro-Glu-His-Trop-Ser-Tyr-Gly-Leu-Arg-Pro-Gly-NH2 identifiziert.
Um jedoch ein so großes Molekül aus einfachen einzelnen Aminosäuren herzustellen, ist eine erhebliche
Anzahl von Stufen einschließlich mehrerer Kondensationsreaktionen
erforderlich. Um zu gewährleisten, daß diese Kondensationen an den gewünschten Stellen stattfinden,
müssen andere .funktioneile Gruppen am Molekül, die nicht an dieser Reaktion teilnehmen, vorübergehend durch Gruppen
geschützt werden, die nach Belieben entfernt werden können.
Gegenstand der Erfindung ist ein verhältnismäßig einfaches Verfahren zur Herstellung der gewünschten Aminosäurekette
in überraschend guter Ausbeute. Das neue Verfahren umfasst eine minimale Zahl von Reaktionen zum Schutz von Gruppen
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ORIGINAL INSPECTED
und von Entfernungsreaktionen für diese Schutzgruppen.
Als Folge hiervon wird eine Anzahl von Zwischenprodukten verwendet, die bisher in der Literatur nicht beschrieben
wurden und in der Natur nicht vorkommen.
Es ist zu bemerken, daß alle im Rahmen der nachstehend
beschriebenen Erfindung verwendeten Aminosäuren mit Ausnahme von Glycin in ihrer optisch aktiven L-Porm vorliegen.
Die Erfindung ist insbesondere auf das Zwischendecapeptid
Pyro-Glu-His-Trp - (O-R)Ser-(O-R' )Tyr-Gly-Leu-(Nw-Rtl)Arg-Pro-Gly-NHp
gerichtet, das wenigstens die drei genannten Schutzgruppen R, R' und R" trägt, die zur Bildung des
gewünschten Gn-RH nach einfachen Verfahren entfernt werden können. Die Erfindung umfaßt ferner ein Verfahren zur
Herstellung des vorstehend genannten geschützten Deeapeptids sowie ein Verfahren zur Umwandlung dieses geschützten
Peptids in das freie Decapeptid.
Die Aufgaben, die die Erfindung sich stellt, werden gelöst durch Herstellung des geschützten Decapeptlds der Formel
Pyro-Glu-His-Trp-(0-R)Ser-(0-R1)Tyr-Gly-Leu-(Nw-Rn)-
Arg-Pro-Gly-NH2 , (I)
worin R, R' und R" schützende Gruppen sind, die durch Hydrierung oder Behandlung mit Fluorwasserstoffsäure entfernbar
sind. Jedoch können auch andere in ähnlicher Weise entfernbare Schutzgruppen vorhanden sein, z.B. ein Substltuent
am Iminostickstoff von Histidin. Gewöhnlich steht R für Tetrahydropyranyl, tert.-Butyl, Acetyl, Benzyloxycarbonyl
oder Benzyl, R1 für Tetrahydropyranol, tert.-Butyl,
Acetyl, Benzyloxycarbonyl, Benzyl, Triphenylmethyl oder '.Toeyl und R" für Nitro, Tosyl, Benzyloxycarbonyl, p-Nitrobenzyloxycarbonyl
oder Tetrachlorisopropyloxyphthaloyl, die eines der Wasserstoffatome in den Aminogruppen der
Guanidinkomponente in Arg substituieren. Gegebenenfalls
kann der Iminostickstoff in der Histidylkomponente einen
Benzylrest, Tosylrest, 2,4-Dinitrophenylrest oder andere
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Schutzgruppen, die auf dem Gebiet der Peptide bekannt
sind, tragen.
Das geschützte Decapeptid der Formel I wird hergestellt durch Umsetzung des geschützten Nonapeptids His-Trp-(O-R)Ser-(O-R')Tyr-Gly-Leu-(N6M*")Arg-Pro-Gly-NH2
mit einem aktiven Ester oder einem gemischten Anhydrid von Pyroglutaminsäure oder anderen bekannten Derivaten der
letzteren in Gegenwart eines inerten Lösungsmittels. Der Ausdruck "aktiver Ester" wird hier gebraucht, um auszudrücken,
daß die Carbonsäuregruppe der Pyroglutaminsäure mit einer Gruppe verestert ist, die sich durch Umsetzung
des Esters mit einem Amin leicht ersetzen läßt und, wenn
sie ersetzt wird, in das gewünschte Amid und ein inertes · Nebenprodukt übergeht. Ein geeigneter "aktiver Ester" für
die vorstehend genannten Reaktionen ist der Pentachlorphenylester, jedoch sind auch der p-Nitrophenylester, der
2,4,5-Trichlorphenylester, der 2,4-Dinitrophenylester,
das N-Hydroxysuccinimid, die 2-, 3- oder 4-Fluorphenylester
oder ähnliche bekannte Ester von Pyroglutaminsäure ebenso gut geeignet.
Das geschützte Decapeptid der Formel (I) kann durch Behandlung mit Fluorwasserstoffsäure in das freie Decapeptid
(oder Gn-RH) umgewandelt werden. Während dieser Reaktion werden die Schutzgruppen R, R' und R" sämtlich durch Wasserstoff
ersetzt. Es ist auch möglich, die Schutzgruppen durch Hydrierung unter Verwendung eines Palladiumkatalysators
zu entfernen.
Bei einer spezielleren Ausführungsform wird das vorstehend genannte geschützte Nonapeptid, in dem R und R1 Benzylreste
sind und R" eine N02-Gruppe ist, in Dimethylformamid in
hoher Konzentration, vorzugsweise bei einer Molarltät zwischen 0,1 und 1,0, gelöst, und der Pyroglutaminsäurepentachlorphenylester
in einem Überschuß von 50 bis 200$ über die äquimolare Menge bei einer Temperatur zwischen
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0° und 30°C zugesetzt. Nach einigen Stunden wird die
Reaktionslösung durch Chromatographie aufgearbeitet, wobei
Chloroform, das zunehmende Mengen Methanol enthält, für die Elution verwendet wird. Die gewünschten Fraktionen des
Eluats werden vereinigt und kristallisiert, wobei das reine Decapeptid, das die drei oben genannten Schutzgruppen
oder äquivalente Schutzgruppen enthält, erhalten wird.
Zur Herstellung von Gn-RH wird das vorstehend genannte Material in ein gegen Fluorwasserstoff beständiges
Reaktionsgefäß gegeben und Anisol zugesetzt, um die durch
die einsetzende Reaktion gebildeten NOp- und Benzylcarboniumionen aufzunehmen. Das Gemisch wird dann bei
einer Temperatur zwischen 0° und 300C mit überschüssigem
Fluorwasserstoff behandelt. Der etwa vorhandene überschüssige Fluorwasserstoff wird nach ungefähr einer Stunde entfernt.
Das Produkt wird getrocknet und gereinigt. Das auf diese Weise hergestellte Gn-RH ist in biologischen Tests
äußerst aktiv und zeigt Aktivität in Bezug auf Freisetzung des luteinisierenden Hormons und des die FoIlikeIreifung
und den Follikelsprung auslösenden Hormons bei Warmblütern.
Zur Herstellung des als Ausgangsmaterial für die Zwecke der Erfindung verwendeten Nonapeptids wird nach der folgenden
Reaktionsfolge vorgegangen: Der N-Benzyloxycarbonylprolin-p-nitrophenylester
wird mit Glycinamid, das vorzugsweise im Überschuß über die äquimolare Menge verwendet
wird, umgesetzt. Das erhaltene N-Benzyloxycarbonyl-prolylglycinamid
wird durch Hydrierung oder Säurebehandlung in das ungeschützte Dipeptid umgewandelt. Das Prolylglycinamid
wird dann mit Na-Benzyloxycarbonyl-Nw-nitro-arginin zum
doppelt geschützten Tripeptid umgesetzt, aus dem die Benzyloxycarbonylgruppe durch Säurebehandlung entfernt wird,
wobei Nw-Nitro-arginyl-prolylglycinamid, nachstehend als
(N»-N02)Arg-Pro-Gly-NH2 bezeichnet, erhalten wird. Das
letztere wird mit N-tert.-Butyloxycarbonyl-leucin-p-nitrophenylester
zum zweifach geschützten Tetrapeptid umgesetzt,
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aus dem die tert.-Butyloxycarbonylgruppe durch Behandlung
mit einer Säure entfernt wird, wobei Leu-(N^-NO2)Arg~Pro-GIy-NHp
erhalten wird. Dieses N02-geschützte Tetrapeptid wird mit N-tert.-Butyloxycarbonylglycin-p-nitrophenylester
zu einem zweifach geschützten Pentapeptid umgesetzt, aus dem die Butyloxycarbonylgruppe wie im Falle des Tetrapeptide
entfernt wird, wobei GIy-Leu-(N0^NQg)Arg-Pro-Gly-NHp
gebildet wird. Dieses Pentapeptid wird wiederum mit N-tert.-Butyloxycarbonyl-O-benzyl-tyrosin-p-nitrophenylester
zu einem Hexapeptid mit drei Schutzgruppen umgesetzt. Die tert.-Butyloxycarbonylgruppe wird durch Behandlung
dieses Materials mit Trifluoressigsäure/Methylenchlorid
(1:1) entfernt, wobei das zweifach geschützt© Hexapeptid (0-Bzl)Tyr-Gly-Leu-(Na>-N02)Arg-Pro-Gly-NH2 erhalten wird.
Das vorstehend genannte zweifach geschützte Hexapeptid wird mit N-tert.-Butyloxycarbonyl-O-benzyl-serin-p-nitro=
phenylester zu einem Heptapeptid umgesetzte das vier
Schutzgruppen trägt. Die tert.-Butyloxycarbonylgruppe wird wie im Falle des Hexapeptids entfernt, wobei das dreifach
geschützte Heptapeptid (O-Bzl)-Ser-(O-Bzl)Tyr-Gly-Leu-(Nü)-N02)Arg-Pro-Gly-NH2
gebildet wird. Das letztere wird mit N-tert.-Butyloxycarbonyl-tryptophan-p-nitrophenylester
umgesetzt. Die anschließende Entfernung der tert.-Butyloxycarbonylgruppe
mit Trifluoressigsäure/Methylenchlorid (1:1), das eine geringe Menge Mercaptoäthanol enthält,
ergibt das dreifach geschützte Octapeptid Trp-(O-Bzl)Ser-(0-Bzl)Tyr-Gly-Leu-(Nw-N02)Arg-Pro-Gly-NH2.
Abschließend wird dieses Material mit N-tert.-Butyloxycarbonylhistidin
(das wahlweise eine zusätzliche Schutzgruppe am Imidazolstickstoff
enthält und nachstehend als (N -X)HIs'bezeichnet wird) und einem Aktivierungsmittel zum entsprechenden
Nonapeptid umgesetzt, aus dem die tert.-Butyloxycarbonylgruppe
wie in der vorhergehenden Stufe entfernt wird. Das drei (oder vier) Schutzgruppen enthaltende Nonapeptid
hat die folgende Aminosäuresequenz: (NIm-X)His-Trp-
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(O-Bzl)Ser-(O-Bzl)Tyr-Gly-Leu-(N^NO2)Arg-Pro-Gly-2
Durch Elementaranalysen und das NMR-Spektrum wurde nachgewiesen,
daß diese Peptidzwischenverbindung die zugeordnete Struktur hatte und, wie die Dünnschichtchromatographie
ergab, sich als Einzelverbindung verhielt.
Alle vorstehend beschriebenen Kondensationsreaktionen
werden in Gegenwart eines inerten Lösungsmittels wie Dirnethylacetarnid oder Dimethylformamid oder anderer organischer
Flüssigkeiten durchgeführt, die weder mit den Ausgangsmaterialien
noch Produkten, die in jeder Stufe vorhanden sind, reagieren. Natürlich kann die vorstehend beschriebene
Reaktionsfolge durchgeführt werden, ohne die speziell genannten Schutzgruppen in Jeder beschriebenen
Stufe zu verwenden. Beispielsweise können die zum Schutz der freien Hydroxylgruppen in Serin oder Tyrosin verwendeten
Benzylreste durch Tetrahydropyranyl, tert.-Butyl, Acetyl, Benzyloxycarbony1, p-Methoxy-, p-Nitro- oder
p-Halogen-benzyloxycarbonyl und im Falle von Tyrosin auch
durch Triphenylmethyl oder Tosyl ersetzt werden. Die Nitrogruppe, die die Aminogruppe in der Guanidinkomponente
von Arginin schützt, kann durch Umwandlung der Aminogruppe in eine Amidogruppe mit einer SuIfon- oder Carbonsäure,
z.B. Tosyl, Benzyloxycarbonyl, p-Nitrobenzyloxycarbonyl
oder Tetrachlorisopropyloxyphthaloyl, ersetzt werden. In allen Fällen müssen die Schutzgruppen natürlich so gewählt
werden, daß sie durch eine oder mehrere einfache Behandlungen, die so mild sind, daß sie die Aminosäurekettenbindungen
nicht beeinträchtigen, leicht entfernt werden können. Gegebenenfalls können die Schutzgruppen stufenweise
entfernt werden. Wenn beispielsweise R und R1 die üblichen
Benzyläther oder substituierten Benzyläther sind, können diese Gruppen durch Hydrierung entfernt werden, und
anschließend kann die Schutzgruppe am Arginylfragment
durch eine geeignete Reaktionsstufe, die die Aminosäureglieder von Gn-RH nicht nachteilig beeinflußt, entfernt
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werden. Natürlich kann, falls gewünscht, eine solche
Reaktionsfolge auch umgekehrt werden.
Die Herstellung des neuen Decapeptids wird durch die
folgenden Beispiele veranschaulicht.
Zu einer Lösung von 836 rag His-Trp-(O-Bzl)Ser(O-Bzl)-Tyr-Gly-Leu-(N^-NO2)Arg-Pro-Gly-NH2
(0,645 mMöl) in 2 ml Dimethylformamid wurden 755 mg Pyroglutamlnsäurepentachlorphenylester
(2 Mol) gegeben. Das Gemisch wurde 16 Stunden bei Raumtemperatur stehen gelassen. Das Lösungsmittel
wurde dann abgedampft und das Produkt in etwa 4 ml eines yyfc Methanol enthaltenden Gemisches von Methanol und
Chloroform gelöst. Diese Lösung wurde auf eine Chromatographiesäule
( 30 cm hoch, 2,4 cm Durchmesser) aufgegeben, die 45 g Kieselgel enthielt. Die Säule wurde zunächst mit
100 ml eines 5#Methanol enthaltenden Gemisches von Methanol
und Chloroform, anschließend mit 15$ Methanol in Chloroform
eluiert, und abschließend wurde das gewünschte Produkt mit 300 ml Methanol-Chloroform (1:2) eluiert. Kleine Fraktionen
dieses Eluats wurden durch Dünnschichtchromatographie auf ihre Reinheit untersucht. Die das gewünschte Material
enthaltenden Fraktionen wurden vereinigt. Nach dem Abdampfen des Lösungsmittels aus diesem Gemisch wurde der
Rückstand in heißem Methanol gelöst und auf Raumtemperatur gekühlt, wobei 412 mg pGlu-His-Trp-(O-Bzl)Ser-(O-Bzl)Tyr-Gly-Leu-(Nw-N02)Arg-Pro-Gly-NHg
erhalten wurden, das hohe Reinheit, einen Rf-Wert in 33#igem CEUOH/CHCl-j von 0,3,
einen [hj D -Wert von -25,2° (c 1; AcOH) und einen
Schmelzpunkt von I66 bis l69°C hatte. Sowohl die Elementaranalyse
auf Stickstoff als auch das NMR-Spektrum bestätigten die erwartete Struktur.
Durch Ersatz des verwendeten His-Trp-(0-Bzl)Ser-(0-Bzl)Tyr-Gly-Leu-(Nw-NOg)Arg-Pro-Gly-NHp
durch andere Nonapeptide der gleichen Sequenz, jedoch mit anderen Schutzgruppen,
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können die folgenden Decapeptide in der gleichen Weise
hergestellt werden:
pOlu-His-Trp-(O-TB)Ser-(O-Bzl)Tyr-Gly-Leu-(N^-NO2) Arg-PrO-OIy-NH2
pGlu-His-Trp-(O-Z)Ser-(O-Bzl)Tyr-01y-Leu-(Nw-N02)Arg-PrO-GIy-NH2
pGlu-His-Trp-(0-THP)Ser-(0-Bzl)Tyr-Gly-Leu-(Nit'-N02)Arg-PrO-GIy-NH2
pGlu-His-Trp-(O-MeOBzl)Ser-(O-Bzl)Tyr-01y-Leu-(N^-NO2) Arg PrO-GIy-NH2
pGlu-His-Trp-(O-Ac)Ser-(O-Bzl)Tyr-Gly-Leu-(N^-NO^Arg-PrO-OIy-NH2
pGlu-His-Trp-(O-Bzl)Ser-(O-Z)Tyr-Gly-Leu-(N^-NO2)Arg-Pro-GIy-NH2
pGlu-His-Trp-(O-Bzl)Ser-(O-TRI)Tyr-Gly-Leu-(N"-N02)Arg-PrO-GIy-NH2
pGlu-His-Trp-(O-Bzl )Ser-(O-Ac )Tyr-Gly-Leu-(N0^-NO2)ArS-PrO-GIy-NH2
pGlu-His-Trp-(O-Bzl)Ser-(0-Tos)Tyr-Gly-Leu-(N^-NO2)Arg-Pro-GIy-NH2
pGlu-His-Trp-(O-Bzl)Ser-(O-THP)Tyr-Gly-Leu-(N^-NO2)Arg-PrO-GIy-NH2
pGlu-His-Trp(0-Bzl)Ser-(0-BTu)Tyr-Gly-Leu(N<i;-N02)Arg-PrO-GIy-NH2
pGlu-His-Trp (O-Bzl )Ser-(O-MeOBzl )Tyr-Gly-Leu(N<t/-N02)Arg-PrO-GIy-NH2
Hierin stehen Z für Benzyloxycarbonyl, THP für Tetrahydropyrane,
TBu für tert.-Butyl, MeOBzI fUr p-Methoxybenzyl,
Tos für Tosyl (= p-Toluolsulfonyl), Ac für Acetyl und
TRI für Triphenylmethyl.
Als weitere blockierende Gruppen eignen sich beispielsweise
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die Trifluoracetylgruppe und andere substituiert? Alkyl- '
carbonylgruppen für Tyr und Ser und verschiedene Gruppen
für das Imidazol-N in His, die abgespalten werden können,
ohne die Peptidkette nachteilig zu beeinflussen. In allen Fällen kann das Νω von Arg die Tosylgruppe oder eine
andere Benzyloxycarbonylgruppe oder Tetrachlorisopropyloxyphthaloylgruppe
anstelle der oben verwendeten Nitrogruppe tragen. In jedem Fall verläuft die vorstehend
beschriebene Reaktion in der gleichen Weise, und alle aufgeführten Verbindungen können nach dem in Beispiel 2
beschriebenen Verfahren oder einem ähnlich einfachen Verfahren in Gn-RH umgewandelt werden, so daß diese Verbindungen
ebenso brauchbare und wertvolle Vorstufen für Gn-RH sind. Natürlich kann es notwendig sein, die Synthese zur
Herstellung des beschriebenen geschützten Nonapeptids leicht zu modifizieren, wenn das Nonapeptid hergestellt
wird, das andere Schutzgruppen an den Arginyl-M-u den
Seryl- oder Tyrosylkomponenten trägt, ohne jedoch die
beschriebene Synthese wesentlich zn verändern. Die einzelnen Aminosäuren, die die vorstehend genannten Schutsgruppen
enthalten, sind bekannt, und alle werden häufig in Peptldsynthesen verwendet. Sie werden in der englischen Ausgabe
des Handbuchs von Schröder und Mitarbeitern "The Peptides I" (Academic Press 1965) auf den Seiten 1Ö7 bis iy4 für
Arginin, auf den Seiten 210 bis 212 für Serin und auf den Seiten 222 bis 225 für Tyrosin sowie in "Proceedings of .
the 8th European Peptide Symposium", herausgegeben von Beyerman (North Holland Publishing Co.„ Amsterdam 1967),
S. 50 ff., beschrieben.
Wenn der beim vorstehend beschriebenen Versuch verwendete Pyroglutaminsäureester durch eine äquivalente Menge des
Esters ersetzt wird, der eine Schutzgruppe, z.B. eine N-Benzyloxycarbonyl-, N-tert.-Butyloxycarbonyl-, N-o-Nitrophenylsulfenyl-
oder N-2-(Diphenyl)isopropyloxycarbonylgruppe oder andere bekannte blockierende Gruppen trägt,
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- ίο -
findet die gleiche Kondensation statt, aber das gebildete
Decapeptid enthält eine zusätzliche Schutzgruppe, die getrennt nach bekannten Verfahren entfernt werden kann
oder nach dem im folgenden Beispiel beschriebenen Verfahren entfernt wird.
Das gleiche geschützte Decapeptid wie in Beispiel 1 (500 mg) wurde in ein aus einem Chlortrifluoräthylenpolymerisat
der Handelsbezeichnung "KeI-F" (Hersteller Kellogg Co.) bestehendes Reaktionsgefäß des Typs gegeben,
der von Sakakibara in Bull. Chem. Soc. Japan 40, 2164
(1967) beschrieben wird. Darauf wurde 1,0 ml Anisol zugesetzt. Diesem Gemisch wurden 10 ml Fluorwasserstoff, der
über Kobalttrifluorid getrocknet worden war und als Flüssigkeit aus einem HF-Behälter bei -200C entnommen wurde,
zugegeben. Das Gemisch wurde 1 Std. bei Raumtemperatur stehen gelassen, überschüssiger Fluorwasserstoff wurde mit
Stickstoffgas aus dem Reaktionsgefäß gespült. Das Reaktionsprodukt
wurde fünfmal mit Äther extrahiert, um das Anisol zu entfernen. Die Ätherlösung wurde über Phosphorpentoxyd
und Kaliumhydroxyd 16 Stunden getrocknet. Das Produkt wurde dann in Wasser und Essigsäure gelöst und
einmal mit Äther extrahiert und filtriert. Das wäßrige Filtrat wurde eingedampft und das Produkt in Eisessig
gelöst und gefriergetrocknet.
Das rohe synthetische Material wurde in 0,IN-Essigsäure
gelöst. Die Lösung wurde der Gelfiltration durch "Sephadex G-15" unterworfen. Die der Hauptkomponente entsprechenden
eluierten Fraktionen wurden vereinigt und gefriergetrocknet. Eine Probe des gereinigten synthetischen
Materials zeigte identische Diagramme bzw. Chromatogramme, wenn sie der zweidimensionalen Dünnschlchtelektrophorese-Chromatographie
auf Cellulose-Dünnschichtplatten mit dem DUnnschicht-Elektrophoresesystem Pyridin-Essigsäure p., 6,5
und dem Dünnschichtchromatographie-Lösungsmittel n-Butanol/
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Essigsäure/Wasser 4:1:1 unterworfen wurde. Eine Probe
dieses synthetischen Präparats zeigte biologische Aktivität» die derjenigen der besten Proben des natürlichen HormonSj
über die bisher berichtet wurde, entsprach, ermittelt
durch den Test auf Ascorbinsäureverarrnung der Ovarien
("ovarian ascorbic acid depletion assay) (Parlow-"Human
Pituitary Gonadotropins", S. JOO, I96l, Springfield,
Illinois) für LH und durch den äußerst spezifischen Biotest (Steelman und Pohley, Andocrinology, Bd. 53, S. 6o4,
1953) für PSH. Die vorstehend beschriebene Aufarbeitung kann nach beliebigen verschiedenen bekannten Methoden
geändert werden. Beispielsweise können andere Typen von Gelfiltrationssystem, die Gegenstromverteilungsmethode,
die Verteilungschromatographie, lonenaustauschchromatographie,
Elektrophorese und Adsorptionschromatographie angewendet werden.
30 9-812/125
Claims (6)
1. Dae Decapeptid Pyro-Glu-His-(NIm-X)-Trp-(0-R)-Ser-(0-R1
)Tyr-Gly-Leu(Nw-R")Arg-Pro-Gly-NH2, worin X, R, R1
und R" Schutzgruppen sind, die durch eine oder mehrere chemische Behandlungen, die die Decapeptidkette Pyro-Glu-Hie-Trp-Ser-Tyr-Gly-Leu-Arg-Pro-Gly-NHg
nicht nachteilig beeinflussen, entfernt werden können.
2. Peptid nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß R und R1 Benzylreste, RM die Nitrogruppe und X ein
Wasserstoffatom sind.
3. Verfahren zur Herstellung des Decapeptids nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man daa geschützte
Nonapeptid His-(NIm-X)Trp-(O-R)Ser-(O-R·)Tyr-Gly-Leu-(Nw-R")Arg-Pro-Gly-NH2,
worin X, R, R' und R" Schutzgruppen sind, die durch eine oder mehrere chemische Behandlungen, die die Aminosäurekette nicht nachteilig
beeinflussen, entfernt werden können, mit einem aktiven Ester von Pyroglutaminsäure in Gegenwart eines inerten
polaren Lösungsmittels bei einer Temperatur zwischen 0° und 30 C für eine Zeit von wenigstens einer Stunde
umsetzt und das gebildete Decapeptid aus dem Reaktionegemisch isoliert.
4. Verfahren nach Anspruch 3* dadurch gekennzeichnet, daß
im eingesetzten Nonapeptid R und R1 Benzylreste sind, R" die Nitrogruppe und X ein Wasserstoffatom ist.
5. Verfahren nach Anspruch 3 und 4, dadurch gekennzeichnet,
daß als aktiver Ester von Pyroglutaminsäure der Pentachlorphenylester verwendet wird.
6. Verfahren nach Antoruch 3 bis 5, dadurch gekennzeichnet,
daß der aktive Ester J**· Pyroglutaminsäure in einem
Überschuß von 50 bis 200$ über die äquimolare Menge des
Nonapeptids verwendet wird.
309817/125'
Applications Claiming Priority (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
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US18016071 | 1971-09-13 |
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DE2244689C3 DE2244689C3 (de) | 1977-01-13 |
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DE2244689B2 (de) | 1976-05-13 |
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C3 | Grant after two publication steps (3rd publication) | ||
E77 | Valid patent as to the heymanns-index 1977 | ||
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