-
Anordnung mit einer insbesondere in eine Kraftfahrzeugtür versenkbaren
Fensterscheibe Die Erfindung betrifft eine Anordnung mit einer in eine Wand, insbesondere
eine Kraftfahrzeugtür, versenkbaren Fensterscheibe, einer an dieser angreifenden
Betätigungsvorrichtung und einer der Scheibe zugeordneten wandfesten Fühugsschiene,
die zur Erzielung von Schwenkungen der Scheibe bei ihren Bewegungen zwischen der
versenkten Stellung und einer Schließstellung zumindest eine Krümmung in einer Querschnittsebene
der Wand aufweist und deren bezüglich der Krümmung konkave Seite der Scheibe zugekehrt
ist. Eine derartige Anordnung ist aus der deutschen Patentschrift 1 210 692, 63c,
44, bekannt. Da die gekrümmte Führungsschiene hinsichtlich der Scheibe so angeordnet
ist, daß ihre bezüglich der Krümmung konkave Seite der Scheibe zugeordnet ist, kann
die Anordnung auch für ebene Scheiben Einsatz finden, da infolge dieser Anordnung
der Führungsschiene diese nie in den Bereich der Scheibe hineinragt Hierdurch unterscheidet
sich die Anordnung von dem aus der Offenlegungsschrift 2 205 147, 63c, 44, bekannten
Führungsmechanismus,
bei dem ebenfalls eine gekrümmte Führungsschiene
Einsatz findet, die aber mit ihrer bezüglich der Krümmung konvexen Seite der Scheibe
zugekehrt ist. Eine derartige Anordnung der Füiirungsschiene gestattet allenfalls
den Einsatz gekrümmter Scheiben, und zwar derart gekrümmter Scheiben, daß die Krümmungsmittelpunkte
der jeweiligen Scheibe und der Führungsschienen auf der der Scheibe abgekehrten
Seite der Führungsschiene liegen.
-
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die eingangs beschriebene
Anordnung zu vereinfachen, ohne daß die Verrringerung des konstruktiven Aufwands
und damit des Platzbedarfs mit einer Beschränkung der Einsatzmöglichkeit, etwa nur
bei gekrümmten oder nur bei ebenen Scheiben, oder mit einer Beschränkung auf bestimmte
Bahnen bei der Bewegung der Scheibe erkauft werden muß.
-
Die erfindungsgemäße Lösung dieser Aufgabe ist dadurch gekennzeichnet,
daß die Führungsschiene einen rohrartigen Bestandteil der Betätigungsmittel mit
einem der Scheibe zugekehrten Schlitz zur Durchführung eines im Bereich des unteren
Randes der Scheibe angreifenden Mitnehmers bildet, der ferner mit einem in der Führungsschiene
laufenden Antriebskabel verbunden ist.
-
Ein wesentliches Merkmal der Erfindung ist also die konstruktive Zusammenfassung
der Führungsschiene und der Betätigungsmittel, die zur Durchführung der Heb- und
Senkbewegung der Scheibe vorhanden sein müssen. Dabei ist ein Vorteil der Erfindung
in der Tatsache zu sehen, daß zu ihrer Realisierung weitgehend auf bekannte Konstruktionen
zurückgegriffen werden kann. So enthalten die Betätigungsmittel in üblicher Weise
ein Kabel, das in ebenfalls üblicher Weise mittels eines Kurbeltriebs in Richtung
seiner Längsachse verschoben werden kann und
dabei über einen Mitnehmer
die gewünschten Bewegungen der Scheibe erzeugt. Während bei der eingangs beschriebenen
bekannten Konstruktion gleichsam zwei U-förmige, sich mit ihren Öffnungen mit Abstand
gegenüberstehende Führungsschienen Einsatz finden, verwendet die Erfindung eine
rohrartige Führungsschiene, die mit einem Schlitz zur Durchführung des Mitnehmers
versehen ist. Verständlicherweise ist es möglich, bei der Erfindung zusätzliche
Scheibenführungen, vorzugsweise im Bereich der Seitenkanten der Scheibe, vorzusehen,
und zwar innerhalb der Wand, so daß die Scheibe im abgesenkten Zustand zusätzlich
geführt ist. Auch wird man auf den Scheibenflächen aufliegende Scheibenführungen
vorsehen, die drehbare Teile, also Kugeln oder Kugelkalotten, enthalten, damit die
gewünschten Schwenkbewegungen der Ebene~ der Scheibe nicht beeinflußt werden.
-
Obwohl die Führungsschiene und damit wesentliche Bestandteile der
Betätigungsmittel infolge ihrer oben definierten Lage bei einer Fahrzeugwand oder
Fahrzeugtür infolge der dort vorliegenden Krümmung der Scheibe zwischen dieser und
dem Außenblech der Wand bzw. Tür liegen, macht es doch keine Schwierigkeiten, das
Antriebskabel so zu führen, daß die Betätigungskurbel am.Innenblech der Wand bzw.
Tür an einer Stelle angeordnet werden kann, an der der erforderliche Platz für den
Kurbelmechanismus zur Verfügung steht. Dies wird in der Regel eine Stelle in Fahrtrichtung
vor oder hinter dem Fensterschacht sein.
-
Wie bereits oben ausgeführt, beeinträchtigt die erfindungsgemäße Zusammenfassung
der Führungsschiene und der Betätigungsmittel für die Scheibe weder die Freiheit
hinsichtlich der Wahl der Scheibenkrümmung - es kann auch eine ebene Scheibe eingesetzt
werden - noch die Freiheit hinsichtlich der Wahl des Verlaufs der Bahn, die verschiedene
Scheibenpunkte bei der Scheibenbewegung durchlaufen. Dieser Gesichtspunkt ist deshalb
besonders
wichtig, weil dadurch eine Unabhängigkeit der Scheibenkrümmung und des Scheibeneinbaus
von der Seitenwandfallung der Fahrzeugkarosserie sichergestellt wird. So wird man
die Führungsschiene in der Regel so gestalten, daß sie einen oberen Bereich, der
sich parallel zur Fortsetzung der Scheibenfläche bei in ihrer Schließstellung befindlicher
Scheibe erstreckt, sowie einen anschließenden unteren Bereich mit Krümmungen enthält,
der dem Querschnittsverlauf der benachbarten Seite der Wand angepaßt ist. Hierdurch
wird, ausgehend von der Schließstellung der Scheibe, zunächst eine Bewegung der
Scheibe aus dem Bereich einer oberen Scheibendichtung heraus sichergestellt, und
es werden Schwenkungen der Scheibenebene im weiteren verlauf der Bewegung erzeugt,
nachdem die obere Scheibenkante von der Dichtung freigekommen ist.
-
Da infolge der Krümmungen der Führungsschiene Änderungen des Winkels
zwischen dieser und der Ebene der Scheibe auftreten, enthält der Mitnehmer ein derartige
Winkeländerungen zulassendes Gelenk. Bei der bevorzugten Ausführungsform der Erfindung
enthält der Mitnehmer eine die Scheibe untergreifende Stütze sowie eine über das
Gelenk mit den übrigen Bereichen des Mitnehmers verbundene, auf einer Scheibenseite
aufliegende Abstützung für die Scheibe.
-
Im folgenden werden Ausführungsbeispiele der Erfindung anhand der
Figuren erläutert. Dabei zeigen die Figuren 1 und 2 in Seitenansicht und im Querschnitt
die mit der Erfindung ausgerüstete Tür eines Kraftfahrzeugs, während die Figuren
3 und 4 die in Figur 1 bei III-III bzw. IV-IV angedeuteten Schnittansichten wiedergeben.
Die Figuren 5 und 6 zeigen in unterschiedlichen Maßstäben eine mögliche Ausbildung
des Mitnehmers.
-
Betrachtet man zunächst die Figuren 1 und 2, so ist in die allgemein
mit 1 bezeichnete Tür des Fahrzeugs die Scheibe 2 in die Wand versenkbar eingesetzt.
Von außen her betrachtet vor der Scheibe ist fest in der Wand die rohrförmige Führungsschiene
3 gelagert, die das mit dem Kurbelantrieb 4 bekannter Ausbildung in Verbindung stehende
Kabel 5 aufnimmt. Auf ihrer der Scheibe 2 im versenkten Zustand derselben zugekehrten
Seite weist die Führungsschiene 3 einen parallel zu ihrer Achse verlaufenden Schlitz
zum Durchtritt eines Mitnehmers auf, der sich an der in Figur 1 mit 6 bezeichneten
Stelle befindet und die Scheibe 2 in ihrem unteren Bereich zumindest abstützt, so
daß er die Scheibe bei Aufwärtsbewegungen nach oben drückt, während er bei Abwärtsbewegungen
der Scheibe den Einfluß der Schwerkraft unterstützt. Die Scheibe kann im Bereich
ihrer Kanten durch zusätzliche Scheibenführungen 7 geführt sein, die aber so ausgebildet
sein müssen, daß sie Bewegungen der Scheibe 2 längs einer gekrümmten Bewegungsbahn
zulassen. Entsprechend müssen die verschiedenen Dichtungen ausgebildet und angeordnet
sein, die den Rand der Scheibenausnehmung bilden. Wie Figur 4 erkennen läßt, liegt
die Scheibe 2 an ihren Seiten gegen eine einseitig wirksame Dichtung 8 an. Zum Einfädeln
der oberen Kante der Scheibe in eine den oberen Teil des Scheibenrands U-förmig
umgreifende Dichtung können Einführungsstücke vorgesehen sein, von denen eines bei
9 angedeutet ist. An dieser Stelle wird die Scheibe 2 also auf ihrer Außenseite
durch die Seitendichtung 8 und auf ihrer Innenseite durch das Einführungsstück 9
so sicher geführt, daß ihre obere Kante in die U-förmige obere Scheibendichtung
einläuft.
-
Auch im Bereich ihrer unteren Kante (bei in ihrer Schließstellung
befindlicher Scheibe) können zusätzliche Führungen vorgesehen sein. Es handelt sich
um Schwenkführungen 10 und 11, d.h.
-
um derart konstruierte Führungen, daß sie die Schwenkbewegungen
der
Scheibe nicht behindern. Mögliche Ausführungen für derartige Führungen sind in den
Figuren 3a und 3b gezeigt: In der Konstruktion nach Figur 3a wird die Scheibe 2
zwischen sich paarweise gegenüberliegenden Kugelabschnitten 12 und 13 als Gleitkörpern
geführt, die ihrerseits in fest an der Wand 1 gehaltenen Tragkörpern 14 und 15 schwenkbar
gelagert sind. In dem Ausführungsbeispiel nach Figur 3b dienen sich paarweise gegenüberliegende
Kugeln 16 und 17 zur Gleit- und Schwenkbewegungen zulassenden eigentlichen Führung;
auch sie sind von Körpern 18 und 19 teilweise aufgenommen, die ihrerseits am Innen-
und Außenblech der Wand 1 befestigt sind. Stets erfolgt die Schwenkung der Scheibe
um eine Schwenkachse, die durch die Scheibenmittelebene verläuft.
-
Der in Figur 2 wiedergegebene Querschnitt durch die Tür 1 dient zur
Veranschaulichung einer möglichen Bahn von zwei Punkten der Scheibe 2 während ihrer
in senkrechter Richtung erfolgenden Bewegung. Betrachtet wird der senkrecht über
dem Angriffs ort 6 des Mitnehmers liegende Punkt 20 auf dem Scheibenrand sowie der
Punkt 6.
-
Betrachtet man zunächst die allgemein mit 20' bezeichnete Bahn des
Punktes 20, so macht dieser Punkt zunächst eine geradlinige Bewegung entsprechend
dem Bahnstück 20" aus der U-förmigen oberen Scheibendichtung 21 heraus. Sobald Punkt
20 die Höhe der Linie 22 erreicht hat, erfolgt eine Schwenkung der Scheibe, so daß
der Punkt 20 dem mit 20 "' "'bezeichneten Bahnstück folgt, bis er seine tiefste
Stellung, gekennzeichnet durch das Bezugszeichen 20"", erreicht hat.
-
Auch die Bahn 6' des Punktes 6 setzt sich aus zwei Bereichen zusammen,
nämlich zunächst dem linearen Bahnbereich 6" und dem dann wirksam werdenden gekrümmten
Bahnbereich 6', wenn der obere Punkt 20 die Linie 22, die Kipplinie, erreicht hat.
-
Wie ebenfalls aus Figur 2 ersichtlich, setzt sich die dort strichpunktiert
angedeutete
Führungsschiene 3 dementsprechend aus zwei Bereichen 3' und 3" zusammen, von denen
der Bereich 3' weitgehend linear verläuft, während sich der gekrümmte Bereich 3"
der Form des Außenblechs der Tür 1 anschmiegt.
-
Wie die Figuren 1 und 2 ferner zeigen, befindet sich die Betätigungskurbel
4 auf dem Innenblech der Tür 1 an einer Stelle, die vor dem Fensterschacht liegt,
so daß sie in keiner Weise die verschiedenen Scheibenbewegungen beeinträchtigen
kann.
-
Die Figuren 5 und 6 zeigen in unterschiedlichen Maßstäben in einem
Querschnitt durch die Tür (Figur 5) sowie in Draufsicht (Figur 6) eine mögliche
Konstruktion für den Mitnehmer. Die Scheibe ist in Figur 5 wiederum mit 2 und das
Kabel mit 5 bezeichnet. DargesteJlt ist nur derjenige Teil des Kabels 5 und der
rohrförmigen Führungsschiene 3, die im Bereich der augenblicklichen Stellung des
Mitnehmers 6 liegen. Wie Figur 6 zeigt, besitzt der Mitnehmer den zylindrischen
Bereich 23, mit dem er das Kabel 5 fest umgreift. Während das eine Ende 24 des aus
Flachmaterial hergestellten Mitnehmers nur wenig über den Umfang des zylindrischen
Bereichs 23 vorsteht, bildet das längere andere Ende die die Scheibe 2 untergreifende
Stütze 25. Alle Bereiche des Mitnehmers außer dem zylindrischen Bereich 23 liegen
außerhalb der Führungsschiene 3, die hierzu den sich parallel zu ihrer Achse erstreckenden
Spalt 26 aufweist.
-
Während die Stütze 25 demgemäß starr mit dem zylindrischen Bereich
23 in Verbindung steht, ist die auf der äußeren Scheibenfläche aufliegende Abstützung
27 mit den übrigen Bereichen der Stütze über die Nietverbindung 28 drehbar verbunden,
so daß sich das Teil 27 an Änderungen der Neigung der Scheibe bezüglich desjenigen
Bereichs der Führungsschiene 3 anpaßt, der jeweils den zylindrischen Bereich 23
des Mitnehmers aufnimmt.