DE2456804C2 - Substituierte Azobenzole, Verfahren zu ihrer Herstellung und eine Bildwiedergabezelle, die mindestens eine dieser Verbindungen enthält - Google Patents
Substituierte Azobenzole, Verfahren zu ihrer Herstellung und eine Bildwiedergabezelle, die mindestens eine dieser Verbindungen enthältInfo
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Description
OH
IO
in der m den Wert 6 oder 7 hat, und mindestens eine
dieser Verbindungen enthaltende Gemische.
2. Verfahren zur Herstellung von Verbindungen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man
in an sich bekannter Weise ο,ρ-Dihydroxy-p'-butyI-azobenzol
oder eines seiner Alkalimetallsalze mit einem Alkylhalogenid der allgemeinen Formel 2
in der m den Wert 6 oder 7 hat und X ein Jod- oder
Bromatom darstellt, zur Reaktion bringt.
3. Bildwiedergabezelle, die mit mindestens zwei Elektroden und einem zwischen diesen Elektroden
angebrachten nematischen flüssigkristallinen Material versehen ist, dadurch gekennzeichnet, daß das
flüssigkristalline Material mindestens eine der Verbindungen gemäß Anspruch 1 enthält.
Die Erfindung bezieht sich auf neue flüssigkristalline
Verbindungen und Gemische, ein Verfahren zur Herstellung der Verbindungen und eine Bildwiedergabezelle.
Viele flüssigkristalline Verbindungen weisen einen für praktische Anwendungen zu hohen Schmelzpunkt oder
einen zu kleinen flüssigkristatlinen Temperaturbereich auf. So ist z. B. in »Molecular Crystals and Liquid
Crystals«, 11 (1970), S. 187 bis 189 o-Hydroxy-p-methoxybenzyl-p-n-butylanilid
als eine nematische flüssigkristalline Verbindung beschrieben. Diese Verbindung ichmilzt aber erst bei 44° C. Obgleich die Verbindung bis
lu 64,5° C und unterhalb des Schmelzpunktes bis zu 8° C flüssigkristallhi ist, krisiallisieri sie in einer dünnen
Schicht bereits bei 26°C Die dieser Verbindung entsprechende Azoverbindung j. n-Butyl-o'-hydroxyp'-methoxyazobenzol
schmilzt, wie gefunden wurde, logar bei noch höherer Temperatur, und zwar bei 68° C,
und ist lediglich im unterkühlten Zustand, bis zu 600C,
flüssigkristallin.
Die Erfindung hat die Aufgabe, nematische flüssigkristalline
Verbindungen zu schaffen, die über einen großen Temperaturbereich flüssigkristallin sind und
unterhalb Zimmertemperatur schmelzen.
Diese Aufgabe wird gelöst durch substituierte Azobenzole der allgemeinen Formel 1
C4H<
N = N-
OC' H1.
(I)
in der m den Wert 6 oder 7 hat, und mindestens eine
dieser Verbindungen enthaltende Gemische.
Die Verbindungen sind temperatur-, licht- und hydrolysebeständig. Sie weisen keine dynamische
Streuung auf. Die Verbindungen können als Lösungsnittel bei der ESR- und NMR-Spektroskopie verwendet
werden. Weiter können sie, gegebenenfalls gemischt rrit anderen fluss-gkristallinen Verbindungen, z.B.
nematischen flüssigkristallinen Verbindungen, die dynamische Streuung aufweisen, in Bildwiedergabevorrichtungen
verwendet werden. Als Beispiele für nematische flüssigkristalline Verbindungen, mit denen die Verbindungen
nach der Erfindung gemischt werden können, seien die in der FR-PS 15 37 000, in der NL-OS 70 07 912
und in den DE-OS 19 28 242, 20 17 727 und 20 38 780
beschriebenen Verbindungen erwähnt.
Angesichts der Eigenschaften der eingangs erwähnten Verbindungen o-Hydroxy-p-methoxybenzyl-p-n-butylanilid
und p-n-Butyl-o'-hydroxy-p'-methoxyazoben-
<io zol ist es überraschend, daß die Verbindungen der
allgemeinen Formel 1 und mit diesen Verbindungen gebildete Gemische bei Zimmertemperatur flüssig und
über einen sehr großen Bereich flüssigkristallin sind. Die überraschenden Eigenschaften der erfindungsgemäßen
Verbindungen und Gemische sind aus der nachstehenden Tabelle ersichtlich.
50 n-C JI,
OCnH2n
OH
OH
C „, 112 „
f-p C
N-C
N-N
N-N
N-N
N-N
cn,
cn,
n-O.II,,
n-C II,,
n-C II,,
35,05 Mol·0/« 1 + 64,95 MoU% 11
49,64 Mol'% I + 50,034 MoI-1A 11
70,15 MoI-% 1 + 29,85 Moi-% II
49,64 Mol'% I + 50,034 MoI-1A 11
70,15 MoI-% 1 + 29,85 Moi-% II
44 | 64.5 |
68 | 60 |
8*) | 82 |
22-23 | 79 |
9-15 | 75 |
8,5-13 | 75 |
0-2 | 75 |
♦) Eine zweite Kristallmodifikation schmilzt bei 17"C.
Die Verbindungen der allgemeinen Formel 1 werden erfindungsgemäß in an sich bekannter Weise hergestellt,
indem man ο,ρ-Dihydroxy-p'-butyIazobenzol oder
eines seiner Alkalimetallsalze mit einem Alkylhalogenid
der allgemeinen Formel 2
C,„H3„
in der m den Wert 6 oder 7 hat und X ein Jod- oder
Bromatom darstellt, zur Reaktion bringt Die Reaktion
wird zweckmäßig in einem stark polaren aprotischen Lösungsmittel, wie z. B. Dimethylformamid, bei Temperaturen
zwischen Zimmertemperatur und dem Siedepunkt des Gemisches durchgeführt
Die Azobenzolverbindung, von der bei dieser Reaktion ausgegangen wird, wird dadurch erhalten, daß
p-Butylphenyldiazonium-teti-afluoborat bei Temperaturen
zwischen 0 und 5° C in Aceton/Wasser mit Resorcin zur Reaktion gebracht wird.
Die Verbindungen nach der Erfindung und Gemische nematischer flüssigkristalliner Verbindungen mit mindestens
einer der Verbindungen nacn der Erfindung können mit Erfolg in Bildwiedergabezellen verwendet
werden. Die Erfindung bezieht sich daher auch auf eine Bildwiedergabezelle, die mit mindestens zwei Elektroden
und einem zwischen diesen Elektroden angebrachten nematischen flüssigkristallinen Material versehen
ist, und dadurch gekennzeichnet ist, daß das flüssigkri· stalline Material mindestens eine der Verbindungen der
allgemeinen Formel 1 enthält. Die Erfindung wird nachstehend anhand einer Zeichnung und einiger
Ausführungsbeispiele näher erläutert.
In der Zeichnung zeigt
Fig. 1 eine Bildwiedergabezelle in Durchsicht, bevor
Polarisationsfilter angebracht sind, und
Fig.2 einen Querschnitt längs der Linie A-B in
Fig. 1, nachdem diese Filter angebracht sind.
a) 0,1 Mol n-n-Butylanilin in 40ml Wasser wurden unter
Rühren 30 ml konzentrierte HCI zugesetzt. Dann wurde das Reaktionsgemisch auf 0°C gekühlt. Diesem
Gemisch wurden unter Rühren 0,1 MoI Natnumnitrit, in Wasser gelöst, zugesetzt, wobei die Temperatur des
Reaktionsgemisches zwischen 0 und 5° C gehalten wurde. Nach Zusatz der Natrium^itritlösung wurde
noch 15 Minuten gerührt. Diesem Reaktionsgemisch wurden dann 0,15 Mol Ammoniumborfluorid. in Wasser
gelöst, zugesetzt. Das ausgefällte Diazoniumborfluorid wurde, nachdem es eine Stunde im Kühlschrank
stehengelassen worden war, abfiltriert und mit kaltem Wasser gewaschen. Das Diazoniumborfluorid wurde in
einem Gemisch von 100 ml Wasser und Aceton (1:1) gelöst. Danach wurden 0,15 Mol Resorcin in 120 ml
Wasser gelöst, zugesetzt. Diese Lösung wurde 16 Stunden im Kühlschrank stehengelassen und dann in
500 ml Wasser gegossen. Der gebildete Niederschlag von 4-n-Butyl-2',4'-dihydroxyazobenzo! wurde abfiltriert.
b) 0,10 Mol 4-n-Butyl-2',4'-dihydroxyazobenzol wurden in 200 ml Methanol gelöst und dann wurden 0,1 Mol
Kaliumhydroxid zugesetzt. Das Gemisch wurde erhitzt, bis das Kaliumhydroxid völlig gelöst wa.r Dann wurde
das Methanol im Vakuum entfernt Dem Rückstand wurden 50 ml absolutes Äthanol und 50 ml Benzol
zugesetzt Die Lösungsmittel wurden im Vakuum entfernt. Dieser Vorgang würde noch zweimal wiederholt
Schließlich wurde der Rückstand in Petroläther aufgenommen und der Niederschlag abfiltriert
c) 0,05 Mol des Kaliumsalzes von 4-n-Butyl-2',4'-dihydroxyazobenzol
wurden in 300 ml Dimethylformamid gelöst 0,05 Mol n-Hexyljodid wurden unter Rühren
zugesetzt und dann wurde auf 110QC erhitzt Nachdem
das Gemisch eine halbe Stunde auf dieser Temperatur gehalten worden war, wurden 0,025 Mol n-Hexyljodid
zugesetzt und das Gemisch noch eine Dreiviertelstunde
ίο bei 1100C stehengelassen. Schließlich wurde das
Reaktionsgemisch in Wasser gegossen und mit Petroläther ausgeschüttelt Der Petrolätherextrakt wurde
über einem Molekularsieb mit einer Porengröße von 40 nm getrocknet Der Petroläther wurde dann im
Vakuum entfernt Der ölartige Rückstand wurde zweimal aus absolutem Äthanol rekristallisiert
Schmelzpunkt 8° C.
:o Auf die bereits im Beispie! 1 unter c) beschriebene
Weise wurae, ausgehend vom Kaliumsalz vor. 4-n-Butyl-2'.4'-dihydroxyazobenzol
und n-Heptyljodid. 4-n-Butyl-2'-hydroxy-4'-n-heptyIoxyazobtnzol erhalten.
Schmelzpunkt 22 bis 23° C.
"' B e ι s ρ i e I 3
Eine Glasplatte mit den Abmessungen 60 χ 65 χ 2 mm (1 in den F i g. 1 und 2), die mit einem
achtförmigen, aus sieben Segmenten 2 bestehenden
jo Indiumoxidmuster (Schichtdicke 0,1 nm) versehen war.
und eine zweite Glasplatte 3 mit den Abmessungen 50 χ 60 χ 1 mm, die mit einer Zinnoxidschicht 4 mit
einer Dicke von 0,1 nm überzogen war, wurden mit einem Stück Linsenpapier auf der mit Oxid überzoge-
r> nen Seite in einer bestimmten Richtung gerieben, und zwar die Glasplatte 1 in der Längsrichtung und die
Glasplatte 3 in der Querrichtung.
Auf die Glasplatte 1 wurden zwei Polyätnylenstreifen
5 mit einer Dicke von 20 nm gelegt, auf denen die Glasplatte 3 angebracht wurde. Die Glasplatten wurden
mit Hilfe eines Epoxidklebers 6 miteinander verbunden,
wobei Füllöffnungen 7 ausgespart wurden. Der Raum zwischen den Glasplatten wurde dann mit p-n-Butyl-o'-Hydroxy-p'-n-hexyloxyabenzol
gefüllt. Die Öffnungen 7 wurden mit Hilfe eines Epoxidklebers verschlossen.
An den aus Indiumoxid bestehenden Anschlußpunkten 8 sowie auf dem aus der Glasplatte 1 hervorragenden
Teil der Glasplatte 3 wurden Stromzuführungsdrähte befestigt. Die Unterseite der Glasplatte 1 und die
Oberseite der Glasplatte 3 wurde mit je einem Polarisationsfilter 9 versehen. Die Polarisationsrichtung
der beiden Filter war zu der Richtung parallel, in der die Platte 1 mit Linsenpapier gerieben worden war. Die ai'f
diese Weise erhaltene Bildwiedergabezelle gibt bei D'irci.sieht ein dunkles Bildfeld.
Die Moleküle des nematischen flüssigkristallinen Stoffes liegen an dtr mit Oxid überzogenen Oberfläche
der Glasplatten parallel zu der Oberfläche und in der Reibrichtung an. Da diese Richtungen zueinander
hn parallel sind, weist die flüssigkristalline Schicht eine
verflochtene Struktur auf.
Über der Glasplatte 3 und den Segmenten auf der Platte 1 wurde eine Wechselspannung von 6 V, 50 Hz
angelegt Dabei wurde ein helles aehtförmiges Bild erhalten. Die Moleküle richten sich an den Stellen der
Segmente 2 senkrecht zu der Oberfläche der Glasplatten aus, Wodurch die Zelle an. diesen Stellen transparent
wird.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (1)
1. Substituierte
Formel 1
Formel 1
C4H9
Azobenzole der allgemeinen
-N = N
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-
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