DE245570C - - Google Patents

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DE245570C
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sulfur
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gas cleaning
residue
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C01INORGANIC CHEMISTRY
    • C01BNON-METALLIC ELEMENTS; COMPOUNDS THEREOF; METALLOIDS OR COMPOUNDS THEREOF NOT COVERED BY SUBCLASS C01C
    • C01B17/00Sulfur; Compounds thereof
    • C01B17/02Preparation of sulfur; Purification
    • C01B17/027Recovery of sulfur from material containing elemental sulfur, e.g. luxmasses or sulfur containing ores; Purification of the recovered sulfur
    • C01B17/033Recovery of sulfur from material containing elemental sulfur, e.g. luxmasses or sulfur containing ores; Purification of the recovered sulfur using a liquid extractant

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Description

KAISERLICHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
-Hk 245570-KLASSE 12 fV GRUPPE
in REIMS.
Den Gegenstand vorliegender Erfindung bildet
ein Verfahren, um den Schwefel aus gebrauchter Gasreinigungsmasse wieder zu gewinnen, wobei die Gasreinigungsmasse selbst regeneriert werden kann.
Das vorliegende Verfahren beruht darauf, daß, wenn man Gasreinigungsmasse mit Schwefelammonium behandelt, der in der Masse enthaltene Schwefel sich nach kurzer Zeit in
ίο dem Schwefelammonium auflöst, wobei das Schwefelammonium in Ammoniumpolysulfid übergeführt wird. An Stelle des gewöhnlichen Schwefelammoniums kann auch Ammoniumhydrosulfid (N HJ H S verwendet werden.
Als Ausgangsmaterialien für das vorliegende Verfahren kann man sowohl entzyanisierte als auch nicht entzyanisierte Gasreinigungsmasse verwenden. Die Behandlung der Masse geschieht zweckmäßig in der Kälte und in geschlossenen Eisenbehältern, welche mit mechanischen Bewegungsvorrichtungen versehen sind. Die Einwirkung des Schwefelammoniums auf die Masse zwecks vollständiger Durchführung der Reaktion erfordert etwa einundeinehalbe bis zwei Stunden. Sobald die Einwirkung beendet ist, filtriert man den unlöslichen Rückstand von der Flüssigkeit ab. Man erhält auf diese Weise eine Polysulfidlösung, welche den Schwefel enthält, und es verbleibt auf dem Filter ein fester Rückstand, welcher aus Schwefeleisen (Fe2 S3J, Calciumsulfat, Calciumkarbonat, Sägespänen und Spuren von Ferrozyaniden besteht.
Es ist bereits bekannt, verbrauchtes Eisenoxyd, wie es in den Gasanstalten erhalten wird, und ähnliches, Schwefel enthaltendes Material mit einer stark ammoniakalischen Flüssigkeit zu behandeln, welche durch Durchleiten von beispielsweise Kohlen- oder anderen Gasen und Schwefelwasserstoff durch eine ammoniakalische Flüssigkeit hergestellt wird.
Die auf diese Weise hergestellte Flüssigkeit wirkt jedoch auf Gasreinigungsmasse, wie Vergleichsversuche ergeben, nicht in der Weise ein, wie dies bei Schwefelammonium der Fall ist. Dies liegt daran, daß die Menge an Schwefelwasserstoff, welche bei seinem Durchleiten durch die Kohlen- oder andere Gase enthaltende Flüssigkeit im Ammoniak verbleibt, nur eine außerordentlich geringe ist. Die Anwesenheit der in den Kohlengasen enthaltenen Kohlensäure wirkt nämlich von vorn herein einschränkend auf den Gehalt an Schwefelwasserstoff, insofern, als sie verhindert, daß die Flüssigkeit eine größere Menge Schwefelwasserstoff aufnimmt. Das Ammoniak der bei dem oben angeführten bekannten Verfahren zur Verwendung gelangenden starken ammoniakalischen Flüssigkeit ist somit zum größten Teile ungebunden.
Im Gegensatz hierzu kommt bei dem Verfahren gemäß vorliegender Erfindung Schwefelammonium zur Anwendung, also eine vollständig einheitliche chemische Verbindung, in welcher sämtliches Ammoniak chemisch gebunden ist.
Behandelt man entsprechend der vorliegenden Erfindung Gasreinigungsmasse mit Schwefelammonium, so findet bereits nach kurzer Zeit eine fast vollkommene Lösung des in ihr enthaltenen Schwefels statt. Man erhält hierbei eine Lösung, die Polysulfid, Ferrozyan- und SuIf ozyan verbindungen enthält sowie einen unlöslichen Rückstand. Die den Schwefel enthaltende Polysulfidlösung wird von dem
ίο unlöslichen Rückstande durch Filtration getrennt und kann in beliebiger Weise, beispiels-
; weise durch Fällen mit Säuren, auf Schwefel weiterverarbeitet werden.
Eine besonders zweckmäßige Verarbeitung der Polysulfidflüssigkeit auf Schwefel besteht darin, daß man sie der Destillation unterwirft. Hierbei geht Schwefelammonium als Destillat über, während der Schwefel in der Flüssigkeit ausgeschieden wird.
Die Verarbeitung des unlöslichen festen Rückstandes geschieht zweckmäßig in folgender Weise: Der Rückstand wird an der Luft oxydiert und sodann der Einwirkung von Kalkmilch unterworfen, wobei sich Schwefelcalcium bildet. Der für diese Behandlung erforderliche Kalk wird durch Calcinieren von Kalkstein hergestellt, und die hierbei frei werdende Kohlensäure wird für die Behandlung der Masse verwendet. Es findet hierbei eine Entwicklung von Schwefelwasserstoff statt, welchen man seinerseits in die Schwefelammoniumlösung leitet, so daß das ursprüngliche Ammoniumhydrosulfid wiedergewonnen wird. Der schließlich verbleibende Rückstand bildet eine Reinigungsmasse, welche von neuem zur Entschwefelung von Leuchtgas verwendet werden kann.
In diesem Zusammenhange wird darauf hingewiesen, daß, wenn man alkalisches Schwefelammonium anwendet, das Preußischblau in Form von Ammoniumferrozyanid aufgelöst wird, und daß dagegen, wenn man Ammoniumhydrosulfid verwendet, das Preußischblau nicht in Lösung geht. Es findet infolgedessen keine merkliche Bindung des Ammoniaks statt.
Zwecks Gewinnung des Schwefels kann die Polysulfidlösung statt durch Säuren oder gemäß der Erfindung durch Destillation auch mittels der Kohlensäure behandelt werden, welche beim Calcinieren des kohlensauren Kalkes frei wird. Es wird hierbei Schwefel gefällt, welcher eine ohne weiteres brauchbare Handelsware darstellt, Schwefelwasserstoff und eine Lösung von Ammoniumkarbonat. Diese Lösung von Ammoniumkarbonat wird durch Kalk in Calciumkarbonat übergeführt, welches somit regeneriert wird, und in Ammoniak, welches mit Schwefelwasserstoff Schwefelammonium bildet, das zur Behandlung neuer Mengen erschöpfter Gasreinigungsmasse verwendet werden kann.
Schließlich wird noch bemerkt, daß das Verfahren gemäß vorliegender Erfindung außer bei verbrauchter Gasreinigungsmasse auch bei anderen schwefelhaltigen Produkten künstlicher oder natürlicher Herkunft, beispielsweise sulfidischen Erzen, Anwendung finden kann.

Claims (2)

  1. Patent-Ansprüche:
    . i. Verfahren zur Gewinnung von Schwefel aus gebrauchter Gasreinigungsmasse, dadurch gekennzeichnet, daß die Masse mit Schwefelammonium behandelt und die vom verbleibenden Rückstand abfiltrierte, den Schwefel enthaltende Flüssigkeit zweckmäßig destilliert wird.
  2. 2. Behandlung des bei der Filtration gemäß Anspruch 1 verbleibenden Rückstandes mit Kalk und Kohlensäure zwecks Wiedergewinnung brauchbarer Gasreinigungsmasse.
DENDAT245570D 1910-06-07 Active DE245570C (de)

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FR191113383X 1910-06-07

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GB191113383A (en) 1912-05-09
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