DE245384C - - Google Patents
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-
- G—PHYSICS
- G01—MEASURING; TESTING
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Description
KAISERLICHES
PATENTAMT.
- M 245384 KLASSE 74 b. GRUPPE
ERNST KRAUSE in GÖRLITZ.
tragenden Flüssigkeitssäule dient.
Patentiert im Deutschen Reiche vom 5. März 1911 ab.
'Die Erfindung betrifft eine Verbesserung an den bekannten Apparaten zum Anzeigen
schlagender Wetter, die mit dem osmotischen Druck diffundierender Gase arbeiten, und zwar
besteht die Neuerung in einer wesentlichen Abänderung des empfindlichen Teiles dieser
Apparate. Es wird nämlich durch eine sehr bedeutende Vergrößerung der wirksamen Oberfläche
der durchlässigen Wände im Verhältnis
ίο zu der von ihnen eingeschlossenen Luftmenge
ein weit höherer Grad von Empfindlichkeit und Genauigkeit erzielt. Doch bringt diese
Neuerung nicht nur eine Steigerung schon bei den bisherigen Apparaten vorhandener erwünschter
Eigenschaften, sondern noch zwei besondere Vorteile mit sich. Erstens erhält der Apparat die Fähigkeit der Selbstregulierung,
weil die durch Einsaugung in das Innere der Gefäße dringenden Grubengase infolge der
Größe der wirksamen durchlässigen Wände im Verhältnis zum Luftvolumen außerordentlich
leicht wieder hinaustreten, sobald außerhalb der Gefäße, also in der Grubenluft, wieder
normale Verhältnisse eingetreten sind. Hähne, Ausblasevorrichtungen, Regulierapparate fallen
also gänzlich fort und damit ihre oft umständliche Bedienung. Zweitens spricht der
Apparat aus demselben Grunde auf die Schwankungen des Luftdruckes an, die bekanntlich
in ursächlichem Zusammenhange mit dem wechselnd starken Austreten des Grubengases
aus den Wänden in den Gruben stehen. Hierdurch wird eine rechtzeitige und äußerst genaue
Funktion des Schlagwetterwarners gerade auch unter diesen erschwerenden und am meisten
Gefahr bringenden Umständen erreicht.
Der empfindliche Teil des Apparates besteht aus einem Gefäß mit durchlässigen Wänden,
die für Luft weniger durchlässig sind als für Grubengas. Um bei möglichster Raumersparnis
eine recht große wirksame Oberfläche zu erzielen, werden mehrere konzentrisch ineinander angeordnete, doppelwandige
Röhren aus porösem und präpariertem Ton verwendet (in Fig. 1 und 2 sind drei solche
mit t bezeichneten Doppelröhren vorgesehen). Die beiden Wände jeder Röhre sind oben und
unten durch einen ringförmigen Boden und Deckel aus Ton oder Gips verbunden, so daß
ein Gefäß entsteht, das eine ringförmige Luftmenge einschließt. Die einzelnen, konzentrisch
angeordneten Ringgefäße sind voneinander durch Luftzwischenräume getrennt; die in
ihnen eingeschlossenen Luftquanten stehen aber durch Glasröhren/ miteinander in Verbindung,
die oben durch den ■ ringförmigen Deckel jedes Tongefäßes hindurchgehen. Diese
ganze Anordnung ruht in metallenen Untersatzringen, die auf einem Rost aus Metall·
stäben aufgeschraubt sind. Dies hat den Zweck, daß die Luft auch von unten her zu
den tönernen Ringgefäßen Zutritt hat und zwischen ihnen hindurchsteichen kann.
Von den ringförmigen porösen Tonzellen
VHl/
Λ/λ ά
/ JU
geht eine Glasrohre zu einem sonst luftdicht abgeschlossenen Behälter b, in dessen Luftraum
sie einmündet. Dieser Behälter ist etwa dreiviertel mit Glyzerin gefüllt, unter dessen Oberfläche eine andere Glasrohre g tief
hinunterreicht, fast bis zum Boden des Gefäßes. Diese Glasrohre g geht luftdicht eingekittet
durch den Deckel des Behälters und ist oben und unten offen. Damit keine
ίο Fremdkörper in die Röhre hineinkommen und
eine etwaige Funkenbildung an einem Kontakt k ohne Nachteil bleibt, wird die Röhre g am
oberen Ende umgebogen und mit einem Wulst versehen, der ein feinmaschiges Drahtsieb und
eine blecherne Schutzhaube trägt. Außerdem steckt im oberen Röhrenende ein luftdurchlässiger
Pfropfen aus Glaswolle oder feinen Asbestfaden. Dicht über dem Kontakt k befindet
sich noch ein zweites feinmaschiges Drahtsieb. Tritt nun in den Bergwerksbauen Grubengas auf, so dringt es durch die porösen
Wände der tönernen Ringgefäße und vermehrt die Luftmenge in ihnen, so daß sie ihr Volumen
zu vergrößern strebt. Dabei drückt die Luft auf die Glyzerinoberfläche in dem Gefäße
b und treibt das Glyzerin in der Röhre g in die Höhe.
Der Flüssigkeitsspiegel in der Röhre g trägt einen Schwimmer mit einer konischen Aluminiumkuppe,
und die Röhre g enthält weiter oben einen gewöhnlich geöffneten Kontakt k,
der bei dem Steigen des Schwimmers durch dessen Aluminiumkuppe geschlossen wird.
Die Drahtenden p führen von diesem Kontakt zu einem Stromkreis, zu dem eine Batterie,
ein elektrisches Läutewerk und eine (farbige) Glühlampe gehören, welche Vorrichtungen
in so viel Exemplaren und an solchen Stellen angebracht werden, wie die lokalen
Verhältnisse jedes Bergwerkes es erfordern.
Es kann so nach Bedarf in dem gefährdeten Stollen, im Förderschacht und im Ingenieurbureau
ein Läutewerk ertönen und eine Lampe aufleuchten.
Wenn nötig, kann auch auf einem elektrisehen Tableau oder in einem Klappenschrank
selbsttätig angegeben werden, in welchem Teil des Bergwerkes die Schlagwettergefahr auftritt.
Für statistische Zwecke der Wetterkunde können auch mehrere Schleifkontakte in verschiedener Höhe in der Röhre g angebracht
werden, so daß das Anwachsen und Abnehmen des prozentualen Gehaltes der Luft an Grubengas festgestellt und, wenn nötig,
auch mit Hilfe selbsttätiger Registrierapparate durch Zeichnung von Registrierkurven festgelegt
werden kann.
Claims (1)
- Patent-Anspruch :Vorrichtung zum Anzeigen schlagender Wetter, bei welcher der infolge des Eindringens der Gase durch die durchlässigen Wände eines geschlossenen Gefäßes in diesem entstehende Überdruck zur Bewegung einer einen Kontaktschwimmer tragenden Flüssigkeitssäule dient, dadurch gekennzeichnet, daß zwecks Steigerung der Empfindlichkeit und Erzielung von Selbstregulierung der Vorrichtung die durchlässigen Gefäßwände mehrere untereinander verbundene, oben und unten durch Ringböden abgeschlossene Lufträume umgeben, indem sie eine doppelwandige, röhrenförmige und konzentrische Anordnung besitzen, die einen allseitigen Luftzutritt gestattet, damit die wirksame Oberfläche der durchlässigen Wände im Vergleich zur eingeschlossenen Luftmenge möglichst groß wird.Hierzu ι Blatt Zeichnungen.
Publications (1)
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