Die Erfindung betrifft ein elektrofotographisches Verfahren ge
mäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1 bzw. ein elektrofotogra
phisches Kopierverfahren gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 2.
Es ist eine Vielzahl von Verfahren und Vorrichtungen zum elek
trostatischen Aufzeichnen bekannt, bei denen ein durch ein
Steuergitter modulierter Korona-Ionenstrom verwendet wird.
Bei einem Verfahren der eingangs genannten Art (DE-OS 22 55 132)
wird als Steuergitter ein Vierschicht-Lochelement verwendet,
in dessen Löchern Randfelder erzeugt werden, die für einen
Ladungsträgerstrom entweder als Sperrfelder oder als Beschleu
nigungsfelder wirken. Dieses Steuergitter weist eine fotoleit
fähige Schicht auf, die vor der Modulation des Ladungsträger
stroms beispielsweise mit Hilfe einer Ionenquelle gleichförmig
aufgeladen wird und auf der dann durch eine bildmäßige Belich
tung ein Ladungsbild erzeugt wird. Dieses bekannte Verfahren
ergibt Probleme hinsichtlich einer exakten Wiedergabe der Grau
stufen eines Bildes, da die primäre gleichförmige Aufladung vor
der bildmäßigen Belichtung nicht absolut gleichförmig ist. Dies
ist insbesondere bei der Herstellung von Farbkopien unerwünscht,
da sich hierbei Ungleichförmigkeiten der Primäraufladung durch
Farbveränderungen bemerkbar machen, die wesentlich stärker
erkennbar sind als durch Ungleichförmigkeiten der Primäraufla
dung hervorgerufene Grauskalenfehler.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren der
eingangs genannten Art zu schaffen, das eine sehr exakte
Wiedergabe des zu produzierenden Bildes ermöglicht, so daß das
Verfahren auch für die Herstellung von Farbkopien geeignet ist.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die kennzeichnenden
Merkmale der Ansprüche 1 bzw. 2 gelöst.
Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindung
ergeben sich aus den Unteransprüchen.
Durch die erfindungsgemäßen Ausgestaltungen der Verfahren nach
den Ansprüchen 1 und 2 kann eine sehr gleichförmige Primärauf
ladung der fotoleitfähigen Gitterschicht erreicht werden, da
die einzelnen Löcherbereiche automatisch die gleiche Ladung
annehmen (Anspruch 1). Ferner kann die gleichförmige Primärauf
ladung in einer gewünschten kontrollierbaren Weise örtlich
modifiziert werden, wenn dies bei Farbkopien aufgrund von
Unvollkommenheiten der verwendeten Tonerfarben erforderlich ist
(Anspruch 2).
Dabei kann zur Korrektur von Absorptionsfehlern des Toners
durch Verwendung eines vorangehend hergestellten Teilfarben
ladungsbildes eines ersten Farbauszuges auf entsprechend einem
zweiten Farbauszug nachfolgend zu erzeugende Teilfarben
ladungsbilder eingewirkt werden, um die Menge des dem zweiten
Farbauszug entsprechenden Toners innerhalb bereits mit Toner
vorangehender Farbauszüge belegter Bereiche vermittels einer
entsprechend dem ersten Teilfarbenbild örtlich differenzierten
Primäraufladung zu verringern.
Hierzu wird eine dielektrisch beschichtete sog. Ladungssteuer
platte verwendet, auf der jeweils zusätzlich zur eigentlichen
Aufzeichnung eines Ladungsbildes ein kongruentes Ladungsbild
aufgezeichnet wird und die Steuerplatte während der Primärauf
ladung für das nachfolgende Teilfarbenladungsbild nahe der
fotoleitenden Schicht des Steuergitters angeordnet wird.
Der bildmäßig differenzierte Korona-Ionenstrom kann in dem
elektrostatischen Beschleunigungsfeld direkt auf eine dielek
trisch beschichtete Oberfläche gerichtet werden, um dort durch
bildmäßige Aufladung ein Ladungsbild eines Farbauszugs zu
erzeugen. Die dielektrische Oberfläche kann eine dielektrische
Schicht auf einem endgültigen Aufzeichnungsmaterial sein.
Der bildmäßig differenzierte Korona-Ionenstrom kann außerdem
von einem elektrostatischen Feld durch eine Wolke ungeladener
flüssiger Tonerpartikel hindurch beschleunigt werden. Durch
Kollision mit den Korona-Ionen werden die Tonerpartikel geladen
und dann in Verbindung mit dem von den Korona-Ionen erzeugten
Feld in Richtung eines Aufzeichnungsmaterials beschleunigt, das
ein übliches unbeschichtetes Papier sein kann.
Eine Grauskalensteuerung wird durch Änderung der an die beiden
leitenden Gitterschichten angelegten Vorspannung während der
Primäraufladung des Steuergitters erreicht, wobei Korona-Ionen
durch die Öffnungen in der Gitterschicht hindurchtreten. Die
Korona-Ionen werden von der Vorspannung im Bereich der
leitenden Gitterschichten beschleunigt, und die Aufladung der
fotoleitfähigen Gitterschicht wird automatisch beendet, wenn
die Ladungsablagerung auf dieser Gitterschicht eine Gegenvor
spannung bildet, die gleich oder größer als die angelegte
Vorspannung ist.
Weitere Einzelheiten und Vorteile der Erfindung werden in der
nachfolgenden Beschreibung mehrerer Ausführungsbeispiele anhand
der Zeichnung näher erläutert. Es zeigen
Fig. 1a bis 1d schematische Darstellungen von Verfahrens
schritten zur Erzeugung eines Tonerbildes eines
einfarbigen Farbauszugs eines mehrfarbigen
Originals auf einem dielektrisch beschichteten
Papier;
Fig. 1c′ eine schematische Darstellung einer abgeänder
ten Ausführungsform der Tonerbilderzeugung in
dem Verfahren gemäß Fig. 1a bis 1c, wobei eine
Wolke ungeladener Tonerpartikel von einem
bildmäßig differenzierten Korona-Ionenstrom
durchsetzt und die Tonerpartikel auf übliches
Papier bildmäßig abgelagert werden;
Fig. 1c′′und 1d′′ schematische Darstellungen der Erzeugung eines
Farbauszug-Tonerbildes mit den Schritten gemäß
dem in Fig. 1a bis 1d bzw. 1c′ gezeigten Ver
fahren, wobei das Tonerbild auf einem dielek
trisch beschichteten Aufzeichnungsträger
erzeugt und von diesem mittels erwärmter Über
tragungsrollen auf Bildempfangsmaterial aus
einem üblichen Papierblatt übertragen wird;
Fig. 2 einen Querschnitt einer üblichen Ausführungs
form eines Steuergitters mit zwei Gitter
schichten;
Fig. 3 eine vergrößerte Darstellung eines Teils des
Steuergitters aus Fig. 2, nachdem ein Ladungs
bild darauf ausgebildet wurde;
Fig. 4a bis 4e vergrößerte Darstellungen eines erfindungs
gemäßen Steuergitters, das während der Verfah
rensstufen gem. Fig. 1a bis 1c dargestellt ist;
Fig. 5a bis 5c vergrößerte Darstellungen des Steuergitters
gemäß Fig. 4a während der Verfahrensstufen
nach Fig. 1a, 1b, wenn die Primäraufladung der
fotoleitfähigen Schicht von der Seite der
elektrisch leitenden Gitterschicht her
nach dem sog. Rückseitenladungsverfahren
erfolgt;
Fig. 6a bis 6f schematisch einen Mehrfarbenreproduktions
vorgang gemäß der Erfindung unter Verwendung
eines plattenförmigen Steuergitters;
Fig. 7 eine schematische Darstellung eines Kopier
gerätes mit einer Steuergitter-Trommel und
einer Aufzeichnungstrommel, wie es für das
erfindungsgemäße Verfahren verwendet werden
kann;
Fig. 8a bis 8b′ schematische Darstellungen von Abwandlungen
eines Mehrfarbenreproduktionssystems zur
Herstellung mehrerer Kopien, das für das
erfindungsgemäße Verfahren geeignet ist;
Fig. 9a bis 9c ein System zur erfindungsgemäßen Korrektur
von Absorptionsfehlern des Toners,
Fig. 10 eine schematische Darstellung eines Kopier
gerätes gemäß der Fig. 7 in Verbindung mit
einer Ladungssteuertrommel zur erfindungs
gemäßen Korrektur von Absorptionsfehlern des
Toners, gemäß dem in Fig. 9 dargestellten
System;
Fig. 11 eine schematische Darstellung eines Kopier
gerätes mit einer Aufzeichnungstrommel und
einer Tonerbild-Übertragungseinrichtung zum
Übertragen eines mehrfarbigen Tonerbildes auf
ein Bildempfangsmaterialblatt;
Fig. 12 eine schematische Darstellung eines Kopier
gerätes mit einer Aufzeichnungstrommel und
einer Tonerbild-Übertragungseinrichtung zum
aufeinanderfolgenden Übertragen von Teilfar
ben-Tonerbildern auf ein Bildempfangsmaterial
blatt; und
Fig. 13 eine schematische Darstellung eines Kopier
gerätes zur Durchführung des Verfahrens gemäß
den Schritten nach Fig. 1a, 1b und 1c′.
Grundprinzip des Verfahrens unter Anwendung der bildmäßigen
Aufladung
Das grundsätzliche Verfahren, auf dem die Erfindung aufgebaut
ist, ist in der US-PS 36 25 604 beschrieben. Diese US-PS
erläutert ein Mehrschicht-Steuergitter mit wenigstens einer
elektrisch leitenden Schicht und einer Isolierschicht, auf der
ein Ladungsbild erzeugt wird, um einen Strom von Ladungsträgern
bildmäßig zu differenzieren, der durch die Öffnungen des Steuer
gitters durch ein elektrisches Beschleunigungsfeld gerichtet
wird. Eine Ladungsdoppelschicht wird auf gegenüberliegenden
Seiten der Isolierschicht zur Erzeugung überlappender Kraft
linien bzw. "Interferenz-Felder" in den Gitteröffnungen
gebildet. Diese Interferenz-Felder können in Form eines Ladungs
bildes über die Fläche des Steuergitters in bildmäßiger Vertei
lung so geändert werden, daß der Durchgang der geladenen Toner-
Partikel durch bestimmte Öffnungen im wesentlichen vollständig
blockiert und durch andere Öffnungen beschleunigt wird.
Ein Strom von Ladungsträgern, der von einem äußeren Feld durch
das Steuergitter gerichtet wird, wird daher in bildmäßiger
Verteilung differenziert und auf ein Aufzeichnungsmaterial
gerichtet, um dort ein Dichtenmuster zu erzeugen, das im wesent
lichen dem Ladungsbild auf dem Steuergitter, d. h. einem wieder
zugebenden Bild oder Muster entspricht. Verschiedene Steuergit
terkonstruktionen können angewandt werden, wie es später
beschrieben wird. Bei der Konstruktion des Steuergitters ist
das Verhältnis der Isolierschichtdicke zu dem Öffnungsdurchmes
ser (das "T/D-Verhältnis") ausreichend klein, so daß sich ein
Interferenzfeld in einer voll gesperrten oder geöffneten Öffnung
nicht mehr als einige Gitterdicken von der Öffnung weg
erstreckt. Als eine allgemeine Regel sollte dieses Verhältnis
weniger als etwa 1 betragen.
Die Fig. 1a bis 1d zeigen im Prinzip die Herstellung eines
Tonerbildes von einer Kopiervorlage vermittels bildmäßiger
Aufladung eines isolierenden Aufzeichnungsmaterials. In Fig. 1a
wird ein Mehrschicht-Steuergitter mit Ionen von einer Korona-
Ionenquelle gleichförmig aufgeladen. Das Steuergitter 1
besteht aus wenigstens 2 Schichten, von denen eine elektrisch
leitend und die andere fotoleitfähig ist. Ionen 3 von der
Koronaionenquelle werden auf die freiliegende Oberfläche der
fotoleitfähigen Schicht 4 gerichtet und von gleichen oder
entgegengesetzten Ladungen gehalten, die von Erde oder dgl. in
den Leiter gezogen werden. Fig. 1b zeigt ein einfarbiges Farb
auszugsbild 5, das auf das Steuergitter mittels einer Linse 7
und einem Farbtrennfilter von einer wiederzugebenden mehrfarbi
gen Kopiervorlage 6 projiziert wird. Dadurch wird auf dem
Steuergitter durch Entladung der fotoleitfähigen Schicht ein
dem Farbauszugsbild 5 entsprechendes Ladungsbild erzeugt. In
Fig. 1c wird ein Koronaionenstrom 9 der Koronaionenquelle 2 von
einem elektrostatischen Feld H in Richtung auf ein isolierendes
Aufzeichnungsmaterial, z. B. ein dielektrisch beschichtetes
Papierblatt 10, beschleunigt. Der Koronaionenstrom 9 läuft
durch das mit dem Ladungsbild versehene Steuergitter 1 und
trifft auf das Papier 10 mit einer bildmäßig differenzierten
Querschnittsdichte 9 a entsprechend dem Ladungsbild 5 auf dem
Steuergitter 1. Auf dem Papier 10 entsteht so ein Teilfarben-
Ladungsbild 11.
In Fig. 1d wird das Teilfarben-Ladungsbild 11 mit einer Entwick
lungseinheit 12, die gefärbte Tonerpartikel auf das Ladungsbild
aufbringt, zu einem Teilfarben-Tonerbild 13 entwickelt. Die
obigen Stufen werden für jede der anderen Teilfarben unter
Verwendung unterschiedlich gefärbter Farbtrennfilter und Toner
wiederholt. Eine Fixierung kann jeder Entwicklungsstufe folgen
oder sie kann aufgeschoben werden, bis alle drei Farben aufge
bracht wurden. Wenn flüssige Suspensionsentwickler verwendet
werden, wird das entwickelte Bild vorzugsweise sofort getrock
net oder in anderer Weise behandelt, um jede überschüssige
Flüssigkeit nach jeder Entwicklungsstufe zu entfernen, da mit
flüssigem Entwickler entwickelte Bilder die Tendenz haben zu
verlaufen.
In Fig. 1c′ ist eine zweite vereinfachte Ausführungsform
gezeigt, bei der kein dielektrisch beschichtetes Papier notwen
dig ist, d. h. ein Aufzeichnungsmaterial mit geringeren Anfor
derungen an die Isolationseigenschaften verwendet werden kann.
Dielektrisch beschichtetes Papier wird normalerweise für die
Herstellung eines Ladungsbildes durch bildmäßige Aufladung
benötigt, da gewöhnliches Papier etwas leitend ist und die
Ladungsbilder daher die Tendenz haben, sich durch Leitung längs
der Oberfläche des Papiers aufzulösen. Dielektrisch beschichte
tes Papier wird verwendet, um die Oberflächenleitfähigkeit des
Aufzeichnungsmaterials auf annehmbare Werte zu verringern. Die
Wünsche vieler Benutzer lassen jedoch in starkem Maße der Durch
führung der Aufzeichnung auf unbeschichtetem Papier den Vorzug
geben. Dies wird dadurch ermöglicht, daß die in Fig. 1c bis 1d
der Zeichnungen gezeigten Schritte durch den in Fig. 1c′ gezeig
ten Schritt ersetzt werden. Statt ein Ladungsbild auf einem
beschichteten Papier zu erzeugen, wird unbeschichtetes Papier
verwendet, und eine Wolke ungeladener gefärbter Tonerpartikel
15 wird in den bildmäßig differenzierten Koronaionenstrom 9′
eingeleitet. Tonerpartikel, die mit dem Koronaionenstrom 9′
kollidieren, werden geladen und von dem Feld H auf die
Oberfläche des Papiers 14 beschleunigt, so daß ein einfarbiges
Tonerbild 13′ entsteht. Wie bei der zuvor erläuterten Verfah
rensweise wird das Teilfarben-Tonerbild 13′ entweder fixiert,
oder überschüssige Flüssigkeit wird entfernt, und dann werden
die zuvor erläuterten Schritte für die Erzeugung der anderen
Teilfarben-Tonerbilder wiederholt. Die Fixierung kann für jedes
Teilfarben-Tonerbild einzeln durchgeführt werden oder abschlie
ßend, nachdem das gesamte mehrfarbige Tonerbild hergestellt
ist.
Eine dritte grundsätzliche Verfahrensweise ist in den Fig.
1c′′ und 1d′′ dargestellt, wobei ein Koronaionenstrom entspre
chend Fig. 1c auf eine dielektrisch beschichtete Aufzeichnungs
platte 16 projiziert wird, so daß ein Ladungsbild 11′′ auf der
dielektrischen Schicht der Aufzeichnungsplatte 16 gebildet
wird. Das Ladungsbild 11′′ wird dann entweder mit einem trocke
nen Toner oder einem flüssigen Entwickler entwickelt. Ein Blatt
unbeschichteten Papiers 14′′ wird dann auf das Tonerbild
gepreßt, und das Tonerbild wird dann entweder durch elektrosta
tische Anziehung oder durch Wärme, wie es z. B. in Fig. 1d′′ ge
zeigt ist, gemäß der eine heiße Rolle 17 das Papier 14′′ gegen
das Tonerbild 11′′ auf der Platte 16 preßt, auf das Papier über
tragen. Normalerweise hat die dielektrisch beschichtete Auf
zeichnungsplatte 16 eine elektrisch vorgespannte leitende Unter
lage als Elektrode, die das elektrostatische Feld H erzeugt.
Farbtrennung und Farbtönung
Die allgemeinen Prinzipien der Wiedergabe mehrfarbiger Bilder
mit Farbtrennungen und nachfolgender Farbtönung sind allen hier
erläuterten Ausführungsformen gemeinsam. In normalen Fällen
werden entweder drei oder vier Farben verwendet.
Das Mehrschicht-Steuergitter erzeugt einen Halbtoneffekt, und
ebenso wie beim Halbtondruck mit schwarzem und weißem Papier
der Beobachter den visuellen Effekt verschiedener Tönungsstufen
erhält, die in der Vorlage vorhanden sind, gibt der Farb-Halb
toneffekt die Vorstellung, daß ein weiter Bereich von Farben
vorhanden ist. Jedes einzelne Teilfarbenbild wird in Punkten
mit transparentem Farbstoff aufgezeichnet, und wenn drei oder
vier Teilfarbenbilder überlagert werden, fallen die Punkte
längs einer Seite aneinander und überlappen. Diese Punktkombi
nationen bilden viel mehr Farben als die ursprünglichen drei
oder vier. Bei der Erzeugung von Farbauszügen wird das mehrfarbi
ge Objekt bzw. Muster, das wiedergegeben werden soll, durch
irgendeine der zahlreichen bekannten optischen Techniken, z. B.
durch eine Projektionseinrichtung über eine Fokussierungslinse
auf dem Steuergitter abgebildet. Ein Filter wird in der Bahn
der optischen Projektion angeordnet, vorzugsweise auf der Linse
oder unmittelbar vor oder hinter ihr. Das Filter läßt nur
Lichtstrahlen einer bestimmten Farbe durch. Normale Filter, die
für die Verwendung in dem beschriebenen System geeignet sind,
sind Wratten-Filter A 25 (rot), B 58 (grün) und C5-47 (blau). Ein
Rot-Trennbild, das durch Filterung des Originals durch den A 25-
Rotfilter erzeugt wird, hat in Bereichen, die einen hohen Rot-
Gehalt haben, eine starke Belichtung und in den Bereichen mit
niedrigem oder keinem Rot-Gehalt eine geringe Belichtung bzw.
ist dunkel. Daher ist die fotoleitfähige Schicht auf dem
Steuergitter in Bereichen, die einem hohen Rot-Gehalt entspre
chen, relativ leitend und in belichteten Bereichen mit geringem
oder keinem Rot-Gehalt relativ nichtleitend. Daher sollte zur
Herstellung eines Positivs einer mehrfarbigen Vorlage das Auf
zeichnungsmaterial mit hohen Dichten roten Farbtoners in den
stark belichteten Bereichen und mit wenig oder keinem roten
Toner in den gering belichteten Bereichen entwickelt werden.
Statt dessen kann ein solches Positiv vorzugsweise auch im
subtraktiven Farbverfahren durch Entwickeln der geringer
Beleuchtung entsprechenden Bereiche mit einer zu Rot komplemen
tären Farbe erzeugt werden. Dies ist eine blau-grüne, als
Cyan bezeichnete Farbe, und in entsprechender Weise können
die Grün- und Blauauszüge mit den jeweiligen Komplementärfar
ben, dem blau-roten Magenta bzw. Gelb entwickelt werden. Wenn
die drei entwickelten Teilfarben-Tonerbilder in genauer Deckung
übereinander erzeugt werden, wird das mehrfarbige Vorlagen
muster genau wiedergegeben. Daher wird bei der bevorzugten
subtraktiven Verfahrensweise die Polarität des Koronaionen
stroms relativ zu den verschiedenen Bereichen des Ladungsbildes
auf dem Steuergitter so gewählt, daß Sperrfelder in den
Bereichen hoher Belichtung und entweder sich neutralisierende
Interferenzfelder oder vorzugsweise Beschleunigungsfelder in
Bereichen geringer Belichtung erzeugt werden.
Es kann erwünscht sein, eine oder mehrere Farben zusätzlich zu
den drei Hauptfarben oder Hauptkomplementärfarben, die oben
erläutert wurden, zu verwenden. Zum Beispiel in Fällen, wo Metallic-
Effekte gewünscht werden, können Farben wie Bronze, Gold oder
Silber zugefügt werden. Zusätzliche Farben oder Farbkombina
tionen können ebenfalls zugefügt werden, um die gewünschten
Farbstufen zu erzeugen. Ein üblicher Vierfarbendruck, bei dem
die vierte Farbe Schwarz ist, kann ebenfalls erreicht werden,
und ein besonderes Verfahren für diesen Zweck wird an anderer
Stelle im einzelnen erläutert.
Die Tonerfarbstoffe sind vorzugsweise transparent und können in
irgendeiner für den Vorgang geeigneten Reihenfolge aufgebracht
werden, mit der Ausnahme, daß das am meisten undurchlässige
Material üblicherweise zuerst abgelagert wird. Obwohl in den
vorherigen und nachfolgenden Teilen der Beschreibung verschie
dene Verfahrensformen anhand des Dreifarbendruckes erläutert
werden, ist das Verfahren nicht auf die Verwendung von drei
Farben beschränkt, sondern umfaßt auch andere Verfahren, die
Vierfarbendruck, Metalltondruck, Tönungen oder dgl. verwenden,
wie erläutert wurde oder für den Fachmann offensichtlich ist.
Steuergitter
Zahlreiche Mehrschicht-Steuergitter können bei dem beschriebe
nen Verfahren verwendet werden. Eine übliche Form eines Mehr
schicht-Steuergitters ist in Fig. 2 gezeigt. Ein Steuergitter
20 besteht aus einer gelochten Leiterschicht 21, über der eine
gelochte fotoleitfähige Schicht 22 liegt. Die Löcher 23 in den
Schichten stimmen überein und erstrecken sich von der Vorder-
zu der Rückseite des Elements.
Fig. 3 zeigt in schematischer
Form, wie eine elektrostatische bipolare Ladungsdoppelschicht
an der fotoleitfähigen Schicht des Mehrschicht-Steuergitters
ausgebildet ist. Die Ladungen 26 auf der freien Oberfläche der
fotoleitfähigen Schicht 22 sind positiv und wurden von einer
Koronaionenquelle aufgebracht, und die negativen Ladungen 27 an
der Innenfläche dieser Schicht wurden in gleicher Anzahl von
Erde durch die Leiterschicht 21 als Gegenladung angezogen. Elek
trostatische Kraftlinien 24 von dieser Doppelladungsschicht
greifen in die Löcher 23 und im Falle von positiven Ionen 25,
die das Bestreben haben, von dem elektrostatischen Feld H durch
die Löcher 23 beschleunigt zu werden, stoßen die Interferenz
felder 24 die Ionen 25 zurück oder sperren den Durchgang der
Ionen 25. Da die positiven und negativen Ladungen 26 und
27 in der Doppelladungsschicht dicht beieinanderliegen und jede
Schicht mit einer entgegengesetzt geladenen Schicht gleicher
Größe gepaart ist, bestehen die Kraftfelder, die sich aus
diesen Schichten ergeben, aus Kraftlinien 24, die sich tatsäch
lich auf einer sehr kurzen Spanne erstrecken, so daß sie nur
einen kurzen Wirkungsbereich haben und im wesentlichen auf ein
einziges Loch beschränkt sind. In den Teilen des Schirms, in
denen die fotoleitfähige Oberfläche beleuchtet wird, so daß
die Schicht elektrisch leitend wird, werden die entgegengesetz
ten Ladungen durch den Fotoleiter zueinander angezogen und
kombinieren, um die Doppelladungsschicht aufzulösen, wie auf
der rechten Seite des Schirms 20 in Fig. 3 gezeigt ist, so daß
in einem Bereich, wo eine hohe Beleuchtung der Fotoleiter
schicht dazu führte, daß sie hochleitend wurde, es theoretisch
möglich ist, daß sich alle Ladungs-Doppelschichten auflösen, so
daß das Steuergitter dem Durchgang der Ionen keinen elektrosta
tischen Widerstand entgegensetzt. In dem Steuergitter 20 der
Fig. 3 entsprechen für Ionen offene Löcher in Analogie zum
Druckverfahren den mit Druckfarbe zu belegenden Bildbereichen
und für Ionen gesperrte Löcher den von Druckfarbe freizuhal
tenden Bereichen. Die Fig. 3 zeigt somit ein Aufzeichnungsver
fahren, bei dem die größten Ionendichten, die in dem modulier
ten Ionenstrom erzeugt werden, den Bereichen höchster Beleuch
tung entsprechen, so daß ein Umkehrbild entsteht, wenn ein so
hergestelltes Ladungsbild in den geladenen Bereichen mit Toner
entwickelt wird. Das Steuergitter der Fig. 3 kann in Kombina
tion mit besonderen Ladungstechniken verwendet werden, um ein
Direktbild herzustellen. Eine eingehende Erläuterung dieses und
anderer Aspekte der Funktionsweise üblicher Steuergitter mit
Ladungs-Doppelschichten zur bildmäßigen Differenzierung von
Ladungsträgerströmen findet sich in der US-PS 36 25 604.
Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren wird ein Mehrschicht-Steuer
gitter verwendet, das entsprechend dem Vierschicht-Element 30
aufgebaut ist, das schematisch in den Fig. 4a bis 4e darge
stellt ist. Fig. 4a zeigt ein Steuergitter 30 mit einer ersten
und einer zweiten elektrisch leitenden Schicht 31 und 32, einer
Isolierschicht 33, die zwischen den leitenden Schichten 31 und
32 angeordnet ist, und mit einer außenliegenden fotoleitfähi
gen Schicht 34 auf der zweiten leitenden Schicht 32. Eine Reihe
von Öffnungen 35 erstreckt sich quer durch alle Schichten. Ein
Verfahren zum Betrieb dieses Steuergitters besteht darin,
zuerst eine im wesentlichen gleichförmige Ladungsschicht 36 auf
die äußere Oberfläche der fotoleitfähigen Schicht 34 aufzubrin
gen. Eine hier der Einfachheit halber gegenüber der fotoleitfä
higen Schicht 34 angeordnete Koronaionenquelle 41 kann für
diesen Zweck verwendet werden, obgleich erfindungsgemäß die
gleichförmige Primäraufladung von der entgegengesetzten Seite
durch die Gitteröffnungen hindurch erfolgt, wie es noch erläu
tert wird. Wie Fig. 4a zeigt, werden entgegengesetzt polari
sierte Ladungen 37 in im wesentlichen äquivalenter Menge als
Gegenladung zur Oberflächenladung von Erde durch die zweite
elektrisch leitende Schicht in Richtung der inneren Grenzfläche
der fotoleitfähigen Schicht gezogen, wobei sich die Ladungs-
Doppelschicht ausbildet. Fig. 4b zeigt, wie die bildmäßige
Belichtung der fotoleitfähigen Schicht die Ladungs-Doppel
schicht im beleuchteten Bereich auflöst, so daß sich ein La
dungsbild in Übereinstimmung mit dem Belichtungsmuster ergibt.
Die Potentialdifferenz über der fotoleitfähigen Schicht irgend
einer bestimmten Stelle ist in Fig. 4b bis 4d allgemein als
erste Spannung v 1 bezeichnet. Eine zweite Spannung wird an die
Isolierschicht angelegt, wie sie Fig. 4c zeigt, und diese Span
nung ist allgemein mit dem Symbol v 2 bezeichnet. Fig. 4d in der
Zeichnung zeigt, wie das mit dem Ladungsbild versehene Steuer
gitter sich gegenüber positiven Ladungen verhält, die von einem
elektrostatischen Feld H in Richtung der Pfeile durch das Steu
ergitter hindurch beschleunigt werden. Die bipolare Ladungs-
Doppelschicht, die durch die über der Isolatorschicht 33 ange
legte Spannung V 2 gebildet ist, führt, bezogen auf positive
Ladungen, zu Feldern 38 in den Öffnungen, die dem Beschleuni
gungsfeld H gleichgerichtet sind, so daß sie den Strom positiver
Ladungen 40 beschleunigen. Diese Felder werden als Beschleuni
gungsfelder bezeichnet. In nicht beleuchteten Bereichen des
Steuergitters bleibt die bipolare Ladungs-Doppelschicht an der
fotoleitfähigen Schicht erhalten und erzeugt über dieser eine
Spannung V 1 auf einem hohen Pegel, wobei die zugehörigen Felder
39, wiederum bezogen auf positive Ladungen, so orientiert sind,
daß sie den Beschleunigungsfeldern 38 und H entgegengesetzt
gerichtet sind. Die Felder 39 interferieren mit den Feldern
38, und es entsteht ein Interferenzfeld, das aufgrund des hohen
Pegels von V 1 entgegengesetzt zu dem Beschleunigungsfeld H
gerichtet ist und als Sperrfeld den Strom positiver Ionen durch
die Löcher sperrt.
Eine Wiedergabe von Halbtonwerten bzw. eine Beeinflussung der
Gradation kann erreicht werden, da Unterschiede des Intensitäts
pegels der bildmäßigen Belichtung zu proportionalen Änderungen
in der Größe von V 1 führen, so daß das resultierende Feld V 1-
V₂ völlig sperrend, teilweise sperrend, neutral, teilweise
verstärkend oder verstärkend wirken kann - einem kontinuierli
chen Spektrum von Belichtungspegeln entsprechend, was zu entspre
chend unterschiedlichen Ladungsdichten des aufzuzeichnenden La
dungsbildes führt.
Das in Fig. 4d gezeigte Steuergitter ist mit seinen effektiven
Feldverläufen in Verbindung mit einem positiven Koronaionen
strom bei der Herstellung eines Umkehrbildes dargestellt, da
die Ionenübertragung mit der höchsten Dichte in den Bereichen
höchster Beleuchtung auftritt. Fig. 4e zeigt, wie das gleiche
Steuergitter zur Herstellung eines Direktbildes durch einfache
Änderung der Polarität des Koronaionenstromes verwendet werden
kann. Es bilden dabei die bipolaren Ladungsdoppelschichten an
der fotoleitfähigen Schicht, welche Sperrfelder für positive
Koronaionen erzeugen, Beschleunigungsfelder für negative Koro
naionen, womit die Ionenstromdichten in den Bereichen der nied
rigsten Beleuchtung am größten sind. Da üblicherweise die
dunklen Vorlagebereiche den geladenen Bereichen eines Ladungs
bildes entsprechen und die geladenen Bereiche mit Toner ent
wickelt werden, führt die bildmäßige Modulation eines Korona
ionenstromes mit einem Gitterzustand nach Fig. 4d zu einem
Umkehrbild (also Negativ der Vorlage) und nach Fig. 4e zu einem
Direktbild (Positiv der Vorlage).
Die Änderung der Polarität des Koronaionenstromes kann leicht
durch einfache Änderung der Polarität der Korona-Entladungs
elektrode erreicht werden.
Zusätzliche Einzelheiten des Aufbaus und der Arbeitsweise des
zuvor beschriebenen Vierschicht-Steuergitters sind in der US-
Patentanmeldung 1 97 877 (DE-OS 22 55 132) angegeben. Dieses
Steuergitter hat einige Vorteile für die bildmäßige Differen
zierung eines Koronaionenstromes. Ein wesentlicher Vorteil
besteht darin, daß es gesteuert werden kann, um Bilddichten zu
erzeugen, die sich in direktem, im wesentlichen linearem,
Verhältnis zur Intensität der bildmäßigen Belichtung der
fotoleitfähigen Schicht ändern. Um jedoch diese Zwecke zu
erreichen, ist es wesentlich, daß bestimmte Bedingungen erfüllt
werden. Im folgenden werden Verfahren und Vorrichtungen angege
ben, die diese Bedingungen erfüllen, insbesondere einschließ
lich der Aufladung der fotoleitfähigen Schicht von der Rück
seite her durch die Gitteröffnungen hindurch und der Anwen
dung variabler Vorspannungen an den elektrisch leitenden
Schichten.
Primäraufladung des Steuergitters von der Rückseite her
Für Mehrfarbenreproduktion mit hoher Qualität ist es wichtig,
daß die gleichförmige Aufladung des Steuergitters, d. h., die
Ladung, die vor der bildmäßigen Belichtung des Steuergitters
auf die fotoleitfähige Schicht aufgebracht wird, so gleich
mäßig wie möglich ist. Im folgenden wird eine bevorzugte
Ausführungsweise beschrieben, mit welcher sich dieser Zweck
erreichen läßt. Das erfindungsgemäß verwendete Steuergitter 30
hat die Vierschichtausführungsform, die in Fig. 4 der Zeich
nungen gezeigt ist. Entsprechend der Erfindung wird mittels der
ersten und der zweiten elektrisch leitenden Schicht zunächst
eine Spannung V 2 an die Isolatorschicht 33 des Steuergitters 30
angelegt, so daß sich eine bipolare Ladungs-Doppelschicht an
der Isolatorschicht bildet, wie Fig. 5a zeigt. Durch die Isola
torvorspannung V 2 mit einer Polarität, wie sie in Fig. 5a
dargestellt ist, d. h., mit einer negativen Ladung auf der der
fotoleitfähigen Schicht zunächstliegenden Isolatoroberfläche
werden positive Ladungen in die Öffnungen 35 von einer Korona
ionenquelle 41 eingeführt, die gegenüber der Rückseite 43 des
Steuergitters angeordnet ist (d. h., von der Seite her, die der
ersten Leiterschicht 31 benachbart ist). V 2 wirkt als Be
schleunigungsfeld, so daß die positiven Koronaionen durch die
Öffnungen 35 zu der gegenüberliegenden bzw. fotoleitfähigen
Seite des Steuergitters gerichtet werden. Da die Koronaionen 40
auf keine weiteren Beschleunigungskräfte treffen, haben sie die
Tendenz, sich auf der fotoleitfähigen Oberfläche abzulagern.
Da, wie Fig. 5b zeigt, Ionen, die sich auf der freien Ober
fläche der fotoleitfähigen Schicht abgelagert haben, das
Bestreben haben, eine gleiche Menge gegenpolarer Ladungen von
Erde über die zweite leitende Schicht 32 zu der "Rückseite" der
fotoleitfähigen Schicht anzuziehen, bildet sich eine zweite
bipolare Ladungs-Doppelschicht mit einer Spannung V 1 über der
fotoleitfähigen Schicht 34 aus, die in der Polarität entgegen
gesetzt zu V 2 ist und ein dem Beschleunigungsfeld entgegen
gesetztes Feld erzeugt, das das Bestreben hat, dem Strom
positive Koronaionen durch die Öffnungen entgegenzuwirken.
Wenn eine ausreichende Ladung auf der Oberfläche 42 der foto
leitfähigen Schicht 34 angesammelt ist, so daß V 1 gleich V 2 ist
oder V 2 etwas überschreitet, ergibt sich ein Interferenzfeld,
das keine Beschleunigung erzeugt oder ein entgegengesetzt
gerichtetes Sperrfeld. Es laufen dann keine weiteren Ionen mehr
durch die Öffnungen 35 von der Rückseite 43 des Steuergitters
her, und die Aufladung der fotoleitfähigen Schicht hört auf.
Weitere Koronaionen, die in die Öffnungen eintreten, werden zu
der zweiten Leiterschicht 32 abgelenkt und ohne weitere Wirkung
abgeleitet. Es ist daher ersichtlich, daß die Isolatorvorspan
nung V 2 die obere Grenze für die Ladungsmenge bestimmt, die
maximal auf die fotoleitfähige Schicht von der Rückseite 43
des Steuergitters 30 her aufgebracht werden kann. Wenn diese
sog. "Rückseitenladung" für eine ausreichend lange Zeitperiode
durchgeführt wird, werden alle Zonen der fotoleitfähigen
Schicht nahe den Öffnungen auf einheitliche Pegel gleich der
Isolatorvorspannung V 2 oder diese etwas überschreitend
aufgeladen. In diesem Zusammenhang ist darauf hinzuweisen, daß,
wenn bei der Rückseitenladung von der Erzeugung einer "gleich
mäßigen" Ladungsschicht gesprochen wird, dies im Sinne von
gleichförmig zu verstehen ist, da nicht notwendigerweise die
Ladungsmenge überall auf das gleiche Maß begrenzt ist. Bei der
Rückseitenladung haben nämlich die Ladungen das Bestreben, sich
auf der fotoleitfähigen Schicht in gleichförmigen Mustern sym
metrisch um die Mittellinie einer jeden Öffnung angeordnet
aufzubauen. Dies ist jedoch die effektive Äquivalenz zu einer
gleichmäßigen Aufladung bzw. Ladungsschicht, da jedem Loch ein
Ladungsmuster gleicher Dichte und symmetrischer Anordnung
zugeordnet ist und auf auftreffende Koronaionen die Steuer
gitterladung als tatsächlich gleichmäßig über die gesamte
Oberfläche wirkt. Wenn daher die Fotoleitfähigkeit der foto
leitfähigen Schicht insgesamt homogen ist, läßt eine bestimmte
Intensität der Beleuchtung bei der bildmäßigen Belichtung der
fotoleitfähigen Oberfläche des Steuergitters eine vorbestimm
bare Ladungsmenge von der fotoleitfähigen Schicht abfließen,
so daß ein Ladungsbild auf dem Steuergitter erzeugt wird, das
in allen Bereichen des Steuergitters, übereinstimmend mit der
Intensität- bzw. Helligkeitsverteilung der bildmäßigen Belich
tung, für eine genaue Mehrfarbenreproduktion hoher Qualität
zufriedenstellend ist. Außerdem erlaubt die Rückseitenladung
auch oft die Verwendung der gleichen Ionenquelle für die gleich
förmige Primär-Aufladung und die Erzeugung des für die Aufzeich
nung bildmäßig zu differenzierenden Ionenstroms. Wie Fig. 5c
zeigt, wird nach Beendigung der Primär-Aufladung von der Rück
seite her, die Isolator-Vorspannung V 2 auf einen niedrigeren
Wert V 2′ verringert, um das Steuergitter für einen Ionen
strommodulation bereitzumachen, da ein zu hoher Wert (V 2) der
Isolatorvorspannung relativ zur an der fotoleitfähigen Schicht
liegenden Spannung V 1 des Ladungsbildes, die differenzierenden
Sperreigenschaften eines Steuergitters nachteilig beeinflussen
oder nicht zulassen würde. Für positive, d. h. ein Direktbild
ergebende Aufzeichnungsverfahren mit additiver Farbmischung
wird ein Ionenstrom mit der entgegengesetzten Polarität zu der
Ladungsschicht in der zweiten leitenden Schicht 32 (in Fig. 5c
sind es positive Ionen) von dem elektrostatischen Feld H durch
die Löcher beschleunigt, um die Querschnittdichte des Stroms
entsprechend dem elektrostatischen latenten Bild auf dem Schirm
zu ändern. Für das positive subtraktive Farbverfahren ist die
Polarität der verwendeten Ionen gleich zu derjenigen der Ladung
in der zweiten leitenden Schicht.
Bei einer Ausführung eines Mehrfarben-Reproduktionssystems,
das in den Fig. 6a bis 6f gezeigt ist, ist ein Mehrschicht-
Steuergitter 52 vorgesehen, wie es oben beschrieben wurde. Eine
Trägerelektrode 53 für das bildmäßig aufzuladende Aufzeichnungs
material ist an einem Rand des Steuergitters zur Schwenkbewe
gung zwischen einer ersten Stellung bzw. einer Ruhestellung im
Abstand von dem Steuergitter, wie Fig. 6a zeigt, und einer
zweiten Stellung bzw. einer Aufzeichnungsstellung nahe und
parallel zu dem Steuergitter, wie Fig. 6c zeigt, angeordnet.
Wenn die Trägerelektrode in ihrer Ruhestellung ist, wird
mittels einer Koronaionenquelle 54 die fotoleitfähige Schicht
des Steuergitters von dessen Rückseite her aufgeladen. Als
nächstes wird ein einfarbiger Auszug von einem wiederzugebenden
mehrfarbigen Muster auf die fotoleitfähige Oberfläche des
Steuergitters projiziert, so daß ein Ladungsbild entsprechend
dem Farbauszug gebildet wird. Ein Blatt dielektrisch beschich
teten Papiers 55 wird auf der Trägerelektrode angeordnet, und
die Elektrode wird in die Aufzeichnungsstellung parallel zu dem
Steuergitter und gegenüber der Korona verschwenkt. Die Korona
einrichtung 54, die zuerst zur Ladung des Steuergitters verwen
det wurde, wird nun zur Erzeugung des bildmäßig zu differenzie
renden Koronaionenstroms verwendet, der durch eine an die
Trägerelektrode angelegten Vorspannung in Richtung des Aufzeich
nungsmaterials durch das Steuergitter hindurch beschleunigt und
von dem Ladungsbild bildmäßig differenziert wird. Das auf dem
Aufzeichnungsmaterial so erzeugte Ladungsbild des Farbauszugs
bildes wird dann auf irgendeine Weise entwickelt. Wie Fig. 6d
zeigt, kann die Trägerelektrode in ihre erste Stellung zurück
bewegt und das Aufzeichnungsmaterial, z. B. ein Papier, abgeho
ben und in einer flüssigen Tonerlösung 56 entwickelt werden,
wie es in Fig. 6e dargestellt ist. Statt dessen kann das Papier
entwickelt werden, während es noch auf der Trägerelektrode ist,
wie Fig. 6d′ zeigt. Wenn flüssige Toner verwendet werden, ist
es allgemein ratsam, eine Fließblattrolle 57 oder eine andere
Einrichtung zu verwenden, um jede überschüssige Flüssigkeit von
einem entwickelten Bild vor den nachfolgenden Abbildungsschrit
ten zu entfernen, wie Fig. 6f zeigt. Wenn das Papier von der
Trägerelektrode entfernt ist, wird sie in ihre vorherige
Stellung zurückgebracht, und der Vorgang wird für das zweite
und dritte Farbauszugsbild wiederholt. Nachdem alle drei Farb
auszugsbilder auf dem Papier entwickelt wurden, wird das mehr
farbige Bild dann fixiert. Statt dessen kann es zweckmäßig sein,
jedes Farbauszugsbild unmittelbar nach seiner Entwicklung zu
fixieren, obwohl dies nicht notwendig ist.
Fig. 7 zeigt den prinzipiellen Aufbau eines elektrofotographi
schen Mehrfarben-Kopiergeräts, bei dem das Mehrschicht-Steuer
gitter zu einer Trommel 58 geformt ist, wobei die fotoleit
fähige Schicht des Steuergitters auf der Trommelaußenfläche
liegt. Die Gittertrommel dreht sich im Gegenuhrzeigersinn in
Übereinstimmung und synchron mit einer Aufzeichnungstrommel 59,
die den gleichen Durchmesser und die gleiche Drehgeschwindig
keit hat und sich im Uhrzeigersinn dreht und auf der das
Aufzeichnungsmaterial, z. B. ein Blatt Papier, angeordnet ist.
Eine Korona 60 ist hier an der Gitterladestation nahe der
Außenfläche der Gittertrommel angeordnet dargestellt, wohin
gegen sie zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1 innen
angeordnet sein muß. Ionen von dieser Korona werden zur gleich
mäßigen Ladung der Oberfläche der fotoleitfähigen Gitter
schicht, wie bereits beschrieben, verwendet. Von der Gitter
ladestation im Gegenuhrzeigersinn entfernt, befindet sich eine
Abbildungsstation 61, wo das Bild einer wiederzugebenden mehr
farbigen Vorlage farbgefiltert und auf eine Außenfläche der
Gittertrommel fokussiert wird. Eine zweite Korona, die in
Fig. 7 als Aufzeichnungskorona 62 bezeichnet ist, ist in der
Aufzeichnungsstation angeordnet, die 180° von der Abbildungs
station entfernt ist. Die Aufzeichnungskorona liegt an der
Innenseite der Gittertrommel nahe der der Aufzeichnungstrommel
am nächsten liegenden Stelle. Die Aufzeichnungstrommel ist
leitend und trägt ein dielektrisch beschichtetes Papier 63 auf
ihrer Außenfläche. Wenn das Papier in eine Stellung nahe der
Gittertrommel gebracht wird, wird die Aufzeichnungskorona
aktiviert, und Ionen von dieser werden durch die mit einem dem
Farbauszugsbild entsprechenden Ladungsbild versehene Gitter
trommel auf die Papieroberfläche beschleunigt, wo sie durch das
an die Aufzeichnungstrommel angelegte Vorspannungspotential
gehalten werden. Die Aufzeichnungstrommel dreht sich, um das
mit einem Ladungsbild versehene Papier durch eine Tonereinhei
ten 65 aufweisende Entwicklungsstation zu tragen, wo eine erste
Tonereinheit aktiviert wird, um einen geeignet gefärbten flüs
sigen Toner aufzubringen und das Ladungsbild zu entwickeln.
Das Tonerbild wird dann mit einer Löschpapierrolle 66 getrock
net, um überschüssige Flüssigkeit zu entfernen, und unter einer
Neutralisierungskorona durchgeführt. Eine Neutralisierungs
korona 67 wird verwendet, um unerwünschte überschüssige Ladun
gen, die nach unvollständiger Entwicklung des Bildes verblei
ben, zu entfernen. Eine vollständige Entwicklung ist ein
allgemeines Problem, da die verbleibenden unerwünschten Ladungen
die Tendenz haben, auf nachfolgende elektrostatische leitende
Bilder einzuwirken und unerwünschte Zwischenbildwirkungen zu
erzeugen.
Nach der Neutralisierung trägt die Trommel das Papier unter
eine Fixierrolle 68. Diese kann jeweils nach der Herstellung
eines Teilfarben-Tonerbildes, oder erst, nachdem sämtliche
Teilfarben-Tonerbilder überlagert wurden, aktiviert werden. Die
Trommeln drehen sich weiter, und alle Schritte werden für das
zweite Farbauszugsbild wiederholt und erneut für das dritte.
Das System kann auch mit trockenem Toner verwendet werden; in
diesem Falle unterbleibt der Trocknungsschritt. Obwohl sich die
vorstehende Beschreibung auf einen Dreifarbenbetrieb richtete,
können selbstverständlich bei anderen Ausführungsformen zusätz
liche Farben durch Hinzufügen einer oder mehrerer Tonereinhei
ten angewendet werden.
Ein elektrofotographisches Mehrfarben-Kopiergerät für mehrere
Kopien ist in den Fig. 8a bis 8b gezeigt. Im Hinblick
hierauf ist zu beachten, daß das Kopiergerät, das z. B. in Fig.
7 gezeigt ist, zur Erzeugung von mehreren Kopien insgesamt
zufriedenstellend ist, jedoch mit der Ausnahme, daß die Her
stellung der Ladungsbilder auf dem Steuergitter für jede Kopie
wiederholt werden muß. Bei der in den Fig. 8a bis 8b′
gezeigten Ausführungsformen wird ein einziges Ladungsbild auf
dem Steuergitter wiederholt zur Wiedergabe mehrerer Kopien
eines Farbauszugs auf einmal verwendet. Die einzelnen Auszugs
kopien laufen dann ein zweites Mal durch die Maschine, um die
zweiten Farbauszugsbilder in Übereinstimmung mit den ersten
Bildern aufzunehmen, und der Vorgang wird ein oder mehrere Male
wiederholt, wie dies erforderlich ist, um die gewünschte mehr
farbige Reproduktion zu entwickeln. Entsprechend ist daher ein
endloses Transportband 79 gezeigt, das zwischen zwei Drehtrom
meln 80 und 81 getragen wird, von denen die Trommel 80 dazu
dient, das Band zum Umlaufen anzutreiben. Das Aufzeichnungs
material, ein Blatt Papier 82, wird von einem Stapel 92 am
linken Ende des Systems, auf die untere Oberfläche des unteren
Trums der papiertragenden Bahn gefördert. Da dieses Papier
kurzzeitig ein elektrostatisches Bild tragen muß, ist es norma
lerweise dielektrisch beschichtet. In jedem Fall hat es eine
bevorzugte Oberflächenkapazität über etwa 10 -12F/cm2. Das
Papier wird durch Stifte auf dem Band justiert und von einer
Vakuumkammer 83 gegen die Bandoberfläche gehalten. Das Band ist
porös, so daß das Vakuum das Papier durch das Band anzieht.
Eine Aufzeichnungsstation 85 ist unter der unteren Oberfläche
des oberen Trums des Bandes angeordnet und besteht aus einer
Koronaionenquelle 86 und einem erfindungsgemäß zu verwendenden
Mehrschicht-Steuergitter 87, das zwischen der Ionenquelle und
dem Band angeordnet ist. Eine erste, zweite und dritte Toner
einheit 88, 89 und 90 sind in Bewegungsrichtung hinter
der Aufzeichnungsstation angeordnet. Jede Einheit liefert eine
einzige Farbe und kann getrennt von den anderen Einheiten
betätigt werden. Zusätzliche Tonereinheiten können verwendet
werden, wenn mehr als drei Tonerfarben erforderlich sind.
Geeignete Fixiereinrichtungen 91, wie ein Trockner, sind in
Bewegungsrichtung hinter den Tonereinheiten angeordnet, und ein
Papierstapler 93 ist an dem in Bewegungsrichtung hinteren Ende
der Bahn außerhalb des Einflusses der Papierhalte-Vakuumkammer
angeordnet.
Die "Rückseitenaufladung" wird angewendet, um das Steuergitter
vor der bildmäßigen Belichtung gleichförmig zu laden, und die
gleiche Koronaanordnung wird für die Gitteraufladung und die
Aufzeichnung durch bildmäßiges Aufladen verwendet. Das Steuer
gitter ist von der Vierschichtenart, wie es in Fig. 5 und 6
gezeigt ist. Ein geeignetes Farbtrenn- und Projektionsgerät ist
an einer Abbildungsstation 94 gegenüber der oberen Oberfläche
des unteren Trums des Bandes 79 angeordnet. Wie Fig. 8b zeigt,
weist das Band 79 durchgehende poröse Bereiche 84 auf, sowie
dazwischenliegende, dem Bildformat entsprechende offene Bereiche
95, so daß das Steuergitter durch Projektion durch diese offe
nen Bereiche in dem Band eine Abbildung erhalten kann. Bei einer
anderen Ausführungsform, die in Fig. 8b′ gezeigt ist, ist ein
durchgehend poröses Transportband 96 vorgesehen, und das
Steuergitter 97 ist in eine Belichtungsstellung seitlich
verschiebbar angeordnet, so daß es zur Abbildung freiliegt.
Während das oben beschriebene System erfordert, daß das
Transportband durch Stifte zur paßgerechten Überlagerung der
Teilfarbenbilder justiert wird (anders als bei dem in Fig. 7
dargestellten System), sind hohe Durchsätze möglich, da sowohl
eine Vollbild-Aufzeichnung an Stelle einer streifenweisen
Aufzeichnung angewandt werden kann und mehrere Bilder in dem
Entwicklerabschnitt gleichzeitig sein können. Es ist ersicht
lich, daß die Anzahl der Farbauszüge, die von einem einzigen
Ladungsbild auf dem Steuergitter erhalten werden können, durch
die Eigenschaft des Steuergitters begrenzt wird, ein Ladungs
bild während einer bestimmten Zeitperiode und bei wiederholter
Benutzung zu halten. Dies wiederum hängt von einigen Faktoren
einschließlich der Oberflächenkapazität der fotoleitfähigen
Schicht, die in dem Steuergitter verwendet wird, und dem Ausmaß
ab, in dem es möglich ist, den Vorgang in einer lichtdichten
Umgebung durchzuführen. Entsprechend kann es in dem Ausmaß, in
dem die Qualität des Ladungsbildes, das auf dem Steuergitter
erzeugt wurde, während eines einfarbigen, mehrfachen Kopier
vorgangs abnimmt, notwendig sein, von Zeit zu Zeit auf dem
Steuergitter ein neues Ladungsbild herzustellen.
Elektrostatische Farbmaskierung mittels der Ladungssteuerplatte
Die Fig. 9a bis 9c zeigen das erfindungsgemäße Verfahren
gemäß dem Anspruch 2 zur Korrektur von Absorptionsfehlern des
Toners. Absorptionsfehler sind auf technische Mängel des Farb
stoffs bzw. der Pigmente zurückzuführen, die bei Kopiervorgän
gen verwendet werden, und sind daher elektrostatischen Farbre
produktionsvorgängen ebenso wie üblichen fotographischen Farb
reproduktionstechniken gemeinsam. Das Problem ergibt sich
dadurch, daß, während ein hoher Grad an Wiedergabetreue zu der
Vorlage bei der Farbtrennung unter Verwendung von Farbfiltern
erreicht werden kann, wie es beschrieben wurde, keine Pigmente,
Farbstoffe oder Toner diese Trennbilder genau wiedergeben
können. Der Toner zur Entwicklung eines bestimmten Teilfarben
bildes sollte die Farbe sein, die dem verwendeten Filter ent
spricht oder dessen Komplementärfarbe ist, so daß jeder Toner
ein Drittel des Farbspektrums reflektiert oder absorbiert.
Leider können jedoch keine Tonerfarben hergestellt werden, die
ideale Ergebnisse in dem Bild ergeben. Zum Beispiel enthält Cyan norma
lerweise etwas Magenta und Gelb, während Magenta normalerweise
Spuren von Gelb enthält, und nur Gelb ist üblicherweise annehm
bar rein. Die Farbkorrektur-Maskierung ist eine Technik, die
bei üblichen Farbreproduktionsvorgängen verwendet wird, um
Absorptionsfehler zu korrigieren. Eine "Maskierung" ist eine
fotographische Abbildung, die einer anderen fotographischen
Abbildung überlagert wird, um ihre Übertragungseigenschaften
zu ändern. Masken können verwendet werden, um den Farbkontrast
oder die Farbbalance gegenüber der Vorlage zu ändern. Wie sich
aus der folgenden Beschreibung ergibt, ist das Verfahren der
bildmäßigen Aufladung mittels eines Steuergitters zur Korrektur
von Toner-Absorptionsfehlern mittels der erfindungsgemäßen,
speziell entwickelten elektrostatischen Maskierungstechnik
besonders gut geeignet.
Fig. 9a zeigt ein Vierschicht-Steuergitter 98, bestehend aus
einer ersten und einer zweiten leitenden Schicht 99 und 100,
zwischen denen eine Isolierschicht 101 angeordnet ist. Eine
fotoleitfähige Schicht 102 liegt auf der zweiten leitenden
Schicht, und der Schirm wurde, wie es dargestellt ist, geladen
und bildmäßig belichtet, um ein Ladungsbild entsprechend einem
ersten Farbauszugsbild (der "beleuchtete Bereich" entspricht
den übertragenen Teilen eines gefilterten optischen Bildes)
auszubilden. Eine Ladungssteuerplatte 103 ist eine kurze
Strecke entfernt von und parallel zu der Vorderseite des
Steuergitters (d. h. der Seite, die die fotoleitfähige Schicht
trägt,) angeordnet und weist eine leitende Unterlage 104 mit
einem dielektrischen Überzug 105 auf, der der fotoleitfähigen
Schicht zugewandt ist. Die leitenden Schichten 99 und 100 sind
mit einer Vorspannung V 2 mittels einer geeigneten Einrichtung
111 vorgespannt, die das Bestreben hat, den Durchgang negativer
Ionen 106 von einer Ionenquelle 109 durch die Öffnungen 107 von
der Rückseite zu der Vorderseite zu sperren. An der fotoleit
fähigen Schicht liegt durch das Ladungsbild des ersten Farbaus
zugs in den nicht beleuchteten Bereichen eine Vorspannung V 1
an. Der größte Wert (d. h., in völlig dunklen Bereichen) von V 1
ist größer als V 2 und entgegengesetzt in der Polarität und hat
die Tendenz, den Durchgang negativer Ionen 106 durch die
Öffnungen 107 von der Ionenquelle 109 her zur Ladungssteuer
platte 103 hin zu beschleunigen. In diesen Bereichen ist das
resultierende elektrostatische Feld von V 1 und V 2 ein
Verstärkungsfeld für die negativen Ionen. Die leitende Schicht
der Ladungssteuerplatte wird von einer geeigneten Einrichtung
110 auf einem Potential gehalten, das ebenfalls für die
negativen Ionen ein Beschleunigungsfeld erzeugt, so daß die
negativen Ionen von der Koronaionenquelle, die durch die
Gitteröffnungen in nicht gesperrten Bereichen laufen (d. h., in
nicht belichteten oder gering belichteten Bereichen), das
Steuergitter durchlaufen und auf der Ladungssteuerplatte in
einem Muster entsprechend dem Ladungsbild auf dem Steuergitter
abgelagert werden, wie Fig. 9b zeigt. Dieses Muster ist komple
mentär zu dem Ladungsbild des ersten Teilfarbenbildes und hat
eine gegenüber diesem entgegengesetzte Polarität.
So vorbereitet wird zur Herstellung des zweiten Teilfarben-
Ladungsbildes die Ladungssteuerplatte während der Primär
aufladung des Steuergitters vor dessen bildmäßiger Belichtung
mit dem zweiten Farbauszug verwendet. Wie Fig. 9c zeigt, wird
das Steuergitter mit positiven Ionen 108 in einem Rückseiten
ladungsvorgang erneut einer Primäraufladung ausgesetzt, während
die Ladungssteuerplatte 103 eine kurze Strecke entfernt von und
parallel zu dessen fotoleitfähiger Schicht angeordnet ist.
Wie dies bei Rückseitenladungsvorgängen üblich ist, wird die
Vorspannung über den leitenden Schichten auf einem Pegel (V 2′)
gehalten, der höher ist als der der Vorspannung V 2 während der
nachfolgenden bildmäßigen Aufladung des Aufzeichnungsmaterials.
Positive Ionen 108 von einer Koronaionenquelle laufen durch die
Schirmöffnungen von hinten nach vorne und werden auf der foto
leitfähigen Schicht innerhalb der den ungeladenen Bereichen der
Ladungssteuerplatte gegenüberliegenden Bereichen der fotoleit
fähigen Schicht in Mengen abgelagert, die ein Potential gleich
oder etwas größer als V 2′ erzeugen. Die positiven Ionen, die die
Öffnungen des Steuergitters in den Bereichen durchlaufen, die
den geladenen Bereichen der Ladungssteuerplatte gegenüberlie
gen, werden von den negativen Ladungen auf der Ladungsplatte
angezogen und teilweise neutralisiert, so daß in diesen Bereichen
die Anzahl der positiv geladenen Ionen, die auf dem Steuergit
ter abgelagert werden, verringert wird. Daher wird das Steuer
gitter derart geladen, daß negative Ionen, die das Steuergitter
nach der bildmäßigen Belichtung mit dem zweiten Farbauszug
durchlaufen, in geringeren Dichten in Bereichen durchlaufen,
die den dunklen oder Bereichen geringer Beleuchtung des ersten
Teilfarbenbildes entsprechen. Daher wird bei einem subtraktiven
Farbvorgang, bei dem z. B. das erste Bild in Cyan entwickelt
wird, das mit Spuren von Magenta verunreinigt ist, das zweite
Teilfarbenbild bzw. das Magentabild in geringeren Dichten in
Bereichen entwickelt, die zuvor mit Cyan entwickelt wurden, so
daß ein insgesamt übermäßiger Magentagehalt in mit Cyan ent
wickelten Bereichen vermieden wird. Wenn üblicherweise das
erste und zweite entwickelte Teilfarbenbild jeweils Verunreini
gungen der dritten zu entwickelnden Farbe enthalten, kann die
Ladungssteuerplatte mit dem ersten und zweiten elektrostati
schen Teilfarbenbild versehen und dem Aufzeichnen des dritten
Teilfarbenbildes in der beschriebenen Weise verwendet werden.
In einem Umkehr-Reproduktionsverfahren würde die Ladungssteuer
platte in der gleichen Weise in nicht beleuchteten Bereichen
wie bei dem vorher erläuterten Verfahren geladen werden, jedoch
würde die Polarität des zu modulierenden Koronaionenstromes
umgekehrt werden. Daher würde das Ergebnis der Benutzung einer
Ladungssteuerplatte bei diesem Verfahren hellere Tonerwerte in
stärker beleuchteten Bereichen des ersten Teilfarbenbildes
ergeben.
Die Ladungssteuerplatte kann auch in dem Mehrfarben-Reproduk
tionssystem verwendet werden, wenn es erwünscht ist, Schwarz
zusätzlich zu den anderen drei Farben aufzuzeichnen bzw. zu
kopieren. Eine Schwarzaufzeichnungsstufe wird im allgemeinen
bei üblichen Mehrfarben-Reproduktionsvorgängen angewandt, wenn
bei der Reproduktion Details und Kontrast gesteigert werden
sollen. Bei diesem Verfahren wird ein Schwarzauszug bzw. ein
Schwarz-Teilfarbenbild entsprechend dem bereits beschriebenen
Verfahren erzeugt, das für die anderen Farbauszüge bzw. Teil
farben-Ladungsbilder angewendet wird. Das Filter für die
Schwarzaufzeichnung ist ein "Spalt"-Filter, das eine Kombina
tion aller drei vorherigen Filter gleichzeitig ist. Es wird
eine Belichtung angewandt, die 50 bis 100% derjenigen Belich
tung beträgt, die für jedes Filter bei der bildmäßigen
Belichtung der einzelnen Teilfarbenbilder angewandt wird.
Dieser zusätzliche Schritt dient dazu, alle außer den wichtigen
dunklen Linien und Schatten in dem fertigen Bild zu beseitigen,
da eine intensive Schwarzaufzeichnung den sauberen und klaren
Eindruck der anderen Farben beeinträchtigen würde. Das schwarze
Teilfarben-Ladungsbild wird vorzugsweise zuerst entwickelt, und
nachfolgende Bilder werden vorzugsweise danach erzeugt. Dies
dient dazu, die Reproduktion auf die zuvor mit Schwarz
versehenen Bereiche zu vermeiden, und läßt sich mit der zuvor
erläuterten Ladungssteuerplatte erreichen.
Dazu wird zuerst das mit der Primäraufladung versehene Steuer
gitter mit einem Schwarzauszug bildmäßig differenziert und dann
das schwarze Teilfarbenbild mit einem vergleichsweise hohen
Kontrast aufgezeichnet. Die Reproduktion kann auf ein dielek
trisches oder auf ein unbeschichtetes Papier entsprechend dem
weiter oben erläuterten Verfahren erfolgen. Daraufhin wird das
Ladungsmuster des Schwarz-Teilfarbenbildes auf dem Steuergitter
mit Ionen beaufschlagt, um ein elektrostatisch latentes Teil
farbenbild auf der dielektrisch beschichteten Oberfläche der
Ladungssteuerplatte zu erzeugen. Dieses Bild wird mit Ionen
entgegengesetzter Polarität gegenüber den bei der Aufzeichnung
verwendeten Ionen erzeugt. Das Bild auf der Ladungssteuerplatte
wird mit hohem Kontrast erzeugt, d. h., mit Ionenablagerungen
hoher Dichte, so daß die Ladungssteuerplatte, auf der dieses
Bild aufgebracht ist, ein relativ hohes Potential in Bereichen
hat, die Schwarz entsprechen. Die mit einem Ladungsmuster ent
sprechend dem schwarzen Teilfarbenbild versehene Ladungs
steuerplatte wird dann bei jeder nachfolgenden Erstellung eines
weiteren Teilfarbenauszuges verwendet. Dadurch, daß die mit
dem schwarzen Teilfarbenbild entsprechenden Bild versehene
Ladungssteuerplatte sich auf einem ausreichend hohen Potential
befindet, ist es möglich, sicherzustellen, daß keine der
nachfolgend reproduzierten Farben auf die dunkelsten der
schwarzen Bereiche aufgebracht werden.
Ein elektrofotographisches Drehtrommel-Mehrfarbenreproduktions
system mit einer erfindungsgemäßen Ladungssteuerplatte zur
Korrektur von Absorptionsfehlern des Toners und/oder zur Ver
wendung bei der Reproduktion von Schwarz ist in Fig. 10 darge
stellt und besteht aus einem zylindrischen, trommelförmigen
Mehrschicht-Steuergitter 113, das für die Rückseitenladung
geeignet ist. Das Steuergitter besteht aus vier Schichten, wie
sie in Fig. 4 und 5 dargestellt sind. Die das Steuergitter bil
dende Trommel ist im Gegenuhrzeigersinn drehbar nahe einer
zylindrischen Trommel 114 für die Aufnahme des Aufzeichnungs
trägers, beispielsweise für die Aufnahme von Papier, angeord
net, welche Trommel aus einem leitenden Material besteht und
einen Durchmesser aufweist, der doppelt so groß wie derjenige
der Steuergittertrommel ist. Die Aufzeichnungsträgertrommel ist
im Uhrzeigersinn drehbar angeordnet und eine geeignete Anzahl
von Tonereinheiten 115 ist an dem Außenumfang der Aufzeich
nungsträgertrommel im Uhrzeigersinn unmittelbar hinter der
Steuergittertrommel angeordnet. Eine Löschpapierrolle 116, ein
Aufzeichnungsträger-Zuführmechanismus 117, eine Neutralisie
rungskorona 118 und eine Aufzeichnungsträger-Abhebeeinrichtung
sind jeweils im Uhrzeigersinn im Abstand an Stellen um die
Außenumfangsfläche der Aufzeichnungsträgertrommel angeordnet.
Eine Aufzeichnungs- bzw. Reproduktionskorona 120 ist innerhalb
der Steuergittertrommel an der der Aufzeichnungsträgertrommel
nächsten Stelle angeordnet und weist in deren Richtung. Eine
Ladungssteuertrommel 121 ist im Uhrzeigersinn drehbar unmittel
bar benachbart der Außenfläche der Steuergittertrommel an einer
Stelle angeordnet, die um etwa 90° im Gegenuhrzeigersinn gegen
über der Reproduktions- bzw. Aufzeichnungskorona versetzt ist.
Die von der Ladungssteuertrommel 121 gebildete "Ladungssteuer
platte" besteht aus einer leitenden zylindrischen Schicht, die
an ihrer radial äußeren Oberfläche mit einer dielektrischen
Substanz überzogen ist. Es sind Einrichtungen zur Steuerung der
Vorspannung der leitenden Schicht der Ladungssteuertrommel
vorgesehen, und eine Ladungskorona 122 ist innerhalb der
Schirmtrommel an ihrer der Ladungssteuertrommel nächsten Stelle
angeordnet und weist zu der Ladungssteuertrommel hin. Eine
Station 123 zur Erstellung eines Ladungsbildes, die aus einer
Einrichtung zur Erzeugung von Farbauszügen und zu deren
Projektion auf die Steuergittertrommel besteht, ist an einer
geeigneten Stelle vorgesehen, um Bilder auf die Steuergitter
trommel etwa 180° gegenüber der Aufzeichnungskorona versetzt zu
projizieren.
Bei einem Aufzeichnungsverfahren unter Verwendung von drei
Farben, wie es mit der in Fig. 10 dargestellten Vorrichtung
durchgeführt werden kann, wird die Primär-Ladungskorona 122
aktiviert, um auf der fotoleitfähigen Schicht auf der radial
äußeren Oberfläche der Steuergittertrommel 113 unter Anwendung
der Rückseitenladungstechnik, wie sie oben beschrieben
wurde, eine gleichmäßige, z. B. positive, Ladung aufzubringen.
Die gleichmäßig geladene Oberfläche der Steuergittertrommel
dreht sich im Gegenuhrzeigersinn zu der Station 123, wo ein
erstes Farbauszugsbild aufprojiziert wird, um ein elektro
statisches latentes Bild auf der Steuergittertrommel entspre
chend dem ersten Farbauszugsbild zu erzeugen. Die Steuergitter
trommel dreht sich um 180° im Gegenuhrzeigersinn, bis ihr
mit dem Ladungsbild versehener Teil nahe der Aufzeichnungs
korona 120 ist, worauf letztere aktiviert wird, um geeignet
geladene, in diesem Fall positive, Koronaionen durch die
Steuergittertrommel auf das dielektrisch beschichtete Papier
124 zu projizieren, das auf der Außenfläche der Aufzeichnungs
trägertrommel getragen wird, so daß dort ein Ladungsbild
entsteht, dessen geladene Bereiche denjenigen auf der Steuer
gittertrommel entsprechen. Das mit dem Ladungsbild versehene
Papier auf der Aufzeichnungsträgertrommel wird dann im Uhrzei
gersinn zu den Entwicklungseinheiten 115 gedreht, wo eine der
Einheiten aktiviert und flüssiger Ton der aufgebracht wird. Wenn
das Papier von der Aufzeichnungsträgertrommel weiter im Uhrzei
gersinn transportiert wird, läuft es unter einer Löschpapier
rolle 116 durch, um überschüssige Flüssigkeit zu entfernen, und
dann unter der Neutralisierungskorona 118, die unentwickelte
Anteile des elektrostatischen Bildes entfernt, das auf dem im
Beispielsfall als Papier ausgebildeten Aufzeichnungsmaterial
gebildet wurde. Die Steuergittertrommel 113 und die Aufzeich
nungsträgertrommel 114 sind so aufeinander synchronisiert, daß
die Aufzeichnungsträgertrommel eine Umdrehung macht, wenn die
Steuergittertrommel zwei Umdrehungen durchführt. Dementspre
chend ist der Durchmesser der Steuergittertrommel halb so groß
wie derjenige der Aufzeichnungsträgertrommel. Während der
Zeit, in der das Papier eine Umdrehung auf der Aufzeichnungs
trägertrommel durchführt, beginnend mit dem Startzeitpunkt
seiner bildmäßigen Aufladung durch das Steuergitter und endend,
wenn es nach einer 360°-Drehung der Aufzeichnungsträgertrommel
mit seiner voreilenden Kante wieder in seine Ausgangslage
zurückgekehrt ist, um mit dem zweiten Teilfarbenladungsbild
aufgeladen zu werden, führen somit die Steuergittertrommel und
die Ladungssteuertrommel je zwei Umdrehungen durch. Während
einer Vorlaufdrehung der Steuergittertrommel wird das Steuer
gitter primär gleichförmig aufgeladen und mit einem ersten
Ladungsbild versehen, wie es beschrieben wurde. Mittels dieses
Ladungsbildes wird dann mit Beginn der ersten Drehung der
Steuergittertrommel bzw. Aufzeichnungsträgertrommel das Auf
zeichnungsmaterial, ein Papierblatt 124, bildmäßig zu einem
ersten Teilfarbenladungsbild aufgeladen und im kontinuierlichen
Verlauf dieser Drehungen von dem auf der Steuergittertrommel
befindlichen Ladungsbild ein komplementäres Ladungsbild mittels
der Primärladungskorona 122 auf der Ladungssteuertrommel
erzeugt, wie es ebenfalls bereits beschrieben wurde. Während
der zweiten Umdrehung der Steuergittertrommel wird das Steuer
gitter erneut einer Primäraufladung unterzogen. Zu diesem
Zeitpunkt liegt ihm im Bereich der Primäraufladungszone jedoch
das zuvor auf die Ladungssteuertrommel aufgebrachte komplemen
täre Ladungsbild gegenüber, wodurch die sonst gleich
förmige Primäraufladung des Steuergitters für die Herstellung
eines nachfolgenden Teilfarbenladungsbildes zur Steuerung von
Absorptionsfehlern des Toners entsprechend dem ersten Teilfar
benladungsbild modifiziert wird. Die so primär aufgeladene
Steuergittertrommel wird im weiteren Verlauf der zweiten Dre
hung mit einem zweiten Teilfarbenbild belichtet und befindet
sich am Ende der zweiten Drehung mit der voreilenden Kante des
so auf ihm erzeugten zweiten, modifizierten, Teilfarbenladungs
bildes in der Position der Aufzeichnungskorona 120, für den
Start des zweiten Zyklus bzw. der zweiten bildmäßigen Aufla
dung des Aufzeichnungsmaterials und 360°-Drehung der Trommel
114.
Die zuvor erläuterten Verfahrensschritte werden in der gleichen
Reihenfolge wiederholt, bis alle drei Teilfarbenbilder
entwickelt worden sind. Eine vierte - nicht dargestellte -
Tonereinheit ist zur Aufzeichnung von Schwarz notwendig, bei
der alle anderen Verfahrensschritte nacheinander - wie für die
Dreifarbenreproduktion - durchgeführt werden, wobei die Aus
nahme besteht, daß die Steuergitter-Schichtvorspannung V und
der zur bildmäßigen Aufladung dienende Koronaionenstrom während
der Aufzeichnung von Schwarz so eingestellt werden, daß ein
höherer Kontrast erzeugt wird.
In Fig. 11 ist das Prinzip eines elektrofotographischen Mehr
farben-Kopiergerätes zur Reproduktion auf unbeschichtetem
Papier dargestellt. Dort ist eine übliche zylindrische
Mehrschicht-Steuergittertrommel 125 und eine dielektrisch
beschichtete Aufzeichnungstrommel 126 vorgesehen. Die Steuer
gittertrommel und die Aufzeichnungstrommel haben den gleichen
Durchmesser und sind um parallele Achsen synchron miteinander
drehbar, wobei die Steuergittertrommel sich im Gegenuhrzeiger
sinn und die Aufzeichnungstrommel sich im Uhrzeigersinn dreht.
Eine Primärladungskorona 127 für das Steuergitter ist hier an
der radial äußeren Oberfläche der Steuergittertrommel unmit
telbar im Uhrzeigersinn hinter der Abbildungsstation 128 ange
ordnet, wohingegen sie zur Durchführung des Verfahrens nach
Anspruch 1 innen angeordnet sein muß. Eine Aufzeichnungskorona
129 ist innerhalb der Steuergittertrommel an einer der Auf
zeichnungstrommel unmittelbar benachbarten Stelle, etwa um 180°
gegenüber der Abbildungsstation versetzt, angeordnet. Drei
Tonereinheiten 130 sind an der äußeren Oberfläche der Aufzeich
nungstrommel in Uhrzeigerrichtung unmittelbar nach dieser Stel
le angeordnet. Eine Einrichtung zum Entfernen überschüssiger
Flüssigkeit, wie eine Löschpapierrolle 131, ein Luftmesser oder
ein Warmluftgebläse, sind im Uhrzeigersinn unmittelbar hinter
den Tonereinheiten angeordnet. Ein Papierzuführmechanismus 132
ist an der äußeren Oberfläche der Aufzeichnungstrommel im Uhr
zeigersinn unmittelbar hinter der Einrichtung zum Entfernen
überschüssiger Flüssigkeit angeordnet, und eine beheizte Toner
bild-Übertragungsrolle 133 ist an dem Papierzuführmechanismus
angeordnet, im Uhrzeigersinn gefolgt von einer Papiertrennein
richtung 134 und einer Neutralisierungskorona 135.
Die Steuergittertrommel wird von der Primäraufladungskorona,
die erfindungsgemäß entgegen der Darstellung in Fig. 12 inner
halb der Trommel liegt, geladen und dann an der Abbildungs
station mit einem ersten Teilfarbenauszugsbild belichtet. Wenn
die mit einem Ladungsbild versehene Steuergittertrommel weiter
gedreht wird, laufen die Verfahrensschritte wie in Verbindung
mit Fig. 10 oben erläutert ab, wobei lediglich die Teilfarben
ladungsbilder anstelle des endgültigen Papierträgers auf der
dielektrisch beschichteten Aufzeichnungstrommel erzeugt und
entwickelt werden, wobei die Verfahrensschritte unter Weglas
sung der Ladungssteuertrommel der Reihe nach wiederholt werden,
so daß am Ende von drei Umdrehungen die dielektrische Ober
fläche der Aufzeichnungstrommel ein vollentwickeltes mehrfar
biges Bild aufweist. Nach dem dritten Trocknungsschritt wird
bei dem Dreifarben-Reproduktionsverfahren ein Bildempfangs
material, z. B. ein Papier, auf die Aufzeichnungstrommel
gefördert, mit dem entwickelten Bild kontaktiert und von der
erhitzten Rolle 133 gegen das entwickelte Bild gepreßt, so daß
Tonerpartikel von der Aufzeichnungstrommel übertragen und an
dem Papier fixiert werden. Das spezielle Verfahren zur Über
tragung eines entwickelten elektrostatischen latenten Bildes
von einer Übertragungsfläche auf einen Aufzeichnungsträger ist
im einzelnen in der US-Patentanmeldung 2 19 616 beschrieben.
Ein weiteres prinzipielles System zur Anwendung der Erfindung
mit einer Tonerbildübertragung gemäß der US-Patentanmeldung
2 19 616 für die elektrostatische Wiedergabe mehrfarbiger Bilder
auf gewöhnlichem Papier entsprechend den vorstehend beschriebe
nen Gesichtspunkten ist in Fig. 12 dargestellt. Die zugehörige
Vorrichtung weist eine Steuergittertrommel 136 und eine Auf
zeichnungstrommel 137 auf, wie die Vorrichtung nach Fig. 11.
Das Prinzip ist das gleiche wie vorstehend beschrieben mit dem
Unterschied, daß das Bildempfangsmaterial für das endgültige
mehrfarbige Bild auf einer Übertragungstrommel 138 festgelegt
ist und jedes auf der Aufzeichnungstrommel 137 erzeugte einfar
bige Tonerbild einzeln auf das Bildempfangsmaterial-Blatt 146
übertragen wird, also die Überlagerung der Teilfarben-Toner
bilder nicht schon auf der Aufzeichnungstrommel erfolgt. Die
einzelnen Einrichtungen zum Primärladen 139, bildmäßigen Belich
ten 140, bildmäßigen Auflagen 141, Entwickeln 142, Löschen 143,
Papier-Zuführen 144 und -Trennen 145 sind analog zu den bereits
bei Fig. 10 und 11 beschriebenen Einrichtungen. Auch ist zur
Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1 eine Ladungssteuer
trommel nicht vorhanden. Jede Trommel führt während der
Entwicklung eines jeden einzelnen Teilfarbenauszugsbildes eine
einzige Umdrehung durch, und das gleiche einzelne Papierblatt
wird von der Papierträgertrommel während dieser drei Umdrehun
gen getragen. Daraus ergibt sich auch ohne weiteres, wie die
einzelnen Einrichtungen nacheinander zeitlich gesteuert werden
müssen. Die Papiertrenneinrichtung 145 wird nicht betätigt,
bis alle drei Bilder auf dem Papier entwickelt und fixiert
wurden. Die synchrone Drehung der drei gleichgroßen Trommeln
ermöglicht es, daß die drei Bilder auf das Papier in vollkom
mener Übereinstimmung übertragen werden.
Selbstverständlich ist es möglich, für die Übertragung der
Tonerbilder von der dielektrisch beschichteten Aufzeichnungs
trommel auf unbeschichtetes Papier verschiedene Verfahren
anzuwenden.
In Fig. 13 ist dann im Prinzip ein weiteres elektrofotogra
phisches Mehrfarbenkopiergerät für blattförmiges Papier als
Aufzeichnungsmaterial dargestellt, bei dem der modulierte
Koronaionenstrom durch eine Wolke geeignet gefärbter flüssiger
Tonerpartikel gerichtet wird. Das in Fig. 13 dargestellte
System weist eine zylindrische Steuergittertrommel 159 und
eine zylindrische Aufzeichnungsträgertrommel 160 auf. Die
Trommeln weisen gleichen Durchmesser auf und sind in entgegen
gesetzter Richtung um parallele Achsen drehbar angeordnet.
Außerdem ist eine Einrichtung 162 zur Einleitung eine Wolke
zerstäubten flüssigen Toners 163 in den Raum zwischen den
beiden Trommeln vorgesehen. Drei getrennte Zerstäuberdüsen
164, 165 und 166 sind vorgesehen und werden von Schaltern
betätigt, so daß jede der drei verschieden gefärbten Toner
wolken verwendet werden kann. Die übrigen Einrichtungen für die
Erzeugung des Ladungbildes auf der Steuergittertrommel und des
modulierten Koronaionenstroms 167, 168 und 169 sind die glei
chen wie bereits vorangehend beschrieben. Ebenso ist eine
Ladungssteuertrommel nicht vorhanden. Die Steuergittertrommel
ist im Uhrzeigersinn gesehen eine kurze Strecke von der Abbil
dungsstation 168 entfernt angeordnet. Die Abbildungsstation ist
etwa 180° von der Stelle auf der Steuergittertrommel entfernt
angeordnet, die der Aufzeichnungstrommel am nächsten liegt. Die
Aufzeichnungskorona 169 liegt innerhalb der Steuergittertrommel
an dieser Stelle und weist zu der Papierträgertrommel, um einen
Koronaionenstrom zu erzeugen, der durch die Steuergittertrom
mel, die Tonerwolke und auf die Aufzeichnungsträgertrommel
gerichtet ist. Das gilt auch für die Papierförder- und Papier
abhebemechanismen 170 und 171 für übliches Papier 172. In einem
Dreifarbensystem durchlaufen die Trommeln minimal drei Umdre
hungen bei der Herstellung einer einzigen mehrfarbigen Repro
duktion. Jeder einzelne Farbauszug wird mit einem einzelnen
geeignet gefärbten Toner während jeder Umdrehung erzeugt.
Geeignete Fixiereinrichtungen (nicht gezeigt) sind vorgesehen,
um das entwickelte flüssige Bild auf dem Papier zu fixieren,
wenn alle drei einzelnen Farbbilder entwickelt wurden, und dann
wird der Papierhebemechanismus betätigt, um die mehrfarbige
Kopie von der Aufzeichnungsträgertrommel 160 zu entfernen.
Um einen hohen Genauigkeitsgrad bei der Wiedergabe von Farb
tönen, Farbintensitäten und hellsten Bildpunkten zu erzielen,
soll ein relativ lineares Verhältnis zwischen Änderungen der
Steuergitterbeleuchtungsintensität und Änderungen der zugehö
rigen Ionenstromdichten bei der bildmäßigen Differenzierung
durch das Steuergitter erreicht werden. Die Kennlinien für das
bevorzugte Steuergitter, wie es in Fig. 4 und 5 dargestellt
ist, sind jedoch über den Steuerbereich von Vollsperrung bis
voller Verstärkung nichtlinear, so daß die Tendenz z. B. für
bestimmte Teile der Beleuchtungsskala besteht, heller oder
dunkler wiedergegeben zu werden, als sie es in Relation zu
anderen Teilen der Beleuchtungsskala sollten. Bei Schwarz- und
Weißreproduktionen betrifft dieses Problem die Grauskalen
steuerung. Diese Bezeichnung wird hier weiterverwendet, obwohl
sich das Problem auf die Tonerdichtensteuerung bei irgendeiner
Farbe bezieht und nicht auf Schwarz und Weiß begrenzt ist.
Die Lösung dieses Problems wird durch Änderung der Vorspannung
an den leitenden Schichten eines Vierschichtgitters (wie z. B.
in Fig. 4a bis 4e gezeigt ist) auf zwei oder mehr Pegel während
der bildmäßigen Aufladung für jedes Teilfarbenbild erreicht.
Ferner ist es möglich, ein nicht fotoleitfähiges Steuergitter
zu verwenden. In diesem Fall müssen die Teilfarben-Ladungsbil
der auf eine andere geeignete Weise auf dem Steuergitter aus
gebildet werden.
Materialien, die als Isolierschichten verwendet werden können,
sind Polyesterfilme, Epoxyharz, geschmolzener Quarz oder Kombina
tionen hiervon. Zusätzlich kann die Leiterunterlage selbst auf
dem Isolator abgelagert sein, oder eine getrennte Isolator
schicht, die nicht direkt an dem elektrostatischen Vorgang
teilnimmt, kann verwendet werden, um den Leiter und die Isolier
schichten zu tragen.
Das dielektrisch beschichtete Aufzeichnungsmaterial kann aus
Papier oder anderen Materialien bestehen, das vorzugsweise mit
einer sehr dünnen Schicht aus Kunststoff oder einem anderen
flexiblen Isoliermaterial überzogen ist, wie Polystyrol, Poly
vinylchlorid, Celluloseacetat; derartiges dünn beschichtetes
Papier ist derzeit im Handel erhältlich.
Wie ersichtlich ist, sollten alle Stufen des Kopiervorganges,
soweit er fotoleitfähige Teile betrifft, in einer lichtdichten
Umgebung durchgeführt werden, um die Beleuchtung des Fotolei
ters außer durch Projektion des Bildes zu vermeiden. Die Pro
jektion des Bildes auf dem Steuergitter kann in irgendeiner
geeigneten Weise wie mit transparenten Vorlagen, wie gezeigt
wurde, durch lichtundurchlässige Vorlagen oder durch irgendeine
andere bekannte Technik erreicht werden. In den Ansprüchen und
der Beschreibung sind die Ausdrücke "Ionen", "Ionenstrom" oder
dgl. verwendet. Die bevorzugte Quelle von Ionen ist eine Koro
naentladungselektrode, die vorzugsweise eine oder mehrere lange
Drähte oder mehrere Entladungspunkte aufweist. Die bevorzugten
Ionen ergeben sich aus der Ionisierung der Umgebungsluft, da
die so gebildeten Ionenpartikel rein sind (d. h., sich nicht an
dem Steuergitter festsetzen und das Aufzeichnungsmaterial ver
schmutzen), erfordern sie kein besonderes Abgabesystem und
haben im Vergleich zu Partikeln des Tonermarkierungsmaterials
eine sehr geringe Masse. Dennoch ist es ersichtlich, das Ionen
anderer Substanzen als der Umgebungsluft gewünschtenfalls
verwendet werden können.
Obwohl zuvor ein System beschrieben wurde, bei dem ein opti
sches Bild auf ein fotoleitfähiges Steuergitter projiziert
wird, ist ersichtlich, daß andere Materialien als Steuergitter
verwendet werden können, vorausgesetzt, daß diese Materialien
eine Änderung der Leitfähigkeit bei Belichtung durch ein Bild
zeigen. Zum Beispiel können Materialien, die normalerweise leitend
sind, jedoch bei Belichtung isolierend werden, verwendet
werden, oder Materialien, die auf Wärme ansprechen, in welchem
Falle das Bild, dem das Material ausgesetzt wird, ein thermi
sches Bild wäre.