DE2449840A1 - Adamantylamidine und verfahren zu ihrer herstellung - Google Patents
Adamantylamidine und verfahren zu ihrer herstellungInfo
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- C07D207/00—Heterocyclic compounds containing five-membered rings not condensed with other rings, with one nitrogen atom as the only ring hetero atom
- C07D207/02—Heterocyclic compounds containing five-membered rings not condensed with other rings, with one nitrogen atom as the only ring hetero atom with only hydrogen or carbon atoms directly attached to the ring nitrogen atom
- C07D207/04—Heterocyclic compounds containing five-membered rings not condensed with other rings, with one nitrogen atom as the only ring hetero atom with only hydrogen or carbon atoms directly attached to the ring nitrogen atom having no double bonds between ring members or between ring members and non-ring members
- C07D207/10—Heterocyclic compounds containing five-membered rings not condensed with other rings, with one nitrogen atom as the only ring hetero atom with only hydrogen or carbon atoms directly attached to the ring nitrogen atom having no double bonds between ring members or between ring members and non-ring members with hetero atoms or with carbon atoms having three bonds to hetero atoms with at the most one bond to halogen, e.g. ester or nitrile radicals, directly attached to ring carbon atoms
- C07D207/16—Carbon atoms having three bonds to hetero atoms with at the most one bond to halogen, e.g. ester or nitrile radicals
Description
DR. KARL TH. HEOEL · DIPL.-ING. KLAUS DICKEL
p/atentanwälte
Γ Π 2ΟΟΟ Hamburg 50
Große Bergstraße 223 Postfach BOO6 62 Telefon: (040) 39829B
Telegramm-Adresse: Doellnerpatent
Ihr Zeichen: Unser Zeichen: Datum
H 2389 Dr.He/mk
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1, 1-chome ,iiihonbashi-Kayabacho,
Clruo-ku, Tokyo / Japan
ADAIlAlTTIlAMIDIlNiE UND VESi1AHEEN ZU
IHEEE HEESTE1LÜNG
Die Erfindung bezieht sich auf Adamantylamidine und Verfahren
zu ihrer Herstellung.
Gemäß der Erfindung werden Adamantylamidine der Formel (I)
und ihre sauren Additionssalze hergestellt:
R NH2
..2
509817/1 170
Postscheckkonto: Hamburg 291220-205 · Bank: Dresdner Bank AG. Kto.-Nr. 3813897
In dieser, Formel bedeuten R, E-, und Rp gleiche oder verschiedene
Substituenten, und zwar Wasserstoff oder Alkyl mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen; η hat den Wert O oder 1.
Verbindungen der Formel (I) haben virusbekämpfende Eigenschaften. Sie sind weiterhin sehr wertvoll, als Zwischenprodukte
für die Synthese von Adamantyl-substituierten heterocyclischen Verbindungen wie Pyrimidin.
Es wurde gefunden, daß bei der Reaktion von Nitrilen der weiter unten folgenden Formel (II) entweder in wasser freiem
Zustand mit einem niederen Alkohol und einer Säure und dann mit Ammoniak, oder mit einem Alkaliamid, worr-auf
das Reaktionsprodukt hydrolysiert wird, Adamantylamidine
der Formel (i) gewonnen werden.
Dementsprechend ist gemäß der vorliegenden Erfindung ein Verfahren geschaffen worden, bei dem Amidinderivate der
obigen Formel (I) und ihre sauren Additionssalze leicht und vorteilhaft durch eine Reaktion von bekannten Nitrilen
der Formel (II):
(CH2JnCN (H)
in der R, R-, und Rp und η die gleichen Bedeutungen wie oben
definiert besitzen, entweder mit einem niederen Alkanol in Gegenwart einer Säure und dann mit Ammoniak, oder mit einem
Alkaliamid und anschließender Hydrolisierung des Reaktionsproduktes gewonnen werden können.
509817/1170
Das Verfahren gemäß der Erfindung lässt sich einfach und
vorteilhaft durchführen.
Zunächst wird ein Imino-Äther einer Verbindung der Formel II
hergestellt durch Einführen einer Säure in eine Mischung eines Nitrils der obenangegebenen, allgemeinen Formel II und
einem niederen Alkohol, beispielsweise einem Alkanol mit 1 bis 6 Kohlenstoffatomen in wasserfreiem Zustand, d.h. unter
wasserfreien Bedingungen bei Temperaturen , wie sie weiter unten angegeben sind.
Als Säure für die Reaktion wird ein Wasserstoffhalogenid, speziell Wasserstoffchlorid im allgemeinen angewendet. Aber
jede Säure, vorzugsweise eine Mineralsäure, wie Schwefel säure, Sulfonsäure und dergleichen können auch mit guter
Wirkung angewendet werden.
Was den niederen Alkohol anlangt, so werden vorzugsweise Methanol, Äthanol, n-Propanol, Isopropanol, n-Butanol, Isobutane)
I, und sekundäres Butanol verwendet. Eine Stöcho&me trische
Menge des niederen Alkoh&s berechnet auf das Nitril
ist für die Reaktion ausreichend, aber es treten keine schädlichen Wirkungen ein, wenn ein Übersch-uß an niedrigem
Alkohol verwendet wird.
Die Reaktionstemperatur liegt innerhalb des Gebietes von O bis 100 C, vorzugsweise zwischen 0° und 500G. Das Produkt
dieser Reaktion ist ein Imino-Äther, in dem das Radikal R der -OR Äthergruppe dem in der Reaktion verwendeten Alkohol
anspricht.
Dann wird der so gewonnene Imino-Äther in einem niederen
Alkohol der obenangegebenen Art aufgelöst und mit Ammoniak
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zur Reaktion gebracht. Die Temperatur diener folgenden Reaktion liegt innerhalb der Größenordnung von 20 bis
100 C, vorzugsweise zwischen 30 und 60 C.
Amidinen der Formel I können auch in einem einstufigen Verfahren nach folgender Methode hergestellt werden.
Das Kitril der Formel II wird mit einem Alkaliamid wie
Batriumamid oder Caliumamid unter wasserfreien Bedingungen in einem wasserfreien, organischen Lösungsmittel zur
Reaktion gebracht, das gegenüber der Reaktion inert ist, wie Benzol, Toluol, Xylol, Anisol ader Biphenyl oder in
flüssigem Ammoniak, und das erhaltene Reaktionsprodukt wird anschließend hydrolisiert. Die Reaktionstemperatur
liegt innerhalb der Größenordnung von -30 bis 150 C,
vorzugsweise zwischen 10° und 800C.
Die Ausgangsverbindungen der Formel II sind bekannte Verbindungen oder lassen sich nach üblichen Verfahren her
stellen.
Amidinderivate der Formel I, die nach einem der vorhergehenden Verfahren erhalten sind, lassen sich leicht durch
Anionenaustausch oder durch Neutralisation in üblicher
Weise in die gewünschte Salze überführen. Die sauren Additionssalze der Amidinderivate der Formel I , die nach
dem Verfahren der Erfindung erhalten sind, umfassen Salze von organischen, wie auch anorganischen Säuren. So können
beispielsweise Salzsäure, Schwefelsäure, Thioschwefelsäure, Paratoluolsulfonsäure, Oxalsäure, Zitronensäure und Phosphorsäure
für die Herstellung solcher Additionssalze verwendet
werden.
Die Verbindungen der Formel I und ihre sauren Additionssalze
...5 509317/1170
244984C
besitzen virusbekümpffifede Eigenschaften gegenüber dem
new castle disease virus (ixTDV) bei einem Versuch in vitro
unter Verwendung· einer einschichtigen Gewebekultur eines Hühnerembryos.
Die Erfindung soll nun weiterhin unter Bezugnahme auf die folgenden, erläuterten Beispiele beschrieben werden:
2,5 Gramm Adamantylacetonitril werden in 30 cnr wasser freiem
Äthanol gelöst, und die Lösung wird durch äussere Kühlung mit Eis auf 5°C gehalten. In die Lösung wird Chlorwasserstoff
mit einer Geschwindigkeit von 60 cm /Min. zwei Stunden lang eingeleitet. Dann lässt man die Reaktionsmi schung
bei Zimmertemperatur 3 Tage lang stehen. Anschlie ßend
wird trockener Stickstoff in die Reaktionsmischung eingeblasen, um allen überschüssigen Chlorwasserstoff,der
in der Reaktionsmischung zurückgeblieben ist, auszutreiben.
Nach Zusatz von 20 cm wasserfreien Äthanols wird die Mi schung
auf 500C erhitzt; dann wird Ammoniakgas mit einer
Geschwindigkeit von 60 cnr/Min. zwei Stunden lang in die Mischung eingeleitet. Der entstandene Niederschlag wird
aus der gekühlten Reaktionsmischung abfiltriert, und das Filtrat wird unter vermindertem Druck konzentriert. Dabei
erhält man 1,74- Gramm Adamantylacetamidin Hydrochlorid in
Form von farblosen Kristallen.
Die Elementaranalyse ergibt folgendes:
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Gefuiiden für: O, 63,1; H, 8,7; JN, 12,0; Cl, 16,1 %
Berechnet für:
O11H19^2Cl : C, 63,56; H, 8,45; S, 12,35; 01, 15,64%
Schmelzpunkt : oberhalb 30O0C
Infrarotspelctrum (Ebr, cm" )
Infrarotspelctrum (Ebr, cm" )
3320 (Zb), 3130 (VS), V H_H
29OÜ (VS), 2850 (Zb), V C_H
1680 (VS), VH=G
8,6 Gramm Adamantylacetonitril werden in 80 cnr wasser freiem
Benzol aufgelöst. Der Lösung werden 2,0 Gramm feingepulvertes itfatriumamid in kleinen Mengen zugesetzt. Dann
wird die Mischung unter Rückfluß 6 Stunden lang erhitzt. Fach Beendigung der Reaktion wird die Reaktionsmischung
tropfenweise unter heftigem Rühren in Eiswasser gegossen, welches 5 % Schwefelsäure enthält, wobei farblose Kristalle
ausfallen. Die -Kristalle werden durch Filtration gewonnen, mit Wasser gewaschen und unter vermindertem Druck getrocknet.
Dabei erhält man 3,2 Gramm Adamantylacetamidinsulfat.
Elementaranalyse:
Gefunden: C, 59,5? H, 8,6; N, 11,9; S, 6,9 %
Berechnet für die Formel:
: C, 59,72; H, 8,77; N, 11,61; S, 6,64%
Schmelzpunkt: oberhalb 3000C.
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InfrarotSpektrum (ITujol, cm" )
325O (S), 3020 (S), V N_H
1690 (S), VOeH
1090 (S), 1065 (S),
1 Gramm Adamantylacetamidin-HydrochloridjWie egnach Bei spiel
1 gewonnen ist, wird in 10 cm 10%igem Äthanol gelöst.
Dieser Lösung werden tropfenweise 10 cm einer
10%igen wässerigen Lösung von Natriumthiosulfat zugesetzt,
wobei farblose Kristalle ausfallen. Die Kristalle werden durch. Filtration gewonnen, mit Wasser/gewaschen und unter
vermindertem Druck getrocknet. Dabei erh-ält man 1,0 Gramm Adamantylacetamidinthiosulfat.
Elementaranalyse:
Gefunden: C, 57,6; H, 8,3; N, 11,4-; S, 13,1 %
Berechnet für die Formel:
C22H38W4S2O4: G, 57,80; H, 8,49; N, 11,23; S, 12,86 °/o
Schmelzpunkt: 265-2700C unter Zersetzung.
Infrarotspektrum (Nujöl, cm~ )
325O (S), 304-0 (S), VM
1680 (YS), V N=o
II30 (VS), 1110 (VS), 1080 (VS), 1010 (VS)
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Das Virusbekämpfungsvermögen von Adamantylacetamidin-Hydrochlorid,
wie es nach Beispiel 1 gewonnen ist, wurde gegenüber dem new castle disease virus (NDV) bei einem
Versuch in vitro unter Verwendung einer einschichtigen Gewebekultur eines Hühnerembryogewebes wie folgt geprüft.
Eine einschichtige Gewebekultur eines Hühnerembryos wurde mit einer NDV-Lösung gemischt, die eine Konzentration von
128 Hämagglutinin-Aggregationseinheiten aufwies, sowie mit einer wässerigen Lösung einer speziellen Konzentration
von Adamantylacetamidin Hydrochlorid; die Mischung wurde bei 37 C 4-8 Stunden lang bebrütet. Die Konzentration des
nachgebildeten Virus in der Entstehung der Gewebekultur wurde durch die Hämagglutinationereaktion bestimmt.
Konzentration des Adamantyl- Verhinderung einer Veracetamidin Hydrochlorids vielfältigung des NDV
( V g/cm ) : ' in %
500 250 100
* im Verhältnis zum Kontrollexperiment, bei dem kein Adamantylacetamidin
Hydrochlorid zugesetzt war.
Demnach wurde die Virusvervielfältigung in der Gewebekultur, die etwa 250 g/cnr an Adamantylacetamidin Hydrochlorid enthielt,
fast vollständig verhindert.
7 | 95 |
y | 95 |
60 | |
0 |
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Die Verbindungen der Formel I und ihre sauren Additionssalze besitzen, wie gefunden wurde, wertvolle virusbekämpfende
Eigenschaften und sind wertvoll in der Bekämpfung von Viren und durch Viren verursachte Krankheiten bei Menschen und wertvollen Haustieren. Die neuen Verbindungen
nach Formel I und ihre Additionssalze besitzen auch wert volle virusbekämpfende Fähigkeiten in vitro und können
demnach für mancherlei Zwecke benutzt werden, bei denen es sich um Virusinfaktionen verhindernde Vorgänge in vitro
handelt.
Die Verfahren der Anwendung und die verwendeten Dosierungen bei Benutzung der Verbindung I und ihrer sauren Additionssälze
sind die gleichen, wie sie üblicherweise bei virusbekämpfenden Substanzen angewendet werden. Die Ein zelheiten
können leicht durch Fachleute dieses Gebietes entschieden und bestimmt werden.
...10
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Claims (1)
- PATENTANSPRÜCHEin der R, R-, , und R^, die gleich oder ver schieden sein können, 'wasserstoff oder ein Alkyl mit 1 bis 4- Kohlenstoffatomen und η 0 oder 1 bedeuten, sowie deren sauren Additionssalze.Als Verbindung nach Anspruch 1. Adamantylacetamidin-Hydrochlorid.Als Verbindung nach Anspruch 1. Adamantylacetamidin-Sulfat.Als Verbindung nach Anspruch 1. Adamantylacetamidinthiosulfat....11.509 817/1170-11-Verfahren zur Herstellung einer Verbindung
der Formel I:(CH2Jn-C.NHNIL(Din der E, R, und R~ gleich oder verschieden sein können, und Wasserstoff oder ein Alkyl
mit 1-4 Kohlenstoffatomen darstellen, und
η 0 oder 1 ist, und deren Additionssalzen,
dadurch gekennzeichnet, daß man eine Verbindung der Formel II:
R-(IDmit einem niedrigen Alkanol unter wasserfreien Bedingungen in Gegenwart einer Säure unter Bildung des entsprechenden Imino-Äthers rea gieren lässt, anschließend den Imino-Äther in einen niedrigen Alkohol löst und ihn mit Ammoniak zur Reaktion bringt.Verfahren zur Herstellung einer Verbindung der Formel I:NHNH.(I)5 0 9817/1170in der E, R-, und Rp gleiche oder verschiedene Bedeutung haben können, und Wasserstoff oder ein Alkyl mit 1-4 Kohlenstoffatomen darstellen, und η 0 oder 1 ist, und deren saure Additions salzen, dadurch gekennzeichnet, daß man einer Verbindung der Formel II :
R.(II)mit einem Alkaliamid in einem organischen Lösungsmittel unter wasserfreien Bedingungen reagieren lässt und das entstehende Reaktionsprodukt hydrolisiert.509817/1170
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