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Voelrufeinrichtung für Uhren, insbesondere für Enckucksuhren Die Erfindung
betrifft eine Vogelrufeinrichtung für Uhren, mit einem, von einer Schlagwerkseinrichtung
eines Uhrwerks halbstündlich und/oder stündlich ausgelösten, Vogelruf und mit einem,
sich daran anschließenden, weiteren Vogelrufs, insbesondere für Kuckucksuhren.
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Bei derartigen Uhren ist eine Vogeirufeinrichtung erforderlich, die
einerseits insbesondere bei dem sich an den Vogelrufs des kuckucks anschließenden
weiteren Vogelrufs hinsichtlich seiner Stimme und seiner Melodie eine Wiedergabe
ermöglicht, die dem natürlichen Buf eines bestimmten Vogels hinreichend nahekommt,
und die andererseits nach Beendigung des jeweiligen halbstündlichen undgoder stündlichen
Schlages und/oder Rufes vom Uhrwerk folgerichtig ausgelöst werden kann, und die
selbsttätig rege~ tierend ist.
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Es sind Uhren mit Vogelrufeinrichtungen bekannt, bei denen nach Beendigung
des Suckuckrufes z.B. ein Wachtelruf ertönt, dessen Stimme mittels den, bei Suckucksuhren
üblichen, Lippenpfeifen, die von einem Blasebalg mit laft beaufschlagt werden, erzeugt
wird, und bei denen die melodiesynchrone Blasebalgsteuerung häufig von der Steuerung
der Blasebälge der Pfeifen des erateren Rufes, d.h. des Kuckuckrufes, abgenommen
wird.
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Ein, mit derartigen Mitteln erzeugter und in seinem Ablauf gestesurter,
Vogelruf kann, vom Suckuckruf teilweise abgesehen, in Stimmumfang und Melodie häufig
nicht mit einem natürlichen Vogelruf verglichen werden. Insbesondere die starre
und relativ zwangsFeführtes unelastische Steuerung und Betätigung der Blase
bälge
erzeugt im Vergleich zu einem natürlichen Vogelruf vielfach zu harte Töne. Außerdem
ist es bei einem mehrstimmigen Vogelruf erforderlich, daß entsprechend der Stimmenanzahl
entsprechend viele Pfeifen mit Blasebälgen sowie mit Steuermitteln vorgesehen werden
müssen.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, bei Uhren der eingangs genannten
Art, zumindest für den, auf einen Kuckucksruf folgenden, Vogelruf die Vielzahl der
Pfeifen mit Blasebälgen und mit Steuerung zu vermeiden und eine Vogelrufeinrichtung
zu schaffen, die einen, der Natur nahekommenden, Vogelruf ermöglicht, dessen Steuerung
von einem Uhrwerk einfach, übersichtlich und wirtschaftlich betätigt werden kann,
und die sich nach Beendigung des Rufes selbsttätig repetiert.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß mindestens
der, sich an den halbstündlich und/oder stündlich anschließende, Vogelruf von einer
Pfeife erzeugt wird, deren luftröhrenvolumen stufenlos verändert werden kann.
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Das iaftvolumen in einer derartigen Luftröhre einer Pfeife wird dort
in bekannter Weise durch einen axial verschiebbaren Kolben bewirkt, der von einer
Programwalze gesteuert wird. Auch wird die Pfeife in bekannter Weise über einen
Blasebalg mit luft beaufschlagt. Der Antrieb sowohl des Blasebalgs als auch der
Programmwalze kann über ein Feder- oder Gewichtsspeicherwerk oder über ein elektromotorisch
betriebenes Werk erfolgen.
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Insbesondere bei einem elektromotorischen Antrieb einer derartigen
Vogelrufeinrichtung, die im Wesentlichen aus der Pfeife, dem Blasebalg und einem,
über einen Elektrokleinstmotor angetriebene, Programm- oder Steuerwerk besteht,
wobei das Programm- oder Steuerwerk, das einerseits das Luftröhrenvolumen der Pfeife
darch Verschieben eines Kolbens in der Iuftröhre melodienkonforn ändert,
und
andererseite den Blasebalg beaufschlagt, kann zur Auslösung und selbsttätigen Repetierung
der Einrichtung nach der Erfindung in Weiterbildung der Erfindung eine sogenannte
elektrische Wechselsehaltung mit zwei, elektrisch zueinander in Reihe liegenden,
unabhängig voneinander beaufschlagten, Wechselschaltern vorgesehen sein.
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Vorteilhaft bei der Einrichtung nach der Erfindung ist nicht nur der,
durch eine derartige Vogelrufeinrichtung erzielbare, in Stimme und- -Melodie naturnahe,
Vogelruf sondern auch der einfache, überßichtliche und wirtschaftlich zu bewerkstelligende,
Aufbau und Steuerung einer derartigen Vogelrufeinrichtung, die zieh nach Ablauf
der Melodie in einer Wechselwirkung von Programmwalze und mindestens einem Wechselxchalter,selbsttätig
repetierend, mechanisch und elektrisch in eine auslösebereite Ausgangslage zurückführt.
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Wie die Erfindung im Einzelnen gedacht ist, wird an Hand eines usführungsbeispiels
näher erläutert. Es zeigen Fig. 1 eine schaubildliche Ansicht einer, von einem Elektrokleinstmotor
angetriebenen, Vogeliufeinrichtung, die von einem Uhrwerk mit einer Schlagwerkseinrichtung
einer Kuckucksuhr gesteuert wird und Fig. 2 ein Schaltbild einer elektrischen Steuerung
für eine derartige Vogelrufeinrichtung.
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In der Fig. 1 zeigt 1 symbolisch ein Uhrwerk mit einer Schlagverkseinrichtung,
wie es insbesondere in Euckucksuhren Verwendung findet. Bei dieserUhrwerksdarstellung
sind nur die, für die Beschreibung der Erfindung wesentlichen, Teile bezeichnet
oder angedeutet. 2 kennzeichnet eine Platine nit einer dort, angeordneten Vogelrufeinrichtung,
betstehend aus einer Lippenpfeife 3,deren luftröhre 4 durch einen Kolben 5 verändert
werden kann, und der wiederum über einen Steuerhebel 6 konform zu einer,
auf
einer Programm- oder Steuerwalze einprogrammierten, Vogelrufmelodie gesteuert wird.
Die Programm~ oder Steuerwalze 7 wird 9 über ein Getriebe 8 von einem Elektrokleinstmotor
angetrieben.
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10 bezeichnet einen, mit der Pfeife 3 verbundenen, Blasebalg, der
über einen Hebel 11 ebenfalls von einer Nockenscheibe der Programm oder Steuerwalze
7 intermittierend betätigt wird, und der die Pfeife 3 inabesondere im Rhythmus einer
Vogelrufmelodie mit der erforderlichen Luft versorgt.
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Eine derartige Vogelrufeinrichtung ist nach der Erfindung insbesondere
für den, sich an den halbstündlich und/oder stündlich auagelösten, Vogelruf anschließenden,
weiteren Vogelruf vorgesehen, der insbesondere Stinunen- und melodienreich ausgestattet
werden kann.
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Die Steuerung einer derartigen, elektrisch insbesondere aus einer
Batterie angetriebenen, Vogelrufeinrichtung, die einerseits nach Beendigung des.
halbstündlich und/oder stündlich erfolgenden Schlages und/oder Rufes folgerichtig
in Tätigkeit treten nuß, und die andererseits die Vogelrufeinrichtung nach Beendigung
des Rufes in eine auslösebereite Ausgangslage zurückführt, kann in Weiterbildung
der Erfindung derart erfolgen, daß zunächst, während der sogenannten Warnungszeit
der Schlagwerkseinrichtung des Uhrwerks 1, ein Nocken 12, der auf der Minutenwelle
13 angeordnet ist, einen, zuvor über eine Klinke 14 auf einen Hebel 15 zeithaltend
angehobenen, Hebel 15 unter der Klinke 14 in Pfeilrichtung 16 hindurchläuft und
der Hebel 15 unter der Wirkung einer Federkraft 17 in seine Ausgangslage zurückspringt
und eine Kontaktbrücke 18 eines Wechselschalters 21, die mit dem Hebel 15 über ein
nicht naher gezeichnetes Zahnrichtgesperr in Eingriff steht, momentan von der einen
Kontaktkollektorbahn 19 auf eine andere Sontaktkollektorbahn 20 des Wechselschalters
21 umspringt. Der Hebel 15, die Kontaktbrücke 20 mit dem nicht näher gezeichneten
Zahnrichtgesperr sowie die Kollektorbahnen 19 und 20, die den Wechselachalter
21
bilden, können zu einer Baueinheit zusammen gefaßt sein.
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Nach Beendigung des Schlages und/oder eines ersten Vogelrufes, insbesondere
eines Euckucksrufe3, d.h. nachdem ein sogenannter Schöpfer 22 der Schlagwerkseinrichtung
einen Rechen 23 in eine, das Schlagwerk stillsetzende, höchste Position gehoben
hat, daß ein Fallenhebel 24 mit seiner Klinke 25 unter den Rechen 23, wie gezeichnet,
eingefallen ist, gibt ein, mit dem Fallenhe-bel 24 verbundener, auf der Fallenhebelwelle
35 angeordneter, Steuerhebel 36 einen Arbeitskontakt 26 frei, der einen elektrischen
Stromkreis schließt. Der Elektrokleinstmotor 9 läuft an und treibt die Vogelrufeinrichttng,
die auf der Platine 2 angeordnet ist, an. Über die Programm- oder Steuerwalze 7
wird über ein weiteres Räderwerk 27 eine Steuerscheibe 28 mit einem Steuernocken
29 in Pfeilrichtung 30 angetrieben. Der Nocken 29 hebt einen Hebel 31 eines zweiten
Wecbselschalters 32 an und läuft unter diesem hindurch, sodaß der Hebel 31 unter
der Federkraft 33 in seine Ausgangslage zurückspringt und den Wechselschalter 32,
der in Konstruktion und Funktion insbesondere denselben Aufbau aufweist wie der
Wechselschalter 21, momentan umsohaltet. Der elektrische Stromkreis wird unterbrochen
und der Motor 9 und damit die Vogelrufeinrichtung, ausgeschaltet.
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Durch die Umschaltung des Wechsel schalters 32 wird insbesondere zum
Wechselschalter 21 eine Kontaktlage geschaffen, die eine erneute Auslösebereitschaft
darstellt, wenn in Wiederholung des vorgeschriebenen Steuerungsablaufs während der
folgenden Warnung zeit der Fallenhebel 24 wiederum angehoben wird und der Kontakt
26, der bis dahin geschlossen war, ausgeschaltet wird, und wenn danach der Wechselschalter
21 durch erneutes Umschalten des Stromkreises zum Wechselschalter 32 geschlossen
wird, sodaß nur noch zur erneuten Inbetriebsetzung der Vogelrufeinrichtung,die,
auf den Schlag und/oder den Ruf des Kuckucks folgen soll, der Kontakt 26 auszulösen
werden braucht.
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Insbesondere läuft die Programm- oder Steuerwalze 7 zu einer Umdrehung
der Steuerwalze 28 zweimal um. Mit einer, auf der Steuerwalze 28 vorgesehenen, Survenscheibe
34 kann eine mechanische Vogelbewegung als auch eine Türsteuerung an einem Zifferblatt
eines Uhrgehäuses durch Abtasten der Kurvenscheibe 34 vorgenommen werden. So ist
es möglich, daß ein symbolisch im Bereich eines Zifferblattes gezeigter, Vogel in
allen Phasen des Ablaufes eines Vogelrufes räumlich bewegt wird.
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Es liegt im Rahmen der Erfindung, daß anstelle einer elektrischen
Steuerung und/oder eines elektrischen Antriebs einer derartigen Vogelrufeinrichtung
auch eine mechanische Steuerung llndjoder ein mechanischer Gewichts oder Federwerksantrieb
treten kann.
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In der Fig. 2 bezeichnet 12 nochmals den Nocken, der auf der Minutenwelle
13 angeordnet ist, und der zieithaltend den Hebel 15 anhebt und innerhalb des Zeitbereiches
der Warnung der Schlagwerkseinrichtung des Uhrwerks die Kontaktbrücke 18 des Wechselschalters
21 umschaltet, sodaß ein Stromkreis zum zweiten iVechselschalter 32 geschlossen
wird. Der Steuerhebel 36 auf der Welle 35 des Fallenhebels schließt dann, nach Abschluß
des Schlages und/ oder ersten Vogelrufex den Kontakt26, der den Elektroklein@tmotor
9, insbesondere ein Gleichstromkleinstmotor, in Betrieb setzt, und der wiederum
nach Ablauf der Melodie über den Nocken 29 den Wechselschalter 32 umschaltet und
sich stillsetzt.