DE2445880A1 - Verfahren zur enzymatischen isomerisierung von glucose zu laevulose - Google Patents
Verfahren zur enzymatischen isomerisierung von glucose zu laevuloseInfo
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Description
PATENTANWALT DR. HANS-GUNTHER EGGERT1 DIPLOMCHEMIKER
Köln, den 5. September 1974 Eg/pz/124
Rhone-Poulenc S.A., 22 avenue Montaigne, Paris 8e
(Frankreich)
Verfahren zur enzymatisehen Isomerisierung von Glucose
zu Lävulose
Die Erfindung betrifft ein kontinuierliches Verfahren zur
enzymatischen Isomerisierung von Glucose zu Lävulose.
Die Isomerisierung von Glucose zu Lävulose in Gegenwart eines geeigneten Enzyms, das gewöhnlich von Mikroorganismen
stammt, ist bekannt. Im allgemeinen wird bei diesem Verfahren bei einer Temperatur von 5o bis 75°C gearbeitet,
und das Enzym wird in eine (wässrige .) Lösung der umzuwandelnden Glucose eingeführt. Diese Lösung enthält geringe
Mengen eines öder mehrerer Metallsalze als Aktivatoren,
insbesondere Magnesium- und/oder Kobaltsalze. Der optimale pH-Wert liegt bei etwa 8, pflegt jedoch im Laufe der Reaktion
zu fallen. Er wird im allgemeinen entweder durch Zugabe einer Lösung einer alkalisch reagierenden Verbindung,
durch Anwesenheit einer geeigneten Puffersubstanz oder durch Anwesenheit einer unlöslichen oder schwerlöslichen ·
Verbindung, die die entstehende Azidität zu blockieren vermag, beim optimalen Wert.gehalten. Als Beispiele von
unlöslichen oder schwerlöslichen Verbindungen, die sich zum Blockieren der entstehenden Azidität eignen, sind Anionenaustauscherharze
und Erdalkalicarbonate zu nennen.
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Gemäß der Erfindung wurde gefunden, daß die Anwesenheit des Aktivatorkations oder der Aktivatorkationen wesentlich
ist, um eine lange Lebensdauer des Enzyms zu gewährleisten, daß das Enzym mit diesen Aktivatorkationen
assoziiert bleibt, wenn sie an einen aus einem Kationenaustauscher bestehenden Träger gebunden sind, und daß
man unter diesen Bedingungen auf die bei den bekannten Verfahren erforderliche Stabilisierung des pH-Werts des
Eeaktionsgemisches verzichten kann.
Das Verfahren gemäß der Erfindung zur Isomerisierung von Glucose zu Lävulose ist somit dadurch gekennzeichnet,
daß man eine Glucoselösung, insbesondere eine wässrige Glucoselösung der Einwirkung eines geeigneten
Enzyms (Glucose-isomerase) in Gegenwart von aktivierenden Kationen (Magnesium oder Magnesium und Kobalt), die
an einen aus einem Kationenaustauscher bestehenden
Träger gebunden sind, unterwirft.
Bei einer besonderen Ausführungsform der Erfindung wird als Träger für die Aktivatorkationen ein Kationenaustauscherharz
verwendet, das Sulfonsäuregruppen oder Carbonsäuregruppen enthält. Das aktivierende Grundion
ist das Magnesiumkation. Vorzugsweise wird somit das zunächst in der sauren Form vorliegende Harz vorher mit
hydratisiertem Magnesiumoxyd gesättigt. Eine Festlegung
auf diese Theorie ist nicht beabsichtigt, jedoch ist es wahrscheinlich, daß hierbei an die Oberfläche des Harzes
Gruppen der Formel -SOJMg(OE) (bei Sulfonsäureharzen) oder Gruppen der Formel -COO-Mg(OH) (bei Carbonsäureharzen)
gebunden sind. Der Überschuß des Magnesiumoxyds wird anschließend durch Waschen des Harzes mit Wasser,
das mit Magnesiumcarbonat gesättigt ist, entfernt, um die Elution der gebundenen Mg++-Ionen zu vermeiden.
Anschließend mischt man das Enzym oder die das Enzym enthaltenden Zellreste der Mikroorganismen mit dem in
der vorstehend beschriebenen Weise behandelten und
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vorzugsweise abgenutschten Ionenaustauscher. Das hierbei erhaltene Gemisch gibt man in ein Rohr, durch das man
kontinuierlich eine wässrige Glucoselösung leitet. Vorzugsweise hat diese Glucoselösung eine Konzentration
von nicht mehr als 60 Gew.-%. Die Isomerisierungsreaktion wird bei einer.Temperatur von 50 bis 75 C durchgeführt.
Der pH-Wert der Lösung am Austritt des Rohres beträgt 5,0 bis 6,5. Die eingeführte Glucoselösung kann
selbst aktivierende Kationen (insbesondere Mg++ und
Co++) in den für diese Art von Reaktion üblieherweiser
verwendeten Mengen, nämlich in einer Mean ge von 2 bis
200 Teilen Mg++-Kationen pro Million/und 1 bis 100 ppm
Co++-Kationen enthalten. Es ist zu bemerken, daß die
Anwesenheit von Mg++-Ionen in der Ausgangslösung die
Elution der an den Träger gebundenen aktiven Mg+ -Ionen
begrenzt.
Der Umsatz der Glucose in der austretenden Lösung hängt
von der Durchflußmenge der Lösung durch das Reaktionsrohr
ab. Die durch das chemische Gleichgewicht gegebene Grenze für das Verhältnis Glucose beträgt
etwa 50 %. Glucose + Lävulose
Die Erfindung wird durch die folgenden Ausführungsbeispiele weiter erläutert.
Versuch A
30 ml Kationenaustauscherharz mit Carbonsäuregruppen ;
(Amberlite IRC 50, Hersteller Rohm & Haas) werden ;
durch Behandlung mit Salzsäure aktiviert und dann mit i destilliertem Wasser gewaschen. Das Harz wird dann eine j
Stunde mit 60 ml 15%igem wässrigem Magnesiumoxyd in Berührung gehalten, worauf der Überschuß des wässrigen
Magnesiumoxyds durch gutes Waschen des Harzes mit j Wasser, das mit Magnesiumcarbonat gesättigt ist,
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entfernt wird.
Das in dieser Weise behandelte Harz wird abgenutscht und mit 565 mg Glucose-isomerase (Nagase) entsprechend
I960 G.I.U. gemischt. Das Gemisch wird in ein stehendes
Glasrohr eingeführt, das einen Innendurchmesser von 25 nuo hat und von einem Mantel umgeben ist, durch den
Wasser, das von einem Thermostaten bei 60°C gehalten wird, umgewälzt wird.
Durch das mit dem behandelten Harz und dem Enzym gefüllte · Rohr werden stündlich 3 ml einer wässrigen
Lösung geleitet, die 30 Gew.-% Glucose und außerdem pro Liter 0,26 g CoCl2 undo,10 g MgCO5 enthält. Der pH-Wert
der Lösung am Austritt des Rohres beträgt etwa 5»7
und der Umsatz von Glucose zu Lävulose 43 %.
Nach einer Versuchsdauer von 500 Stunden sind die Ergebnisse unverändert. Auch nach einer Versuchsdauer
von 1500 Stunden unter den gleichen Bedingungen liegt
der Umsatz noch bei 22 %.
Versuch B
Zum Vergleich werden 30 ml des gleichen Harzes IRC in der gleichen Weise wie beim Versuch A behandelt,
wobei jedoch anschließend kein Enzym zugesetzt wird. Das behandelte und abgenutschte Harz wird in ein gleiches
Glasrohr wie beim Versuch A gegeben, worauf eine gleiche Glucoselösung unter den gleichen Bedingungen
wie beim Versuch A behandelt wird. Der Umsatz von Glucose zu Lävulose bleibt immer unter 1 %. Die Lösung
hat am Austritt des Rohres einen pH-Wert von 5,5.
Dieser Versuch zeigt, daß beim Verfahren gemäß der Erfindung eine enzymatische Reaktion und keine chemische
Reaktion stattfindet.
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Durch Behandlung mit Salzsäure werden 30 ml Kationenaustauscherharz
mit SuIfonsäuregruppen (Allassion CS)
aktiviert. Anschließend wird es in genau der gleichen Weise und unter den gleichen Bedingungen wie bei dem in
Beispiel 1 beschriebenen Versuch A behandelt, mit
Glucose-isomerase (Nagase) gemischt und zur Isomerisierung von Glucose zu Lävulose verwendet. Gleich zu Beginn
wird ein Umsatz der Glucose von 4-5 % erreicht. Dieser
Umsatz beträgt nach einer Laufzeit von 300 Stunden noch
43 %. Die Reaktionsgeschwindigkeit nimmt anschließend
schneller ab als bei dem in Beispiel 1 beschriebenen Versuch A. Der pH-Wert der Lösung am Austritt des
Reaktionsrohres liegt zwischen 5 und 5»5·
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Claims (1)
- PatentansprücheT. Kontinuierliches Verfahren zur Isomerisierung von Glucose zu Lävulose, dadurch gekennzeichnet, daß man eine Glucoselösung, insbesondere eine wässrige Glucoselösung der Einwirkung einer Glucose-isomerase in Gegenwart von aktivierenden Kationen, die an einen aus einem Kationenaustauscher bestehenden Träger gebunden sind, unterwirft.2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man als aktivierende Kationen Mg++- oder Mg++- und Co +-Kationen verwendet.3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß man als Träger ein Kationenaustauscherharz verwendet, das SuIfonsäuregruppen oder Carbonsäuregruppen enthält.4·. Verfahren nach Anspruch 1 bis $, dadurch gekennzeichnet, ■ daß man das zunächst in der sauren Form vorliegende Harz vorher mit hydratisiertem Magnesiumoxyd sättigt.5. Verfahren nach Anspruch 1 bis 4·, dadurch gekennzeichnet, daß man das mit hydratisiertem Magnesiumoxyd gesättigte Harz mit Wasser, das mit Magnesiumcarbonat gesättigt ist, wäscht, dann mit der Glucose-isomerase oder mit Zellresten von Mikroorganismen, die dieses Enzym enthalten, mischt und die umzuwandelnde Glucoselösung über das erhaltene Gemisch leitet.6. Verfahren nach Anspruch 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß man eine Glucoselösung mit einer Konzentration von nicht mehr als 60 Gew.-% verwendet.7· Verfahren nach Anspruch 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß man eine Glucoselösung verwendet, die aktivierende Kationen enthält.509814/0888δ. Verfahren nach Anspruch 1 bis 7 > dadurch gekennzeichnet, daß man eine Glucoselösung verwendet« die 2 bis 200 ppm Mg^-Kationen und 1 bis 100 ppm Co++-Kationen enthält.9. Verfahren nach Anspruch 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß man die Isomerisierungsreaktion der Glucose bei einer Temperatur von 50 bis 75°C durchführt.509814/0888
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