DE2443672C3 - Verfahren und Vorrichtung zur stabilen Kompensation magnetischer Störfelder - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zur stabilen Kompensation magnetischer StörfelderInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur stabilen Kompensation magnetischer Störfelder, die bei einer
Aufmagnetisierung eines Aggregates aus Stahl durch
fo die Vertikalkomponente des magnetischen Erdfeldes in
der Umgebung des Aggregates erzeugt werden, bei dem durch mindestens einen Kompensationsmagneten im
Aggregat ein magnetisches Kompensationsmoment eingestellt wird, das dem durch die Vertikalkomponente
6s des Erdfeldes im Aggregat induzierten magnetischen
Moment entgegengerichtet ist und bei dem das Aggregat anschließend in Anwesenheit der Vertikalkomponente des magnetischen Erdfeldes sowie der in
ihrer Kompensationsstellung befindlichen Kompensationsmagneten mit einem magnetischen Wechselfeld
abklingender Amplitude behandelt wird. Die Erfindung betrifft ferner eine Vorrichtung zum Durchführen des
obigen Verfahrens.
Ein derartiges Verfahren und eine derartige Vorrichtung sind aus der DE-PS 9 77 886 bekannt.
Bei diesen bekannten Verfahren zur Erzielung quasi-amagnetischen Verhaltens ferromagnetischer
Körper in einem magnetischen Feld wird der ferromagnetische Körper mit mindestens einem Permanentmagneten versehen, dessen magnetisches Moment dem
durch dieses Magnetfeld induzierten Moment des ferromagnetischen Körpers entgegengesetzt ist. Aus
der gleichen Druckschrift ist ferner bekannt, den ferromagnetischen Körper und den mit ihm verbundenen Permanentmagneten abklingenden magnetischen
Wechselfeldern zu unterwerfen. Dieses Verfahren hat sich insbesondere gut bewährt bei der Kompensation
sogenannter amagnetischer Aggregate. Man versteht darunter Aggregate weitgehend amagnetischer Bauweise, also z. B. Brennkraftmaschinen oder Eiektromaschinen in amagnetischen Gehäusen, wie sie tür den
Einbau in Schiffe oder Panzer häufig vorgesehen werden.
Wegen der Gefahr der Auslösung von Magnetminen oder anderen magnetisch gesteuerten Waffen ist es oft
notwendig, die Störung des magnetischen Erdfeldes in der Umgebung solcher Fahrzeuge, hervorgerufen von
durch das Erdfeld magnetisierten Stahlteilen dieser Fahrzeuge, möglichst gering zu halten. Aus Gründen,
die in der DE PS 9 77 886 eingehend erläutert sind, spielt dabei die Vertikalkomponente des magnetischen
Erdfeldes eine ausschlaggebende Rolle. Besondere Maßnahmen zur Unterdrückung der von der vertikalen
Erdfeldkomponente durch stählerne Bauteile hervorgerufenen magnetischen Störfelder erweisen sich daher
häufig als notwendig.
Bei den obengenannten Maschinen mit Gehäusen aus amagnetischem Material ging man dabei so vor, daß
man jedes einzelne ferromagnetische Maschinenteil, wie etwa Zuganker, Zylinderkopfschrauben und dergleichen vor dem Einbau in das amagnetische Gehäuse
gemäß dem obengenannten Patent kompensierte. Dazu wurde ein zu kompensierendes Teil zunächst im Nullfeld
entmagnetisiert um jede eventuell vorhandene permanente Magnetisierung zu entfernen. Das Nullfeld wurde
aufgebaut, indem man durch das entsprechend dimensionierte Gegenfeld einer Drahtschleife das magnetische Erdfeld in der Umgebung des Teiles zum
Verschwinden brachte. Am Teil wurde sodann ein Permanentmagnet angebracht, dessen magnetisches
Moment dem von der Vertikalkomponente des Erdfeldes im Teil induzierten Moment entgegengerichtet war und der häufig so dimensioniert war, daß eine
Überkompepsation stattfand. Anschließend setzte man das Teil, während es sich in seiner normalen Lage
innerhalb des magnetischen Erdfeldes befand, dem Einfluß eines abklingenden magnetischen Wechselfeldes aus, das die Wirkung späterer mechanischer
Erschütterungen des Teiles vorwegnahm. Unter dem Einfluß dieses abklingenden Wechselfeldes änderte sich
bei gleichzeitiger Einwirkung der Vertikalkomponente des Erdfeldes die permanente Magnetisierung des
Teiles in Richtung auf die Idealisierungskurve hin, wurde also größer, so daß mit dem jetzt erreichten
stabilisierten Wert der Magnetisierung eine annähernde Kompensation durch den F <rtnanent magneten erfolgte.
War die Kompensation noch nicht ausreichend, so wurde die Behandlung im abklingenden magnetischen
Wechselfeld mit einer etwas größeren Anfangsamplitude des Wechselfeldes wiederholt Dabei mußte nur
s sichergestellt sein, daß die Anfangsamplitude in jedem Fall groß genug war, um den höchsten beim Betrieb der
Teile zu erwartenden mechanischen Erschütterungen zu entsprechen. Die auf diese Weise mit hoher Stabilität
kompensierten Teile wurden anschließend in das
ι ο amagnetische Gehäuse eingebaut
Bei weitgehend aus Stahl bestehenden Aggregaten mit einem Gehäuse aus Stahlguß konnte eine stabile
Kompensation des von der Vertikalkomponente des Erdfeldes induzierten magnetischen Momentes noch
nicht erfolgreich durchgeführt werden. Eine weitere Schwierigkeit bestand darin, daß das bekannte Kompensationsverfahren eine genaue Kompensation nur für
eine bestimmte geographische Breite möglich machte wegen der mit Änderung der geographischen Breite
verbundenen Änderung der vertikalen Komponente des Erdfeldes. Schwierigkeiten erwuchser. *uch aus dem
Umstand, daß sich bei der Behandlung von Aggregaten im abklingenden magnetischen Wechselfeld eine zusätzliche Magnetisierung in horizontaler Richtung einstellen
konnte, die auf den Einfluß der Horizontalkomponente des magne;schen Erdfeldes zurückzuführen war.
Die Herstellung magnetischer Nullfelder ist unter anderem aus der US-PS 38 01 877 bekannt. Aus dem
DE-GM 17 49 103 ist es bekannt, die Wirkung eines
Permanentmagneten durch Verändern des Abstandes des Permanentmagneten von dem zu beeinflussenden
Gegenstand oder durch Verändern eines magnetischen Nebenschlusses an den Permanentmagneten einstellbar
auszubilden. Aus der Zeitschrift Metaliwirtschaft, 1941,
Seiten 911 —915 ist es bekannt, ein Aggregat während
der Behandlung in einem abklingenden Magnetfeld um eine vorgegebene Achse zu drehen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren und eine Vorrichtung gemäß der eingangs
definierten Gattung zu finden, mit deren Hilfe die stabile Kompensation der von der Vertikalkornponente des
Erdfe'.jes hervorgerufenen magnetischen Störfelder auch bei wechselnden geographischen Breiten möglich
wird. Dies soll insbesondere auch für solche Aggregate
gelten, die ausschließlich oder weitgehend aus ferro·
magnetischem Material bestehen und ein Gehäuse aus ferromagnetischem Material besitzen.
Die Aufgabe wird gelöst durch ein Verfahren, das gemäß Patentanspruch 1 gekennzeichnet ist und durch
eine Vorrichtung, die gemäß einem der Patentansprüche 7—10 gekennzeichnet ist
Die Einstellbarkeit der kompensierenden Wirkung der angebrachten Kompensationsmagnete ermöglicht
in 2wei/'.jber Hinsicht die Anpassung der Kompensa
tion an unterschiedliche geographische Breiten. Sie
macht zum einen mßjüch, daß die bei den jeweiligen
geographischen Breiten erforderliche kompensierende Wirkung der Kompensationsmagnete ermittelt zum
anderen, daß sie realisiert werden kann.
Ao Die unzulässige zusätzliche Magnetisierung in horizontaler Richtung bei der Behandlung der Aggregate im
abklingenden magnetischen Wechselfeld entfällt ganz aufgrund der Aufhebung der Horizontelkomponente
des magnetischen Erdfeldes während der Behandlung.
fts Vorteilhafte Ausgestaltungen erfährt die Erfindung in
den Patentansprüchen 2—6 sowie 11.
Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in der Zeichnung dargestellt und werden im folgenden näher
beschrieben. Es zeigt im einzelnen
F i g. 1 eine schematische Darstellung der Kompensation eines Aggregates,
F i g. 2 einen Kompensationsmagneten mit veränderlichem Abstand,
F i g. 3 einen Kompensationsmagneten mit veränderlichem Nebenschluß.
In F i g. t wird die Kompensation der von der
Verteilerkomponente 4 des magnetischen Erdfeldes in einem Aggregat I induzierten magnetischen Momente
vereinfacht dargestellt. Unter Aggregat I soll eine Brennkraftmaschine mit Gehäuse aus ferromagnetischem Material verstanden werden. In der vorderen
Gehäusewand 2, auf die sich unsere Betrachtung zunächst beschränken soll, wird von der vertikalen
Erdfeldkomponente 4 das magnetische Moment 3 induziert. Ein ringförmiger Kompensationsmagnet 10
ist oberhalb des Aggregates I angebracht und kann opmäß Pfpil 5 pntlanu Her Bahn fi in vertikaler Rirhtiino
σ - - υ t/
bewegt werden. Nach einer gleichwertigen Alternative ist der Kompensationsmagnet 10 fest angebracht, und
seine kompensierende Wirkung wird variiert, indem man einen Nebenschluß zum Kompensationsmagnet
verändert. Kompensationsmagnet 10 wird repräsentiert durch das magnetische Moment 7. Er induziert im
oberen Teil der Gehäusewand 2 ein magnetisches Gegenmoment 8, das dem Moment 3 entgegengerichtet
ist. Je näher Kompensationsmagnet 10 an die Gehäuseoberfläche 9 herangeführt wird oder je schwächer ein
Nebenschluß zum Kompensationsmagnet eingestellt wird, um so größer wird der magnetisierte Bereich 16
der Gehäusewand und um so größer der Betrag des magnetischen Gegenmomentes 8, so daß eine Kompensation und ebenso auch eine Überkompensation des
Momentes 3 durch das Gegenmoment 8 möglich wird. Gegenmoment 8 und das von ihm zu kompensierende
Moment 3 liegen geometrisch mit ihren Schwerpunkten sehr nahe beieinander, da das Gegenmoment in die
Gehäusewand hinein verlegt wurde. Auf diese Weise wird eine gute Übereinstimmung der Verläufe des
kompensierenden und des zu kompensierenden Magnetfeldes erreicht. Das bedeutet aber eine hohe Güte
der Kompensation. Durch weitere Konipensaiionsmagnete 11, 12, 13 können in gleicher Weise auch die
übrigen Gehäusewände kompensiert werden.
Die Ausbildung eines magnetischen Störfeldes bzw. dessen Kompensationsgrad gk wird von einem Differenzmagnetfeldmesser 14 mit dem Sonderpaar 15
überwacht. Der Abstand / des Sonderpaares 15 vom Gehäuse des Aggregates 1 muß mindestens so groß sein,
daß dieses am Sondenort wie ein magnetischer Dipol wirkt. Dafür reicht im allgemeinen ein Abstand /aus, der
dem l'/2fachen der Gehäusehöhe entspricht. Der Kompensationsgrad versteht sich als
nk =
Hl(Vn
mit /injtomp = Störfeld mit Kompensation und
H„ = Störfeld ohne Kompensation.
Die Kompensation eines ganzen Gehäuses kann nun in folgender Weise durchgeführt werden. Zunächst
werden nach erfolgter Entmagnetisierung des Gehäuses im Nullfeld die Kompensationsmagneten 10,11,12,13
am Gehäuse angebracht und auf einen bestimmten, relativ weiten Abstand von der Gehäuseoberfläche 9
eingestellt. Es folgt eine Behandlung im abklingenden magnetischen Wechselfeid einer weiten, um das
Gehäuse gelegten Stromschleife, die in Fig. I der
Einfachheit halber nicht dargestellt ist. Das Gehäuse ist dabei gleichzeitig dem Einfluß des magnetischen
Erdfeldes ausgesetzt. Nach der Wechselfeldbehandlung, durch die in die Gehäusewände gegenüber den
ursprünglichen Gegenmomenten 8 vergrößerte Gegen momente eingealtert worden sind, wird der Kompensa
tionsgrad ermittelt. Anschließend werden die Kompensationsmagneten auf einen geringeren Abstand gebracht, die Wechselfeldbehandlung wird wiederholt und
erneut der Kompensationsgrad gemessen. Dies kann mehrmals durchgeführt werden, bis der gewünschte
Kompensationsgrad erreicht ist.
In der beschriebenen Weise kann auch ein Diagramm
hergestellt werden, in dem der bei den jeweiligen Abständen erreichte Kompensationsgrad über den
Abständen der Kompensationsmagneten vom Gehäuse aufgetragen ist. Die Herstellung eines solchen Diagramms empfiehlt sich immer bei der Kompensation des
Prntntyn« eines Aggregates, wenn anschließend rlie
Kompensation einer Anzahl weiterer Aggregate glei eher Bauart durchgeführt werden soll. Zweckmäßiger
weise wird man im Diagramm auch Werte aufnehmen, die einer Überkompe.nsation des Aggregates entsprechen.
Im folgenden soll gezeigt werden, wie man in vielen
Fällen sich mit einer Kompensation des leeren Gehäuses eines Aggregates begnügen kann, wobei
durch rWn anschließenden Einbau der ferromagneti
sehen Bauteile sich der Kompensationsgrad nicht wesentlich ändert. Für die ins Gehäuseinnere einzubauenden Teile macht sich ein Abschirmeffekt in doppelter
Weise bemerkbar, der sich aus Wandstärke, Außenabmaßen und Werkstoffpermeabilität des Gehäuses
berechnen läßt: zum einen wird das magnetische Erdfeld im Gehäuseinneren abgeschwächt, zum anderen wird
die Wirkung des vom restlichen Erdfeld induzierten magnetischen Momentes der eingebauten Teile nach
außen abgeschwächt. Darüber hinaus wird der die Gehäusewand durchdringende Anteil der vertikalen
Erdfeldkomponente im Gehäuseinneren weiter geschwächt durch das Kompensationsfeld der Kompensa
tionsmagneten 10,11,12,13. Durch geschickte Auswahl
von Zahi, GroGe, und Abstain! der Kuiiipeittaiiuiisiiiagneten 10,11,12, 13 von der Gehäuseoberfläche 9 und
von Gehäuserand kann bewirkt werden, daß gleichzeitig mit der Erzielung eines guten Kompensationsgrades
der magnetischen Störfelder in der Umgebung des leeren Gehäuses die Vertikalkomponente des Erdfeldes
im Inneren des Gehäuses bis auf einen unbedeutetenden Rest reduziert wird. Ist dies der Fall, so können nach
erfolgter Kompensation des leeren Gehäuses eines Aggregates die vorher im Nullfeld entmagnetisierter
weiteren Bauteile ins Gehäuse eingebaut werden, ohne daß sich eine nennenswerte Änderung des Kompensationsgrades einstellt
Der horizontale Abstand der Kompensationsmagneten vom Gehäuserand ist maßgebend dafür, ob ein
Kompensationsmagnet mehr zur Schwächung des Erdfeldes im Gehäuseinneren beiträgt oder ob er einen
größeren Beitrag zur Kompensation des vom Erdfeld induzierten magnetischen Momentes des Gehäuses
leistet Ist der horizontale Abstand vom Gehäuserand groß, befindet sich also der Kompensationsmagnet
mehr über dem mittleren Bereich der Gehäuseoberfläehe 9, so Gefeit er einen größeren Beitrag zur
Schwächung des noch durch die Gehäusewand tretenden Anteils des magnetischen Erdfeldes. Befindet sich
dagegen der Kompensationsmagnet mehr über den
Rsndbereichen der Gehäuseoberfläche, so ist der
Beitrag zur Kompensation des magnetischen Momentes
des Gehäuses größer, weil sich hier ein größerer
ummagnetisierler Bereich 16 in der Gehäusewand
einstellt.
Gelingt es bei bestimmten Typen fenomagnetischer
Motorgehäuse nicht, das Innere des kompensierten let*; m Gehäuses von der Verikalkomponente des
magnetischen Erdfeldes frei zu halten, so muß das ganze Aggregat nach dem F.inbiiu der Feile in das Gehäuse ι
unter F.rdfeldeinfliiß in einem abklingen Ivn Wechselfeld
behandelt werden. Damit dabei von dem durch die
Gehausewände durchgr' ilenden magnetischen KnMeId
in die beweglichen leiie. wie Kurbclwellctt und dgl.
quer /u deren I 'rehachse keine permanenten Magnet
pole eingi'altert weiden, die spatel im Hclneb
magnetische Weehselfeldcr /ur I'»Ige halten, w· ;\l'"i
wahrend der νΛ■ cchsclfeldbeliandlung die beweglichen
11 ilc in laiu-N.liner Dri'hhi'wci-'uni' Behälter· In den
nicht beweglichen teilen und in den beweglichen ' /ilen
in RichtuiH' ihn ι I )rchachse wird hei der Behandlung im
abklingenden Wechselfeld eine zusätzliche permanente Magnetisierung hervorgerufen, die das Störfeld in der
Umgebung des Aggregate'· verstärkt, d.h. eine bestimmte
linterkompensation zur Folge hat Ist fur das
leere Gehäuse das obenerwähnte Diagramm der
Abhängigkeit des Kompensationsgrades von den Abständen der Kompensationsmagneten von der
Gehäuseoberflache 9 aufgenommen worden, so kann
jetzt e η solcher Abstand der Kompensationsmagnete :
g wi'hlt werden, der bei leerem Gehäuse eine
Überkompensation ergeben hätte, welche gerade der o. g I'nterkompensation entspricht. Damit war das
leere Gehäuse gerade so weit überkompensiert, daß nach Einbau der Maschinenteile und nach Behandlung ?-■
im abklingenden magnetischen Wechselfeld eine optimale
Kompensation des Aggregates erreicht wird.
Das bisner Gesagte gilt für den Einsatz der kompensierten Aggregate bei konstanter geographi
scher Breite. Ändert sich diese im Laufe des Einsatzes t
der Aggregate, etwa bei Schiffen, so muß auch die damit
verbundene Änderung der Vertikalkomponente des magnetischen trdleldes berücksichtigt werden, uas
kann in folgender Weise geschehen. Man führt die magnetische Kompensation und anschließende Behänd- .»>
iung im abklingenden magnetischen Wechselfeld für ein Aggregat nicht nur unter dem Einfluß des magnetischen
Erdfeldes durch, sondern wiederholt die Vorgänge, wobei man in den Grenzen der beim Einsatz zu
erwartenden Werte die Vertikalkomponente des <o magnetischen Erdfeldes künstlich variiert Man ermittelt
auf diese Weise für eine Reihe verschiedener Werte des magnetischen Erdfeldes die zugehörigen Abstände der
Kompensationsmagneten von der Gehäuseoberfläche 9 für optimale Kompensation. Trägt man in einem
Diagramm die ermittelten Abstände über den zugehörigen Werten der Vertikalkomponente des magnetischen
Erdfeldes auf. so kann man dem Diagramm beim Einsatz
in anderen geographischen Breiten die notwendigen Abstände der Kompensationsmagneten für optimale ^o
Kompensation entnehmen.
Bei Behandlung eines Aggregates im abklingenden magnetischen Wechselfeld ist allgemein darauf zu
achten, daß kein von der Horizontalkomponente des magnetischen Erdfeld herrührendes magnetisches Moment eingeaiteri wird. Dies kann vermieden werden
durch Kompensation der Horizontalkomponente des magnetischen Erdfeldes mit Hilfe einer Spule, einer
Kah·· !schlcife o. ä.. oder aber dadurch, daß das Aggregat
während der magnetischen Behandlung auf einer Plattform in ständiger Drehung gehalten wird.
Cig. 2 zeigt einen Kompensationsmagneten 10.
dessen Abstand von der Gehäuseoberfläche 9 \ erändert werden kann. Sein wesentlichster Bestandteil ist ein
ringförmiger Permanentmagnet 20, der in axialer Richtung magnetisiert ist und dessen Bohrung ausgefüt-'H
ist mit einer Gewindebuchse 21 aus Messing Am oberen I Imfang des teilweise geschnitten dargestellten
Permanentmagneten 20 ist eine Skala 22 angebracht. Pi-imanen:ir,,ignei 2t) ist mit Hilfe der Buchse 21 auf
einen Gewindebolzen 2], ebenfalls aus Messing,
aufgeschraubt, der seine scits starr mit der Gehäuse
w.iiid 24 verbunden ist l'iiic Kontermutter 25 mit
/.wiseheiilagscheihe 2(i ermöglicht das Fixieren des
Permiinentmagne1·!! 20 in der gewünschten Lage. Am
■ 'deren Teil des Gewindebolzens 23 ist ein Streifen 27
plan bearbeitet und nut einer Skala 28 verschen worden. Mit Hilfe des Gewindesund der beiden Skalen 22 und 29
läßt sich der Permanentmagnet 20 auf jeden beliebigen Abstand von der Gehäuseoberfläche 9 genau und
reproduzierbar einstellen. Ahnliche Ergebnisse lassen sich auch mit einem stabförmigen Permanentmagneten
erzielen, wenn man diesen an seiner Außenseite mit einem Gewinde versieht und in einem am Gehäuse des
Aggregates ang"l'r iehten Rohr aus nicht ferrornagnetischcm
Material gleiten läßt, das an seiner Innenseite ein Gewinde besitzt.
!■"ig. i stellt die Alternative dar. >ημ der statt des
Abstandes zwischen Kompensationsmagnet und Gehäuseoberfläche 9 der magnetische Nebenschluß des
Kompensationsmagneten 29 verändert wird und die in allen zuvor beschriebenen Beispielen sinngemäß eingesetzt
werden kann. Ein stabförmiger Permanentmagnet 30 ist sicher fixiert im Inneren eines Messingrohres 31,
das seinerseits starr mit der Gehäusewand 24 verbunden ist. Die Außenseite des Messingrohres 31 trägt ein
Gewinde, in das ein teilweise geschnitten gezeichnetes Rohr 32, aus ferromagnetischem Material hoher
Permeabilität eingeschraubt ist. Die Länge des Roh: ;s 32 entspricht etwa der Länge der Permanentmagneten
}\]. Am oberen umfang des Rohre* 32 im cmc Skala jj
angebracht. In die Außenseite des Messingrohres 31 ist ein planer Streifen 34 eingearbeitet, der eine Skala 35
trägt. Mit Hilfe des Gewindes läßt sich das Rohr 32 sehr feinfühlig über den Permanentmagneten 30 hinweg
verschieben. Dabei nimmt das nach außen zur Wirkung kommende magnetische Moment des Permanentmagneten
30 ab, bis sich Permanentmagnet und Rohr 32 exakt gegenüberstehen, bis also das Rohr 32 einen
vollen Nebenschluß des Permanentmagneten 30 darstellt und das magnetische Moment des Kompensationsmagneten 29 sein Minimum erreicht Die Einstellung des
magnetischen Nebenschlusses läßt sich jeweils sehr genau an den beiden Skalen 33, 35 ablesen. Einen
ähnlich wirkenden Kompensationsmagneten kann man auch mit einem ringförmigen Permanentmagneten
realisieren, wenn man in dessen Innerem einen ferromagnetischen Gewindebolzen als magnetischen
Nebenschluß vorsieht
Es ist keineswegs immer erforderlich, alle Kompensationsmagneten mit variablem magnetischem Moment
auszustatten. Häufig genügen einige oder ein einziger
Kompensationsmagnet mit variablem magnetischem Moment, während die restlichen Kompensatk>üsmagneten ein festes magnetisches Moment aufweisen können.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen 130 223/153
Claims (11)
1. Verfahren zur stabilen Kompensation magnetischer Störfelder, die bei einer Aufmagnetisierung
eines Aggregates aus Stahl durch die Vertikalkomponente des magnetischen Erdfeldes in der Umgebung des Aggregates erzeugt werden, bei dem durch
mindestens einen Kompensationsmagneten im Aggregat ein magnetisches Kompensationsmoment
eingestellt wird, das dem durch die Vertikalkomponente des Erdfeldes im Aggregat induzierten
magnetischen Moment entgegengerichtet ist und bei dem das Aggregat anschließend in Anwesenheit der
Vertikalkomponente des magnetischen Erdfeldes sowie der in ihrer Kompensationsstellung befindlichen Kompensationsmagneten mit einem magnetischen Wechselfeld abklingender Amplitude behandelt wird, dadurch gekennzeichnet, daß
nach einer Entmagnetisierung des Aggregates (1) in einem magnetischen Nullfeld mindestens ein Teil der
Kompensationsmagneten (10, 11, 12, 13) am Aggregat derart angebracht werden, daß die
kompensierende Wirkung der angebrachten Kompensationsmagneten (10, U, 12,13) entweder durch
Verändern des Abstandes von der Oberfläche (9) des Aggregates (1) oder durch Verändern eines magnetitchen Nebenschlusses (32) an dem Kompensationsmagneten einstellbar wird und daß während der
Behandlung im abklingenden magnetischen Wechtelfeld die Horizontalkomponente des magnetischen
Erdfeldes durc: ein Gegenfeld aufgehoben wird.
2. Verfahren nach Anspruch ', dadurch gekennzeichnet, daß das Aggregat aus einem leeren
Gehäuse besteht, daß die seiche Lage der
Kompensationsmagneten (10, 11, 12, 13) derart ausgewählt wird, daß gleichzeitig mit der optimalen
Kompensation aer Störfelder in der Umgebung des Aggregates ein im wesentlichen von der Vertikallcomponente des magnetischen Erdfeldes freigehaltenes Gehäuseinneres erreicht wird, in das nach
Behandlung im abklingenden magnetischen Wechlelfeld in einem magnetischen Nullfeld entmagnetisierte Bauteile eingebaut werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das leere Gehäuse des Aggregates (1)
bei verschiedenen Einstellungen der Kompensalionsmagneten (10, M, 12, 13) einer Behandlung
unter abklingendem magnetischen Wechselfeld in Anwesenheit der Vertikalkomponente des magnetischen Erdfeldes (4) ausgesetzt wird.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß anschließend die weiteren Bauteile des
Aggregates eingebaut werden und daß Kompensation und Wechselfeldbehandlung wiederholt werden,
iachdem zuvor durch eine entsprechende Einstellung der Kompensationsmagneten (10, II, 12, 13)
Cine Überkompensation bewirkt worden war, die die Unterkompensation aufgrund des Einbaus der
Sauteile gerade aufhebt.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß während der Behandlung des Aggregates (1) mit ins Gehäuse eingebauten Bauteilen die
drehbaren Bauteile unter langsamer Rotation gehalten werden.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1—5, dadurch gekennzeichnet, daß während der Behandlung im abklingenden magnetischen Wechselfeld das
Aggregat sich auf einer langsam um eine vertikale Achse rotierenden Plattform befindet
7. Vorrichtung mit an einer Gehäusewand eines Aggregates befestigten Kompensationsmagneten
zur Durchführung des Verfahrens nach einem der Ansprüche 1—6, dadurch gekennzeichnet, daß die
Kompensationsmagneten (10, U, 12,13) jeweils aus
einem ringförmigen, an seiner Innenseite mit einem Gewinde versehenen Permanentmagneten (2^) mit
axialer Magnetisierung bestehen, dessen Lage auf einem in der Gehäusewand (24) befestigten Gewindebolzen (23) aus amagnetischem Material durch
Verdrehen des Permanentmagneten einstellbar ist
8. Vorrichtung mit an einer Gehäusewand eines Aggregates befestigten Kompensationsmagneten
zur Durchführung des Verfahrens nach einem der Ansprüche 1—6, dadurch gekennzeichnet, daß die
Kompenscitionsmagneten (10,11,12,13) jeweils aus
einem stabförmigen Permanentmagneten mit axialer Magnetisierung bestehen, dessen Lage in einem
Rohr aus amagnetischem Material einstellbar ist
9. Vorrichtung mit an einer Gehäusewand eines Aggregates befestigten Kompensationsmagneten
zur Durchführung des Verfahrens nach einem der Ansprüche 1—6, dadurch gekennzeichnet daß die
Kompensationsmagneten (10, U, 12,13) jeweils aus einem stabförmigen Permanentmagneten (30) mit
axialer Magnetisierung bestehen, der in einem amagnetischen, in der Gehäusewand (24) des
Aggregates (1) befestigten Rohr (31) fixiert ist, dessen Außenseite ein Gewinde aufweist auf das ein
Rohrstück (32) aus ferromagnetischem Material aufgeschraubt ist dessen Lage zum Permanentmagneten durch Verdrehen des Rohrstückes einstellbar
ist
10. Vorrichtung mit an einer Gehäusewand eines Aggregates befestigten Kompensationsmagneten
zur Durchführung des Verfahrens nach einem der Ansprüche 1—6, dadurch gekennzeichnet, daß die
Kompensationsmagneten (Ii), U, 12,13) jeweils aus
einem ringförmigen Permanentmagneten mit axialer Magnetisierung bestehen, der mit dem Gehäuse des
Aggregates in fester mechanischer Verbindung steht und der in seinem Inneren ein Gewinde aufweist, in
das ein ferromagnetischer Bolzen eingeschraubt ist, dessen Lage zum Permanentmagneten durch Verdrehen des Bolzen einstellbar ist.
11. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 7—10
dadurch gekennzeichnet, daß eine oder mehrere Skalen (28, 35; 22, 33) vorgesehen sind, die die
Ablesung der Einstellung des Kompensationsmagneten (10,11,12,13) ermöglichen.
Priority Applications (8)
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