DE2439923B2 - Verfahren zum fixieren von enzymen auf einem traegermaterial - Google Patents
Verfahren zum fixieren von enzymen auf einem traegermaterialInfo
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Description
Die Erfindung betrifft die in den Ansprüchen definierten Gegenstände.
Bekanntlich ist die technische Verwertbarkeit von Enzymen eingeschränkt durch die Unbeständigkeit der
Enzyme, durch die häufig benötigten großen Mengen an Enzym und infolgedessen durch die hohen Gestehungskosten.
Um die Enzyme rationeller auswerten zu können, wurde bereits versucht, sie auf Trägermaterialien zu
immobilisieren, und zwar durch Adsorption, Einschluß in unlösliche Gele, Vernetzung oder durch Ausbildung
kovalenter Bindungen zwischen Träger und Enzym. Diese letztere Arbeitsweise ist die häufigste, auf Grund
der Eigenschaften der dabei erhaltenen Enzymderivate; allgemein wird hierzu ein in Wasser löslicher oder
unlöslicher Träger und das Enzym in einem vollständig oder teilweise wäßrigen Medium bei einer Temperatur
unterhalb 500C und bei einem pH-Wert, bei welchem
das Enzym beständig und aktiv ist, miteinander in Berührung gebracht.
Die Fixierungsreaktion verläuft jedoch langsam, es treten während dieser Reaktion Adsorptionserscheinungen
auf, die erhaltenen Komplexe Träger-Enzym sind noch nicht ausreichend beständig und ihre Aktivität
ist gering. Außerdem konkurrieren im Verlauf der Fixierungsreaktion häufig die Enzymmoleküle und die
Wassermoleküle beim Besetzen der reaktionsfreudigen Stellen des Trägermaterials; hierdurch wird die Menge
an fixiertem aktivem Enzym eingeschränkt.
Aufgabe der Erfindung ist es, diese Nachteile zu vermeiden und mit Hilfe einer raschen Fixierungsreaktion
ohne besondere Bedingungen hinsichtlich des pH-Wertes Träger-Enzym Komplexe zu erhalten, auf
denen eine größere Menge aktives Enzym fixiert ist und die den üblichen Denaturierungsfaktoren wie Aufbewahren,
Temperatur und pH-Wert widerstehen und außerdem aktiver sind als die bekannten Komplexe,
Erfindungsgemäß werden Enzyme auf Trägermaterialien in wasserfreiem organischem Medium bei einer
Temperatur von 30 bis 1200C fixiert. Für dieses Verfahren kommen folgende Enzyme in Frage:
a) Oxydoreduktasen wie Glukoseoxydase, Glutamin säuredehydrogenase, Äpfelsäuredehydrogenase.
Milchsäuredehydrogenase, Peroxydase und Kataiase;
b) Transferasen wie Aspartat-aminotransferase, Hi staminmethvltransferase, Glvcin-arninotransferas«
Aspartat-acetyltransferase, ε-Lysin-acetyltransferase,
Hexokinase und Fructokina.se;
c) Hydrolasen wie Lipase, Phospholipase, Acetylcholinesterase,
Pectinase, Phosphatase, α- und 0-Amyläse, Maltase, Cellulase, Invertase, Acylase, Pepsin,
Papain, Rennin, Trypsin, Chymotrypsin, Asparaginase, Urease, Arginase und Ribonuclease;
d) Lyasen wie Aspartat-decarboxylase, Glutamat-decarboxylase,
Malatsynthase, Citratlyase, Fumarat-
[o hydratase;
e) Isomerasen wie Alaninracemase, Methioninracemase,
Glutamatracemase, Lactatracemase und Glukosephosphat-isomerase;
f) Ligasen wie Asparagin-synthetase, Glutamin-syns
thetase, Glutathion-synthetase und Pyruvat-synthe-
tase.
Das eingesetzte Trägermaterial kann anorganisch, organisch oder gemischt anorganisch-organisch sein
und ist in organischem Medium unlöslich; es muß aktiv sein, das heißt eine oder mehrere funktionell Gruppen
besitzen, die mit anderen Gruppen wie Amino-. Carboxyl-, Sufhydril- oder Hydroxylgruppen, über
welche die Enzyme sich bekanntlich fixieren können.
2s reagieren. Besitzt das Trägermaterial selbst nicht diese
funktioneilen Gruppen, so muß es in diesem Sinne aktiviert werden.
Als Trägermaterial kommen in Frage: Backstein, Kieselsäure bzw. Kieselerde, Tonerde bzw. Aluminium-
ίο oxid, Tone, Sand, Agarose, Stärke, Polydextran,
Cellulose, polymere Stoffe wie Polybutadien, Polystyrol, gegebenenfalls vernetzt und Copolymere der Methacrylsäure
sowie Copolymere aus Maleinsäureanhydrid und Äthylen.
Die Aktivierung des Trägermaterials besteht dann,
daß man es derart behandelt, daß es die funktionellen Gruppen erhält, welche mit dem Enzym reagieren.
Diese Modifizierung erfolgt nach beliebig bekannten Arbeitsweisen und hängt ab von der Beschaffenheit des
eingesetzten Trägermaterials sowie von der Beschaffenheit des Enzyms, das fixiert werden soll. Zu diesen
Aktivierungsreaktionen, die von klassischen chemischen Reaktionen wie Diazotieren, Halogenieren und Sulfonieren
Gebrauch machen, gehören die Reaktionen zwischen Trägermaterial und beispielsweise einem
Sulfurylhalogenid, Cyanurylhalogenid, Halogencyan oder Thionylhalogenid; das Aufpfropfen auf das
Trägermaterial, vor allem auf Polymere von hydrolisierbaren Silanen mit mehreren funktionellen Gruppen
so oder von Carbonylgruppen.
Diese Träger liegen allgemein als granulierte Stoffe vor, deren Korngrößenverteilung meistens oberhalb
100 μΐη liegt und sehr unterschiedlich sein kann. Sie
müssen selbstverständlich vollständig frei sein von allen Stoffen, die das Enzym hemmen oder denaturieren und
dürfen keinerlei Wasserspuren enthalten.
Als organisches Medium, welches das Enzym nicht löst, werden aliphatische, cycloaliphatische oder aromatische
Kohlenwasserstoffe gewählt, die gegebenenfalls noch Chloratome enthalten, oder Verbindungen, die
Heteroatome wie Sauerstoff und/oder Schwefel enthalten. Hierzu gehören: Hexan, Benzol, Toluol, Xylol,
Chloroform, Tetrachlorkohlenstoff. Dichloräthan. Trichloräthan, Trichloräthylen. Perchloräthylen, Di-
f>« oxan, Tetrahydrofuran und Dimethylsulfoxid. Diesp
Nicht-Lösungsmittel für das Enzym werden einzeln oder im Gemisch miteinander eingesetzt.
Erfindungsgemäß werden das aktive Träserma*?ri;v
und ein oder mehrere Enzyme gleichzeitig oder nacheinander in dem organischen Medium dispergiert
und dann auf die Reaktionstemperatur erwärmt, vorzugsweise auf die Siedetemperatur des Mediums,
während der zum Fixieren des Enzyms erforderlichen Zeitspanne.
Das Enzym soll stets im Überschuß vorliegen, bezogen auf die funktionellen Gruppen des Trägermaterials.
Die Menge des organischen Mediums hängt ab von der Beschaffenheit des Trägermaterials und der
Beschaffenheit des Enzyms; sie soll ausreichen, um eine gute Dispersion zu erhalten, die eine innige Berührung
zwischen aktivem Trägermaterial und Enzym ermöglicht
Die Reaktionstemperatur liegt im Bereich von 30 bis 1200C uno wird je nach Beschaffenheit von organischem
Medium und Beschaffenheit des Enzyms im speziellen Fall eingestellt.
Es war außerordentlich überraschend, daß bei derart iiohen Temperaturen die Fixierung von Enzymen
möglich ist, ohne daß die Enzymaktivität wesentlich verringert wird; es wurde vielmehr bisher angenommen,
daß bei Temperaturen oberhalb 40 bis 500C die Enzyme denaturieren würden.
Um die Reaktion zu beschleunigen, kann unter leichtem Druck gearbeitet werden.
Anders als bei den bekannten Verfahren bleibt der pH-Wert des Fixierungsmediums ohne Einfluß auf die
Eigenschaften des fixierten Enzyms.
Die Reaktionszeit beträgt allgemein wenige Minuten bis zu 2 Stunden; dies stellt eine beträchtliche
Zeitersparnis gegenüber den bekannten Verfahren dar.
Nach dem Fixieren läßt sich das organische Medium leicht abtrennen und der erhaltene Träger-Enzym
Komplex wird mit einer Pufferlösung gewaschen, die sich nach dem Enzym richtet und deren pH-Wert und
Zusammensetzung keinen nachteiligen denaturierenden Einfluß auf den Komplex ausüben. Hierdurch wird das
nicht umgesetzte Enzym und das auf dem Trägermaterial einfach adsorbierte Enzym abgetrennt und zurückgewonnen
und kann in einer weiteren Fixierungsreaktion eingesetzt werden.
Die erhaltenen Komplexe aus Trägermaterial und Enzym bestehen somit aus einem oder mehreren
Enzymen, fixiert auf dem Trägermaterial. Enthält der Komplex mehrere Enzyme, so werden diese entweder
gleichzeitig oder nacheinander fixiert oder es werden zwei getrennt voneinander hergestellte Komplexe mit
jeweils einem Enzym miteinander vermischt
Wieviel Enzym mittels kovalenter Bindung fixiert wird, hängt ab von der Beschaffenheit des Enzyms sowie
von der Beschaffenheit und der Struktur des Trägermaterials. Es wird deutlich mehr Enzym fixiert, als bei den
bekannten Verfahren in wäßrigem Medium.
Die erfindungsgemäß hergestellten Komplexe aus Trägermaterial können bei höheren Temperaturen
eingesetzt werden als die in wäßrigem Medium hergestellten Komplexe sowie kontinuierlich während
ziemlich langer Zeitspannen ohne ihre Aktivität zu verlieren oder bei nur sehr geringem Aktivitätsverlust.
Sie werden als Katalysatoren mit hoher spezifischer oder gesteuerter Aktivität eingesetzt, und zwar auf dem
Gebiet der Medizin, der Pharmazie, in der chemischen Industrie, in der Lebensmittelindustrie und in der
Gerberei.
Die folgenden Beispiele dienen zur näheren Erläuterung der Erfindung.
Beispiel 1
Fixierung von Pectinase auf Backstein
Fixierung von Pectinase auf Backstein
Der Backstein wurde zerkleinert und gesiebt, um eine
homogene Korngrößenverteilung, das heißt ein Korn mit Durchmesser 0,5 bis 0,8 mm zu erhalten; dieses
Pulver wurde mit destilliertem Wasser, darauf mit einer 1 η-Salzsäure und schließlich nochmals nut destilliertem
Wasser gewaschen und 15 h bei 7000C unter Sauerstoffatmosphäre
gehalten. Darauf wurde der Backstein ohne Begleitstoffe aktiviert: 2 g Backstein wurden in 40 ml
einer 10%igen Lösung aus Sulfurylchlorid in wasserfreiem Benzol gegeben. Die erhaltene Suspension wurde
unter Rühren auf die Siedetemperatur des Gemisches erhitzt und diese Temperatur 20 h beibehalten. Danach
wurde der gebildete aktivierte Backstein abgetrennt.
0,5 g handelsübliche Pectinase und darauf 2 g aktivierter Backstein wurden mittels Schallbehandlung
in 50 ml wasserfreiem Benzol dispergiert. Die erhaltene Dispersion wurde auf Siedetemperatur erwärmt und
diese Temperatur 1 h lang beibehalten.
Nach dem Abkühlenlassen wurde die feste Substanz abgeschleudert, zum Waschen 15 h lang bei 4° C mit
20 ml einer 1 η-Kochsalzlösung in Berührung gehalten, zentrifugiert und getrocknet; der Waschvorgang wurde
7 χ wiederholt Mit seiner Hilfe wurde das auf dem Trägermaterial adsorbierte restliche Enzym desorbiert
und konnte dann einer erneuten Verwendung zugeführt werden.
Nach jedem Waschgang des Komplexes aus Träger und Enzy:n, bei welchem das Enzym durch kovalente
Bindung an das Trägermaterial gebunden ist, wurde die enzymatische Aktivität wie folgt bestimmt:
Ig Komplex, wurde in 10 ml einer 0,4gew.-%igen
Lösung aus Polygalacturonsäure in 0,01m Acetatpuffer vom pH-Wert 4 gelöst Die Dispersion wurde 30 min
lang auf 35° C erwärmt Nach dem Abkühlen und Absitzenlassen wurden 5 ml Lösung entnommen und
durch Zugabe von 0,3 ml wäßriger 0,9%iger Zinksulfatlösung und 0,3 ml wäßriger 1 n-Sodalösung geklärt.
Nach dem Zentrifugieren wurden die in der überstehenden Flüssigkeit vorhandenen reduzierenden Verbindungen
mit Dinitrosalicylat titriert.
Zum Vergleich wurde der Versuch wiederholt, die Fixierung jedoch in wäßrigem Medium mit einer Lösung
aus 0,5 mg Pectinase in 50 ml Wasser, mit 2 g aktiviertem Backstein, bei 4° C während 7 h durchgeführt.
Die Ergebnisse sind in der folgenden Tabelle 1 zusammengefaßt; angegeben wird die prozentuale
Aktivität des Komplexes, bezogen auf die Enzymaktivität vor der Fixierung.
Gewaschen mit Im NaCI 1 2
Aktivität (%)
Fixierung in Benzol 69 50
Fixienine in H2O 44 5 30
47
47
?8
?8
47
27,5
27,5
47
24
24
| Tabelle 2 | in in |
Hexan HjO |
Anzahl 5 |
der Waschgänge 10 15 |
| 3,2 0,3 |
1,6 1 0.2 0.1 |
|||
| Aktivität 1 ixierung I ixicrung |
||||
15
Der Vergleich zeigt, daß die Fixierung des Enzyms in
benzolischem Medium wesentlich schneller erfolgt als in wäßrigem Medium und daß die in organischem (Benzol)
Medium fixierte Pectinase sehr viel beständiger ist als die in wäßrigem Medium fixierte Pectinase. Im Falle der
Fixierung in organischem Medium tritt zwar zunächst eine leichte Verringerung der Aktivkät ein, die aber
nach dem dritten Waschgang konstant bleibt; die Aktivität der in wäßrigem Medium fixierten Pectinase
nimmt hingegen ständig ab. Hieraus schließt man, daß in organischem Medium erheblich mehr Enzym kovalent
gebunden wird als in wäßrigem Medium.
Beispiel 2
Fixierung von Papain auf Backstein
Fixierung von Papain auf Backstein
2 mg Papain und 2 g aktiver Backstein gemäß Beispiel
I wurden in 20 m) Hexan suspendiert,- die erhaltene
Suspension wurde unter Rückfluß 1 h lang erhitzt Nach dem Abkühlenlassen wurde der Feststoff abgetrennt,
mit Wasser, 20 ml ! m Kochsalzlösung und erneut mit Wasser gewaschen.
Die Enzymaktivität des Komplexes aus Trägermaterial und Enzym wurde wie folgt gemessen: Der
Komplex wurde in 1 ml Wasser suspendiert; darauf wurden 9 ml einer Caseinlösung — 0,3 Gew.-% in
0,025 m Phosphat-Citratpuffer — vom pH-Wert 7 zugegeben; die Suspension 10 min auf 37°C ;;rwärmt.
Nach dem Abkühlen und Absitzenlassen wurde 4 ml Lösung entnommen und mit 4 ml einer wäßrigen,
10gew.-%igen Lösung aus Trichloressigsäure versetzt; das überschüssige Casein -.-. urde ausgefüllt, abfiltriert
und darauf im Filtrat der Peptidgehalt nach der Methode Lowry bestimmt.
Der Komplex aus Trägermaterial und Enzym wurde erneut mit Wasser, mit Im NaCl und mit Wasser
gewaschen und erneut seine enzymatische Aktivität gemessen. Diese Maßnahmen wurden mehrere Male
wiederholt.
Zum Vergleich wurde die Fixierung von Papain auf dem gleichen Trägermaterial in wäßrigem Medium bei
4°C während 7 h vorgenommen. Nach dem Waschen wurde die Enzymaktivität wie oben beschrieben
bestimmt.
Die Ergebnisse, ausgedrückt in μ§ freigesetzte
Peptide je ml und je min sind m der folgenden Tabelle 2 zusammengefaßt:
Anzahl der Waschgänge
5 10 !5
5 10 !5
55
Der Vergleich zeigt, daß die Fixierungszeit für Papain in Hexan sehr viel kürzer ist und daß weiterhin 1Ox
mehr Enzym fixiert werden als beim Arbeiilen in Wasser.
Beispiel 3
Fixierung von Trypsin auf Backstein
Fixierung von Trypsin auf Backstein
Es wurde wie in Beispiel 2 gearbeitet mit Trypsin anstelle von Papain. Die Ergebnisse sind in der
folgenden Tabelle 3 zusammengefaßt.
| Aktivität | Hexan | 4.8 | 2,6 | ! 4 |
| Fixierung in | H2O | 0.6 | 0.3 | 0.1 |
| Fixierung in | ||||
Dieses Beispiel zeigt, daß die Fixierungszeit iür
Trypsin in Hexan sehr viel kurzer ist als in Wasser, üuü
weiterhin sehr viel mehr Enzym in organischem Medium fixiert wird und daß dieses sehr viel beständiger
ist als beim Arbeiten in Wasser.
Der in Hexan hergestellte Komplex aus Trägermaterial und Enzym ist verhältnismäßig beständig, trotz der
aufeinanderfolgenden Waschgänge, die den Komplex nachteilig beeinflussen. Diese Beständigkeit ist gröü-r.
wenn der Komplex kontinuierlich benutzt wird: au g
Komplex aus aktivem Backstein und Trypsin, hergestem
wie oben, wurden in eine Säule gegeben und dort bei 37°C gehalten. Eine 03%ige Caseinlösung in einem
0,025 m Phosphat-Citratpuffer, pH-Wert 7, wurde kontinuierlich während 15 Tagen durch die Säule
geschickt, mit einer Geschwindigkeit von 60 ml/h.
Alle 24 h wurden wie oben beschrieben Aktivitätsmessungen durchgeführt. Nach 15 Tagen hatte die
Aktivität nur um 5% abgenommen.
Dies zeigt sehr gut die Beständigkeit der erfindungsgemäß hergestellten Komplexe.
Beispiel 4
Fixierung von Ribonuclease auf Polybutadien
Fixierung von Ribonuclease auf Polybutadien
Polybutadien wurde durch Reaktion mit Acetylchlorid aktiviert
20 mg Enzym wurden in 50 ml Benzol suspendiert und mit 2 g aktiviertem Polybutadien versetzt; die erhaltene
Suspension wurde zum Sieden erhitzt und 1 h bei dieser Temperatur gehalten.
Die Fixierung des Enzyms ließ sich IR-spektroskopisch
verfolgen. Die Absorptionsbande bei 1720 cm-' der Carbonylgruppe, die das aktivierte Polybutadien
enthielt, verschwand im Verlauf der Fixierungsreaktion; statt dessen trat eine andere Absorptionsbande bei
1640 cm-' auf, die der Iminogruppe zugeschrieben wurde.
Der abgetrennte Komplex wurde mit 20 ml Carbonatpuffer vom pH-Wert 10,5 gewaschen, um das
lediglich adsorbierte Enzym zu entfernen. Anschließend wurde die Aktivität des fixierten Enzyms gegenüber
einem gereinigten Präparat aus Ribonucleinsäure (= RNS) gemessen.
Hierzu wurden 20 mg Komplex aus Trägermaterial und Enzym in einem Gemisch aus 1 ml Tris- Puffer
(tris(Hydroxymethyl)aminomethan bzw. 2-Amino-2-Hydroxymethyl-propandiol-13)
0,2 m, mit pH-Wert 7,8, enthaltend 0,02 m Äthylendiaminotetraessigsäure, 1 ml
Wasser und 1 ml RNS gelöst in Wasser entsprechend einer Konzentration von 33 mg RNS je ml Gemisch,
dispergiert.
Die Suspension wurde 2 min bei 37°C gehalten;
darauf wurde 1 ml Fayden-Reagens zugegeben, das Ganze 15 min bei 00C ruhen gelassen und dann 5 min
mit 6000 UpM bei 3°C zentrifugiert, um die überschüssige RNS abzutrennen. Die überstehende Lösung wurue
abgetrennt und 1:30 verdünnt; darai'i w-^d·.· \w.-<z
Absorption bei 260 nm gemessen und mit einem Trägermaterial ohne Enzym verglichen.
Die enzymatische Aktivität entsprach 1,2 mg aktivem Enzym je g Trägermaterial.
Beispiel 5
Fixierung von Glucoamylase auf Kieselsäure
Fixierung von Glucoamylase auf Kieselsäure
Eine Kieselsäure mit spezifischer Oberfläche 15 m2/g [0
wurde durch Aufpfropfen eines Silans mit Epoxygruppen aktiviert.
1 g aktivierter Träger wurde zu 50 ml einer Dispersion von 20 mg Glucoamylase in Chloroform
gegeben. Die erhaltene Suspension wurde 2 h unter Rückfluß erhitzt.
Nach dem Abkühlen wurde der gebildete Komplex durch Absitzenlassen abgetrennt, getrocknet und 3 χ
mit 20 ml destilliertem Wasser und anschließend 24 h bei 4°C mit 20 ml 2 m Kochsalzlösung gewaschen.
Zum Vergleich wurde der gleiche Versuch in wäßrigem Medium durchgeführt mit 50 ml einer
Acetatpufferlösung 0,1m, pH-Wert 4,5, enthaltend 20 mg Glucoamylase und 1 g des gleichen aktivierten
Trägermaterials·, die Berührungszeit betrug 66 h bei 4° C unter Rühren. Nach dem Absitzenlassen, Spülen und
Waschen wie oben, wurde die Aktivität bestimmt.
Die erhaltenen Komplexe aus Träger und Enzym wurden in 10 ml einer 3gew.-%igen Stärkelösung in
einem 0,1 m Acetatpuffer von pH-Wert 4,5 gegeben und 10 min lang bei 40°C gerührt. Nach dem Abtrennen
wurde die Menge der reduzierenden Zucker in der flüssigen Phase colorimetrisch mit 3,5-Dinitrosalicylsäure
bestimmt. Es wurde mehrere Male gewaschen und die Aktivität auf diese Weise bestimmt. Die Ergebnisse,
ausgedrückt als optische Dichte, sind in der folgenden Tabelle 4 zusammengefaßt.
die dabei erhaltenen Komplexe aktiver und beständiger sind als die in Wasser erhaltenen.
Beispiel 6
Fixierung von Invertase auf Backstein
Fixierung von Invertase auf Backstein
0,2 g Invertase und 2 g aktiviertes Backsteinpulver gemäß Beispiel 1 wurden in 20 ml Toluol suspendiert;
die Suspension wurde dann etwa 1 Stunde auf Rückflußtemperatur (etwa IH0C) erhitzt. Nach dem
Abkühlenlassen wurde der Feststoff abgetrennt (filtriert), mit Wasser, darauf mit 20 ml einer 1 m-Kochsalzlösung
und erneut mit Wasser gewaschen; anschließend wurde die enzymatische Aktivität wie folgt bestimmt:
500 mg Komplex aus Trägermaterial und Invertase in 5 ml destilliertem Wasser wurden mit 10 ml einer
0,0585m Rohrzuckerlösung in destilliertem Wasser und mit 5 ml 0,2m Acetatpufferlösung vom pH-Wert 5,2 in
Berührung gebracht, Dauer der Behandlung 30 Minuten bei 400C. Die Reaktion wurde abgebrochen und das
ganze filtriert; das Filtrat wurde 5 Minuten zum Sieden erhitzt.
Die freigesetzten reduzierenden Zucker wurden mit Hilfe der Dinitrosalicylat-Methode bestimmt.
Darauf wurde der Komplex aus Trägermaterial und Enzym erneut mit Wasser, mit Im Kochsalzlösung und
wiederum mit Wasser gewaschen und eine zweite Bestimmung der enzymatischen Aktivität durchgeführt.
Diese Maßnahmen wurden mehrere Male wiederholt.
Zum Vergleich wurde die Fixierung der Invertase auf dem gleichen Trägermaterial in wäßrigem Medium bei
4°C während 7 Stunden vorgenommen. Nach dem Waschen wurde die enzymatische Aktivität, wie oben
beschrieben, bestimmt.
Die Ergebnisse sind in der folgenden Tabelle zusammengefaßt, angegeben in g/l freigesetzte reduzierende
Zucker.
| Tabelle 4 | Aktivität nach !mal Waschen mit 2m NaCl |
7 Tagen und Waschen mit |
3mal 2m NaCI |
45 | Tabelle 5 | Toluol Wasser |
Anzahl 1 |
der Waschgänge 2 3 |
0.078 0.009 |
| Fixierungs medium |
0,800 0,180 |
0,564 0.120 |
0,085 0,022 |
0,080 0,015 |
|||||
| Aktivität (g/l) Fixierung in Fixierung in |
|||||||||
| Chloroform H2O |
|||||||||
Der Vergleich zeigt wie in den vorangegangenen Beispielen, daß die Fixierungszeit für Glucoamylase in
Chloroform wesentlich kürzer ist als in Wasser und daß Der Vergleich zeigt, daß die Fixierungszeit für
Invertase in Toluol erheblich kürzer ist, daß dabei mehr Enzym fixiert wird und daß der erhaltene Enzym-Komplex
beständiger ist als beim Arbeiten in Wasser.
Claims (3)
1. Verfahren zum Fixieren von Enzymen auf einem Trägermaterial, dadurch gekennzeichnet,
daß man die Fixierungsreaktion in wasserfreiem organischem Medium bei einer Temperatur von 30
bis 1200C durchführt und hierzu als Trägermaterial
ein in dem organischen Medium unlösliches anorganisches, organisches oder anorganisch-organisches
Trägermaterial einsetzt, das funktioneile Gruppen besitzt, welche mit den Gruppen reagieren, über die
sich die Enzyme fixieren können.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß man unter leichtem Druck arbeitet
3. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 und 2. dadurch gekennzeichnet, daß man eine Fixierungszeit von einigen Minuten bis zu 2 Stunden einhält.
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