DE2106214A1 - Befestigung von Enzymen an silicium haltigen Materialien unter Verwendung von Akti vierungsmitteln - Google Patents
Befestigung von Enzymen an silicium haltigen Materialien unter Verwendung von Akti vierungsmittelnInfo
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Description
PATENTANWÄLTE B MÜNCHEN 8O, MAUERKIRCHERSTR. 45
Ihr Zeichen Ihr Schreiben Unser Zeichen 20 606 Dahin. 1 0* p66. 1971
Anwaltsakte 20 606
Monsanto Company St. Louis, Miss./USA
Befestigung von Enzymen an siliciumhaltigen Materialien unter Verwendung von Aktivierungsmitteln
Die vorliegende Erfindung betrifft Enzyme, die durch. Befestigung an siliciumhaltiges Material unlöslich gemacht
wurden.
Die verschiedenen Aktivitäten und Verwendungen der Enzyme sind besonders gut erforscht und in Druckschriften niedergelegt.
Die Enzyme sind der Beschaffenheit nach
Case 11-21-0132 Be/My 109834/1206 ~2~
β (0811) 48 82 72 (98 8272) 48 70 43 (98 70 43) 48 3310 (983310) Telegrammti BERGSTAPFPATENT München TELEX 05 24 540 BERG d
Banki Bayerisch« Vertinibank Manchen 453100 Poihnhedci München 653 43
Proteineund wasserlöslich, so daß ihre Verwendung weiterhin durch Yerlust oder Aufbrauchen des Enzyms beeinträchtigt
wird, Neuerdings wurden Versuche vorgenommen, die Wirksamkeit der Enzyme zu verlängern und sie unlöslich
und damit zur Wiedergewinnung und Wiederverwendung geeignet zu machen, wozu man Enzyme an verschiedenen organischen
Polymerisaten befestigt. Derartige Bemühungen haben zu einem größeren oder geringeren Erfolg geführt,
weil sie durch die hohen Kosten der organischen Materialien, die zur Kombination mit den Enzymen zur Bildung
eines unlöslichen Produkts vorgesehen sind, beeinträchtigt werden. Es wäre daher besonders erwünscht, unlösliche,
langwirksame und wiederverwendbare Enzymformen zur Verfügung zu haben, die nicht den Fachteil hoher Kosten
haben. Es wäre weiterhin vorteilhaft, derartige Snzymatisch wirksame Materialien in Partikelform zur Verfügung
zu haben, die einen schnellen Kontakt des Substrats mit dem unlöslich gemachten Enzym ermöglichen
würden. Enzymatisch wirksame Materialien mit den vorausgehend aufgezeigten Vorteilen werden durch die vorliegende
Erfindung geschaffen.
Es ist demgemäß ein Gegenstand der vorliegenden Erfindung, unlösliche, enzymatisch wirksame, zusammengesetzte Produkte
zu liefern. Ein weiterer Gegenstand der Erfindung ist es, ein Verfahren zur Herstellung solcher Produkte
zur Verfügung zu stellen.
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Die vorliegende Erfindung stellt unlösliche, enzymatisch wirksame Produkte zur Verfügung, worin ein Enzymanteil
kovalent an ein Organosilan gebunden ist, das seinerseits auf der Oberfläche eines eiliciumhaltigen Materials gehalten wird· Die Produkte werden dadurch hergestellt, daß man reaktionsfähige Gruppen auf dem siliciumhaltigen Material durch Reaktion zwischen dem Organosilan und dem eiliciumhaltigen Ausgangsmaterial einführt.
Danach folgt eine Reaktion des Enzyms in Gegenwart eines Aktivierungsmittels mit einer funktionellen Gruppe an
dem Organasilan. Die Produkte der Reaktion sind unlösliche, wisierverwendbare, langwirkende enzymatisch wirksame Produkte, in denen das Enzym kovalent gebunden ist. Solche
enzymatisch wirksamen Produkte können geeigneterweise in
Partikelform gebildet werden, um den schnellen und vollständigen Kontakt mit einem Substrat, auf dem die enzymatische Wirkung gewünscht wird, zu erleichtern.
Zu siliciumhaltigen Materialien, die zur Herstellung der
Produkte dieser Erfindung verwendet werden können, gehören granuliertes oder faseriges Siliciuadioxyd und
Silikate wie Sand, Glasgewebe, Fasern, Matten und dergl., Asbest, Diatomeenerde, Wollastonit, Fosterit, Feldspat,
Mullit, verschiedene Tonarten einschließlich Bentonit,
Kaolin und so weiter. Das Haupterfordern!« an das siliciumhaltige Material besteht darin, daß Oberflächen-
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Hydroxylgruppen vorhanden sein müssen, die mit den hydrolysierbaren
Gruppen an einem Organosilan reaktionsfähig sind, das als Kupplungsmittel dient«
Das siliciumhaltige Material kann mit dem Organosilan in
jeder geeigneten Weise durch Kontakt des ersteren mit dem letzteren umgesetzt werden, wodurch man die gewünschte
Bindung durch die hydrolysierbaren Gruppen des Organosilans erhält« Gewöhnlich wird das Organosilan in einem
inerten lösungsmittel wie Toluol, Xylol und dergl. gelöst , und die erhaltene Lösung wird dann auf dem siliciumhaltigen
Material aufgebracht. Wäßrige Lösungen des Silane können ebenso verwendet werden.
Die Menge an verwendetem Organosilan-Kupplungsmittel ist abhängig von der Art und der Oberfläche des siliciumhaltigen
Materials. Gewöhnlich sind wenigstens ungefähr 0,01 Gew.# Organosilan, bezogen auf das Gewicht des
siliciumlialtigen Materials, erwünscht. Mengen im Bereich von ungefähr 0,25 bis ungefähr 2,0 Gew.i» werden bevorzugt.
Geeignete Organosilane sind substituierte Organosilane
der nachfolgenden allgemeinen Formel
Τ*
- Si -
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X eine hydrolysierbare, zur Umsetzung mit einer Hydroxylgruppe
geeignete Gruppe ist, Y Wasserstoff oder eine einwertige Kohlenwasserstoffgruppe, R eine Alkylengruppe
mit 1 bis ungefähr 20 Kohlenstoffatomen, Z eine funktionelle,
zur Umsetzung mit dem Enzym geeignete Gruppe, η eine ganze Zahl mit einem Wert von 0 oder 1, a eine ganze
Zahl mit einem Wert von 1 bis 3, b eine ganze Zahl mit einem Wert von 0 bis 2, c eine ganze Zahl mit einem Wert i
von 1 bis 3 bedeuten und die Summe von a + b + c = 4 beträgt.
Zu Beispielen geeigneter X-Gruppen gehören Halogen-, Hydroxy-, Alkoxy-, Cycloalkoxy-, Aryloxy-, alkoxysubatituierte
Alkoxy- wie ß-Methoxyäthoxy oder dergl·, Alkoxycarbonyl-, Aryloxycarbonyl-, Alkylcarboxylat- und Arylcarboxylatgruppen,
vorzugsweise mit 8 oder weniger Kohlenstoffatomen.
Zu Beispielen von geeigneten Y-Gruppen in der vorausgehenden
Formel gehören Wasserstoff, Methyl-, JLthyl-, Vinyl-, Isobutyl- und weitere Hydrocarbylgruppen, vorzugsweise
mit 10 oder weniger Kohlenstoffatomen.
Die S-Gruppe in der vorausgehenden Formel kann jede Alkylengruppe
mit bis zu ungefähr 20 Kohlenstoffatomen sein
und enthält vorzugsweise von ungefähr 2 bis ungefähr 13
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Kohlenstoffatome. Beispiele solcher Gruppen sind Äthylen-,
Propylen-, Butylen-, Decylen-, Undecylen-, Octadecylengruppen
und dergl.
Die Z-Gruppe kann irgendeine funktioneile Gruppe sein, die zur Umsetzung mit dem Enzym ohne wesentliche Beeinträchtigung
dessen Aktivität geeignet ist. Beispiele für solche Gruppen sind Amino-, primäre Amido-, Epoxy-, Isocyanat-,
Hydroxy-, Alkoxycarbonyl-, Aryloxycarbonyl-,
Halogen- wie Chlor- oder Brom-Gruppen und dergl.
Besonders bevorzugt als derartige funktionel-le Gruppen
sind Aminogruppen, die mit einer Carboxylgruppe des Enzyms reagieren können, wobei die Carboxylgruppe für die
enzymatisch« Wirksamkeit nicht wesentlich ist«
Besonders bevorzugte Organoeilane für die Zwecke der
vorliegenden Erfindung sind die omega-Aminoalkyl- und
Aminoaryltrialkoxysilane wie gamma-Aminopropyltrimethoxysilan,
Aminophenyltriäthoxysilan und dergl·
Bas wirksame Enzym kann aus jeder geeigneten Quelle, sei
es pflanzlich, tierisch oder mittels Mikroben, erhalten werden. Viele derartige Enzyme sind im Handel erhältliche,
(Typisch sind die Proteasen, ζ «Β. saure und/oder neutrale und/oder alkalische Proteasen. In manohen Pällen kann
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ein weiteres unterschiedlich aktives Enzym wie beispielsweise Amylase damit gemischt werden, um den enzymatisohen
Wirksamkeitsbereich des Produkts zu vergrößern· Weitere
Enzyme wie Lijiase oder Cellulase können anstelle oder
zusätzlich zu der Amylase verwendet werden. Weitere geeignete Enzyme sind Carbohydrase, Lipaee, Esterase,
Nuclease oder andere Hydrolase-Arten. Eine Hydrase, Oxidreductase oder Demolase oder eine Transferase oder
Isomerase kann abhängig von der vorgesehenen Endwirksamkeit und von der Anwendung ebenso verwendet werden.
Viele derartige Enzyme können geeigneterwelse aus Mikroorganismen erhalten werden, wozu Bakterien, Hefen, Pilze
und dergl. gehören, wozu man bekannte fermentationsverfahren verwendet, wie sie im allgemeinen in Kirk-Othmer,
Encyclopedia of Chemical Technology, 8, 173-204, beschrieben sind und eine große Vielzahl durch Mikroben gebildete Enzyme sind im Handel erhätlich·
Sie genaue Wirksamkeit des als Ausgangsmaterial verwendeten Enzyms oder der verwendeten Enzyme hängt von dem
exakten Herstellungsverfahren ab und ist für die vorliegende Erfindung nicht kritisch, vorausgesetzt, daß die
hieraus hergestellten, enzymatisch wirksamen Produkte die gewünschte enzymatische Wirksamkeit aufweisen· Verschiedene analytische Verfahren stehen zur Bestimmung
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der Aktivität des enzymatisch wirksamen Materials zur Verfügung, und es kann beispielsweise die Protease-Aktivität
von proteolytischen Enzymen nach den bekannten Caseindigestionsverfahren "bestimmt werden. Bei diesen
Untersuchungen katalysiert eine Protease die Hydrolyse von Casein, während einer bestimmten Dauer, und einer
bestimmten Temperatur und bei einem bestimmten pH-Wert. Die Reaktion wird durch Zugabe von Trichloressigsäure
angehalten und die Lösung filtriert. Die Farbe des FiI-trats wird durch Folin-Phenolreagens entwickelt und die
Höhe der Enzym-Aktivität wird Bpektrophotometrisch in Einheiten Caseintyrosin gemessen. Dieses Verfahren ist
eingehender in dem Journal of General Physiology, 3Ό,
291 (1947) und in Methods of Enzymology 2_, 33, Acedemic
Press, K.y.(1955) beschrieben. Die Amylase-Wirksamkeit
wird im allgemeinen durch das allgemein bekannte Dinitrosalicyleäure-Verfahren
von Bernfeld bestimmt. Weitere Untersuchungsverfahren sind dem Fachmann bekannt,
ebenso einige nachfolgend angegeben.
Eine besonders wirksame Quelle für gemischte Enzyme,
die als Ausgangsmaterial in der vorliegenden Erfindung verwendet werden können, ist ein mutatierter Bacillus
subtilis-OrganismuB. Das Verfahren zur Herstellung dieses
Organisaue und der Enzyme ist in der US-Patentschrift 3 031 380 beschrieben. Sine Kultur dieses Bacillus sub-
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tilis (Stamm IM)-Organismus ist bei dem United States
Department of Agriculture, Agricultural Research Service, Northern Utilization Research and Development Division,
Peoria, niedergelegt und hat zur Kennzeichnung die Nummer NHEL Β—3411. Ss wurde festgestellt, daß das durch
diesen Organismus gebildete enzymatisch wirksame Material im allgemeinen aus zwei Proteasen besteht, ungefähr
65 bis 75$ neutrale Protease (Aktivität bei einem
pH-Wert von 7,0 bis 7,5) und ungefähr 25 bis 35# alkalische
Protease (Aktivität bei einem pH-Wert von 9 bis 10). Es ist ebenso eine bedeutende Menge an Amyläse vorhanden.
Das Produkt enthält im allgemeinen ungefähr 700 000 bis ungefähr 1,2 Millionen Einheiten neutral·
Protease-Aktivität/g isolierter Peststoffe und ungefähr
250 000 bis ungefähr 4OO 000 Einheiten alkalisch·
Protease-Aktivität/g, wobei die Aktivität durch die Anson'sche Variation des Kunitz'sehen Casein-Verfahrens
bestimmt wurde. Im allgemeinen sind weiterhin ungefähr 300 000 bis 350 000 Einheiten Amylase-Aktivität/g, bestimmt
mittels des Bernfeld-Verfahrens, vorhanden. Wie in dem angegebenen Patent ausgeführt, variieren die relativen
Anteile der Protease zur Amylase in Abhängigkeit von den exakten Aufwuchsbedingungen des Organismus, jedoch
wurde festgestellt, daß die neutrale und alkalische Protease und die Amylase wenigstens in gewissem Ausmaß
immer ohne Rücksicht auf Änderungen in dem Kulturmedium
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und andere Wuchsbedingungen des Mikroorganismus gebildet
werden.
Eine weitere Quelle für gemischte Enzyme, die als Ausgangsmaterialien
für die vorliegende Erfindung verwendet werden können, ist B. subtilis Stamm NBBIi 644» B.subtilie
Stamm KBBL 941» B. subtilis Stamm IAM 1523 (Japanische
Kultursammlung)· Es stehen noch weitere B.subtilis-Mikroorganismen
zur Verfügung, die Protease, ein Gemisch von Proteasen oder Protease und Amylase wenigstens
in einem eingeschränkten, wenn nicht optimalen Ausmaß liefern. Die so bezeichnete Streptomyoes griseus-Neutraiprotease
hat einen breiten pH-Wirksamkeitsbereich und kann als Ausgangsenzym der Einverleibung in die Produkte
dieser Erfindung dienen·
Weitere typische Enzyme sind !Trypsin, Chymotrypsin, Pepsin, Papain, Oarboxypeptidas«, Bennin und dergl.
TJm die gewünschte !covalentβ Bindung zwischen dem Enzym
und dem Organosilan, das mit dem siliciumhaltigen Material umgesetzt wurde, zustand· zu bringen, kann ein
Aktivator für die reaktionsfähigen Gruppen an dem Enzymmolekül verwendet werden»
Sie kovalente Bindung findet gewöhnlich zwischen einer
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Carboxylgruppe an dem Enzymmolekül, die für die Enzymwirksamkeit
nicht wesentlich ist» und einer Aminogruppe
oder dergl. an dem Organoeilan unter Bildung einer Amidbindung
zwischen den beiden statt. Es kann auch eine Amidbindung dadurch gebildet werden, daß man eine Aminogruppe
des Enzyms, die für die Enzymwirksamkeit nicht wesentlich ist, mit einer Carboxylgruppe eines geeigneten
Organosilane umsetzt.
Geeignete Carboxylaktivatoren sind die 3-nichtsubstituierten Isooxazoliumsalze, im besonderen die N-(niedrig-Alkyl)-5-hydroxyearfcyl-is©ozazoliumsulfonate
wie N-Äthyl-5-phenylisooxazo!ium-3-3ul£onate,
H-tert.-Butyl-5-methylisooxazolium-3-sul£onat
und dergl., die Carbodiimide wie 1-Äthyl~3~(3-dimethyiaiainopropyl)-carbodiimid, 1-Cyclehexyl-3-(2-morpholinoäthyl)-carbodiimidmetho-p-toluolsulfonat,
1-Propyl-3-(3-dimethylaminopropyl)-carbodiimid
und dergl., die Carbodiimidazole wie 1-Äthyl-3-(3-diaethylaminopropyl)-carbodiimidazol,
1-Me thyl-3-(3-dimethylaminopropyl
)-carbodiimidazol und dergl·, sowie die Gemische nitratierter Phenole wie Dinitrophenol mit Carbodiimiden
und die Gemische von halogenierten Phenolen wie Sichlorphenolen alt Carbodiimide^
Sie Menge des rerwendeten Carboxylaktivators kann in einem
weitem Bereich variieren. Es wird jedoch vorgezogen,
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daß das Verhältnis des Carboxylaktivators zu den Carboxylgruppen, bezogen auf Moiargewichtsbasis, weniger als
1:1 und insbesondere weniger als 0,5:1 ist, d.h. vorzugsweise in einem Bereich von ungefähr 0,5:1 bis ungefähr
0,025i1 liegt. Ein besonders bevorzugter Bereich ist ungefähr
0,4:1 bis ungefähr 0,04:1.
Die Enzymbefestigung an der Organosilan-funktionelle
Gruppe kann in jedem geeigneten inerten Medium, gewöhnlich einem wäßrigen Medium, bei pH-Bedingungen und Temperaturen
durchgeführt werden, die nicht zur Inaktivierung des Enzyms führen· Temperaturen über ungefähr 60 C
sollten im allgemeinen vermieden werden. Das vorliegende Verfahren wird leicht bei Umgebungstemperaturen durchgeführt.
Die Auswahl der Temperatur hängt jedoch hauptsächlich von dem jeweils verwendeten Enzym oder Enzymgemisch
ab. Gewöhnlich kann die Temperatur im Bereich von ungefähr -5 bis ungefähr 300C liegen. Eine Temperatur im Bereich
von ungefähr O0C bis ungefähr 100C wird bevorzugt.
Die. Produkte dieser Erfindung, und ein Verfahren zur Herstellung
dieear Produkte wird weiter durch die folgenden Beispiele erläutert·
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200 g körniges Siliciumdioxyd (Carb-0-Sil), das mit
gamma-Aminopropyltrimethoxysilan umgesetzt wurde, wurde
mit destilliertem Wasser (20 ml) gewaschen und in diesem
suspendiert. !Trypsin (200 ml) und 1-Äthyl-3-(3-dimethylaminopropyl)-carbodiimid
(200 mg) wurden der Suspension zugegeben und der pH-Wert derselben auf 4»8 mit 1n wäßriger
Salzsäurelösung eingestellt· Das erhaltene Gemisch wurde bei Zimmertemperatur 2 Stunden gerührt und der pH-Wert
bei 4,8 unter Verwendung eines pH-stat gerührt. '
Danach wurden die Feststoffe aus der erhaltenen Suspension durch Zentrifugieren gewonnen und mit fünf 40 ml AIiquoten
yon 10 η wäßriger Salzsäurelösung gewaschen, wonach keine Enzymwirksamkeit in der Waschlösung festgestellt
werden konnte»
Die Feststoffe wurden dann mit Wasser gewaschen und in einem wäßrigen Q,05M Trispuffer (pH 8,0) suspendiert. J
Die Aliquoten wurden der hergestellten Suspension entnommen und in 3 ml-Küvetten eingefüllt und verschiedene
Mengen an Tosylargininmethylester wurden jeder Küvette
zugegeben. Das Hydrolysenverhältnis wurde mittels eines Spektrophotometers bei 247 m/U überwacht. Versuche zeigten,
daß die Menge an auf den Feststoffen vorhandenem Enzym ungefähr 3 /Ug/5 mg festem Produkt betrug·
- 14 109834/1206
B β JL β ρ 1 e 1 2
Weglassen von Organosilaii
Das Verfahren von Beispiel 1 wurde wiederholt, jedoch blieb das körnige Siliciumdioxyd ohne Behandlung mit
Organosilan. Sie gesamte frypsin-Wirkaamkeit wurde von
dem Siliciumdioxyd abgewaschen, so daß keine unmittelbare Adsorption des Enzyms auf dem Siliciumdioxyd stattfand.
Beispiel 3
Weglassen von Trypsin
Das Verfahren von Beispiel 1 wurde wiederholt, wobei körniges Siliciumdioxyd mit gamma-Aminopropyltriaethoxysilan behandelt wurde, jedoch ohne Zugabe τοη Trypsin·
Ea wurde ein enzymatisch unwirksame», festes Material erhalten·
Die Torausgehende Beschreibung und die Beispiele dienen ausschlieBlich der Erläuterung der Erfindung, ohne diese
einzuschränken· Die Erfindung beinhaltet alle Abweichungen .und Änderungen, die leicht von dem !Fachmann vorgenommen werden können, soweit die Abweichungen τοη dem
allgemeinen Erfindungegedanken Gebrauch machen·
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Claims (1)
- Patentansprüche :1β Unlösliche, enzymatisch wirksame Zusammensetzung gekennzeichnet durch ein siliciumhaltiges Material, ein an dessen Oberfläche gehaltenes Organosilan und ein Enzym, das kovalent mit dem Organosilan über eine Amidbindung gebunden ist.2e Zusammensetzung gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, % daß das siliciumhaltige Material körniges Siliciumdioxyd und das Organosilan omega-Aiainoalkyltrialkoxysilan, besonders gamma-Aminopropyltrimethoxysilan, ist.3. Zusammensetzung gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Enzym Trypsin ist.4. Verfahren zur Herstellung eines unlöslichen, enzymatisch wirksamen» zusammengesetzten Produkts, dadurch ge- I kennzeichnet, daß man ein siliciumhaltiges Material mit einer hydrolysierbaren Gruppe eines Organosilans, das eine funktionelle Gruppe trägt, umsetzt und ein Enzym, mit einer reaktionsfähigen Gruppe, die für die enzymatisch^ Wirksamkeit nicht wesentlich ist, mit dem umgesetzten Organosilan dadurch verbindet, daß man die reaktionsfähige Gruppe mit der funktioneilen Gruppe des umgesetzten Organosilans in Gegenwart eines Garboxyaktivators umsetzt.- 16 -109834/12065. Verfahren gemäß Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß man die Umsetzung zwischen einer Carboxygruppe in dem Enzym und einer Aminogruppe in dem Organosilan vornimmt.6. Verfahren gemäß Anspruch 4» dadurch gekennzeichnet, daß man als siliciumhaltiges Material Siliciumdioxyd und als Organosilan ein omega-Aminoalkyltrialkoxysilan, besonders gamma-Aminopropyltrimethoxysilan, verwendet.7β Verfahren gemäß Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß man als Carboxylaktivator ein Carbodiimid, besonders i-Äthyl-3-(3-dimethylaminopropyl)-carbodiimid, ein Carbodiimidazol oder ein 3-nichtsubstituiertes Isooxazoliumsalz verwendet.8. Verfahren gemäß Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß man als Enzym Trypsin verwendet.109834/1206
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