DE2439288C2 - Vorrichtung zur Verarbeitung feinteiliger, unter Druck und Wärme reaktiver Lebensmittel - Google Patents
Vorrichtung zur Verarbeitung feinteiliger, unter Druck und Wärme reaktiver LebensmittelInfo
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Description
Die Erfindung betrifft die im Patentanspruch angegebene Vorrichtung zur Verarbeitung von unter Druck
und Wärme reaktiven, feinteiligen Lebensmitteln.
Bislang wurden Lebensmittel unter Anwendung von Druck und Wärme in verschiedenen Arten von Vorrichtungen verarbeitet Beispielsweise wurden Stärkematerialien gelatiniert, indem man einen Teig formte, der in
einer geeigneten Vorrichtung, wie z. B. in einer solchen
gemäß der US-PS 32 31 387, beispielsweise zu Frühstücksgetreideprodukten expandiert wurde. Derartige
Vorrichtungen erwiesen sich jedoch nicht zur Behandlung von Stoffen geeignet, welche in feinteiliger Form,
wie z. B. als Mehl, vorliegen. Aus der US-PS 37 30 729 ist
eine Vorrichtung bekannt, weiche zur Behandlung derartiger feinteiliger Stoffe geeignet ist. Diese Vorrichtung war jedoch noch verbesserungsfähig.
In der US-PS 37 54 926 ist ein Verfahren beschrieben, bei dem fein verteiltem, in Teilchenform vorliegendem
Proteinmaterial Faserstruktur verliehen werden kann, indem man es in einem Strom eines gasförmigen Mediums durch einen länglichen Zylinder oder ein Rohr
führt und einem erhöhten Druck und einer erhöhten Temperatur aussetzt. Dieses Verfahren liefert ein Protein mit Faserstruktur, welches in hohem Maße befriedigend ist. Dieses bekannte Verfahren benötigte jedoch
die Anwendung eines Drucktanks oder eines Beruhigungsbehälters, um einen erhöhten Verarbeitungsdruck
in dem Zylinder oder dem Rohr aufrechtzuerhalten, und zwar deshalb, weil das Fließen des gasförmigen Mediums in das Rohr oder den Zylinder diskontinuierlich
oder pulsierend verlief.
Aus der DE-OS 21 34 573 ist eine Vorrichtung zur Verarbeitung von unter Wärme und Druck reaktiven,
feinteiligen Lebensmitteln bekannt, die einen länglichen Zylinder enthält, an dessen einem Ende sich ein Einlaß
und an dessen anderem Ende sich eine Düse als Auslaß befindet, wobei der Einlaß ein Drehventil umfaßt, das
ein drehbares AbperrteU und ein Ventilgehäuse zur drehbaren Lagerung des Absperrteil aufweist, wobei
das Ventilgehäuse adf einer Seite einen Einlaß für ein gasförmiges Medium und auf der gegenüberliegenden
Seite einen mit dem Zylinder verbundenen Arislaß für
dieses Medium enthält und das Absperrteil mehrere Einrichtungen zur Materialzuführung enthält, die je
wefls aus einem sich radial durch das Absperrteil er
streckenden Durchgang und je einer Vertiefung an jedem Ende des Durchganges besteht Diese bekannte
Vorrichtung arbeitete mit einer absatzweisen Dampfzuführung, wobei nach jedem Dampfdurchgang durch ei-
ne der Einrichtungen zur Materialzuführung in dem drehbaren Absperrteil des Drehventils die Dampfzuführung unterbrochen wurde.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die Dampfzuführung der aus der DE-OS 21 34 573 bekann
ten Vorrichtung kontinuierlich zu gestalten.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß das Drehventil zwecks kontinuierlicher Zuführung
des gasförmigen Mediums so viele Einrichtungen zur Materialzuführung enthält, daß die benachbarten Ver
tiefungen jeweils ei^en so geringen Abstand voneinan
der aufweisen, daß jeweils zwei benachbarte Vertiefungen gleichzeitig mit dem Einlaß für das gasförmige Medium und gleichzeitig die beiden gegenüberliegenden
Vertiefungen mit dem Auslaß für das Medium verbun
den sein können.
Die mit Hilfe der erfindungsgemäßen Vorrichtung ermöglichte kontinuierliche Dampfzuführung führt zu einer wesentlich verbesserten Durchsatzleistung der erfindungsgemäßen Vorrichtung gegenüber der aus der
DE-OS 21 34 573 bekannten Vorrichtung. Darüber hinaus stellt die erfindungsgemäße Vorrichtung gegenüber
der bekannten Vorrichtung eine Vereinfachung dar, da verschiedene Teile der bekannten Vorrichtung, z. B. ein
Druckausgleichsbehälter und die diesen haltenden
Die erfindungsgemäße Vorrichtung ist in den Zeichnungen wie folgt dargestellt. Es zeigt die
F i g. I eine Seitenansicht der Vorrichtung, teilweise im Aufriß;
F i g. III ein Teil des Ventils der Vorrichtung; während Fig. IV bis VII Querschnittsansichten des Ventüs in
verschiedenen Arbeitsstellungen.
so und ein Leitungsrohr 14. Die Vorrichtung 10 ist mit einer Quelle 11 eines unter hohem Druck befindlichen
Mediums, wie z. B. einem Wasserdampfkessel, verbunden, die in der Lage ist, dem Drehventil 12 einen so
hohen Druck an dem Medium oder an Wasserdampf zur
Verfügung zu stellen, daß das Material eine Reaktion
eingeht
Das Drehventil 12 umfaßt'ein Ventilgehäuse 16 mit
einem Raum 17 zur Aufnahme des Absperrteils 18. Das Ventilgehäuse 16 hat eine Basis 15 zur Auflage des Ven
tils 12 auf dem Ständer 19. Das Ventilgehäuse 16 weist
eine obere Öffnung 20 auf, welche als Einlaß für das
umzusetzende Material dient. Das Gehäuse 16 (F i g. I V) umfaßt ferner Öffnungen 21, 22 und 23 zur Aufnahme
der Rohre 26, 27 bzw. 14. Die Rohre können beispiels-
weise in die Öffnungen eingeschraubt sein. Das Rohr 26 ist mit der Dampfquelle 11 verbunden und führt den
unter Druck stehenden Dampf zum Ventil 12. Das Rohr 27 ist ein Ausströmungsrohr, welches jeden Restdampf-
druck im Ventil 12, bevor feinteiliges Material durch die
Öffnung 20 zum Ventil 12 geführt wird, abläßt Rohr 14
ist der Auslaß, durch den das Material das Ventil 12 verläßt Zur Beschickung der öffnung 20 im Ventil 12
kann ein Fülltrichter 31 (Fig.I) vorgesehen werden.
Das Gehäuse 16 weist ein Lager 29 auf, welches in dem Raum 17 zur drehbaren Abstützung des Absperrteils 18
angeordnet ist Das Lager 29 erstreckt sich im wesentlichen um den Raum 17 herum, mit Ausnahme von geeigneten
öffnungen, welche mit den öffnungen 20, 21, 22
und 23 im Gehäuse 16 zusammenwirken. Das Ventilgehäuse 16 besitzt eine Abdichtungsvorrichtung, wie z. B.
einen Bolzen oder eine Schraube 36, um das Gehäuse 16 und das Lager 29 dicht gegen das Absperrteil· 18 zu
ziehen, wodurch eine Dampfsperre zwischen dem Lager 29 und dem Absperrteil 18 erreicht wird.
Das Lager 29 kann aus einem Messingzylinder konstruiert sein.
Das Absperrteil 18 des Drehventils (Fig.Ill—VI)
kann aus Stahl bestehen; es kann aus einem festen Zylinder konstruiert oder auch durch Gießen geformt sein.
Das Absperrteil 18 ist mit einer beliebigen gewünschten Anzahl von Gruppen von das Material zu- oder abführenden
Kammern, wie z. B. die Gruppen 41,42, 43 und
44, versehen. Typischerweise weist das Absperrteil 18 4, 5 oder 6 derartige Gruppen auf. Jede Gruppe umfaßt ein
Paar von Kammern, wie z. B. 41 a und 416, sowie einen
diese miteinander verbindenden Durchgang, wie z. B. 41c Die Gruppe 42 umfaßt die Kammern 42a, 426 und
den Durchgang 42c. Die Gruppe 43 umfaßt die Kammern 43a, 436 und den Durchgang 43c Die Gruppe 44
schließlich umfaßt die Kammern 44a, 446 und den Durchgang 44c Die verschiedenen Kammern befinden
sich jeweils in genügend nahem Abstand zu den benachbarten Kammern, um eine gleichzeitige Verbindung der
beiden Kammern mit der Quelle des gasförmigen Mediums und gleichzeitig eine Verbindung der gegenüberliegenden
beiden Kammern mit der öffnung 23 im Ventilgehäuse 16 zu erlauben. Das Ergebnis ist, daß jederzeit
während des Betriebes zumindest eine das Materia! zuführende Gruppe einen Dampfdurchgang zwischen
der Dampfquelle 11 und dem Rohr 14 zur Verfugung stellt, und daß während eines Teiles der Zeit 2 Gruppen
gleichzeitig eine^i Dampidurchgang zur Verfügung stellen.
F i g. IV zeigt eine das Material zuführende Gruppe, nämlich die Gruppe 43, weiche eine Verbindung zwischen
dem Rohr 26 und dem Rohr 14 liefert. Fig. V zeigt 2 Gruppen, nämlich die Gruppen 41 und 42, weiche
gleichzeitig eine Verbindung zwischen dem Rohr 26 und dem Rohr 14 liefern. Gemäß vorliegender Erfindung
wird ein im wesentlichen stetiger Druck im Rohr 14 zur Verfügung gestellt.
Das Absperrteil 18 des Drehventils weist eine Welle 47 und ein Kettenzahnrad 48 zum Antrieb mit einem
geeigneten Antriebsmittel, wie z. B. einem Motor 49 (F i g. I), auf. Das Absperrteil 18 kann innerhalb des Gehäuses
16 durch Halteplatten, wie z. B. die Platte 50, welche an das Gehäuse 16 angeschraubt ist, gehalten
werden.
Das Rohr 14 weist eine Düse 59 auf, welche den Austritt von Druck aus dem Apparat 10 begrenzt, wodurch
im Rohr 14 ein Druckaufbau zur Verfugung gestellt wird. Die Düse 59 weist vorzugsweise eine veränderbare
öffnung auf, die geöffnet sein kann, wenn ein großes
Lcbcnsmittelstück vorübergehend die Öffnung verstopft,
wodurch ermöglicht wird, daß das große Stück durch die Düse austritt. Eine derartige veränderbare
Düse ist in der US-PS 37 07 3C* beschrieben.
Die Vorrichtung 10 kann durch den Trichter.31 mit
dem reaktiven Lebensmittel beschickt werden. Gewünschtenfalls
kann Vorsorge getroffen werden, die Menge des durch den Trichter 31 hindurchtretenden
Lebensmittels abzumessen oder zu steuern. Das aus dem Trichter 31 austretende Lebensmittel fällt durch
die Öffnung 20 im Gehäuse 16 des Ventils 12 und setzt sich, beispielsweise in der Kammer 41a der Fig. IV, ab.
Das Absperrteil 18 kann sich im Uhrzeigersinn drehen, so daß die Kammern 41a und 416 sich so weiterbewegen, daß sie auf eine Linie mit dem Rohr 14 bzw. dem
Rohr 26 in F i g. V zu liegen kommen. An diesem Punkt
wirkt der Rückstandsdruck aus dem Rohr 14 und der Druck aus dem Rohr 26 auf das Lebensmittel ein. Wie in
den F i g. IV bis VII gezeigt wird, befinden sich die Kammern,
wie z. B. 41a, 42a, 416 bzw. 426, in genügend engem
Abstand voneinander, daß die Kammern 416 und 426 gleichzeitig eine Zeit lang mit der Dampfquelle 11,
z. B. durch das Rohr 26, in Verbindung testen. Ebenfalls
treten eine Zeit lang die Kammern 41a und 62a gleichzeitig mit der Leitung 14 in Verbindung. Zumindest eine
der Gruppen 41—44 liefert zu allen Zeiten einen Durchgang für das Betriebsmedium durch das Ventil 12. In
anderen Werten, es besteht zwischen der Dampfquelle
11 und dem Rohr 14 eine konstante Verbindung, so daß ein kontinuierlicher Dampfstrom durch die Vorrichtung
10 fließt Der zur Verfügung stehende kontinuierliche Dampfstrom führt dazu, daß in dem Rohr 14 ein erhöhter
Druck und somit eine Reaktionsumgebung für das Lebensmittel kontinuierlich aufrechterhalten wird.
Der auf das Lebensmittel ausgeübte Druck im Ventil
12 und dem Rohr 14 reicht aus, um die Umsetzung zu ermöglichen. Bei einem Druck von ca. 3,1 bar wurde
eine gute Bildung von faserigem Proteingefüge erhalten, und anscheinend wurde auch bei einem Druck von
2,1 bar ein faseriges Gefüge in gewissem Ausmaß erhalten. Der Betriebsdruck in der erfindungsgemäßen Vorrichtung
kann infolgedessen zumindest 2,1 bar betragen. In der Regel beträgt der Druck zumindest 43 bar, vorzugsweise
6,6 bis 8,7 bar. Der durch das Rohr 26 durch die Quelle 11 des Mediums ausgeübte Druck sollte in
ausreichendem Maß größer als der durch den Dreck in Rohr 14 ausgeübte Rückdruck sein, so daß das Lebensmittel
schnell durch das Rohr oder die Kammer 14 und die Düse 59 getrieben wird. Obwohl zuvor die Anwendung
von Dampf beschrieben wurde, können selbstverständlich beliebige geeignete gasförmige Medien verwendet
werden. Das durch die Quelle 11 zur Verfügung gestellte Medium kann sin solches mit einem hohen
Wärmeübergangskoeffizienten, wie z. B. Wasserdampf oder ein Gemisch eines derartigen Mediums mit anderen
gasförmigen Medien, beispielsweise ein Gemisch von Wasserdampf und Luft, sein. Die Temperatur des
gasförmigen Mediums soll hoch genug sein, um die Umsetzung,
beispielsweise die Bildung eines faserigen Gefüges, zu ermöglichen. Die Temperatur kann zumindest
121°C, vorzugsweise nvildestens 149° C betragen.
Wenn das Absperrteil 18 sich sodann weiter dreht, kommt die Kammer 41a mit dem Ausströmungsrohr 27
in eine Linie, und der Restdruck in den Kammern 41a, 416 und dem Durchgang 41c fällt ab. Die Kammer 436
erreicht die Beschickungsöffnung und wird mit neuem zu behandelndem MateiipJ beschickt. Unter Verwendimg
der verschiedenen anderen Kammern tritt, im wesentlichen wie bezüglich der Kammern 41a, 416 und 42a
bzw. 426 beschrieben, nun die Verarbeitung ein. Das Absperrteil 18 kann in Abhängigkeit von z. B. der Größe
und der Anzahl der Kammern und der Zuführunes-
geschwindigkeit des Lebensmittels mit jeder gewünschten Geschwindigkeit gedreht werden.
In der erfindungsgemäßen Vorrichtung können verschiedene feinteilige Lebensmittel verarbeitet werden.
Zu diesen Lebensmitteln gehört jedes Material, welches in Gegenwart der Wärme und des Druckes, welche in
der erfindungsgemäßen Vorrichtung zur Anwendung gelangen, relativ ist Die Umsetzung kann entweder von
chemischer oder physikalischer Natur sein. Beispiele für die Verarbeitung in der erfindungsgemäßen Vorrichtung sind eine oder mehrere folgender Verarbeitungsweisen: Gelatinierung, Texturierung, Aufblähen, Homogenisieren und Agglomerieren.
Beispiele für Lebensmittel, die in der erfindungsgemäßen Vorrichtung verarbeitet werden können, sind
Getreidemehle und Gemische von Getreidemehlen mit anderen Stoffen. Beispiele für Getreidemehle sind Weizenmehl, Maismehl, Reismehi, Tabioka und dergleichen.
Ein anderes ähnliches stärkehaltiges, feinteiliges Material ist Kartoffelmehl. Wenn derartige stärkehaltige Stoffe der Wärme und dem Druck in der erfindungsgemäßen Vorrichtung unterworfen werden, findet eine Gelatinierung statt
Eine andere Klasse von reaktiven Lebensmitteln, welche in der erfindungsgemäßen Vorrichtung behandelt
werden können, sind Proteinmaterialien. In jüngerer Zeit wurden wesentliche Anstrengungen unternommen,
pflanzliche Proteinmaterialien so zu behandeln, daß sie zu Stoffen führen, welche die bei tierischen Fleischprodukten gewöhnlich gefundene Faserstruktur und andere
derartige Eigenschaften aufweisen. In erster Linie ist Sojabohnenmehl ein derartiges pflanzliches Proteinmaterial, jedoch können auch verschiedene andere ölsamenmehle, wie z. B. Erdnuß-, Baumwollsamen- und Sesamsamenmehle, verwendet werden. Im allgemeinen
wird es bevorzugt, Proieinkonzeniraie derartiger ölsamenmehle zu verwenden, welche typischerweise zumindest 50 Gew.-% Protein aufweisen, Untexturiertes Proteinmaterial enthält Protein in getrennten Teilchen.
Wenn das Protein eine im wesentlichen kontinuierliche Phase annimmt, tritt Faserstrukturbildung (Texturierung) auf. Das Faserstruktur aufweisende Material ist,
wenn es feucht ist, etwas zäh oder kaubar, ganz wie Fleisch. Der im vorliegenden verwendete Begriff »Texturieren« oder »Faserstruktur verleihen« bezieht sich
auf das Verfahren der Veränderung der getrennten Proteinteilchen in ein Protein kontinuierlicher Phase.
Das in der erfindungsgemäßen Vorrichtung zu verarbeitende Proteinmaterial kann von der Art sein, wie sie
bei bislang bekannten Texturierungsverfahren verwendet wurde, wie z. B. die verschiedenen entfetteten ölsamenmehle wie solche von Sojabohnen, Erdnüssen,
Baumwollsamen und Sesam. In der erfindungsgemäßen Vorrichtung kann aber auch verschiedenen anderen
Proteinmaterialien ohne Faserstruktur, z. B. Weizengluten, Hefe oder Natriumcaseinat, eine Faserstruktur verliehen werden. Vorzugsweise ist das in der erfindungsgemäßen Vorrichtung verwendete Proteinmaterial ein
mehlähnliches Material, insbesondere Sojabohnenmehl, welches einen Proteingehalt von 30 oder mehr Gewichtsprozenten aufweisen kann.
Eine weitere Klasse reaktiver Lebensmittel, welche in der erfindungsgemäßen Vorrichtung behandelt werden
können, umfaßt solche Stoffe, welche homogenisiert
werden können. Beispiele für diese Stoffklasse sind ölhaltige Stoffe, wie feinvermahlener Kakao, der mit Basen, wie z. B. Ammoniak, behandelt wurde. In der Regel
ist im Kakaopulver das Fett in Form von Fettkügelchen
enthalten. In der erfindungsgemäßen Vorrichtung werden die Fettkügelchen aufgebrochen und in den pulverisierten Teilchen gleichförmig verteilt, wodurch ein
dunkles Kakaoprodukt erhalten wird. Das verarbeitete Kakaomaterial dispergiert leichter in Wasser als unbchandeltes Kakaopulver. Der Kakao wird auch agglomeriert und aufgebläht. Auch kann ein Gemisch von Zukker und Mehl homogenisiert werden. Offenbar schmilzt
der Zucker und wird gleichförmig auf der Oberfläche
des Mehls verteilt.
In der erfindungsgemäßen Vorrichtung kann vorzugsweise ein faseriges Gefüge verschiedener Proteinmaterialien unter Anwendung verschiedener Betriebsbedingungen gebildet werden. Das untexturierte Pro-
tein kann ein pflanzliches Protein, wie z. B. ein Sojabohnenprotein, ein Einzellerprotein, wie z. B. Hefe und andere Mikroorganismen, oder ein tierisches Protein, wie
z. B. Kasein, sein. Das untexturierte Lebensmittel kann ein typisches entfettetes ölsamenmehl, wie z. B. Soja
bohnenmehl, ein Konzentrat, wie z. B. ein Sojabohnen
konzentrat, oder ein Isolat, wie z. B. ein Sojabohncnisolat, sein. In der erfindungsgemäßen Vorrichtung kann
ein Material mit einem Proteingehalt von lediglich 30% (auf Trockengewichtbasis) und einem so hohen Gehall
wie 95% zufriedenstellend texturiert werden. Für die meisten Verwendungen bei der Herstellung von Protein
mit Fasei-gefüge in der erfindungsgemäßen Vorrichtung
beträgt der Proteingehalt zumindest 50, vorzugsweise etwa 55 bis 75%. Unter dem Begriff »Prozent« ist, wenn
nichts anderes angegeben ist, Gewichtsprozent zu verstehen.
In der erfindungsgemäßen Vorrichtung kann Proteinmaterial mit einem Feuchtigkeitsgehalt von lediglich 4
bis 6 Gew.-%, aber auch einem solchen von 40 Gew.-%,
ein faseriges Gefüge verliehen werden. Dabei erhöht ein
steigender Feuchtigkeitsgehalt die Bildung eines Fasergefüges. Die Feuchtigkeit im Lebensmittel beträgt vorzugsweise 10 bis 26, in der Regel 10 bis 20%.
Der in der erfindungsgemäßen Vorrichtung zur An
wendung gelangende maximale Druck ist lediglich
durch die spezielle Vorrichtung begrenzt In einer Vorrichtung, welche im wesentlichen der in F i g. I gezeigten
entspricht, können typischerweise Drucke von zumindest 103 bar als Maximum und von 2.1 bar als Minimum
angewandt werden. Ein Druckanstieg führt in der Regel zu einer Erhöhung der Texturierung und/oder Expansion. Die bevorzugten Drucke in der erfindungsgemäßen Vorrichtung liegen bei zumindest 2,8 bar, in der
Regel zumindest 43 bar, typischerweise 6,6 bis 8,7 Har.
so Das Protein, welchem in der erfindungsgernäßen Vorrichtung Fasergefüge verliehen wurde, kann für die gleichen Zwecke und praktisch auf gleiche Weise wie zuvor
bekannte Typen von Protein mit Fasergefüge verwendet werden. Das Proteinmaterial, wie es aus der Textu-
rierungsvorrichtung kommt kann mit einem herkömmlichen. Fleisch analogen Serum, welches typischerweise
ein Bindemittel, Geschmackstoffe und Wasser enthält, getränkt werden, wodurch ein dickes Stück nachgeahmtes Rind- oder Hühnerfleisch erhalten wird. Das Pro-
teinmaterial kann gemahlen, hydratisiert und mit vermahlener Rinds- oder Schweinswurst'gemischt werden,
wobei es als Fleischstreckmittel dient Das in Faserstruktur übergeführte Material kann aber auch fein zerhackt und mit einem herkömmlichen. Fleisch analogen
Serum getränkt werden, wobei nachgeahmtes Rindoder Schweinehackfleisch erhalten wird.
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Eine Vorrichtung, die im wesentlichen der in F i g. I dargestellten entsprach, wurde verwendet, um Proteinmaterial in Faserstruktur überzuführen. Die Vorrich-
lung hatte ein Ventil mit 10 Vertiefungen, d. h. ein Ventil mit 5 Gruppen zur Zuführung und Förderung des Materials. Das Proteinmaterial war ein entfettetes, nichtgeröstestcs Sojamehl (Teilchengröße unter 0,074 mm); es
wies einen Proteindispersionsindex von 84 bis 92% und einen Proteingehalt von etwa 50 bis 55Gew.-% auf
feuchtigkeitsfreier Basis auf. Durch Zugabe von Wasser wurde der Feuchtigkeitsgehalt auf 14Gew.-% eingestellt. Die Vorrichtung 10 wurde mit dem Gemisch mit
einer Menge von 7,7 kg/min beschickt. Die Temperatur des der Vorrichtung 10 zugeführten Dampfes betrug
225° C. Der Druck von der Quelle 11 betrug 7,4 bis 9,1 bar. Das Produkt wurde in Faserstruktur überführt
und hatte einen Scherpreßwert von 180 sowie eine Wasscrzurückhaltungskapazität von 2,4. Die Scherpreßwer-
te wurden bestimmt, indem 75 g (auf Trockengewichtsbasis) des in Faserstruktur übergeführten Proteinmaterials ausgewogen wurden. Die Probe wurde sodann in
einen Überschuß von kaltem Wasser eingebracht und bei etwa 4,4°C 1 'h Stunden eingeweicht. Die Probe
wurde 5 Minuten lang abgetropft und in 3 gleiche Gewichtsteile geteilt. Die 3 Teile wurden in Kunststoff eingehüllt und bei Raumtemperatur während 20 Minuten
liegengelassen. Jedes dieser Teile wurde in einer Scherpresse nach herkömmlichen Methoden unter Verwen-
dung eines 1130-kg-Rings und eines lOflügeligen Kopfes
getestet. Die drei Werte wurden addiert Der Begriff »Wasscrzurückhaltekapazität« bezieht sich auf die Gesamtmenge an Wasser, welches das Proteinmaterial zurückzuhalten fähig ist; es wird bestimmt, indem man das
Protein in einem WasserüberschuB während 2ö Minuten einweicht und dann 5 Minuten lang abtropfen läßt
Die Wasserzurückhaltekapazität ist gleich dem Naßgewicht minus dem Trockengewicht, wobei der erhaltene
Wert durch das Trockengewicht dividiert wird.
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Claims (1)
- : ' Patentanspruch:Vorrichtung zur Verarbeitung von unter Wärme und Druck reaktiven, feinteiligen Lebensmitteln, enthaltend einen länglichen Zylinder, an dessen einem Ende sich ein Einlaß und an dessen anderem Ende sich eine Düse als Auslaß befindet, wobei der Einlaß ein Drehventil umfaßt, das ein drehbares Absperrteil und ein Ventilgehäuse zur drehbaren Lagerung des Absperrteils aufweist, wobei das Ventilgehäuse auf einer Sehe einen Einlaß für ein gasförmiges Medium und auf der gegenüberliegenden Seite einen mit dem Zylinder verbundenen Auslaß für dieses Medium enthält und das Absperrteil mehrere Einrichtungen zur Materialzuführung enthält, die jeweils aus einem sich radial durch das Absperrteil erstreckenden Durchgang und je einer Vertiefung an jedem' Ende des Durchganges besteht, dadurch gekennzeichnet, daß das Absperrteil (18) des Drehventils (12) zwecks kontinuierlicher Zuführung des gasförmigen Mediums so viele Kammern (41,42,43,44) zur Materialzuführung enthält, daß die benachbarten Kammern jeweils einen so geringen Abstand voneinander aufweisen, daß jeweils zwei benachbarte Kammern gleichzeitig mit dem Einlaß für das gasförmige Medium und gleichzeitig die beiden gegenüberliegenden Kammern mit dem Auslaß für das Medium verbunden sein können.
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