DE2438999B1

DE2438999B1 - Verfahren und Vorrichtung zum Herstellen von Ornamentplatten durch Stanzen aus einem Tonstrang

Info

Publication number: DE2438999B1
Application number: DE2438999A
Authority: DE
Inventors: Hans 7910 Neu-Ulm Lingl
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1974-08-14
Filing date: 1974-08-14
Publication date: 1975-12-11
Also published as: DE2438999A1; DE2525925B1

Description

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Herstellen von keramischen Ornamentplatten aus einem Tonstrang mit dem Oberbegriff des Anspruchs 1 aufgeführten Merkmalen. Ferner betrifft die Erfindung eine Vorrichtung zur Durchführung dieses Verfahrens.

Es ist bereits aus der DT-PS 22 58 575 bekannt, Ornamentplatten aus einem Spaltplattenstrang zu stanzen, wobei jeweils zwei Platten durch Trennen des Stanzteils gewonnen werden müssen.

Demgegenüber liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, derartige Ornamentplatten in einfacher Weise, ausgehend von einem flach aus der Presse austretenden Stang von geringer Dicke herzustellen.

Diese Aufgabe wird bei dem Verfahren erfindungsgemäß durch die im kennzeichnenden Teil des Anspruchs 1 aufgeführten Merkmale gelöst. Ferner wird die gestellte Aufgabe durch eine Vorrichtung mit den im Anspruch 4 gekennzeichneten Merkmalen gelöst.

Ein wesentlicher Vorteil des Verfahrens und der Vorrichtung nach der Erfindung besteht darin, daß diese Herstellungsmethode eine weitgehende Automatisierung des gesamten Produktionsverlauf ermöglicht, wobei die Einfachheit der Vorrichtung bei gesteigerter Leistung eine Kostensenkung der Produktion zur Folge hat. Die einzelnen Platten haften aneinander und können in Gruppen befördert und behandelt werden. Außerdem entfällt das aufwendige Spalten einzelner Plattenpaare.

Ein weiterer Vorteil ist, daß mit der gleichen Einrichtung sowohl größere Ornamentplatten als auch Kleinmosaikteile hergestellt werden können. Weiterhin bietet dieses Verfahren den Vorteil einer universellen Formgebung, so daß bei Kleinmosaik in einem Strangstück Teile verschiedener Größe und Form in einer Tafeleinheit hergestellt werden können und dadurch besonders effektvolle Verkleidungen erzielbar sind.
Vorteilhafte Ausgestaltungen des Verfahrens und der Vorrichtung nach der Erfindung sind in den Unteransprüchen gekennzeichnet.

Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt und wird im folgenden näher beschrieben. Es zeigt

F i g. 1 die Draufsicht auf die Vorrichtung,

F i g. 2 die Draufsicht auf ein Strangstück mit ausgestanzten Kleinmosaikteilen und

F i g. 3 eine Ansicht der Stanzvorrichtung.

Der aus dem Mundstück kontinuierlich austretende Tonstrang betätigt eine Lichtschranke 1 (Fig. 1), mit der eine Schneidevorrichtung 2 zum Vorschneiden von Strangstücken 2a gesteuert wird. Die Strangstücke 2a werden durch eine kombinierte Förderbahn 3 unter Abstandgewinnung in Stanzposition unter ein Stanzwerkzeug 8 gefördert und dort durch eine weitere Lichtschranke 4 durch Stillsetzen der Förderbahn 3 fixiert. Das Stanzwerkzeug 8 stanzt sodann mit senkrechtem Hub die Ornamentplatten aus. Anschließend werden diese auf einem Aufreihband 5 gesammelt und zu mehreren mittels eines Vakuumhebers auf eine Förderbahn 6, z. B. ein Band umgehoben und einer Trokkeneinrichtung zugeführt. Im weiteren Verlauf werden die Platten in bekannter Weise durch einen nicht dargestellten Durchlaufofen geführt und dort gebrannt.

Bei der Herstellung von Kleinmosaik 7 (F i g. 2) wird nach dem Brennen auf der Rückseite der Platten ein Haltegewebe aufgeklebt, durch das das Kleinmosaik in Plattenform gehalten wird. Dies ist vorteilhaft bei der Verpackung und anschließenden Verlegung. Die einzelnen Mosaikteile können durch Brechen aus der Platte gewonnen werden.

In F i g. 3 ist die Stanzeinrichtung 8 in der Ansicht dargestellt. In dem Stanzrahmen 10 sind Führungen 11 eingebaut, in denen ein Werkzeugrahmen 12 gelagert ist, der mit einem Kolben 13 zur Stanzausführung lotrecht bewegt wird. Das Stanzwerkzeug 8 besteht aus einer Grundplatte 9, an der Schneidwerkzeuge 16 befestigt sind. Ferner sind in der Grundplatte 9 Gegenhalter 14 geführt, die mit einer Filzplatte 15 belegt sind, die die Platten während des Anziehens der Schneidewerkzeuge 16 mit einer Druckfeder 17 niederhalten. Der Filzplatte 15 wird Öl zugeführt zur Schmierung der Innenseite des Stanzwerkzeuges 8.

Beim Stanzvorgang wird durch den Kolben 13 das Schneidewerkzeug 16 bis zu einer solchen Tiefe in den Strang eingepreßt, daß der Zusammenhalt der Platten erhalten bleibt, während durch den Außenrahmen 16a die Platte abgetrennt wird. Die Platten werden während des Ausziehens der Schneidewerkzeuge 16 durch Abfederung mittels der Gegenhalter 14 niedergehalten.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

Claims

Patentansprüche:

1. Verfahren zum Herstellen von keramischen Ornamentplatten, z. B. Fliesen oder Kleinmosaikteile, wonach aus einem aus einer Strangprese austretenden Tonstrang einzelne Platten ausgestanzt, abgetrennt, umgehoben, getrocknet und gebrannt werden, dadurch gekennzeichnet, daß der aus der Strangpresse austretende flache Tonstrang in Strangstücke entsprechender Länge geschnitten wird, daß diese Strangstücke unter Abstandgewinnung vom Tonstrang in eine Stanzposition gefördert werden, daß hieraus von einer lotrecht bewegbaren Stanzeinrichtung die einzelnen Platten ausgestanzt werden, ohne diese völlig voneinander zu trennen, und daß die Platten anschließend auf einem Aufreihband gesammelt und gemeinsam auf eine eine Trockenvorrichtung und einen Brennofen durchlaufende Förderbahn umgehoben werden.

2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß auf die vorgestanzten und gebrannten Platten ein Haltegewebe aufgeklebt wird.

3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die einzelnen Platten auf der Förderbahn mittels von oben her in den Förderweg eingreifenden Rollen durch Knicken getrennt werden.

4. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1 mit einer Strangpresse, einer Stanzvorrichtung, sowie mit Mitteln zum Trennen, Umheben und Befördern der Platten durch eine Trockenvorrichtung und einen Brennofen, gekennzeichnet durch eine Lichtschranke (1) gesteuerte Schneidevorrichtung (2) zum Schneiden der Strangstücke (2a), eine kombinierte Förderbahn (3) zum Befördern der Strangstücke (2a) unter Abstandgewinnung in die Stanzposition, eine weitere Lichtschranke (4) zum Stillsetzen des sich in der Stanzposition befindlichen Teils der Förderbahn (3), ein Stanzwerkzeug (8) zum Ausstanzen der einzelnen Platten, ein Aufreihband (5) und einen die Platten erfassenden und auf die Förderbahn (6) umsetzenden Vakuumheber.

5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Stanzwerkzeug (8) eine Anzahl von Stanzformen aufweist, die in das Strangstück (2a) eindringen, ohne dieses völlig zu trennen, während der Außenrahmen (16a) des Stanzwerkzeuges (8) so weit übersteht, daß das Strangstück (2a) völlig durchtrennt wird.