DE2436368C3 - Verfahren zur Herstellung von Anthrachinon - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von Anthrachinon

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Die vorliegende Erfindung betrifft eine spezielle Arbeitsweise im Rahmen der Herstellung von An-Ihrachinon aus Naphthalin, Sauerstoff und Butadien.
Aus der belgischen Patentschrift 798181 ist bekannt, Anthrachinon in der Weise herzustellen, daß man in einer ersten Stufe Naphthalin unter Druck in der Gasphase an einem Vanadium enthaltenden Katalysator zu Naphthochinon und Phthalsäureanhydrid oxidiert, aus dem Reaktionsgas durch Kondensation ein flüssiges Gemisch aus Naphthalin, Naphthochinon und Phthalsäureanhydrid gewinnt, in einer zweiten Stufe das Naphthochinon mit Butadien nach Diels-Alder zu Tetrahydroanthrachinon umsetzt, in einer dritten Stufe das Tetrahydroanthrachinon in Gegen-
wart von flüssigem Phthalsäureanhydrid mit molekularem Sauerstoff zu Anthrachinon oxydehydriert und durch Destillation Phthalsäureanhydrid und Anthrachinon als reine Endprodukte erhält Hierbei werden die bei der Naphthalinoxydation und bei der Oxyde-
hydrierung anfallenden Naphthalin und Sauerstoff enthaltenden Gasströme in die Naphthalinoxydation zurückgeführt. Der Sauerstoffbedarf für das Verfahren wird durch Zugabc von Frischluft gedeckt. Um einen Auslaß für den mit der Frischluft eingebrachten Stickstoff und für Kohlendioxyd und Wasser, die bei dem Gesamtverfahren als Nebenprodukte entstehen, zu besitzen, ist es notwendig, einen Teil des Kreisgases als Abgasstrom aus dem Gesamtverfahren herauszunehmen. Dieser Abgasstrom enthält neben Stickstoff,
so Sauerstoff, Wasserdampf und Kohlendioxyd kleine Mengen organischer Verbindungen, insbesondere Naphthalin. Dieser Abgasstrom kann jedoch erst dann ins Freie geleitet werden, nachdem die in ihm enthaltenen organischen Verbindungen praktisch vollstän-
»5 dig entfernt wurden.
In der DT-OS 2245555 ist beschrieben, daß man einen derartigen Abgasstrom zu sauberer Abluft verbrennen kann.
Im allgemeinen wird dabei hinsichtlich des Gehaltes
an organischen Verbindungen gefordert, daß der Gehalt solcher Verbindungen veniger als 100 mg Kohlenstoff pro Normkubikmeter Gas beträgt. Weitere Forderungen betreffen den Gehalt an Kohlenmonoxyd und Stickoxyden in solchen Abgasen. Der Gehalt
an Kohlenmonoxyd soll dabei möglichst niedrig sein, ferner soll das Gas keine nachweisbaren Mengen an Stickoxyden enthalten.
Das Verfahren der katalytischen Nachverbrennung, d. h. die Entfernung von organische. Verbin-
düngen aus Gasen durch Oxydation mit molekularem Sauerstoff in Gegenwart von Katalysatoren ist an sich bekannt und wird beispielsweise in Ind. Eng. Chem. 53, Seiten 809 bis 812 (1961) beschrieben. Die hierbei verwendeten Katalysatoren sind ebenfalls bekannt, insbesondere eignen sich die Edelmetalle der VIII. Gruppe des Periodensystems, wie beispielsweise Palladium und Platin.
Der Einsatz dieser Edelmetalle erfolgt bevorzugt in Form von Trägerkatalysatoren (Ind. Eng. Chem.
53, Seite 809 bis 812 [1961]). Die dabei verwendeten Träger sind bekannt, ein besonders geeigneter Träger für diese Edelmetalle der VIII. Gruppe ist beispielsweise Aluminiumoxid.
Auf Grund des hohen Preises der Edelmetalle werden bei der technischen Anwendung des Verfahrens der katalytischen Nachverbrennung hohe Anforderungen an die Katalysatoren hinsichtlich Raumzeitausbeute, Lebensdauer und mechanischer und thermischer Beständigkeit gestellt. Weitere Forderungen werden seitens der Technik hinsichtlich der Wirtschaftlichkeit des Verfahrens gestellt. Wirtschaftlichkcitsubcrlcgungcn spielen bei der katalytischen Nachverbrennung insbesondere deshalb eine Rolle, weil das zu behandelnde Abgas vor der katalytischen Nachverbrennung aufgeheizt werden muß. In den Fällen, in denen der Sauerstoffgehalt des zu behandelnden Gases für die katalytische Nachverbrennung nicht ausreichend ist, um eine vollständige Umwand-
Juog der organischen Verbindungen in Kohlendioxyd zu gewährleisten, ist es weiterhin notwendig, dem zu behandelnden Abgas Frischluft zuzumischen, die im allgemeinen ebenfalls mit aufgeheizt werden muß. Um die Energiekosten für das Aufheizen des Reaktionsgases und der zugesetzten Luft auf die Anspringteroperatur des Katalysators niedrig zu halten, ist es notwendig, Katalysatoren mit tiefer Anspringtemperatur einzusetzen. Auf der anderen Seite ist es in vielen Fällen vorteilhaft, die bei der katalytischen Nachverbren- *° nung erhaltenen heißen Rauchgase energetisch, beispielsweise zur Beheizung von Destillationskolonnen, auszunützen. Je nach dem Anwendungszweck sind hier unterschiedliche Temperaturen für das Rauchgas nach Durchlaufen der katalytischen Nachverbren- »5 nung, beispielsweise 500,600 oder 700° C erwünscht.
Eine weitere Forderung, die an den verwendeten Katalysator gestellt wird, ist eino hohe Belastbarkeit und Unempfindlichkeit gegenüber Änderungen in der Zusammensetzung und der Strömungsgeschwindigkeif des Eingangsgases sowie gegenüber Temperaturänderungen und Schwankungen im Eingang und Ausgang der katalytischen Nachverbrennung. Der Katalysator soil ferner unempfindlich sein gegenüber Katalysatorgiften, die im Eingangsgas enthalten sein 2S können wie Schwefelverbindungen oder Giftstoffe, die durch die Verwendung von Frischluft in Industriegebieten in den Prozeß eingebracht werden.
Es wurde nun ein Verfahren zur Herstellung von Anthrachinon aus Naphthalin, Sauerstoff und Butadien gefunden, bei dem in einer ersten Stufe Naphthalin unter Druck in der Gasphase an einem Vanadium enthaltenden Katalysator zu Naphthochinon und Phthalsäureanhydrid oxidiert wird, aus dem Reaktionsgas durch Kondensation ein flüssiges Gemisch jus Naphthalin, Naphthochinon und Phthalsäureanhydrid gewonnen wird, in einer zweiten Stufe das Naphthochinon mit Butadien nach Diels-Alder zu Tetrahydroanthrachinon umgesetzt wird, in einer dritten Stufe das Tetrahydroanthrachinon in Gegenwart von flüssigem Phthalsäureanhydrid mit molekularem Sauerstoff zu Anthrachinon oxidehydriert wird, und bei dem als Seitenstrom eines Kreisgases ein Abgasstrom erhalten wird, der Sticksloff, Sauerstoff, Wasserdampf, Kohlendioxid und organische Verbindungen enthält, wobei dieser Abgasstrom der katalytischen Nachverbrennung unterworf η wird, das dadurch gekennzeichnet ist, daß als Katalysatorträger für die katalytische Nachverbrennung ein Lithium-Aluminium-Spinell enthaltendes Aluminiumoxid verwendet 5<> wird. Es werden durch die Verwendung dieses speziellen Trägers die vorstehend erwähnten Forderungen an einen technisch zu verwendenden Katalysator in idealer Weise erfüllt. Insbesondere zeichnen sich Katalysatoren, die unter Verwendung dieses Lithium-Aluminium-Spinell enthaltenden Aluminiumoxids als Träger hergestellt wurden, durch eine hohe Lebensdauer des Katalysators und durch fast vollständige Entfernung der organischen Verbindungen aus, d. h. der Gehalt an organischen Verbindungen im Abgas nach der katalytischen Nachverbrennung ist extrem niedrig. Weiterhin wird durch Verwendung dieses Trägers im Rahmen des erfindungsgemäßen Verfahrens ein sehr niedriger Kohlenmonoxid-Gehalt im Abgas, die Abwesenheit von Stickoxiden, eine 6S niedrige Anspringtemperatur, hohe Stabilität gegen Änderungen in der Zusammensetzung und der Geschwindigkeit des Einsatzgases sowie Unempfindlich-
keit hinsichtlich der Temperatur des erhaltenen Rauchgases erreicht. So kann durch Verwendung dieses Trägers eine Lebensdauer der für die katalytische Nachverbrennung eingesetzten Katalysatoren von mehreren Jahren erreicht werden. Ferner kann ein Gehalt an organischen Verbindungen im Gas nach der katalytischen Nachverbrennung bei Verwendung des Lithium-Aluminium-Spinell enthaltendes Aluminiumoxids als Träger von weniger als 10 mg Kohlenstoff pro Normkubikmeter Gas, z. B. 1 mg Kohlenstoff pro Normkubikmeter Gas, erreicht werden. Der Gehalt an Kohlenmonoxid kann dabei auf weniger als 1% Kohlenmonoxid, beispielsweise 0,01% Kohlenmonoxid reduziert werden.
Gehalte an Stickoxyden im Abgas von weniger als 0,01 %, z. B. 0,001 %, bedeuten praktisch stickoxydfreies Abgas nach Durchlaufen der erfindungsgemäßen katalytischen Nachverbrennung. Die Ausgangstemperatur ist mit 150 bis 250° C, beispielsweise 200° C ausgesprochen niedrig. Es sind Endtemperaturen in einem weiteren Temperaturbereich, beispielsweise von 300 bis 1000° C möglich, ohne daß der Ablauf des erfindungsgemäßen Verfahrens gestört wird. Iia allgemeinen betragt die Endtemperatur 500 bis 700° C.
Die Herstellung des Lithium-Aluminium-Spinell enthaltenden Aluminiumoxid-Trägers, kann in verschiedene Weise erfolgen. Man kann dabei von hochaktivem Aluminiumoxyd in stückiger Form ausgehen, welches eine innere Oberfläche (BET) von etwa 200 bis 350 m3/g aufweist. Dieses stückige Aluminiumoxyd, beispielsweise in Form von Würstchen, Pillen oder Kugeln, kann man mit einer wäßrigen Lithiumsalzlusung, beispielsweise einer wäßrigen Lithiumhydroxydlösung tränken und den getränkten Träger trocknen. Gegebenenfalls kann man die Lithiumverbindung auch in organischen Lösungsmitteln, beispielsweise Methanol, lösen und das Aluminiumoxyd damit tränken. Man kann die getrockneten Träger durch Erhitzen auf ungefähr 250 bis 650° C, gegebenenfalls unter Zusatz von sauersloffhaltigen oder wasserstoffhaltigen Gasen in Oxyde überführen. Dann erfolgt zur Herbeiführung der Spinellbildung eine Erhitzung auf ungefähr 900 bis 1000° C, beispielsweise für eine Zeit von 1 bis 10 Stunden. Man kann zur Herbeiführung der stöchiometrischen Spinellbildung mit zwischengeschalteter Trocknung mehrmals mit der Lithiumhydroxydlösung tränken. Soweit man die Tränkung mit einem Lithiumsalz vorgenommen hat, kann man auch mehrmals Tränken unter Zwischenschaltung der zur Überführung des Salzes in das Oxyd erforderlichen Stufe (Erhitzen auf etwa 250 bis 650° C). Eine andere Arbeitsweise besteht darin, daß man von feinstkörnigem Aluminiumoxyd mit großer innerer Oberfläche ausgeht, wobei man von vornherein so viel Lösung der Lithiumverbindung zugeben kann, wie dem beabsichtigten späterem Umwandlungsgrad des Aluminiumoxids zu Spinell entspricht. Nach dem Trocknen kann man die Masse mit geeigneten Mitteln verformen, beispielsweise in Stränge oder Pillen pressen, gegebenenfalls unter Zusatz von Gleitmitteln und - soweit Salze zur Anwendung kamen, nach Zwischenschaltung der zur Überführung des Salzes in das Oxyd erforderlichen Temperaturbehandlung bei 250 bis 650° C - wie oben beschrieben bei 900 bis 1300° C glühen. Die innere Oberfläche des Lithium-Aluminium-Spinell enthaltenden Aluminiumoxid-Träger·: und der Porendurchmesser kann
T ·
durch Höhe der Glühtemperatur und Dauer des Glü- Sauerstoff, Wasserdampf und Kohlendioxid und ist
hens beeinflußt werden, beispielsweise wird folgende praktisch vollständig frei von organischen Verbindun-
Oberfläche (BET) erhalten: gen, Stickoxyden und Kohlenmonoxid. Die Tempe-
nach 2 Stunden bei 900° C 45 m2/g ratur des Ausgangsgases kann dabei in weiten Gren-
nach 9 Stunden bei 1500° C 18 m3/g. 5 zen schwanken, beispielsweise 300 bis 1000° C, ozw.
Der fertige Träger kann Ab&«essungen von 3 bis 500 bis 700° C. Man kann auf diese Weise Rauchgase
10 mm besitzen, z. B. in Form von Pillen, Würstchen gewünschter Temperaturen, beispielsweise für die
oder in anderen Formen. Beheizung von Destillationskolonnen erhalten. Der
Zur Herstellung des fertigen Katalysators werden Sauerstoffgehalt im Abgas liegt im allgemeinen bei Edelmetalle der VIII. Gruppe des Periodensystems i° 0,5 bis 10 Molprozeni, bevorzugt bei 1 bis 5 Molproauf den Träger aufgebracht. Das Edelmetall kann da- zent.
bei iyif den Träger in Mengen von etwa 0,01 bis 2 Beim Arbeiten in einem adiabatischen Reaktor Gewichtsprozent, beispielsweise 0,01 bis 1 Gewichts- wird die Endtemperatur des Gases nach der katalytiprozent aufgebracht werden. Das Aufbringen des sehen Nachverbrennung durch den Gehalt an organi-Edelmetalls erfolgt dabei in an sich bekannter Weise, »5 sehen Verbindungen im Abgasstrom und die Menge beispielsweise dadurch, daß man den Träger mit einer an zugemischter Luft wie durch die Eingangstemperawäßrigen Edelmetallsalzlösung tränkt und durch Re- tür des Abgases bestimmt. Durch Variation der Einduktion, beispielsweise mit Hydrazinhydrat in alkali- gangstemperatur des Abgases und der Menge an zuscher Lösung, das Metall auf dem Träger ausfällt. Man gesetzter Luft kann man die Endtemperatur des Gases kann dabei auch Metallverbindungen, beispielsweise *° nach der katalytischen Nachverbrennung in weiten Palladiumnitrat oder organische Salze, beispielsweise Grenzen variieren. Das gereinigte Abgas kann dann Palladiumacetat, auf den Träger aufbringen und durch direkt in die Atmosphäre gegeben oder wenn ge- \ Reduktion in an sich bekannter Weise mit Wasserstoff wünscht für andere Prozesse energetisch ausgenützt j bei erhöhter Temperatur in das Metall überführen. werden, beispielsweise für die Beheizung von Destii- ä
Bei der Herstellung des Lithium-Aluminium-Spi- »5 lationskolonnen. j
nell enthaltenden Aluminiumoxid-Trägers werden im Die Zusammensetzung des Abgasstromes kann j
allgemeinen solche Mengen an Lithiumsalzen einge- nach bekannten Methoden, beispielsweise durch Gas- j
setzt, daß wenigstens 50% des Aluminiumoxyds in Chromatographie, ermittelt werden. Dies gilt auch für
Spinellform vorliegt. Als besonders geeignet haben die Bestimmung des Gehaltes an Stickstoff, Sauer-
sich dabei solche Träger erwiesen, in denen das Alu- 3<> stoff, Kohlendioxyd und Kohlenmonoxyd. Der Gehalt
miniumoxyd zu 90 bis 100% als Lithium-Alumi- an Stickoxyden kann mit speziell für die Abluftüber- {
nium-Spinell vorliegt. wachung entwickelten Prüfröhrchen bestimmt wer-
Das der katalytischen Nachverbrennung unterwor- den. Es kann auf diese Weise sichergestellt werden,
fene Abgas hat im allgemeinen einen Gehalt an Naph- daß keine Stickoxyde in die Atmosphäre austreten. j
thalin von 0,01 bis 3 Molprozent, wobei Gehalte be- 35 Für die Bestimmung des Gehaltes an organischen j
vorzugt werden, die bei 0,1 bis 1,0 Molprozent liegen. Verbindungen im gereinigten Abgas eignen sich ins-
Das Abgas kann ferner weitere organische Verbin- besondere speziell für die Abluftüberwachung ent-
dungen enthalten, die durch die Art des Herstellungs- wickelte Geräte, in denen mit Hilfe eines Flammenio-
verfahrens bedingt sind, beispielsweise Naphthochi- nisationsdetektors der Gehalt an Milligramm Kohlen-
non, Phthalsäureanhydrid, Thionaphthalin. Die we- 40 stoff pro Normkubikmeter Gas ermittelt und ge- |
sentlichen Bestandteile des Abgases sind anorgani- schrieben wird. Diese Geräte gestatten den Nachweis
sehe Gase, wie Stickstoff, Sauerstoff, Wasserdampf extrem geringer Gehalte an organischen Verbindun-
und Kohlendioxyd. gen, beispielsweise im Bereich von 1 mg Kohlenstoff
In den Fällen, in denen der Sauerstoffgehalt des pro Normkubikmeter Gas. Mit Hilfe dieser Geräte
Abgases nicht ausreicht, um das Naphthalin vollstän- 45 ist es möglich, die Einhaltung der gesetzlichen Be-
dig in Kohlendioxyd und Wasser umzuwandeln, wird Stimmungen hinsichtlich des Gehaltes an organischen
dem Gas vor der katalytischen Nachverbrennung Verbindungen im Abgas bei Abgabe in die Atmo-
saucrstoffhaltiges Gas, beispielsweise in Form von Sphäre zu kontrollieren. Nach dieser Nachweisme··
Luft zugemischt. Es ist darauf zu achten, daß der thode konnten Gehalte an organischen Verbindungen
Sauerstoffgehalt und der Naphthalingehalt im Gas vor 50 im Abgas der erfindungsgemäßen katalytischen
und nach der gegebenenfalls durchgeführten Zumi- Nachverbrennung von weniger als 5 mg Kohlenstoff
schung von Luft so gewählt werden, daß sich keine pro Normkubikmeter festgestellt werden. Es muß da-
explosiven Gasgemische bilden können. Vor dem her als ausgesprochen überraschend bezeichnet wer-
Eintritt in die katalytische Nachverbrennung wird das den, daß trotz breiter Variation der Arbeitsbedingun-
Abgas auf die Anspringtemperatur des Katalysators, 55 gen extrem niedrige Gehalte an Verunreinigungen
beispielsweise auf 200° C, vorgewärmt. Die Durch- erhalten werden können, deren Nachweis erst mit mo-
führung der katalytischer! Nachverbrennung erfolgt dernsten, speziell für diesen Bereich entwickelten
dann in an sich bekannter Weise. Vorteilhaft ist dabei Meßmethoden möglich ist.
die Verwendung von fest angeordneten Katalysatoren
in einem Reaktionsrohr, wobei die Umsetzung weit- 60 Beispiel
gehend adiabatisch erfolgt, so daß sich das Gas wäh- Kugeln von 4 mm Durchmesser aus handelsübli-
rend der Umsetzung aufheizt. Der Katalysator kann ehern aktivem Aluminiumoxyd mit einer inneren
auch in ein Reaktionsrohr eingefüllt und von dem Gas Oberfläche von 300 m'/g wurden bei 2O0C mit einer
von oben nach unten oder von unten nach oben durch- Lösung von Lithiumhydroxyd in einem Gemisch von
strömt werden. Im Katalysator erfolgt dann die Ent- 65 90 Volumen-Teilen Methanol und 10 Volumen-Tei-
fcrnungder organischen Verbindungen durch kataly- len Wasser getränkt. Anschließend wurde bei 150° C
tische Nachverbrennung. Das den Reaktor verlas- getrocknet. Dann wurde der Träger 2 Stunden bei
sende Gas besteht im wesentlichen aus Stickstoff, 950° C geglüht. Der fertige Träger bestand nach der
3b 3ÖÖ
Rontgenstrukturaufnähme zu 100% aus Lithium-Aluminium-Spinell. Die innere Oberfläche betrug 40 m2/g.
Auf diesem Träger wurde eine Lösung von Palladium(II)-chlorid aufgebracht. Die Ausfällung zum Metall geschah durch Zugabe einer wäßrigen alkalischen Formaldehydlösung. Anschließend wurden die wasserlöslichen Salze ausgewaschen und der Katalysator getrocknet. Der fertige Katalysator enthielt 0,6 Gewichtsprozent Palladium.
24 Liter des so erhaltenen Katalysators wurden in einem Reaktionsrohr von 3 m Länge und 10 cm innerem Durchmesser eingefüllt. Zur Vermeidung von Abstrahlungsverlusten wurde der Reaktor isoliert. Über den Katalysator wurden stündlich folgende Gasmengen geleitet:
13 000 Normliter eines naphthalinhaltigen Abgases aus der Anthrachinonherstellung, das
0,4 Molprozent Naphthalin,
3,0 Molprozent Sauerstoff,
10,0 Molprozent Wasserdampf,
10,0 Molprozent Kohlendioxyd,
Rest Stickstoff
enthielt.
6000 Normliter Frischluft
Die Eingangstemperatur des Gases in die katalytische Nachverbrennung betrug 200° C. Das aus der katalytischen Nachverbrennung kommende Gas besaß gemäß gaschromatographischer Analyse einen
ίο Gehalt von weniger als 0,01 % Kohlenmonoxyd. Mit einem Prüfröhrchen für Stickoxyde ließen sich keine Stickoxyde nachweisen. Mit Hilfe eines speziellen Gerätes zur Abluftüberwachung mit Flammenionisationsdetektor wurde festgestellt, daß der Gehalt an
is organischen Verbindungen im Abgas zwischen 1 und 2 mg Kohlenstoff pro Normkubikmeter Gas beträgt. Nach einer Laufzeit von 3 Monaten wurde keine Änderung der Katalysatoraktivität und Selektivität festgestellt. Es wurden im Abgas dieselben Werte erhalten wie mit dem Frischkatalysator nach einer Laufzeil von 100 Stunden.

Claims (7)

Patentansprüche:
1. Verfahren zur Herstellung von Anthrachinon aus Naphthalin, Sauerstoff und Butadien, bei dem in einer ersten Stufe Naphthalin unter Druck in der Gasphase an einem Vanadium enthaltenden Katalysator zu Naphthochinon und Phthalsäureanhydrid oxidiert wird, aus dem Reaktionsgas durch Kondensation ein flüssiges Gemisch aus Naphthalin, Naphthochinon und Phthalsäureanhydrid gewonnen wird, in einer zweiten Stufe das Naphthochinon mit Butadien nach Diels-Alder zu Tetrahydroanthrachinon umgesetzt wird, in einer dritten Stufe das Tetrahydroanthrachinon in Gegenwart von flüssigem Phthalsäureanhydrid mit molekularem Sauerstoff zu Anthrachinon oxidehydriert wird, und bei dem als Seitenstrom eines Kreisgases ein Abgasstrom erhalten wird, der Stickstoff, Sauerstoff, Wasserdampf, Kohlendioxid und organische Verbindungen enthält, wobei dieser Abgasstrom der katalytischen Nachverbrennung unterworfen wird, dadurch gekennzeichnet, daß als Katalysatorträger für die katalytische Nachverbrennung ein Lithium-Aluminium-Spinell enthaltendes Aluminiumoxid verwendet wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man ein Aluminiumoxyd verwendet, das mehr als 50% Lithium-Aluminium-Spinell enthält.
3. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß man ein Aluminiumoxyd verwendet, das 90 bis 100% Lithium-Aluminium-Spinell enthält.
4. Verfahren nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß man einen Edelmetall der VIII. Gruppe des Periodensystems enthaltenden Lithium - Aluminium - Spinell - Trägerkatalysator verwendet.
5. Verfahren nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß man einen Palladium enthaltenen Lithium-Aluminium-Spinellträgerkatalysator verwendet.
6. Verfahren nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß man einen Platin enthaltenden Lithium-Aluminium-Spinellträgerkatalysator verwendet.
7. Verfahren nach Anspruch 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß man die bei der katalytischen Nachverbrennung enthaltenden heißen Rauchgi.se für die Beheizung der Kolonnen zur destillativen Gewinnung von Phthalsäureanhydrid und Anthrachinon verwendet.
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