-
"Neue Benzoxazol-2-yl-substituierte Imidazoline und Tetrahydropyrimidine,
deren Herstellung sowie diese enthaltende kosmetische Präparationen1? Gegenstand
der Erfindung sind neue chemische Verbindungen der allgemeinen Formel
tor in der R1 für Wasserstoff, Halogen, eine Nitrogruppe, eine Alkyl- oder eine
Alkoxygruppe mit 1 - 4 Kohlenstoffatomen, R2 für Wasserstoff, eine Alkyl-, Hydroxyalkyl-
oder Cycloalkylgruppe mit 1 - 6 Kohlenstoffatomen, einen gegebenenfalls substituierten
Phenylrest und X für eine Alkylenkette mit 2 oder 3 Kohlenstoffatomen, die durch
eine oder mehrere Alkylgruppen mit 1 - 4 Kohlenstoffatomen oder eine Hydroxylgruppe
substituiert sein kann, stehen sowie deren Salze.
-
Die Herstellung der erfindungsgemäßen Benzoazol-2-ylsubstituierten
Imidazoline und Tetrahydropyrimidine der vorgenannten Formel 1 erfolgt. in an sich
bekannter Weise durch Umsetzung von A) 2-Cyanbenzoxazolen der allgemeinen Formel
beziehungsweise von
B) Benzoxazol-2-carbimidsäureestern der allgemeinen
Formel
mit C) Diaminen der allgemeinen Formel R2HN-X-NH2 oder ihren Halbsalzen, wie Monohydrochloriden,
Monotoluolsulfonaten, wobei in vorstehenden Formeln R1R2 und X die oben genannte
Bedeutung haben und R3 für Wasserstoff oder eine Alkylgruppe mit 1 - 4 Kohlenstoffatomen,
vorzugsweise die Methylgruppe steht in organischen Lösungsmitteln bei einer Temperatur
von 20 - 1200 C, vorzugsweise 50 - 800 C. Als Lösungsmittel eignen sich insbesondere
aliphatische Alkohole der Kettenlänge cl - C5, aber auch andere organische Lösungsmittel,
wie Dioxan, Tetrahydrofuran, aliphatische Äther oder auch speziell Dimethylformamid
beim Einsatz von Benzoxazol-2-carbimidsäureestern als Ausgangsmaterialien. Die Reaktionsprodukte
können in Form der freien Basen oder in Form ihrer Hydrochloride aus geeigneten
organischen Lösungsmitteln umkristallisiert werden.
-
Die als Ausgangsstoffe für die Herstellung der erfindungsgemäßen Benzoxazol-2-yl-substituierten
Imidazoline und Tetrahydropyrimidine der Formel 1 benötigten 2-Cyanbenzoxazole lassen
sich in einem verbesserten Verfahren entsprechend den Angaben der deutschen Offenlegungsschrift
2 021 679 dadurch herstellen, daß man 1 Mol eines entsprechenden 2-Chlorbenzoxazols
mit einer Suspension von 1 - 1,5 Mol Natriumcyanid in Dimethylsulfoxid,
das
1 - 20 % eines Lösungsmittels, wie z.B. Dimethylformamid, Benzol, Pyridin, Athanol,
Isopropanol, Triäthylamin enthält, bei einer Temperatur zwischen 10 - 300 C unter
Kühlung umsetzt nd das Reaktionsgemisch in bekannter Weise aufarbeitet. Als Aúsgangsstoffe
geeignete 2-Cyanbenzoxazole sind z.B. 2-Cyanbenzoxazol, 2 -Cyan-5 -methyl-benzoxazol,
2-Cyan-5-chlorbenzoxazol, 2-Cyan-5-nitro-benzoxazol, 2-Cyan-5-methoxybenzoxazol,
2-Cyan-4,5,7-trichlor-benzoxazol.
-
Die als Ausgangsstoffe zur Herstellung der erfindungsgemäßen Benzoxazol-2-yl-substituierten
Imidazoline und Tetrahydropyrimidine der Formel 1 dienenden Benzoxazol-2-carbimidsäureester
lassen sich entsprechend den Angaben der deutschen Offenlegungsschrift 2 024 052
aus den vorgenannten 2-Cyan-benzoxazolen durch Umsetzung mit einem niederen aliphatischen
Alkohol in Gegenwart eines basischen Katalysators bei einer Temperatur von 20 -
1000 C gewinnen.
-
Zur Herstellung der Benzoxazol-2-carbimidsäureester wird das 2-Cyan-benzoxazol
bzw. das entsprechende 2-Cyanbenzoxazolderivat in der 5 - 100-fachen Gewichtsmenge
des umzusetzenden niederen aliphatischen Alkohols bei Raumtemperatur suspendiert
oder gelöst, mit 0,1 - 10 Gewichtsprozent, bezogen auf das 2-Cyan-benzoxazol, des
basischen Katalysators versetzt und bei einer Temperatur zwischen 20 bis 1000 C
gerührt. Zusätze von inerten Lösungsmitteln wie z.B. Kohlenwasserstoffen, Halogenkohlenwasserstoffen,
Äthern oder Ketonen sind möglich, jedoch nicht erforderlich. Nach einer Reaktionszeit
von einigen Minuten bis zu mehreren Stunden und Abkühlen des Reaktionsgemisches
auf 0° C oder darunter wird der
Imidsäureester abfiltriert. Durch
Einengen der Mutterlauge läßt sich weiteres Reaktionsprodukt gewinnen.
-
Die Imidsäureester fallen rein an oder werden aus Alkohol-Wasser-Gemischen
umkristallisiert.
-
Als umzusetzende niedere aliphatische Alkohole kommen Methanol, Athanol,
n-Propanol, Isopropanol sowie die verschiedenen Butanole in Frage.
-
Als basische Katalysatoren können z.B. Kaliumcarbonat, Natriumcarbonat,
Kaliumhydroxid, Natriumhydroxid, Kaliumcyanid, Natriumalkoholat, Trimethylamin,
Triäthylamin, Triisopropylamin, 1,4-Diazabicyclo-(2,2,2) -octan verwendet werden.
Unter diesen haben sich Kaliumcarbonat, Natriumhydroxid, Kaliumcyanid und Triäthylamin
am besten bewährt.
-
Als für die Herstellung der erfindungsgemäßen Benzoxazol-2-yl-substituierten
Imidazoline und Tetrahydropyrimidine geeignete Benzoxazol-2-carbimidsäureester sind
z.B.
-
Benzoxazol-2-carbimidsäure-methylester, Benzoxazol-2-carbimidsäureäthylester,
Benzoxazol-2-carbimidsäuren-propylester, Benzoxazol-2-carbimidsäure-isopropylester,
5-Methyl-benzoxazol-2-carbimidsäure-methylester, 5-Chlor-benzoxazol-2-carbimidsäure-methylester,
5-Nitro-benzoxazol-2-carbimidsäure-methylester, 5-Methoxybenzoxazol-2-carbimid-säuremethylester,
4,5,7-Trichlorbenzoxazol-2-carbimidsäuremethylester zu nennen.
-
Als Beispiele für Diamine, die mit den 2-Cyanbenzoxazolen bzw. den
Benzoxazol-2-carbimidsäureestern umgesetzt werden können, sind Äthylendiamin, 1,2-Diaminopropan,
1 Diaminopropan, 2-Methylamino-äthylamin, 2-Methylamino-propylamin, 3-Methylamino-propylamin,
2-Athylaminoäthylamin,
2-Isopropylamino-äthylamin, 3-Isopropylaminopropylamin,
2-(2-Hydroxyäthylamino)-äthylamin, 2-(2-Hydroxypropylamino)-äthylamin, 2-(2-Hydroxyäthylamino]-propylamin,
3-(2'-Hydroxyäthylamino)-propylamin, 1,2-Diamino-2-methyl-propan, 2-Amino-1-isopropylamino-2-methyl-propan,
1,3-Diamino-2-propanol, 2-Cyclohexylamino-äthylamin, 2-Anilino-äthylamin, 3-cyclohexylamino-propylamin
anzuführen.
-
Erfindungsgemäße neue Verbindungen sind zum Beispiel 2-(Benzoxazol-2t-yl)-»
2-imidazolin, 2-(5s-Methylbenzoxazol-2'-yl)-#²-imidazolin, 2-(5'-Chlor-benzoxazol-2s-yl)-2-imidazolin,
2-(5t-Nitro-benzoxazol-2t-yl)-#²-imidazolin, 2-(Benzoxazol-2'-yl)-1-methyl-#²-imidazolin,
2-(Benzoxazol-2'-yl)-1-isopropyl-#²-imidazolin, 2-(Benzaxazol-2'-yl)-1-(ß-hydroxyäthyl)-#²-imidazolinhydrochlorid,
(2-Benzoxazol-2'-yl)-5-methyl-#²-imidazolin, 2-(Benzoxazol-2'-yl)-5,5-dimethyl-#²-imidazolin,
2-(Benzoxazol-2' -yl) -1-isopropyl-4,4-dimethyl- A2-imidazolinhydrochlorid, 2-(Benzoxazol-2'-yl)-1-phenyl-#²-imidazolin,
2-(Benzaxazol-2'-yl)-1,4,5,6-tetrahydropyrimidin, 2-(Benzaxazol-2'-yl)-1-methyl-1,4,5,6-tetrahydropyrimidin,
1-Äthyl-2-(benzoxazol-2'-yl)-1,4,5,6-tetrahydropyrimidinhydrochlorid, 2(Benzoxazol-2t-yl)
-5-hydroxy-1,4,5,6-tetrahydropyrimidin, 2-(Benzoxazol-2'yl)-1-cyclohexyl-1,4,5,6-tetrahydropyrimidinhydrochlorid.
-
Die erfindungsgemäßen Verbindungen sind farblose bis schwach gelblich
gefärbte Substanzen, die sich durch eine gute entzündungshemmende Wirkung bei guter
physiologischer Verträglichkeit auszeichnen. Da die Absorptionsmaxima vieler dieser
Verbindungen günstig in dem Erythem erzeugenden Ultraviolettbereich, der sich von
280 bis 320 m erstreckt, liegen, weisen sich diese neben ihrer günstigen entzündungshemmenden
Wirkung in
kosmetischen Präparationen wie Sonnenbrandbekämpfungs
-mitteln gleichzeitig als brauchbare Sonnenschutzmittel aus, insbesondere in Verbindung
mit üblichen Lichtschutzmitteln wie Estern der - hoxyzimtsäure, Derivaten der t-Aminõbenzoesäure,
des 2-Phenylbenzimidazols, des Benzophenons, des Cumarins, der Anthranilsäure und
vorzugsweise Estern der Salicylsäure wie Methyl-, Phenyl-, Bornyl-, Menthyl-, e-Naphthyl-,
Benzyl-, Fenchylsalicylat, Salicylsäurechlorphenylester.
-
Beim Einsatz als entzündungshemmende Substanzen können die erfindungsgemäßen
Benzoxazol-2-yl-substituierten Imidazoline und Tetrahydropyrimidine in flüssige
pastöse oder feste kosmetische Zubereitungen eingearbeitet werden, wie z.B. wäßrige
Lösungen, wäßrige Suspensionen, Emulsionen, Lösungen in organischen Lösungsmitteln,
Ölen, Salben, Cremes, Stifte oder Puder. Die Präparationen können den verschiedensten
Zwecken dienen, wie allgemeine Hautwasser mit entzündungshemmender Wirkung, Rasierwasser,
Wasser, Stifte oder Lotionen gegen Insektenstiche, Rasierpuder, Babypuder, -cremes
oder -lotionen, insbesondere aber als wäßrige, emulsionsartige, ölige oder pastöse
Sonnenschutz- bzw. Sonnenbrandbekämpfungsmittel.
-
Bei diesem Einsatz als entzündungshemmende Substanzen werden die erfindungsgemäßen
neuen Verbindungen in Mengen von 0,01 bis 10 Gewichtsprozent, vorzugsweise 0,1 bis
5 Gewichtsprozent, bezogen auf den gesamten Ansatz des kosmetischen Mittels verwendet.
Bei einer Kombination mit üblichen Lichtschutzmitteln in Sonnenschutzpräparationen
werden die Lichtschutzmittel in Mengen von 1 - 10 Gewichtsprozent, vorzugsweise
2 - 6
Gewichtsprozent, bezogen auf den gesamten Ansatz des Präparates,
eingesetzt.
-
Die nacfolgenden Beispiele sollen den Gegenstand der Erfindung näher
erläutern, ohne ihn jedoch hierauf zu beschränken.
-
Beispiele Zunächst soll die Herstellung der erfindungsgemäßen, auf
ihre entzündungshemmende Wirksamkeit zu prüfenden Substanzen beschrieben werden.
-
Substanz A 2-(Benzoxazol-2'-yl)-#²-imidazolin a) 5 g (28 m Mol) Benzoxazol-2-carbimidsäure-methylester
und 1,7 g (28 m Mol) Athylendiamin wurden in 20 ml Methanol 24 Stunden bei Raumtemperatur
gerührt. Anschließend wurde die Lösung 2 Stunden zum Sieden erhitzt und in Eis/Wasser
eingetragen. Nach Absaugen des Niederschlages und Umkristallisieren aus Benzol/
Petroläther (Aktivkohle) wurden 1,6 g farbloses 2-(Benzaxazol-2-yl)-#²-imidazolin
vom Schmp.
-
152 - 1560 c erhalten.
-
Die wäßrige Mutterlauge wurde mehrmals mit Chloroform ausgeschüttelt,
die vereinigten Chloroformphasen mit Aktivkohle behandelt, über CaCl2 getrocknet
und eingedampft. Der Rückstand ergab nach Umkristallisieren aus Benzol/Petroläther
weitere 1,6 g (zus. 60 % d. Th.) vom Schmp. 150 - 155 °C.
-
Das reine Imidazolin schmilzt nach weiterem Umkristallisieren aus
Benzol bei 155 - 1590 c.
-
b) Eine Lösung von 20 g (139 m Mol) 2-Cyan-benzoxazol und 8,4 g (139
m Mol) Athylendiamin in 100 ml Methanol wurde 75 Min. zum Sieden erhitzt. Nach Abdestillieren
des Lösungsmittels und Umkristallisieren aus Benzol/ Petroläther wurden 19,3 g 2-(Benzoxazol-2'-yl)-#²-imidazolin
vom
Schmp. 153 - 1550 C erhalten. Aus der Mutterlauge wurden noch weitere 1,2 g (zus.
79 ffi d.Th.) vom Schmp. 152 - 1540 C gewonnen.
-
Entsprechend der Vorschrift b) wurden die folgenden Verbindungen erhalten
(flüssige Reaktionsprodukte wurden in Ather in ihre Hydrochloride überführt): Substanz
B 2-(5'-Methyl-benzoxazol-2'-yl)-#²-imidazolin aus 2-Cyan-5-methyl-benzoxazol und
Äthylendiamin, Schmp. 129 - 1330 C.
-
Substanz C 2-(5' -Chlor-benzoxazol-2' -yl)-2-imidazolin aus 5-Chlor-2-cyan-benzoxazol
und Athylendiamin, Schmp. 185 - 1880 C (umkrist. aus Aceton) Substanz D 2-(5'-Nitro-benzoxazol-2'-yl)-#²-imidazolin
aus 2-Cyan-5-nitro-benzoxazol und Äthylendiamin, Schmp. 2130 C (umkrist. aus Methanol)
Substanz E 2-(Benzoxazol-2'-yl)-1-methyl-#²-imidazolin aus 2-Cyan-benzoxazol und
2-Methylamino-äthylamin (10 ffi Überschuß), Schmp. 104 - 1080 C (umkrist. aus n-Hexan)
Substanz
F 2 2-Benzoxazol-2'-yl-1-isopropyl-#²-imidazolin aus 2-Cyan-benzoxazol una 2-Isopropylamino-äthylamin,
Schmp. 82 - 840 C (umkrist. aus Petroläther) Substanz G 2-(Benzoxazol-2'-yl)-1-(ß-hydroxyäthyl)-#²-imidazolinhydrochlorid
aus 2-Cyan-benzoxazol und 2-(ß-Hydroxyäthylamino)-äthylamin, Schmp. 217 - 221°C
Substanz H 2-(Benzoxazol-2'-yl)-1-methyl-#²-imidazolin aus 2-Cyan-benzoxazol und
1,2-Diamino-propan> Schmp. 113 - 1160 C (umkrist. aus Cyclohexan) Substanz J
2-(Benzaxazol-2'-yl)-5,5-dimethyl-#²-imidazolin aus 2-Cyan-benzoxazol und 1,2-Diamino-2-methylpropan
(10 ß Überschuß), Schmp. 106 - 1080 C (aus n-Hexan umkrist.) Substanz K 2-(Benzoxazol-2)-yl)-1-isopropyl-4,4-dimethyl-#²-imidazolinhydrochlorid
aus 2-Cyan-benzoxazol und 2-Amino-l-isopropylamino-2-methylpropan (10 % Uberschuß),
hygroskopische Substanz
Substanz L 2-(Benzoxazol-2'-yl)-1-phenyl-#²-imidazolin
aus 2-Cyan-benzoxazol und N-Phenyl-äthylendiamin, Schmp. 115 - 1180 C (aus Cyclohexan
umkrist.
-
nach Säulenchromatographie; Kieselgel S, Merck; Benzol/ Chloroform/Methanol
(14:6:1)) Substanz M 2-(Benzoxazol-2s-yl)-1,4,5,6-tetrahydro-pyrimidin aus 2-Cyan-benzoxazol
und 1,3-Diamino-propan, Schmp. 128 - 131°C (umkrist. aus Cyclohexan) Substanz N
2-(Benzaxazol-2'-yl)-1-methyl-1,4,5,6-tetrahydro-pyrimidin aus 2-Cyan-benzoxazol
und 3-Methylamino-propylamin (10 % Überschuß), Schmp. 78 - 81° C (umkrisi. aus Cyclohexan)
Substanz O 1-Athyl-2-(benzoxazol-2t-yl)-1,4,5,6-tetrahydro-pyrimidinhydrochlorid
aus 2-Cyan-benzoxazol und )-Athylamino-propylamin, Schmp. 115 - 1400 C Substanz
P A-iBenzoxazol-2t-yl)-5-hydroxy-1,4,5,6-tetrahydro-pyrimidin aus 2-Cyan-benzoxazol
und 1,3-Diamino-2-propanol, Schmp. 195 - 1980.C (umkrist. aus Dioxan/Petroläther)
Substanz
Q 2-(Benzoxazol-2t-yl)-1-cyclohexy1-1,4,5,6-tetrahydropyrimidin-hydrochlorid aus
2 -Cyan-benzoxazol und 3-Cyclohexylamino-propylamin, Schmp. 165 - 1680 C (umkrist.
aus Methylenchlorid/ Petroläther) Die nachfolgenden Ausführungen sollen die entzündungshemmenden
Eigenschaften der erfindungsgemäß einzusetzenden Verbindungen sowie ihre Eignung
für kosmetische Präparationen, insbesondere Sonnenschutz- bzw. Sonnenbrandbekämpfungsmittel
aufzeigen.
-
Bei den nachstehend aufgeführten Untersuchungen wurden die erfindungsgemäß
zu verwendenden Benzoxazol-2-ylsubstituierten Imidazoline und Tetrahydropyrimidine
auf ihre entzündungshemmenden Eigenschaften geprüft.
-
Zuvor wurde eine orientierende Untersuchung ihrer Toxizität durchgeführt,
um für die weiteren Untersuchungen die Test-Dosierungen festlegen zu können.
-
Als Prüfung zur Beurteilung der Verbindungen bezüglich ihrer Eignung
zur Hemmung der durch einen Sonnenbrand hervorgerufenen Entzündungen wurde der Rattenpfötchen-Test
verwendet, wie er von F. Kemper in der Zeitschrift "Arzneimittelforschung" 10(1960),
S. 777 beschrieben ist. Zur Erzeugung des Ödems wurde den Versuchstieren 0,1 ml
6 Xige Dextranlösung in die rechte Hinterpfote ca. 5 mm tief zwischen der zweiten
und dritten Zehe injiziert. Während den Kontrolltieren nur die Dextranlösung verabfolgt
wurde, erhielten die Versuchstiere 30 Minuten vor deren InJektion die verschiedenen
Prüfsubstanzen
in der in der Tabelle angegebenen Menge injiziert
bzw. per os verabreicht. Das Volumen der Pfoten wurde mit dem von F. Kemper und
G. Ameln in der "Zeitschrift für-die gesamte experimentelle Medizin" 131 (1959),
Seite 407 näher beschriebenen elektrischen Volumen-Meßgerät bestimmt. Die Messungen
erfolgten 30 Minuten vor Injektion der Dextranlösung.
-
Zum Vergleich wurde stets die linke unbehandelte Pfote zu den genannten
Zeiten mitgemessen. Aus den Werten für die Schwellung bei Tieren, die mit der Prüfsubstanz
behandelt worden waren und unbehandelten Tieren 30 Minuten nach der Dextraninjektion
errechnet sich der Grad der Hemmung des Ödems in Prozent derwenigen Schwellung,
die bei Tieren auftrat, die keine Prüfsubstanz erhalten hatten.
-
Aufgrund allgemeiner Erfahrungen können die Ergebnisse des Rattenpfötchentestes
als Grundlage für die Beurteilung einer Verbindung als Sonnenbrandbekämpfungsmittel
dienen.
-
Daneben sind in den nachfolgenden Tabellen die Absorptionsmaxima der
Prüfsubstanzen im Ultraviolettbereich angegeben. Da bei einigen der Prüfsubstanzen
die Absorptionsmamima günstig in dem Erythem erzeugenden Ultraviolettbereich, der
sich von 280 bis 320 m erstreckt, liegen, weisen sich diese neben ihrer entzündungshemmenden
Wirkung als Sonnenbrandbekäxpfungsmittel gleichzeitig als brauchbare Sonnenschutzmittel
aus.
-
Bei den - wie vorbeschrieben - durchgeführten Untersuchungen wurden
für die einzelnen Substanzen die in nachstehender Tabelle aufgeführten Werte ermittelt.
Orientierende Dextranödem an der UV-Spektrum |
Toxizität Rattenpfote |
50 g/kg Dosierung Hemmung #max m µ 10g # |
mg/kg |
A 0,3 250 per os 35,9 280 (4,15) |
#300 (3,89) |
B 0,3 250 per os 14,8 283 (4,10) |
#300 (3,98) |
C 1,75 500 per os 60,5 394 (4,00) |
250 per os 36,7 #300 (3,97) |
E 0,3 250 per os 10,0 282 |
#300 |
F 0,25 250 per os 9,8 277 |
-> 300 |
G 0,35 100 per os 5,1 288 (4,14) |
->300 (4,10) |
H 0,3 150 per os 39,5 280 (4,14 |
->300 (3,86) |
J 0,3 100 per os 12,3 i 279 (4,07) |
->300 (3,75) |
K 0,3 100 per os 6,1 295 (4,06) |
->300 (4,04) |
M 0,09 25 per os 16,3 278 (4,11) |
#300 (3,69) |
N 0,075 50 per os 14,3 278 (4,02) |
#300 (3,47) |
0 0,04 50 per os 34,7 279 (4,12) |
#300 (3,98) |
P 0,75 500 per os 28,0 276 (4,12) |
->300 (3,66) |
Q 0,075 50 per os 14,0 @ 275 (4,08 |
->300 (3,89) |
Nachfolgend werden noch einige Beispiele für die erfindungsgemäßen
Substanzen enthaltende kosmetische Zubereitungen aufgeführt.
-
1. Zur Herstellung eines Sonnenschutzöls werden 2 20 g 2-(5'-Chlor-benzoxazol-2'-yl)-p
-imidazolin (Substanz C) und 30 g Menthylsalicylat unter Erwärmen feinst in 100
g Paraffinöl suspendiert und danach wird bei ca. 25 C mit den folgenden weiteren
Bestandteilen 300 g lecithinhaltiges Pflanzenöl 400 g Olivenöl 100 g Isopropylmyristinat
100 g Purcellinöl innigst vermischt.
-
2. Zur Herstellung eines Sonnenbrandpuders werden 40 g 2-(Benzoxazol-2'-yl)-5-methyl-#²-imidazolin
(Substanz H) in einem Pulververmischgerät intensiv mit 400 g Reisstärke 400 g kolloidem
Ton 100 g Lycopodium 100 g Talkum in homogene Verteilung gebracht.
-
3. Zur Herstellung eines entzündungshemmenden Rasierwassers werden
30 g 1-Athyl-2-(benzoxazol-21 -yl)-1,4,5,6-tetrahydropyrimidin-hydrochlorid (Substanz
O)
zusammen mit einer Lösung von 5 g Zitronensäure 30 g Glycerin
in 100 g Hammameliswasser mit einer parfümierten, 80 %igen alkoholischen Zubereitung
zu insgesamt 1000 g vereinigt.
-
4. Zur Herstellung einer Sonnenschutzcreme werden 40 g Glycerinmonostearat
160 g Bienenwachs 420 g Mineralöl 50 g Ceresin 50 g einer Absorptionsbase auf Basis
von Cholesterin, Bienenwachs, Stearylalkohol und Vaseline 2..
-
30 g 2-(Benzoxazol-2t-yl)-ß2-imidazolin (Substanz A) 40 g Benzylsalicylat
bei 650 C zusammengeschmolzen. In diese warme Mischung wird ein auf die gleiche
Temperatur erwärmtes Gemisch von 247 g Wasser 13 g Borax 2 g p-Oxybenzoesäuremethylester
unter starkem Rühren eingearbeitet und die erhaltene Creme wird bis zum Erreichen
der Raumtemperatur weiter gerührt.
-
5. Zur Herstellung einer Sonnenschutzemulsion wird in ein auf ca.
800 C erwärmtes Gemisch von
20 g Glycerinmonostearat 70 g Stearinsäure
30 g Ölsäure 20 g Cetylalkohol 40 g 2-(Benzoxazol-2t-yl)-1-cyclohexyl-1,4,5,6-tetrahydropyrimidin-hydrochlorid
(Substanz Q) 40 g Phenylsalicylat unter heftigem Rühren eine Mischung von 800 g
Wasser, 10 g Glycerin und 9 g Triäthanolamin gegeben. Anschließend wird die erhaltene
Lotion kalt gerührt.
-
Vorstehende Emulsion läßt sich auch unter Mitverwendung eines Treibgases
im Verhältnis 80 Teile Lotion : 20 Teilen Treibgas in Aerosolform verpacken.