DE2433487C3 - Alkalizelle - Google Patents
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Description
15
Die Erfindung bezieht sich auf Materialien für negative Zinkelektroden von galvanischen Zellen mit
durch einen Separator getrennten positiven und negativen Elektroden, das feine Zinkpartikel, einen
geringen Gewichtsanteil Zinkoxid, einen alkalischen Elektrolyten, ein anorganisches Oxid eines Metalles, das 2s
weniger edel als Zink ist, und einen geringen Betrag eines organischen gelbildenden Materials aufweist
Es sind derartige Zinkelektroden verwendende, einen alkalischen Elektrolyten enthaltende galvanische Zellen
bekannt, bei denen das Material der positiven Elektroden im wesentlichen Silberoxid oder Quecksilberoxid
aufweist. Bei der Auslegung solcher Zellen werden insbesondere eine selbst bei starker Belastung
hohe Klemmspannung, ein einfacher Aufbau und eine hohe Kapazität angestrebt, die über lange Lagerzeiten
und auch bei tiefen Temperaturen aufrechterhalten werden soll.
Die vorbekannte, die Gattung der vorliegenden Erfindung bestimmenden US-PS 37 49 605 offenbart die
Verwendung von Zinkteilchen im Material der negativen Elektrode sowie die von Zinkoxid, eines alkalischen
Elektrolyten, und fernerhin von Titandioxid und Polyacrylsäure, d. h. eines Polymeres des Carboxyvinyls.
Durch die DE-AS 19 41722 ist eine negative
Elektrode bekannt, deren Zink ein alkalisches Hydroxid 4^
eines Erdmetalles zugesetzt ist. Die FR-PS 21 72 857 beschreibt eine Zinkelektrode, die ein Oxid eines
Metalles der Gruppen HA oder MB sowie ein alkalisches
Salz enthält; Magnesium- oder Aluminiumoxid sind als typisch? Vertreter genannt.
Die DE-OS 22 22 576 schließlich offenbart als gelbildendes Material die Zufügung von Polyacrylsäure,
da von der bisher verwendeten Carboxymethylzellulose große Mengen benötigt werden, um die geeignete
Viskosität zu erreichen, und diese sich bei kaustischen alkalischen Lösungen als nicht sehr stabil erwies.
Die bekannten Zellen lassen jedoch auch bei Anwendung der angegebenen Verbesserungen bezüglich
ihrer Kapazität und Entladungskurve, Spannungskonstanz, Lagerfähigkeit und Temperaturunabhängig- Wl
keit noch Wünsche offen.
Die Erfindung geht von der Aufgabe aus, ein Elektrodenmaterial der angegebenen Gattung zu
schaffen, welches es ermöglicht, eine galvanische Zelle zu erstellen, die sich gegenüber den bekannten bei ' '
einfacher Herstellung durch hohe Kapazität auch nach längerer Lagerzeit sowie bei tiefen Temperaturen und
durch höhere und konstantere Klemmenspannung auch
bei sträkeren Belastungen auszeichnet
Gelöst wird diese Aufgabe, indem das gattungsgernäß ausgebildete Elektrodenmaterial 0,1 bis 10 Gewichtsprozent
Borsäure, deren Salze und/oder Boroxid und 0,1 bis 10 Gewichtsprozent pulvrige Zellulose enthält
Durch die Zugabe von pulverisierter Zellulose und Borsäure und diesen verwandten Stoffen ergeben sich
bei Vermischung dieser Stoffe vor dem Zusatz von kaustischer Alkalilauge leicht zu handhabende Elektroden-Pellets,
wodurch die Herstellung einer dicserart ausgebildeten Alkalizelle vereinfacht wird.
Das genannte anorganische Oxid kann auch durch die Mischung aus zwei oder mehreren anorganischen
Oxiden oder Hydroxiden ersetzt sein; als besonders geeignet wurden Oxide und Hydroxide von Magnesium,
Barium, Titan, Aluminium oder Zirkonium oder deren Mischungen befunden, da diese Oxide und Hydroxide
die Fähigkeit besitzen, große Mengen von Alkalilösung zwischen Partikeln zu absorbieren, und sie besitzen eine
hohe Oberflächenleitfähigkeit, wenn sie durch Alkalilösungen benetzt werden.
Die Herstellung einer galvanischen Zelle aus dem genannten Elektrodenmaterial gestaltet sich erwünscht
einfach, indem das Gemisch von Zinkpartikeln, des Zinkoxides, des anorganischen Oxides oder Hydroxides
und der Borverbindung mit dem genannten gelbildenden Material gemischt und mittels des alkalischen
Elektrolyten zu einer Paste gebildet wird, aus der die negative Elektrode geformt wird, und indem diese mit
einem Blatt aus porösem, elektrolythaltigen Material und dem Separatorblatt kombiniert wird.
Im einzelnen ist die Erfindung an Hand der folgenden Beschreibung von Ausführungsbeispielen erläutert.
Zum Aufbau der negativen Elektrode werden feinzerteilte Zinkpartikel in Form amalgamierter
Teilchen verwendet. Gut geeignete anorganische Verbindungen, welche mit den fein zerteilten Zinkpartikeln
vermischt werden, sind die Oxide oder Hydroxide der Metalle Magnesium, Barium, Titan, Aluminium und
Zirkonium. Den Zinkpartikeln wird in geringem Anteil Zinkoxidpulver beigemischt, da dieses innerhalb kürzester
Zeit eine gute Dispersion ermöglicht und es eine hohe Affinität sowohl für die Zinkpartikel als auch für
die anorganischen Oxide und Hydroxide aufweist, welche hilft, die Partikel des Zinkelektrodenmaterials
mit den elektrolytabsorbierenden Materialien zu vermischen.
Der alkalische Elektrolyt, welcher mit dem Elektrodenmaterial geknetet wird, kann die gleiche Zusammensetzung
wie der Elektrolyt aufweisen, der zwischen den negativen und positiven Elektroden angeordnet ist, d. h.,
die Konzentration reicht von 20 bis etwa 45 Gewichtsprozent Kaliumhydroxid oder Natriumhydroxid,
wobei die Elektrolytlösung vorzugsweise mit Zinkoxid gesättigt wird. Ferner kann der Elektrolyt
vorzugsweise mit einem der vorgenannten Metalloxide oder -hydroxide saturiert werden.
Als geeignetes gelbildendes Material wird ein Polymer des Carboxyvinyls in Mengen von 0,05 bis 10
Gewichtsprozent der die negative Elektrode bildenden Mischung zugefügt.
Die positive Elektrode weist im wesentlichen eine Nickelverbindung, einen elektrochemisch wirksamen
Stoff der Gruppe Silberoxid, Mangandioxid oder Eisenhydroxid, ein leitendes Material wie beispielsweise
Graphit, Ruß od. dgl. sowie ein Bindemittel auf.
Zwischen der positiven Elektrode und der negativen Zinkelektrode werden die elektrolythaltigen Materia-
lien und ein Separator plaziert. In bekannter Weise
werden als Separatoren für Alkalizellen beispielsweise zelluloseartiges Material und mikroporöse Kunststoffe,
wie beispielsweise Polyäthylen, Polypropylen, Polyvinylchlorid oder Polyamid-Harze, verwendet Der
Separator kann auch gleichzeitig als elektrolythaltiges Material dienen.
Da während des Zusammenbauvorganges von kleinen Zellen die Handhabung der kleinen dünnen Blätter,
die als Separator oder Elektrolythaltematerial dienen,
infolge ihrer Abmessung und der unerwünschten Tendenz, an anderen Objekten zu haften, sehr lästig und
schwierig ist, ist es zweckmäßig, diese Materialien mit dem Elektrodenmaterial durch Lameliieren zu verbinden. Hierzu wird eine große Fläche des Elektrodenma-
terials hergestellt Die Streifen des Separators und des Elektrolythaltematerials werden durch Aufbringen des
gelbildenden Materials als Bindemittel zusammenlameS-liert Die solcherart erhaltene Lamelle kann in jede
gewünschte Form geschnitten werden. Als geeignete elektrolythaJtige Materialien finden ungewebte Baumwolle, Polyamid und sonstige poröse Materialien, die
gegenüber alkalischen Lösungen beständig sind, Verwendung. Das elektrolythaltende Material kommt
vorzugsweise mit dem negativen Elektrodenmaterial in Kontakt während ein das elektrolythaltende Material
bedeckender Separatorstreifen mit dem positiven Elektrodenmaterial in Berührung kommt
Die noch verbleibenden Zwischenräume werden mit dem obengenannten Elektrolyten aufgefüllt wobei ihm
in bekannter Weise Zink in Lösung als Zinkkation beigefügt sein kann.
Nach dieser allgemeinen Erläuterung des Aufbaues von erfindungsgemäß zusammengesetzte Zinkelektroden aufweisenden galvanischen Zellen kann jetzt zum
besseren Verständnis und zur Darstellung der Vorteile der Erfindung auf spezifische Beispiele eingegangen
werden. Der Begriff »Teil« der Rezepturen bezeichnet hierbei Gewichtsanteile. Die Größe der jeweiligen
Partikel beträgt, wenn nicht anders angegeben, bis zu 100 mesh (Maschenweite).
Die Zusammensetzung des Beispieles 1 ist:
Zinkpartikel, amalgamiert
mit 10% Hg | 97 Teile |
Zinkoxidpulver | tTeil |
Magnesiumoxidpulver | 2 Teile |
Carboxylmethylpolymerpulver | 2,2 Teile |
Boraxpulver | 1,05 Teile |
Pulverisierte Cellulose | 0,84 Teile |
Beispiel 2 | |
Zinkpartikel, amalgamiert | |
mit 10% Hg | 96 Teile |
Zinkoxid | 2 Teile |
Titandioxidpulver | 2 Teile |
Carboxyvinylpolymerpulver | 2,5 Teile |
Boraxpulver | 1,12 Teile |
Pulverisierte Cellulose | 0,89 Teile |
Beispiel 3 | |
Zinkpartikel, almagamiert | |
mit 10% Hg | 96 Teile |
Magnesiumoxidpulver | 1,0 Teile |
Zinkoxidpulver | 1,0 Teile |
Boraxpulver | 1,0 Teile |
Natriumpolyacrylat | 1,0 Teile |
Pulverige Cellulose | 0,8 Teile |
Die einzelnen Materialien der Beispiele 1, 2 bzw. 3 wurden in einem V-förmigen Mischer gut durchmischt
Auf 100 g dieser Mischung wurden 25 bis 30 ml Äthanol
oder Methanol gegeben, und die Mischung wurde durchgeknetet Alkohol erwies sich als wirksam beim
Lösen des gelbildenden Materials, so daß eine Paste bzw. ein Brei der gewünschten Viskosität herstellbar Ist
Die erhaltene Paste wurde gewalzt, so daß eine Folie von 1,2 min Stärke gebildet wurde. Nach dem
Verdunsten des beigegebenen Alkohols wurden aus der Folie Scheiben mit einem Durchmesser von 8 mm
gestanzt die als negative Zinkelektroden eingesetzt wurden — nach einem weiteren Herstellungsverfahren
wurde die geknetete Paste in die gewünschte Form und Größe gegossen bzw. nach anderen Verfahren geformt
Zur Ermittlung der relativen Leistung wurden wie oben beschrieben, die negativen Zinkelektroden enthaltende galvanische Zellen erstellt Gleichzeitig wurde
eine im wesentlichen gleichartige Bezugszelle erstellt deren negative Zinkelektrode jedoch ohne Beigabe von
Zinkoxid, Boraxpulver und pulverisierter Cellulose hergestellt wurde. Die unter Beachtung der Beispiele 1
bis 3 erstellten galvanischen Zellen wurden wie die Bezugszelle bei 38% KOH unter Verwendung einer
großen Nickeloxid-Positivelektrode mit einer Stromdichte von 200 mA/cm2 entladen, bis die vorgegebene
Endspannung von 1,0 V erreicht wurde. Die Eniladezeit der Bezugszelle wurde hierbei durch die nach Beispiel 1
ausgebildete Zelle um den Faktor 1,43 übertroffen, und die galvanischen Zellen nach Beispielen 2 und 3
übertrafen die Kapazität der Bezugszelle um die Faktoren 1,37 bzw. 1,41. Diese Resultate lassen deutlich
erkennen, daß die Verwendung erfindungsgemäß ausgebildeten Materials für negative Zinkelektroden
von galvanischen Zellen deren Hochleistungs-Charakteristika verbessert. So wurde nicht nur die
Kapazität sondern darüber hinaus noch die Lagerfähigkeit Strombelastbarkeit und das Temperaturverhalten
verbessert. Hierbei reichte Jie Menge der Borsäure, ihrer Salze bzw. des Boroxides bzw. Bortrioxides im
untersuchten Bereich von 0,1 bis 10 Gewichtsprozenten. Es brachten unterhalb dieses Bereiches liegende
Borzusätze noch nachweisbare Verbesserungen, während Zusätze oberhalb dieses Mengenbereiches jedoch
Elektrodenmischungen ergaben, die schwer zu handhaben waren.
Nach Beispiel 4 wurde auf die Fläche einer nach Beispiel 3 gebildeten Folie des Elektrodenmaterials ein
ungewebtes Baumwollblatt von 0,3 mm Stärke gelegt. Auf dieses ungewebte Baumwollblatt wurde ein
ungewebtes Polyamidblatt von 0,1 mm Stärke gebracht, und zwischen die Oberflächen wurde als Bindemittel
eine äthylalkoholische Lösung eines Carboxyvinylpolymers aufgebracht. Die erhaltene Lamelle wurde zu
einem einheitlichen Blatt gewalzt, aus dem Scheiben von 8,2 mm 0 und 3,1 mm Stärke gestanzt wurden. Unter
Verwendung der derart präparierten Zinkelektrodenscheiben dieses Beispieles wurden 1000 JIS H-C
Mercurioxid-Zellen zusammengebaut, wie in Beispiel 1 —3 beschrieben. Hierbei ergab sich eine Kapazitätssteigerung von 68,0% von Vergleichszellen auf 92,4%.
Die ausgeführten Versuchsbeispiele dienen nur der Veranschauiichung und sollen die Erfindung nicht
einschränken. Es sind auch weitere Kombinationen und Modifikationen der zugefügten Stoffe möglich, ohne
vom Wesen der Erfindung abzuweichen. Durch diese, dem negativen Elektrodenmaterial beigemischten Zusätze von Borsäure, deren Salzen und/oder Oxiden
sowie pulvriger Cellulose lassen sich die bekannten galvanischen Zellen bezüglich ihrer Kapazität und
EntladungslQjrve, ihrer Spannungskonstanz, ihrer
Lagerfähigkewi und Temperaturkonsianz erheblich
verbessern.'"
Claims (1)
- Patentanspruch:Material für negative Zinkelektroden von galvanischen Zellen mit durch einen Separator getrennten positiven und negativen Elektroden, das feine Zinkpartikel, einen geringen Gewichtsanteil Zinkoxid, einen alkalischen Elektrolyten, ein anorganisches Oxid eines Metalles, das weniger edel als Zink ist, und einen geringen Betrag eines organischen gelbildenden Materials aufweist, dadurch gekennzeichnet, daß das Material 0,1 bis 10 Gewichtsprozent Borsäure, deren Salze und/oder Boroxid und 0,1 bis 10 Gewichtsprozent pulverige Zellulose enthält10
Priority Applications (2)
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