DE2431845C3 - Verfahren zur Herstellung von Sintermagnesia - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von SintermagnesiaInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Sintermagnesia aus Magnesit-Ausgangsmaterial
durch Brennen bei Sinterungstemperatur.
Seit langem ist es bekannt, daß die richtige mineralische Zusammensetzung der einzelnen Komponenten im Sintermagnesit, der zur Herstellung basischer
feuerfester Steine verwendet wird, von höchster Bedeutung für die Widerstandsfähigkeit bei hohen
Temperaturen ist.
Beim thermischen Behandeln (Brennen) des Magnesits bzw. des Brucits kommt es zunächst zu einer
Aufspaltung des Magnesiiimkarbonates bzw. Magnesiumhydroxydes bei Abgang von Kohlendioxyd oder
Wasser bei gleichzeitiger Bildung von Oxyden, d.h. MgO und CaO aus den entsprechenden MgCO.-,
MgCOH2-, CaCOj-Verbindungen und anderen. Bei der
hohen Temperatur, welche im Ofen zur Herstellung von Sintermagnesit herrscht, gehen alle (;ben angeführten
Metalloxyde sowie alle im aufgegebenen Material vorhandenen Verunreinigungen wie S1O2 (Kieselsäure)
oder Silikate, Eisenverbindungen, Aluminiumverbindungen u. a. in andere Verbindungen über. Ein wesentlicher
Faktor zur Bildung der einen oder anderen Verbindung ist das Mengenverhältnis von CaO zu SiO2 im
aufgegebenen Material.
MgO | M |
CaO | C |
SiO2 | S |
Fe2O, | F |
AI2O, | A |
setzen, dann gilt nachstehende Tabelle für die sich bildenden Nebenphasen (eine oder mehrere, je nach
dem Vorhandensein oder Fehlen von Fund A):
CaO:SiO2 | Hauptphase | Nebenphasen | CMS | M (F, A) |
Molverhältnis | Monticellit | Spindel | ||
0-1 | M | MbS | (-15000C) | ^7500C) |
Periklas | Forsterit | CiMS2 | M (F, A) | |
(-280O0C) | (1890° C) | Mervinit | Spinel | |
1,0-13 | M | CMS | (1580° C) | (1750° C) |
Periklas | Monticellit | C2S | M (F, A) | |
(-280O0C) | (-15000C) | Dikalziumsilikat | Spinel | |
13-2,0 | M | CjMS2 | (2130° C) | (175O°C) |
Periklas | Mervinit | C2 (F, A) | C | |
(-280O0C) | (15800C) | Dikalziumferrite | Kalk | |
>2 | M | CiS | (1435° C) | (-25700C) |
Periklas | Diikalziumsilikat | |||
(-280O0C) | (21300C) | |||
Aus obenstehender Tabelle ist klar zu ersehen, wie Magnesitlagerstätten in den verschiedensten Ländern
wichtig das Verhältnis von CaO zu SiO2 bei dem 65 der Welt und auch für Griechenland gilt, kommt es im
Ausgangsmaterial bei der Herstellung von Sinterma- erzeugten Sintermagnesit zur Bildung von niedrig-
und zwar Monticellit und
gnesit ist. Wenn das Molekularverhältnis nahe 1,0 oder
von 1,0 bis 1,5 liegt, was für den größten Teil der
schmelzenden Anteilen, und zwar
Ein Sintermagnesit mit mehr SiO2 als CaO erlaubt die
Bildung von Forsterit, dessen Eigenschaften einen relativ hohen Schmelzpunkt zeigen, aber größtenteils
nicht hinreichend tauglich sind for eine Feuerfest-Auskleidung in Anlagen zur Stahlproduktion wegen des
basischen Schlackenmilieus.
Aufgabe der Erfindung ist es, bei einem Verfahren der
eingangs genannten Art auf möglichst einfache und billige Weise eine Verbesserung des Ausgangsmaterials
hinsichtlich des CaO/SiOr Verhältnisses zu erreichen.
Dies wird gemäß der Erfindung dadurch erreicht, daß
das Ausgangsmaterial vor dem Brennen mit einer wäßrigen Lösung eines wasserlöslichen Kalziumsalzes,
das beim Brennen Kalziumoxyd bildet, in Berührung gebracht wird.
Hierdurch wird erreicht, daß sich die Poren des
Ausgangsmaterials mit der wäßrigen Lösung füllen. Bei Beginn des Brennens verdampfen die wäßrigen Anteile,
das Kalziumsalz bleibt zurück und wird beim Brennen in Kalziumoxyd umgewandelt, das auf diese Weise in dem
Material einverleibt 5st Das Verfahren ist außerordentlich einfach und büifg durchzuführen. Die wasserlöslichen Kalziumsalze, wie z. B. Kalziumnitrat, Kalziumacetat od. dgL sind leicht verfügbar bzw. auf einfache Weise
herstellbar durch Reaktion der entsprechenden Säure mit Kalziumoxyd oder Kaliumcarbonat.
Als Magnesit-Ausgangsmaterial bei dem erfindungsgemäßen Verfahren kann übliches Rohmagnesit oder
auch Brucit-Material eingesetzt werden. Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung wird
jedoch ein thermisch vorbehandelter, insbesondere ganz oder teilweise kaustisch gebrannter Magnesit,
Brück od. dgl. verwendet Dies hat insbesondere den Vorteil, daß das Material die wäßrige Lösung besonders
leicht und in großen Mengen aufnehmen kann.
Weitere besonders bevorzugte Ausgtjtaltungen des
Verfahrens ergeben sich aus den Unteransprüchen.
Die Erfindung wird im folgenden an Hand einiger Ausführungsbeispiele näher erläutert.
a) Auf eine bestimmte Kornklasse gebrochenes Magnesitmaterial mit 1,29% SiO2 und 1,12% CaO in
Form von Magnesiumcarbonat bzw. Magnesiumhydroxyd wird in einem Ofen, z. B. einem Drehrohrofen,
Schachtofen od. dgl, bei den für die Sinterung üblichen
Temperaturen gebrannt. Die daraus entstandene Sintermagnesia hat folgende chemische Zusammensetzung:
CaO angereichert. Nach dem Brennen zu Sintermagnesia
weist das Material folgende chemische Zusammensetzung auf:
SiO2 | 234% |
Glühverlust | O |
Fe2O3 | 1,25% |
AI2O3 | 1.24% |
CaO | 2,16% |
MgO | 94,01% |
Freier Kalk Cao | 0,23% |
Das Molekularverhältnis von CaCVSiO2 liegt bei 0,99,
und wenn man den freien Kalk (durch chemische Analyse bestimmt) nicht mitrechnet, liegt es bei 0,88.
Bei beiden Gegebenheiten auf Grund der Tabelle Nr. I bilden die Beimengungen von CaO und SiO2 mit Hilfe
von MgO hauptsächlich Monticellit mit einem niedrigen Schmelzpunkt
b) Eine Menge Magnesit mit 1,29% SiO2 und 1,12%
CaO [es ist eine andere Menge, jedoch von demselben Material, das im Versuch von a) verwendet wurde] wird
mit wasserlöslichem Kalziumnitrat befeuchtet und mit
SiO2 | 2,18% |
Glühverlust | 0,16 |
Fe2O3 | 1,22% |
Al2O3 | 0,18% |
CaO | 3,55% |
MgO | 92,71% |
Freier Kalk | 0,19% |
Das Molekularverhältnis der CaO/SiO^Anteile liegt
nun bei 1,75 oder, wenn der durch chemische Analyse bestimmte freie Kalk abgezogen wird, bei 1,66.
In beiden Fällen an Hand der Tabelle Nr. I haben die
CaO- und SiOrAnteile Dikalziumsiiikat sowie einen
Teil Mervinit gebildet
Daraus kann man ersehen, daß eine Qualitätsverbesserung des Sintermagnesits durch die Erhöhung des
CaO-Anteils in gebundener Form im Vergleich zu Versuch a) erreicht wurde.
c) Eine Menge Magnesit mit 1,29% SiO2 und 1,12%
CaO [es ist eine andere Menge, jedoch von demselben Material, das im Versuch von a) verwendet wurde] wird
mit Kalziumnitrat angereichert und weist nach dem Brennen zu Sintermagnesit folgende Analyse auf:
SiO2 | 1,89% |
Glühverlust | 0,11% |
Fe2O3 | 1,42% |
Al2O3 | 0,27% |
CaO | 5,00% |
MgO | 91,31% |
Freier Kalk CaO | 1,91% |
Das Molekularverhältnis von CaO und SiO2 liegt nun
bei 2,84 und bei Berücksichtigung des durch chemische Analyse bestimmten freien Kalkes bei !,75. An Hand der
Tabelle Nr. I bilden die Anteile CaO/S;O2, in diesem
Falle bei einem Wert von 1,75 Dikalziumsiiikat und teilweise Mervinit.
Somit wurde eine Erhöhung des gebundenen Kalkes im Sintermagnesit und dadurch eine Qualitätsverbesserung
erreicht
Die Gesetzmäßigkeit aus der Tabelle Nr. I wird in den meisten Fällen bestätigt, sowohl durch mikroskopische
Untersuchungen als auch durch Röntgenanalysen.
Das in den Beispielen genannte Magnesit-Ausgangsmaterial mit 1,29% SiO2 und 1,12% CaO ist nicht als ein die Erfindung einschränkendes Standardverhältnis anzusehen. Das erfindungsgemäße Verfahren ist für Ausgangsmaterialien mit einem beliebigen Verhältnis von CaO zu SiO2 anwendbar, wobei das Verfahren vorzugsweise so geführt wird, daß der natürlich vorhandene CaO-Anteil merklich, z. B. um mindestens 0,5%, gesteigert wird und ein CaO/SiO2-Verhältnis von mehr als 1,0 und vorzugsweise im Bereich von 2,0 bis 3,0 angestrebt wird.
Das in den Beispielen genannte Magnesit-Ausgangsmaterial mit 1,29% SiO2 und 1,12% CaO ist nicht als ein die Erfindung einschränkendes Standardverhältnis anzusehen. Das erfindungsgemäße Verfahren ist für Ausgangsmaterialien mit einem beliebigen Verhältnis von CaO zu SiO2 anwendbar, wobei das Verfahren vorzugsweise so geführt wird, daß der natürlich vorhandene CaO-Anteil merklich, z. B. um mindestens 0,5%, gesteigert wird und ein CaO/SiO2-Verhältnis von mehr als 1,0 und vorzugsweise im Bereich von 2,0 bis 3,0 angestrebt wird.
bo Das Anfeuchten bzw. Imprägnieren des Ausgangsmaterials
mit der wäßrigen Lösung des Kalziumsalzes kann nach verschiedenen, an sich bekannten Methoden
erfolgen, z. B. durch Berieseln des Materials, insbesondere auch im unmittelbaren Anschluß an dessen
mechanische Aufbereitung, wie z. B. Flotation, Magnetabscheidung od. dgl., oder auch durch Imprägnieren
unter Vakuum.
Claims (9)
1. Verfahren zur Herstellung von Sintermagnesia aus Magnesit-Ausgangsmaterial durch Brennen bet
Sinterungstemperatur, dadurch gekennzeichnet, daß das Ausgangsmateria] vor dem
Brennen mit einer wäßrigen Lösung eines wasserlöslichen Kalziumsalzes, das beim Brennen Kalziumoxyd bildet, in Berührung bringt, gebracht wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als Ausgangsmaterial thermisch
vorbehandelter, insbesondere ganz oder teilweise kaustisch gebrannter Magnesit verwendet wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß eine wäßrige Lösung von
Kalziumnitrit oder Kalziumacetat verwendist wird.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Material mit der
wäßrigen Lösung eines wasserlöslichen KaJziumsalzes besprüht oder berieselt wird.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Material mit der
wäßrigen Kalziumsalzlösung so lange in Berührung gehalten wird, bis die gesamte verwendete Flüssigkeitsmenge in die Poren des Materials aufgesaugt
und das Material trocken ist
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß das Material vor der
Behandlung mit der wäßrigen Kalziumsalzlösung vorgetrocknet wird.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Material mit der
wäßrigen Kalziumsalzlösung unter Vakuum imprägniert wird.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Menge des in der
wäßrigen Lösung enthaltenen Kalziumsalzes so eingestellt wird, daß nach dem Brennen der Gehalt
an Kalziumoxyd in der Sintermagnesia urn mindestens 0^% höher liegt, als er ohne den Zusatz wäre.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Menge des in der
wäßrigen Lösung enthaltenen Kalziumsalzes so eingestellt wird, daß sich in der Sintermagnesia ein
CaO/SiOrVerhältnis von mindestens 2,0 oder mehr
ergibt.
Applications Claiming Priority (2)
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Family Applications (1)
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EP2573058B1 (de) | 2011-09-21 | 2016-12-21 | Rheinkalk GmbH | Granulat enthaltend agglomeriertes Schüttgut |
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