DE2431163C3 - Verfahren zum Herstellen von dotiertem Silicium - Google Patents
Verfahren zum Herstellen von dotiertem SiliciumInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Herstellen von dotierten Siliciumkristallen, insbesondere -Einkristallen,
durch Bestrahlen mit thermischen Neutronen.
Ein solches Verfahren ist in der Literaturstelle »Journ. of the Electrochemical Society« (Febr. 1961), Vol. 108.
Nr. 2, pp 171 bis 176 beschrieben. Durch die Bestrahlung
mit thermischen Neutronen werden einzelne Siliciumatome in Phosphoratome (P11) unter Aussendung von
y-Strahlen und Elektronen umgewandelt. Es dient der
Aufgabe, homogen dotierte Siliciumeinkristalle oder Bereiche von solchen herzustellen.
Eine genauere Untersuchung zeigt jedoch, daß die auf diese Weise erzielbare Dotierung doch nicht ganz
homogen ist, sondern ihre Konzentration mit zunehmender Tiefe abnimmt. Da das Verfahren in erster Linie
zum Dotieren von Einkristallen vorgenommen wird, besteht Interesse an der Beseitigung der genannten
Inhomogenität.
Wie gemäß der Erfindung erkannt wurde, ist eine Ursache in einer an sich unvermeidlichen Beimengung
von Bor zu suchen, wobei zu berücksichtigen ist. daß natürliches Bor zu etwa 80,39% aus dem Isotop "B und
etwa 19,61% aus dem Isotop 10B besteht. Während aber der Neutronenabsorptionsquerschnitt von 11B nur 0,005
barn (1 barn = ΙΟ-24 cm2) beträgt ist der von 10B um
Größenordnungen größer und beträgt 3830 barn. Aus der Anwesenheit von 10B resultiert also eine beträchtliche
Neutronenabsorption in Abhängigkeit von der Eindringtiefe.
Erfindungsgemäß werden daher Siliciumkristalleverwendet, die selbst, oder deren Siliciumeinkristall-Substrate
oder deren Oberflächen elementares Bor enthalten, dessen Isotopenverhältnis — im Vergleich zu
dem des natürlichen Bors — zugunsten von 11B
verschoben ist.
Dies bedeutet, daß man durch geeignete Maßnahmen eine Verminderung des '0B-Anteils bei aufrechterhaltenem
oder gar gesteigertem B-Gesamtgehalt zu erzielen hat. Das 11B, das gemäß der Erfindung während der
Bestrahlung des Siliciums anwesend sein darf, kann z. B. dem Silicium als Dotierung beigegeben sein. Dabei kann
ggf. der Borgehalt des zu bestrahlenden Siliciums so niedrig sein, wie man ihn aufgrund der natürlichen
Verunreinigung von Silicium nach den üblichen technischen Reinigungsmethoden, einschließlich des
tiegellosen Zonenschmelzens noch erreichen kann.
Andererseits entfaltet aber auch eine Steigerung des 1' B-Gehaltes und eine Zurückdrängung des' °B-Gehaltes
eine günstige Wirkung, wenn die Neutronen auf Silicium einwirken sollen, welches an eine derartige
borhaltige Schicht nur angrenzt, statt mit ihr identisch zu sein. So macht sich z. B. die Anwesenheit von mit 11B
angereichertem Bor als Substratdotierung auf die Dotierung einer auf dem Substrat aufgewachsenen
epitaküschen Siüciumscbicht günstig im Sinne der
Erfindung bemerkbar, selbst wenn dies« Schicht kein Bor enthält In ähnlicher Weise wirkt eine Abdeckung
des durch die Neutronenstrahlung zu dotierenden Siliciums, wenn dieses mit einer Schicht bedeckt ist. in
welchem das "B angereichert ist. Diese Wirkung ist mit der AUseitigkeit der Neutroneneinwirkung zu erklären.
Die stark unterschiedlichen Einfangsquerschnitte von 10B und "B auf thermische Neutronen, beruhen auf der
unterschiedlichen Wechselwirkung der beiden Borisotopen mit den Neutronen. Während sich 10B nach dem
Einfang eines Neutrons unter Ausst:ndung eines Heliumkerns in Lithium umwandelt, geht "B in
radioaktives 12B über, welches schließlich unter Abgabe
eines Elektrons in 12C übergeht. Die starke Neutronenabsorption
des natürlichen Bors, geht aber praktisch ausschließlich auf Konto der Umsetzung des '0B.
Will man einen homogenen n- oder p-leitenden Siliciumkristall. insbesondere Einkristall erzielen, so
empfiehlt es sich schon bei der Herstellung des den Siliciumkristall bildenden Siliciums von Ausgangsverbindungen
auszugehen, in welchen da«. Verhältnis der Isotopen in den (unvermeidlichen) Borverunreinigungen
im Sinne der Erfindung verschoben ist. Eine gewisse Übereinstimmung im chemischen Verhalten von Silici
um und Bor bringt es mit sich, daß alle zur Herstellung von Silicium geeigneten flüchtigen oder gasförmigen
Siliciumverbindungen etwas mit Bor verunreinigt sind. So enthalten Silane, z. B. S1H4, Spuren von Boranen,
Siliciumhalogenide bzw. Halogensilane Spuren von Borhalogenid. Diesen Verunreinigungen liegt natürliches
Bor, also ein Bor zugrunde, welches etwa 20"/o des leichteren Isotops enthält. Das Verhältnis der beiden
Komponenten wird nicht merklich verschoben, wenn aus den betreffenden Siliciumverbindungen in bekannter
Weise durch thermische Prozesse elementares Silicium zur Abscheidung gebracht wird. Dies liegt
einfach daran, daß die aufgrund der unterschiedlichen Kernmasse bedingten chemischen Unterschiede zu
gering sind, als daß sich von selbst eine Verschiebung zwischen den beiden Borisotopen durch die Abscheidung
einstellen würde. Eher findet eine Anreicherung der leichteren als der schwereren Komponente statt.
Dasselbe gilt für die Anwendung des tiegellosen Zonenschmelzens. Bekanntlich gehört Bor zu denjenigen
Verunreinigungen in elementarem Silicium, die sich durch Zonenschmelzen nur sehr mühsam entfernen
lassen. Im allgemeinen wird also zonengeschmolzenes Silicium höchstens noch mehr 10B als weniger im
Vergleich zu dem natürlichen Verhältnis beider Isotopen aufweisen.
Somit wird bei einer Variante des erfindungsgemäßen Verfahrens einem zur Darstellung von dotiertem
elmentarem Silicium dienenden Silan bzw. Siliciumhalogenid
bzw. Halogensilan ein Borhydrid und/oder ein Borhalogenid zugesetzt, in welchem das Verhältnis
zwischen 10B und 11B zugunsten des letzteren im
Vergleich zu natürlichem Bor verschoben ist. Da 11B in
reiner Form im Handel ist, bedeutete dies keine nennenswerte Erschwerung. Das auf diese Weise in
verstärktem Maße mit 11B versetzte Silan bzw.
Siliciumhalogenid wird nun vorzugsweise weiter gereinigt. Dabei ist vor allem der Fall von Bedeutung bei dem
auch spezifisch auf Borverunreinigungen angesetzte Reinigungsprozesse angewendet werden.
Nach der US-PS 30 53 631 z. B. wird zur Reindarstei-
lung von SiH4 ays SiCU durch Reduktion mit Lithium-Aluminiumhydrid
anwesendes Bor in Diboran übergeführt, welches durch Hindurchleiten über eine Lösung
von Lithium-Aluminiumhydrid in Tetrahydrofurfuran von dem zugleich entstandenen SiH4 bevorzugt abgetrennt
werden kann. Nach der US-PS 30 63 811 können Verunreinigungen durch Borhalogenide bevorzugt
durch p-Oxyazobenzol gefällt werden. Neben anderen
Verunreinigungen lassen sich auch Borverunreinigungen aus den Siliciumhalogenide!! zum Teil durch
Destillation abtrennen. Eine Reinigung der Ausgangsverbindungen ist aber auch im Hinblick auf Donatoren
empfehlenswert. Nach der JS-PS 32 16 785 lassen sich solche Verunreinigungen bei Anwesenheit von Zinnchlorid
oder Titanchlorid durch Destillation vollkommener entfernen. Des weiteren kann ein Zusatz von freiem
CI2, oder Br2, oder )od in diesem Sinne günstig wirken.
Schließlich kann auch auf das in der US-PS 32 16 784 beschriebene Verfahren hingewiesen werden, wonach
iHCh b. SiCl4 durch Zugabe von Triphenylcarbinol
für die Destillation in höherem Maße von Bor befreit werden können.
Das durch solche Prozesse in hohem Maße von Verunreinigungen befreite Silicium, weist aber immer
noch einen Restgehalt an Bor auf, der sich bei der Dotierung durch Neutronenbestrahlung nachteilig im
Sinne von Inhomogenitäten bemerkbar macht. Hat man aber entsprechend der Lehre der Erfindung dafür
gesorgt, daß in diesem Restborgehalt praktisch das 10B
ausgeschaltet ist, s,o erhält man durch die Bestrahlung auf jeden Fall immer eine gleichförmigere Dotierung,
gleichgültig, ob der Borgehalt des zu bestrahlenden Siliciums hoch oder niedrig eingestellt ist.
Bevorzugt wird man also eine zur Darstellung von reinem Silicium geeignete flüchtige Siliciumverhindung,
also ein Siliciumhalogenid oder ein Silan oder ein Halogens.ilan, mit einem aus "B hergestellten Hydrid
oder Halogenid versetzen, dann die erhaltene Mischung (die bei Zimmertemperatur insbesondere in flüssigem
Zustand vorliegt) trotz der vorherigen Borzugabe durch Destillation, insbesondere auch durch Anwendung das
Bor ausfällender Reinigungsstoffe, erneut reinigen, um auf diese Weise den Restborgehalt des abgeschiedenen
Siliciums möglichst niedrig einzustellen. Das schließlich erhaltene Silicium, das vorzugsweise nochmals durch
Zonenschmelzen gereinigt und in einen Einkristall übergeführt wurde, hat dann zwar immer noch einen
Restborgehalt. Dieser Restborgehalt ist aber gegenüber dem des auf konventionelle Weise erhaltenen Siliciums
weit stärker in bezug auf 10B verarmt. Die nachfolgende
Bestrahlung mit Neutronen verursacht dann eine viel gleichförmigere Dotierung, die bei genügend heruntergedrücktem
Restborgehalt bzw. bei genügend !anger Einwirkungsdauer der Neutronen bzw. Strahlungsdichte
dieser Neutronen in den η-Typ umgeschlagen ist
Bei einer zweiten Variante wird ein als Substrat zu verwendender Siliciumeinkristall hergestellt dessen
B-Dotierung derart eingestellt wird, daß der Einfluß von 10B zurückgedrängt ist
Solche Substratkörper werden gewöhnlich durch Tiegelschmelzen oder tiegelloses Zonenschmelzen von
durch Abscheidung von elementarem Silicium aus der Gasphase erhaltenen Süiciumstäben erhalten. Man wird
demzufolge unter Verwendung der oben beschriebenen Herstellungsmethode, versuchen, den Borgehalt der
flüssigen Ausgangsverbindungen, insbesondere SiHClj,
weitgehend mit "B anzureichern, und dafür sorgen, diesen Borgehalt auch in den schließlich erhaltenen und
als Substrat zu verwendenden Siliciumscheiben beizubehalten. Auch hier empfiehlt es sich den 10B-CeHaIt
ίο zurückzudrängen. Am einfachsten geschieht dies, indem
man zunächst die Ausgangsverbindung soweit wie möglich, bezüglich Bor reinigt, dann erst das Silicium
abscheidet und das 11B beim Zonenschmelzen hinzugibt,
und/oder erst der Ausgangsverbindung in dem erforderliehen Maße 11B beimischt und dann schließlich das
Silicium aus ihr abscheidet.
Die aus diesem Silicium erhaltenen Substratscheiben aus einknstallinem Silicium sind aufgrund ihrer Bordotierung
p-leitend. Ihre Bordotierung ist aber so eingestellt, daß ein merklicher Gehalt an 10B nicht mehr
vorliegt. Das durch Neutronenstrahlung zu dotierende Silicium wird in Form einer schwach p- oder n-leitenden
epitaktischen Schicht auf den stark ρ leitenden Substratscheiben in bekannter Weise abgeschieden. Der mit
der epitaktischen Schicht versehene scheibenförmige Substrateinkristall wird nun der Einwirkung von
Neutronenbestrahlung ausgesetzt. Man erhält, wenn der Anfangsgehalt der epitaktischen Schicht an Akzeptoren
niedrig ist bzw. die Strahlungseinwirkung ausreichend lang und/oder intensiv war, η-leitende epitaktische
Schichten mit homogener Donatorkon/i ntration (Phos phorkonzentration) die auf einem p-leitenden Substrat
aufgewachsen sind.
Im allgemeinen ist die Stärke einei epitaktischen Schicht wesentlich geringer als die des Substrats, so daß die günstige Wirkung des "B-Gehaltes auf die epitaktische Schicht während der Neutronenbestrahlung verständlich wird. Wird umgekehrt eine 11B angereicherte Schicht auf einem Siliciumkristall abgcschieden, in welchem der 10B-Gehalt nicht unterdrückt ist, so wird im allgemeinen die günstige Wirkung der mit 1' B angereicherten Schicht auf das Substrat nur bis zur Substratschicht reichen.
Im allgemeinen ist die Stärke einei epitaktischen Schicht wesentlich geringer als die des Substrats, so daß die günstige Wirkung des "B-Gehaltes auf die epitaktische Schicht während der Neutronenbestrahlung verständlich wird. Wird umgekehrt eine 11B angereicherte Schicht auf einem Siliciumkristall abgcschieden, in welchem der 10B-Gehalt nicht unterdrückt ist, so wird im allgemeinen die günstige Wirkung der mit 1' B angereicherten Schicht auf das Substrat nur bis zur Substratschicht reichen.
Claims (1)
- Patentanspruch:Verfahren zum Herstellen von dotierten Siliciumkristallen, insbesondere -Einkristallen, durch Bestrahlen mit thermischen Neutronen, dadurch gekennzeichnet, daß Siliciumkristalle verwendet werden, die selbst oder deren Silirium-Einkristall-Substraie oder deren Oberflächen elementares Bor enthalten, dessen Isotopenverhältnis — im so Vergleich zu dem des natürlichen Bors — zugunsten von 11B verschoben ist
Priority Applications (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE19742431163 DE2431163C3 (de) | 1974-06-28 | Verfahren zum Herstellen von dotiertem Silicium | |
JP8047875A JPS5140073A (ja) | 1974-06-28 | 1975-06-27 | Shirikonnodoopinguhoho |
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DE19742431163 DE2431163C3 (de) | 1974-06-28 | Verfahren zum Herstellen von dotiertem Silicium |
Publications (3)
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DE2431163A1 DE2431163A1 (de) | 1976-01-08 |
DE2431163B2 DE2431163B2 (de) | 1976-10-28 |
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