-
Klangstab für Stabspiele Die Erfindung betrifft einen Klangstab für
Stabspiele. Solche Klangstäbe werden, im allgemeinen in Verbindung mit einem Resonator,
als Klingende Stäbe einzeln verwendet oder aber in Gruppen für Stabspiele oder Idiophone
verwendet. Für einfache Stabspiele sowie für Metallophone werden Klang stäbe aus
Metall eingesetzt, die eine relativ harte, obertonreiche Klangfarbe ergeben. Um
den weichen, dunklen, obertonärineren Klang der Xylophone zu erzielen, hat es sich
als notwendig erwiesen, Palisander- bzw. Jacarandaholz einzusetzen.
-
Während die metallenen Klangstäbe von Metallophonen wenig problematisch
sind, ergibt sich beim Einsatz von Palisanderholzstäben eine Reihe von Nachteilen.
Unerwünscht ist bereits der relativ hohe Preis des Ausgangsmateriales. Bei der Anfertigung
der Klangstäbe ist auf gesundes und einwandfrei gewachsenes Holz zu achten, da nur
dieses die gewünschten günstigen Schwing- und Klangeigenschaften zeigt. Zwar wird
dieses Holz sorgfältig imprägniert; unhygroskopisch wird es jedoch nicht. Das bedeutet,
daß außer der jeweiligen Raumtemperatur auch noch die jeweilige Luftfeuchtigkeit
die aus Holz bestehenden Klangstäbe zu beeinflussen vermag. Diese Beeinflussungen
führen zu geringfügigen Snderungen der Abmessungen sowie der Elastizität und der
Masse der Stäbe, so daß letzten Endes die Stimmung der Stäbe beeinträchtigt wird.
Als weiterhin nachteilig wirkt sich aus, daß eine solche Beeinflussung der Stimmung
nicht spontan, sondern schleichend eintritt, und daß sie letzten Endes nicht reproduzierbar
ist: Bei gleichen Umwelteinflüssen stellt sich nicht die gleiche Stimmung ein, die
Stäbe altern vielmehr, so daß es erforderlich
wird, je nach Anforderungen
im Abstande weniger Jahre im Gebrauch befindliche Stäbe unter erheblichem Aufwande
nachzustimmen.
-
Zwar haften Metallstäben die hier aufgezählten Nachteile nicht in
gleichem Maße ant da Metallstäbe jedoch den charakteristisch harten, obertonreichen
Klang aufweisen und der weiche Klang der Palisanderstäbe sich mit ihnen nicht erzielen
läßt, werden sie zwar in Metallophonen verwendet, können aber nicht für Xylophone
eingesetzt werden.
-
Allein um zu einem billigeren Ausgangsmaterial zu kommen, sind schon
zahlreiche Versuche unternommen worden und unterschiedlichste Holzarten auf ihre
Eignung als Klangstab untersucht worden. Es zeigten sich hierbei, daß, wenn schon
vom Palisander auf eine andere Holzart abgewichen werden soll, Ahorn und ähnliche
Holzarten noch die besten Klangergebnisse erzielen lassen. Der Qualitätsabfall zum
mittels Ahornholzes erzeugten Klage jedoch ist so groß, daß Ahorn eindeutig als
Behelfsmaterial gekennzeichnet ist und praktisch nicht verwendet wird.
-
Es sind auch zahlreiche Versuche unternommen, dunkleren Klang abgebende
Klangstäbe aus anderen Werkstoffen herzustellen.
-
Insbesondere wurde das Gebiet der Kunststoffe nach brauchbaren Austauschstoffen
für Klangstäbe untersucht. Stäbe aus Glas erwiesen sich bezüglich der Bearbeitung
und Feinstimmung als schwierig, und der mit ihnen erzeugbare Klang entspricht nicht
den Anforderungen.
-
Die meisten der untersuchten Kunststoffe eigneten sich nicht als Klangstäbe
und erwiesen sich als zu weich, zu dämpfungsreich, oder sind mit anderen, nicht
genau definierbaren Nachteilen behaftet, die Klangstäbe aus solchem Material meist
grundsätzlich unmöglich machen, da ausreichende Lautstärke und ausreichendes
Nachschwingen
nicht erzielt werden, oder in einem Einzelfall zeigt sich die erzielte Klangfarbe
als unerwünscht: Es werden auf dem Markt Klang stäbe aus einem Kunststoff namens
Kelon angeboten, die jedoch in ihrer Klangfarbe nicht voll der von Xylophon-Klangstäben
entsprechen. Damit aber ist das anstehende Problem nicht gelöst. Diese Klangstäbe
finden demnach auch wenig Verbreitung, und keinesfalls könnten sie zur Lösung des
Problemes beitragen, Klangstäbe zu schaffen, die in ihrer Klangfarbe der der Klangstäbe
aus Palisanderholz entsprechen Die Erfindung geht von der Aufgabe aus, einen Klangstab
für Stabspiele zu schaffen, der bezüglich der Intensität und des Klangcharakters
des erzielbaren Tones denen von Palisanderholzstäben entspricht und sowohl einfach
als auch billig erstellbar ist, und dessen Stimmung durch Alterung und Umwelteinflüsse
nur minimal bzw. nicht beeinflußbar ist.
-
Gelöst wird diese Aufgabe, indem der Klangstab aus glasfaserverstärktem
Polyesterharz besteht und der Gewichtsanteil der Glasfaserarmierung 20 bis 85% beträgt.
Bewährt haben sich höhere Gewichtsanteile der Glasfaserarmierung, so daß die untere
Schranke des Gewichtsanteiles zweckmäßig um 40%, vorteilhaft 50% des Gesamtgewichtes
beträgt.
-
Als wesentlich hat es sich gezeigt, die Glasfaserarmierung in Längsrichtung
des Klangstabes verlaufen zu lassen. Der Klangstab kann Abschnitt eines die Glasfaserarmierung
in Längsrichtung aufweisendem Profiles sein. Mit Vorteil werden jedoch Klangstäbe
verwendet, die als die Glasfasern in Längsrichtung aufweisendes Formstück erstellt
sind. Die zur Fertigstellung erforderlichen Arbeitsgänge können reduziert werden,
wenn das Formstück bereits denStimmbogen aufweist. Zweckmäßig wird die Glasfaserarmierung
außerhalb des Stimmbogens zu den Stabenden hin aufgelockert angeordnet. Mit Vorteil
weist der Klangstab außerhalb
des Stimmbogens einen größeren Querschnitt
der Glasfaserarmierung au£ als im Bereiche des Stimmbogens.
-
Im einzelnen ist die Erfindung anhand eines Ausführungsbeispiels in
Verbindung mit einer dieses darstellenden Zeichnung erläutert.
-
Der gemäß der Erfindung ausgebildete Klangstab entspricht in seiner
Form denen üblicher Palisanderholz-Klangstäbe, wenn auch die Abmessungen entsprechend
der etwas geänderten Dichte von denen jener abweichen. Der Klangstab ist damit im
wesentlichen quaderförmig ausgebildet. Der Querschnitt und damit auch dessen Stirnfläche
können rechteckig mit leicht abgerundeten Ecken ausgeführt sein. In der Figur ist
ein Klangstab gezeigt, dessen obere Deckfläche 1 sowie untere Deck fläche zur Erleichterung
des Glissando-Spieles gewölbt ausgeführt sind, so daß die Stirnfläche 2 die Form
eines gestreckten Rechteckes enthält, an dessen lange Seiten sich Kreissegmente
anschließen.
-
In Fortsetzung der Praxis, Metall- und Palisanderstäbe gleichen Tones
in gleicher Breite, gleicher Länge und damit gleicher Stützweite zu erstellen, um
jederzeit Metallophone in Xylophone oder jene zurück in Metallophone wandeln zu
können, ist auch der gemäß der Erfindung ausgebildete Klangstab in Länge und Breite
denen der Metall- und Palisanderholzstäbe gleicher Tonhöhe angepaßt.
-
Als wesentlich zeigt sich, daß der gemäß der Erfindung ausgebildete
Klangstab aus glasfaserverstärktem Polyesterharz hergestellt ist. Die Glasfaserarmierung
erstreckt sich hierbei längs der Längsrichtung des Klangstabes. Der Klangstab kann
aus einem Abschnitt eines Profilstranges glasfaserverstärkten Polyesterharzes erstellt
werden, der zweckmäßig nach dem Strangziehverfahren gewonnen ist, und dessen Querschnitt
zur Einschränkung der zur Herstellung benötigten Arbeitsvorgänge der Stirnfläche
2 des Klangstabes entspricht. Nach dem Auftrennen in Abschnitte vorgegebener Länge,
einer gegebenenfalls vorzunehmenden Oberflächenbearbeitung sowie
dem
Einschlagen, Eingravieren oder dergleichen von Bezeichnung und Warenzeichen sowie
Bohren, gegebenenfalls Fräsen der Durchgangslöcher 4 wird der Stab durch Einschleifen
des Stimmbogens 3 abgestimmt. Beim aus Strangmaterial erstellten Stimmstab ist die
Glasfaserarmierung zwangsmäßig in Längsrichtung des Klangstabes orientiert, und
im oberen, nicht vom Stimmbogen betroffenen Teil geht die Glasfaserarmierung kontinuierlich
über die gesamte Stablänge durch.
-
Bei größerem Werkzeugaufwand läßt sich die Fertigung selbst durch
Herstellung der Klangstäbe als Formstücke verbilligen. Hierbei können Durchgangslöcher,
Formstücke sowie Bezeichnung und Zeichen bereits in der Form berücksichtigt werden.
Wesentlich ist hierbei, daß die Glasarmierung im wesentlichen längsorientiert in
die Form eingesetzt wird. Hierbei kann durch Auflockerung der Armierung zu den Enden
hin erzielt werden, daß der fertige Klangstab im wesentlichen nur eine durchgehende
Armierung aufweist. Es ist aber auch möglich, in den beiden Endbereichen eine verstärkte
Armierung vorzusehen. Die Verteilung der Armierung läßt sich auch durch mittige
Zuführung der auszuhärtenden Harzmasse in die Form erzielen; die eingepreßte Harzmasse,
gegebenenfalls mit einer in Längsrichtung verlaufenden Komponente eingepreßt, zieht
hierbei die Armierung etwas auseinander, so daß im Bereiche des Stimmbogens ein
geringerer Armierungsquerschnitt zur Verfügung steht als in den Endbereichen. Im
Falle der Erstellung als Formstück ist es nur nötig, den schon vorgeformten Stimmbogen
für das Feinstimmen nachzuschleifen, nicht aber ihn voll auszuarbeiten, da eine
entsprechende Mulde bereits vorgeformt ist. Da hierbei nur wenig Armierungsstränge
durch das Freischleifen unterbrochen werden, ergiebt sich ein günstiges Klangverhalten
mit weiterhin verringertem Oberwellenanteil.
-
Bewährt haben sich Klangstäbe aus Polyesterharz mit 50 bis 60 Gewichtsprozenten
Glasarmierung. Es hat sich edoch gezeigt, daß von diesen Werten nach beiden Seiten
abgewichen werden kann, und
daß hierdurch eine Variation des Klanges
des Klangstabes möglich ist.
-
Der erfindungsgemäß aus glasfaserverstärktem Polyesterharz erstellte
Klangstab zeichnet sich durch Klangeigenschaften aus, die denen von Palisanderholzstäben
weitgehend gleichen. Gegenüber diesen aber erweist sich das erfindungsgemäß vorgeschlagene
Material als billiger in der Beschaffung, und aus diesem Material erstellte Klangstäbe
sind nicht nur feuchtigkeitsunempfindlich, Klangeigenschaften und insbesondere Stimmung
erweisen sich auch als weitgehend temperaturunabhängig und alterungsbeständig. Damit
ist ein Klangstab geschaffen, der in Verbindung mit einem Einzel-Kastenresonator,
einem Kastenresonator für eine Reihe von Klangstäben oder aber Röhrenresonatoren
sich zu Xylophonen hervorragender Stimmungsbeständigkeit zusammenstellen läßt.