DE4313851A1 - Musikinstrument mit einem Resonanzkörper - Google Patents
Musikinstrument mit einem ResonanzkörperInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Musikinstrument mit ei
nem Resonanzkörper aus faserverstärktem Kunststoff.
Es ist bekannt, bei einen Resonanzkörper besitzen
den Musikinstrumenten diese Resonanzkörper aus Holz
anzufertigen. Solche Musikinstrumente können bei
spielsweise Klaviere, Flügel, Streich- und Zupf
instrumente sein. Bei der Herstellung der Resonanz
körper wird an das zu verwendende Holz eine sehr
hohe Anforderung gestellt. So muß dieses ins
besondere sorgfältig ausgewählt, über einen langen
Zeitraum gelagert und mit hohem handwerklichen Kön
nen verarbeitet werden. Damit wird klar, daß diese
Resonanzkörper nur mit einem verhältnismäßig hohen
Aufwand hergestellt werden können. Darüber hinaus
ist nachteilig, daß aus Holz bestehende Resonanz
körper, das insbesondere bei Streichinstrumenten
sehr dünn ausgebildet ist, bei unsachgemäßer Be
handlung leicht zum Reißen neigt und darüber hinaus
gegen Feuchtigkeit sehr empfindlich ist.
Es ist auch bereits bekannt, die Resonanzkörper aus
faserverstärktem Kunststoff herzustellen. Diese er
füllen jedoch nicht annähernd die Erwartungen an
eine gute Klangqualität.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein
Musikinstrument der gattungsgemäßen Art zu schaf
fen, das einfach und preiswert herzustellen ist und
über hervorragende Klangqualitäten verfügt.
Diese Aufgabe wird bei einem Musikinstrument gemäß
Oberbegriff des Anspruchs 1 mit Hilfe der in diesem
Anspruch genannten Merkmale gelöst. Dadurch, daß
der faserverstärkte Kunststoff einzelne Stränge
zur Dämpfung der Schwingungen aus Hohlfasern auf
weist, ergibt sich ein sehr guter Klang des Reso
nanzkörpers, wobei gleichzeitig dessen Haltbarkeit
wesentlich besser ist als bei herkömmlichen Reso
nanzkörpern aus Holz oder Kunststoff.
Bevorzugt wird ein Musikinstrument, bei dem die
Hohlfasern in den Strängen unidirektional angeord
net sind. Eine solche unidirektionale Ausrichtung
der Hohlfasern ist relativ einfach herstellbar.
Darüber hinaus können durch die unidirektionale
Ausrichtung besonders gute Klangqualitäten erreicht
werden.
Bei einem weiteren bevorzugten Ausführungsbeispiel
des Musikinstruments ist die Anzahl der Hohlfasern
bzw. die Anzahl, Breite und/oder Höhe der Stränge
in Abhängigkeit von der gewünschten Dämpfungseigen
schaft festlegbar. Durch diese Variationsmöglich
keiten der Anzahl der Hohlfasern bzw. der Ausge
staltung der Stränge wird erreicht, daß die Klang
qualitäten jedes einzelnen Musikinstruments be
einflußt und optimal eingestellt werden kann.
In weiterer bevorzugter Ausgestaltung des Musik
instrumentes ist vorgesehen, daß die Hohlfasern
gegebenenfalls eine hygroskopische Struktur be
sitzen. Hierdurch ist sehr vorteilhaft möglich,
eventuell auftretende Feuchtigkeiten aufzunehmen
und eine Verschlechterung der Klangeigenschaften
des Musikinstrumentes zu verhindern oder sogar
durch gezielte Feuchtigkeitszugabe zu verbessern.
In weiterer bevorzugter Ausgestaltung des Musik
instruments ist wenigstens eine Stützschicht vorge
sehen, die vorzugsweise als eine äußere Deckschicht
ausgebildet ist. Durch diese Stützschicht wird
einerseits eine notwendige Festigkeit des Resonanz
körpers erreicht und andererseits bildet diese eine
bearbeitbare Schicht, die eine individuelle Gestal
tung der Ansicht des Musikinstruments gestattet.
Bei der Bearbeitung der Stützschicht wird eine die
Klangqualität verschlechternde Bearbeitung der die
Hohlfasern enthaltenden Schicht vermieden.
In weiterer bevorzugter Ausgestaltung ist ein
Musikinstrument vorgesehen, das mehrere, wenigstens
zwei zueinander versetzt angeordnete unidirektional
ausgerichtete Hohlfasern enthaltende Schichten be
sitzt. Durch die Anordnung mehrerer Schichten, die
jeweils Hohlfasern enthalten, kann eine detail
lierte Klangbeeinflussung des Resonanzkörpers er
folgen. Indem diese Schichten vorzugsweise zueinan
der versetzt angeordnet werden, wird gleichzeitig
eine Stabilitätserhöhung des Resonanzkörpers er
reicht.
Weitere Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich
aus den übrigen Unteransprüchen.
Die Erfindung wird nachfolgend in einem Aus
führungsbeispiel anhand der zugehörigen Zeichnungen
näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 einen Längsschnitt durch ein Teil einer
Wandung eines Resonanzkörpers und
Fig. 2 eine Draufsicht gemäß Fig. 1 im
Teilschnitt.
Fig. 1 zeigt einen Ausschnitt eines Resonanz
körpers 10, und zwar einen Längsschnitt durch einen
Wandungsbereich 12. Der Resonanzkörper 10 besitzt
eine Trägerschicht 14 und darüber angeordnet eine
erste Schicht 16, eine zweite Schicht 18 und eine
dritte Schicht 20, die jeweils aus faserverstärktem
Kunststoff besteht, wobei einzelne Stränge der in
den Schichten vorgesehenen Fasern aus Hohlfasern
bestehen. Die Stützschicht 14 bildet dabei gleich
zeitig eine äußere Deckschicht und besteht vorzugs
weise aus einem Kohlenstoffasern enthaltenden Vlies
oder Gewebe.
In der Fig. 2 wird der Aufbau des in Fig. 1 ge
zeigten Wandbereichs verdeutlicht. Bei dem hier
dargestellten Ausführungsbeispiel besitzt die
Stützschicht 14 ein Gewebe 22 aus Kohlenstoffasern,
die in eine Kunststoffschicht eingebettet sind. Die
Schichten 16, 18 und 20, die hier aufgeschnitten
gezeigt sind, weisen unidirektional ausgerichtete
Stränge 24 auf, von denen einzelne Hohlfaserstränge
26 sind. Diese sind zur Verdeutlichung schraffiert
dargestellt. Die Schichten 16 und 18 weisen jeweils
abwechselnd einen Strang 24 und einen Hohlfasern
enthaltenden Strang 26 auf. In der Schicht 20 sind
hier beispielsweise zwischen zwei Hohlfasersträngen
26 zwei Stränge 24 vorgesehen. Im gezeigten Aus
führungsbeispiel sind die Stränge 24 bzw. 26 der
einzelnen Schichten 16, 18 und 20 zueinander
versetzt angeordnet.
Der in den Fig. 1 und 2 dargestellte Ausschnitt
aus einem Resonanzkörper ist nur beispielhaft dar
gestellt. So können selbstverständlich mehrere
Stützschichten 14 vorhanden sein oder auch mehr
oder weniger die Hohlfaserstränge 26 enthaltenden
Schichten 16, 18 und 20 vorgesehen sein. Es ist
auch möglich, daß in einer oder auch mehreren
Schichten 16, 18 und 20 die Stränge 24 und 26 nicht
zueinander versetzt sind, so daß diese beispiels
weise deckungsgleich oder aber genau versetzt zu
einander verlaufen.
In einem weiteren Ausführungsbeispiel ist denkbar,
daß die Hohlfaserstränge 26 in wenigstens einer der
Schichten 16, 18 und 20 in einem Winkel zu den in
den anderen Schichten vorgesehen Hohlfasersträngen
26 angeordnet sind. Dieser Winkel kann von 0 bis
90° gewählt sein. Weiterhin ist denkbar, daß
einzelne der Hohlfaserstränge 26 durch Stränge aus
Glas und/oder Aramitfasern ersetzt werden.
Zu den bereits genannten Strängen 24 und Hohlfaser
strängen 26 können in den Fig. 1 und 2 nicht
dargestellte querverlaufende Stabilisierungsstränge
vorgesehen sein, die ihrerseits Hohl-, Aramit-,
Kohle- und/oder Glasfasern umfassen. Diese Stränge
dienen der zusätzlichen Stabilisierung des Reso
nanzkörpers. Diese Stabilisierung wird insbesondere
bei sehr großen Resonanzkörpern, beispielsweise bei
Bässen, vorgesehen sein.
Die Auswahl und der Aufbau der einzelnen in den
Fig. 1 und 2 nur beispielhaft dargestellten
Schichten richtet sich ausschließlich nach dem
Musikinstrument, welches mit einem derartigen Reso
nanzkörper ausgestattet werden soll und nach mögli
chen zu erreichenden Dämpfungseigenschaften der je
weiligen Resonanzkörper. Beispielsweise ist denk
bar, daß zusätzlich zu der außenliegenden Stütz
schicht 14 eine weitere, hier nicht dargestellte,
innenliegende Stützschicht hinzukommt.
Der beschriebene Resonanzkörper wird dadurch herge
stellt, daß die einzelnen Stützschichten 14 und
Dämpfungsschichten 16, 18 und 20 übereinanderlie
gend in eine Kunststoffmatrix eingebettet werden,
die zur Aushärtung der Kunststoffmasse erwärmt
und/oder unter Druck gesetzt werden kann. Durch
eine entsprechende Ausgestaltung der Kunststoff
matrix ist es möglich, nicht nur ebene Resonanz
körper herzustellen, sondern diese können gleich
bei der Aushärtung so ausgebildet sein, daß sie
beispielsweise geschwungene Formen aufweisen, wie
dies unter anderem von Streichinstrumenten bekannt
ist. Der Aufbau der Resonanzkörper kann dabei so
gewählt werden, daß nur einzelne Teile des Reso
nanzkörpers separat aus den beschriebenen Stütz-
und Dämpfungsschichten hergestellt werden, die dann
in einem späteren Arbeitsgang in geeigneter Weise
zusammengesetzt werden oder aber in besonderer Aus
gestaltung ist denkbar, daß ein kompletter Reso
nanzkörper einstückig aus den erwähnten Schichten
hergestellt wird. Hierdurch sind gegebenenfalls be
sonders gute Dämpfungseigenschaften des Resonanz
körpers erreichbar, da zwischen einzelnen Berei
chen, beispielsweise seitenteilen und Böden, ein
nahtloser Übergang der Dämpfungsschichten erreicht
ist.
Nach Herstellung eines Rohlings kann der Resonanz
körper oder ein Teil des Resonanzkörpers auf der
Seite der Stützschicht 14 bearbeitet werden, bei
spielsweise durch Schleifen, so daß eine ebene
Fläche oder gegebenenfalls bei entsprechender Stär
ke der Stützschicht 14 eine Wölbungen aufweisende
Fläche entsteht. Die Stützschicht 14 kann nachfol
gend beliebig gestaltet werden, wobei hier auf Ein
zelheiten nicht eingegangen werden soll.
An dieser Stelle wird nochmals ausdrücklich darauf
hingewiesen, daß das beschriebene Ausführungs
beispiel nur eine mögliche Variante darstellt. Es
ist jede weitere Kombination von verschiedenen
Dämpfungsschichten, insbesondere hinsichtlich der
Anzahl und der Lage der Hohlfaserstränge und der
Anordnung wenigstens einer Stützschicht, möglich.
Zur Beeinflussung der Dämpfungs- und damit Klang
eigenschaften des Resonanzkörpers können in einer
oder mehreren Schichten sogenannte Mikroballons in
das Harz der Kunststoffmatrix eingebracht werden.
Dabei ist es auch möglich, lediglich einige Be
reiche der Schichten mit derartigen Mikroballons zu
versehen. Die Materialien für die Mikroballons sind
grundsätzlich aus anorganischen Silikaten bzw.
Glas. Die Korngröße kann dabei zwischen 0,01 bis
0,018 mm liegen. Weitere typische, die Klang
eigenschaften beeinflussende Harzfüllstoffe können
Talkum, Holzmehl, Glasfaserschnitzel, Baumwoll
flocken, Aluminiumpulver, Kork, andere Faserma
terialien oder dergleichen sein und werden in Ab
hängigkeit der gewünschten Eigenschaften des Reso
nanzkörpers gewählt.
Die Klang- und Dämpfungseigenschaften eines Reso
nanzkörpers können auch noch dadurch beeinflußt
werden, daß das Harz der Kunststoffmatrix mit einem
Flexibilisator versehen wird, wobei auch hier das
Einbringen des Flexibilisators in einer oder mehre
ren Schichten oder auch nur in einigen Bereichen
von einer oder mehreren Schichten erfolgen kann.
Die Eigenschaften des Resonanzkörpers können über
dies dadurch beeinflußt werden, daß Harze, Lacke
und/oder Klebstoffe nachträglich oben und/oder un
ten auf der Oberfläche des Resonanzkörpers aufge
tragen werden. Je nach den gewünschten Klangeigen
schaften kann dabei eine durchgehende Schicht auf
getragen oder lediglich einzelne Bereiche der Ober
bzw. Unterseite des Resonanzkörpers benetzt werden.
Grundsätzlich werden die untersten Schichten des
Resonanzkörpers, die Stütz- und die Trägerschicht,
ungedämpft ausgeführt. Aber auch hier können zur
Beeinflussung der Klang- und Dämpfungseigenschaften
Flexibilisatoren eingebracht und/oder andere Zu
satzstoffe, Mikroballons oder fasrige Füllstoffe
beigefügt werden. Diese können dabei von Schicht zu
Schicht variiert und auch gegebenenfalls nur be
reichsweise eingebracht werden.
Claims (17)
1. Musikinstrument mit einem Resonanzkörper aus fa
serverstärktem Kunststoff, dadurch gekennzeichnet,
daß der faserverstärkte Kunststoff einzelne Stränge
(26) zur Dämpfung der Schwingungen aus Hohlfasern
aufweist.
2. Musikinstrument nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Stränge (26) und weitere keine
Hohlfasern enthaltende Stränge (24) unidirektional
verlaufen.
3. Musikinstrument nach einem der vorhergehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Stränge
(24) und/oder die Stränge (26) Glas- und/oder
Aramitfasern umfassen.
4. Musikinstrument nach einem der vorhergehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Stränge
(24) und (26) eine Dämpfungsschicht (16, 18, 20)
bilden.
5. Musikinstrument nach einem der vorhergehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß mehrere,
wenigstens zwei Dämpfungsschichten vorgesehen sind.
6. Musikinstrument nach einem der vorhergehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Anzahl
der Hohlfasern in Abhängigkeit von den gewünschten
Dämpfungseigenschaften festlegbar ist.
7. Musikinstrument nach einem der vorhergehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Hohl
fasern gegebenenfalls eine hygroskopische Struktur
besitzen.
8. Musikinstrument nach einem der vorhergehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Anzahl,
Breite und/oder Höhe der Stränge (24, 26) und/oder
Schichten (16, 18, 20) in Abhängigkeit von den ge
wünschten Dämpfungseigenschaften festlegbar sind.
9. Musikinstrument nach einem der vorhergehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Stränge
(24, 26) einzelner Schichten (16, 18, 20) zueinan
der versetzt angeordnet sind.
10. Musikinstrument nach einem der vorhergehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Stränge
(24, 26) einzelner Schichten (16, 18, 20) zueinan
der im Winkel versetzt sind.
11. Musikinstrument nach einem der vorhergehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Schich
ten (16, 18, 20) quer zu den Strängen (24, 28)
verlaufende Stabilisierungsstränge aufweisen.
12. Musikinstrument nach einem der vorhergehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Sta
bilisierungsstränge Hohl-, Glas-, Aramit- und/oder
Kohlenstoffasern umfassen.
13. Musikinstrument nach einem der vorhergehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß wenigstens
eine Stützschicht (14) vorgesehen ist.
14. Musikinstrument nach einem der vorhergehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Stütz
schicht (14) ein Kohlenstoffasern enthaltendes Ge
webe und/oder Vlies ist.
15. Musikinstrument nach einem der vorhergehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Stütz
schicht (14) eine äußere Deckschicht bildet.
16. Musikinstrument nach einem der vorhergehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Stütz
schicht (14) nicht auf dem gesamten Bereich des
Resonanzkörpers (10) ausgebildet ist.
17. Musikinstrument nach einem der vorhergehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß nur einzelne
Teile des Resonanzkörpers (10) aus Hohlfasern auf
weisenden faserverstärktem Kunststoff bestehen.
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