DE3518032C2 - - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft einen länglichen Klangkörper
für Schlagmusikinstrumente gemäß dem Oberbegriff von Anspruch 1.
Ein solcher Klangkörper ist aus der JP-OS 59-19 997 bekannt.
Solche Klangkörper werden für Schlagmusik
instrumente wie zum Beispiel Xylophon, Marimba und
Vibraphon verwendet.
Die übliche Verwendung von Holz zur Herstellung von
länglichen Klangkörpern ist unvermeidlich mit nach
teiligen Ungleichförmigkeiten der Materialqualität
und saisonalen Schwankungen verbunden, die sich auf
die Tonqualität, z. B. die Tonfarbe und die Ton
abstimmung auswirken.
Als Ersatz für Holz wurden bereits faserverstärkte Kunststoffe FRP (fiber
reinforced plastics) vorgeschlagen. Die
japanische Patent-Offenlegungsschrift 59-19 997
betrifft solche Vorschläge. Gemäß diesem früheren
Vorschlag enthält ein Klangkörperstab aus FRP eine
Vielzahl von Hohlräumen in Längsrichtung der Faser
ausrichtung, wobei man gute Klangausbreitungseigen
schaften zusammen mit milden und warmen Tonfarben
erhält. Bei der Herstellung solcher Klangkörperstäbe
gemäß diesem früheren Vorschlag werden Fasern oder
dünne Stäbe aus Legierungen mit niedrigem Schmelz
punkt, thermoplastische Harze oder thermo-schmelzende
Materialien in einer Harzmatrix in Richtung der Faser
ausrichtung zur Herstellung der obengenannten Hohl
räume verteilt, und die Harzmatrix wird zum Entfernen
dieser Fasern oder Stäbe durch Schmelzen erwärmt.
Dieses Verfahren erfordert mehrstufige Verfahrens
schritte, welche naturgemäß hohe Produktionskosten
verursachen. Die DE-OS 24 31 151 zeigt einen Klangstab aus
faserverstärkten Kunststoffen ohne längsverlaufende Hohlräume. Die
US-PS 44 11 187 zeigt Klangstäbe aus miteinander laminierten verschiedenen Materialien.
Durch die Erfindung soll die Aufgabe gelöst werden,
den bekannten Klangkörper nach der JP-OS 59-19 997 so weiterzubilden, daß
unter Beibehaltung hoher Tonqualität eine
einfache Herstellung ermöglicht wird.
Diese Aufgabe wird gemäß der Erfindung durch die kennzeichnenden Merkmale von Anspruch 1 gelöst.
Weitere Merkmale der Erfindung sind in den Unter
ansprüchen enthalten.
Die Erfindung wird im folgenden mit Bezug auf die
Zeichnungen beschrieben, in welcher mehrere Aus
führungsformen als Beispiele dargestellt sind.
Darin zeigt
Fig. 1 eine perspektivische Ansicht eines
Beispiels eines FRP-Teils
zur Verwendung bei der Herstellung
eines länglichen Klangkörpers nach
der Erfindung,
Fig. 2 u. 3 perspektivische Darstellungen eines
Beispiels zur Erklärung der Arbeits
schritte bei der Herstellung eines
länglichen Klangkörpers nach der
Erfindung,
Fig. 4 eine perspektivische Ansicht eines
weiteren Beispiels eines FRP-Teils
für die Verwendung bei der Her
stellung eines länglichen Klang
körpers nach der Erfindung, und die
Fig. 5A und 5B perspektivische Ansichten von zwei
weiteren Beispielen von laminierten
Kombinationen aus dem in Fig. 4
gezeigten FRP-Teil.
Die Herstellung eines länglichen Klangkörpers nach der
Erfindung beruht auf der Art der Lamination, in welcher
eine Vielzahl von FRP-Teilen, die jeweils die Form
einer dünnen Platte haben, miteinander laminiert werden.
Bei der Herstellung eines FRP-Teils
wird eine Vielzahl von Verstärkungsfasern in einer
Harzmatrix verteilt und mindestens in Längsrichtung
des FRP-Teils gestreckt oder verlängert oder in Längs
richtung ausgerichtet. Im Hinblick auf die mechanische
Festigkeit des Klangkörpers können sie jedoch teil
weise auch in verschiedenen Richtungen ausgerichtet
werden.
Ein Beispiel eines FRP-Teils 30 ist in Fig. 1
gezeigt, welches eine Reihe von Längsöffnungen 31
in Form von rechteckigen Nuten enthält. Alternativ
hierzu können die Längsnuten 31 auch eine halbmond
förmige Querschnittsform haben.
Zur Verstärkung werden Borfasern, Glasfasern, Aramid
fasern, Kohlefasern und/oder sogenannte Whiskers bzw.
haarartige Fasern aus Siliziumcarbid und Bornitrid
verwendet, entweder einzeln oder in Kombination.
Hochelastische Kohlefasern werden bevorzugt verwendet.
Für die Matrix werden thermoplastische Harze, z. B.
Epoxyharze, ungesättigte Polyesterharze und Phenolharz
verwendet. Insbesondere Epoxyharze zeigen gute Haft
eigenschaften bezüglich Kohlefasern. Vor dem Aus
härten werden ausgerichtete Verstärkungsfasern in
ein Harzbad gegeben.
Das Volumengehaltsverhältnis der Verstärkungsfasern
mit Bezug auf die Harzmatrix sollte im Bereich von
30% bis 80%, vorzugsweise im Bereich von 50% bis
65% liegen. Unterhalb 30% wird keine ausreichende
Verstärkung erwartet, und bei einem Gehaltsverhältnis
über 80% ergibt sich keine gleichförmige Verteilung
der Verstärkungsfasern. In beiden Fällen erhält man
keine ideale Klangausbreitung. Die Art und das Ge
haltsverhältnis der hinzuzufügenden Fasern wird vorzugs
weise so festgelegt, daß der Young-sche Modul des
Produkts möglichst bei 2000 kg/mm2 oder höher liegt.
Ein Teil der Verstärkungsfasern kann die Form eines
Stoffgewebes haben.
Wie vorstehend erwähnt, enthält das FRP-Teil eine
Vielzahl von Längsöffnungen oder Längsporen. Die
Gesamtgröße der Längsöffnungen in Dickenrichtung
des FRP-Teils sollte 90% oder weniger der Dicke
des FRP-Teils betragen. Wenn die Gesamtgröße diese
Obergrenze überschreitet, wird die Biegefestigkeit
des FRP-Teils unannehmbar herabgesetzt.
Die Längsöffnungen sollten im wesentlichen gleich
förmig über den gesamten Querschnitt des Klang
körpers verteilt sein. Ferner sollte die Gesamt
querschnittsfläche der Längsöffnungen vorzugsweise
im Bereich von 5% bis 70% von der Querschnitts
fläche des Klangkörpers betragen, und die Quer
schnittsfläche jeder einzelnen Längsöffnung sollte
bei 300 mm2 oder weniger liegen. Wenn die Größe der
Längsöffnungen diese Obergrenze überschreitet, beein
flussen Resonanzmängel der Längsöffnungen nachteilig
die Tonqualität. Wenn die Verteilung der Längs
öffnungen in Dickenrichtung des Klangkörpers verzerrt
ist, hat eine Änderung der Größe eines Bodenaus
schnittes zur Tonabstimmung eine Änderung der Ton
qualität zur Folge. Wenn die Verteilung der Längs
öffnungen in Breitenrichtung des Klangkörpers ver
zerrt ist, erzeugt diese verzerrte Verteilung Defor
mationskomponenten, welche eine äußere Scherspannung
zusätzlich zur normalen Leitungsvibration oder Biegevibration
erzeugt, wodurch die Tonausbreitung reduziert wird.
Gemäß einem typischen Herstellungsverfahren nach der
Erfindung werden eine Vielzahl von FRP-Teilen zu
sammen-laminiert. Ein Beispiel ist in den Fig. 2 und 3
dargestellt, bei welchem die in Fig. 1 gezeigten FRP-
Teile 30 verwendet werden. Gemäß Fig. 2 sind sie so
miteinander laminiert oder schichtartig verbunden,
so daß die mit den Längsöffnungen oder Längsnuten 31 eines
FRP-Teils 30 versehene Fläche mit einer flachen Ober
fläche eines benachbarten FRP-Teils 30 bepaart wird.
Die letzte mit Längsöffnungen versehene Oberfläche
einer solchen laminierten Kombination ist mit einer
flachen FRP-Platte 32 abgedeckt.
Bei der Lamination können Glas
fasermatten und/oder Kohlefasermatten zwischen benach
barte FRP-Teile zur Bildung einer sehr starren Ver
bindung eingefügt werden. Epoxydharz oder Resorcinol-
Typ-Verbindungen werden für die Lamination bevorzugt
verwendet. Dabei erhält man einen Klangkörper 100,
wie er z. B. in Fig. 3 gezeigt ist, welcher mit einem
Bodenausschnitt 33 zur Tonabstimmung versehen ist.
Die Lage des Bodenausschnittes sollte so gewählt
werden, daß die Schlagfläche des Klangkörpers gegen
über dem Bodenausschnitt sich in einer Ebene senkrecht
zu den Bindeschichten zwischen den FRP-Teilen erstreckt.
Mit einer solchen Anordnung entstehen bei Biegedefor
mationen keine Spannungskonzentrationen, z. B. Scher
deformationen, an den Bindeschichten, wodurch ein An
stieg des tan δ gut gemildert wird, was die Sicher
stellung einer guten Tonausbreitung zur Folge hat.
Ansonsten würde durch das Vorhandensein von Binde
schichten ein hoher Anstieg im tan δ verursacht.
Wenn die Schlagfläche des Klangkörpers sich parallel
zu den Bindeschichten zwischen den FRP-Teilen er
streckt, entsteht eine Konzentration an verformenden
Scherkräften an den nur wenig elastischen Binde
schichten bei Biegeverformungen der hochelastischen
FRP-Teile und es entsteht eine Erhöhung des tan δ
des gesamten Klangkörpers mit einer entsprechenden
Reduzierung der Klangausbreitung. Da diese Streß
konzentration für den Wohlklang, Harmonie und die
hohen Obertöne von großer Bedeutung ist, erzeugt
eine geeignete Wahl der Verbindungen von niedrigen
tan δ holzartige Klänge. Dadurch ermöglicht die
Kombination von Klangkörpern oder Klangstäben mit
verschiedenen Schlagflächenausbildungen ein frei
festlegbares Tonmusterdesign.
Bei der in Fig. 2 gezeigten praktischen Ausführungs
form sind fünf FRP-Teile 30, von welchen jedes 4 bis
5 Längsöffnungen 31 in Form von Längsnuten hat,
miteinander laminiert, und die Querschnittsfläche
von jeder Nut beträgt 3 mm mal 2,5 mm = 7,5 mm2.
Ein in Fig. 4 gezeigtes weiteres Beispiel eines FRP-
Teils 40 enthält zwei Reihen von Längsöffnungen 41
in Form von Längsnuten, welche auf voneinander abge
wandten Flächen gebildet sind. Anstelle der gezeigten
rechteckigen Querschnittsform, können die Längs
öffnungen bzw. die Längsnuten auch halbmondförmige
Querschnittsformen haben. Die FRP-Teile 40 können
in verschiedenen Laminat-Kombinationen miteinander
verbunden werden. Ein Beispiel ist in Fig. 5A gezeigt,
bei welchem eine Vielzahl von FRP-Teilen 40 und eine
Vielzahl von ebenen FRP-Platten 42 wechselweise lami
niert sind, so daß die letzten mit Längsnuten bzw.
Längsöffnungen versehenen Oberflächen mit den flachen
und ebenen FRP-Platten 42 abgedeckt sind. Ein
weiteres Beispiel zeigt Fig. 5B, bei welchem eine
Vielzahl von FRP-Teilen miteinander laminiert ist
und nur die letzten mit Längsöffnungen versehenen Ober
flächen mit flachen FRP-Platten 42 abgedeckt sind.
Claims (6)
1. Länglicher Klangkörper für Schlagmusikinstrumente,
welcher eine Harzmatrix enthält, in welcher
Verstärkungsfasern verteilt sind und sich im
wesentlichen in Längsrichtung des Klangkörpers
erstrecken, mit in Längsrichtung des Klangkörpers
verlaufenden Kanälen,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Klangkörper eine Mehrzahl von Platten (30; 40)
aus dem faserverstärkten Harzmaterial umfaßt, die
miteinander laminiert sind und zumindest auf einer
ihrer einander zugewandten Oberflächen Längsnuten (31;
41) haben, die zusammen mit einer gegenüberliegenden
Platte (30; 40) die Kanäle bilden.
2. Klangkörper nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß zwischen Platten (40) mit einander zugewandten
Längsnuten (41) Zwischenplatten (42) ohne Längsnuten
(41) angeordnet sind.
3. Klangkörper nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Längsnuten (41) von mindestens zwei Platten
einander so gegenüberliegen, daß jeweils zwei
gegenüberliegende Längsnuten (41) zusammen einen
Kanal bilden.
4. Klangkörper nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß mindestens einige der Platten (40) auf zwei
voneinander abgewandten Oberflächen mit Längsnuten
(41) versehen sind.
5. Klangkörper nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß in einer Oberfläche, welche sich senkrecht zu den
mit den Längsnuten (31) versehenen Oberflächen
erstreckt, ein Stimmbogenausschnitt (33) gebildet ist.
6. Klangkörper nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Volumengehaltsverhältnis der
Verstärkungsfasern mit Bezug auf die Harzmatrix im
Bereich von 50% bis 65% liegt.
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