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Gitarrenhals mit integriertem Sattel
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Die Erfindung bezieht sich auf einen Gitarrenhals mit einem darin
integrierten Sattel.
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Ein Sattel, d.h. die Brücke an dem äußeren Ende des Halses einer Gitarre
(ob es sich dabei nun um eine herkömmliche Gitarre oder um eine Baßgitarre handelt)
ist ein sehr wichtiges Element. Wenn der Sattel die Gitarrensaiten in einer zu großen
Höhe trägt, ist es schwierig, die Saiten niederzudrücken, und außerdem entsteht
beim Niederdrücken der Saiten eine ungewünschte Erhöhung der Tonhöhe. Wenn andererseits
der Sattel die Saiten in einer zu niedrigen Höhe trägt, dann schlagen die Saiten
rasselnd gegen die Bundstäbchen Es ist auch darauf hinzuweisen, daß ein Sattel die
Hauptfunktion der Beabstandung der Saiten in präzisen Abständen voneinander sowie
von den Kanten des Gitarrenhalses erfüllen muß. Die Erzielung einer exakten seitlichen
Beabstandung der Saiten ist wichtig, da falsche Positionen der Saiten ein korrektes
Spielen des Instruments beeinträchtigen können.
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Wenn man bedenkt, daß Sättel so kleine und simpel erscheinende Elemente
sind, haben Sättel schon von altersher Herstellungsprobleme und Kosten verursacht,
die viel größer sind als man meinen sollte.
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Typischerweise wurde ein Streifen aus weißem Kunststoffmaterial, das
das traditionelle Elfenbein simuliert, durch Einkleben in eine an dem äußeren Ende
des Halses ausgebildete Nut befestigt. Danach wurden verschiedene Fertigungsvorgänge
an dem Hals sowie an dem Sattel vorgenommen, so daß alles die gewünschte Form aufweist,
daß
die Enden des Sattels mit den Rändern des Halses bündig sind, daß der obere Rand
des Sattels ungefähr den gewünschten Abstand über dem Griffbrett liegt, u.s.w. Erst
spät in dem Herstellungsvorgang wurden Nuten für die verschiedenen Saiten in dem
Sattel ausgebildet. Bei einem Verfahren, das lange Zeit Verwendung fand, wurden
die Saitennuten durch Verwendung von Sägeblättern erst grob vorgeformt.
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Nach diesem groben Vorformen wurde jede Nut mit einer Feile bearbeitet,
wodurch man versuchen wollte die korrekten Nuttiefen und Nutbreiten zu erzielen.
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Die Bearbeitung der Saitennuten mit einer Feile zum Zweck der Schaffung
des exakten gewünschten Abstandes über dem Griffbrett kann man einem gefährlichen
Spiel gleichsetzen. Aus dem vorstehend genannten Grund ist es wichtig, die Böden
der Nuten so auszubilden, daß sich diese ausreichend nahe an dem Griffbrett befinden,
doch ein jegliches übermäßiges Feilen verursacht ein Rasseln der Saiten und führt
somit zu einem Ausschußteil.
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Das Feilen von Nuten schafft auch das Problem eines seitlichen "Wegdrifftens"
bzw. einer seitlichen Verlagerung der Saiten. Wenn, um ein extremes Beispiel zu
nennen, eine mittels einer Säge gebildete Nut durch Feilen nur auf einer Seite verbreitert
wird, dann wird die Saitenposition seitlich verlagert.
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Es wurden viele Versuche zur Reduzierung der bei den vorstehend beschriebenen
Herstellungsverfahren auftretenden Schwierigkeiten unternommen. Diese Versuche beinhalten
z. B. das Stranggießen von vorgeformten Nuten aufweisenden Sätteln aus Metall oder
das Formen bzw. Gießen derartiger, vorgeformte Nuten aufweisender Sättel aus Kunststoffmaterial.
Der Arbeitsaufwand
ließ sich dadurch verringern, doch das Problem
der korrekten Beabstandung der Böden der Saitennuten über dem Griffbrett blieb.
Bei wenigstens einem Herstellungsverfahren wurde diese Beabstandung dadurch erzielt,
daß man versuchte, die Tiefe der Nut, in die der Sattel eingeklebt wurde, sehr genau
zu steuern. Die Einhaltung derartiger enger Toleranzen ist kostenintensiv und bei
den Herstellungsbedingungen in vielen Fabriken oft unmöglich.
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In bezug auf das Problem einer exakten Positionierung der Saiten relativ
zueinander sowie relativ zu den Kanten des Gitarrenhalses gibt es bisher keine andere
Lösung als extrem genaues Arbeiten und/oder hochgenaue Herstellungsvorrichtungen,
wobei dabei das Problem auftritt, daß diese sehr teuer und schwer zu bekommen sind.
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Während der gesamten Zeit, in der die Hersteller das Problem mit dem
Sattel hatten, war es üblich, die im Querschnitt T-förmig ausgebildeten Metall-Bundstäbchen
des Instrumentes in Nuten zu befestigen, die geringfügig tiefer waren als der senkrechte
Bereich der T-Form. Die Höhe der Bundstäbchen über dem Griffbrett war somit nicht
durch die Tiefen der Nuten bestimmt, in der diese befestigt waren, sondern stattdessen
durch die Flansche an den oberen Enden der Bundstäbchen, wobei diese Flansche auf
der oberen Oberfläche des Griffbretts aufgaben. Insbesondere bei einigen importierten
Instrumenten war es sogar üblichl "NulliBundstäbchen" vorzusehen, wobei es sich
bei jedem dieser "Null-Bundstäbchen" um ein Bundstäbchen handelt,
das
sich an derjenigen Stelle befindet, an der der Sattel üblicherweise positioniert
ist. Solche "Null-Bundstäbchen" waren nicht mit Nuten ausgestattet. Stattdessen
wurde die seitliche Positionierung der Saiten durch separate Elemente bewerkstelligt,
die sich auf der von dem Gitarrenkörper abgelegenen Seite des "Null-Bundstäbchens"
befanden. Somit war ein Element, und zwar das sogenannte "Null-Bundstäbchen" zum
Steuern der Saitenhöhe vorgesehen, und ein weiteres, an dem Wirbelkastenkopf angeordnetes
Element war zum Steuern des seitlichen Abstands vorgesehen. Die Ausführung mit dem
"Null-Bundstäbchen" wird im Handel im allgemeinen-für nicht akzeptabel gehalten,
wobei ein Hauptgrund dafür darin besteht, daß die beiden benachbarten, für eine
derartige Ausführung erforderlichen-Vorrichtungen nicht das Aussehen besitzen, das
Gitarristen wünschen oder erwarten.
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In die erfindungsgemäße Gitarre ist nun ein Sattel integriert, der
durch Spritzgießen oder Druckgießen mit den gewünschten, präzise geformten Saitennuten,
die in den Sattel eingeformt sind, sowie zusammen mit einem überhängenden Bereich
gebildet ist, dessen untere Oberfläche genau auf die Böden der Saitennuten abgestimmt
ist. Dieser überhängende Bereich sitzt auf dem Griffbrett auf und gewährleistet
somit eine genaue Beabstandung der Nutenböden über der oberen Oberfläche des Griffbretts.
Die Herstellungstoleranzen sind derart gewählt, daß die Bodenfläche des überhängenden
Bereichs immer auf dem Griffbrett aufsitzt, wodurch die Bodenfläche somit der bestimmende
Faktor bezüglich der Höhe der Saitennuten und somit der Saiten ist. Demgemäß weist
der Boden des Sattels typischerweise einen kleinen Abstand von dem Boden der Halsnut
auf, in der er befestigt ist.
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An dem durch Spritzgießen oder durch Druckgießen gebildeten Sattel
ist auch eine Festlegeeinrichtung vorgesehen, die in bezug auf die Saitennuten sowie
in bezug auf die gleichzeitig gruppenweise oder mittels einer Lehre gebildeten Öffnungen
bzw. Ausnehmungen in dem Gitarrenhals hochgenau positioniert ist.
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Die Beziehungen sind derart, daß die Saiten die richtigen Abstände
voneinander sowie von den Halskanten aufweisen und daß die Saiten auch mit den Stimmwirbeln
(und mit den Saitenbäumen oder Saitenführungen , falls derartige Einrichtungen verwendet
werden) richtig ausgerichtet sind. Die Enden des Sattels werden als Abschleifführungen
verwendet, die das Abschleifausmaß des Halses bestimmen, wodurch sichergestellt
ist, daß die Halskanten auf die Saitenpösitionen genau abgestimmt sind. Bei einem
bevorzugten Ausführungsbeispiel ist der überhängende' Bereich nur auf der von dem
Gitarrenkörper abgelegenen Seite des Sattels vorgesehen, und die an den Körper angrenzende
Seite des Sattels verläuft im wesentlichen senkrecht zu dem'Hals und erhebt sich
im wesentlichen aus derselben Nut heraus, die früher bei in herkömmlicher Weise
hergestellten Sätteln verwendet wurde. Die Nut ist jedoch in bezug auf die Breite
genau gesteuert , was sich im Gegensatz zur Steuerung der Tiefe der Nut einfach
bewerkstelligen läßt, und es ist eine kupplungsartige Verbindungvgebildet, die den
Sattel in der gewünschten Höhe hält, und zwar trotz der Tatsache, daß der Überhang
vorzugsweise nur auf der einen Seite vorgesehen ist.
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Die Erfindung und Weiterbildungen der Erfindung werden im folgenden
anhand der teilweise schematischen Darstellungen eines Ausführungsbeispiels noch
näher erläutert. Es zeigen: Fig. 1 eine Draufsicht auf eine Gitarre, in die die
erfindungsgemäße Sattelkonstruktion integriert ist; Fig. 2 eine stark vergrößerte
Längsschnittansicht des äußeren Endes des Halses der Gitarre, wobei jedoch eine
Darstellung des bei Gitarrenhälsen üblicherweise verwendeten Stangenankers weggelassen
ist; Fig. 3 einen Querschnitt entlang der Linie 3-3 der Fig. 2; Fig. 4 eine vergrößerte
Frontansicht, in der nur der Sattel gezeigt ist; Fig. 5 eine Draufsicht auf die
Darstellung der Fig. 4; und Fig. 6 eine weitere vergrößerte Querschnittsansicht
entlang der Linie 6-6 der Fig. 4.
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Die Erfindung wird unter Bezugnahme auf eine herkömmliche spanische
Gitarre beschrieben, wobei jedoch darauf hinzuweisen ist, das die Erfindung auch
bei einer Baßgitarre Anwendung finden kann. Außerdem ist die Erfindung sowohl für
elektrische Gitarren als auch für akustische Gitarren verwendbar.
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Wie in den Figuren 1 bis 3 zu erkennen ist, besitzt die Gitarre 10
einen Körper 11, einen Hals 12 sowie einen Wirbelkastenkopf 13. Sechs Saiten 14
bis 19 sind in gespanntem Zustand über eine Brücke 21 an dem Körper 11 sowie über
den Sattel 22 geführt. Die Saiten erstrecken sich somit über das Griffbrett, bei
dem es sich normalerweise1 jedoch nicht bei dem gezeigten Hals, um ein auf den Hauptkörper
des Halses auflaminiertes, dekoratives Holzmaterial handelt, und das die obere Oberfläche
23 des Halses 12 bildet. In Abständen längs des Griffbretts befinden sich die Bundstäbchen
24.
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In üblicher Weise liegt die obere Halsoberfläche 23 nicht in einer
Ebene, sondern erstreckt sich stattdessen entlang der Oberfläche eines imaginären
Zylinders mit großem Durchmesser, dessen Achse parallel zu dem Hals 12 verläuft
und sich unterhalb des Halses 12 befindet, wobei eine derartige Achse in einer senkrechten
Ebene liegt, die den Hals in zwei Hälften teilt.
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In den Figuren 4 bis 6 ist der eigentliche längliche Sattel 22 gezeigt,
und zwar ohne Saiten oder andere zugehörige Teile. Ein derartiger Sattel ist aus
einem Kunststoffmaterial durch Spritzgießen gebildet. Zur Zeit wird als Kunststoffmaterial
vorzugweise ABS verwendet, das zu 50 % mit Glasfasern verstärkt ist. Während des
Form- bzw. Gießvorgangs werden die Saitennuten 25 bis 30 in der Oberseite des Sattels
22 mit hoher Präzision geformt und positioniert. Die Saitennuten besitzen untereinander
denselben Abstand, und die am nächsten an den Kanten des Halses befindlichen Nuten
sind im selben Abstand von den Enden des Sattels angeordnet.
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Die Nuten 25 bis 30 sind jeweils zur Aufnahme der Saiten 14 bis 19
dimensioniert. Bei den Böden der Nuten handelt es sich vorzugsweise um nach unten
konkave zylindrische Flächenbereiche, deren Durchmesser nur geringfügig größer sind
als die Außendurchmesser der jeweiligen Saiten.
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Alle Nutenböden berühren einen imaginären Zylinder großen Durchmessers,
der in den Figuren 3 und 4 bei dem Bezugszeichen 31 angedeutet ist, wobei ein derartiger
Zylinder .koaxial mit der zylindrischen oberen Oberfläche ;23 des Halses ist. Bevorzugterweise
ist die Bodenfläche 32 des Sattels ebenfalls zylindrisch und koaxial mit der oberen
Oberfläche 23. Der Boden des Sattels kann voneinander beabstandete Nuten oder Kerben
aufweisen, um Kunststoffmaterial zu sparen.
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Wie insbesondere in Fig. 6 gezeigt ist, besitzt der Sattel 22 wenigstens
einen überhängenden Bereich 33, der sich auf die obere Oberfläche 23 aufsetzen kann
und durch den die Einsetztiefe des unteren Bereichs des Sattels in eine Nut in dem
Hals präzise bestimmbar ist. Bevorzugterweise erstreckt sich der Bereich 33 kontinuierlich
über die gesamte Länge des Sattels und ist der Bereich 33 nur auf der von dem Gitarrenkörper
abgelegenen Seite des Sattels vorgesehen.
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Wie in den Figuren 4 und 6 gezeigt ist, -besitzt der dargestellte,
über die gesamte Länge überhängende Bereich 33 eine Bodenfläche 34, die in einem
imaginären Zylinder großen Durchmessers liegt, der koaxial mit dem vorstehend erwähnten
Zylinder 31 ist, der die Böden der Saitennuten tangiert bzw. berührt. Der tangierende
Zylinder 31 und die Bodenfläche 34 des überhängenden Bereichs 33
sind
zueinander parallel und besitzen einen präzise bestimmten Abstand voneinander. Wenn
sich die oberen Randbereiche der Bundstäbchen 24 alle in einem präzise bekannten
Abstand oberhalb der Oberfläche 23 befinden, dann bildet der Abstand zwischen dem
Zylinder 31 und der Fläche 34 die gewünschte Beabstandung der unteren Bereiche der
Gitarrensaiten 14 bis 19 über der Oberfläche 23. Wenn die Bundstäbchen nicht so
genau sind, dann wird der genannte Abstand etwas größer.
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Wie in Fig. 6 gezeigt ist, trägt diejenige Stirnfläche des Sattels
22, die sich relativ nahe bei dem Gitarrenkörper befindet, das B-zugszeichen 36,
und diese Stirnfläche verläuft im wesentlichen senkrecht zu der Achse des Halses.
Somit sieht eine solche Stirnfläche für den Gitarristen genau so aus, wie die Stirnflächen
von Sätteln, die der Gitarrist bei Instrumenten des Standes der Technik gewöhnt
ist.
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Die entgegengesetzte Stirnfläche des Sattels, die.
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sich in Bereichen oberhalb der Fläche 34 befindet, ist nach unten
sowie nach hinten in Richtung auf den Wirbelkastenkopf geneigt, so daß eine geneigte
Oberfläche 37 gebildet ist. Die geneigte Oberfläche 37 kann einen derartigen Neigungswinkel
aufweisen, daß die Bodenfläche 34 eine relativ geringe Breite, wie z. B. 0,030 inch
(ca. 0,76 mm), aufweist.
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In Bereichen unterhalb der Fläche 34 trägt die an den Wirbelkastenkopf
angrenzende Fläche des Sattels das Bezugszeichen 38. Diese Fläche 36 ist senkrecht
zu der Achse des Halses 12 und parallel zu der vorderen Fläche 36. Der Abstand zwischen
den Flächen bzw. Seiten 36 bzw. 38 wird in der Form genau gesteuert und zwar vorzugsweise
auf plus oder minus 0,001 inch (ca. 0,025 mm).
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Wie nachstehend noch beschrieben wird ist das Erstreckungsausmaß der
Fläche 38 in Vertikalrichtung auf die Tiefe der Halsnut abgestimmt, in der der Sattel
befestigt wird. Bei dem vorstehend beschriebenen Ausführungsbeispiel beträgt dieses
Vertikal-Erstreckungsausmaß 0,060 inch (ca. 1,52 mm).
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Wie in Fig. 6 zu sehen ist, sind die Böden der jeweiligen Saitennuten
in Richtung von dem Körper 11 der Gitarre weg nach unten geneigt, und zwar in einem
Winkel von z. B. 30. Die obere Oberfläche 35 des Sattels ist in ähnlicher Weise
geneigt, wie dies ebenfalls in Fig. 6 zu sehen ist. Wie in den Figuren 3 und 4 zu
sehen ist, ist diese obere Oberfläche 35 jedoch vorzugsweise nicht parallel zu den
vorstehend erwähnten zylindrischen Oberflächen, sondern erhebt sich stattdessen
von diesen Oberflächen schräg nach oben, und zwar in Richtung von den kleinen Nuten
und kleinen Saiten, die sich auf der rechten Seite der Fig. 3 befinden, zu den großen
Nuten und großen Saiten, die sich auf der linken Seite der Fig. 3 befinden.
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Im-folgenden wird auf die Figuren 2 und 3 bezug benommen. Eine querverlaufende
Nut 39 ist in der oberen Oberfläche des Halses 12 in der Nähe der Übergangs stelle
zwischen dem Hals und dem Wirbelkastenkopf vorgesehen, also an der Stelle, an der
sich
ein Sattel normalerweise befindet. Die Breite der Nut wird bei der Herstellung in
einfacher Weise gesteuert, und sie wird nur sehr geringfügig größer ausgebildet
als die Entfernung zwischen den Flächen 36 und 38 des Sattels. Der unter dem tiberhängenden
Bereich 33 befindliche Bereich des Sattels paßt satt anliegend in die Nut 39. Die
Wände der Nut 39 sind senkrecht zu der Achse des Halses sowie parallel zueinander.
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Aus der vorstehenden Beschreibung ergibt sich, daß der einzelne überhängende
Bereich 33 in Kombination mit der satten Anlage zwischen den Flächen 36, 38 und
den gegenüberliegenden parallelen Wänden der Nut 39, mit denen sich die Flächen
36,38 in enger Oberflächenberührung befinden, ein Kippen des Sattels verhindern
und die Einsetztiefe des Sattels in die Nut begrenzen. Eine alternative, aber weniger
bevorzugte Konstruktion besteht darin, überhängende Bereiche sowohl an der vorderen
Seite als auch an der hinteren Seite des Sattels, d.h. sowohl an der an den Körper
11 angrenzenden Seite als auch an der an den Wirbelkastenkopf angrenzenden Seite
vorzusehen, so daß beide überhängenden Bereiche beim Begrenzen der Einführtiefe
des Sattels in die Nut miteinander zusammenwirken.
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Es ist schwierig, die Tiefe der Nut 39 bei der Herstellung zu steuern.
Bei dem erfindungsgemäßen Sattel ist es nicht notwendig, diese Tiefe auf eine genaue
Toleranz zu steuern, und somit wird diese Tiefe nur auf ein ausreichendes Maß gesteuert,
so daß sichergestellt ist, daß die Bodenfläche 34 des überhängenden Bereichs 33
auf der oberen Oberfläche 23 des Halses in satter Anlage auf sitzt. Es kommt häufig
vor, daß ein kleiner Spalt zwischen'dem Nutboden 40 und der Bodenfläche 32 des Sattels
ist.
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Wie in Fig. 3 zu sehen ist, ist eine flache bzw.
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seichte Vertiefung 41 in dem Nutboden 40 ausgebildet, und zwar vorzugsweise
in der Nähe eines Endes des. Sattels. Eine solche Vertiefung, die vorzugsweise zylindrisch
ist und eine vertikale Achse aufweist, ist derart bemessen, daß sie einen Vorsprung
42 satt anliegend aufnehmen kann, der während des Formvorgangs an der Unterseite
des Sattels gebildet wird. Die Lage der Vertiefung 41 und die Lage des Vorsprungs
42 sind derart gewählt, daß dann, wenn sich der Vorsprung in der Vertiefung befindet,
wie dies in Fig. 3 gezeigt ist, die Position des Sattels auf dem Gitarrenhals mit
großer Genauigkeit festgelegt ist. Außerdem ist durch die nicht-mittige Anordnung
des Vorsprungs 42 verhindert, daß der Monteur den Sattel versehentlich verkehrt
herum so montiert, daß der überhängende Bereich 33 dem Gitarrenkörper zugewendet
anstatt von diesem wegweisend angeordnet ist.
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Bei der Herstellung einer Gitarre, in der der erfindungsgemäße Sattel
integriert ist, wird der Sattel in einem Stück durch Spritzgießen hergestellt, wobei
die Nuten 25 bis 30 in dem Sattel und der Vorsprung 42 an dem Sattel gebildet werden,
wie dies vorstehend beschrieben ist, oder der Sattel wird durch Druckgießen aus
Metall gebildet, was weniger bevorzugt ist.
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Die Quernut 39 wird mit der gewünschten Formgebung und Größe gebildet.
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Die Vertiefung 41 für den Vorsprung 42 wird in genauer Relation zu
den Öffnungen (1) für die Stimmwirbel der Gitarre (2) für die Saitenführung (den
Saitenführungsbaum), falls eine derartige Einrichtung verwendet wird, und (3) für
die Verbindung des Halses 12 mit dem Körper 11 durch gruppenweises Bohren (und/oder
durch Verwendung einer Präzisionsbohrer-Positioniervorrichtung) genauestens positioniert.
Derartige,unter Punkt (3) erwähnte Öffnungen zur Verbindung des Halses sind z.B.
bei den Bezugszeichen 33,34 in Fig. 2 der US-Patentschrift 3,550,496 gezeigt, wobei
die Offenbarung dieser Patentschrift durch Bezugnahme ausdrücklich zum Bestandteil
der vorliegenden Anmeldung gemacht wird.
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Die Präzisionposition all dieser gebohrten Öffnungen und die Positionen
des Vorsprungs 42 sowie der Nuten 25 bis 30 sind derart, daß (1) die Saiten 14 bis
19, den gleichen, gewünschten Abstand voneinander aufweisen und daß (2) keine ungewünschten
Seitenkräfte auf die Seitenwände der Nuten 25 bis 30 ausgeübt werden.
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Wie im Umriß in Fig. 3 gezeigt ist, sind die Seiten des Halses zu
Beginn etwas von den Enden des Sattels nach außen beabstandet, wenn der Sattel mittels
der Elemente 41 und 42 korrekt positioniert ist.
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Der Monteur klebt den Sattel 22 dann in die Nut 39 ein, wobei der
Vorsprung 42 fest in der Vertiefung 41 sitzt, und dabei muß der Monteur den Sattel
ausreichend fest nach unten drücken, so daß sich die Bodenfläche 34 fest auf die
Oberfläche 23 aufsetzt.
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Der Gitarrenhals wird dann zur Entfernung der sich nach außen erstreckenden
Seitenbereiche,die im Umriß in Fig. 3 gezeigt sind, abgeschliffen, so daß die Seiten
des Halses mit den Enden des Sattels 22 bündig sind. Der Sattel wird somit als Abschleifführung
verwendet. Danach weiß man, daß der Sattel, der Hals und die Öffnungen für die Stimmwirbel
sowie für die Verbindung des Halses mit dem Körper 10 korrekt zueinander in Beziehung
stehen, und daß die Halsseiten von den Saiten 14 und 19 korrekt beabstandet sind.
Man weiß dann auch, daß die zentrale Vertikalebenedes Halses dieselben Abstände
von den Längsachsen der Saiten 16,17 und von den Längsachsen der Saiten 15, 18 sowie
von den Längsachsen der Saiten 14,19 aufweist.
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Der Hals wird dann z. B. mit Urethan beschichtet.
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Danach verwendet man Feilen zum Entfernen der Beschichtung aus den
Saitennuten sowie - falls die Bundstäbchenhöhen nicht präzise ausgebildet sind -zum
geringfügigen Vertiefen der Saitennuten, ohne daß diese dabei verbreitert werden.
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Die an die Enden aes Sattels angrenzenden Bereiche der Seiten des
Halses werden z.B. mit einem Holzfüller gefüllt, so daß ein jeglicher dort vorhandener
Spalt für den Musiker nicht wahrnehmbar ist. Ein derartiges Füllmaterial ist bei
dem Bezugszeichen 43 ist Fig. 3 angedeutet.
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Es ist zu betonen, daß der Hals 12 aus massivem Holz besteht und nicht
hohl ist und daß in herkömmlicher Weise nur ein kleiner Bereich des Halses zur Aufnahme
des Stangenankers vertieft bzw. mit einer Bohrung versehen ist.
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Wenn nicht anders erwähnt, umfaßt der in der vorliegenden Anmeldung
verwendete Ausdruck 1,Formen" sowohl Formen mittels einer Form als auch Gießen.
Auch schließt der Ausdruck "geformt", gegossen , u.s.w. ein.
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