DE2430022C2 - Verfahren zur Herstellung von Butandiolen - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von ButandiolenInfo
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- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C07—ORGANIC CHEMISTRY
- C07C—ACYCLIC OR CARBOCYCLIC COMPOUNDS
- C07C51/00—Preparation of carboxylic acids or their salts, halides or anhydrides
- C07C51/09—Preparation of carboxylic acids or their salts, halides or anhydrides from carboxylic acid esters or lactones
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- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C07—ORGANIC CHEMISTRY
- C07C—ACYCLIC OR CARBOCYCLIC COMPOUNDS
- C07C67/00—Preparation of carboxylic acid esters
- C07C67/03—Preparation of carboxylic acid esters by reacting an ester group with a hydroxy group
Description
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur gleichzeitigen Herstellung von Butandiöl-1,4,
Butandiol-1,2 und 2-Methylpropandiol-l,3 aus Propylen, Sauerstoff, Kohlenoxid und Wasserstoff.
Butandiole sind technisch verwendete Lösungsmittel und Zwischenprodukte bei der Herstellung von
Polyurethanen, Epoxidharzen, Polyestern, Polyamiden und Weichmachern. Es ist bekannt, Butandiole nach
verschiedenen Verfahren herzustellen,
Butandiol-1,4 kann durch Hydrierung von Butin-2-diol-1,4
erhalten werden (US-PS 23 19 709).
Butandiol-1,2 kann durch Umsetzung von Buten-1 mit einer Lösung von Wolfram-VI-Oxid in Wasserstoffperoxid
und Essigsäure erhalten werden (M u gdan, Young, J. Chem. Soc. [London], S. 2994,
2996, 3000 {1949]). 2-Methylpropandiol-l,3 kann durch Hydrierung von Methylmalonsäure'diäthylestcr
gewonnen werden (Ad kins, Bi Mica, J. Am.
Chem. Soc. 70, S. 3121 [1948]).
Die Hydroformylierung voe Allylacetat mit Kohlenmonoxid
und Wasserstoff unter Bildung von aus* schließlich 4-Acetoxybutyraldehyd ist in J. Am,
Chem. Soc., Band 71 (1949), S. 3051 bis 3055, beschrieben,
Aufgrund von unbefriedigenden Ausbeuten, zu niedrigen Reaktionsgeschwindigkeiten
und der aufwendigen Aufarbeitung der entstehenden Reaktionsgemische ist diese Arbeitsweise jedoch
nicht für eine Übertragung in den technischen Maßstab geeignet. In dieser Veröffentlichung werden
keine Ausführungen zur Umwandlung von 4-Acetoxybutyraldehyd in das entsprechende Dutnntlinl
gemacht, und insbesondere wird nicht angegeben, auf welche Weise man über die Hydroformylierung
von Allylacetat zur gleichzeitigen Herstellung von Butandiol-1,4, Butandiol-1,2 und 2-MethyIpropandiol-1,3
gelangt Das gilt auch für das Verfahren gemäß DE-AS 20 38 120 zur Herstellung von Allylacetat
durch Umsetzung von Essigsäure mit Propylen und Sauerstoff in Gegenwart von Kohlendioxid und
m Gegenwart von Propan an edelmetallhaltigen
Katalysatoren.
ίο Es wurde nun ein Verfahren zur gleichzeitigen
Herstellung von Butandiol-1,4, Butandiol-1,2 und 2-Methylpropandiol-l,3 gefunden, wobei man in
einer ersten Stufe Propylen, Sauerstoff und Essigsäure in Gegenwart eines Palladium enthaltenden
Katalysators zu Allylacetat und Wasser umsetzt, das Allylacetat in einer zweiten Stufe katalytisch mit
Kohlenoxid und Wasserstoff in ein Gemisch aus 4-Acetoxybutanol-l, 2-Acetoxybutanol-l und
3-Acetoxy-2-methyI-propanoI-l überführt, dieses in einer dritten Stufe mit Methanol katalytisch zu
Butandiol-1,4, Butandiol-1,2 und 2-MethyIpropandiol-1,3
und Methylacetat umsetzt, welches dadurch gekennzeichnet ist, daß man das Methylacetat in
einer vierten Stufe mit Wasser aus der ersten Stufe in Gegenwart eines sauren Kationenaustauschers in
an sich bekannter Weise zu Methanol und Essigsäure umsetzt und das Methanol in die dritte Stufe
und die Essigsäure in die erste Stufe zurückführt, wobei man die Umsetzung von Methylacetat zu
Methanol und Essigsäure in Gegenwart von 0,1 bis 15 Gew.-"/o Essigsäure enthaltendem Wasser aus der
ersten Stufe vornmimt und wobei man die Umsetzung der ersten Stufe von Propylen zu Allylacetat
mit einer 10 bis 90 Gew.-Vo Essigsäure enthaltenden wäßrigen Essigsäure aus der vierten Stufe durchführt.
Im folgenden soll unter der Bezeichnung Acetoxy· butyraldehyd ein Gemisch aus 4-Acetoxybutyraldehyd,
2-Acetoxybutyraldehyd und 3-Acetoxy-2-methylpropionaldehyd,
unter der Bezeichnung Acetoxybutanol ein Gemisch aus 4-Acetoxybutanol-l, 2-Acetoxybutanol-l
und 3-Acetoxy-2-methyl-propanol-l und unter der Bezeichnung Butandiol ein Gemisch aus
Butandiol-1,4, Butandiol-1,2 und 2-Methylpropan-
diol-1,3 verstanden werden.
Die erste Stufe des Verfahrens kann durch die Gleichung (1) erläutert werden:
Propylen + Vi O, + HOAc ->
Allylacetat + H1O
In der zweiten Stufe wird Allylacetat mit Kohlenoxid
und Wasserstoff katalytisch in Acetoxybutanol übergeführt.
Die Umsetzung in der zweiten Stufe kann durch folgende Reaktionsgleichung (2) erläutert werden.
Allylacetat + CO + 2 H1 ->
Acetoxybutanol (2)
tn der dritten Stufe wird Acetoxybutanol mit μ Methanol katalytisch ru Bufäfldinl tind Methylncetnt
umResctzt. Diese Reaktion kann durch die Reaktionsgleichung (3) erläutert werden:
Acetoxybutanol + CH3OH -> Butandiol l· CH1OAc
In der vierten Stufe wird das in der dritten Stufe erhaltene Methylacetat mit Wasser aus der ersten
Stufe zu Methanol und Essigsäure umgeset/t. Diese
Umsetzung kann durch die Reaktionsgleichung (4) veranschaulicht werden:
CHaOAc + H1O ^- CH3OH + HOAc
(4)
Nach Rückführung des Methanols in die dritte Stufe und Rückführung der Essigsäure in die erste Stufe
erhält man für die Gesamtreaktion des Verfahrens entsprechend den Gleichungen (1) bis (4) folgende
Gesamtgleichung:
Propylen + Vi O2 + CO + 2 H2 ->
Butandiol
Über das Gesamtverfahren werden durch Umsetzung von Propylen mit Sauerstoff, Kohlenoxid
und Wasserstoff Gemische aus Butandiol-1,4, Butandiol-1,2
und 2-Methylpropandiol-l,3 erhalten. Das Verhältnis der drei isomeren Butandiole kann durch
die Wahl der Arbeitsbedingungen in der zweiten Synthesestufe beeinflußt werden. Aus dem rohen
Butandiolgemisch können die drei isomeren Butandiole destülativ getrennt und in reiner Form erhalten
werden.
Die erste Synthesestufe wird so durchgeführt, daß man Propylen, Sauerstoff, Essigsäure und gegebenenfalls
Wasser in der Gasphase bei 100 bis 2500C über einen Palladium enthaltenden Katalysator leitet.
Bevorzugt werden Katalysatoren verwendet, die Palladium als Metall oder Verbindung und Alkaliacetat
auf einem Träger, z. B. Kieselsäure, enthalten. Der Katalysator kann ferner Aktivatoren, wie z. B.
Eisenverbindungen, enthalten. Die Umsetzung zu jo Allylacetat kann unter Druck, beispielsweise bei
3 bis 7 bar, erfolgen. Es ist möglich, im geraden Durchgang 90 bis 100% der eingesetzten Essigsäure
umzusetzen. Aus dem Reaktionsgemisch kann man durch Abkühlen, z. B. unter 50" C, ein fm wesentlichen J5
aus Allylacetat, Wasser und Essigsäure bestehendes flüssiges Reaktionsgemisch erhalten, ferner eine im
wesentlichen aus Propylen, Sauerstoff und Kohlendioxid bestehende Gasphase, die in die Umsetzung
zurückgeführt werden kann. Aus dem flüssigen Reaktionsgemisch kann man in bekannter Weise
durch Destillation reines Allylacetat, z. B. mit einer Reinheit von 99,9%, gewinnen. Die Umsetzung zu
Allylacetat kann in Gegenwart von Wasser durchgeführt werden. Das Verhältnis Wasser zu Essigsäure
im Eingangsgas kann 1 bis 10 Mol Wasser pro Mol Essigsäure betragen, z. B. 1 bis 2 oder 7 bis 9 Mol
Wasser pro Mol Essigsäure. Das im flüssigen Reaktionsprodukt enthaltene Wasser kann in reiner Form
oder im Gemisch mit Essigsäure erhalten werden, z. B. als Gemisch von Wasser and Essigsäure mit
einem Gehalt von 1 bis 15 Gewichtsprozent Essigsäure, z. B, 8 bis 12 Gewichtsprozent Essigsäure.
In dir zweiten Stufe wird Allylacetat mit CO und
H2 katalytisch zu Acetoxybu'^ol umgesetzt. Diese
Umsetzung kann ein- oder zweistufig durchgeführt werden. Bei der einstufigen Arbeitsweise wird Allylacetat
mit H2 und CO in Gegenwart von Metallcarbonylverbindungen
zu intermediär sich bildendem Ac^ioxybutyraldehyd umgesetzt, der dann in Gegenwart
von Metallcarbonylverbindungen oder deren Zersetzungs- oder Umwandlungsprodukten zu Acetoxybutanol
hydriert wird. Bei der zweistufigen Arbeitsweise wird zunächst mit Metallcarbonylverbindungen
Allylacetat mit CO und H1 zu Acetoxybutyraldehyd umgesetzt und nach Abtrennung des
Katalysators mit einem Hydrierkatalysator mit H2 zu Acetoxybutanol hydriert. Die zweistufige Arbeitsweise
kann durch die Gleichungen (2a) und (2b) erläutert werden:
Allylacetat + CO + H2 Acetoxybutyraldehyd
+ H2 ■ Acetoxybutyraldehyd (2 a)
Acetoxybutanol (2b)
Acetoxybutanol (2b)
Allylacetat + CO + 2 H2 >
Acetoxybutanol
Im allgemeinen wird so gearbeitet, daß das Allylacetat bei Temperaturen von 50 bis 250c C und einem
Druck von 20 bis 1000 bar, bevorzugt 50 bis 500 bar, in Gegenwart von Metallcarbonylverbindungen mit
einem Gemisch aus Kohlenmonoxid und Wasserstoff behandelt wird. Hierbei wird das Allylacetat in
Acetoxybutyraldehyd umgewandelt, wobei eine weitere Reaktion des Acetoxybutyraldehyds mit Wasserstoff
zu Acetoxybutanol stattfinden kann. Die Arbeitsbedingungen bei der Umsetzung von Allylacetat mit
Kohlenoxid und Wasserstoff können in weiten Grenzen variiert werden. Man kann bei einer Temperatur
von 130 bis 180cC arbeiten. Der Druck kann bei
100 bis 300 bar liegen. Das Verhältnis Kohlenoxid/Wasserstoff kann im Bereich 2:1 bis 1:2
variiert werden. Geeignete Verweiizeiten sind 1 bis 60 Minuten. Es ist vorteilhaft, für eine gute Durchmisehung
von Gasphase und Flüssigphase zu sorgen. so Die Umsetzung kann in Gegenwart von Lösungsmitteln,
z. B. Benzol, Toluol oder Xylol erfolgen. Es ist vorteilhaft, solche Lösungsmittel zu verwenden,
die bei der dcslillntiven Aufarbeitung leicht in reiner
Form zurückerhalten werden können, insbesondere z. B. o-Xylol.
Die Umsetzung wird in Gegenwart carbonylbildender Metalle von Obergangsciemcntcn oder deren
Verbindungen durchgeführt. Als Übcrgangselemente seien genannt: Eisen, Kobalt, Nickel, Chrom, Molybdän,
Wolfram, Rhenium, Mangan, Ruthenium, Osmium, Rhodium, Iridium, Vanadium, Titan, Kupfer,
Palladium, Platin.
Die Katalysatoren können in situ hergestellt werden, indem man die Übergangselemente in Mctallform oder
in Form ihrer Verbindungen in den Reaktionsraum eingibt, in dem sie mit dem Kohlenoxid/Wasserstoffgemisch
zu Mclallcarbonylverbindungen reagieren Vannen. A's Verbindungen der Übergangselemente
sind die verschiedensten anorganischen und organischen Salze der Metalle geeignet, wie Oxide, Hydroxide,
Carbonate, Carboxylate, AcUylacetonate, Naphthenaie, Oleate, Stearate, ferner Carbonyl'
verbindungen, Carbonylwasserstoffe oder Komplexverbindungen.
Als Einzelverbindungen seien genannt: Kobalicarbonat, Kobaltformiat, Kobaltacetat, Kobalt*
oleal, Kobaltacetylacetonat, Kobaltnaphthenat, Eisenacetylacetonat,
Manganacetylaceto.iat, Rhodiumtrichlorid
sowie die Komplexe zwischen Vanadium und Tributylphosphit, Rhodium und Triäthylphosphit,
Chrom uml Ί rimcthylnrsin, Kobalt und Triphenylphosphin.
Palladium und o-Methyldiphenylarsinat, ferner Carbonyle b/w. CarbonylwasserstofTi; wie
Ni(CO)1. Fe(CO),. Ci>2(CO|,. Mo(CO)11, Cr(CO),.
W(CO)61Re1(CO)10. MnJ(CO)101Os(CO)5, [Rh(COU.
HCo(CO)1. H1Fe(CO),. HMn(C0)Sl HRe(CO)5,
HRh(CO)4.
Die Konzentration der Katalysatoren im Reaktionsgemisch kann in weiten Grenzen variiert werden. Sie
kann 0.002 bis 10 Gewichtsprozent, z. B. 0,1 bis 1 Gewichtsprozent,
bezogen auf die flüssige Phase im Reaktor, betragen.
Bei der Umsetzung kann das Allylacetat teilweise oder vollständig umgesetzt werden. Die Umsetzung
kann 90 bis 100%. beispielsweise 95 bis 99%, betragen. Es ist möglich, einen praktisch vollständigen Umsatz
von mehr als 99°,, zu erreichen.
Bei der Umsetzung bilden sich Acetoxybutyraldehyde bzw. durch nachfolgende Hydrierung Acetoxybutanole.
Die Acetoxybutanole können sich durch Disproportionierung in Diacetoxybutane und Butandiole
umwandeln. Es ist möglich, durch Variation der Arbeitsbedingungen, wie der Temperatur und der
Art und Menge des Katalysators, das Isomerenverhältnis der primär entstehenden Acetoxybutyraldehyde
zu verändern. Nach erfolgter Umsetzung wird der Katalysator abgetrennt und — gegebenenfalls
nach einer Vorbehandlung — wieder in die Umsetzung mit Wasserstoff und Kohlenoxid zurückgeführt.
Beispielsweise wird eine Lösung von Kobaltacetylacetonat in Xylol in die Umsetzung des AHyI-acetats
mit CO und Wasserstoff eingegeben, nach beendeter Umsetzung das Reaktionsprodukt mit
Wasserstoff unter Druck bei erhöhter Temperatur behandelt und durch Destillation der Katalysator
vom rohen Umsetzungsprodukt abgetrennt. Der im wesentlichen aus Kobaltacetat bestehende abgetrennte
Katalysator wird in bekannter Weise in Kobaltacetylacetonat zurückverwandelt und in die Umsetzung
des Allylacetats mit Kohlenoxid und Wasserstoff zurückgeführt. Aus dem katalysatorfreien rohen
Umsetzungsprodukt von Allylacetat mit Wasserstoff und Kohlenoxid wird durch katalytische Hydrierung
der Acetoxybutyraldehyd in Acetoxybutanol umgewandelt. Man kann vor oder nach der Hydrierung
leichter oder höher siedende Nebenprodukte sowie gegebenenfalls verwendetes Lösungsmittel abtrennen.
Disproportionierung der Acetoxybutanole Butandiacetate und Butandiole enthalten kann. Die Hydrierung
des Acetoxybutyraldehyds zu Acetoxybutanol kann bei Temperaturen von 50 bis 250 C und Drücken
von 10 bis 300 bar in Gegenwart von Metallen der VIII. Gruppe des Periodensystems, wie Kobalt, Nickel,
Palladium, durchgeführt werden.
In der dritten Stufe wird das rohe Acetoxybutanol mit Methanol in Gegenwart alkalischer Katalysatoren
zu Butandiol und Methylacetat umgesetzt. Die Umsetzung kann kontinuierlich in der Weise erfolgen,
daß man zu dem Einsatzstrom von Acetoxybutanol Methanol oder einen Methanol enthaltenden Strom
und eine kleine Menge alkalischen Katalysator zugibt. Die Umsetzung kann bei Normaldruck oder unter
erhöhtem Druck, z. B. 2 bis 5 bar, durchgeführt werden. Geeignete Temperaturen sind 50 bis lOO'C.
Die Menge ^Methanol beträgt z. B. 1 bis 15 Mol Methanol pro Mol Acetoxybutanol. z. B. 5 bis 10 Mol
Methanol pro Mol Acetoxybutanol. An Stelle von reinem Methanol kann ein Methylacetat enthaltender
Methanolstrom verwendet werden, z. B. ein Gemisch aus gleichen Gewichtsteilen Methanol und Methylacetat.
Als alkalische Katalysatoren sind Natriumhydroxid, Kaliumhydroxid, Natriummethylat, Kaliummethylat.
geeignet. Geeignete Konzentrationen an alkalischem Katalysator sind 0,01 bis 1 Gewichtsprozent,
z. B. 0,1 Gewichtsprozent NaOH, bezogen ·. auf Acetoxybutanol. Die Umsetzung zu Butandiolen
und Methylacetat kann in einer Destillationskolonne erfolgen.
Am Kopf der Kolonne wird Methylacetat-Methanol-Gemisch, beispielsweise in der Zusammensetzungeines
m Methylacetat-Methanol-Azeotrops mit etwa 80 Gewichtsprozent
Methylacetat, abgenommen. Am Sumpf der Kolonne wird rohes Butandtolgemisch zusammen
mit Methanol und Katalysator erhalten. Nach Abtrennung des Methanols und Rückführung des Metha-
i-*> nols in die Umsetzung mit Acetoxybulanol wird am
Sumpf der Kolonne ein Butandiolgemisch erhalten. Durch Destillation können hieraus Butandiol-1,4,
Buta.ndiol-1,2 und 2-Methylpropandiol-l,3 in reiner Form erhalten werden.
In die vierte Stufe· wird das in der dritten Stufe
erhaltene Methyiacetat, das Methanol enihaiien kann,
beispielsweise als Gemisch aus Methylacetat und Methanol z. B. in Form des Methylacetal-Methanol-Azeotrops,
zusammen mit Wasser aus der ersten
r< Synthesestufe in einen Reaktor gegeben und in Gegenwart eines sauren Kationenaustauschers zu
einem Gemisch aus Methanol, Methylacetat, Wasser und Essigsäure umgesetzt. Die Umsetzung kann bei
Normaldruck oder bei erhöhtem Druck, z. B. bei
«ι 2 bis 5 ba., durchgeführt werden. Geeignete Temperaturen
sind 20 bis 130 C. z. B. 50 bis 100"C. Das so erhaltene Gemisch kann eiestillativ in Methylacetat
und Methanol als Kopfprodukt, und Wasser und Essigsäure als Sumpfprodukt getrennt werden. Die
ii als Sumpfprodukt erhaltene wäßrige Essigsäure wird
ganz oder teilweise in die erste Synthesestufe zurückgeführt.
Das Kopfprodukt der Kolonne wird in die Umsetzung des Acetoxybutanols zurückgeführt. Man
kann auch in einer weiteren Destillationskolonne
■"' dieses Kopfprodukt in Methylacetat-Methanol-Azeotrop
und Methanol trennen und dann diese beiden Produkte getrennt in die dritte und vierte Stufe
zurückführen.
Ri»i rW tprhnicrhpn Durchführung des Verfahrens
·'■ kann man die Umsetzung von Propylen zu Allylacetat
in Gegenwart von 1 bis 10 Mol Wasser pro Mol Essigsäure durchführen. Man kann ferner die Umsetzung
von Methylacetat zu Methanol und Essigsäure in Gegenwart von 1 bis 10 Mol Wasser pro Mol
" Methylacetat durchführen. Man kann so arbeiten, daß die Umsetzung von Methylacetat zu Methanol
und Essigsäure in Gegenwart von Wasser aus dei ersten Stufe durchgeführt wird, das 0,1 bis 15 Jewichtsprozent
Essigsäure enthält. Die Umsetzung vor
" Propylen zu Allylacetat kann mit einer wäßriger Essigsäure aus der vierten Stufe durchgeführt werden
die 10 bis 90 Gewichtsprozent Essigsäure enthält Eine Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens
sei an Hand der Abbildung erläutert. In die
~" erste Synthesestufe 1 wird über 5 Propylen und über (
Sauerstoff und über 15 ein Rückführstrom aus Wassei und Essigsäure gegeben. Es wird Allylacetat erhalten
das über 7 in die zweite Synthesestufe 2 gegeben wird ferner ein im wesentlichen aus Reaktionswasse
"' bestehender Strom 16. der in die vierte" Stufe < gegeben wird. In der zweiten Stufe 2 wird Allylacetat'
mit CO 8 und Wasserstoff 9 zu Acetoxybutano umgesetzt und über 11 — zusammen mit dem Kataly
sator 10 und dem Methanol enthaltenden Strom 14 — in die dritte Synthesestufe 3 gegeben. In der dritten
Stufe 3 wird Butandiol über 12 erhalten, ferner ein Methylacetat enthaltender Strom 13. Das Methylacetat
aus Strom 13 wird zusammen mit dem Ab- s wasserstrom aus der ersten Stufe 16 in die vierte Stufe 4
gegeben. Das Reaktionsprodukt der vierten Stufe wird destill^iv getrennt in ein Kopfprodukt, das aus
Methyizcetat und Methanol besteht und über 14 in 3
zurückgeführt wird, und ein aus Essigsäure und Wasser bestehendes Sumpfprodukt, das über 15 in 1 zurückgeführt
wird. In das Gesamtverfahren werden die Ströme 5, 6, 8 und 9, also die Rohstoffe Propylen,
Sauerstoff, Kohlenoxid und Wasserstoff gegeben, als Reaktionsprodukt wird über 12 rohes Butandiol
erhalten, aus dem durch Destillation Butandiol-1,4, Butandiol-1,2 und 2-Methylpropandiol-l,3 in reiner
Form erhalten werden.
Das erfindungsgemäße Verfahren hat den Vorteil, daß drei technisch wichtige Butandioie (Butandioi-i.i, ao
Butandiol-1,2 und 2-Methylpropandiol-l,3) in einem Verfahren aus preiswerten und allgemein verfügbaren
Rohstoffen (Propylen, Sauertoff, Kohlenoxid und Wasserstoff) in hoher Reinheit und guten Ausbeuten
erhalten werden können. Es ist eine einwandfreie »5
Lösung des Abwasser-Abluft-Problems möglich, da rohes. Essigsäure enthaltendes Abwasser der ersten
Stufe für eine chemische Umsetzung in der vierten Stufe verwendet und wäßrige Essigsäure aus der
dritten Synthesestufe als Einsatzprodukt für die 3» erst·* Synthesestufe eingesetzt werden kann, so daß
über das Gesamtverfahren Am wesentlichen nur die genannten Rohstoffe eingegeben und das gewünschte
Endprodukt erhalten wird. Alle übrigen Produktstrüme werden an geeigneten Stellen des Gesamt-Verfahrens
zurückgeführt. Ein wesentlicher Vorteil des Verfahrens liegt darin, daß bei der Rückgewinnung
der Essigsäure aus Methylacetat, bei der eine verdünnte wäörige Essigsäure anfällt, auf die energetisch sehr
aufwendige dcstillativc Trennung von Wasser und Essigsäure verzichtet werden kann, und daß dieser
Strom direkt für die chemische Umsetzung in der crjtcr, Stufe c!c; Verfahrene zvrrück-eführt \ve"J-"
kann. Als weiterer Vorteil muß angesehen werden, daß die gewünschten Endprodukte in sehr hoher
Reinheit erhalten und direkt für weitere chemische Umsetzungen verwendet werden können. Das Verhältnis
der isomeren Bulandiole kann durch die Arbeitsbedingungen in der zweiten Stufe variiert werden.
Die Herstellung von Butandiol aus Propylen. Sauerstoff. Kohlenoxid und Wasserstoff erfolgt nach
dem Verfahrensschema entsprechend der Abbildung. In der ersten Stufe wird Propylen, Sauerstoff und
Essigsäure bei 5 bar und 165;C zu Allylacetat und Wasser umgesetzt. Als Katalysator wird ein Trägerkatalysator
auf der Basis von Kieselsäurekugeln von 5 mm Durchmesser mit einer inneren Oberfläche
(BET) von 160 mvg verwendet, der durch Auftränken
von Paliadiumacetylacetonat, Eisenacetylacetonat und Kaliumacetat auf den Träger hergestellt war. Der
fertige Katalysator enthält 4,8 g/l Palladium, 1,8 g/l Eisen und 30 g/l Kaliumacetat. In der ersten Stufe 1
werden stündlich über Leitung 5 420 g Propylen, über Leitung 6 225 g Sauerstoff und über Leitung 15
610 g Essigsäure und 1420 g Wasser zugeführt. Aus dem Reaktionsprodukt werden stündlich 960 g Allylacetat
mit einer Reinheit von 99,9% isoliert. Es wird ferner ein Abwasserstrom mit einem Gehalt von 1%
Essigsäure erhalten, der über Leitung 16 in einer Menge von 1600 g/h abgenommen wird. Die Umsetzung
des Allylacetats in der Stufe zwei erfolgt zunächst mit Kohlenoxid und Wasserstoff in einem
Molverhältnis 1 : 1 bei 250 bar und einer Temperatur von 130 C. Als Katalysator wird Kobaltcarbonylwassersloff
verwendet. Das Allylacetat wird zu 99,5% zu Acetoxybutyraldehyd umgesetzt und nach Abtrennung
des Katalysators durch Hydrierung mit Wasserstoff zu Acetoxybutanol umgewandelt. Stündlich
werden über Leitung 8 280 g Kohlenoxid und über Leitung 9 4ö g Wasserstoff zugcführi, übci
Leitung 11 werden stündlich 125Og rohes Acetoxybutanol
erhalten. Nach Zugabe von 0,1 Gewichtsprozent Natriumhydroxid über Leitung 10 wird über
Leitung 14 stündlich 1500 g Methanol und 1400 g Methylacetat zugeführt. In der Stufe drei wird das
Acetoxybutanol quantitativ in Butandiol übergeführt. Über Leitung 12 wird ein rohes Butandiolgemisch
erhalten, aus dem durch Destillation stündlich 600 g Uutandiol-1,4, 130 g Butandiol-1,2 und 90 g 2-Methylpropandiol-1,3
in reiner Form erhalten werden. In der vierten Stufe wird das Methylacetat mit dem
Wasser der ersten Stufe (Leitung 16) in Gegenwart eines sauren Kationenaustauschers bei 6O0C umgesetzt.
Das gebildete Methanol und das nichtumgesetzte Methylacetat werden über Leitung 14 in die dritte
Stufe zurückgeführt. Es wird eine etwa 30°/0ige
wäßrige Essigsäure erhalten, die über Leitung 15 in die Stufe 1 zurückgeführt wird.
Es wird wie im Beispiel 1 gearbeitet, jedoch für die
Umsetzung von Propylen mit Sauerstoff und Essigsäure ι1.! A.!!y!;""c'at ρίηι· knri7entrierte Essigsäure
mit einem Wassergehalt unter 0,5 Gewichtsprozent eingesetzt. Das bei der Umsetzung von Propylen mit
Sauerstoff und Essigsäure zu Allylacetat entstehende Reaktionswasser wird isoliert und über 16 in die vierte
Stufe 4 gegeben. In der vierten Stufe 4 wird die Umsetzung von Methylacetat mit Wasser zu Methanol
und Essigsäure mit einem Verhältnis von 7 Mol Wasser pro Mol Essigsäure durchgeführt. Aus dem
Hydrolysenprodukt wird Methanol und Methylacetat destillativ über 14 abgetrennt und in die dritte Stufe 3
zurückgeführt. Aus der verbleibenden wäßrigen Essigsäure wird, vor der Abführung als Strom 15, das
Wasser destillativ abgetrennt und in die vierte Stufe 4 zurückgeführt. Am Sumpf der Kolonne zur destiUativen
Aufarbeitung des Hydrolysenprodukts der vierten Stufe 4 wird eine Essigsäure mit einer Konzentration
von mehr als 99,5 % erhalten und über 15 in die erste Stufe zurückgeführt. Es werden vergleichbare Ergebnisse
wie im Beispiel 1 erhalten.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (1)
- Patentanspruch:Verfahren zur gleichzeitigen Herstellung von ButandioI-1,4, Butandiol-1,2 und 2-Methylpropandiol-1,3, wobei man in einer ersten Stufe Propylen, Sauerstoff und Essigsäure in Gegenwart eines Palladium enthaltenden Katalysators zu Allylacetat und Wasser umsetzt, das Allylacetat in einer zweiten Stufe katalytisch mit Kohlenoxid und Wasserstoff in ein Gemisch aus 4-Acetoxybutanol-l, 2-Acetoxybutanol-l und S-Acetoxy-l-methyl-propanol-l überführt, dieses in einer dritten Stufe mit Methanol katalytisch zu ButandioI-1,4, Butandiol-1,2 und 2-Methylpropandiol-1,3 und Methylacetat umsetzt, dadurch gekennzeichnet, daß man das Methylacetat in einer vierten Stufe mit Wasser aus dei ersten Stufe in Gegenwart eines sauren Kationenaustauschers in an sich bekannter Weise zu Methanol und Essigsäure umsetzt und das Methanol in die dritte Stufe und die Essigsäure in die erste Stufe zurückführt, wobei man die Umsetzung von Methylacetat zu Methanol und Essigsäure in Gegenwart von 0,1 bis 15 Gew.-%> Essigsäure enthaltendem Wasser aus der ersten Stufe vornimmt und wobei man die Umsetzung der ersten Stufe von Propylen zu Allylacetat mit einer 10 bis 90 Gew.-e/o Essigsäure enthallenden wäßrige-1 Essigsäure aus der vierten Stufe durchführt.
Priority Applications (12)
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---|---|---|---|
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CS438675A CS182289B2 (en) | 1974-06-22 | 1975-06-20 | Process for the simultaneous production of butandiole-1,4,butandiole 1,2 and methylpropandiole-1,3 |
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DD18680075A DD120191A5 (de) | 1974-06-22 | 1975-06-20 | |
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