DE2428855B2 - Vorrichtung zum Offenhalten des Mundes - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Offenhalten des Mundes bei Mund- und Zahnbehandlungen mit zwei bogenförmigen, rinnenförmigen, im Bereich der Mundwinkel liegenden, die Lippen aufnehmenden miteinander verbundenen Schalen.

Bei Mund- insbesondere aber bei Zahnbehandlungen ist es notwendig, daß der Patient oft für längere Zeitspannen den Mund so weit wie nur irgend möglich geöffnet halten muß. Durch dieses zwangsweise Offenhalten des Mundes treten Muskelverkrampfungen, zusätzliche Speichelabsonderungen und Atemschwierigkeiten ein, alles Erscheinungen, die der medizinischen oder chirurgischen Behandlung der Mundhöhle oder der Zähne nachteilig und hinderlich im Wege sind.

Um dieses schon etwas abzumildern, wird bei zahnärztlichen Behandlungen dem Patienten oft ein großer Tupfer zwischen die Zähne geklemmt, um ihm das Offenhalten des Mundes zu erleichtern.

Es sind auch mechanische Vorrichtungen bekannt, die das Offenhalten des Mundes erleichtern sollen. Aus der deutschen Patentschrift 4 44 924 ist eine solche Vorrichtung zum Offenhalten des Mundes bekannt. Diese Vorrichtung umfaßt zwei gebogene, rinnenförmige Schalen, die untereinander an ihrem einen Ende durch eine Bandfeder verstellbar miteinander verbunden sind. Diese rinnenförmigen gebogenen Schalen sollen die Lippen aufnehmen und Lippen und Wangen gegen Verletzungen schützen.

Bei dieser bekannten Vorrichtung werden die Lippen und auch die Wangen zwar nach außen gedrückt, jedoch ist der rinnenförmige, lappenförmige Ansatz bei manchen operativen Eingriffen in der Mundhöhle nachteilig, zum anderen ist die Zunge immer noch frei und kann sich unkontrolliert in der Mundhöhle bewegen bzw. der Patient ist gezwungen, die Zunge in einer bestimmten Stelle zu halten. Dadurch unterliegt er immer noch jenen Folgeerscheinungen, die sich durch zwangsweise Offenhaltung des Mundes ergeben.

Auch die außerhalb der Mundhöhle liegende Bandfeder, die die beiden Teile verbindet, kann nachteilig sein, weil ihre freien Enden ein Hindernis für Instrumente und Geräte als auch für Kleidungsstücke sein können. Beispielsweise kann die öffnung des Ärmels am Mantel des Operateurs mit ihrem Rand an einem solchen

ι ο Bandfederende hängen bleiben.

Ein weiterer Nachteil ist der, daß beim zwangsweise Offenhalten des Mundes die Wangenschleimhäute zu dicht an die Zähne herantreten und bei einer Zahnbehandlung mit einem Instrument beispielsweise

ι5 leicht verletzt werden können.

Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, eine Vorrichtung zum Offenhalten des Mundes der eingangs genannten Art vorzuschlagen, die die obengenannten Nachteile nicht besitzt, die entsprechende Muskulatur entlastet, die Innenflächen der Wangen möglichst weit von den Zähnen wegschiebt und auch die Zunge aus dem Operationsfeld heraus- und festhält

Erreicht wird das erfindungsgemäß dadurch, daß die beiden bogenförmigen und rinnenförmigen, die Lippen aufnehmenden Schalen durch einen in der Mundhöhle liegenden etwa U-förmig gebogenen, nach vorn offenen federelastischen Bügel verbunden sind, der in einer senkrecht hu der durch die Schalen gebildeten vertikalen Ebene und zu deren vertikaler Symmetrieebene stehenden (horizontalen) Ebene liegt und der seitliche, nach außen gewölbte, die Wangen nach außen drückende Stegteile umfaßt und hinten in seiner Mitte einen zapfenförmigen Ansatz zum Zurückhalten der Zunge aufweist.

Aufgrund der federelastischen Ausgestaltung kann die Vorrichtung zum Einsetzen in den Mund ein gewisses Stück zusammengedrückt werden. Nachdem die bogenförmigen Rinnen in das Niveau der Lippen gebracht sind, werden sie nach dem Loslassen nach außen bewegt und nehmen die Lippen mit. Die bogenförmigen Seitenteile liegen dabei an den Innenflächen der Wangen, während der zapfenförmige Ansatz auf der Mitte des Steges des U-förmigen Teiles die Zunge zurückdrängt und festhält.

Da bei weit geöffnetem Mund und der Anbringung einer solchen Vorrichtung im Mund außerdem erhöhter Speichelfluß eintritt, kann an dem Bügel an geeigneter Stelle eine Leitung münden, die über eine Schlauchleitung mit einer Speichelabsaugeinrichtung verbunden ist.

Außerdem kann an den beiden Flanschteilen des U-förmigen Bügels, insbesondere auf der Innenseite derselben, eine sogenannte Kaltlichtleitung münden, die bekanntlich aus einem Glas oder Glasfaserstab besteht und die zur Erleuchtung der Mundhöhle, der Zähne usw.

dient. Falls gewünscht, kann der ganze Bügel mit entsprechenden Kaltlichtpunkten oder -anordnungen versehen sein.

Die Vorrichtung ist vorzugsweise aus einem durchsichtigen geeigneten Kunststoff hergestellt, der diese erforderlichen Federeigenschaften besitzt. Dabei kann es sich auch um einen glasfaserarmierten Kunststoff handeln. Es ist jedoch auch möglich, die Vorrichtung aus Metall herzustellen und beispielsweise auch den Steg mit zusätzlichen die Spreizung der bogenförmigen

Rinnen herbeiführenden Einrichtungen zu versehen.

Die Erfindung wird nun anhand eines Ausführungsbeispiels, welches in der Zeichnung dargestellt ist, näher erläutert. Es zeigt

F i g. 1 eine perspektivische Ansicht von vorn auf die Vorrichtung und

Fig.2 eine Ansicht in etwas schematischerer Darstellung auf die Vorrichtung von oben.

Aus F i g. 1 sind deutlich die beiden die Lippen aufnehmenden und auseinanderdrängenden bogenförmigen Rinnen 10 und IC zu sehen. Die beiden Rinnen entsprechen in ihrer Krümmung etwa der Gestalt des menschlichen Mundes, wenn man mit weit offenem Mund ein A spricht Die Breite der Rinnen ist so bemessen, daß die Lippen völlig innerhalb der Rinnen Aufnahme Finden und so gegen das in den Mund eingeführte Operationswerkzeug geschützt sind, ja dieses sich sogar auf den Rinnen abstützen kann.

Es ist ferner zu sehen, daß die Rinnen 10 und 10' oben um einen gewissen Betrag X und unten um einen gewissen Betrag Yauseinanderstehen. Auf die Funktion dieser Ausgestaltung wird noch später eingegangen werden. Die hinteren Wände der Rinnen sind, wie bei 12 und 12' gezeigt, bogenartig nach außen gewölbt und verbreitert, wobei die Oberfläche dieser Verlängerung und Verbreiterung vorzugsweise etwas gewölbt ist Dadurch wird ein Herausspringen der Vorrichtung aus dem Mund verhindert und ein selbständiges Halten ermöglicht Dadurch werden die Wangen nach außen gedrückt und gleichzeitig durch die verbreiterten Seitenteile der Vorrichtung geschützt Diese Verlängerung und Verbreiterung bildet, wie aus Fig.2 ersichtlich, die Flansche eines im wesentlichen U-förmigen Bügels 14, der die beiden Rinnen 10 und 10' miteinander verbindet und einen Steg 16 besitzt, der die Flansche 12 und 12* verbindet und in seiner Mitte bei 18 nach innen etwas hervorsteht und an seinem unter Bezugnahme auf F i g. 1 unteren Rand einen zapfenförmigen Ansatz 20 trägt, der zum Schutz der Zunge vorgesehen ist

Es ist zu erkennen, daß die stegförmigen etwas nach außen gewölbten und über die rinnenförmigen Teile 10 und 10' seitlich hinausstehenden Flansche nun die Wangen nach außen drängen, wenn die Vorrichtung in den Mund eingesetzt ist und die Lippen in den bogenförmigen Rinnen 10 und 10' Aufnahme gefunden haben. Die im Stegteil 16 entstandene Vertiefung durch den nach innen gebogenen Stegteil 18 dient zur Aufnahme der Zunge, wobei der Zapfen 20 wie ein Schild die Zungenspitze zurückhält

In Verfolg des Erfindungsgedankens kann die Vorrichtung mit weiteren die medizinischen Behandlungen im Mundraum begünstigenden Einrichtungen

ίο versehen sein. So können beispielsweise in den Stegteilen oder in den unteren Teilen der bogenförmigen Rinnen kleine Rohrstutzen einmünden, an die Schlauchleitungen anschließbar sind, über die Speichelabsonderungen aus dem Mund abgesaugt werden können.

Das U-förmige Teil 14 kann darüber hinaus zusätzlich auch noch mit Kaltlichtquellen versehen sein, die zur Erleuchtung der Mundhöhle dienen.
Diese zusätzlichen Einrichtungen, die an sich bekannt sind, sind in der Zeichnung nicht dargestellt, können aber von jedem Fachmann eingesetzt werden.

Durch den Abstand Xund V zwischen den Enden der bogenförmigen Rinnen 10 und 10' können diese Teile und damit die Flansche des U-förmigen Teiles 14 zusammengedrückt werden, so daß deren Abstand sich verringert und das Einsetzen in den Mund erleichtert wird. Darüber hinaus kann das Stegteil an geeigneter Sielle auch mit zusätzlichen federnden Einrichtungen versehen sein, die einen leichten spreizenden Druck auf die bogenförmigen Rinnen 10 und 10' ausüben. So könnte beispielsweise an den Stellen 22 und 22' jeweils ein Scharnier angeordnet sein, das die bogenförmigen Rinnen 10 und 10' auseinanderspreizt und damit auch die Teile 12 und 12'. In einem solchen Falle könnte die Vorrichtung aus Metallteilen hergestellt sein. Vorzugsweise jedoch besteht sie aus einem einzigen aus Kunststoff gefertigten Teil, vorzugsweise durchsichtiger Art, und der Kunststoff ist so gewählt und bemessen, daß sich die gewünschten federnden Eigenschaften

AO ergeben.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

Claims (4)

Patentansprüche:

1. Vorrichtung zum Offenhalten des Mundes bei Mund- und Zahnbehandlungen mit zwei bogenförmigen, rinnenförmigen, im Bereich der Mundwinkel liegenden, die Lippen aufnehmenden miteinander verbundenen Schalen, dadurch gekennzeichnet, daß diese beiden bogenförmigen und rinnenförmigen, die Lippen aufnehmenden Schalen (10, 10') durch einen in der Mundhöhle liegenden, etwa U-förmig gebogenen, nach vorn offenen federelastischen Bügel (14) verbunden sind, der in einer senkrecht zur durch die Schalen gebildeten vertikalen Ebene und zu deren vertikaler Symmetrieebene stehenden (horizontalen) Ebene liegt und der seitliche, nach außen gewölbte, die Wangen nach außen drückende Stegteile (16) umfaßt und hinten in seiner Mitte einen zapfenförmigen Ansatz (20) zum Zurückhalten der Zunge aufweist

2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß an der Vorrichtung Leitungen zum Absaugen des Speichels angeordnet sind.

3. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Vorrichtung Kaltlichtpunkte zur Beleuchtung der Mundhöhle aufweist

4. Vorrichtung nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Vorrichtung aus einem durchsichtigen Kunststoff oder aus Metall mit zusätzlichen Federelementen hergestellt ist