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Penia-Stützimolantat
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Die Erfindung betrifft ein Penis-Stützimplantat aus mindestens einer
quer zur Längsrichtung gegen Biegung versteiften Schiene mit einem das Abklappen
der Schiene in im wesentlichen einer Klappebene ermöglichenden Schienenabschnitt.
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Derartige Stützimplantate aus einem sich nicht mit dem Körpergewebe
verbindenden, aber körperverträglichen und autoklavierbaren Kunststoff können als
einzelne Schiene oder als Schienenpaar zur Implantation verwendet werden.
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Im letzteren Fall können beide Schienen durch eine Brücke verbunden
sein (DT-PS 23 37 206). Durch die Abklappbarkeit der Schiene soll dem durch das
Implantat versteiften
Glied eine unauffällige Lage ermöglicht werden.
Dies wird bei den bekannten Implantaten dadurch erreicht, daß der die Abklappung
ermöglichende Schienenabschnitt in der Klapprichtungyalso parallel zur Klappebene,
sehr flach ausgebildet und daher seine Biegesteifigkeit in dieser Richtung gering
ist. Das hat aber zur Folge, daß das durch das Implantat versteifte Glied nicht
nur nach unten, sondern auch nach oben abklappbar ist, in dieser Richtung nach oben
also keine an sich wünschenswerte Abstützung erfährt.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Penis-Stützimplantat
der eingangs genannten Art so auszubilden, daß das durch das Stützimplantat versteifte
Glied zwar nach wie vor in eine unauffällige Lage nach unten abgeklappt werden kann,
nach oben Jedoch wirksam abge stützt ist.
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Diese Aufgabe wird nach der Erfindung dadurch gelöst, daß die Schiene
aus einem allseits geschlossenen flexiblen Mantelstück und einer darin eingebetteten
Einlage besteht, die durch einen das Mantelstück versteifenden Stab und in dem die
Abklappung ermöglichenden Schienenabschnitt
durch eine an den Stab
anschließende Reihe von Scharnieren gebildet ist, die bei zur Klappebene im wesentlichen
senkrechter Scharnierachse in ihrem Schwenkwinkel so begrenzt sind, daß sie das
Abklappen der Schiene aus der gestreckten Lage in einer von beiden Klapprichtungen
sperren.
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Im Ergebnis kann die Schiene des erfindungsgemäßen Stützimplantates
aus der gestreckten Lage nur in einer Richtung abgeklappt werden, während sie sich
in der dazu entgegengesetzten Richtung durch die Sperrung der Schwenkwinkel aller
Scharniere praktisch starr verhält.
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Wird daher die Schiene so implantiert, daß die gesperrte Klapprichtung
dorsal, d.h. auf der Seite des Penisrückens, liegt, so ist das durch das Implantat
versteifte Glied zwar nach wie vor nach unten abklappbar, in dorsaler Richtung,
also nach oben, aber wegen der gesperrten entgegengesetzten Klapprichtung wirksam
versteift und abgestUtzt. Die Reihung der Scharniere ergibt in der abgeklappten
Lage abgerundete Biegeformen, verhindert also schärfere Knickformen. Ein weiterer
Vorteil der Erfindung besteht darin, daß praktisch unabhängig von der Formgebung
der Einlage das Mantel stUck in seiner Querschnittsform weitgehend beliebig gewählt
werden kann, und zwar
auch in dem die Abklappung ermöglichenden
Schienenabschnitt. Die Querschnittsform des Mantel stückes kann daher allein nach
anatomischen Erfordernissen gestaltet werden, ohne daß dadurch die Versteifungswirkung
oder die Abklappbarkeit beeinträchtigt wird.
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Die Einlage mit ihren Scharnieren kann auf verschiedene Weise verwirklicht
werden. Eine wegen ihres einfachen Aufbaus besonders bevorzugte Ausführungsform
ist dadurch gekennzeichnet, daß die Scharnierreihe durch ein in Schienenlängsrichtung
verlaufendes Band mit zur Klappebene senkrechter Bandebene gebildet ist, das senkrecht
zur Bandebene leicht biegbar ist und zwischen Kopfstücken, die an beiden Bandenden
beidseits über die Banddicke vorstehen, auf der der gesperrten Klapprichtung entsprechenden
Bandseite Sperrstücke und auf der anderen Bandseite Anschlagstücke trägt, wobei
in der gestreckten Schienenlage die Sperrstücke untereinander und an den Kopfstücken
lückenlos anliegen, die Anschlagstücke dagegen zwischen sich und den Kopfstücken
das Abklappen der Schiene ermöglichende Lücken aufweisen und erst in der vollständig
abgeklappten Schienenlage untereinander und mit den Kopfstücken zur Anlage kommen.
Es empfiehlt sich, das Band, die Anschlagstücke und die Kopfstücke einstückig auszubilden
und die Lücken zwischen den Anschlagstücken und den
Kopfstücken
durch ausgesparte Schlitze herzustellen.
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Der das Mantelstück versteifende Stab ist zweckmäßig an die Kopfstücke
angeschlossen und mit ihnen einstückig ausgebildet. Im Ergebnis besteht die Möglichkeit,
die gesamte Einlage bis auf die Sperrstücke in einem StUck aus Kunststoff oder einem
anderen geeigneten Werkstoff herzustellen. Die Einbettung der Einlage in das Mantel
stück und die Formgebung des Mantelstückes selbst wird dann besonders einfach, wenn
nach einem weiteren Vorschlag der Erfindung die Einlage im Mantelstück eingegossen
ist und das Band, die Sperrstücke und die Anschlagstücke in einem flexiblen, an
beiden Enden durch die Kopfstücke abgedichteten Schlauch angeordnet sind, der das
Eindringen der das Mantelstück formenden Gießmasse zwischen die Sperrstücke und
die Anschlagstücke verhindert. In der Regel wird man die Verhältnisse so wählen,
daß die Bandbreite größer, die Banddicke kleiner als der Stabdurchmesser ist.
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Im folgenden wird die Erfindung an einem in der Zeichnung dargestellten
Ausführungsbeispiel näher erläutert; es zeigen: Fig. 1 die Schiene eines erfindungsgemäßen
Stützimplantates im Längsschnitt,
Fig. 2 die Einlage der Schiene
nach Fig. 1 ohne Mantelstück in einer perspektivischen Darstellung, Fig. 3 die Einlage
nach Fig. 2 ohne den die Sperr- und Anschlagstücke einschließenden Schlauch und
mit vom Band entfernt dargestellten Sperrstücken, Fig. 4 die Schiene nach Fig. 1
in abgeklappter Lage, Fig. 5 ein aus zwei Schienen bestehendes erfindungegemäßes
Stützimplantat, Fig. 6 ein ebenfalls aus zwei Schienen bestehendes erfindungs gemäßes
Stützimplantat in einer weiteren Ausführungsform.
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In der Zeichnung ist das aus Kunststoff bestehende, allseits geschlossene
flexible Mantelstück mit 1 und die darin eingebettete Einlage allgemein mit 2 bezeichnet.
Die Einlage 2 besteht aus einem das Mantelstück 1 versteifenden Stab 2.1 und aus
einer an den Stab anschließenden Reihe von Scharnieren in einem das Abklappen der
Schiene ermöglichenden Schienenabschnitt, der in den Fig. 1 und 4 bei 3 angedeutet
ist. Das Abklappen erfolgt im wesentlichen in einer Klappebene,
die
in den Fig. 1 und 4 mit der Zeichnungsebene übereinstimmt. Dazu besitzen die Scharniere
in der Zeichnung nicht dargestellte, im wesentlichen senkrecht zur Klappebene stehende
Scharnierachsen. Außerdem sind die Scharniere in ihrem Schwenkwinkel so begrenzt,
daß sie das Abklappen der Schiene aus der in Fig. 1 dargestellten gestreckten Lage
nur in einer der beiden Klapprichtungen, nämlich in der in Fig. 1 durch den Pfeil
4 angedeuteten Klapprichtung nach unten ermöglichen, Jedoch in der entgegengesetzten
Richtung, also nach oben, die Schiene gegen ein Abklappen in Richtung des Pfeiles
5 sperren. Bei in den Penis eingesetztem Stützimplantat liegt der abklappbare Schienenabschnitt
3 im Bereich des proximalen Endes, während der längere Teil des Stabes 2.1 zum distalen
Ende zeigt. Die durch den Pfeil 5 angedeutete ~Sperrichtung zeigt dorsal, d.h. zum
Penisrücke so daß der durch das Implantat versteifte Penis dorsal, also nach oben
hin, durch die in dieser Richtung gegen Verschwenken gesperrten Scharniere wirksam
versteift und abgestützt ist, während er nach unten ohne weiteres in eine unauffällige
Lage abgeklappt werden kann. Handelt es sich um Stütsiplantate entsprechend den
Fig. 3 und 6 aus Jeweils zwei Schienen, so können diese proximal oder vorzugsweise
dietal durch Vorsprünge 6, Brücken oder Bügel 7 verbunden sein.
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Bei derartigen Stützimplantaten verlaufen dann in situ die
Schienen
innerhalb der corpora cavernosa.
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Die Zeichnung zeigt ein Ausführungsbeispiel, bei dem die Scharnierreihe
durch ein in Schienenlängsrichtung verlaufendes Band 2.2 mit zur Klappebene senkrechter
Bandebene gebildet ist. Das Band 2.2 ist quer zur Bandebene leicht biegbar, senkrecht
dazu aber praktisch biegsteif.
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An seinen beiden Enden trägt das Band 2.2 Kopfstücke 2.3, die beidseits
über die Banddicke vorstehen. Zwischen diesen Kopfstücken 2.3 trägt das Band 2.2
auf der der gesperrten Klapprichtung entsprechenden Bandseite 2.4 Sperrstücke 2.5
und auf der anderen Bandseite Anschlagstücke 2.6. In der in Fig. 1 dargestellten
gestreckten Schienenlage liegen die Sperrstücke 2.5 untereinander und an den Kopfstücken
2.3 lückenlos an. Dadurch wird das Abklappen der Schiene nach oben gesperrt. Die
Anschlagstücke 2.6 bilden dagegen zwischen sich und den Kopfstücken 2.3 Lücken 2.7,
welche das Abbiegen des Bandes 2.2 zwischen den Anschlagstücken 2.6 und dadurch
das Abklappen der Schiene in die in Fig. 4 dargestellte sollständig abgeklappte
Schienenlage ermöglichen, in welcher die Anschlagstücke 2.6 unter sich und mit den
Kopfstücken 2.3 zur Anlage kommen und dadurch das Abklappen begrenzen. Ersichtlich
hat die so gebildete Scharnierreihe zur Folge, daß das Abklappen nicht in einem
einzigen scharfen Knick, sondern längs eines gleichmäßig gebogenen Längenbereiches
erfolgt.
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Die Breite der Lücken 2.7 zwischen den Anschlagstücken 2.6
untereinander
und den Kopfstücken 2.3 begrenzt dabei den Abklappwinkel Je Scharnier und damit
den maximal möglichen Abklappwinkel der gesamten Scharnierreihe.
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Im Ausführungsbeispiel sind das Band 2.2, die Anschlagstücke 2.6 und
die Kopfstücke 2.3 einstückig ausgebildet und die Lücken 2.7 zwischen den Anschlagstücken
2.6 und zwischen den Anschlagstücken und den Kopfstücken 2.3 durch ausgesparte Schlitze
hergestellt. Die Sperrstücke 2.5 sind dagegen selbständig gefertigte Teile, die
bei gestreckter Schienenlage entsprechend Fig. 1 lückenlos zwischen die Kopfstücke
2.3 eingefügt sind. Der das Mantelstück 1 versteifende Stab 2.1 ist an die Kopfstücke
2.3 angeschlossen und ebenfalls mit ihnen einstückig ausgebildet. Beispielsweise
kann die Einlage 2 aus dem Stab 2.1, den Kopfstücken 2.3, dem Band 2.2 mit seinen
Anschlagstücken 2.6 und den Sperrstücken 2.5 aus Kunststoff hergestellt werden.
Das Mantelstück 1 ist im Ausführungsbeispiel ein aus Kunststoff gegossenes Stück,
in das die Einlage 2 eingegossen ist. Um dabei zu verhindern, daß die Gießmasse
zwischen die Anschlag- bzw. Sperrstücke 2.5, 2.6 gelangt, sind das Band 2.2, die
Sperrstücke 2.5 und die Anschlagstücke 2.6 in einem flexiblen, an beiden Enden durch
die Kopfstücke 2.3 abgedichteten Kunststoffschlauch 2.8 angeordnet. Die Breite des
Bandes 2.2 ist
ist größer, die Banddicke kleiner als der Durchmesser
des Stabes 2.1, so daß das Biegemoment des Bandes 2.2 in Richtung des Pfeiles 4
erheblich geringer als das des Stabes 2.1, quer dazu aber mindestens gleich dem
des Stabes ist.
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Im Ausführungsbeispiel besitzen das Mantelstück 1 und die Einlage
2 im wesentlichen kreiszylindrischen Querschnitt.
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Selbstverständlich ist es Jedoch auch möglich, das Mantelstück 1 und
gegebenenfalls auch die Einlage in anderen Querschnittsformen, beispielsweise oval,
halbkreisförmig oder dergl. zu gestalten und dadurch den anatomischen Erfordernissen
optimal anzupassen