DE2428808A1 - Verfahren zur herstellung von flussmittelumhuellten lotformkoerper und formkoerpern aus flussmitteln - Google Patents
Verfahren zur herstellung von flussmittelumhuellten lotformkoerper und formkoerpern aus flussmittelnInfo
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Description
DEUTSCHE GOLD- UND SILBER-SCHEIDEANSTALT VORMALS ROESSLER Frankfurt/Main, Weißfrauenstrasse 9
Verfahren zur Herstellung von flussmittelumhtillten Lotformkörpern
und Formkörpern aus Flussmitteln.
Die Erfindung betrifft ein verfahren zur Herstellung flussmitteluinhüllter
Lotfornikörper und Formkörper aus Flussmitteln unter Verwendung
von Alkalitetraborat ohne Zusatz von beim Löten gasförmig entweichenden oder Rückstände bildenden Bindemitteln.
Beim Löten v/erden im allgemeinen neben dem Lot auch Flussmittel
eingesetzt. Diese haben die Aufgabe, entstehende Oxide zu lösen und die Lötstelle vor Oxydation zu schützen. Normalerweise wird
vor dem Löten die Lötstelle mit Flussmitteln bestrichen und hernach
das Lot aufgetragen. Es ist jedoch auch möglich, Lot und
Flussmittel'zu kombinieren, wie es bei bekannten flussmittel imhüllten
Lotstäben der Fall ist»· Die Herstellung solcher Fluesmittelmäntel
auf Hartlotstäben ist bekannt und beispielsweise in der DT-OS 2 356 442 beschrieben. Man geht dabei so vor, dass
man mit Hilfe einer presse, wie sie zur Herstellung von Schweiss—
elektroden vorwendet wird, einen Flussmittelraantel auf den Lotstab
aufpresst,, während der Formgebung muss das Flussmittel plastische Eigenschaften aufweisen. Dies wird durch spezielle
Zusätze von Bindemitteln zum Flussmittel erreicht. In der Praxis verwendet man meist zähflüssige Kunststof!"lösungen., Silikate,
wie Wasserglas oder Bentonit und Naturstoffe, wie Wachs, Gelatine
oder Alginate (DT-OS 2 336 442), Nach der Formgebung findet ein
Aushärtungsvorgang statt, wobei ein fester, stabiler Flusswittelniantel
erzeugt wird. Derartige flussmittelumhüilte Lotstäbe können
direkt zum Löten verwendet werden. Bein Ansetzen der Flamme
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schmelzen sowohl Lot als auch Flussmittel und gelangen an die Lötstelle, um dort in bekannter Weise eine Lötverbindung herzustellen.
Die Verwendung von Bindemitteln zum Plastifizieren des Flussmittels
bringt eine Reihe von Nachteilen mit sich. So beeinträchtigen fast immer die Rückstände solcher Bindemittel den Lötvorgang.
Sie setzen die Wirksamkeit des Flussmittels herab und behindern das Fliessen des Lotes. Während des Lötvorganges treten daneben
vielfach Rauch- oder Russerscheinungen auf oaes es werden Geruchsbelästigungen empfunden. Ausserdem kann bei Auflösung des Bindemittels
in der Flussiaittelschutelze die Fliessfähigkeit des Flussmittels
beeinträchtigt werden.
Es war daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein verfahren zur
Herstellung von flussniitteiuiaiiüilten Lotformkörpern und Formkörper*!
aus Flussmitteln zu entwickeln, bei dem zum Plastifizieren des
Alkalitetraborat -enthaltenden Flussmittels keine Bindemittel zugesetzt
werden müssen, die beim Löten rauchende, russende oder ge~
ruchsbelästigende Stoffe oder Rückstände entstehen lassen. Der Flussmittei-Eiantel sollte ausserdem stabil, von geringer Stossempfindlichkeit
sein und Erschütterungen beim Transport ohne Schaden überstehen können.
Diese Aufgabe wurde erfindungsgemäss dadurch gelöst, dass das
Alkalitetraborat enthaltende pulverförmige Flussmittelgemisch auf
Temperaturen zwischen 80 und 2500C erwärmt, nach dem Abkühlen mit
Wasser angoteigt und die so entstandene plastische Masse in an sich bekannter Weise auf die Lotforrateile aufgebracht oder zu einem
Formkörper ausgebildet wird.
Die Erwärmung des Flussmittelgemisches erstreckt sich vorzugsweise
auf 3 bis 2k S tuna en, wobei d:\e kürzere Zeit der höheren Temperatur
zugeordnet ist.'
■ — 3 ~
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Besonders bewährt bat sich eine. Erwärmung des Flussmittelgemisches
auf 120 bis 2000C, mit einer : Erwärmungsdauer von 20 bis 6 Stunden.
misches auf 120 bis 2000C, mit einer reziprok zugeordneten
Das Anteigen des nach dem Erwärmen abgekühlten pulverförmigen Flussmittelgemisches erfolgt vorzugsweise mit ca. 10 bis 20 %
Wasser, am besten unter Verwendung eines Rührwerks. Das Aufbringen der plastischen Flussmittelmasse auf die Lotformteile,
wie beispielsweise Stäbe oder Ringe, erfolgt nach an sich bekannten Verfahren, beispielsweise durch Extrudieren. Auf die
gleiche Weise lassen sich auch Formkörper aus den Flussniittelgewiischen
herstellen.
Wahrend des noch plastischen Zustandes der Flussmittelmasse lassen
sich die umhüllten Lotformteile weiter verformen. Durch die Aufnahme
von wasser härtet das Flussraittelgemiseh allmählich aus
und ergibt dann einen harten, stabilen Flussraittelüberzug, der
wenig stossempfindlich ist.
Folgende Beispiele sollen das erfindimgsgemässe Verfalu-ou näher
erläutern;
Alkalitctraborat und Alkaliiiuoroborat im Gewj elitsverMltnis 1 :
werden innig vermischt und etwa 24 Stunden bei 80°C getrocknet. Nach dem AbJcühlen wird das pulvergemisch in einem Rührwerk mit
15 bis 20 Gew.% Wasser angerührt. Dabei nimmt
<)ie Flussmittelmasse das Wasser auf und wird nach etwa 15 bis 20 Minuten plastisch,
Diese Masse wird in üblicher Weise entweder zu Formkörper«, verarbeitet
oder in einer Elektodcnpresse auf liartlotstäbe durch
Extrusion aufgebracht.
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Die so erhaltenen flussmittelumhüllten Lotstäbe härten an der Luft bald aus und sind dann ohne weitere Nachbehandlung einsatzbereit.
Alkalitetraborat und Alkalifluoroborat im Gewichtsverhältnis 1*2
werden innig vermischt und etwa 19 Stunden bei 120 C getrocknet.
Hernach werden unter Rühren 20 Gew.% Wasser zugegeben. Nach etwa 15 bis 20 Minuten Rührzeit kann die Masse direkt in einer Elektrodenpresse
auf Hartlotstäbe aufgebracht oder in üblicher Weise zu Formkörpern
verarbeitet werden.
Ein Flussmittelpulvergemisch, das mindestens 20 Gew.^ Alkalitetraborat enthält/wird. 16 Stunden bei 1500C getrockent. Nach dem
Abkühlen werden unter Rühren 15 Gew,% Wasser zugegeben. Die sich
bildende Masse wird so lange gerührt, bis sie plastisch wird und sich in, üblicher Weise weiter verarbeiten lässt.
Einer* der obigen Flussmittelpulvergemiselie wird bei 200°C 10 Stunden
getrocknet. Hernach wird dem Pulver unter Rühren 15 Gew,% Wasser
zugegeben. Die entstehende Masse wird etwa 20 Minuten gerührt, bis sie plastisch ist. Die Masse kann dann in üblicher Weise zu Forrakörpern
oaer Fiussmittelraanteln weiter verarbeitet werden.
Ein Flussiuittelgemisch nach Beispiel 3 wird bei 25O0C 3 Stunden getrocknet,
wobei sich an der Oberfläche schon eine leichte Kruste bildet. Hiernach erfolgt unter Rühren die Zugabe von 15 Gew.% wasser
bis die Masse plastisch ist und in üblicher weise weiter verarbeitet
werden kann.
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Claims (2)
1. Verfahren zur Herstellung von flussmittelumhüllten Lotformkörpern
oder Formkörpern aus Flussmitteln unter Verwendung von Alkalitetraborat enthaltenden Flussmittelgemischen,
dadurch gekennzeichnet, dass das pulverförmige Flussmittelgemisch auf Temperaturen zwischen 80 bis 25O0C
erwärmt, nach dem Abkühlen mit Wasser angeteigt, und die so entstandene plastische Masse in an sich bekannter Weise auf
die Lotformteile aufgebracht oder als Formkörper ausgebildet wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das
pulverförmige Flussmittelgemisch auf Temperaturen von 120 bis 200 c mit einer reziprok zugeordneten Dauer von 20 bis 6
Stunden erwärmt wird.
Frankfurt/Main, 29.4.1975
Dr.Br.-Bi
Dr.Br.-Bi
' 509 8.8 2/0456
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C3 | Grant after two publication steps (3rd publication) | ||
E77 | Valid patent as to the heymanns-index 1977 | ||
EHJ | Ceased/non-payment of the annual fee |