DE2428758A1 - Verfahren zur herstellung selbstverloeschender thermoplastischer formmassen - Google Patents

Verfahren zur herstellung selbstverloeschender thermoplastischer formmassen

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Description

Unser Zeicheng QoZ, 30 600 Ls/Wn 6700 Ludwigshafen, 10.6.1974
Verfahren zur Herstellung selbstverlöschender thermoplastischer Formmassen
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung selbstverlöschender thermoplastischer Formmassen auf Basis aromatischer Polyester und aromatischer Polycarbonate sowie Polyamiden.
Es ist bekannt, zur Flammschutzausrüstung von Kunststoffen, wie Polyurethanen, Gießharzen auf Epoxidbasis, Styrol-Acrylnitrilcopolymerisaten, Polyvinylchlorid und verstärkten Polyamiden, roten Phosphor zu verwenden« Dieser zeichnet sich durch eine gute flammhemmende Wirkung aus, jedoch bereitet seine gefahrlose Handhabung und Einarbeitung in den Kunststoff erhebliche Schwierigkeiten« Roter Phosphor ist ein leicht entzündliches Produkt, das sich insbesondere in feinverteilter Form in Gegenwart von Sauerstoff oder Luft leicht entzündet« Nach Angaben von E. ?. Schwartz, Handbuch der Feuer- und Explosionsgefahr, München 1958, Seite 2^5, liegt die Selbstentzündungstemperatur von rotem Phosphor an Luft bei 2βθ C. Zu einer Entzündung kann es daher besonders dann kommen, wenn der staubförmige rote Phosphor mit heißen Flächen, die bei der Verarbeitung von Thermoplasten stets vorhanden sind, in Berührung kommt. Darüber hinaus kann auch durch eine elektrostatische Aufladung die Zündung des roten Phosphors selbst bei Raumtemperatur ausgelöst werden» Weiterhin kann roter Phosphor durch eine mechanische Beanspruchung zu einer Zündung gelangen. So steigt beispielsweise die Reibeempfindlichkeit des roten Phosphors bei Temperaturen oberhalb 3O0C sprunghaft an. Neben den geschilderten Reaktionen, die zu einer Entzündung des roten Phosphors führen, findet in feuchter Atmosphäre bzw. beim Einarbeiten In eine reduzierend wirkende Schmelze, wie
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es bei Polyamiden der Fall ist, zusätzlich noch eine Disproportionierung unter Bildung von Phosphorwasserstoff (Phosphin) und phosphoriger Säure statt. Phosphorwasserstoff ist jedoch ein extrem toxisches Gas (vgl- hierzu NoJ0 Sax* Dangerous Properties of Industrial Materials, Third Edition, New York, 1968j Seite IOI9), dessen MAK-Werk (= Maximale Arbeitsplatz-Konzentration) O5I ppm oder 0,15 mg/m , entsprechend dem Wert für Phosgen, beträgt. Darüber hinaus ist dieses hochgiftige Gas bei Erwärmung auf über 1000C an der Luft selbstentzündlich (Eo Vo Schwartz, Seite 246), wobei es zu heftigen Bränden und Explosionen kommen kann.
Es sind daher bereits verschiedene Verfahren beschrieben worden, nach denen staub- oder pulverförmiger roter Phosphor mit einer inerten Schutzschicht umhüllt und damit entzündungsunempfindlicher gemacht werden soll. Durch das Imprägnieren mit einer inerten Schutzschicht wird der Angriff von Luftsauerstoff und Feuchtigkeit verhindert» Dieses Imprägnieren wird auch als Passivierung des roten Phosphors bezeichnet=
So beschreibt die deutsche Patentschrift 1 I85 591 ein Verfahren zum Passivieren von rotem Phosphor, bei welchem pulverförmiger roter Phosphor mit einem Paraffin und/oder Wachs innig gemischt und diese Mischung anschließend durch Erwärmen auf Temperaturen, die nur wenig über dem Schmelzpunkt des Paraffins und/oder Wachses liegen, aufgeschmolzen wird, so daß es zu einer Umhüllung des roten Phosphors kommt.
Weiterhin wird in der deutschen Auslegeschrift 1 567 629 empfohlen, einen mit Magnesiumhydroxid oder Aluminiumhydroxid stabilisierten roten Phosphor mit einem Paraffin, Wachs oder einer silico-organischen Verbindung zu passivierenο
Ein weiteres Verfahren zur Herstellung von passiv!ertem roten Phosphor beschreibt die deutsche Auslegeschrift 2 000 033, wobei als Passiv!erungsmittel ε-Caprolactam verwendet wird« Das Gemisch wird im Schmelzzustand des fc-Caprolactams, d.h. bei Temperaturen oberhalb 690C, vorzugsweise bei 80 bis 900C in einer Inertgasatmosphäre hergestellt«
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■ ■ 3 - ο ο ζ, jo βοο
Ein mit ε-Caprolactam imprägnierter bzw« passiv!erter roter Phosphor hat sich jedoch zur Plammschutzausrüstung von aromatischen Polyestern und Polycarbonaten als völlig ungeeignet erwiesen»
Paraffine, Wachse und silico-organische Verbindungen sind mit aromatischen Polycarbonaten und aromatischen Polyestern unverträglich» Bei der Schmelzverarbeitung der genannten thermoplastischen Formmassen werden solche Zusätze daher an die Oberfläche der Schmelze geschwemmt« Bereits Zusatzmengen unter 1 Gewichtsprozent an Paraffinen bzw. Wachsen oder silico-organischen Verbindungen reichen daher aus, um Formteile, die ZoBo nach dem Spritzgußverfahren hergestellt werden, mit völlig unzureichenden mechanischen Eigenschaften zu ergeben« Wenn es daher zwar gelingt, mit einem mit Paraffinen, Wachsen oder silico-organischen Verbindungen passivierten roten Phosphor relativ gefahrlos selbstverlöschende Formmassen auf Basis von Polycarbonaten Und Polyestern herzustellen, so stehen doch die mangelhaften Gebrauchseigenschaften, wie Sprödigkeit und unzureichende Steifigkeit, der daraus hergestellten Formkörper einer technischen Verwendung entgegen« Weiterhin hat sich gezeigt, daß alkaliempfindliche Polymere, wie aromatische Polycarbonate bzw. Polyester auf Basis aromatischer Dicarbonsäuren, von rotem Phosphor, der mit größeren Mengen Metallhydroxiden stabilisiert wurde, bei der Schmelzverarbeitung angegriffen und zu technisch unbrauchbaren Produkten abgebaut werden. Außerdem wird durch Verwendung eines mit Metallhydroxiden passivierten, staubförmigen roten Phosphors die Brandgefahr beim Einarbeiten in die Polymerschmelze nicht vermieden. Darüber hinaus werden Produkte mit verschlechterter Kriechstromfestigkeit erhaltene
Auch ein mit £-Caprolactam passivierter roter Phosphor bewirkt bei aromatischen Polyestern und Polycarbonaten während der Schmelzverarbeitung einen erheblichen Abbau des Molekulargewichts und führt zu technisch völlig unbrauchbaren Produkten.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die aufgezeigten Nachteile zu vermeiden.
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Diese Aufgabe wird bei thermoplastischen Formmassen auf der Basis von Polyestern aus aromatischen Dicarbonsäuren, Polycarbonaten auf Basis aromatischer Bishydroxyverbindungen und Polyamiden erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Formmassen einen mit einem Polycarbonat auf Basis aromatischer Bishydroxyverbindungen passivierten roten Phosphor als Flammschutzmittel enthalten«
Die Herstellung des für die Zwecke der Erfindung zu verwendenden, mit einem Polycarbonat passivierten roten Phosphors erfolgt bevorzugt in der Weise, daß man den staub- oder pulverförmigen roten Phosphor bei Raumtemperatur in die Lösung eines Polycarbonats in einem halogenierten Kohlenwasserstoff, vorzugsweise Methylenchlorid, einträgt, intensiv mischt und anschließend das Lösungsmittel durch leichtes Erwärmen und Anlegen eines Unterdrucks wieder entfernte Man erhält auf diese Weise einen mit Polycarbonat passivierten roten Phosphor, wobei der Gehalt an Phosphor in der Mischung 5 bis 80 Gewichtsprozent, vorzugsweise 15 bis 50 Gewichtsprozent, insbesondere 20 bis 30 Gewichtsprozent beträgt= Nach Entfernen des Lösungsmittels kann der feste Rückstand, bestehend aus einem mit Polycarbonat passivierten roten Phosphor leicht und gefahrlos bei Raumtemperatur in Brocken bzw. Pulverform zerkleinert werden. In dieser Form kann der passivierte rote Phosphor direkt als Flammschutzmittel eingesetzt werden. Vorteilhafterweise wird der so passivierte rote Phosphor jedoch mittels eines Ein- bzw. Zweiwellenkneters nochmals aufgeschmolzen und der austretende luftgekühlte Strang granuliert. Der so erhaltene passivierte granulatförmige rote Phosphor ist dann sofort ohne Trocknung einsatzfähig. Das Granulat zeigt keinen Phosphingeruch. Falls erforderlich kann der nicht granulierte passivierte rote Phosphor vor Zuführung in den Extruder mit Polyestern auf Basis aromatischer Dicarbonsäuren verdünnt werden und diese Mischung anschließend zur Herstellung der erfindungsgemäßen, selbstverlöschenden Formmassen eingesetzt werden„
Außer Methylenchlorid können bei der Herstellung des passi-
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-'5 - o.z. ^o βοο
vierten roten Phosphors auch andere halogenierte Kohlenwasserstoffe, beispielsweise die in den deutschen Patentschriften 266 und 1 209 7^1 beschriebenen verwendet werden.
Der erfindungsgemäß zu verwendende, mit Polycarbonat passivierte rote Phosphor, welcher sowohl in Pulver- als auch zylindrischer Granulatform vorliegen kann, läßt sich nicht nur vollkommen gefahrlos in die genannten Thermoplaste einarbeiten, ohne deren gute mechanische Eigenschaften negativ zu beeinflussen. Er vermag sogar darüber hinaus beispielsweise bei Polyestern auf Basis aromatischer Dicarbonsäuren deren Zähigkeitsniveau zu erhöhen» Außerdem führt er zu Formmassen von ausgezeichneter Kriechstromfestigkeit„
Als Polycarbonat zur Herstellung des erfindungsgemäßen passivierten roten Phosphors kommt vorzugsweise ein Polycarbonat auf Basis einer aromatischen Bishydroxyverbindung, insbesondere das 2,2-Bis-(4-hydroxyphenyl)-propan, zur Verwendung.
Als roter Phosphor wird vorzugsweise ein solcher mit einer Teilchengröße kleiner als 1 mm, vorzugsweise mit einer Teilchengröße von 0,001 bis 0,5 mm eingesetzt. Als besonders wirksam erweist sich die Verwendung eines roten Phosphors mit einer Teilchengröße von 0,01 bis 0,15 mm.
Zur Erzielung guter selbstverlöschender Eigenschaften werden bevorzugt solche Mengen angewendet, daß die Formmassen 2 bis 15 Gewichtsprozent, vorzugsweise 4 bis 12 Gewichtsprozent roten Phosphor, bezogen auf die Menge an Polymeren, enthalten.
Polycarbonate im Sinn der Erfindung sind solche, die aus aromatischen Bishydroxyverbindungen, vorzugsweise Bis-(hydroxyphenyl )-alkanen, wie 2,2-Bis-(4-hydroxyphenyl)-propan (= Bisphenol A), aufgebaut sind. Sie können entweder gemäß dem Verfahren der deutschen Patentschrift 1 3OO J5Ö6 durch Grenzflächenpolykondensation oder gemäß dem Verfahren der deutschen Offenlegungsschrift 1 495 730 durch Umesterung von Diphenylcarbonat mit Bisphenol A hergestellt sein. Die zur Herstellung der erfindungsgemäßen Formmassen geeigneten aromatischen PoIy-
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carbonate haben gewöhnlich eine relative Viskosität von 1,2 bis 1,8, vorzugsweise von 1,25 bis 1,4.0, gemessen bei 25°C in einer 0,5 ^igen Methylenchloridlösung.,
Polyester im Sinn der Erfindung sind vorzugsweise Polyester der Terephthalsäure mit Diolen mit 2 bis 10 Kohlenstoffatomen, insbesondere Polyäthylenterephthalat und Polybutylenterephthalat. Die zur Herstellung der erfindungsgemäßen selbstverlöschenden Formmassen eingesetzten aromatischen Polyester haben gewöhnlich eine relative Viskosität von 1,3 bis 1,8, vorzugsweise 1,5 bis 1,7, gemessen bei 25°C in einer 0,5 i^igen Lösung in Phenol/o-Dichlorbenzol (3 s 2 Gewichtsteile).
Polyamide im Sinn der Erfindung sind lineare Polykondensate von Lactamen mit 6 bis 12 Kohlenstoffatomen bzw. übliche Polykondensate aus Diaminen und Dicarbonsäuren, wie 6,6-, 6,8-, 6,9-, 6,10-, 6,12-, 8,8-, 12,12-Polyamid, Polykondensate aus aromatischen Dicarbonsäuren, wie Isophthalsäure, Terephthalsäure mit Diaminen, wie Hexamethylendiamin, Octamethylendiamin aus aliphatischen Ausgangsstoffen, wie m- und p-Xylylendiamine und Adipinsäure, Korksäure, Sebazinsäure, Polykondensate auf Basis von aliphatischen Ausgangsstoffen, wie Cyclohexandicarbonsäure, Cyclohexandiessigsäure, 4,4'-Diaminodicyclohexylmethan. Vorzugsweise werden 6-Polyamid und 6,6-Polyamid verwendet.
Polyamide haben in der Regel eine relative Viskosität von 2,26 bis 3*55* vorzugsweise von 2,51 bis 3*25, gemessen bei 25°C in einer 1 #igen Lösung in konzentrierter Schwefelsäure.
Die erfindungsgemäßen thermoplastischen Formmassen enthalten gegebenenfalls noch Verstärkungsmittel und/oder mineralische Füllstoffe, wie Glasfasern, Glaskugeln, Asbest, Kreide, Quarz, Talk, Kaolin u.a., in Mengen von 5 bis 60 Gewichtsprozent, bezogen auf die Menge an Polymermatrix. Solche Mischungen zeichnen sich neben sehr guten flammhemmenden Eigenschaften durch besonders günstige mechanischeEigenschaften aus. Weiterhin können die erfindungsgemäßen selbstverlöschenden thermoplastischen Formmassen noch Pigmente, Farbstoffe, Vernetzer, Stabil!-
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OοZo 30 600
satoren gegen thermische, thermooxidative und UV-Schädigung, Wachse sowie Gleit- und Verarbeitungshilfsmittel enthalten»
Zur Herstellung von selbstverlöschenden und nicht tropfenden Formmassen mit helleren Eigenfarben kann es gegebenenfalls zweckmäßig sein, neben dem mit einem Polycarbonat passivierten roten Phosphor noch weitere Flammschutzmittel, wie Verbindungen mit einem hohen Gehalt an Halogen, Phosphor oder Stickstoff, sowie Metalloxide zuzugeben«
Die in den nachstehenden Beispielen genannten Teile und Prozente sind Gewichtseinheitenο Die Prüfung des Brandverhaltens erfolgte gemäß den Empfehlungen der Underwriter's Laboratories, Vertical Burning Test (Subject 94) (Einzelheiten siehe Modem Plastics, Oktober 1970, Seiten 92 bis 98, insbesondere nach den Vorschriften auf Seite 95, 2. Spalte, letzter Absatz, und Seite 96, Io Spalte) an Stäben mit den Abmessungen; Prüfkörper A: Länge 12,7 cm, Breite 1,27 cm, Dicke 0,16 cm Prüfkörper B; Länge 12,7 cm, Breite 1,27 cm, Dicke 0,32 cm.
Beispiel 1
In eine Lösung von 8OO g Polycarbonat auf Basis Bisphenol A ^r el = lj3°5) in 4 1 Methylenchlorid werden in einem Becherglas bei Raumtemperatur 340 g pulverförmiger roter Phosphor eingerührt- Anschließend wird etwa die Hälfte des Methylenchlorids unter Normaldruck bei 40°C abgedampft. Der entstandene viskose Brei wird auf Bleche gegossen. Bei 5O0C im Vakuumtrockenschrank wird nun das restliche Methylenchlorid verdampft. Die entstandene harte Masse wird in einer Mühle (Typs Heinrich Dreher, Aachen, S IO/9) im schwachen Stickstoff strom vermählen.
Zur Herstellung der selbstverlöschenden thermoplastischen Formmassen wurde der passivierte rote Phosphor verwendet. Dazu wurde wie folgt verfahren: Polybutylenterephthalat ^rel = 1^635) wurde als Granulat mit den Zusätzen - hier 10 Teile Phosphor als passivierter roter Phosphor/30 Teile Glasfasern - in einem Fluidmischer vorgemischt und das
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Produktengemisch in einen Extruder (ZDSK 28) geführt, wo das Granulat aufgeschmolzen, mit den Zuschlägen innig und homogen vermischt und das Gemisch dann als Strang ausgetragen wurde. Die geformte Polymerschmelze wurde in einem Wasserbad gekühlt und nach dem Erstarren in einer nachgeschalteten Abschlagmaschine granuliert. Das Granulat wurde getrocknet und zu den für die Vertikalbrandprüfung erforderlichen Prüfkörpern verspritzt, außerdem wurde am Granulat die relative Viskosität bestimmt.
Brandprüfung: (Prüfkörper B)
Brennzeit: 3 see
tropft: nein
Klassifikation: SEO
\rel (Granulat)
Beispiel 2
Der gemäß Beispiel 1 erhaltene gemahlene passivierte rote Phosphor wird in einem Zweiwellenkneter (z.B. Typ ZDSK 28 der Firma Werner und Pfleiderer, Stuttgart) bei einer Gehäusetemperatur von 2900C, einer Drehzahl von 200 Umdrehungen pro Minute und einem Durchsatz von 1,5 kg pro Stunde aufgeschmolzen und der erhaltene Strang luftgekühlt und granuliert. Das erhaltene Granulat, welches keinerlei Phosphingeruch zeigt, hatte einen Phosphorgehalt von 29*8 %.
Zur Herstellung der selbstverlöschenden thermoplastischen Formmassen wurde der granulatförmige passivierte rote Phosphor verwendet. Dazu wurde wie folgt verfahren; Polybutylenterephthalat (1VUg1 = 1*635) wurde als Granulat mit den Zusätzen - hier 10 Teile Phosphor als passivierter, granulatförmiger roter Phosphor / 30 Teile Glasfasern / 3 Teile Chrysotilasbest - in einem Fluidmischer vorgemischt und das Produkten gemisch in einen Extruder (ZDSK 28) geführt, wo das Granulat aufgeschmolzen, mit den Zuschlägen innig und homogen vermischt und das Gemisch dann als Strang ausgetragen wurde. Die geformte Polymerschmelze wurde getrocknet und zu den für die
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vertikale Brandprüfung erforderlichen Prüfkörpern verspritzt, außerdem wurde am Granulat die relative Viskosität bestimmt»
Brandprüfung; (Prüfkörper B)
Brennzeit; 2,0 see
tropft; nein
Klassifikation; SEO
(Granulat); 1,58
Beispiel 3
In 15 kg einer 15,8 ^igen Polycarbonatlösung auf Basis Bisphenol A (nrei = Ij38) in Methylenchlorid werden 1,005 kg pulverförmiger roter Phosphor bei Raumtemperatur eingerührt« Die Weiterverarbeitung der erhaltenen Suspension erfolgte wie unter Beispiel 1 beschriebene
Beispiele 4 bis 8
Unter Verwendung des gemäß Beispiel 2 passivierten roten Phosphors wurden entsprechend den Angaben in Beispiel 1 selbstverlöschende thermoplastische Formmassen hergestellt, wobei als Polycarbonat ein Produkt auf Basis Bisphenol A (ure]_ = 1*305),als Polyester ein Polybutylenterephthalat (%rel -1,6^5) und als Polyamid ein Polyamid 6,6 (η,Γ6ΐ = 2,58) eingesetzt wurden. Die Zusammensetzung der Formmassen sowie die Ergebnisse der Brandprüfung sind in Tabelle 1 zusammengefaßt.
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600
Tabelle
Zusammensetzung der Formmassen
Phosphor
(passi-
viert ge-
Bei- gemäß Bei-
spiel Kunststoff spiel 2) Füllstoff Prüfung des Brandverhaltens
Prüf- im Anllei>erungszustand nach Temperung
körper Brennzeit tropft Brennwert Brennzeit tropft Brennwert
PoIycarbonat
er»
ο PoIy-
to carbonat
1^ PoIy-
^ carbonat
cd 6,6-Poly-CD amid
an
Polybutylenterephthalat
5 Teile Phosphor
5 Teile Phosphor
5 Teile Phosphor
5 Teile Phosphor
10 Teile Phosphor
20 Teile Glasfasern
40 Teile Glasfasern
25 Teile Glasfasern
8 Teile
Chrysotil-
asbest
A A B B A 0,5"
nein
SEO
0,4" nein SEO
1" nein SEO
3,5" nein SEO
3" nein SEO
0,5"
nein
nein
3,5"
nein
Prüfkörper A:
Prüfkörper B:
χ 12,7 x 12,7
1,6 mm 3,2 mm
Temperung = 7 Tage Umlufttrockenschrank bei 700C Brennzeit = Mittelwert aus insgesamt 10 Beflammungen
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Beispiel 9
In eine Lösung von 800 g Polycarbonat auf Basis Bisphenol A (*rel = !'305) in 4 1 Methylenchlorid werden in einem Becherglas bei Raumtemperatur 800 g pulverförmiger roter Phosphor eingerührt. Anschließend werden ungefähr 50 % des Methylenchlorids unter Normaldruck bei 40°C abgedampft» Der entstandene viskose Brei wird auf Bleche gegossen» Bei 50 C im Vakuumtrockenschrank wird das restliche Methylenchlorid verdampft» Die entstandene harte Masse wird, wie in Beispiel 1 beschrieben, in einer Mühle zermahlen»
Beispiel 10
600 g eines nach Beispiel 9 hergestellten passivierten roten Phosphors wurden mit 400 g Polybutylenterephthalat (^rel = 1*635) vermischt» Die Mischung wurde mittels eines Zweiwellenkneters vom Typ ZDSK 28 bei 260°C, einer Drehzahl von 200 Umdrehungen pro Minute und einem Durchsatz von 1,7 kg pro Stunde aufgeschmolzen und der erhaltene Strang wassergekühlt und granuliert» Das erhaltene Granulat hatte einen Phosphorgehalt von 29*8 % und wurde in einem Vakuumtrockenschrank bei 80 C getrocknet»
720 g dieser granulatförmigen Phosphor-Polybutylenterephthalat-Polycarbonatmischung, 2580 g granulatförmiges Polybutylenterephthalat und 210 g Chrysotilasbest wurden anschließend bei Raumtemperatur intensiv gemischt, in einem Extruder aufgeschmolzen und homogenisiert und nach Durchlaufen eines Wasserbades granuliert. Aus diesem Granulat wurden nach intensiver Trocknung nach dem Spritzgußverfahren Probestäbe mit den Abmessungen 127 χ 12,7 x 3,2 mm hergestellt, die der Vertikalbrandprüfung unterworfen wurden.
Brennzeit (Mittelwert aus 10 Beflammungen): 9 see Abtropfen? nein
Klassifikation; SE 1.
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Claims (1)

  1. Patentansprüche
    Selbstverlöschende, thermoplastische Formmassen auf Basis eines Polyesters aus aromatischen Dicarbonsäuren, eines Polycarbonats auf Basis aromatischer Bisphenole oder eines Polyamids unter Verwendung von rotem Phosphor als Flammschutzmittel, dadurch gekennzeichnet, daß diese als Flammschutzmittel einen mit einem Polycarbonat passivierten roten Phosphor, bestehend aus einem Gemisch aus 5 bis 80 Gewichtsprozent rotem Phosphor und 95 bis 20 Gewichtsprozent Polycarbonat, wobei dieses Gemisch über die Lösung des Polycarbonats in einem halogenierten Kohlenwasserstoff hergestellt wurde, enthalten=
    2. Selbstverlöschende, thermoplastische Formmassen gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß diese einen mit einem Polycarbonat auf Basis Bisphenol A passivierten roten Phosphor enthalten.
    35o Selbstverlöschende, thermoplastische Formmassen gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet. daß der Thermoplast Polybutylenterephthalat mit einer relativen Viskosität von 1,3 bis 1,8, gemessen in einer 0,5 $igen Lösung in Phenol/ o-Dichlorbenzol (3 : 2 Gewichtsteile) ist.
    4. Selbstverlöschende, thermoplastische Formmassen gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Thermoplast ein Polycarbonat auf Basis Bisphenol A mit einer relativen Viskosität von 1,2 bis 1,8, gemessen in einer 0,5 #igen Lösung in Methylenchlorid, ist.
    5. Selbstverlöschende, thermoplastische Formmassen gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Thermoplast PoIyamid-6 und/oder Polyamid-6,6 mit einer relativen Viskosität von 2,40 bis 2,70, gemessen in einer 1 $igen Lösung in 96 #iger Schwefelsäure, ist.
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    ■· 15 - OoZo 50 600
    β ο Selbstverlöschende, verstärkte thermoplastische Formmassen gemäß Anspruch 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß diese einen inerten Füllstoff, wie Glasfasern, Glaskugeln (mittlerer Durchmesser 5 bis 50/um) und/oder Asbest enthalten e
    7. Selbstverlöschende, verstärkte thermoplastische Formmassen gemäß Anspruch 1 bis 5* dadurch gekennzeichnet, daß diese einen inerten Füllstoff, wie Quarz, Kreide, Kaolin oder Aerosil, enthalten.
    8. Selbstverlöschende, thermoplastische Formmassen gemäß Anspruch 1 bis 7i dadurch gekennzeichnet, daß sie zusätzlich weitere Flammschutzmittel auf Basis von Halogen-, Phosphoroder Stickstoffverbindungen sowie Metalloxide enthalten.
    9. Verfahren zur Herstellung eines passivierten roten Phosphors, dadurch gekennzeichnet, daß man roten Phosphor mit der Lösung eines Polycarbonats in einem halogenierten Kohlenwasserstoff behandelt und das erhaltene Gemisch nach Entfernung des Lösungsmittels gegebenenfalls aufschmilzt und granuliert.
    BASF Aktiengesellschaft
    509882/0995
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