DE2428758B2 - Verfahren zur Herstellung selbstverlöschender thermoplastischer Formmassen - Google Patents
Verfahren zur Herstellung selbstverlöschender thermoplastischer FormmassenInfo
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Description
45
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung selbstverlöschender thermoplastischer Formmassen auf
Basis aromatischer Polyester, aromatischer Polycarbonate oder Polyamide.
Es ist bekannt, zur Flammschutzausrüstung von v>
Kunststoffen, wie Polyurethanen, Gießharzen auf Epoxidbasis, Styrol-Acrylnitrilcopolymerisaten, Polyvinylchlorid oder verstärkten Polyamiden, roten Phosphor zu verwenden. Dieser zeichnet sich durch eine gute
flammhemmende Wirkung aus, jedoch bereitet seine gefahrlose Handhabung und Einarbeitung in den
Kunststoff erhebliche Schwierigkeiten. Roter Phosphor ist ein leicht entzündliches Produkt, das sich insbesondere in feinverteilter Form in Gegenwart von Sauerstoff
oder Luft leicht entzündet. Nach Angaben von E. v. w Schwartz, Handbuch der Feuer- und Explosionsgefahr,
München 1958, Seite 245, liegt die Selbstentzündungstemperatur von rotem Phosphor an Luft bei 2600C. Zu
einer Entzündung kann es daher besonders dann kommen, wenn der staubförmige rote Phosphor mit hs
heißen Flächen, die bei der Verarbeitung von Thermoplasten stets vorhanden sind, in Berührung kommt.
Darüber hinaus kann auch durch eine elektrostatische
Aufladung die Zündung des roten Phosphors selbst bei
Raumtemperatur ausgelöst werden. Weiterhin kann roter Phosphor durch eine mechanische Beanspruchung
zu einer Zündung gelangen. So steigt beispielsweise die Reibeempfindlichkeit des roten Phosphors bei Temperaturen oberhalb 30° C sprunghaft an. Neben den
geschilderten Reaktionen, die zu einer Entzündung des roten Phosphors führen, findet in feuchter Atmosphäre
bzw. beim Einarbeiten in eine reduzierend wirkende Schmelze, wie es bei Polyamiden der Fall ist, zusätzlich
noch eine Disproportionierung unter Bildung von Phosphorwasserstoff (Phosphin) und phosphoriger
Säure statt Phosphorwasserstoff ist jedoch ein exirem toxisches Gas (vgL hierzu N. J. Sax, Dangerous
Properties of Industrial Materials, Third Edition, New
York, 1968, Seite 1019), dessen MAK-Wert ( = Maximale Arbeitsplatz-Konzentration) 0,1 ppm oder
0,15 mg/m3, entsprechend dem Wert für Phosgen, beträgt Darüber hinaus ist dieses hochgiftige Gas bei
Erwärmung auf über 100° C an der Luft selbstentzündlich (E. v. Schwartz, Seite 246), wobei es zu heftigen
Bränden und Explosionen kommen kann.
Es sind daher bereits verschiedene Verfahren beschrieben worden, nach denen staub- oder pulverförmiger roter Phosphor mit einer inerten Schutzschicht
umhüllt und damit entzündungsunempfindlicher gemacht werden soll. Durch das Imprägnieren mit einer
inerten Schutzschicht wird der Angriff von Luftsauerstoff und Feuchtigkeit verhindert Dieses Imprägnieren
wird auch als Passivierung des roten Phosphors bezeichnet
So beschreibt die deutsche Patentschrift 11 85 591 ein
Verfahren zum Passivieren von rotem Phosphor, bei welchem pulverförmiger roter Phosphor mit einem
Paraffin und/oder Wachs innig gemischt und diese Mischung anschließend durch Erwärmen auf Temperaturen, die nur wenig über dem Schmelzpunkt des
Paraffins und/oder Wachses liegen, aufgeschmolzen wird, so daß es zu einer Umhüllung des roten Phosphors
kommt
Weiterhin wird in der deutschen Auslegeschrift 15 67 629 empfohlen, einen mit Magnesiumhydroxid
oder Aluminiumhydroxid stabilisierten roten Phosphor mit einem Paraffin oder Wachs oder einer silico-organischen Verbindung zu passivieren.
Ein weiteres Verfahren zur Herstellung von passiviertem roten Phosphor beschreibt die deutsche Auslegeschrift 20 00 033, wobei als Passivierungsmittel ε-Caprolactam verwendet wird. Das Gemisch wird im
Schmelzzustand des ε-Caprolactams, d. h. bei Temperaturen oberhalb 69° C, vorzugsweise bei 80 bis 90° C in
einer Inertgasatmosphäre hergestellt
Ein mit ε-Caprolactam imprägnierter bzw. passivierter roter Phosphor hat sich jedoch zur Flammschutzausrüstung von aromatischen Polyestern und Polycarbonaten als völlig ungeeignet erwiesen.
Paraffine, Wachse und silico-organische Verbindungen sind mit aromatischen Polycarbonaten und aromatischen Polyestern unverträglich. Bei der Schmelzverarbeitung der genannten thermoplastischen Formmassen
werden solche Zusätze daher an die Oberfläche der Schmelze geschwemmt. Bereits Zusatzmengen unter 1
Gewichtsprozent an Paraffinen bzw. Wachsen oder silico-organischen Verbindungen reichen daher aus, um
Formteile, die z. B. nach dem Spritzgußverfahren hergestellt werden, mit völlig unzureichenden mechanischen Eigenschaften zu ergeben. Wenn es daher zwar
gelingt, mit einem mit Paraffinen, Wachsen oder
silico-organischen Verbindungen passivierten roten
Phosphor relativ gefahrlos selbstverlöschende Formmassen auf Basis von Polycarbonaten und Polyestern
herzustellen, so stehen doch die mangelhaften Gebrauchseigenschaften, wie Sprödigkeit und unzureichende Steifigkeit, der daraus hergestellten Formkörper
einer technischen Verwendung entgegen. Weiterhin hat sich gezeigt, daß alkaliempfindliche Polymere, wie
aromatische Polycarbonate bzw. Polyester auf Basis aromatischer Dicarbonsäuren, von rotem Phosphor, der
mit größeren Mengen Metallhydroxiden stabilisiert wurde, bei der Schmelzverarbeitung angegriffen und zu
technisch unbrauchbaren Produkten abgebaut werden. Außerdem wird durch Verwendung eines mit Metallhydroxiden passivierten, staubförmigen roten Phosphors
die Brandgefahr beim Einarbeiten in die Polymerschmelze nicht vermieden. Darüber hinaus werden
Produkte mit verschlechterter Kriechstromfestigkeit erhalten.
Auch ein mit ε-Caprolactam passivierter roter
Phosphor bewirkt bei aromatischen Polyestern und Polycarbonaten während der Schmelzverarbeitung
einen erheblichen Abbau des Molekulargewichts und führt zu technisch völlig unbrauchbaren Produkten.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die aufgezeigten Nachteile zu vermeiden.
Diese Aufgabe wird bei einem Verfahren zur Herstellung von selbstverlöschenden thermoplastischen
Formmassen auf der Basis von Polyestern aus aromatischen Dicarbonsäuren, Polycarbonaten auf
Basis aromatischer Bisphenole oder Polyamiden erfin-(kingsgemäß dadurch gelöst, daß man in die Formmassen einen mit einem Polycarbonat passivierten roten
Phosphor, bestehend aus einem Gemisch aus 5 bis 80 Gew.-% rotem Phosphor und 95 bis 20 Gew.-%
Polycarbonat, durch Einarbeiten von passioniertem rotem Phosphor als Rammschutzmittel in die Formmassen einarbeitet
Die Herstellung des für die Zwecke der Erfindung zu
verwendenden, mit einem Polycarbonat passivierten roten Phosphors erfolgt bevorzugt in der Weise, daß
man den staub- oder pulverformigen roten Phosphor bei Raumtemperatur in die Lösung eines Polycarbonats in
einem halogenierten Kohlenwasserstoff, vorzugsweise Methylenchlorid, einträgt, intensiv mischt und anschließend das Lösungsmittel durch leichtes Erwärmen und
Anlegen eines Unterdrucks wieder entfernt Man erhält auf diese Weise einen mit Polycarbonat passivierten
roten Phosphor, wobei der Gehalt an Phosphor in der Mischung 5 bis 80 Gewichtsprozent, vorzugsweise 15 bis
50 Gewichtsprozent insbesondere 20 bis 30 Gewichtsprozent beträgt Nach Entfernen des Lösungsmittels
kann der feste Rückstand, bestehend aus einem mit Polycarbonat passivierten roten Phosphor leicht und
gefahrlos bei Raumtemperatur in Brocken bzw. Pulverform zerkleinert werden. In dieser Form kann der
passivierte rote Phosphor direkt als Flammschutzmittel eingesetzt werden. Vorteilhafterweise wird der so
passivierte rote Phosphor jedoch mittels eines Ein- bzw. Zweiwellenkneters nochmals aufgeschmolzen und der
austretende luftgekühlte Strang granuliert. Der se erhaltene passivierte granulatförmige rote Phosphor ist
dann sofort ohne Trocknung einsatzfähig. Das Granulat zeigt keinen Phosphingeruch. Falls erforderlich, kann
der nicht granulierte passivierte rote Phosphor vor Zuführung in den Extruder mit Polyestern auf Basis
aromatischer Dicarbonsäuren verdünnt werden und diese Mischung anschließend zur Herstellung der
erfindungsgemäßen, selbstverlöschenden Formmassen eingesetzt werden.
des passivierten roten Phosphors aueb andere haioge
nierte Kohlenwasserstoffe, beispielsweise die in den
deutschen Patentschriften 13 00 266 und 12 09 741
beschriebenen verwendet werden.
Der erfindungsgemäß zu verwendende, mit Polycarbonat passivierte rote Phosphor, welcher sowohl in
Pulver- als auch zylindrischer Granulatform vorliegen kann, läßt sich nicht nur vollkommen gefahrlos in die
genannten Thermoplaste einarbeiten, ohne deren gute mechanische Eigenschaften negativ zu beeinflussen. Er
vermag sogar darüber hinaus beispielsweise bei
is Polyestern auf Basis aromatischer Dicarbonsäuren
deren Zähigkeitsniveau zu erhöhen. Außerdem führt er
zu Formmassen von ausgezeichneter Kriechstromfestigkeit
Als Polycarbonat zur Herstellung des erfindungsge
mäßen passivierten roten Phosphors kommt vorzugs
weise ein Polycarbonat auf Basis einer aromatischen Bishydroxyverbindung, insbesondere das 2,2-Bis-(4-hydroxyphenylj-propan, zur Verwendung.
Als roter Phosphor wird vorzugsweise ein solcher mit
einer Teilchengröße kleiner als 1 mm, vorzugsweise mit
einer Teilchengröße von 0,001 bis 0,5 mm eingesetzt Als besonders wirksam erweist sich die Verwendung eines
roten Phosphors mit einer Teilchengröße von 0,01 bis 0,15 mm.
Zur Erzielung guter selbstverlöschender Eigenschaften werden bevorzugt solche Mengen angewendet daß
die Formmassen 2 bis 15 Gewichtsprozent vorzugsweise 4 bis 12 Gewichtsprozent roten Phosphor, bezogen
auf die Menge an Polymeren, enthalten.
Polycarbonate, die als Thermoplaste der Formmassen
in Frage kommen, sind solche, die aus aromatischen Bishydroxyverbindungen, vorzugsweise Bis-(hydroxyphenyl)-alkanen, wie 2,2-Bis-(4-hydroxyphenyl)-propan
(= Bisphenol A), augebaut sind. Sie können entweder
gemäß dem Verfahren der deutschen Patentschrift 13 00 366 durch Grenzflächenpolykondensation oder
gemäß dem Verfahren der deutschen Offenlegungsschrift 14 95 730 durch Umesterung von Diphenylcarbonat mit Bisphenol A hergestellt sein. Die für das
erfindungsgemäße Verfahren zur Herstellung der selbstverlöschenden Formmassen geeigneten aromatischen Polycarbonate haben gewöhnlich eine relative
Viskosität von 1,2 bis 1,8, vorzugsweise von 1,25 bis 1,40,
gemessen bei 25° C in einer 0,5%igen Methylenchlorid
lösung.
Polyester aus aromatischen Dicarbonsäuren, die als Thermoplaste der Formmassen in Frage kommen, sind
vorzugsweise Polyester der Terephthalsäure mit Diolen mit 2 bis 10 Kohlenstoffatomen, insbesondere Polyäthy
lenterephthalat und Polybutylenterephthalat. Die für
das erfindungsgemäße Verfahren zur Herstellung der selbstverlöschenden Formmassen eingesetzten aromatischen Polyester haben gewöhnlich eine realtive
Viskosität von 13 bis 1,8, vorzugsweise 1,5 bis 1,7,
gemessen bei 25° C in einer 0,5%igen Lösung in Phenol/o-Dichlorbenzol (3 :2 Gewichtsteile).
Polyamide, die als Thermoplaste zur Herstellung der Formmassen in Frage kommen, sind lineare Polykondensate von Lactamen mit 6 bis 12 Kohlenstoffatomen
t>5 bzw. übliche Polykondensate aus Diaminen und
Dicarbonsäuren, wie 6,6-, 6,8-, 6,9-, 6,10-, 6,12-, 8,8-, 12,12-Polyamid, Polykondensate aus aromatischen Dicarbonsäuren, wie Isophthalsäure, Terephthalsäure mit
Diaminen, wie Hexamethylendiamin, Octamethylendiamin
aus aliphatischen Ausgangsstoffen, wie m- und p-Xylylendiamine und Adipinsäure, Korksäure, Sebazinsäure,
Polykondensate auf Basis von aliphatischen Ausgangsstoffen, wie Cyclohexandicarbonsäure, Cyclohexandiessigsäure,
4,4'-Diaminodicyclohexylmethan. Vorzugsweise werden 6-Polyamid und 6,6-Polyamid
verwendet Solche geeignete Polyamide haben in der Regel eine relative Viskosität von 2^6 b:s 3,55,
vorzugsweise von 2^1 bis 3,25, gemessen bei 25° C in
einer l%igen Lösung in konzentrierter Schwefelsäure.
Die erfindungsgemäß herzustellenden thermoplastischen Formmassen enthalten gegebenenfalls noch
Verstärkungsmittel und/oder mineralische Füllstoffe, wie Glasfasern, Glaskugeln (insbesondere mit einem
mittleren Durchmesser von 5 bis 50 μπι), Asbest, Kreide,
Quarz, Talk, Kaolin u.a, in Mengen von 5 bis 60
Gewichtsprozent, bezogen auf die Menge an Polymermatrix.
Solche Mischungen zeichnen -ich neben sehr guten fJammhemmenden Eigenschaften durch besonders
günstige mechanische Eigenschaften aus. Weiterhin können die selbstveriöschenden thermoplastischen
Formmassen noch Pigmente, Farbstoffe, Vernetzer, Stabilisatoren gegen thermische, thermooxidative und
UV-Schädigung, Wachse sowie Gleit- und Verarbeitungshilfsmittel enthalten.
Zur Herstellung von selbstverlöschenden und nicht tropfenden Formmassen mit helleren Eigenfarben kann
es gegebenenfalls zweckmäßig sein, neben dem mit einem Polycarbonat passivierten roten Phosphor noch jo
weitere Flammschutzmittel, wie Verbindungen mit einem hohen Gehalt an Halogen, Phosphor oder
Stickstoff, sowie Metalloxide zuzugeben.
Die in den nachstehenden Beispielen genannten Teile und Prozente sind Gewichtseinheiten. Die Prüfung des r>
Brandverhaltens erfolgte gemäß den Empfehlungen der Underwriter's Laboratories, Vertical Burning Test
(Subject 94) (Einzelheiten siehe Modem Plastics, Oktober 1970, Seiten 92 bis 98, insbesondere nach den
Vorschriften auf Seite 95, 2. Spalte, letzter Absatz, und Seite 96, 1. Spalte) an Stäben mit den Abmessungen:
Prüfkörper A: Länge 12,7 cm, Breite 1,27 cm, Dicke 0,16 cm; Prüfkörper B: Länge 12,7 cm, Breite 1,27 cm,
Dicke 0,32 cm.
In eine Lösung von 800 g Polycarbonat auf Basis Bisphenol A (ηκι= 1305) in 4 1 Methylenchlorid werden
in einem Becherglas bei Raumtemperatur 340 g pulverförmiger roter Phosphor eingerührt. Anschlie- vt
ßend wird etwa die Hälfte des Methylenchlorids unter Normaldruck bei 40° C abgedampft Der entstandene
viskose Brei wird auf Bleche gegossen. Bei 500C im Vakuumtrockenschrank wird nun das restliche Methylenchlorid
verdampft Die entstandene harte Masse wird in einer Mühle (Typ: Heinrich Dreher, Aachen, S 10/9)
im schwachen Stickstoffstrom vermählen.
Zur Herstellung der selbstveriöschenden thermoplastischen Formmassen wurde der passivierte rote
Phosphor verwendet Dazu wurde wie folgt verfahren: t>o
Polybutylenterephthalat (τ]πΐ== 1,635) wurde als Granulat
mit den Zusätzen — hier 10 Teile Phosphor als passivierter roter Phosphor/30 Teile Glasfasern — in
einem Fluidmischer vorgemischt und das Produktengemisch in einen Extruder geführt, wo das Granulat μ
aufgeschmolzen, mit den Zuschlägen innig und homogen vermischt und das Gemisch dann als Strang
ausgetragen wurde. Die geformte Polymerschmelze
wurde in einem Wasserbad gekühlt und nach dem Erstarren in einer nachgeschalteten Abschlagmaschine
granuliert Das Granulat wurde getrocknet und zu den für die Vertikalbrandprüfung erforderlichen Prüfkörpern
verspritzt, außerdem wurde am Granulat die relative Viskosität bestimmt
Brandprüfung: (Prüfkörper B)
Brennzeit: 3 see
tropft: nein
Klassifikation: SEO
iJre/(Granulat): 1,54
Der gemäß Beispiel 1 erhaltene gemahlene passivierte rote Phosphor wird in einem Zweiwellenkneter (z. B.
Typ ZDSK 28 der Firma Werner und Pfleiderer, Stuttgart) bei einer Gehäusetemperatur von 290"C,
einer Drehzahl von 200 Umdrehungen pro Minute und einem Durchsatz von 13 kg pro Stunde aufgeschmolzen
und der erhaltene Strang luftgekühlt und granuliert Das erhaltene Granulat, welches keinerlei Phosphingeruch
zeigt, hatte einen Phosphorgehalt von 29,8%.
Zur Herstellung der selbstveriöschenden thermoplastischen Formmassen wurde der granulatförmige
passivierte rote Phosphor verwendet Dazu wurde wie folgt verfahren: Polybutylenterephthalat (ijre;= 1,635)
wurde als Granulat mit den Zusätzen — hier 10 Teile Phosphor als passivierter, granulatförmiger roter
Phosphor/30 Teile Glasfasern/3 Teile Chrysotilasbest — in einem Fluidmischer vorgemischt und das
Produktengemisch in einen Extruder geführt, wo das Granulat aufgeschmolzen, mit den Zuschlägen innig und
homogen vermischt und das Gemisch dann als Strang ausgetragen wurde. Die geformte Polymerschmclzc
wurde getrocknet und zu den für die vertikale Brandprüfung erforderlichen Prüfkörpern verspritzt,
außerdem wurde am Granulat die relative Viskosität bestimmt.
Brandprüfung: (Prüfkörper B)
Brennzeit: 2,0 see
tropft: nein
Klassifikation: SEO
^«/(Granulat): 1,58
In 15 kg einer 15,8%igen Polycarbonatlösung auf Basis Bisphenol A {r}ni—138) in Methylenchlorid
werden 1,005 kg pulverförmiger roter Phosphor bei Raumtemperatur eingerührt Die Weiterverarbeitung
der erhaltenen Suspension erfolgte wie unter Beispiel 1 beschrieben.
Beispiele 4 bis 8
Unter Verwendung des gemäß Beispiel 2 passivierten roten Phosphors wurden entsprechend den Angaben in
Beispiel 1 selbstverlöschende thermoplastische Formmassen hergestellt, wobei als Polycarbonat ein Produkt
auf Basis Bisphenol A (ηΓί,,= 1,305), als Polyester ein
Polybutylenterephthalat (r)rci= 1,635) und als Polyamid
ein Polyamid 6,6 (7jrc/=2,58) eingesetzt wurden. Die
Zusammensetzung der Formmassen sowie die Ergebnisse der Brandprüfung sind in Tabelle 1 zusammengefaßt.
In eine Lösung von 800 g Polycarbonat auf Basis Bisphenol A (jj,(;= 1,305) in 4 1 Methylenchlorid werden
in einem Becherglas bei Raumtemperatur 800 g pulverförmiger roter Phosphor eingerührt. Anschließend
werden ungefähr 50% des Methylenchlorids unter Normaldruck bei 40°C abgedampft. Der entstandene
viskose Brei wird auf Bleche gegossen. Bei 500C im Vakuumtrockenschrank wird das restliche Methylenchlorid
verdampft. Die entstandene harte Masse wird, wie in Beispiel 1 beschrieben, in einer Mühle zermahlen.
600 g des so hergestellten passivierten roten Phosphors
wurden mit 400 g Polybutylenterephthalat (j)r<·/= 1,635) vermischt. Die Mischung wurde mittels
Das erhaltene Granulat hatte einen Phosphorgehalt von 29,8% und wurde in einem Vakuumtrockenschrank bei
800C getrocknet.
720 g dieser granulatförmigen Phosphor-Polybutylenterephthalat-Polycarbonatmischung,
2580 g granulatförmiges Polybutylenterephthalat und 210 g Chrysotilasbest
wurden anschließend bei Raumtemperatur intensiv gemischt, in einem Extruder aufgeschmolzen
und homogenisiert und nach Durchlaufen eines Wasserbades granuliert. Aus diesem Granulat wurden
nach intensiver Trocknung nach dem Spritzgußverfahren Probestäbe mit den Abmessungen
127 χ 12,7x3,2 mm hergestellt, die der Vertikalbrandprüfung
unterworfen wurden.
eines | Strang wassergekühlt und granuliert. | Phosphor Füllstoff Prüf- | ' !2.7X !,6 mm. | Brennzeit (Mittelwert | 9 see | - | Brenn wert |
einer | (passiviert körper gemäß Bei spiel 2) |
aus 10 Beflammungen): | nein | SEO | |||
einem | Zusammensetzung der l-ornimasscii Prüfung | 5 Teile 20 Teile A | Abtropfen: | SEI | 3,5" nein | ||
Zweiwellenkneters vom Typ ZDSK 28 bei 260° C, | Kunststoff | Phosphor Glasfasern | Klassifikation: | SEO | |||
Drehzahl von 200 Umdrehungen pro Minute und | 5 Teile 40 Teile A | ||||||
Durchsatz von 1,7 kg pro Stunde aufgeschmolzen | Poly | Phosphor Glasfasern | des Brandverhallens | nach Temperung') | - | ||
und der erhaltene | carbonat | 5 Teile - B | im AnlieferungszusUind | Brenn- tropft zeit2) |
|||
Tabelle I | Poly | Phosphor | Brenn- tropft Brenn zeit wert |
0 nein | - | ||
Bei | carbonat | 5 Teile 25 Teile B | 0,5" nein SEO | ||||
spiel | Poly | Phosphor Glasfasern | 0,5" nein | SEO | |||
carbonat | 10 Teile 8 Teile A | 0,4" nein SEO | |||||
4 | 6,6-Poly- | Phosphor Chrysotil- | - | ||||
amid | asbcst | 1" nein SEO | |||||
5 | Polybuty | ||||||
lentere | 3.5" nein SEO | ||||||
6 | phthalat | ||||||
rrer Λ: !27 > | ?" nein SEO | ||||||
7 | |||||||
8 | |||||||
Prüfkö |
Prüfkörper B ■ 127 X 12.7 X 3,2 mm.
1I Temperung = 7 Tage Umlufttrockenschrank bei 70 C.
:) Brennwert - Mittelwert aus insgesamt 10 Beflammungen.
Claims (5)
1. Verfahren zur Herstellung von selbstverlöschenden, thermoplastischen Formmassen auf Basis s
eines Polyesters aus aromatischen Dicarbonsäuren, eines Polycarbonats auf Basis aromatischer Bisphenole oder eines Polyamids durch Einarbeiten von
passiviertem rotem Phosphor als Flammschutzmittel
in die Formmassen, dadurch gekennzeichnet, daß ein mit einem Polycarbonat passivierter
roter Phosphor, bestehend aus einem Gemisch aus 5 bis 80 Gewichtsprozent rotem Phosphor und 95 bis
20 Gewichtsprozent Polycarbonat, eingearbeitet wird. β
2. Verfahren zur Herstellung von selbstverlöschenden, thermoplastischen Formmassen gemäß
Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß ein mit einem Polycarbonat auf Basis Bisphenol A passivierter roter Phosphor eingearbeitet wird.
3. Verfahren zur Herstellung von selbstverlöschenden, thermoplastischen Formmassen gemäß
Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Thermoplast der Formmasse Polybutylenterephthalat mit einer relativen Viskosität von 1,3 bis 1,8,
gemessen in einer 0,5%igen Lösung in Phenol/o-Dichlorbenzol (3 :2 Gewichtsteile) ist
4. Verfahren zur Herstellung von selbstverlöschenden, thermoplastischen Formmassen gemäß
Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Thermoplast der Formmasse ein Polycarbonat auf
Basis Bisphenol A mit einer relativen Viskosität von 1,2 bis 1,8, gemessen in einer 0,5%igen Lösung in
Methylenchlorid, ist
5. Verfahren zur Herstellung von selbstverlö- J5
sehenden, thermoplastischen Formmassen gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der
Thermoplast der Formmasse Polyamid-6 und/oder Polyamid-6,6 mit einer relativen Viskosität von 2,40
bis 2,70, gemessen in einer l%igen Lösung in 96%iger Schwefelsäure, ist
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