DE2427986C2 - Stückförmige Reinigungsmittel mit verbesserter Rißfestigkeit - Google Patents
Stückförmige Reinigungsmittel mit verbesserter RißfestigkeitInfo
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Description
Die Erfindung betrifft stückförmige Reinigungsmittel auf Basis von Seife oder synthetischen Detergentien
mit verminderter Neigung zur Rißbildung bei wiederholtem Anfeuchten und Trocknen während
des Gebrauchs.
Die Neigung stückförmiger Reinigungsmittel, insbesondere
solcher auf Basis von Seife, zur Rißbildung bei wiederholtem Anfeuchten und Trocknen während
des Gebrauchs ist allgemein bekannt. Hierüber wird z. B. in Ulimanns Enzyklopädie der technischen Chemie,
3. Auflage (1967), Band 18, Seite 393-394 sowie im Seifen-Industrie-Kalender, 72. Jg. (1969), Seite
69-78 berichtet. Diese störende Eigenschaft macht sich insbesondere bei solchen farbigen Reinigungsmittelstücken
bemerkbar, die zur Erzeugung symmeirischer Farbmuster parallel zur Strangrichtung verpreßt
worden sind. Es bestand daher allgemein der · Wunsch nach stückförmigen Reinigungsmitteln, bei
denen die Neigung zur Rißbildung völlig beseitigt oder zumindest weitgehend zurückgedrängt ist. Diese
Aufgabe stellt sich auch die Erfindung.
Es wurde nun gefunden, daß stückförmige Reinigungsmittel, die auf Waschaktivsubstanz bezogen 1
bis 10 Gew.-% an verzweigtkettigen aliphatischen Alkoholen mit 12 bis 20 Kohlenstoffatomen im Molekül so
und/oder Di-octyl-adipat enthalten, diese Forderung nach verbesserter Rißfestigkeit weitestgehend erfüllen.
Die zur Vermeidung der Rißbildung einzusetzenden verzweigtkettigen aliphatischen Alkohole mit 12
bis 20 Kohlenstoffatomen im Molekül, sowie Di-octyl-adipat stellen allgemein bekannte Handelsprodukte
dar. Ihre Herstellung kann auf verschiedenen Wegen aus gesättigten oder ungesättigten aliphatischen
Kohlenwasserstoffen oder auch über die Guer- μ bet-Reaktion aus aliphatischen Alkoholen entsprechender
Kettenlängen erfolgen, beziehungsweise durch vollständige Veresterung von Adipinsäure mit
Octanol.
Als erfindungsgemäß einzusetzende Produkte sind z. B. Isotridecylalkohol, verzweigtkettiger Hexadecylalkohol
aus der Petrochemie, 2-Hexyldecanol, Isooctadecylalkohol, 2-Octyl-dodecanol, Di-octyladipat
mit 50% n-Octyl- und 50% iso-Octylanteil zu
nenneii.
Die erfindungsgemäß zur Verhinderung der Rißbildung zu verwendenden Produkte werden den stückförmigen
Reinigungsmitteln in einer Menge von 1-10 Gew.-% zugesetzt.
Hierbei hat sich gezeigt, daß stückförmige Reinigungsmittel auf Basis synthetischer Tenside bereits
bei niedrigen Zusatzmengen von 1-3 Gew.-% befriedigende Ergebnisse liefern, während solche auf Seifenbasis
höherer Zusätze bedürfen. Die bevorzugte Zusatzmenge für stückförmige Reinigungsmittel auf
Seifenbasis beträgt 4-6 Gew.-%.
Außer den genannten, zur Beseitigung der Neigung zur Rißbildung zugesetzten verzweigtkettigen aliphatischen
Alkohole und/oder Di-octyl-adipat können die stückförmigen Reinigungsmittel weitere übliche
Bestandteile enthalten. Hierzu zählen Überfettungsmittel, Hautschutzstoffe und Bindemittel, Eiweißhydrolysate,
Stärkederivate, Celluloseglykolate und Polyglykole. Weiterhin werden Duftstoffe und häufig
Farbstoffe sowie Trübungsmittel zugesetzt. Insbesondere als Zusätze zu Seifen finden freie Fettsäuren,
Fettalkohole, Lanolin sowie Fettsäuremono- und dialkylolainide
Verwendung.
Ein weiterer häufiger Zusatz zu Seifen sind komplexierend wirkende Stabilisatoren. Hierzu zählen die
Alkalimetallsalze der Nitrilotriessigsäure, Äthylendiamintetraessigsäure,
Diäthylentriaminpentaessigsäure, l-Hydroxyäthan-l,l-diphosphonsäure,
Aminotri-(methylenphosphonsäure), Äthylendiamintetra-(methylenphosphonsäure),
Methylendiphosphonsäure, Äthylendiphosphonsäure sowie die höheren Homologen der genannten Carbon- und
Phosphonsäuren. Ihre Menge kann bis zu 1%, bezogen auf die Seifenmenge, betragen.
Zur Aufhellung der Seifenmasse bzw. Grundmasse der stückförmigen Reinigungsmittel können ferner
optische Aufheller, insbesondere solche aus der Klasse der Bis-(triazinyl)-4,4-stilbendisulfonsäurederivate
und der Naphthothriazolstilbensulfon-säurederivate sowie der substituierten 1,3-Diphenylpyrazoline
zugesetzt werden.
Die stückförmigen Reinigungsmittel können ferner bactericide Stoffe enthalten, wie 2,2'-Dihydroxiy-3,5,6,3',5\6'-hexachloridphenylmethan,
2-Hydroxy- T ^^'-trichloridphenyläther, 3,5,3' ,5'-Tetrachlor-2,2'-dihydroxy
diphenyl, 3,4,4'-Trichlorcarbanilid, Trifluormethylcarbanilid, TetramethyUtuuramdisulfid
und chlorierte oder bromierte Salicylsäureanilide, z. B. das3,5,4'-Tribromsalicylanilid. Auch Gemische
der vorgenannten Bactericide können verwendet werden. Ihre Menge kann 0,05 bis 3 Gew.-%, bezogen auf
das stückförmige Reinigungsmittel, betragen. Zur Farbstabilisierung können den bactericidhaltigen Seifen
noch Reduktionsmittel, wie Natriumsulfrit, Natriumpyrosulfit, Natriumdithiunit, Natriumthiosulfat
oder Salze des Hydrazins zugesetzt werden.
Weitere geeignete Mischungsbestandteile der stückförmigen Reinigungsmittel sind Alkalimetallsilikate,
Alkalimetallborate und polymere Alkalimetallphosphate, insbesondere Natriumtripolyphosphat,
die in untergeordneter Menge anwesend sein können, so daß die Masse noch plastifizierbar ist und bei der
Lagerung bzw. beim Gebrauch keine Salzausblühungen zeigt.
Als Basismasse der erfindungsgemäßen stückförmigen Reinigungsmittel kommen in erster Linie Seifen
in Frage, und zwar die Natriumsalze von 8 bis 20, vorzugsweise
12 bis 18 Kohlenstoffatome aufweisenden Fettsäuren natürlichen oder synthetischen Ursprungs,
sowie deren Gemische mit Harzsäuren. Beispiele hierfür sind aus Kokos- oder Talgfettsäuren gewonnene
Seifen. Brauchbar sind ferner Seifen, die sich von den Fettsäuren des Olivenöls, Palmkernöls, TaIlöls,
Soyaöls, Baumwollsaatöls, Erdnußöls oder Sonnenblumenöls ableiten, wobei die in diesen Fettsäuren
enthaltenen ungesättigten Anteile gegebenenfalls teilweise oder vollständig hydriert sein können. Geeignet
sind ferner Seifen von Carbonsäuren, die durch Paraffinoxidation oder Oxosynthese erhältlich sind.
Auch Gemische von Seifen verschiedener Herkunft sind brauchbar.
Als Beispiele für Syndet-Basismassen sind hydrierte Oiefinsulfonate oder Estersalze der Sulfobernsteinsäure,
wie Dinatriumlaurylsulfosuccinat beziehungsweise Gemische von Olefinsulfonaten mit Dinatriummonoalkylsulfosuccinaten
zu nennen.
Die Herstellung der erfindungsgemäßen stückförmigen Reinigungsmittel kann nach den bisher üblichen
Verfahren der Seifenproduktion erfolgen. Zweckmäßigerweise verfährt man so, daß man die
Seifenspäne beziehungsweise zerkleinerten Syndetmassen mit den erfindungsgemäß zur Vermeidung der
Rißbildung einzusetzenden verzweigtkettigen aliphatischen Alkoholen und/oder Dioctyladipat, sowie den
weiteren Mischungsbestandteilen innig vermischt und mit Hilfe von Piliervorrichtungen und Strangpressen
in die gewünschte Form überführt.
Zur Herstellung von Seifen mit Farbmustern können verschiedenfarbige Seifenbänder in einer Strangpresse
gemeinsam verstrangt werden, oder man kann über in der Unmantelung der zur Herstellung der
Seifenstränge verwendeten Schneckenpresse angebrachte Zuführungen Farbstofflösungen in die
Seifenmasse einführen, so daß nur Teile des gesamten Seifenstranges angefärbt werden Werden derartige
Seifenstränge zerschnitten und die einzelnen Stücke senkrecht zur Strangrichtung verpreßt, so gelangt
man zu Produkten mit Marmorierungseffekt, die hinsichtlich der Rißbildung keine größeren Schwierigkeiten
bereiten als übliche einfarbige Seifenstücke. Bei einer Verpressung derartiger gestreifter Seifenstränge
parallel zur Strangrichtung, zur Erzeugung von Stükken mit symmetrischen Farbmustern, tritt eine Stauchung
des Stranges ein, wodurch die Neigung zur Rißbildung in erheblichem Maße verstärkt wird. Gerade
für derartige Seifenstücke mit symmetrischen Farbmustern besitzt der Gegenstand der Erfindung besondere
Bedeutung.
Die nachfolgenden Beispiele sollen den Gegenstand der Erfindung näher erläutern ohne ihn jedoch
ία darauf zu beschränken.
In den folgenden Beispielen wurde als Basismasse ein zu 80% aus Natriumtalgseife und zu 20% aus Natrium-Cocosseife
bestehendes Gemisch verwendet. Die in Form von Flocken vorliegende Seife mit einem
Wassergehalt von ca. 13% wurde mit den nachstehend aufgeführten erfindungsgemäßen Zusätzen zur
Verbesserung der Rißfestigkeit vermischt. In einer Schneckenpresse mit seitlichen Zuführungen wurde
in die Seifenmasse eine Farbstofflösung in einer Menge von eiwa 50 g auf 100 kg Seifenmasse eingepreßt,
so daß es zu einer streifenförmigen Färbung des Seifenstrarges kam. Der das Mundstück der Strangpresse
verlassende Seifenstrang wurde zerschnitten und parallel zur Strangrichtung zu Stücken mit symmetrischen
Farbmustern verpreßt.
Als erfindungsgemäße Zusätze zur Verbesserung der Rißfestigkeit kamen folgende Verbindungen zum
Einsatz:
A) Isotridecylalkohol
B) Verzweigter Hexadecylalkohol
aus der Petrochemie
aus der Petrochemie
C) 2-Hexyldecanol
D) Isooctadecylalkohol
E) 2-Octyldodecanol
F) Di-octyl-adipat mit 50% n-Octyl- und 50%
iso-Octylanteil
iso-Octylanteil
Die mit verschiedenen Mengen der Zusatzstoffe hergestellten Seifenstücke wurden in einer Anzahl
von jeweils 10 Stück an Testpersonen zur Benutzung unter üblichen Bedingungen gegeben. Die in der
nachfolgenden Tabelle 1 aufgeführte Bewertung der Rißfestigkeit stellt einen Durchschnittswert aus den
Einzelbewertungen dar.
Rißfestigkeitsbewertung von parallel zur Strangrichtung gepreßten Seifenstücken
Zusatz bezogen auf Rißfestigkeitsbewertung im normalen Gebrauch
Seife | nach 3 Tagen | nach 8 Tagen | nach 14 Tagen |
kein | Rißbildung | starke Rißbildung | starke Rißbildung |
A 1% | beginnende Risse | mittlere Rißbildung | starke Rißbildung |
A 3% | i.O. | jeginnende Rißbildung | schwache Rißbildung |
A 5% | L.O. | L.O. | i.O. |
A 10% | .O. | .O. | i.O. |
B 2% | i.O. | Deginnende Rißbildung | mittlere Rißbildung |
B 4% | .O. | .O. | i.O. |
B 6% | .O. | i.O. | i.O. |
B 8% | .O. | .O. | i.O. |
C 1% | Deginnende Risse | mittlere Rißbildung | mittlere Rißbildung |
C 4% | .O. | .O. | i.O. |
C 6% | .0. | .O. | i.O. |
D 2% | O. | jeginnende Risse | schwache Rißbildung |
D 4% | i.O. | i.O. | i.O. |
D 6% | .O. | .O. | i.O. |
E 2% | .O. | beginnende Rißbildung | ■ schwache Rißbildung |
E 4% | .O. | ,O. | i.O. |
Rißfestigkeitsbewertung von parallel zur Strangrichtung gepreßten Seifenstücken
Zusatz bezogen auf Rißfestigkei."sbewertung im normalen Gebrauch
Seife nach 3 Tagen nach 8 Tagen
nach 14 Tagen
E | 8% | i.O. |
F | 1% | beginnende Risse |
F | 4% | i.O. |
F | 6% | i.O. |
F | 10% | i.O. |
i.O.
schwache Rißbildung
i.O.
i.O.
i.O.
i.O.
mittlere Rißbildung
i.O.
i.O.
LO.
Der Tabelle ist zu entnehmen, daß ab 4% Zusatz die Rißbildung eingedämmt ist. Bei Zusätzen oberhalb von
6% beginnt sich die schaumdämpfende Wirkung der Zusätze negativ auszuwirken, so daß der bevorzugte Bereich
zwischen 4-6% liegt.
Den weiteren Beispielen wurden Syndetstücke auf Basis eines Gemisches von Olefinsulfonat und Sulfobernsteinestersalz
zugrunde gelegt. Zur Herstellung des Gemisches diente das Dinatriumsalz eines Sulfobernsteinsäure-monofettalkoholesters,
der aus der C]2-C]8-Fraktion eines Kokosfettalkohols hergestellt
worden war. Das Olefinsulfonat stammte von einem Gemisch geradkettiger ct-Olefine mit 15-18 Kohlenstoffatomen
ab. Dieses Olefingemisch war durch SuI-fonieren von 1 Mol Olefin mit ca. 1,2 Mol gasförmigen,
inertgasverdünnten Schwefeltrioxids, Hydrolysieren des rohen Sulfonierungsproduktes mit der berechneten
Menge Natronlauge bei Temperaturen von etwa 100° C und Bleichen des Sulfonates mit Hilfe von
Hypochlorit hergestellt worden. Das Gemiich der beiden Sulfonate enthielt etwa 5 Gew.-% Neutralsalze
(Natriumsulfat und Natriumchlorid), bezogen
30 auf wasserfreies Sulfonat. Die Syndetmasse hatte folgende
Zusammensetzung:
Gewichtsteile Tensidgemisch bestehend aus Gew.-% Oelfinsulfonat
Gew.-% Dinatriumsalz des Sulfobernsteinsäureesters Gewichtsteile Talgfettsäure (JZ 2)
Gewichtsteile Lanolin
Gewichtsteile Wasser
Gew.-% Dinatriumsalz des Sulfobernsteinsäureesters Gewichtsteile Talgfettsäure (JZ 2)
Gewichtsteile Lanolin
Gewichtsteile Wasser
Die Verarbeitung zu den Syndetstücken erfolgte analog den Angaben bei der Verarbeitung der Seife.
Zur Ermittlung der Rißfestigkeit wurde entsprechend wie bei der Seife verfahren, und das Ergebnis ist der
Tabelle 2 zu entnehmen.
Tabelle 2
Rißfestigkeitsbewertung von parallel zur Strangrichtung gepreßten Syndetstücken
Rißfestigkeitsbewertung von parallel zur Strangrichtung gepreßten Syndetstücken
Zusatz bezogen auf
Tensid
Tensid
Rißfestigkeitsbewertung im normalen Gebrauch nach 3 Tagen
nach 8 Tagen | nach 14 Tagen |
beginnende Risse | schwache Rißbildung |
i.O. | beginnende Risse |
i.O. | i.O. |
i.O. | i.O. |
i.O. | i.O. |
i.O. | beginnende Risse |
i.O. | i.O. |
i.O. | i.O. |
i.O. | beginnende Risse |
i.O. | i.O. |
kein
A 1%
A 3%
B 1%
B 3%
1%
2%
1%
1%
A 1%
A 3%
B 1%
B 3%
1%
2%
1%
1%
C
C
C
E
F
F
F
F
3%
i.O.
.O.
.0.
.O.
.O.
.0.
.0.
.O.
.O.
.O.
.O.
.0.
.O.
.O.
.0.
.0.
.O.
.O.
.O.
Wie der Tabelle zu entnehmen ist, genügt bei stückförmigen Reinigungsmitteln auf Syndetbasis im allgemeinen
ein Zusatz von 1%, um genügende Rißfestigkeit zu gewährleisten. Ein Zusatz von 3% braucht in keinem Fall
überschritten zu werden.
Claims (3)
1. Stückförmige Reinigungsmittel mit verbesserter Rißfestigkeit ί uf Basis von Seifen oder syn- s
tibetischen Detergentien, dadurch gekennzeichnet, daß sie 1 bis 10 Gewichtsprozent an
verzweigtkettigen aliphatischen Alkoholen mit 12 bis 20 Kohlenstoffatomen im Molekül und/oder
Di-octyl-adipat enthalten.
2. Stückförmige Reinigungsmittel nach Anspruch 1 auf Seifenbasis, dadurch gekennzeichnet,
daß sie 4-6 Gewichtsprozent an verzweigtkettigen aliphatischen Alkoholen mit 12 bis 20 Kohlenstoffatomen
im Molekül und/oder Di-octyl-adi- is pat enthalten.
3. Stückförmige Reinigungsmittel nach Anspruch 1 auf Basis synthetischer Detergentien, dadurch
gekennzeichnet, daß sie 1 bis 3 Gewichtsprozent an verzweigtkettigen aliphatischen Aikohoien
mit 12 bis 20 Kohlenstoffatomen im Molekül und/oder Di-octyl-adipat enthalten.
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