DE1170573B - Waschmittel - Google Patents
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Description
DEUTSCHES
PATENTAMT
AUSLEGESCHRIFT
Internat. Kl.: C11 d
Deutsche Kl.: 23 e-2
Nummer: 1170 573
Aktenzeichen: H 45759 IV a / 23 e
Anmeldetag: 11. Mai 1962
Auslegetag: 21. Mai 1964
Die Patentanmeldung H 41 884 IVa/23 e (deutsche Auslegeschrift 1 155 556) beschreibt Waschmittel, die
als Waschaktivsubstanzen Kombinationen aus Alkylbenzolsulfonaten
und bzw. oder Fettalkoholsulfaten einerseits und Sulfofettsäureestersalzen andererseits
enthalten. Die Bestandteile dieser Kombination steigern synergistisch die Waschwirkung und in einigen
Fällen auch das Schäumverhalten. Wenn auch die gemäß dem älteren Patent zu verwendenden Sulfofettsäureestersalze
hinsichtlich des Alkoholrestes in keiner Weise eingeschränkt sind, so sind doch nur Sulfofettsäureestersalze
mit den Resten einwertiger Alkohole beschrieben.
Es wurde nun gefunden, daß man die in den Waschmitteln des älteren Patentes beschriebenen Sulfofettsäureestersalze
einwertiger Alkohole ganz oder teilweise durch die Sulfofettsäureestersalze mehrwertiger
Alkohole ersetzen kann. Auch bei diesen Waschaktivsubstanzkombinationen liegt eine synergistische
Steigerung der Waschwirkung und in einigen Fällen auch der Schäumwirkung vor.
Die Sulfofettsäureestersalze können erfindungsgemäß mit solchen Alkylbenzolsulfonaten, im folgenden
als ABS abgekürzt, kombiniert werden, die durch Polymerisieren von Propylen und Kondensieren des
Polypropylens mit Benzol und Sulfonieren des erhaltenen Alkylbenzols hergestellt werden. Von besonderer
Bedeutung sind diejenigen Polypropylenbenzolsulfonate, die 9 bis 15 C-Atome im Alkylrest haben und
unter diesen wiederum solche mit 12 C-Atomen im Alkylrest. Meist besitzen wenigstens 50 % der in einem
Isomerengemisch vorhandenen Alkylbenzole 12 C-Atome im Alkylrest. Für diese Alkylbenzolsulfonate
hat sich in der Technik die Bezeichnung »Tetrapropylenbenzolsulfonat« eingeführt, wofür hier die
Abkürzung TBS verwendet wird, jedoch lassen sich an Stelle der TBS auch ABS mit andersartig verzweigten
Alkylketten bzw. ABS mit geradkettigen Alkylketten verwenden.
Die erfmdungsgemäß zu verwendenden Fettalkoholsulfate, hier als FAS abgekürzt, leiten sich von
gesättigten oder ungesättigten, vorzugsweise geradkettigen, Fettalkoholen mit 10 bis 20, vorzugsweise
mit 12 bis 18 Kohlenstoffatomen im Molekül, ab.
Die erfindungsgemäß zu verwendenden Sulfofettsäureester
mehrwertiger Alkohole, im folgenden als SFG abgekürzt, werden in an sich bekannter Weise
entweder durch Einführen der Sulfogruppe in den Fettsäurerest und Veresterung der Carboxylgruppe
mit einem mehrwertigen Alkohol oder durch Einführen des SuIfosäurerestes in einen Ester aus Fettsäure
und mehrwertigem Alkohol hergestellt. Nach beiden Waschmittel
Anmelder:
Henkel & Cie. G. m. b. H.,
Düsseldorf-Holthausen, Henkelstr. 67
Düsseldorf-Holthausen, Henkelstr. 67
Als Erfinder benannt:
Dr. Ernst Götte, Düsseldorf-Oberkassel,
Dr. Otto Koch, Hilden (RMd.),
Dr. Werner Stein, Düsseldorf-Holthausen,
Dr. Herbert Weiß, Köln-Deutz
Verfahren werden sulfonsäuregruppenhaltige Ester aus
mehrwertigem Alkohol und Fettsäure erhalten, bei denen die am Fettsäurerest befindliche Sulfonsäuregruppe
in α-Position steht. Als Fettsäuren kommen vor allem die gesättigten, geradkettigen Fettsäuren
mit 10 bis 24 und vorzugsweise 12 bis 18 Kohlenstoffatomen in Frage, während der Alkoholrest von 2- bis
6wertigen Alkoholen abstammt, die 2 bis 6 Kohlenstoffatome enthalten. Zu diesen Alkoholen gehören
außer dem bevorzugt in Frage kommenden Glyzerin auch Glykole, Polyglykole, Diglyzerine, Erythrit,
Pentaerythrit, Mannit, Sorbit oder andere Hexite. An die Stelle dieser mehrwertigen Alkohole können
auch Kohlehydrate treten, z. B. Zucker.
In den erfindungsgemäß zu verwendenden SFG brauchen nicht alle Hydroxylgruppen mit Fettsäureestern
verestert zu sein. Die SFG können auch freie Hydroxylgruppen enthalten, so daß beispielsweise
auch Sulfofettsäuremono- oder Sulfofettsäurediglyzeride anwesend sein können. Es brauchen auch nicht
alle der in den SFG vorhandenen Fettsäurereste eine Sulfonsäuregruppe zu tragen, jedoch sollen durchschnittlich
wenigstens ein Drittel und vorzugsweise mehr als zwei Drittel und insbesondere mehr als
drei Viertel der vorhandenen Fettsäurereste sulfoniert sein.
Die verschiedenen, unter die obige Definition fallenden Verbindungen besitzen unterschiedliche Löslichkeit,
wobei die Löslichkeit von der Zahl und Größe der im Molekül vorhandenen Fettsäurereste und von
der Zahl der hydrophilen Gruppen abhängt. Zu den letzteren zählen in erster Linie die Sulfonsäure- bzw.
Sulfonatgruppen, aber auch in Sulfofettsäureteilestern mehrwertiger Alkohole vorhandene freie oder sulfatierte
Hydroxylgruppen sind als hydrophile Gruppen anzusehen. Nicht nur die Löslichkeit, sondern auch
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3 4
das Wasch- und Schäumvermögen der SFG ist von Das Wirkungsoptimum der erfindungsgemäß zu
der Molekulargröße abhängig, wobei man die allge- verwendenden Kombinationen liegt im allgemeinen
meine Regel aufstellen kann, daß die in den obigen zwischen 20 und 90 Gewichtsprozent SFG, bezogen
Bereich fallenden, besser löslichen Verbindungen mit auf die gesamte synthetische Waschaktivsubstanz,
geringerer Zahl der Kohlenstoffatome im Molekül 5 wobei der restliche Teil aus ABS und gegebenenfalls
ein besseres Schäumvermögen zeigen, während die TPS und bzw. oder FSA in beliebigem Mischungsanderen
besser waschen. Allerdings ist sowohl das verhältnis bestehen kann. Vorzugsweise liegt der
Wasch- als auch das Schäumvermögen außerdem von optimale Bereich bei 35 bis 70 Gewichtsprozent SFG.
der Strukur der Verbindung, d. h. von der jeweiligen In vielen Fällen ist die für das Waschvermögen
Kombination aus der Art und der Zahl der Fettsäure- io optimale Zusammensetzung einer bestimmten Komreste
und dem Rest des mehrwertigen Alkohols und bination von Waschaktivsubstanzen auch hinsichtlich
von sonstigen in dem Waschwasser vorhandenen des Schäumvermögens optimal; derartige Kombina-Substanzen,
beispielsweise von den Härtebildnern des tionen eignen sich dann zur Herstellung gut schäu-Wassers,
und schließlich auch von der Anwendungs- mender Waschmittel, wobei man das Schäum verhalten
temperatur abhängig. Während sich die besser löslichen 15 noch durch Zusatz der bekannten Schaumstabili-Verbindungen
für das Arbeiten bei Zimmertemperatur satoren verbessern kann. Bei einigen Kombinationen
oder bei schwach erhöhten Temperaturen, beispiels- fallen aber die für das Wasch- und das Schäumweise
bis etwa 5O0C, eignen, sind die weniger gut verhalten optimalen Bereiche nicht zusammen, so daß
löslichen SFG bevorzugt für das Arbeiten bei höheren sich derartige Kombinationen zur Herstellung schwach
Temperaturen von etwa 50 bis 100° C brauchbar. 20 schäumender und insbesondere bei der Maschinen-Es
empfiehlt sich daher, die für den jeweiligen Ver- wäsche zu verwendender Präparate eignen,
wendungszweck am besten geeigneten Verbindungen Ein besonderer Vorteil der erfindungsgemäß zu
herauszusuchen. verwendenden Waschaktivsubstanzkombinationen liegt
Im Bereiche der Sulfofettsäuretriglyzeride, d. h. darin, daß die SFG und FAS, sofern sie von geradder
Verbindungen mit drei Sulfonsäuregruppen im 25 kettigen Fettalkoholen abstammen, in Wasser biolo-
Molekül, sind die SFG von Fettsäuren mit 12 bis gisch ausgezeichnet abgebaut werden. Dadurch wird
14 Kohlenstoffatomen als gute Schäumer anzusehen, die Gefahr einer Schaumbildung auf dem Abwasser
während die SFG aus Sulfofettsäuren mit 16 bis selbst dann beseitigt, wenn man die erfindungs-
18 Kohlenstoffatomen besonders gut waschen. Zwi- gemäßen Kombinationen zusammen mit nicht oder
sehen diesen beiden Gruppen finden sich fließende 3° schwer abbaufähigen ABS bzw. TPS verwenden sollte.
Übergänge; so sind das Sulfopalmitinsäuretriglyzerid Die Schaumfähigkeit der dabei anfallenden Abwässer
bzw. das Sulfomyristinsäureglyzerid bzw. Sulfopal- wird nicht nur durch die mit dem Abbau der SFG
mitinsäureglyzeride aus Fetten, die nennenswerte geringer werdende Konzentration der gesamten Wasch-
Mengen an den beiden Fettsäuren gebunden enthalten, aktivsubstanz verringert, sondern auch dadurch, daß
sowohl als gute Schäumer als auch als gute Wasch- 35 sich die Kombination bereits bei beginnendem Abbau
mittel brauchbar. der SFG aus der für das Schäumvermögen optimalen
Da man bei den erfindungsgemäß zu verwendenden Zusammensetzung herausbewegt.
SFG im wesentlichen auf solche aus Fettsäuren Die erfindungsgemäßen Kombinationen können
natürlichen Ursprungs angewiesen ist, wird man bei allein oder zusammen mit den beim Waschen und
der Herstellung der SFG in erster Linie auf Fette 40 Bleichen von Textilien üblichen Zusatzstoffen verzurückgreifen,
deren Fettsäurezusammensetzung der wendet werden, die den Präparaten je nach dem
jeweils benötigten nahekommt. Für die Herstellung Verwendungszweck Ph-Werte im Bereich von 6 bis
guter Schäumer wird man daher in erster Linie Fette 12 geben, gemessen an einer l%igen Lösung des
verwenden, deren Fettsäureanteil überwiegend aus Waschmittels. Dieser Bereich umfaßt sowohl schwach
Fettsäuren mit 12 bis 14 Kohlenstoffatomen besteht. 45 sauer bis alkalisch eingestellte Feinwaschmittel, deren
Hierzu gehören die sogenannten »Laurinsäurefette«, pH-Wert etwa im Bereich von 6 bis 8,5 und vorzugswobei
diese Bezeichnung im Sinne A. E. Bailey: weise im Bereich von 7 bis 8 liegt, als auch die Koch-
»Industrial Oil and Fat Products«, New York 1951, waschmittel mit einem pH-Wert etwa im Bereich von
S. 121, zu verstehen ist. Die praktisch wichtigsten 9 bis 12 und vorzugsweise von 9,5 bis 11,5.
unter diese Gruppe fallenden Fette sind in dem 50 Demnach können die erfindungsgemäßen Waschgenannten
Buch auf den S. 133 bis 138 aufgezählt. Zur mittel neutral oder alkalisch reagierende Salze,
Herstellung von SFG mit guten Wascheigenschaften schwach sauer reagierende Verbindungen sowie die
kommen in erster Linie die anderen Naturfette bzw. üblichen zur Verbesserung des Schäumvermögens und
deren Hydrierungsprodukte in Frage, die bevorzugt der Schmutztragefähigkeit der synthetischen Wasch-16
bis 18 Kohlenstoffatome enthalten. In erster Linie 55 aktivsubstanzen dienende Bestandteile, außerdem Korsind
hier die Ester aus hydrierten Talgfettsäuren zu rosionsschutzmittel usw. enthalten,
nennen. Als neutral reagierendes Salz ist in erster Linie das
Diese in erster Linie für Sulfofettsäuretriglyzeride Natriumsalz zu nennen, das auch bei alleiniger Angeltenden
allgemeinen Angaben ändern sich selbst- Wendung in der Lage ist, die Wirksamkeit der erfinverständlich
mit Variationen des molekularen Aufbaus. 60 dungsgemäßen Kombination zu verbessern.
So sind beispielsweise Verbindungen, die sich im Als Waschalkalien kommen die Alkalicarbonate
wesentlichen von Fettsäuren mit 16 bis 18 Kohlenstoff- oder Alkalibicarbonate, die wasserlöslichen Alkaliatomen
ableiten, trotzdem noch verhältnismäßig gut Silikate, Alkaliorthophosphate usw. in Frage,
löslich, wenn sie freie Hydroxylgruppen enthalten, Die erfindungsgemäße Kombination synthetischer
während umgekehrt von Fettsäuren mit 12 bis 14 Koh- 65 Waschaktivsubstanzen läßt sich mit besonderem
lenstoffatomen abgeleitete SFG weniger gut löslich Vorteil zusammen mit den bekannten anhydrischen
sein können, wenn nicht alle Fettsäurereste eine SuIfon- Phosphaten anwenden. Zu den anhydrischen Phossäuregruppe
enthalten. phaten gehören vor allen Dingen Pyrophosphate,
5 6
Polyphosphate und Metaphosphate, wobei die Tripoly- ist besonders bei der Herstellung der erfindungs-
phosphate und Tetrapolyphosphate besondere prak- gemäßen Waschmittel in pastöser oder flüssiger Form
tische Bedeutung haben. Während Pyro- und Poly- wertvoll.
phosphate alkalisch reagieren, so daß sie auch bei Dabei ist es manchmal erwünscht, Präparate herzualleiniger
Anwendung in Kochwaschmitteln in der 5 stellen, die trotz hoher Wirkstoffkonzentration keine
Lage sind, diesen die notwendige Alkalität zu geben, Ausscheidungen zeigen. Zu diesem Zweck empfiehlt es
reagieren die Metaphosphate schwach sauer, so daß sich, die in den Waschmitteln vorhandenen Anionen,
man sie beispielsweise bei der Herstellung von Fein- wozu ja auch die anionischen Waschaktivsubstanzen
Waschmitteln zur Erniedrigung des pH-Wertes heran- zu rechnen sind, in Form ihrer gut löslichen Salze
ziehen kann. Zu demselben Zweck eignen sich die io mit anorganischen oder organischen Kationen anzusäuren
Orthophosphate und die sauren Pyrophosphate, wenden. Dabei empfiehlt es sich manchmal, für die
außerdem schwache anorganische oder organische Anwesenheit verschiedener Kationen zu sorgen.
Säuren oder saure Salze starker anorganischer Säuren, Weiter hat sich das Arbeiten mit Lösungsvermittlern
wie beispielsweise Borsäure, Zitronensäure, Oxalsäure, bewährt, wozu die hydrotropen Stoffe vom Typ der
Milchsäure, Glykolsäure, Weinsäure, Amidosulfon- 15 Toluol- oder Xylolsulfonate und außerdem wassersäure
und Natriumsulfat. lösliche organische Lösungsmittel gehören. Als wasser-Darüber
hinaus können die erfindungsgemäßen lösliche organische Lösungsmittel sind insbesondere
Präparate noch die üblicherweise in Waschmittel solche mit Siedepunkten oberhalb 100° C brauchbar,
eingearbeiteten Substanzen enthalten. Zu diesen wie beispielsweise die Äther oder Polyäther aus
gehören anorganische oder organische Aktivsauerstoff- 20 gleich- oder verschiedenartigen mehrwertigen Alkoträger,
wie beispielsweise Persulfate, Percarbonate, holen oder die Teiläther aus mehrwertigen und
Perorthophosphate, Perpyrophosphate, Perpolyphos- einwertigen Alkoholen. Hierzu gehören beispielsweise
phate oder Perborate der Alkalien, insbesondere des die Tri-, Tetra- oder Polyäthylenglykole, Polyglyzerine
Natriums. sowie die Teiläther aus Äthylenglykol, Propylenglykol, Weitere übliche Waschmittelzusätze sind die zur 25 Glyzerin einerseits und aliphatischen einwertigen
Verbesserung der Schmutztragefähigkeit und des Alkoholen mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen andererseits.
Schäumverhaltens der synthetischen Waschaktiv- Die in den Beispielen mitgeteilten Ergebnisse
substanzen dienenden Stoffe. Zur Verbesserung der beruhen auf Versuchen, bei denen erfindungsgemäße,
Schmutztragefähigkeit werden wasserlösliche Kolloide, als Natriumsalze vorliegende Waschaktivsubstanzmeist
organischer Natur, zugesetzt, wie beispielsweise 30 kombinationen unter den Bedingungen der Feinwäsche
die wasserlöslichen Salze polymerer Carbonsäuren, geprüft wurden. Beim Feinwaschtest wurde eine
Leim, Gelatine, Salze von Äthercarbonsäuren oder Hautsekret-Staub-Anschmutzung auf Wolle bei einem
Äthersulf onsäuren der Stärke oder der Cellulose oder Flottenverhältnis 1:40 gewaschen. Die übrigen, bei den
Salze von sauren Schwefelsäureestern der Cellulose Waschversuchen angewendeten Bedingungen werden
oder der Stärke. Zur Verbesserung des Schaum- 35 in den Beispielen angegeben. Für diese Bedingungen
Vermögens haben sich in der Praxis vor allen Dingen werden in den Beispielen diejenigen Zusammendie
Fettsäureamide eingeführt, die am Stickstoff Setzungen der Waschaktivsubstanzen mitgeteilt, innerdurch
Alkyl-oder Alkylolreste mit höchstens 6 Kohlen- halb'derer das Waschvermögen und bzw. oder das
Stoffatomen pro Rest substituiert sein können, und Schäumverhalten gut war, d. h., die Wirkung war
weiterhin die Anlagerungsprodukte von Äthylenoxyd 40 wenigstens ebenso groß, vorzugsweise aber größer
an diese unsubstituierten oder substituierten Fett- als die Wirkung der besten Einzelkomponente, und
säureamide. der optimale Bereich, in dem das Vorliegen eines Bei den Sulfofettsäureestersalzen einwertiger Aiko- deutlichen synergistischen Effektes daran zu erkennen
hole, die in den erfindungsgemäßen Waschmitteln war, daß die Kombinationswirkung beträchtlich
gemeinsam mit den Sulfofettsäureestersalzen mehr- 45 größer war als die Summe der Einzelwirkungen,
wertiger Alkohole verwendet werden können, handelt Die Lage der in den Beispielen mitgeteilten Bereiche
es sich um die in dem älteren Patent (Patentanmeldung einer guten bzw. einer optimalen Wirkung ist allerdings
H 41 884 IVa/23 e (deutsche Auslegeschrift 1 155 556) etwas von den Anwendungsbedingungen der Waschbeschriebenen
Substanzen. Vorzugsweise sind es die mittel, wie beispielsweise von der Anwendungs-Ester
von gesättigten geradkettigen Fettsäuren mit 50 konzentration, der Wasserhärte und von den übrigen
10 bis 24 und insbesondere 12 bis 18 Kohlenstoff- Waschmittelbestandteilen, abhängig,
atomen im Fettsäurerest, während in den Resten der Soweit diese Versuche mit den gegebenenfalls
einwertigen Alkohole insbesondere 1 bis 4 Kohlen- natriumsulfathaltigen Waschaktivsubstanzen ohne weistoffatome
enthalten sein können. Die Anteile an tere zusätzliche Waschmittelzusätze durchgeführt wur-Sulfofettsäureestersalzen
mehrwertiger Alkohole liegen 55 den, geschah dies, um dadurch die Wirkung der im allgemeinen im Bereich von 20 bis 80, vorzugsweise Waschaktivsubstanzen möglichst unbeeinflußt von
30 bis 70 Gewichtsprozent, bezogen auf das Gemisch der Wirkung anderer Waschmittelbestandteile zu
aus Sulfofettsäureestersalzen einwertiger Alkohole und demonstrieren.
Sulfofettsäureestersalzen mehrwertiger Alkohole. Unter »Waschmittel« ist hier sowohl die technisch
Die in den erfindungsgemäßen Waschmitteln vor- 60 mehr oder weniger reine Waschaktivsubstanzkomhandenen
Salze können sich von anorganischen oder bination zu verstehen, die von der Herstellung her
organischen Alkalien ableiten, beispielsweise vom meist noch geringe Mengen Natriumsulfat enthält,
Natrium, Kalium oder von den leicht löslichen als auch ein unter Zusatz üblicher Waschmittelbestandorganischen Aminen, wozu vor allem die Alkylol- teile als Fein- oder Kochwaschmittel fertig konfekamine
zu rechnen sind, beispielsweise das Mono-, Di- 65 tioniertes Produkt. In einem derartigen Feinwaschoder
Triäthanolamin. Die Verwendung leicht löslicher mittel kann Natriumsulfat auch in größeren Mengen
Salze, wozu in diesem Fall auch die waschaktiven vorhanden sein, weil es die Wirkung der Waschaktivorganischen
Sulfate oder Sulfonate zu rechnen sind, substanzen unterstützt. In manchen Fällen erreicht
man eine noch bessere Feinwaschwirkung, wenn das Natriumsulfat durch Magnesiumsulfat ersetzt wird,
insbesondere wenn das zugesetzte Magnesiumsulfat nicht durch andere Waschmittelbestandteile ausgefällt
wird. Im übrigen können die erfindungsgemäßen Waschmittel etwa nach folgender Rezeptur zusammengesetzt
sein:
5 bis 75, vorzugsweise 10 bis 35 Gewichtsprozent der erfindungsgemäßen Waschaktivsubstanzkombination,
0 bis 20, vorzugsweise 1 bis 5 Gewichtsprozent an Schaumstabilisatoren, jedoch nicht mehr
als 50 Gewichtsprozent, bezogen auf die Gesamtmenge der vorhandenen synthetischen
anionischen Waschaktivsubstanzen vom Sulfat- oder Sulfonattyp,
0 bis 70, vorzugsweise 10 bis 50 Gewichtsprozent Waschalkalien,
20 0 bis 70, vorzugsweise 5 bis 40 Gewichtsprozent anhydrischer Phosphate,
0 bis 3,5, vorzugsweise 0 bis 3 Gewichtsprozent Aktivsauerstoff in Form der bekannten
Aktivsauerstoffträger, »5
0 bis 15, vorzugsweise 3 bis 10 Gewichtsprozent
Stabilisatoren für die Perverbindungen,
0 bis 20, vorzugsweise 0 bis 10 Gewichtsprozent an schwach sauer reagierenden Verbindüngen,
0 bis 2 , vorzugsweise 0,2 bis 1,5 Gewichtsprozent Zusätze zum Erhöhen des Schmutztragevermögens.
35
In der Praxis können die erfindungsgemäß zu verwendenden Waschaktivsubstanzkombinationen selbstverständlich
auch in anderen Anwendungskonzentrationen als den in den Beispielen angegebenen angewendet
werden, wobei die Anwendungskonzentration des Waschmittels im Bereich von 0,3 bis 10 g/l,
vorzugsweise im Bereich von 0,5 bis 6 g/l liegen kann.
45
Waschmittelzusammensetzung:
Gemisch aus technisch reinem Tetrapropylenbenzolsulfonat und einem der unten angegebenen Tnglyzeridsulfonate
(90% der vorhandenen Fettsäurereste sulfoniert).
Anwendungsbedingungen:
1 g/l Aktivsubstanz in Wasser von 10° deutscher Härte und 400C.
Gutes bzw. optimales Waschvermögen bei
40 bis 90 (40 bis 80) Gewichtsprozent SFG aus Kokosfett,
10 bis 80 (40 bis 60) Gewichtsprozent SFG aus Talg.
55
60
Ersetzt man das in der Waschaktivsubstanzkombination nach Beispiel 1 enthaltene Tetrapropylenbenzolsulfonat
durch ein Fettalkoholsulfat aus Kokosfettalkohol, dann kommt man unter den dort genannten
Arbeitsbedingungen bei folgenden SFG-Gehalten zu einem guten bzw. zu einem optimalen Wascherfolg:
20 bis 90 (60 bis 80) Gewichtsprozent SFG aus Kokosfett,
10 bis 90 (40 bis 80) Gewichtsprozent SFG aus Talg.
Claims (10)
1. In üblicher Weise zusammengesetzte Waschmittel, die als Waschaktivsubstanzen Kombinationen
aus Sulfofettsäureestersalzen einerseits und Fettalkoholsulfaten und bzw. oder Alkylbenzolsulfonaten
andererseits enthalten, gemäß Patentanmeldung H 41 884 IV a/23 e (deutsche Auslegeschrift
1 155 556), dadurchgekennzeichn e t, daß die in dem älteren Patent beschriebenen
Sulfofettsäureestersalze einwertiger Alkohole ganz oder teilweise durch die Sulfofettsäureestersalze
mehrwertiger Alkohole (= SFG) ersetzt sind.
2. Waschmittel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Sulfofettsäureestersalze
mehrwertiger Alkohole (= SFG) Fettsäurereste mit 10 bis 24 und vorzugsweise 12 bis 18 Kohlenstoffatomen
und Reste 2- bis 6wertiger Alkohole mit 2 bis 6 Kohlenstoffatomen enthalten.
3. Waschmittel nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß mehr als zwei Drittel und
vorzugsweise mehr als drei Viertel der in den SFG vorhandenen Fettsäurereste sulfoniert sind.
4. Waschmittel nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die gesamte synthetische
Kapillaraktivsubstanz vom Sulfat- oder Sulfonattyp zu 20 bis 90% und vorzugsweise 35 bis 70% aus
Sulfofettsäureestersalzen mehrwertiger Alkohole und gegebenenfalls Sulfofettsäureestersalzen einwertiger
Alkohole besteht.
5. Waschmittel nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die SFG eine Fettsäurezusammensetzung
aufweisen, wie sie den hydrierten Fetten der Laurinsäuregruppe entspricht.
6. Waschmittel nach Anspruch 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die SFG eine Fettsäurezusammensetzung
aufweisen, wie sie dem hydrierten Palmkernfett entspricht.
7. Waschmittel nach Anspruch 1 bis 4, gekennzeichnet durch einen Gehalt an SFG aus gesättigten
Estern von Fettsäuren, von denen wenigstens 50 Gewichtsprozent 16 bis 18 Kohlenstoffatome
im Molekül enthalten.
8. Waschmittel nach Anspruch 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die SFG eine Fettsäurezusammensetzung
aufweisen, wie sie den hydrierten, pflanzlichen oder tierischen Fetten, insbesondere
dem hydrierten Talg, entspricht, die zu wenigstens 50% aus Fettsäuren mit 16 bis 18 Kohlenstoffatomen
bestehen.
9. Waschmittel nach Anspruch 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Sulfofettsäureestersalze
mehrwertiger Alkohole im Falle der Anwesenheit von Sulfofettsäureestersalzen einwertiger Alkohole
bis 80 Gewichtsprozent, vorzugsweise 30 bis Gewichtsprozent, bezogen auf die Summe aus
beiden, ausmacht.
10. Waschmittel nach Anspruch 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Sulfofettsäureestersalze
einwertiger Alkohole Fettsäurereste mit 10 bis 24 und vorzugsweise 12 bis 18 und Alkoholreste mit
bis 4 Kohlenstoffatomen enthalten.
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