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Adressenfreies Fehlerortungsverfahren für PCM-Übertragungsstrecken
mit unbemannten Zwischenstellen Die Erfindung betrifft ein adressenfreies Fehlerortungsverfahren
für PCM-Übertragungsstrecken mit unbemannten Zwischenstellen, die für jede Übertragungsrichtung
aus Regenerator und Verstärker bestehen, zum eindeutigen Bestimmen einer fehlerhaften
Zwischenstelle.
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Vielkanalige Übertragungssysteme für den Betrieb auf Leitungen erfordern-wegen
der sehr hohen Übertragungsfrequenzen und der mit steigenden Frequenzen ansteigenden
Leitungsdämpfung in verhältnismäßig kurzen Abständen in die Leitung eingefügte Zwischenstellen
mit Verstärkern.
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Mit Rücksicht auf die große, in Vielkanalsystemen übertragbare
Nachrichtenmenge
und der wegen der kurzen Verstärkerabstände zahlreichen, im allgemeinen unterirdisch
untergebrachten Verstärker ist es wesentlich, die einzelnen Zwischenstellen im Zuge
einer Übertragungsstrecke von einer oder wenigen Überwachungsstellen aus regelmäßig
prüfen und im Falle einer Störung den fehlerhaften Verstärker rasch feststellen
zu können.
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In der DT-OS 2 014 645 wird ein Verfahren zum Prüfen von Zwischenstellen
in PCM-Übertragungsstrecken beschrieben, bei dem in allen Zwischenstellen durch
ein erstes Teilsignal die Verbindungen zwischen den Regeneratorausgängen und den
zugehörigen Verstärkern unterbrochen und vor der Unterbrechungsstelle eine Prüfschleife
zwischen Übertragungs- und Rückrichtung geschlossen werden. Dann wird mit einem
zweiten Teilsignal geprüft und durch das Ende des Prüfsignals sowohl die Trennung
als auch die Schleifenverbindung wieder rückgängig gemacht.
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Das bedeutet, daß mit einem Prüfsignal auf der Strecke jeweils der
eigentliche Verstärker der Zwischenstelle, der darauffolgende Leitungsabschnitt
und der nächste Regenerator gleichzeitig geprüft werden.
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In Bezug auf den Fehlerort in einem Zwischenverstärker ist also das
Ergebnis dieser Prüfung zweideutig.
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Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin, ein Verfahren
zur Fehlerortung anzugeben, das in Bezug auf den Fehlerort in einer Zwischenstelle
eine eindeutige Aussage liefert.
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Die Lösung dieser Aufgabe ist ein Verfahren, das erfindungsgemäß dadurch
gekennzeichnet ist, daß ein erstes Teilsignal, das aus dem kurzzeitigen Unterbrechen
der Fernspeisespannung besteht, das Schließen von Fehlerortungsschleifen in jeder
Zwischenstelle vom Ausgang des Verstärkers der Übertragungsrichtung zum Eingang
des Regenerators der Rückrichtung und das Abschalten der Verstärker der Übertragungsrichtung
bewirkt, daß durch ein zweites Teilsignal der Verstärker der ersten Zwischenstelle
wieder eingeschaltet wird, daß ein drittes Teilsignal über die Übertragungsrichtung,
die genannte Fehlerortungsschleife und die Rückrichtung übertragen, in der Endstelle
empfangen und ausgewertet wird, daß das Ende des danach wiederum gesendeten zweiten
Teilsignals ds Trennen der Fehlerortungsschleife in der geprüften Zwischenstelle
und das Einschalten des Verstärkers der Übertragungsrichtung in der nächsten Zwischenstelle
bewirkt und daß durch die weiter gesendeten dritten und zweiten Teilsignale die
nachfolgenden Zwischenstellen geprüft bzw. vorbereitet werden.
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Das erfindungsgemäße Verfahren wird nachstehend anhand eines beispielhaften
Übersichtsstromlaufes einer Schaltung zum Durchführen des Verfahrens in Fig; 1 und
eines Ablaufdiagramms
für die Prüfung einer Strecke in Fig. 2 näher
erläutert. Der Übersichtsstromlauf zeigt den ersten Teil einer Übertragungsstrecke
und zugleich eines Fernspeise- und Überwachungsabschnittes. Der Fernspeise- und
der Uberwachungsabschnitt sind gleich lang. Die Endstelle ES enthält als leitungsseitige
Einrichtungen am Anfang eines Fernspeiseabschnittes in jeder der Übertragungsleitungen
einen Trenntransformator mit einem Mittelabgriff auf der Leitungsseite und eine
Fernspeiseeinrichtung FS. Der von der Fernspeiseeinrichtung gelieferte Speisestrom
für die Streckenverstärker wird an den Mittelabgriffen der leitungsseitigen Wicklung
der Trenntransformatoren zugeführt.
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Zwischen die Fernspeiseeinrichtung und die Einspeisepunkte für den
Speisestrom ist ein im normalen Betrieb geschlossener Schalter S1 eingefügt.
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Weiter enthält die Endstelle ES einen Generator zum Aussenden eines
Steuersignals SG und einen Generator zum Aussenden eines Prüfsignals PG, die jeweils
über einen Schalter S2 bzw.
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S3 an die Übertragungsstrecke anschaltbar sind. Außerdem ist an die
Empfangsseite ein Prüfempfänger PE zum Auswerten des Prüfsignals angeschlossen.
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Die Prüfeinrichtung, bestehend aus Steuergenerator SG, Prüfgenerator
PG und Prüfempfänger PE, der Überwachungsstelle wird im Falle einer Störung oder
einer regelmäßigen Überwachung
anstatt der Endstelle oder eines
vorhergehenden Leitungsabschnittes an die leitungsseitigen Einrichtungen angeschlossen.
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Der Steuergenerator SG liefert zum Beispiel ein Steuermuster, welches
in dem im Betriebszustand übertragenen Nutzsignal möglichst nicht enthalten ist,
und welches durch den Schalter S2 ein- und ausgeschaltet werden kann.
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Die im Zuge der vierdrähtigen Übertragungsleitung folgende erste Zwischenstelle
ZWl und alle folgenden Zwischenstellen ZW sind vollkommen gleich aufgebaut und untereinander
austauschbar. Jede Zwischenstelle enthält für jede Übertragungsrichtung zwischen
Trenntransformatoren je einen Regenerator RI bzw. RII und je einen Verstärker VI
bzw. VII und die Stromversorgungseinrichtungen SV, ferner die Prüfeinrichtungen
RSI bzw. RSIT, die die Schalter SI bzw. SII betätigen.
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Jedem Regenerator und Verstärker RI, VI bzw. RII, VII einer Zwischenstelle
ist eine Stromversorgung SV zugeordnet, die jeweils zwischen die leitungsseitigen
Mittelabgriffe der TPenntransformatoren vor dem Regenerator bzw. nach dem Verstärker
in jede Übertragungsrichtung eingefügt ist.
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Die einzige Verbindung während der Prüfung zwischen den zwei Verstärkern
ist die Prüfschleife, die aus einer einzigen Windung auf dem Ausgangstransformator
der Übertragungsrichtung
besteht und damit die zwei Verstärker galvanisch
entkoppelt.
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Beim erfindungsgemäßen Verfahren verläuft das Prüfen der Zwischenstellen
eines Überwachungsabschnittes in einer Weise, die anhand der Fig. 1 und 2 beschrieben
wird.
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Während des normalen Betriebes sind die Schalter SI in allen Zwischenstellen
geöffnet und die Schalter SII verbinden die Eingänge der Hegeneratoren RII mit den
zugehörigen Eingangstransformatoren.
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Zu Beginn der Prüfung wird durch kurzzeitiges Öffnen des Schalters
Sl in der Überwachungsstelle, die zugleich Fernspeisestelle ist, der Speisestrom
unterbrochen und damit in allen Zwischenstellen die Schalter SI und SII in die in
Fig.
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1 gezeichnete Stellung geschaltet (Fig. 2a).
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Diese Schalter bleiben auch nach dem Schließen des Schalters S1 in
dieser Stellung.
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Durch Schließen des Schalters S2 wird das Steuersignal des Steuergenerators
SG über die Leitung zur ersten Zwischenstelle ZW1 übertragen (Fig. 2b), Im Verstärker
VI der ersten Zwischenstelle ZWl wird die Schaltung RSI in einen Vorbereitungszustand
gesetzt. Nach dem Offnen des Schalters S2 - Ende des Steuersignals - schaltet die
Schaltung
RSI in bereits beschriebener Weise und gibt den Ausgang des Verstärkers VI frei
(Fig. 2d).
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Nun kann zur Prüfung des ersten Streckenverstärkers durch den Schalter
S3 ein beliebiges Prüfsignal angeschaltet werden (Fig. 2c).
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Dieses vom Prüfgenerator PG gelieferte Prüfsignal gelangt über Regenerator
RI und Verstärker VI, die geschlossene Prüfschleife und den Regenerator RII und
Verstärker VII der ersten Zwischenstelle ZWl zurück zum Empfänger PE und wird durch
diesen ausgewertet.
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Nach beendeter Prüfung der ersten Zwischenstelle wird zur Weiterschaltung
wieder das Steuersignal durch den Schalter S2 angeschaltet (Fig. 2b).
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Das Steuersignal gelangt über den Verstärker VI der ersten Zwischenstelle
ZWl zum Verstärker VI der zweiten Zwischenstelle ZW2 und über die Prüfschleife zum
Verstärker VII der ersten Zwischenstelle ZW1. In der Zwischenstelle ZW2 und der
Zwischenstelle ZWl werden die Schaltungen RSI bzw. RSII durch das Steuersignal in
einen Vorbereitungszustand gesetzt und schalten am Ende des Steuersignals in bereits
beschriebener Weise um (Fig. 2e). Dabei wird durch die Schaltung RSII in der Zwischenstelle
ZWl die Prüfschleife aufgetrennt und damit die Zwischenstelle ZWl in ihre Betriebsstellung
geschaltet.
Gleichzeitig wird durch die Schaltung RSI in der Zwischenstelle
ZW2 der Ausgang des Verstärkers VI freigegeben.
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Das erneut über den Schalter S3 angeschaltete Prüfsignal gelangt nun
über die geprüfte erste Zwischenstelle zur zweiten Zwischenstelle und über deren
geschlossene Prüfschleife zurück zum Empfänger PE. Die zweite Zwischenstelle kann
nun geprüft werden.
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Die Prüfeinrichtungen in der Zwischenstelle RSI, RSII enthalten für
jeden der in die zwei Übertragungsrichtungen eingefügten Verstärker einen auf das
Steuersignal abgestimmten selektiven Kreis, der von dem regenerierten Eingangssignal
angesteuert wird, und dem ein Gleichrichter GR nachgeschaltet ist. Durch das ansteuernde
Gleichstromsignal wird das Wirken der Schaltungen RS vorbereitet.
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Mit dem Ende des Steuersignals, entsprechend dem Ende des ansteuernden
Gleichstromsignals, wird ein in der elektronischen Schaltung RSI enthaltener bistabiler
Kreis gesetzt und gibt im Verstärker VI der Zwischenstelle durch den Schalter SI
die Endstufen des Verstärkers VI frei. Da die Endstufen des Verstärkers VI bis zum
Ende des Steuersignals gesperrt sind, kann das Steuer signal nicht zu der nachgeschalteten
Zwischenstelle gelangen. Es ist also gewährleistet, daß durch das Steuersignal die
Zwischenstellen-nur in ihrer Reihenfolge nacheinander ansteuerbar sind und daß für
jede ein "Stauermusterzyklus" benötigt wird.
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Im Verstärker VII der Zwischenstelle steuert die gleichartige Schaltung
RSII einen elektronischen Umschalter SII. Das heißt, mit dem Ende des ansteuernden
Steuersignals wird ein in der Schaltung RSII enthaltener bistabiler Kreis gesetzt
und schaltet im Verstärker VII den-Umschalter SII von der Stellung Prüfschleife
in die Stellung Betrieb um.
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Nach dem Abschluß der Streckenprüfung bleiben die Schaltungen RS und
damit die Schalter SI und SII in diesem Schaltzustand, bis sie durch ein weiteres
Signal über einen zweiten Eingang, d.h. durch das Unterbrechen oder Absenken der
die Schaltungen RS speisenden Spannung, wieder in ihren anderen Schaltzustand umgesteuert
werden.
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Das beschriebene Verfahren liefert eine eindeutige Aussage in Bezug
auf einen Fehler in einer Zwischenstelle.