DE2424085C3 - Verfahren und Vorrichtung zum Herstellen einer Verbundsicherheitsglasscheibe, wobei eine monolithische Glasscheibe oder ein Mehrschichtenverbund mit einer Kunststoffolie verklebt wird - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zum Herstellen einer Verbundsicherheitsglasscheibe, wobei eine monolithische Glasscheibe oder ein Mehrschichtenverbund mit einer Kunststoffolie verklebt wirdInfo
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Description
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Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Herstellen auf plattenförmige Körper, bei der eine elastische Auflegeplatte
und auf die Ränder einwirkende hydraulische Kolben oder im Druck einstellbare Vorrichtungen vorgesehen
sind, durch die die Plaae zunächst gebogen wird, und die beim Preßvorgang unter dem Preßdruck
wieder in ihre ebene Form gedrückt wird (DT-PS 545 252). Durch diese Anordnung soll die sich zwischen
den zu verpressenden Körpern befindende Luft und überschüssiges Bindemittel herausgepreßt werden, indem
auf das Preßgut zunächst in der Mitte ein Druck ausgeübt wird, welcher sich bei fortschreitender Pressung
nach außen hin fortpflanzt.
Mit dieser bekannten Vorrichtung können zum einen nur ebene Platten, nicht aber gewölbte Platten verpreßt
werden. Zum andern ist die Druckverteilung außerordentlich uneinheitlich und nicht kontrollierbar.
Der höchste spezifische Druck wird zu Anfang des Preßvorganges ausgeübt, während er mit fortschreitender
Verpressung zum Rand des Preßgutes hin geringer wird. Es ist mit dieser bekannten Vorrichtung nicht
möglich, über die gesamte Fläche des Preßgutes, unabhängig von dessen Form, den gleichen Druck zu erzeugen.
Genau das aber ist die erste Voraussetzung, wenn
es darum geht, mit einer Kunststoffolie kaschierte Glasscheiben herzustellen, die eine hohe optische Qualität
aufweisen.
Der Erfindung Hegt die Aufgabe zugrunde, ein anderes
Verfahren zum Pierstellen einer auf einer Oberfläche mit einer Kunststoffolie versehenen Sicherheitsglasscheibe
zuschaffen, das es gestattet, auf die Verwendung einer Deckscheibc beim Vorpressen, der einzelnen
Schichten miteinander zu verzichten, und das geeignet ist, Sicherheitsglasscheiben der genannten An
mit hoher optischer Qualität, wie sie beispielsweise bei Verwendung solcher Scheiben in Kraftfahrzeugen erforderlich
ist, herzustellen. Das Verfahren soll außerdem geeignet sein, auch in einer oder in zwei Richtungen
gebogene Sicherheitsglasscheiben herzustellen. Diese Aufgabe wird gemäß der Erfindung dadurch
nolithische Glasscheibe oder ein Mehrschichtenverbund mit einer Kunststoffolie verklebt wird. Sie umfaßt
ferner Vorrichtungen zur Durchführung dieses Verfah-
einer Verbundsicherheitsglasscheibe, bei dem eine mo- 40 gelöst, daß sie gegebenenfalls mit einer Kleberschicht
versehene Kunststoffolie mit Hilfe einer am Rand fest eingespannten und von der Glasscheibe b/w. dem Verbund
abgewandten Seite mit Druck bcaufschlagbaren Membran aus einem gummiclastischen hoch dehnbaren
Material gegen die Glasscheibe angepreßt wird, indem
der fest eingespannte Rand der Membran in einem festen Abstand von der Glasscheibe gehalten w ird. wobei
die Membran sich bei der Druckbeaufschlagung fortschreitend auswölbt und sich zunächst mit ihrem mittleren
Teil und dann fortschreitend nach allen Seiten /u den Randbereichen der Glasscheibe hin sich gegen die
Kunststoffolie anlegt und diese über die Klebeschicht gegen die Glasscheibe preßt.
Mit Hilfe dieses Verfahrens lassen sich Kunststoffolien mit überraschend gutem Erfolg auf Glasscheiben
aufkaschieren, wobei die fertigen Verbundsicherhcitsglasscheiben gute optische Eigenschaften aufweisen,
selbstverständlich unter der Voraussetzung, daß die Ku.istsloffolien selbst optisch einwandfrei sind. Die
Wirkung dieses Verfahrens beruht darauf, daß infolge der sich aufblähenden Membran (Balloneffekt) die
Membranoberfläche sich auswölbt und die Kunststoffolie zunächst in der Mitte gegen die Glasscheibe gepreßt
wird, worauf unter stetigem Wachsen der Membranoberfläche die Kontaktfläche zwischen Membran und
Scheibe nach allen Seiten hin sich ständig gleichmäßig vergrößert und damit die Kunststoffolie auf der Glasscheibe
gewissermaßen nach allen Seiten hin gleichmä-
Nach einem bekannten Verfahren zur Herstellung derartiger Verbundsicherheitsglasscheiben wird die
Glasscheibe mit einer klebefähigen Zwischenschicht und der Kunststoffolie zusammengelegt, auf die Außenfläche
der Kunststoffolie eine in ihrer Form der Glasscheibe entsprechende weitere Glasscheibe (Deckscheibe)
aufgebracht, darauf diese Schichtenanordnung der für die Verbundglasherstellung üblichen Wärme-Überdruck-Behandlung
in einem Autoklaven unterworfen und schließlich von der fertigen Verbundglasscheibe
die Deckscheibe abgenommen (DT-OS 20 55 361, DT-OS 21 61 217, BE-PS 7 88 868).
Bei diesem bekannten Verfahren ist also die Verwendung einer Deckscheibc erforderlich, die genau dieselbe
Form aufweisen muß wie die den Verbund bildende Glasscheibe. Das Verfahren erfordert nicht nur eine zusätzliche
Glasscheibe, an deren Form strenge Maßstäbe anzulegen sind, sondern ist darüber hinaus naturgemäß
mit einer Reihe von Manipulationen für das Auflegen und das Entfernen dieser Deckscheibe von der fertigen
Verbundglasscheibe verbunden.
Zum Stand der Technik gehört auch eine Presse zum Verbinden zweier oder mehrerer plattenförmiger Körper
miteinander oder zum Aufbringen eines Belages
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Big abgewälzt und in Richtung parallel zur Scheibenoberfläche glattgestrichen wird. Durch diesen Vorgang
schmiegt sich die Kunststoffolie in idealer Weise an die Scheibenoberfläche an, so daß optische Störungen
durch ungleichmäßiges Anpressen der Kunststoffolie an die Glasscheibe nicht entstehen.
In vorteilhafter Ausführung des Verfahrens wird die Glasscheibe in horizontaler Lage gehalten, und die
Kunststoffolie mit Hilfe der Membran aus gummielastischem
Material gegen die nach unten weisende Oberfläche der Glasscheibe angepreßt.
Besonders zweckmäßig ist es, wenn vor dem Anpressen der Kunststoffolie an die Glasscheibe die Luft zwischen
den einzelnen Schichten evakuiert wird. Durch das Evakuieren der Luft im Bereich der Schichtenanordnung
wird, wenn die andere Seite der Membran unter Atmosphärendruck steht, die Membran durch den
Atmosphärendruck ausgewölbt, so daß gleichzeitig mit der Evakuierung der Luft bereits der Anpreßvorgang
erfolgt.
Es kann aber zweckmäßig sein, zunächst eine vollständige Evakuierung zwischen den Schichten vorzunehmen
und erst in einem gewissen zeitlichen Abstand mit dem Anpressen der Kunststoffolie zu beginnen. Zu
diesem Zweck kann so vorgegangen werden, uyß wäh
rend der Evakuierung der Luft zwischen den einzelnen Schichten auf der der Kunststoffolie abgewandten Seite
der Membran aus gummielastischem Material ebenfalls ein Unterdruck erzeugt wird. Sobald im Bereich
der Schichtenanordnung das gewünschte Vakuum erreicht ist, wird durch Herstellung des Atmosphärendruckes
auf der der Kunststoffolie abgewandten Seite, bzw. durch Erzeugen eines Überdruckes auf dieser Seite,
der gegebenenfalls einige atm betragen kann, der Vorgang des Anpressens der Kunststoffolie eingeleitet.
Das Verfahren kann so geführt werden, daß man eine Kunststoffolie verwendet, die auf der an der Glasoberfläche
zur Anlage kommenden Seite mit einer Klebeschicht beschichtet ist. Statt dessen kann man aber
auch in der an sich üblichen Weise vorgehen, daß als Klebeschicht eine separate Klebefolie verwendet wird,
die zwischen der Glasscheibe und der Kunststoffolie angeordnet wird. Es ist auch möglich, für die Kunststoffolie
ein Material zu verwenden, das als solches, ohne eine zusätzliche eigentliche Klebeschicht, in plastifiziertem
Zustand mit der Glasscheibe verklebbar ist.
Mit besonderem Vorteil lassen sich nach dem erfindungsgemäßen Verfahren auch solche Sicherheitsglasscheiben
herstellen, wie sie in der DT-OS 22 28 299 beschrieben sind.
In vorteilhafter Ausführung des Verfahrens werden für die Klebeschicht bzw. für die Kunststoffolie durch
Wärme aktivierbarc Materialien verwendet, und das Vcrpressen mit der Glasscheibe wird dabei bei erhöhter
Temperatur vorgenommen. So kann beispielsweise die Glasscheibe zweckmäßig auf die für die Aktivierung
der Klebewirkung notwendige Temperatur vorgewärmt und das Aufpressen der Kunststoffolie auf die
vorgewärmte Glasscheibe innerhalb einer etwa auf Raumtemperatur oder einer auf erhöhter Temperatur
befindlichen Umgebung erfolgen.
Wahrend des Anpreßvorganges der Kunststoffolie auf der Glasscheibe wird die Glasscheibe zweckmäßigerweise
auf der von der Membran abgewandten Seite durch eine der Form der Glasscheibe entsprechende
starre Gcgcnform abgestützt. Diese Ausführungsform
bedingt dementsprechend für jede Scheibenform eine iMitsnrce'hendc (iefjcnfcirm. In zweckmäßiger Weiter
bildung des Verfahrens kann deshalb so vorgegangen werden, daß die Glasscheibe während des Anpreßvorganges
der Kunststoffolie auf der der Kunststoffolie abgewandten Seite ebenfalls durch eine aus gummiclastischem
Material bestehende, am Rand fest eingespannte Membran abgestützt wird, auf die der gleiche
Druck zur Einwirkung gebracht wird wie auf die die Kunststoffolie anpressende Membran.
Die Erfindung umfaßt ferner geeignete Vorrichtung ίο zur Durchführung des Verfahrens. In ihren wesentlichen
Grundzügen zeichnen sich die Vorrichtungen nach der Erfindung durch einen aus zwei dicht miteinander
verschließbaren Hälften bestehenden Behälter aus, in dem Mitte! zum Halten der Glasscheibe in im
iS wesentlichen horizontaler Lage vorgesehen sind und
unterhalb der Glasscheibe im Abstand von dieser eine sich über den Querschnitt des Behälters erstreckende,
entlang ihrem Umfang eingespannte Membran aus gummielastischem dehnbaren Material angeordnet ist.
wobei Mittel zum Evakuieren der Luft in dem Behälter und ferner Mittel zum Erzeugen eines relativen Überdruckes
auf der unteren Seite der Membran vorgesehen sind.
Weitere Merkmale der Erfindung ergeben sich aus *i der nachfolgenden Beschreibung, in der an Hand der
Zeichnungen zwei Ausführungsbeispiele für die Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens erläutert
werden. Von den Zeichnungen zeigt
F i g. 1 eine erste Ausführungsform einer Vorrichtung
nach der Erfindung in einem vertikalen Längsschnitt,
F i g. 2 einen vertikalen Querschnitt durch die in F i g. 1 dargestellte Vorrichtung entlang der Linie 11-11.
F i g. 3 einen Teilausschnitt der in F i g. 1 dargestellten
Vorrichtung, in dem das Verfahren in drei aufeinanderfolgenden Phasen schematisch dargestellt ist.
F i g. 4 dieselbe Darstellung wie in Fig. 3. jedoch in
einem senkrecht dazu verlaufenden Querschnitt entlang der Linie IV-IV,
F i g. 5 eine zweite Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Vorrichtung in einem vertikalen Längsschnitt
und
Fig.6 einen Querschnitt entlang der Linie Vl-Vl in
F i g. 5.
Der in den F i g. 1 und 2 dargestellte Behälter besteht aus der oberen Hälfte 1 und der unteren Hälfte 2. Die
beiden Hälften des Behälters, und damit der Behälter selbst, sind in einer gewissen Annäherung der Form der
zu beschichtenden Glasscheibe angepaßt. Auf diese Weise wird das Innenvolumen des Behälters klein gehalten,
und die Evakuierung des Behälters kann in möglichst kurzer Zeit erfolgen. Die untere Hälfte 2 des Behälters
ruht auf dem Traggestell 3. Die obere Hälfte 1 ist mit Hilfe des Drehlagers 4 schwenkbar mit der unteren
Hälfte 2 verbunden. Der Arm 5 ist an der oberen Hälfte 1 fest angeordnet. Am Ende des Armes 5 sitzt
ein Gegengewicht 6; auf dem Arm 5 wirkt die Kolbenstange 7 des Druckzylinders 8 ein, wodurch die obere
Hälfte 1 des Behälters um das Drehlager 4 verschwenkt und so der Behälter geöffnet bzw. geschlossen wird.
Die obere Hälfte 1 weist entlang ihrem Umfang nach unten gerichtete Scitenwändc 9, die untere Hälfte
nach oben gerichtete Seitenwände 10 auf. Auf dem oberer Rand der Scitenwändc 10 der unteren Hälfte
ist eine Dichtung 11 aus gummiclastischcm Material angeordnet,
die in geschlossenem Zustand des Behälter zusammengedrückt wird und den Innenraum des Hc
hiilters gegen die AuHenaim<isphäre druck- und vaku-
umdicht abschließt.
Der Boden 12 der unteren Hälfte 2 des Behälters weist in der Mitte eine Aussparung 13 auf. die über ein
konisch zulaufendes Reduzierstück 14 mit der Leitung 15 verbunden ist. Die Leitung 15 kann über die Ventile
16, 17, 18 mit Überdruck, Atmosphärendruck oder Unterdruck
verbunden werden. Auf dem Boden 12 der unteren Hälfte 2 des Behälters ist ein feinmaschiges metallisches
Gewebe 19 angeordnet, darüber eine 2 mm dicke Membran 20 aus gummielastischem Silikonkautschuk.
Die Membran 20 ist entlang ihrem Umfang durch den Boden 12 und den Rahmen 21 fest eingespannt.
Das metallische Gewebe 19, beispielsweise aus dünnem Messingdraht, hält die Membran 20 in geringer
Distanz vom Boden 12, wodurch eine schnelle und gute Evakuierung des Raumes zwischen der Membran 20
und dem Boden 12 gewährleistet wird.
Die obere Hälfte 1 des Behälters ist ähnlich aufgebaut.
Der Deckel 22 weist wiederum in der Mitte eine Aussparung 23 auf, die über ein Reduzierrohr 24 mit
der Leitung 25 in Verbindung steht. Die Leitung 25 ist mit der Leitung 15 verbunden, die mit Hilfe der Ventile
16, 17, 18 mit Überdruck, Atmosphärendruck oder Unterdruck beaufschlagt werden kann. In der Leitung 25
wirkt mithin derselbe Druck wie in der Leitung 15. Unter dem Deckel 22 ist wiederum ein feinmaschiges metallisches
Gewebe 26 als Distanzhalter für die Membran 27 aus gummielastischem Silikonkautschuk angeordnet.
Die Membran 27 ist in gleicher Weise wie die Membran 20 zwischen dem Rahmen 28 und dem Dekkel
22 eingespannt.
Der Innenraum des Behälters kann durch die die Seitenwand
10 durchdringenden Leitungen 30, 31 unter Unterdruck oder unter Atmosphärendruck gesetzt
werden.
in der unteren Hälfte 2 des Behälters sind in den Seitenwänden nach innen in den Behälter hineinragende
Tragbolzen 34 vorgesehen, auf denen die Glasscheibe 35 aufliegt. Die Tragbolzen 34 sind als Kolbenstangen
der von außerhalb der Seitenwände 10 angeordneten Druckluftzylinder 36 ausgebildet und können mit
Hilfe dieser Druckluftzylinder 36 zum gegebenen Zeitpunkt zurückgezogen werden.
Der Verfahrensablauf mit Hilfe der beschriebenen Vorrichtung ist wie folgt: Durch Betätigung des Druckzylinders
8 wird die obere Hälfte 1 des Behälters aufgeschwenkt und damit der Behälter geöffnet. Nun wird in
die untere Hälfte 2 des Behälters die mit der Glasscheibe zu verbindende Kunststoffolie 38, die auf ihrer oberen,
mit der Glasscheibe in Kontakt kommenden Seite mit einem wärmeaktivierbarcn Kleber beschichtet ist.
eingelegt. Sodann wird die Glasscheibe 35, die zunächst
in einen geeigneten Ofen auf die für die Aktivierung des Klebers notwendige Temperatur erwärmt wurde,
auf die Tragbolzen 34 aufgelegt, und der Behälter mit Hilfe des Druckzylinders 8 geschlossen.
Sodann wird das Ventil 18 geöffnet, wodurch über
die Leitungen 15, 25 auf den Rückseiten der Membranen 20 und 27 wegen der geringen Volumina in diesen
Bereichen nahezu schlagartig ein Vakuum von etwa 0,5 Torr hergestellt wird. Diese Maßnahme dient dazu, ein
Aufblähen der Membran während der Evakuierung des Behälters selbst zu vermeiden. Die Evakuierung dieser
Bereiche kann bereits erfolgen, bevor der Behälter geschlossen ist. Sobald die obere Hälfte abgesenkt und
der Behälter geschlossen ist, wird das Ventil 39 geöffnet, das die 1 .eilung 30 mit einer Vakuumpumpe vcrbin-Hpt
und so der Innenraiim des Behälters evakuiert.
Nach etwa 1 Minute ist ein Vakuum von etwa 0,5 Torr erreicht, und nun wird das Ventil 18 geschlossen und
das Ventil 17 geringfügig geöffnet, wodurch hinter den Membranen 20 und 27 langsam der Unterdruck aufgehoben
und Atmosphärendruck hergestellt wird. Dadurch blähen sich, wie es in den F i g. 3 und 4 in verschiedenen
Phasen dargestellt ist. beide Membranen 20 und 27 langsam wie Ballone auf. wenn sie aufgeblasen
werden, und berühren fast gleichzeitig die Glasscheibe 35 im Zentrum. Währenddessen bleibt das Ventil 39 geöffnet,
so daß auch während des Anlegens der Membranen an die Glasscheibe die Luft im Innenraum des
Behälters weiter abgesaugt wird und der Unterdruck von etwa 0,5 Torr erhalten bleibt. Dabei wird der Aufblähvorgang
der Membranen so gesteuert, daß die untere Membran 20 geringfügig voreilt und so etwas eher
die Glasscheibe berührt als die Membran 27. Dadurch werden die Tragbolzen 34 entlastet, die in diesem
Augenblick, in dem die Glasscheibe 35 von der unteren Membrane getragen wird, durch die Druckluftzylinder
zurückgezogen werden.
Der Zustand der Membran 20 in dem Zeitpunkt, in dem sie die Folie 38 im mittleren Bereich gegen die
Glasscheibe 35 drückt, ist in F i g. 3 mit der gestrichelten Linie 20' dargestellt, während der Zustand der oberen
Membran 27 im gleichen Augenblick mit der gestrichelten Linie 27' dargestellt ist. Mit dem weiteren Aufblähen
der Membranen werden stetig von innen allseitig nach außen zunehmend die Kontaktflächen auf beiden
Seiten der Glasscheibe vergrößert. Da die beiden Membranen sich synchron und gleichmäßig aufblähen,
verharrt die Glasscheibe in der dargestellten Mitteiiage. Infolge des stetigen Wachsens der Membranoberfläche
und damit der Kontaktfläche zwischen der unteren Membran 20 und der Glasscheibe 35 gewissermaßen
abgewälzt und tangential zur Scheibenoberfläche glattgestrichen. Zwei weitere Phasen der Verformung
der Membranen sind in den F i g. 3 und 4 mit 20", 20'" und 27", 27'" dargestellt. Durch den innigen Kontakt
mit der heißen Glasscheibe wird die wärmeaktivierbare Klebeschicht auf der Kunststoffolie 38 plastifiziert und
so die Verklebung zwischen Kunststoffolie und Glasscheibe herbeigeführt. Wenn der Atmosphärendruck
hergestellt ist, wird das Ventil 17 geschlossen und über das Ventil 16 so lange Druckluft zugeführt, bis ein
Druck von etwa 2 atü auf die Glasscheibe wirkt. Dadurch wird die Folienanpressung an die Glasscheibe
und damit die Verklebung noch weiter verbessert. Der Druck von 2 atü wird eine Zeitlang, beispielsweise etwa
20 see lang, aufrechterhalten. Danach wird das Ventil 17 geöffnet und wieder Atmosphärendruck hergestellt
und der Behälter mit Hilfe des Druckzylinders 8 geöffnet. Die fertig kaschierte Sichcrheitsglasscheibe liegt
auf Grund ihres Eigengewichtes auf der unteren Membran 20 und kann aus dem Behälter entnommen werden.
Die F i g. 5 und 6 zeigen eine andere Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Vorrichtung. Die Vorrichtung
umfaßt wiederum einen Behälterunterteil 40, der auf einem Ständer 41 ruht, sowie einen Behälteroberteil
42. Der Behälteroberteil 42 ist an dem Unterteil 40 um die Achse 43 verschwenkbar angeordnet. Die
Dichtung 44 sorgt für die vakuum- und druckdichte Abdichtung zwischen den beiden Teilen. Der an dem Arm
45 angelenkte Druckzylinder 46 dient zum Öffnen und Schließen des Behälters.
Im Oberteil 42 ist eine konkave starre Form 47 angeordnet
und über die Spindeln 48 an dem Oberteil 42
Defestigt. Mit Hilfe der auf die Spindeln 48 wirkenden Handräder 49 kann die Höhenlage der starren Form 47
eingestellt werden, was beispielsweise von Bedeutung ist, wenn die Form 47 gegen eine andere Form ausgewechselt
werden muß.
Die konkave Berührungsfläche dieser Form mit der Glasscheibe 50 entspricht genau der Form der Glasscheibe.
Die Glasscheibe 50 wird durch einen pneumatisch betätigten Klemmechanismus an dieser Form fixiert.
Der Klemmechanismus besteht aus pneumatischen Druckzylindern 51, an deren Kolbenstangen 52
abwärts gerichtete Vorsprünge 53 sitzen, die auf die Kanten der Glasscheibe 50 wirken. Dadurch bleibt die
Oberfläche der Glasscheibe 50, auf die die Kunststoffolie 54 aufkaschiert wird, frei.
Im Unterteil 40 des Behälters ist das konvexe Formstück
55 angeordnet. In der Mitte weist das Formstück 55 eine sich konisch verengende öffnung 56 auf, die in
die Leitung 57 übergeht. Die Leitung 57 kann über die Ventile 58, 59, 60 mit Überdruck, Atmosphärendruck
oder Unterdruck beaufschlagt werden. Auf der konvexen Formfläche des Formstückes 55 ist ein feinmaschiges
Drahtgewebe 61 gelegt. Darüber ist eine etwa 2 mm dicke Matte 62 aus gummielastischem dehnbaren
Silikonkautschuk gespannt, die mit Hilfe des Winkeleisenrahmens 63 auf dem Formstück 55 befestigt ist. Der
senkrechte Schenkel des Winkeleisenrahmens 63 ist so lang, daß er geringfügig über das obere Formstück 47
hinüberragt. Er bildet so mit dem oberen Formstück 47 einen Spalt, der so schmal ist, daß die Silikonkautschukmembran
62 beim Aufblähen nicht in diesen Spalt eindringen kann. Die Evakuierung bzw. Belüftung des Behälters
erfolgt durch die beiden Leitungen 65 und 66.
Auf die Kunststoffolie 54 kann unter Umständen, insbesondere wenn sehr weiche Kunststoffolien auf die
Glasscheibe aufgebracht werden sollen, ein Rahmen 67 aufgelegt werden. Dieser Rahmen 67 entspricht in etwa
der Form der Glasscheibe 50, ist jedoch etwas größer als diese, so daß die Glasscheibe 50 innerhalb dieser
Platz findet. Dieser Rahmen 67 besteht zweckmäßigerweise aus massivem Metall und kann lose auf die
ίο Kunststoffolie 54 aufgelegt werden. Er bewirkt, daß die
Kunststoffolie entlang ihrem Umfang niedergehalten wird, wenn sie in der Mitte durch die Membran 62 angehoben
wird. Dadurch wird ein zusätzlicher Spanneffekt erreicht, wodurch insbesondere bei sehr weichen
Kunststoffolien eventuelle unerwünschte Faltenbildung vermieden werden. Gegebenenfalls kann der Rahmen
67 auch fest mit dem Oberteil 42 verbunden werden, so daß er sich beim Schließen des Behälters automatisch
auf die Kunststoffolie auflegt. — Selbstverständlich kann ein ähnlicher oder gleicher Rahmen auch bei ^.er
in den F i g. 1 und 2 dargestellten Vorrichtung angebracht werden.
Der Unterschied zu der in den F i g. 1 und 4 dargestellten Vorrichtung besteht in der Hauptsache darin,
daß hier nur zum Aufkaschieren der Kunststoffolie eine Silikonkautschukmembran verwendet und die Glasscheibe
auf der Oberseite durch ein starres Formstück gehalten wird. Der Prozeß der Aufkaschierung der
Kunsloffolie 54 auf die Glascheibe ist aber derselbe, wie er an Hand der vorangehenden Abbildungen beschrieben
wurde.
Hierzu 6 Blatt Zeichnungen
Claims (23)
- Patentansprüche:ί. Verfahren zum Ilersicücn einer Verbundsicherheitsglasscheibe, bei dem eine monolithische Glasscheibe oder ein Mehrschichtenverbund mit einer Kunststoffolie verklebt wird, dadurch gekennzeichnet, daß die gegebenenfalls mit einer Klebeschicht versehene Kunststoffolie mit Hilfe einer am Rand fest eingespannten und vcn der Glasscheibe bzw. dem Verbund abgewandten Seite mit Druck beaufschlagbaren Membran aus einem gummielastischen hoch dehnbaren Material gegen die Glasscheibe angepreßt wird, indem der fest eingespannte Rand der Membran in einem festen Abstand von der Glasscheibe gehalten wird, wobei die Membran sich bei der Druckbeaufschlagung fortschreitend auswölbt und sich zunächst mit ihrem mittleren Teil und dann fortschreitend nach allen Seiten zu den Randbereichen der Glasscheibe hin sich gegen die Kunststoffolie anlegt und diese über die Klebeschicht gegen die Glasscheibe preßt.
- 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Glasscheibe in horizontaler Lage gehalten, und die Kunststoffolie mit Hilfe der Membran aus gummielastischem Material gegen die nach unten weisende Oberfläche der Glasscheibe angepreßt wird.
- 3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2. dadurch gekennzeichnet, daß vor dem Anpressen der Kunststoffolie an die Glasscheibe die Luft zwischen den einzelnen Schichten evakuiert wird.
- 4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß während der Evakuierung der Luft zwischen den einzelnen Schichten auf der der Kunststoffolie abgewandten Seite der Membran aus gummielastischem Material ebenfalls ein Unterdruck erzeugt wird.
- 5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß nach der Evakuierung der Luft zwisehen den einzelnen Schichten auf der der Kunststoffolie abgewandten Seite der Membran aus gummielastischem Material der Unterdruck aufgehoben wird, so daß sich die Membran unter der Wirkung des Atmosphärendrucks ausdehnt und sich gegen die Kunststoffolie anlegt.
- 6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß während bzw. nach dem Aufheben des Unterdruckes auf der der Kunststoffolie abgewandten Seite der Membran die Luft in dem die Schichtanordnung aufnehmenden Raum weiter abgesaugt wird.
- 7. Verfahren nach Anspruch 4, 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, daß nach der Evakuierung der Luft zwischen den einzelnen Schichten auf der. der Kunststoffolie abgewandten Seite der Membran aus gummielastischem Material ein Überdruck von mehr als I atm. erzeugt wird.
- 8. Verfahren nach einem oder mehren der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß eine mit einer Klebeschicht beschichtete Kunststoffolie verwendet wird.
- 9. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß als Klebeschicht eine separate Klebefolie verwendet f>5 wird.
- 10. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß als Kunststoffolie ein Material verwendet wird, das als solches in plastifizieren! Zustand mit der Glasscheibe verklebbar ist.
- 11. Verfahren nach Anspruch 8. 9 oder 10, dadurch gekennzeichnet, daß als Material für die Klebeschicht bzw. für die Kunststoffolie ein durch vVarme aktivierbares Material verwendet, und das Verkleben der Kunststoffolie mit der Glasscheibe bei erhöhter Temperatur vorgenommen wird.
- 12. Verfahren nach Anspruch 11. dadurch gekennzeichnet, daß die Glasscheibe auf die für die Aktivierung der Klebewirkung notwendige Temperatur vorgewärmt, und das Aufpressen der Kunststoffolie auf die vorgewärmte Glasscheibe innerhalb einer etwa auf Raumtemperatur befindlichen Umgebung erfolgt.
- 13. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß die Glasscheibe während des Anpreßvorganges der Kunststoffolie auf der der Membran abgewandten Seite durch eine der Form der Glasscheibe entsprechende starre Gegenform abgestützt wird.
- 14. Verfahren nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß die Glasscheibe während des Evakuierungsvorganges der Luft zwischen den einzelnen Schichten durch eine auf die Kanten der Glasscheiben wirkende Klemmvorrichtung gehalten wird.
- 15. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 12. dadurch gekennzeichnet, daß die Glasscheibe während des Anpreßvorganges der Kunststoffolie auf der der Membran abgewandten Seile durch eine ebenfalls aus gummielastischem Material bestehende, am Rand fest eingespannte Membran abgestützt wird, auf die der gleiche Druck zur Einwirkung gebracht wird wie auf die die Folie anpressende Membran.
- 16. Verfahren nach Anspruch 13 oder 15, dadurch gekennzeichnet, daß die Glasscheibe während des Evakuieriingsvorganges der Luft zwischen den einzelnen Schichten durch unter den Randbereich der Glasscheibe greifende Tragfinger abgestützt wird, die zurückgezogen werden, sobald die Glasscheibe durch die sich aufblähende untere Membran getragen wird.
- 17. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 16, dadurch gekennzeichnet, daß während der Druckbeaufschlagung der Membran auf die an der Glasscheibe zur Anlage kommende Seite der Kunststoffolie entlang deren Umfang eine in entgegengesetzter Richtung wie die Membran wirkende Kraft ausgeübt wird.
- 18. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 17, gekennzeichnet durch einen aus zwei dicht miteinander verschließbaren Hälften (1, 2; 40, 42) bestehenden Behälter, Mittel (34; 53) zum Halten der Glasscheibe in horizontaler Lage in diesem Behälter, eine unterhalb der Glasscheibe im Abstand von dieser sich über den Querschnitt des Behälters erstreckende, entlang ihrem Umfang eingespannte Membran (20; 62) aus gummielastischem dehnbaren Material, Mittel zum Evakuieren der Luft in dem Behälter und Mittel zum Erzeugen eines relativen Überdruckes auf der unteren Seite der Membran (20; 62).
- 19. Vorrichtung nach Anspruch 18, dadurch gekennzeichnet, daß zum Abstützen der Glasscheibe auf der oberen Sei'e gegen den durch die einge-spannte Membran ausgeübten Druck ein in seiner Form der Form der Glasscheibe entsprechender Formkörper (47) ;n der oberen Hälfte (42) des Befcälters angeordnet ist.
- 20. Vorrichtung nach Anspruch i8 und Ί9, dadurch gekennzeichnet, daß als Mittel zum Halten der Glasscheibe (50) in horizontaler Lage oberhalb der an der Glasscheibe (50) anliegenden Hache des Formkörpers (47) aufeinander gegenüberliegende Kanten der Glasscheibe (50) zur Einwirkung kornmende Klemmvorrichtungen (51, 52, 53) angeordnet sind.
- 21. Vorrichtung nach Anspruch 18, dadurch gekennzeichnet, daß zum Abstützen der Glasscheibe (35) auf der oberen Seile gegen den durch die die Kunststoffolie an die Glasscheibe andrückende- Membran (20) ausgeübten Druck in der oberen Hälfte (1) des Behälters ebenfalls eine sii/,ι über den Querschnitt des Behälters erstreckende, entlang ihrem Umfang eingespannte Membran (27) aus gummielastischem dehnbaren Material vorgesehen ist, die auf der von der Glasscheibe (35) abgewandten Seite mit dem gleichen Überdruck beaufschlagbar ist wie die Membran (20).
- 22. Vorrichtung nach Anspruch 18 und 21, dadurch gekennzeichnet, daß als Mittel zum Halten der Glasscheibe (35) in horizontaler Lage die Seitenwände (10) durchdringende zurückziehbare Tragbolzen (34) vorgesehen sind.
- 23. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 18 bis 22 zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 17, gekennzeichnet durch einen die Kunststoffolie entlang ihrem Umfang belastenden Rahmen (67).
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