DE4314789C2 - Verfahren und Vorrichtung zur mehrseitigen Beschichtung von Werkstücken - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zur mehrseitigen Beschichtung von WerkstückenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung nach dem
Oberbegriff des Patentanspruchs 1 bzw. 5.
Eine gattungsgemäße Vorrichtung ist aus der EP 0 379 844 A2 bekannt.
Zur Beschichtung von dreidimensionalen Körpern sind verschiedene
Verfahren und Vorrichtungen bekannt:
So zeigt beispielsweise die DE-PS 11 83 353 ein Verfahren zur Überziehung gepolsterter Werkstücke mit einem Überzugsstoff, wobei eine erwärmte Membran auf diesen, auf das Werkstück aufgelegten Überzugsstoff aufgedrückt um das Werkstück gespannt wird, wozu das Volumen zwischen Membran und Werkstückunterlagen mit Vakuum beaufschlagt wird. Hierdurch wird gewährleistet, daß der Bezugsstoff auch den seitlichen Konturen des zu beziehenden Werkstückes weitgehend folgt und an den Rändern festgeklebt werden kann, die beheizbare Membran dient dabei hierzu, um den dafür erforderlichen Klebstoff an der Unterseite des Werkstückes zum Haften zu bringen.
So zeigt beispielsweise die DE-PS 11 83 353 ein Verfahren zur Überziehung gepolsterter Werkstücke mit einem Überzugsstoff, wobei eine erwärmte Membran auf diesen, auf das Werkstück aufgelegten Überzugsstoff aufgedrückt um das Werkstück gespannt wird, wozu das Volumen zwischen Membran und Werkstückunterlagen mit Vakuum beaufschlagt wird. Hierdurch wird gewährleistet, daß der Bezugsstoff auch den seitlichen Konturen des zu beziehenden Werkstückes weitgehend folgt und an den Rändern festgeklebt werden kann, die beheizbare Membran dient dabei hierzu, um den dafür erforderlichen Klebstoff an der Unterseite des Werkstückes zum Haften zu bringen.
Die DE-OS 38 27 497 beschreibt ein ähnliches Verfahren, wobei
ebenfalls ein Druckkissen mit einer Membran eingesetzt wird, die mit
Hilfe eines Druckmediums gegen die zu beschichtende Platte
angedrückt wird. Die Beheizung der Folie erfolgt hierbei über die
Membran, die mit Hilfe eines Vakuums an der Unterseite einer
beheizten Grundplatte anliegt und somit auf deren Temperatur erwärmt
wird. Die derart erwärmte Membran wird durch Anlegung einer
Druckdifferenz zwischen ihrer Ober- und Unterseite dann über die
Folie gelegt, wobei sie die in ihr gespeicherte Wärme während eines
Zeitraums von einigen Minuten an die Folie abgibt, so daß diese dem
Oberflächenverlauf der zu beschichtenden Platte folgen kann und mit
der Oberfläche dieser Platte verklebt wird.
Während dieses Prozesses wird der Membran durch ein Luftumwälz
prinzip weiter Wärme zugeführt, um die auftretenden Wärmeverluste
nach Entfernung von der beheizten Grundplatte auszugleichen und eine
Auskühlung zu verhindern. Nach der Verklebung der Platte wird die
Druckdifferenz dann umgekehrt, so daß die Membran wieder in ihre
Grundposition an der Unterseite der beheizten Grundplatte
zurückkehrt und wieder auf die gewünschte Temperatur erwärmt werden
kann.
Bei den beiden vorbekannten Vorrichtungen dient folglich die Membran
zur "Druckübermittlung" auf die um das Werkstück herum zu legende
Folie bzw. den Bezugsstoff. Wenn es sich bei der zu beschichtenden
Folie um eine Kunststoffolie handelt, muß diese zwangsläufig
vorgewärmt werden, wobei die Temperatur über die ganze Flächenfolie
möglichst gleichmäßig verteilt sein soll.
Die Verwendung einer Membranpresse gemäß der DE-OS 38 27 497, wo die
Erwärmung der Folie über den Kontakt mit der vorgeheizten Membrane
erfolgt, hat jedoch wesentliche Nachteile:
Je nach Art der verwendeten Folie kann diese unter Umständen an der Membran anhaften und von dieser beim Abheben der Membran beispielsweise an nicht vollständig überdeckten Klebebereichen wieder vom Werkstück abgezogen werden. Eventuelle zusätzliche Vorkehrungen, um dies zu vermeiden, verlängern den Beschichtungszyklus und verteuern den Prozeß.
Je nach Art der verwendeten Folie kann diese unter Umständen an der Membran anhaften und von dieser beim Abheben der Membran beispielsweise an nicht vollständig überdeckten Klebebereichen wieder vom Werkstück abgezogen werden. Eventuelle zusätzliche Vorkehrungen, um dies zu vermeiden, verlängern den Beschichtungszyklus und verteuern den Prozeß.
Die Membran ist darüber hinaus ein teures Verschleißteil,
insbesondere bei der Beschichtung relativ scharfkantiger Werkstücke
verschleißt die Membran schnell, muß ausgetauscht werden und führt
folglich ebenfalls zu einer Verteuerung der Produktion. Bei
scharfkantigen Gegenständen sind auch Einschränkungen in der
Beschichtungsqualität zu erwarten, da die, wenn auch geringe
Eigensteifigkeit der Membran diese nicht in der Lage versetzt, sich
auch bei scharfkantigen Ecken, Kanten oder Nutgründen exakt dem
Querschnittsverlauf des zu beschichtenden Werkstückes anzupassen, so
daß sich folglich dort auch unzulängliche Beschichtungsergebnisse
mit unzureichenden Verklebungen einstellen können.
Die indirekte Erwärmung der Folie über die Membran hat weiterhin den
Nachteil, daß die Temperaturführung der Folie bestenfalls angenähert
den optimalen Bereich homogen über die Folienoberfläche überspannt,
da die Membran eine Isolierschicht darstellt, mit der Folge, daß
ihre Temperatur auf der Folienseite nicht exakt der Temperatur der
Heizplatte und damit der Temperatur der Membranoberseite entspricht.
Der Temperaturgradient durch die Membran hindurch muß ermittelt und
bei der Aufheizung der Membran berücksichtigt werden, in jedem Fall
ist somit lediglich eine "indirekte" Temperaturwahl möglich. Dies
bedeutet aber auch, daß eine exakte Reproduzierbarkeit der
Folienerwärmung bei aufeinanderfolgenden Beschichtungsvorgängen nur
ungefähr möglich sein wird, mit der Folge einer ungleichmäßigen
Serienfertigung, d. h., mit Produkten mit schwankender
Beschichtungsqualität.
Bei der DE-OS 38 27 497 hat man diese Probleme offensichtlich
erkannt und versucht die schwer beherrschbaren Temperaturverhält
nisse mit den oben beschriebenen Nachteilen für die Fertigungs
qualität dadurch zu reduzieren, indem man einen Kreislauf mit
beheizter Luft vorsieht, der die Membranoberfläche (also die der
Heizplatte zugewandte Oberfläche der Membran) mehr oder weniger
notdürftig offenbar auf etwa der gleichen Temperatur halten soll,
wie dies von der beheizten Grundplatte durchgeführt wurde. Es
versteht sich von selbst, daß dies nur eine Notlösung sein kann, die
zudem einen erheblichem apparativen Zusatzaufwand bedingt, der
wiederum die Produktionskosten erhöht.
Die Lösung gemäß der DE-OS 38 27 497 ist daher insgesamt gesehen
technisch sehr aufwendig und erreicht das Ziel einer gleichmäßigen,
qualitativ hochwertigen Folienbeschichtung bestenfalls
näherungsweise.
Es sind auch Lösungen bekannt, bei denen die Folie selbst in einen
Spannrahmen gespannt und durch Wärmestrahlung (Heizstrahler, DE-AS 12 93 655)
oder Kontaktwärme (Heizplatte, EP 0 379 844) erwärmt wird;
bei letzterem wird durch das Absaugen der Luft zwischen Werkstück
und Folie die Folie von dem darüber lastenden Atmosphärendruck an
das Werkstück gepreßt und um dieses geformt. Das gattungsgemäße
Verfahren hat jedoch folgenden Nachteil: Die praktisch abrupte
Einwirkung der Heizplatte, die in der Regel aus blankem Stahl
besteht, hat zur Folge, daß die aus Abdichtungsgründen bereits
randseitig eingespannte Folie plötzlich aufgeheizt wird. Infolge
ihres hohen Wärmeausdehnungskoeffizienten führt diese Erwärmung
daher zu einer Ausdehnung, die infolge der seitlichen Einspannung
notwendigerweise zur Faltenbildung führt.
Die Beheizung der Folie durch einen Heizstrahler gemäß der DE-AS 12 93 655
ermöglicht andererseits keine gleichmäßige Temperaturführung
über die gesamte Folienfläche, eine genaue Temperaturvorgabe im
Sinne eines Sollwertes ist damit kaum möglich. Damit treten jedoch
im Endeffekt die gleichen Qualitätsprobleme auf, wie sie oben im
Zusammenhang mit der DE-OS 38 27 497 geschildert wurden.
Die DE 32 29 150 A1 zeigt ein Beschichtungsverfahren, bei dem als
Heizelement die Grundplatte vorgesehen ist, auf der über eine
Auflage aus Silikonkautschuk Beschichtungsmaterial oder eine
Beschichtungsfolie aufgewärmt wird. Darauf wird dann ein Spaltleder
aufgelegt und von einer Gegenplatte oder einer Membran auf das
Beschichtungsmaterial gedrückt. Zur mehrseitigen, insbesondere auch
randseitigen Beschichtung von Werkstücken wie z. B. Möbelteilen ist
dieses Verfahren nicht vorgesehen und auch nicht geeignet.
Aufgabe der Erfindung ist es daher, die vorbekannten Verfahren so zu
modifizieren bzw. zu verbessern, daß mit günstigem apparativen
Aufwand eine gleichmäßige, qualitativ hochwertige und über die Dauer
einer Serienfertigung eindeutig reproduzierbare Beschichtungsquali
tät auch bei schwierigen Werkstücken gewährleistet ist.
Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch das Verfahren gemäß dem
kennzeichnenden Teil des Patentanspruchs 1 bzw. die Vorrichtung nach
dem kennzeichnenden Teil des Patentanspruchs 5 gelöst.
Der wesentliche Erfindungsgedanke besteht hierbei in dem unmittel
baren Kontakt bzw. in der unmittelbaren Zusammenarbeit von
Heizplatte, Werkstück und Beschichtungsfolie insbesondere in der
Aufheizphase, wobei es sich ausschließlich um ein Vakuumverfahren
handelt (die bei manchen vorbekannten Verfahren bzw. Vorrichtungen
eingesetzte Membran bzw. Druckkissen entfällt) und die
Beaufschlagung der Teilvolumina mit geeigneten Unter-/Überdrücken
als "Steuerelement" dient.
Durch die unmittelbare Erwärmung der Folie und des Werkstücks ist
eine genau definierte Temperaturführung über die gesamte Folie und
die darunter liegende Oberfläche des Werkstücks möglich, Auskühl
effekte oder Verzögerungseffekte entfallen praktisch, ebenso wird
eine Faltenbildung der Folie verhindert; die Folie kann dann ohne
Zeitverlust sofort nach Erreichen der gewünschten Temperatur, d. h.
in der Regel nach Erreichen der Temperatur der Heizplatte, durch
"Umschalten" der Druckverhältnisse mit genau dieser Temperatur um
die Seitenflächen des zu beschichtenden Werkstücks gelegt werden; da
die angelegte Druckdifferenz unmittelbar auf die Oberfläche der
Folie wirkt, ist auch gewährleistet, daß die Folie gleichmäßig auch
schwierigen Strukturen wie Kanten, Nuten, Rinnen oder reliefartigen
Profilierungen des Werkstücks folgen kann, da letzteres "vorgewärmt"
ist, was sich insbesondere bei solch schwierigeren Strukturen in
einer leichteren Formbarkeit der Folie bemerkbar macht.
Die genau definierbare homogene Temperaturverteilung sowohl der
Folie als auch der darunter liegenden Werkstückbereiche gewähr
leistet eine reproduzierbare Serienfertigung mit gleichmäßig hoher
Qualität.
Ein weiterer Vorteil der gemeinsamen Erwärmung von Werkstück und
eingespannter Folie besteht darin, daß bei der Aufbringung von Leim
auf dem Werkstück, dieses beim Kontakt mit der Heizplatte wieder
flüssig wird und geglättet wird, wenn das Werkstück an die
Heizplatte gepreßt wird.
Nach der Beendigung des Formvorganges kann sofort nach dem Ent
spannen der Luft im oberen Teilvolumen die Presse geöffnet, entleert
und neu beschickt werden, Prozeduren wie das Trennen einer Membran
von den beschichteten Werkstücken entfallen. Durch die leichte
Formbarkeit der Folie auch durch geringe Luftdruckunterschiede im
Gegensatz zu dem größeren Druckaufwand bei Einsatz einer Membran,
können auch alle vom Luftdruck belasteten Teile der Presse einfach
und leicht und somit auch kostengünstig dimensioniert werden.
Ein Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Vorrichtung wird
anhand von Zeichnungen näher erläutert, es zeigen:
Fig. 1: einen Querschnitt durch die Presse im geöffneten
Zustand,
Fig. 2: einen Querschnitt durch die Presse der Fig. 1
beim Aufheizen der Folie, und
Fig. 3: einen Querschnitt durch die Presse beim Aufziehen
der Folie auf das Werkstück.
Die Vorrichtung umfaßt eine Flachpresse mit einem festen unteren
Preßtisch 32, einem unteren Rahmen 30A, mit zwei Werkstückträgern
31A, 31B für zwei zu beschichtende Werkstücke 11A, 11B und mit einem
oberen Rahmen 21 und einer damit verbundenen Heizplatte 20. Im
unteren Rahmen 30A ist hierbei eine Grundplatte 34 gehalten, auf der
sich über Federelemente 35 eine Trägerplatte 30 abstützt, die
zusammen mit den Werkstücken als Einheit in die Presse eingelegt
bzw. nach der Durchführung des Folienaufbringvorganges wieder
entfernt werden kann, was eine sehr rationelle Arbeitsweise
ermöglicht.
Die Randbereiche des unteren Rahmens sind so dimensioniert, daß er
mit dem oberen Rahmen 21 der Heizplatte 20 in dem Sinne
zusammenwirkt, daß mit Hilfe von umlaufenden Dichtungen 11, 12 die
zur Beschichtung verwendete Folie 10 zwischen diesen beiden
Bauteilen eingespannt und festgehalten wird. Im nicht
druckbelasteten Zustand liegt die Folie 10 daher bei geschlossener
Presse horizontal über den Werkstücken 11A, 11B und unterteilt den
Presseninnenraum in ein oberes Teilvolumen V1 und ein unteres
Teilvolumen V2.
Zur Erzeugung von Unterdruck bzw. Überdruck sind im oberen und
unteren Rahmen Luftkanäle 22, 33 vorgesehen, die mehrere Öffnungen zu
dem ihnen jeweils zugeordneten Teilvolumen aufweisen.
Zur Erzielung einer präzisen Arbeitsweise müssen die Federelemente
so gewählt oder einstellbar sein, daß einerseits bei geschlossener
Presse die Werkstücke die Folie flächig leicht an die Unterseite der
Heizplatte drücken, andererseits muß die beim Beschichtungsvorgang
der Randbereiche eingesetzte Druckdifferenz ausreichen, um die
Federelemente zusammenzudrücken, so daß die Folie von der Heizplatte
abgesenkt wird.
Die Arbeitsweise dieser Presse ist wie folgt:
In den Zwischenraum zwischen dem unteren Rahmen 30A und dem Tisch 32 wird bei geöffneter Presse die luftdurchlässige Trägerplatte 30 eingelegt, auf der die zu beschichtenden Werkstücke 11A, 11B auf jeweils einem Werkstückträger 31A, 31B angeordnet sind, überdeckt mit der zur Beschichtung vorgesehenen Folie 10. Dabei liegt die Träger platte 30 auf den Federelementen 35 auf (Fig. 1). Nachdem die Trägerplatte 30 derart vorbereitet in ihrer Arbeitsposition inner halb der Presse ist, wird die Presse geschlossen (Fig. 2), wobei im geschlossenen Zustand der Presse die Werkstücke 11A, 11B die Folie 10 nach oben an die Heizplatte 20 drücken und somit die Folie leicht zwischen Werkstücken und Heizplatte eingespannt wird, so daß bereits hier eine Faltenbildung zuverlässig vermieden wird. Dies wird unterstützt von einer Druckdifferenz zwischen oberem und unterem Teilvolumen V1/V2 (die horizontalen Pfeile deuten die Erzeugung der Druckdifferenz an), so daß auch die übrigen Folienflächen an die Unterseite der Heizplatte gezogen werden. In dieser Position werden somit die gesamte Folie 10 und auch die angrenzenden Volumenbereiche der Werkstücke 11A, 11B von der Heizplatte 20 gleichmäßig auf die vorgewählte optimale Verformtemperatur gebracht.
In den Zwischenraum zwischen dem unteren Rahmen 30A und dem Tisch 32 wird bei geöffneter Presse die luftdurchlässige Trägerplatte 30 eingelegt, auf der die zu beschichtenden Werkstücke 11A, 11B auf jeweils einem Werkstückträger 31A, 31B angeordnet sind, überdeckt mit der zur Beschichtung vorgesehenen Folie 10. Dabei liegt die Träger platte 30 auf den Federelementen 35 auf (Fig. 1). Nachdem die Trägerplatte 30 derart vorbereitet in ihrer Arbeitsposition inner halb der Presse ist, wird die Presse geschlossen (Fig. 2), wobei im geschlossenen Zustand der Presse die Werkstücke 11A, 11B die Folie 10 nach oben an die Heizplatte 20 drücken und somit die Folie leicht zwischen Werkstücken und Heizplatte eingespannt wird, so daß bereits hier eine Faltenbildung zuverlässig vermieden wird. Dies wird unterstützt von einer Druckdifferenz zwischen oberem und unterem Teilvolumen V1/V2 (die horizontalen Pfeile deuten die Erzeugung der Druckdifferenz an), so daß auch die übrigen Folienflächen an die Unterseite der Heizplatte gezogen werden. In dieser Position werden somit die gesamte Folie 10 und auch die angrenzenden Volumenbereiche der Werkstücke 11A, 11B von der Heizplatte 20 gleichmäßig auf die vorgewählte optimale Verformtemperatur gebracht.
Wenn die Folie diese optimale Formtemperatur erreicht hat, wird eine
geeignete Druckdifferenz erzeugt, indem (Fig. 3) das obere
Teilvolumen V1 mit Druckluft beschickt wird und das untere
Teilvolumen V2 evakuiert wird, was in Fig. 3 durch die vertikal
nach unten zeigenden Pfeile dargestellt ist (die vier horizontalen
Pfeile deuten die Druckluftzufuhr bzw. Evakuierung der beiden
Teilvolumen an). Durch die dadurch erzeugte zusätzliche Gegenkraft
zur Federkraft wird die Trägerplatte 30 nach unten gedrückt, wobei
der Flächenkontakt zwischen Folie und Werkstücken erhalten bleibt.
Außerdem legt sich die plastifizierte Folie exakt und konturgetreu
um die zu beschichtenden Randbereiche der aufgewärmten Werkstücke
11A, 11B, wozu solche Druckdifferenzen zwischen den beiden Teil
volumina erforderlich sind, die ausreichen, um die Federelemente
zusammenzudrücken und so den Kontakt zur Heizplatte 20 zu lösen. Da
die üblicherweise verwendeten Folien sehr dünn und somit leicht in
ihrer Formgebung zu "steuern" sind, reichen diese Druckdifferenzen
dann in der Regel auch zur Verformung der Folien aus.
Nach Beendigung dieses Formvorganges kann sofort nach dem Entspannen
der Luft im oberen Teilvolumen V1 die Presse geöffnet werden und die
Trägerplatte 30 mit den fertig beschichteten Werkstücken 11A, 11B aus
der Presse entfernt und eine neue, vorbereitete Trägerplatte 30
eingelegt werden.
Die Formvorgänge in der erfindungsgemäßen Presse sind daher auf das
absolut notwendige mit höchster Präzision reduziert und die erfin
dungsgemäße Vorrichtung arbeitet daher sehr genau und sehr schnell.
Claims (10)
1. Verfahren zur mehrseitigen Beschichtung von Werkstücken mit einer
Folie, wobei zunächst über das zu beschichtende Werkstück ein
Folienzuschnitt gelegt wird, der randseitig eingespannt wird,
derart, daß er das zu beschichtende Werkstück überdeckt und zwei
Teilvolumina gegeneinander luftdicht abschließt, danach nach oben
unmittelbar an eine Heizplatte gedrückt und/oder gezogen und dort
unter Anliegen an die Heizplatte auf die gewünschte Temperatur
gebracht wird und schließlich, derart erwärmt, durch Erzeugung einer
Druckdifferenz zwischen dem ersten und dem zweiten Teilvolumen über
das zu beschichtende Werkstück gezogen wird, und dann die rand
seitige Einspannung gelöst und das beschichtete Werkstück entnommen
wird,
dadurch gekennzeichnet, daß der Folienzuschnitt (10) unter flächigem
Kontakt mit dem zu beschichtenden Werkstück (11A, 11B) an die
Heizplatte (20) gedrückt und, gesteuert von der Druckdifferenz
zwischen dem ersten und dem zweiten Teilvolumen zur Beschichtung des
Werkstückes (11A, 11B), zusammen mit diesem unter Beibehaltung dieses
Kontaktes sich wieder von der Heizplatte (20) löst.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Druck
differenz zwischen erstem und zweitem Teilvolumen (V1, V2) durch
Überdruckbeaufschlagung des ersten Teilvolumens (V1) erfolgt.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Druck
differenz zwischen erstem und zweitem Teilvolumen (V1, V2) durch
Unterdruckbeaufschlagung des zweiten Teilvolumens (V2) erfolgt.
4. Verfahren nach Anspruch 2 und 3, dadurch gekennzeichnet, daß die
Druckdifferenz zwischen erstem und zweiten Teilvolumen (V1, V2)
sowohl durch Überdruckbeaufschlagung des ersten Teilvolumens
(V1), als auch durch Unterdruckbeaufschlagung des zweiten
Teilvolumens (V2) erfolgt.
5. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1, mit
einem Tisch und mindestens einem Werkstückträger zur Aufnahme
eines zu beschichtenden Werkstücks, einem unteren, den Werkstück
träger umgebenden Rahmen, derart, daß das bis unterhalb der
Unterkante des zu beschichtenden Werkstückes reichende erste
Teilvolumen gebildet wird, bei dessen Evakuierung mittels Unter
druckvorrichtungen der zur Beschichtung vorgesehene, durch
Heizeinrichtungen erwärmte Folienzuschnitt sich um das zu be
schichtende Werkstück herumlegt, und mit einer oberen Heizplatte
als Heizeinrichtung, die auf den unteren Rahmen absenkbar ist und
das evakuierbare, zweite Teilvolumen luftdicht abschließt, wozu
die Heizplatte derart ausgebildet und geformt ist, daß der zur
Beschichtung dienende Folienzuschnitt zwischen den Rändern der
Heizplatte und dem unteren Rahmen derart einspannbar ist, daß er
die beiden Teilvolumina voneinander zumindest im wesentlichen
luftdicht abgrenzt,
dadurch gekennzeichnet, daß die Werkstückträger (11A, 11B)
vertikal federnd gelagert sind, und daß die Federkraft derart
einstellbar oder vorgebbar ist, daß die Vertikalbewegung der
Werkstückträger (11A, 11B) im Bereich unterhalb der Heizplatte
(20) durch die erzeugbare Druckdifferenz zwischen den beiden
Teilvolumina (V1, V2) steuerbar und kontrollierbar ist.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die
Heizplatte (20) einen umlaufenden Rahmen (21) aufweist.
7. Vorrichtung nach Anspruch 5 und 6, dadurch gekennzeichnet, daß
zur Evakuierung und/oder Überdruckbeaufschlagung des vom Folien
zuschnitt (10), Rahmen (21) und Heizplatte (20) gebildeten ersten
Teilvolumens (V1) Heizplatte (20) und/oder Rahmen (21) Luftzu
fuhr-/Luftabsaugkanäle (22) aufweisen.
8. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die
Werkstücke (11A, 11B) auf einer gemeinsamen Trägerplatte (30)
angeordnet sind, die sich über mehrere Federelemente (35) auf dem
Tisch (32) abstützen.
9. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die
Werkstücke (11A, 11B) auf einer gemeinsamen Trägerplatte (30)
angeordnet sind, die sich über eine homogene, elastische Träger
schicht auf dem Tisch (32) abstützen.
10. Vorrichtung nach Anspruch 8 oder 9, dadurch gekennzeichnet, daß
zur Evakuierung des vom Folienzuschnitt (10), den Werkstücken
(11A, 11B), den Werkstückträgern (31A, 31B) und der Trägerplatte
(30) gebildeten zweiten Teilvolumens (V2) ebenfalls Luftzufuhr-/Luft
absaugkanäle (33) vorgesehen sind.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19934314789 DE4314789C2 (de) | 1993-05-05 | 1993-05-05 | Verfahren und Vorrichtung zur mehrseitigen Beschichtung von Werkstücken |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19934314789 DE4314789C2 (de) | 1993-05-05 | 1993-05-05 | Verfahren und Vorrichtung zur mehrseitigen Beschichtung von Werkstücken |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
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DE4314789A1 DE4314789A1 (de) | 1994-11-10 |
DE4314789C2 true DE4314789C2 (de) | 1996-04-04 |
Family
ID=6487189
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Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DE19934314789 Expired - Fee Related DE4314789C2 (de) | 1993-05-05 | 1993-05-05 | Verfahren und Vorrichtung zur mehrseitigen Beschichtung von Werkstücken |
Country Status (1)
Country | Link |
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DE (1) | DE4314789C2 (de) |
Families Citing this family (3)
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DE29713665U1 (de) * | 1997-07-31 | 1998-12-17 | Frimo Huber Systemtechnik Gmbh | Vorrichtung zum thermischen Formen von Kunststoffolien |
ITBL20060026A1 (it) * | 2006-07-28 | 2008-01-27 | Walnut S R L | Peocedimento ed attrezzatura di fabbricazione di elementi di mobili e mobili di vario genere, ed elementi di mobili e mobile ottenuto mediante tali procedimento ed attrezzatura di fabbricazione |
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DE3827497C2 (de) * | 1988-08-12 | 1994-03-17 | Wemhoener Heinrich Gmbh Co | Vorrichtung zur Beschichtung von dreidimensionalen Körpern mit einer Folie |
EP0379844A3 (de) * | 1989-01-27 | 1991-12-27 | GAROFOLI - S.p.A. | Industrieverfahren für die Kunststoffverkleidung von Platten |
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1993
- 1993-05-05 DE DE19934314789 patent/DE4314789C2/de not_active Expired - Fee Related
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DE4314789A1 (de) | 1994-11-10 |
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