DE3607647C2 - - Google Patents
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- B29C—SHAPING OR JOINING OF PLASTICS; SHAPING OF MATERIAL IN A PLASTIC STATE, NOT OTHERWISE PROVIDED FOR; AFTER-TREATMENT OF THE SHAPED PRODUCTS, e.g. REPAIRING
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- Casting Or Compression Moulding Of Plastics Or The Like (AREA)
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Kaschieren
eines Formteils nach dem Oberbegriff des Anspruchs
1 und eine Vorrichtung zur Durchführung
des Verfahrens.
Formteile im hier angesprochenen Sinne sind
räumlich verformte Teile, wie sie beispielsweise
aus Holzfasermatten, gefüllten oder verstärkten
Kunststoffen oder ähnlichen flächigen oder auch
rieselfähigen Ausgangsmaterialien hergestellt
werden und
beispielsweise zur Innenverkleidung
von Automobilen in großem Umfang eingesetzt
werden. Die hier vorzugsweise interessierenden
Kaschierwerkstoffe sind Gewebe,
Gewirke, Filze, Vliese, Teppichmaterialien,
aber auch andere oberflächenveredelnde,
luftdurchlässige Materialien. Formteile
der beschriebenen Art werden häufig mit
dekorativen Oberflächen dadurch versehen, daß
sie mit Kunststoffolien, schaumstoffhinterlegten
Folien oder auch mit den vorstehend genannten
Geweben, Gewirken, Filzen, Vliesen und
Teppichen einseitig überzogen, d. h. kaschiert
werden. Soweit es sich bei den Kaschierungen
um luftundurchlässige, etwa thermoplastisch
verformbare Werkstoffe handelt, werden diese
unter Wärmebeaufschlagung mit Unterdruck auf
das Formteil als dessen Trägerteil aufgesaugt
und mit ihm verklebt. Diese bekannte Verfahrensweise
ist als Vakuum-Kaschieren bekannt.
Für luftdurchlässige Kaschierwerkstoffe verbietet
sich das bekannte Vakuum-Kaschieren.
Hierfür ist es bekannt, das Formteil auf seiner
Rückseite durch eine Stützform zu arretieren
und den Kaschierwerkstoff mit Hilfe eines
konturangepaßten Hilfsstempel auf das mit Kleber
beschichtete Formteil aufzupressen, wobei
die Parameter Druck, Temperatur, Klebstoffmenge
und Klebeviskosität sehr genau aufeinander
abgestimmt werden müssen. Dadurch bedingt,
lassen sich die luftdurchlässigen
Kaschierwerkstoffe schlechter verarbeiten und
insbesondere auch schwerer verformen, also
der Formteiloberfläche anpassen, als beispielsweise
luftundurchlässige, streckverformbare
Thermoplastfolien. Als Konsequenz
sind für Gewebe und dergleichen nicht nur
verhältnismäßig große Formkräfte notwendig,
nach dem Kaschiervorgang verbleiben in dem
Gewebe noch erhebliche Zugspannungen, die z. B.
zum teilweisen Abheben der Kaschierung von der
Formteiloberfläche führen, insbesondere dort,
wo Innendecken gebildet sind, in denen die
Eigenspannung dieses Kaschierwerkstoffs besonders
groß ist. Häufiger Ausschuß schien
daher bis heute unvermeidbar. Ein weiterer
Nachteil der letztgenannten Verfahrensweise
ergibt sich daraus, daß das Einformen der
Kaschierwerkstoffe zwischen Hilfsstempel
und dem mit Kleber versehenen Formteil zu
erheblichen Relativbewegungen zwischen
Kaschierwerkstoff und Formteil führt. In
Folge der Kleberbeschichtung liegen zwischen
den Schichten sehr hohe Reibungskräfte vor,
die das Einformen der Kaschierwerkstoffe
zusätzlich behindern und für weitere beachtliche
Eigenspannungen an kritischen Stellen
sorgen.
Schließlich besteht bei luftdurchlässigen
Geweben auch bei noch so großer Sorgfalt stets
die Gefahr, daß in Folge des Kaschierungsdruckes
sogenannte "Kleberdurchschläge" auf
der Sichtseite der Kaschierung auftreten,
vor allem dann, wenn an kritischen Formteilbereichen
zusätzlicher Kleber aufgetragen
werden muß. Hierdurch wird zusätzlicher Ausschuß
verursacht.
Ein bekanntes Verfahren der eingangs genannten Art
bezieht sich auf ein
Fertigungsverfahren für kaschierte Formteile
aus glasfaserverstärktem Polyester, oder auch
Polyestermaterialien mit anderen Faserverstärkungen,
die mit einer Thermoplastfolie zu kaschieren
sind, welche von Haus aus luftundurchlässig
und ohne Wärmebeaufschlagung selbsttragend
ist (US-PS 27 97 179). Das bekannte Verfahren besteht im wesentlichen
darin, daß die in fester Flächenkonfiguration
vorliegende Thermoplastscheibe oder
-folie, in erweichter Form zwischen Ober-
und Unterwerkzeug der Presse vorgeformt wird,
wobei auf der Rückseite des Thermoplastmaterials
Kurzfasern als Zwischenschicht mit eingepreßt
werden. In einem hiervon getrennten Verfahrensablauf
wird das Unterwerkzeug der Presse
mit Glasfasern beschichtet unter Zugabe des mit
einem Härter und einem Beschleuniger versehenen
pastenförmigen Polyesters. Anschließend wird
das Preßwerkzeug geschlossen, wodurch die Polyesterpaste,
in das Glasfasermaterial eindringend,
verteilt wird, so daß nach dem Aushärten ein fertiges
Preßteil vorliegt. Das Auspressen von Fasermaterial
auf die Rückseite der späteren Kaschierfolie
während des Ausformens dieser Schicht, dient
der Haftvermittlung zwischen dem späteren Polyesterformteil
und der Kaschierschicht.
Der Erfindung liegt die Aufgabe
zugrunde, ein Verfahren zum Kaschieren und eine Vorrichtung
zur Durchführung des Verfahrens zu
schaffen, bei dem der Kaschierwerkstoff mit
verminderter Eigenspannung im aufkaschierten
Zustand und verbesserten Reibungsbedingungen
während des Kaschiervorganges der Geometrie
der Formteile angepaßt und aufkaschiert werden
kann, wobei insbesondere an von Hause aus
schwer für räumliche Oberflächenkaschierungen
geeignete Materialien gedacht ist.
Die Aufgabe wird bezüglich des Verfahrens gelöst
durch die Merkmale des kennzeichnenden
Teiles des Anspruchs 1. Die Unteransprüche 2
bis 5 geben vorteilhafte Weiterbildungen des
Verfahrens an. Bezüglich der Vorrichtung wird
die Aufgabe durch die Merkmale des
kennzeichnenden Teiles des Anspruchs 6 gelöst,
die Ansprüche 7 bis 14 zeigen vorteilhafte
Weiterbildungen dieser Vorrichtungen auf.
Dadurch, daß zunächst der Kaschierwerkstoff
getrennt vom Formteil vorgeformt und wenigstens
in etwa in einem dem Oberflächenverlauf des
Formteils entsprechenden Konturverlauf gebracht
und so fixiert wird, ist es möglich, den
Kaschierwerkstoff mit erheblich verminderter
Eigenspannung auf die Oberfläche des Formteils
zu übertragen und den eigentlichen Kaschiervorgang
praktisch ohne auftretende Reibung
zwischen den dauerhaft zu verbindenden, einander
anliegenden Oberflächen durchzuführen.
Das Formteil dient nicht mehr, wie bei der bisher
bekannten Kaschierung, als formgebende Fläche
für den Kaschierwerkstoff, da dieser bereits
vor dem eigentlichen Kaschiervorgang in eben
diese Oberflächenform gebracht und in dieser
fixiert worden ist. Für die sogenannte Vakuum-
Kaschierung ist die Beschichtung beispielsweise
einer Gewebekaschierung mit einem gasundurchlässigen
Folienüberzug besonders vorteilhaft,
zumal dieser auf der formgebenden
Oberfläche der Matrize durch Beaufschlagung
mit Unterdruck für eine genau definiert
vorgebbare Zeit gehalten werden kann.
Es ist andererseits jedoch auch denkbar und
besonders vorteilhaft, anstelle der rückseitigen
Folienbeschichtung eines ansonsten gasdurchlässigen
Kaschierwerkstoffes den Kaschierwerkstoff
selbst mit einem Zusatz zu versehen,
der während der Vorformung der Kaschierung aushärtet,
so daß gewissermaßen ein selbständig
tragfähiges, räumlich verformtes Kaschierwerkstoffgebilde
entsteht, welches dann in Deckungsgleichheit
mit dem Formteil gebracht werden kann,
welches entlang einer seiner Oberflächen hiermit
zu kaschieren ist. Denkbar ist in diesem
Zusammenhang beispielsweise die Mitverwendung
eines thermoplastischen - und/oder duroplastischen
Fadens bei der Herstellung eines Kaschierungsgewebes
oder auch die Einbringung solcher Fäden,
aber auch pulverförmiger entsprechender Komponenten
in ein Faservlies, welches die Oberflächenkaschierung
eines Formteils bilden soll.
Wesentlich ist somit stets die Schaffung von
Bedingungen, welche es ermöglichen, den Kaschierwerkstoff
getrennt von dem eigentlichen Formteil
so auszuformen, daß dessen Konturierung
der Oberflächenkontur des Formteils zumindest
in etwa entspricht und die nachfolgende wie
auch immer geartete Fixierung der vorgeformten
Kaschierungsschicht in dieser Kontur bis zur
festen und dauerhaften Verbindung der Kaschierungsschicht
mit dem eigentlich tragenden
Formteil. Erst durch diese Verfahrensmerkmale
werden die bisher kaum durch noch so vorteilhafte
Kleber zu kompensierenden Spannungen
zwischen insbesondere Gewebekaschierungsschichten
und der Formteiloberfläche von vornherein
vermieden, so daß auch an den Klebeverbund
zwischen der Oberflächenkaschierung und
dem Formteil geringere Anforderungen gestellt
werden können und damit die Gefahr der
sogenannten "Kleberdurchbrüche" ausgeschlossen
oder zumindest auf ein Minimum reduziert wird.
Bei einer bevorzugten Ausführungsform, bei der
das Gewebe rückseitig mit einer luftundurchlässigen
Folie fest verbunden wird, werden die
genannten Kleberdurchschläge durch das Gewebe
beim Kaschieren wegen der undurchlässigen
Folienschicht mit Sicherheit verhindert. Darüber
hinaus erhält man auf diese Weise die
Möglichkeit, das folienbeschichtete Gewebe mit
Hilfe von Unterdruck in einer vorgewählten
Position für eine genau definierbare Zeit
festzuhalten. Ein zusätzlicher Vorteil kann
darin gesehen werden, daß die Folie bei geeigneter
Wahl ihrer Werkstoffkennwerte, wie
dem Härtegrad und dem Elastizitätsmodul als
"Spannungsausgleichsschicht" zwischen Gewebe
und Formteil wirkt, wodurch die Belastung der
Klebefuge vor allem in kritischen Bereichen
in der vorstehend genannten Weise vermindert
wird. Wenn das derart luftdicht versiegelte
Gewebe mit Hilfe einer Patrize in eine
Matrize eingeformt wird, deren Konturfläche
wenigstens teilweise der Kontur der
Ansichtsseite der späteren Kaschierung entspricht,
so ergibt sich der Vorteil, daß nur
die Reibung zwischen der in der Regel metallischen
Matrize und dem Gewebe zu
überwinden ist, die wesentlich kleiner ist als
ansonsten gegebene Reibung zwischen einem
nicht vorgeformten, also flächigen Gewebe und
dem kleberbeschichteten Formteil bei dem Kaschierverfahren
nach dem Stand der Technik.
Die Neigung des Gewebes, beim Einformen Falten
zu bilden, kann vorteilhaft dadurch vermieden
werden, daß das folienbeschichtete Gewebe bzw.
eine solche Kaschierungsschicht, die einen
Zusatz enthält, der bei der Ausformung der
Kaschierung eine Formstabilität ermöglicht,
durch einen Spannrahmen mit regelbarer Haltekraft
umlaufend am Matrizenrand oder anderswo
am Kaschierwerkzeug gehalten wird. Der
Spannrahmen wirkt dabei als eine Art "Niederhalter",
die Regelbarkeit der Niederhalterkraft
gestattet es, die beim Einformen auftretenden
Zugspannungen im Kaschierwerkstoff so niedrig
wie nötig zu halten.
Der Spannrahmen ist ein einheitliches,
umlaufendes Gebilde, oder es kann auch
zweckmäßig sein, den umlaufenden Spannrahmen
in Einzelsegmente zu unterteilen, deren Druckkräfte
jeweils gesondert regelbar sein können.
Der Kaschierwerkstoff wird nach dem Einformen
in die Matrize durch Unterdruck sicher
in seiner eingeformten Position fixiert, bis
der Kaschiervorgang abgeschlossen ist. Ein
derartiges Vorgehen wird durch die rückseitig aufgebrachte
luftundurchlässige Folie möglich. Je
nach Art des Kaschiermaterials kann es dabei
zweckmäßig sein, die Druckkraft des umlaufenden
Spannrahmens zu erhöhen, um hierdurch
für eine zusätzliche umlaufende Abdichtung
zu sorgen.
Der nächste Verfahrensschritt besteht darin,
daß das mit einem Haftvermittlungskleber beschichtete
Formteil nach dem Entfernen der
Patrize mit Hilfe eines gesonderten
Hilfsstempels auf die Folienseite des in der
Matrize fixierten, folienbeschichteten
Gewebes gepreßt und dauerhaft verbunden wird.
Nach dem Herstellen der Haftung zwischen Formteil
und vorgeformtem Kaschierwerkstoff wird das
Kaschierungswerkzeug geöffnet und das kaschierte
Formteil entnommen. Randbeschnitt
des Kaschierwerkstoffes und gegebenenfalls
das Umkleben (Umbugen) der Formteilränder
kann danach in üblicher Weise vorgenommen
werden.
Das beschriebene Verfahren kann dadurch weiter
verbessert werden, daß wenigstens teilflächig
temperierbare Kaschierungswerkzeuge verwendet
werden. Vor allem dann, wenn die Kaschierwerkstoffe
ganz oder teilweise aus thermoplastisch
verformbaren Fäden oder Fasern bestehen, läßt
sich ein zusätzlicher Abau der durch das Einformen
der gedoppelten Gewebe entstandenen
Zugspannungen erreichen. Dies gilt vor allem
auch für die aufgebrachte luftundurchlässige
Folie, wenn sie thermoplastisch verformbar ist.
In der Regel wird man die gesamte Matrize
und/oder die Patrize zu diesem Zweck
erwärmen. Es kann jedoch auch zweckmäßig sein,
die Erwärmung nur auf die besonders kritischen
Zonen der späteren Kaschierung zu beschränken.
Eine Kühlung der Kaschierungswerkzeuge wird in
der Regel nicht zweckmäßig sein, ist jedoch
beim erfindungsgemäßen Verfahren dann vorteilhaft,
wenn thermoplastisch verformbare Kaschierungswerkstoffe
formstabilisiert werden
sollen.
Die Wirkung temperierbarer Kaschierwerkzeuge
kann dadurch zusätzlich unterstützt werden, daß
der Kaschierwerkstoff vor dem Einformen erwärmt
wird. Auch diese Maßnahme ist vor allem dann
zweckmäßig, wenn beispielsweise ein Gewebe als
Kaschierung ganz oder teilweise aus thermoplastisch
verformbarem Material besteht.
Die luftundurchlässige Folie kann mit der Rückseite
des Kaschierungsgewebes mit allen
geeigneten Klebern
verbunden werden,
besonders günstig
ist es jedoch, wenn die feste Verbindung zwischen
Gewebe und Folie mit Hilfe vernetzbarer, in der
Wärme nicht erweichender Kleber erfolgt. Ein
unerwünschtes Ablösen beispielsweise des Gewebes
von der Folie durch erhöhte Temperaturen
im Innenraum von Kraftfahrzeugen bei intensiver
Sonneneinstrahlung wird hierdurch sicher
vermieden.
Die rückseitig auf das Kaschierungsgewebe aufgebrachte
Folie gestattet es,
daß die Folienseite des Gewebes mit Haftvermittlungsklebern
versehen werden kann, die sich
ohne Rücksicht auf die Eigenschaften des Gewebes
aussuchen lassen. Diese Beschichtung kann
zusätzlich zur Beschichtung der Formteiloberfläche
vorgenommen werden, es ist jedoch auch
möglich, nur die Folienseite der Kaschiergewebe
zu beschichten. Durch die Verwendung vorbeschichteter
Kaschierwerkstoffe läßt sich
der Produktionsprozeß vereinfachen und
verbilligen, vor allem dann, wenn eine Automatisierung
des vorliegenden Verfahrens angestrebt
wird.
Die Wärmebeständigkeit des kaschierten Formteiles
kann zusätzlich dadurch verbessert werden,
daß der Haftvermittlungskleber auf Formteil
und/oder Kaschierwerkstoff ein vernetzender,
in der Wärme nicht erweichender Kleber ist.
Enthalten dabei die Folien- und Formteilbeschichtung
je eine Komponente eines 2-Komponentenklebers
gesondert, so läßt sich eine für
die Automatisierung des Verfahrens günstige Vorbeschichtung
erreichen, die lagerzeitbeständig
ist.
Die Formanpassung des Kaschierwerkstoffes an
die Formteilgeometrie läßt sich zusätzlich dadurch
verbessern, daß thermoplastisch verformbare
Folien und/oder Gewebe verwendet werden,
so daß durch Vorwärmen des Kaschierwerkstoffes
und durch Temperierung der Kaschierungswerkzeuge
Zugspannungen abgebaut werden.
In zunehmendem Maße wird von kaschierten Formteilen
eine gewisse "Griffigkeit" ihrer Oberflächen
verlangt, d. h. die Formteile sollen
ganz- oder teilflächig eine Art Polstereffekt
aufweisen. Beim Stand der Technik wird dies
dadurch erreicht, daß mit schaumstoffhinterlegten
Folien kaschiert wird. Beim vorliegenden
Verfahren kann dieser Gesichtspunkt dadurch
berücksichtigt werden, daß zwischen Gewebe und
aufgedoppelter Folie ganz- oder teilflächig eine
Schaumstoffschicht angeordnet wird. Der gegenwärtige
Stand der Technik bietet hierfür sowohl
bezüglich der Werkstoffe als auch bezüglich der
Verbindungsverfahren ausreichende Realisierungsmöglichkeiten.
In zunehmenden Maße werden an
ein und demselben Formteil unterschiedliche
"Griffigkeiten", d. h. unterschiedliche Schaumstoffdicken
gewünscht.
Dies läßt sich
dadurch erreichen, daß als zwischen
Gewebe und Folie angeordnete Schaumstoffschicht
ein Polyurethan-Schaum verwendet wird, der bei
hohen Temperaturen irreversibel komprimierbar
ist und daß die Kaschierung bestehend aus den
Schichten: Gewebe, Schaum, Folie vor dem Einformen
in die Matrize auf die Temperatur
erwärmt wird, bei der der Schaum irreversibel
komprimierbar ist, daß weiterhin die Matrize
und die Patrize so ausgebildet sind,
daß der Schaumstoffschicht örtliche Unterschiede
im Kompressionsgrad aufgeprägt werden. Das
folienbeschichtete Gewebe wird nach dem Einformen
in die Matrize mit Hilfe von Matrize
und/oder Patrize abgekühlt und erst
dann die Vakuum-Fixierung vorgenommen. Die
Haftvermittlung zwischen Formteil und Folie
erfolgt bei Temperaturen, die niedriger sind,
als die Temperatur, bei der die Schaumstoffschicht
der Kaschierung irreversibel komprimierbar ist.
Da die Formanpassung des Gewebes von der Matrize
und der Patrize gesondert vorgenommen
wird, bereitet es keinerlei Schwierigkeiten,
dem Schaum örtliche Unterschiede im
Kompressionsgrad aufzuprägen. Mit gekühlten
Werkzeugen ist es dabei möglich, diese
Kompressionsunterschiede so zu stabilisieren,
daß sie beim Aufkaschieren auf das Formteil
erhalten bleiben. Als Schaumwerkstoffe kommen
vor allem Polyurethan-Schäume in Frage, die bei
Temperaturen von 180° C und mehr bedingt thermoplastisch
verformbar werden, während sie bis
zu diesem Temperaturbereich duroplastische
Eigenschaften aufweisen.
Die Verwendung von
Matrize und Patrize ermöglichen
somit in idealer Weise eine weitgehend freie
Gestaltung der Sichtseite der Kaschierung. Erfolgt
die Kaschierung in diesem Falle mit wärmehärtenden
Klebern, so muß deren Härtungstemperatur
niedriger liegen, als die Erweichungstemperatur
der Schaumstoffschicht, da sonst die
aufgeprägten Kompressionsunterschiede wieder
weitgehend rückgängig gemacht würden.
Werden Gewebekaschierungen mit Schaumstoffzwischenlage
verwendet, so kann das Rückstellvermögen
der Schaumstoffe dazu ausgenutzt werden,
daß nach dem Lösen der Vakuum-Fixierung Formschluß
zu einem anderen Formteil und/oder zu
einer beispielsweise in Art, Farbe oder Struktur
andersartigen Kaschierung hergestellt wird.
Dies kann zum Beispiel dann vorteilhaft sein,
wenn das Gesamtformteil aus mehreren zusammenmontierbaren
Teilstücken besteht, die ggf. auch
noch andersartig kaschiert sind. Das Rückstellvermögen
des Schaumes garantiert hier einen
sauberen Formschluß der Verbindungsstellen und
einen guten optischen Übergang.
Das erfindungsgemäße Verfahren bietet den
weiteren Vorteil, daß der Zugspannungszustand
der Gewebekaschierung noch weiter vermindert
werden kann, und zwar dadurch, daß beim Einformen
in die Matrize in zumindest einem
seiner vertieften Bereiche das Gewebe tiefer
ausgeformt wird, als es der späteren Sichtkontur
entspricht, und daß der Unterdruck der sich
anschließenden Vakuum-Fixierung so gewählt
wird, daß der tiefer ausgeformte Bereich
kontrolliert zurückfedert.
Die Wirkungsweise dieser Maßnahme ist folgende:
Die in der Matrize vorhandenen vertieften
Bereiche entsprechen an der Sichtseite des
Formteiles erhabenen Stellen, die in der Matrize
erhabenen Kanten oder Erhebungen sind
an der Sichtseite des Formteiles die Bereiche, die
konkav ausgebildet sind, in denen bei den bekannten
Verfahrensweisen also die Gefahr des
Abhebens der Kaschierung besteht. Vor allem
hier muß die Zugspannung gemindert werden. Hier
bietet das vorliegende Verfahren die Möglichkeit,
zunächst die in der Matrize vertieften Stellen
weiter auszuformen als notwendig, und dann
anschließend die Zugspannungen durch kontrolliertes
Zurückfedern abzubauen. Bei der anschließenden
Kaschierung reichen die vorhandenen
Restspannungen dann noch aus, um den
Kaschierwerkstoff über die erhabenen Stellen
des Formteiles soweit zu spannen, daß sie ohne
den Gegendruck eines Werkzeuges durch den Haftvermittlungskleber
aufkaschiert werden. Die gewünschte
Größe des Zurückfederns - und damit
der Restandruck beim Kaschieren selbst - läßt
sich durch die Wahl des fixierenden
Unterdruckes problemlos steuern.
Ein weiterer Vorteil des erfindungsgemäßen Vorgehens
ist darin zu sehen, daß der Kaschierwerkstoff
nach dem Einformen in der Matrize
und nach der Vakuum-Fixierung umlaufend beschnitten
werden kann. Insbesondere bei automatisiertem
Verfahrensablauf ist dieses Vorgehen
zweckmäßig, da der Randbeschnitt der
Kaschierung sehr viel aufwendiger ist, wenn die
Kaschierung bereits abgeschlossen ist.
Die Matrize ermöglicht es weiterhin, daß
für eine Teilkaschierung, bei der ein Beschnitt
innerhalb der Formteilkontur notwendig ist,
dieser Beschnitt nach dem Einformen in die Matrize
und der Vakuum-Fixierung erfolgt, wobei
die Matrize als Schneidunterlage benutzt
wird.
Die Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens
besteht aus mindestens einer Matrize,
deren Konturfläche wenigstens teilweise der
Kontur der Ansichtsseite der späteren Kaschierung
entspricht, einer Patrize und einem
Hilfsstempel, wobei Patrize und Hilfsstempel in
aufeinanderfolgenden Arbeitshüben mit der Matrize
in Eingriff bringbar sind. Der Matrize
ist ein umlaufender Spannrahmen zugeordnet,
der auf das Kaschierungsgewebe eine
regelbare Andruckkraft ausübt. Die Matrize
weist mindestens eine Bohrung und/oder andere
Hilfsmittel auf, mit denen der Raum zwischen
Matrize, Kontur und Kaschierungsgewebe
evakuiert werden kann.
Sind Patrize und/oder Matrize wenigstens in
Teilbereichen kühl- oder heizbar ausgebildet,
so lassen sich im Falle der Kühlung in der
Wärme komprimierbare Schäume optimal verarbeiten,
im Falle der Heizung wird bei Gewebekaschierungen,
die ganz oder teilweise aus
thermoplastisch verformbaren Werkstoffen bestehen,
die Formgebung erleichtert und der
Spannungszustand nach dem Formen verbessert.
Eine besonders vorteilhafte Ausführungsform,
vor allem für automatisierte Vorrichtungen,
besteht darin, daß die Matrize ein umlaufendes
Beschnittmesser und eine diesem zugeordnete
Schneidleiste enthält. Mit dieser Maßnahme
wird ein kaschiertes Formteil erhalten,
dessen Kaschierung umlaufend fertig beschnitten
ist, und das ohne aufwendige Handhabung direkt
der nächsten Verarbeitungsstation, z. B. für
das Umbugen, zugeführt werden kann.
Werden teilflächige Kaschierungen gewünscht,
so kann die Patrize mindestens ein Beschnittmesser
enthalten, dessen Schneide eine
innerhalb der Kontur der Matrize liegende
Teilfläche umrandet, wobei dem Beschnittmesser
in der Matrize eine Schneidleiste
zugeordnet ist. Das Beschnittmesser ist zunächst
in der Patrize versenkt, so daß es
den Ausformungsvorgang in die Matrize nicht
behindert. Nach dem Abschluß der Ausformung
kann das Messer in Schneidposition ausgefahren
werden. Es ist aber auch möglich, die Betätigung
des Messers mit der Bewegung der Patrize
federnd zu koppeln. Die Hilfsmittel
für die Vakuum-Fixierung der Gewebekaschierung
müssen so angeordnet sein, daß der Bereich der
beschnittenen Teilkaschierung nach dem Beschnitt
durch Unterdruck fixiert bleibt.
Eine zweckmäßige Ausführungsform einer erfindungsgemäßen
Vorrichtung ist dadurch gekennzeichnet,
daß der Matrize zwei Platten
zugeordnet sind, zwischen denen die die Kontur
enthaltende Matrize federnd geführt
wird, und zwar mit Hilfe von Führungsstollen
und Federn, wobei das umlaufende Beschnittmesser
an der unteren Platte und der
Spannrahmen mit der Schneidleiste an der
oberen Platte befestigt ist. Die obere Platte
ist mit einem Durchbruch versehen, der bei
den jeweiligen Arbeitshüben der Patrize
und des Hilfsstempels durchgriffen wird. Bei
einer derartigen Ausführungsform wird die regelbare
Druckausübung des Spannrahmens, dessen
Wiederlager der Rand der Matrize
ist, durch die einstellbare Vorspannung der
genannten Federn vorgegeben. Ist die Ausformung
der Gewebekaschierung beendet, so wird die
Matrize nach unten gegen den
Anschlag gepreßt. Dabei verstärkt sich einmal
der Druck des Spannrahmens zur verbesserten
Abdichtung des fixierenden Unterdruckes, zum
anderen wird das umlaufende Schneidmesser gegen
die Schneidleisten gepreßt und besorgt den
Randbeschnitt im gleichen Arbeitshub.
Die vorstehend beschriebenen Werkzeuge können
vorteilhaft als Quertransport-Werkzeuge zum
Einbau in eine Presse ausgebildet
sein. Da Pressen, deren Arbeitstische hinreichende
Größen aufweisen, in der Regel
Preßkräfte vorgeben, die größer sind, als
die zum Kaschieren benötigten, ist es vorteilhaft,
wenn die beschriebene Vorrichtung
die Antriebselemente für die Arbeitshübe in
Form von hydraulischen und/oder pneumatischen
Zylindern integriert enthält. Auf diese Weise
werden unabhängige Fertigungseinheiten möglich,
die den jeweiligen Fertigungsbesonderheiten
optimal angepaßt werden können. Derartige
Anpassungen können zum Beispiel dadurch erfolgen,
daß die Matrize ortsfest ist
und Patrize und Hilfsstempel jeweils zur Matrize
hin verfahrbar sind. Es ist jedoch
auch möglich, daß die Matrize verfahrbar
ausgebildet ist, während Patrize und Hilfsstempel
ortsfest bleiben. Besonders vorteilhaft
ist diese Anordnung, wenn die Vorrichtung
zwei Matrizen besitzt, von denen jeweils
das eine mit gedoppeltem Gewebe beschickt wird,
während im anderen zeitgleich kaschiert wird.
In diesem Falle lassen sich Patrize und Hilfsstempel
zu einer Einheit koppeln, die gemeinsam
verfahren wird, während die beiden Matrizen
beispielsweise mit Hilfe eines Drehtisches
von der Patrize zum Hilfsstempel
transportiert werden. Eine derartige Anordnung,
bei der mit jedem Stempelhub ein fertig
kaschiertes Teil entsteht, hat die doppelte
Fertigungsgeschwindigkeit einer Vorrichtung mit
nur einer Matrize, benötigt aber nur eine
Patrize und einen Hilfsstempel.
Die Beschichtung des Gewebes mit luftundurchlässiger
Folie, ggf. mit einer Schaumstoffzwischenlage,
wird in der Regel in gesonderten
Fertigungsstationen durchgeführt, vor allem
deswegen, weil die Durchlaufkapazität für
diesen Arbeitsvorgang größer ist, als die
Durchlaufkapazität durch ein Kaschierwerkzeug.
Je nach Art des gewählten Aufdoppelungsklebers
und/oder der gewählten Aufdoppelungsmethode
kann es jedoch zweckmäßig sein, die
Kaschiervorrichtung direkt mit der Beschichtungsstation
für das Gewebe zu koppeln und
zu einer Fertigungseinheit zusammenzufassen.
In diesem Falle ist es zweckmäßig, zwischen
die kontinuierlich arbeitende Folienbeschichtungsstation
und die taktmäßig arbeitende
Kaschiervorrichtung eine "Pufferschleife"
einzufügen.
Die Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens
soll nachfolgend anhand der Fig. 1 bis 7
erläutert werden.
Die in den Figuren schematisiert dargestellten
Schnittzeichnungen beziehen sich auf eine bevorzugte
Ausführungsform der
Vorrichtung zur Durchführung des beschriebenen
Verfahrens in nur beispielsweiser
Wiedergabe.
Es zeigt
Fig. 1 eine Kaschiervorrichtung mit Patrize
und Hilfsstempel unter
Weglassung der zugehörigen Betätigungsmechanismen
in der Ausgangsstellung des Verfahrensablaufes,
Fig. 2 eine Darstellung gemäß Fig. 1 in
einem noch nicht ganz geschlossenem
Zustand der Kaschierwerkzeuge,
Fig. 3 eine Schnittdarstellung entsprechend
Fig. 1 und 2 bei geschlossenen Werkzeugen
und nach Beschnitt der Randbereiche
des Kaschiermaterials,
Fig. 4 eine Darstellung der Matrize
nach dem Entfernen der Patrize
mit eingeformtem und fixiertem
Kaschierwerkstoff,
Fig. 5 und 6 sind gleichfalls schematisierte
Querschnittdarstellungen in Offen-
und Schließstellung für die Demonstration
des eigentlichen Kaschiervorganges
und
Fig. 7 demonstriert die End- und Ausgangsstellung
des Kaschiervorganges bei
geöffneten Werkzeughälften.
Wie aus den schematischen Schnittdarstellungen
erkennbar, stützt sich die sowohl zur Vorformung
des Kaschiermaterials als auch für den eigentlichen
Kaschiervorgang benötigte Matrize 3
auf einer Grundplatte, nämlich der unteren
Platte 2 ab. Der von hieraus in Führungen 14
unter Zwischenschaltung von Federn 13 federnd
gelagerten Matrize 3,
die entsprechende
Ausnehmungen für die Führungen 14 besitzt, ist außerdem
eine obere Platte 1 zugeordnet, durch deren mittige
Öffnung 7 eine Patrize 9
hindurchbewegbar
ist. Durch die Bohrung 15 innerhalb
der Matrize 3 läßt sich ein
Unterdruck auf ein oberhalb der formgebenden
Fläche der Matrize 3
anzuordnender Kaschierwerkstoff 8 ausüben. Unterhalb
der Öffnung 7 durch die obere Platte 1
ist an dieser fluchtend hierzu
ein Spannrahmen 4 angeordnet, wobei der obere
Rand der Matrize 3 das Gegenlager
zu dem um die Öffnung 7 umlaufenden Spannrahmen 4
bildet. Gleichfalls an der Unterseite der oberen
Platte 1 und unmittelbar angrenzend an den
Spannrahmen 4 ist
eine Schneidleiste 5 angeordnet und auswechselbar
an der Platte 1 fixiert. Die Schneidleiste 5
bildet das Gegenlager für ein zugehöriges
Beschnittmesser 6, welches fest an einer Messerhalterung
der unteren Platte 2 anmontiert ist.
Die durch die Federn 13 und die Führungen 14
vorgegebene mögliche Relativbewegung in senkrechter
Richtung zwischen der oberen Platte 1
und der unteren Platte 2 ermöglicht somit die
in Eingriffbringung der Schneide des
Beschnittmessers 6 mit der Schneidleiste 5.
Die für die Relativbewegung erforderlichen
Führungselemente sind in der groben,
schematischen Schnittzeichnung nicht dargestellt.
Es soll jedoch in diesem Zusammenhang
Erwähnung finden, daß die beiden Platten 1, 2
in ihrer Endstellung verriegelbar sind, welches
mittels mechanischer, pneumatischer oder hydraulischer
Verriegelungsorgane möglich ist.
Oberhalb der oberen Platte 1 und fluchtend zu
deren Öffnung 7 ist die Patrize 9 in Stellung
gebracht, die in üblicher Weise an einer
Trägeranordnung 16 mit dieser zusammen verschiebbar
befestigt ist. Durch die Patrize 9
sind unmittelbar benachbart zu
deren formgebender Oberfläche Bohrungen 10
hindurchgeführt, durch die
regelbar
Kühl- oder Heizmedien durchgegeben werden
können.
Der Kaschierwerkstoff 8 überspannt in der Offenstellung
des Formwerkzeuges gemäß Fig. 1 die
Matrize 3 und wird hierbei von
dem unterhalb der Öffnung 7 der oberen Platte 1
befestigten umlaufenden Spannrahmen 4 derart
gehalten, daß Faltenbildungen vermieden werden,
insbesondere auch während der Vorformung des
Kaschierwerkstoffs 8 in die Matrize 3
hinein. Die Vorspannung des Kaschierwerkstoffs 8
zwischen dem Spannrahmen 4 der oberen Umfangsfläche
der Matrize 3 wird durch die
Spannung der Federn 13 bestimmt, wofür die
beiden Platten 1 und 2 gegen diesen Federdruck
aufeinander zubewegt und in einer gewünschten
Endstellung verriegelt werden.
In der Darstellung gemäß Fig. 2 ist die Patrize
9 durch die Öffnung 7 der oberen Platte 1
hindurch weitgehend mit seiner formgebenden
Oberfläche in die dieser zumindest in etwa
entsprechenden Oberfläche der Matrize
3 eingefahren worden, wobei der Spannrahmen
4 in seiner Funktion als Niederhalter
den gemäß eingezeichneter Pfeilrichtung erforderlichen
Nachzug des Kaschierwerkstoffs 8
in die Matrize 3 hinein ermöglicht.
Der Kaschierwerkstoff 8 besteht hier aus einer
Gewebeschicht, deren spätere sichtbare Oberfläche
mit der formgebenden Oberfläche der
Matrize 3 in Anlage gebracht wird,
und einer darüber geschichteten Folie, die fest
mit dieser verbunden beim Ausformvorgang der
Kaschierung in Anlage mit der formgebenden Oberfläche
der Patrize 9 gelangt. Die Endstellung
des Formvorganges für den Kaschierwerkstoff
8 mittels der Patrize 9 ist in Fig. 3
wiedergegeben, die darüber hinaus zeigt, daß
die dort gegen die Schneidleiste 5 offenen
Beschnittmesser 6 den Randbeschnitt 8′ bereits
abgeschnitten haben.
Unmittelbar mit Erreichen der in Fig. 3 gezeigten
Endstellung für die Formung des Kaschierwerkstoffs
8 wird durch die Bohrung 15, von der
eine Mehrzahl hier jedoch nicht
dargestellter weiterer Parallelbohrungen durch
die Matrize 3 hindurchgeführt sind,
ein Unterdruck auf die Gewebeseite des
Kaschierwerkstoffs 8 ausgeübt und dieses somit
innerhalb der Matrize 3 in der vorgeformten
Position fixiert. Der in den Zeichnungen
nicht dargestellte, nachfolgende Hubvorgang
der Patrize 9 verändert somit
die Lage des vorgeformten Kaschierwerkstoffs 8
innerhalb der Matrize 3 nicht.
Durch Steuerung der Unterdruckbeaufschlagung
des ausgeformten Kaschiermaterials
innerhalb der Matrize 3 wird
ein gewolltes Zurückfedern zugelassen, beispielsweise
die am tiefsten ausgeformten Bereiche des
Kaschiermaterials federn mehr oder weniger zurück,
so daß durch den Formvorgang entstandene
mögliche Flächenspannungen vollständig
ausgeglichen bzw. kompensiert werden.
Der auf diese Weise mögliche Abbau der Zugspannungen
ist in Fig. 4 bis 6 durch die dort
eingezeichneten entstandenen Hohlräume 17
zwischen dem Kaschierwerkstoff 8 und der inneren
Oberfläche der Matrize 3 angedeutet.
Nachdem die Patrize 9 für die Formung
des Kaschierwerkstoffs 8 vollständig aus der
Matrize 3 entfernt worden ist, tritt an
deren Stelle ein Hilfsstempel 11,
dessen formgebende Oberfläche ein Formteil 12
hält, wobei die Fixierung des Formteiles 12
durch Unterdruck
gewährleistet ist. Mit
dem Hilfsstempel 11 wird, wie die Fig. 5 bis
7 zeigen, der eigentliche Kaschiervorgang
durchgeführt. Durch Niederfahren des Hilfsstempels
11 durch die Öffnung 7 der Platte 1
hindurch wird das Formteil 12 in unmittelbare
Anlage mit dem wenigstens annähernd formidentischen
vorgeformten Kaschierwerkstoff 8 gebracht, wobei
die eingefahrene Endstellung des Hilfsstempels
11 durch Fig. 6 schematisch wiedergegeben ist.
Das Formteil 12 ist entlang derjenigen Oberfläche,
die mit der Folienbeschichtung der
Gewebekaschierung in Anlage gelangt, kleberbeschichtet,
und der durch den Hilfsstempel 11
über das Formteil 12 auf den Kaschierungsformling
ausübbare Druck ist so steuerbar, daß
eine dauerhafte, feste Verbindung zwischen
der genannten Schichtanordnung sichergestellt
wird. Wie aus der schematischen Darstellung
ersichtlich, wird in den meisten Formteilbereichen
der für die Verklebung notwendige
Gegendruck durch die Matrize 3
aufgebracht, während dort, wo zunächst überzogene
Ausformbereiche geschaffen worden sind,
um Spannungen innerhalb des Gewebes oder dergleichen
auf ein nicht interessierendes Minimum
zu reduzieren, die dem vorgeformten Kaschierwerkstoff
8 innewohnende Festigkeit für den Klebekontakt
ausreicht. Nachdem eine ausreichend
dauerhafte Verbindung zwischen dem tragenden
Formteil 12 und dem in der Matrize 3
vorgeformten Kaschierwerkstoff 8 hergestellt worden
ist, wird der über die Bohrung 15 aufgebrachte
Unterdruck aufgehoben und damit auch die Fixierung
auf der formgebenden Fläche der Matrize
3. Nach Anheben des Hilfsstempels 11
und damit Öffnen der Werkzeugform
(Fig. 7), kann das oberflächenkaschierte
Formteil 12 entnommen werden und der
Hilfsstempel 11 aus der zu der Matrize
3 fluchtenden Anordnung ausgefahren und erneut
durch die Patrize 9 ersetzt werden, woraufhin
ein neuer Arbeitszyklus, beginnnend mit
der Vorformung des Kaschierwerkstoffes 8, eingeleitet
werden kann.
Der sich dann anschließende
Verfahrensschritt des Umbugens des aus Fig. 7
ersichtlichen Überstandes des Kaschierwerkstoffs 8
über die Umfangskante des Formteiles 12 hinaus
schließt die
Bearbeitung des Formteils 12 ab.
Claims (14)
1. Verfahren zum Kaschieren eines beispielsweise aus einer
Holzfasermatte hergestellten, räumliche Oberflächenkonturen
aufweisenden Formteils, z. B. Automobil-
Innenverkleidungen, mit einem Kaschierwerkstoff, bei dem
zunächst der Kaschierwerkstoff getrennt vom Formteil in
einem wenigstens teilweise die Oberflächenkontur des
Formteils aufweisenden Kaschierwerkzeug vorgeformt wird,
bei dem anschließend die erhaltene Formgebung des luftdichten
Kaschierwerktoffes fixiert wird, und bei dem
daraufhin das Formteil und der vorgeformte Kaschierwerkstoff
deckungsgleich zusammengefügt und dauerhaft miteinander
innerhalb eines eine Matrize und eine Patrize
aufweisenden druckübertragenden Kaschierwerkzeuges verbunden
werden, dadurch gekennzeichnet, daß für den
Kaschierwerkstoff ein luftdurchlässiges Material verwendet
wird, das auf seiner dem Formteil zugewandten
Rückseite vor dem Kaschieren luftundurchlässig beschichtet
wird, daß das Vorformen des Kaschierwerkstoffes
in die vertieften Bereiche der Matrize tiefer
erfolgt, als es der späteren Sichtkontur des kaschierten
Formteils entspricht, wobei der Kaschierwerkstoff nach
dem Vorformen im wesentlichen auf die Tiefe der Kontur
des Formteils zurückfedert, und daß das Fixieren des
Kaschierwerkstoffes beim Kaschieren mittels eines
Unterdruckes erfolgt, der das Zurückfedern der übertieften
Bereiche des Kaschierwerkstoffes zuläßt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß das Beschichten des Kaschierwerkstoffes mittels einer
Folie erfolgt.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß
das Verbinden des Kaschierwerkstoffes mit der Folie
mittels eines vernetzbaren, duroplastischen Klebstoffes
erfolgt.
4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß vor dem Vorformen dem Kaschierwerkstoff als konturfixierende
Komponente ein thermisch und/oder chemisch verfestigbarer
Zusatzstoff zugegeben wird.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 2 oder 3, dadurch
gekennzeichnet, daß zwischen dem Kaschierwerkstoff und
der Folie ganz- oder teilflächig eine Schaumstoffschicht
angeordnet wird.
6. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach einem
der Ansprüche 1 bis 5, mit einer Matrize und mit
einer Patrize, deren Formkontur wenigstens teilweise
der Oberflächenkontur des Formteils entspricht, gekennzeichnet
durch einen Hilfsstempel (11), wobei der Hilfsstempel
(11) und die Partrize (9) in aufeinanderfolgenden Arbeitshüben
mit der Matrize (3) in Eingriff bringbar sind, durch
einen den Kaschierwerkstoff (8) mit regelbarer Andruckkraft
haltenden Spannrahmen (4) und durch mindestens eine
in der Matrize (3) angeordnete Bohrung (15) zum Aufbringen
des Unterdruckes.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet,
daß die Patrize (9) mindestens mit
einem Beschnittmesser (6) zusammenwirkt, dessen
Schneide eine innerhalb der Kontur der Matrize (3)
liegende Teilfläche umrandet, wobei dem Beschnittmesser
(6) in der Matrize (3) eine Schneideleiste (5) zugeordnet
ist.
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 6 oder 7,
dadurch gekennzeichnet, daß der Matrize (3) zwei
Platten (1, 2) zugeordnet sind, zwischen denen
die die Kontur enthaltende Matrize (3) federnd
geführt ist, wobei das umlaufende Beschittmesser
(6) an der unteren Platte (2) und der Spannrahmen
(4) mit der Schneidleiste (5) an der
oberen Platte (1) befestigt ist, und daß die obere
Platte (1) eine Öffnung (7) hat, die bei den jeweiligen
Arbeitshüben abwechselnd von der Patrize
(9) und dem Hilfsstempel (11) durchgriffen ist.
9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 6 bis 8,
dadurch gekennzeichnet, daß die Patrize (9) und der
Hilfsstempel (11) als Querstransport-Werkzeuge
zum Einbau in eine Presse ausgebildet
ist.
10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 6 bis 9, dadurch
gekennzeichnet, daß Antriebselemente für die
Arbeitshübe der Patrize (9) und des Hilfsstempels (11)
in Form von hydraulischen und/oder pneumatischen
Zylindern integriert sind.
11. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 6 bis 10,
dadurch gekennzeichnet, daß die Platten (1, 2) und die
Matrize (3) ortsfest angeordnet sind, und die
Patrize (9) und der Hilfsstempel (11) jeweils zur
Matrize (3) hin verfahrbar sind.
12. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 6 bis 10,
dadurch gekennzeichnet, daß die Platten (1, 2)
verfahrbar sind.
13. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet,
daß die Patrize (9) und/oder die Matrize (3)
wenigstens in Teilbereichen kühl- oder heizbar
ausgebildet sind.
14. Vorrichtung nach mindestens einem der vorangegangenen
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
sie zwei Matrizen (3) mit zugeordneten Platten (1, 2)
besitzt, von denen jeweils alternierend die eine
mit dem Kaschierwerkstoff (8) beschickt wird, während
im anderen zeitgleich kaschiert wird.
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DE19863607647 DE3607647A1 (de) | 1986-03-05 | 1986-03-05 | Verfahren zum kaschieren von formteilen und vorrichtung zu seiner durchfuehrung |
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