DE2424085A1 - Verfahren und vorrichtung zum herstellen einer verbundsicherheitsglasscheibe - Google Patents
Verfahren und vorrichtung zum herstellen einer verbundsicherheitsglasscheibeInfo
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Description
2424Q85
inmelder: Vereinigte Glaswerke GmbH
51 JULCHEN, Oppenhoffallee 145
Verfahren und Vorrichtung zum Herstellen einer Verbundsicherheitsglasscheibe
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Herstellen einer aus einer monolithischen oder aus einem Mehrschichtenverbund
bestehenden Glasscheibe und einer mit dieser verklebten Kunst-
stoffolie bestehenden Verbundsicherheitsglasscheibe. Sie umfaßt ferner Vorrichtungen zur Durchführung dieses Verfahrens.
Nach einem bekannten Verfahren zur Herstellung derartiger Verbundsicherheitsglasscheiben wird die Glasscheibe mit einer
klebefähigen Zwischenschicht und der Kunststoffolie zusammengelegt, auf die Außenfläche der Kunststoffolie eine in ihrer
Form der Glasscheibe entsprechende weitere Glasscheibe (Deckscheibe) aufgebracht, darauf diese Schichtenanordnung
der für die Verbundglasherstellung üblichen Wärme-Überdruck-Behandlung in einem Autoklaven unterworfen, und schließlich
von der fertigen Verbundglasscheibe die Deckscheibe abgenommen (DT-OS 2 055 361, DT-OS 2 161 217, BE-PS 788 868.)
Bei diesem bekannten Verfahren ist also die Verwendung einer
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Deckscheibe erforderlich, die genau dieselbe Form aufweisen muß wie die den Verbund bildende Glasscheibe, Das Verfahren
erfordert nicht nur eine zusätzliche Glasscheibe, an deren Form strenge Maßstäbe anzulegen sind, sondern ist darüber,
hinaus naturgemäß mit einer Reihe von Manipulationen für das Auflegen und das Entfernen dieser Deckscheibe von der
fertigen Verbundglasscheibe verbunden.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, ein anderes Verfahren zum Herstellen einer auf einer Oberfläche mit einer
Kunststoffolie versehenen Sicherheitsglasscheibe zu schaffen, das es gestattet, auf die Verwendung einer Deckscheibe beim
Vorpressen der einzelnen Schichten miteinander zu verzichten, und das geeignet ist, Sicherheitsglasscheiben der genannten
Art mit hoher optischer Qualität, wie sie beispielsweise bei Verwendung solcher Scheiben in Kraftfahrzeugen erforderlich
ist, herzustellen. Das Verfahren soll außerdem geeignet sein, auch in einer oder in zwei Richtungen gebogene Sicherheitsglasscheiben
herzustellen.
DiSse Aufgabe wird gemäß der Erfindung dadurch gelöst,
daß die ggf. mit einer Kleberschicht versehene Kunststofffolie mit Hilfe einer am Rand fest eingespannten und von der
der Glasscheibe abgewandten Seite mit Druck beaufschlagbaren Membrane aus einem gummielastischen hoch dehnbaren Material
gegen die Glasscheibe angepreßt wird, indem der fest eingespannte Rand der Membran in einem festen Abstand von der
Glasscheibe gehalten wird, wobei die Membran sich bei der Druckbeaufschlagung fortschreitend auswölbt und sich zunächst
mit ihrem mittleren Teil und dann fortschreitend nach allen Seiten zu den Randbereichen der Glasscheibe hin sich gegen
die Kunststoffolie anlegt und diese über die Klebeschicht gegen die Glasscheibe preßt.
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Mit Hilfe dieses Verfahrens lassen sich Kunststoffolien mit überraschend gutem Erfolg auf Glasscheiben auf kaschieren, wobei
die fertigen Verbundsicherheitsglasscheiben gute optische 'Eigenschaften aufweisen, selbstverständlich unter der Voraussetzung,
daß die Kunststoffolien selbst optisch einwandfrei sind. Die Wirkung dieses Verfahrens beruht darauf, daß
infolge der sich aufblähenden Membran (Balloneffekt) die Membranoberfläche sich auswölbt und die Kunststoffolie zunächst
in der Mitte gegen die Glasscheibe gepreßt wird, worauf unter stetigem Wachsen der Membranoberfläche die
Kontaktfläche zwischen Membran und Scheibe nach allen Seiten hin sich ständig gleichmäßig vergrößert, und damit die Kunststoffolie
auf der Glasscheibe gewissermaßen nach allen Seiten hin gleichmäßig abgewälzt und in Richtung parallel zur
Scheibenoberfläche glattgestrichen wird. Durch diesen Vorgang schmiegt sich die Kunststoffolie in idealer Weise an
die Scheibenoberfläche an, so daß optische Störungen durch ungleichmäßiges Anpressen der Kunststoffolie an die Glasscheibe
nicht entstehen.
In* vorteilhafter Ausführung des Verfahrens wird die Glasscheibe
in horizontaler Lage gehalten, und die Kunststoffolie mit Hilfe der Membran aus gummielastischem Material gegen
die nach unten weisende Oberfläche der Glasscheibe angepreßt.
Besonders zweckmäßig ist es, wenn vor dem Anpressen der Kunststoffolie an die Glasscheibe die Luft zwischen den
einzelnen Schichten evakuiert wird. Durch das Evakuieren der Luft im Bereich der Schichtenanordnung wird, wenn die andere
Seite der Membran unter Atmosphärendruck steht, die Membran durch den Atmosphärendruck ausgewölbt, so daß gleichzeitig
mit der Evakuierung der Luft bereits der Anpreßvorgang erfolgt.
— Z). _
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- 4 - VE
Es kann aber zweckmäßig sein, zunächst eine vollständige
Evakuierung zwischen den Schichten vorzunehmen und erst in einem gewissen zeitlichen Abstand mit dem Anpressen
der Kunststoffolie zu beginnen. Zu diesem Zweck kann so vorgegangen werden, daß während der Evakuierung der Luft
zwischen den einzelnen Schichten auf der der Kunststofffolie abgewandten Seite der Membran aus gummielastischem
Material ebenfalls ein Unterdruck erzeugt v/ird. Sobald im Bereich der Schichtenanordnung das gewünschte Vakuum
erreicht ist, wird durch Herstellung des Atmosphärendruckes auf der der Kunststoffolie abgewandten Seite, bzw. durch
Erzeugen eines Überdruckes auf dieser Seite, der gegebenenfalls einige atm betragen kann, der Vorgang des Anpressens der
Kunststoffolie eingeleitet.
Das Verfahren kann so geführt werden, daß man eine Kunststoffolie verwendet, die auf der an der Glasoberfläche zur
Anlage kommenden Seite mit einer Klebeschicht beschichtet ist. Statt dessen kann man aber auch in der an sich üblichen Weise
vorgehen, daß als Klebeschicht eine separate Klebefolie verwendet wird, die zwischen der Glasscheibe und der Kunststofffolie
angeordnet wird. Es ist auch möglich, für die Kunststoffolie ein Material zu verwenden, das als solch.es, ohne
eine zusätzliche eigentliche Klebeschicht, in plastifiziertem. Zustand mit der Glasscheibe verklebbar ist.
Mit besonderem Vorteil lassen sich nach dem erfindungsgemäßen Verfahren auch solche Sicherheitsglasscheiben herstellen,
wie sie Gegenstand der deutschen Patentanmeldung P 22 28 299 sind.
In -vorteilhafter Ausführung des Verfahrens werden für die
Klebeschicht bzw. für die Kunststoffolie durch Wärme aktivierbare Materialien verwendet, und das Verpressen mit
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der Glasscheibe wird dabei bei erhöhter Temperatur vorgenommen.
So kann beispielsweise die Glasscheibe zweckmäßig auf die für die Aktivierung der Klebewirkung notwendige
Temperatur vorgewärmt, und das Aufpressen der Kunststofffolie auf die vorgewärmte Glasscheibe innerhalb einer etwa
auf Raumtemperatur oder einer auf erhöhter Temperatur befindlichen Umgebung erfolgen.
Während des AnpreßVorganges der Kunststoffolie auf der Glasscheibe
wird die Glasscheibe zweckmäßigerweise auf der von der Membran abgewandten Seite durch eine der Form der Glasscheibe
entsprechende starre Gegenform abgestützt. Diese Ausführungsform bedingt dementsprechend für Jede Scheibenform
eine, entsprechende Gegenform. In zweckmäßiger Weiterbildung des Verfahrens kann deshalb so vorgegangen v/erden, daß die
Glasscheibe während des Anpreßvorganges der Kunststoffolie auf der der Kunststoffolie abgewandten Seite ebenfalls
durch eine aus gummielastischem Material bestehende, am
Rand fest eingespannte Membran abgestützt wird, auf die der gleiche Druck zur Einwirkung gebracht wird wie auf die die
Kunststoffolie anpressende Membran.
Die Erfindung, umfaßt ferner geeignete Vorrichtungen zur
Durchführung des Verfahrens. In ihren wesentlichen Grundzügen zeichnen sich die Vorrichtungen nach der Erfindung
durch.einen aus zwei dicht miteinander verschließbaren Hälften bestehenden Behälter aus, in dem Mittel zum Halten
der Glasscheibe in im wesentlichen horizontaler Lage vorgesehen sind, und unterhalb der Glasscheibe im Abstand von
dieser eine sich über den Querschnitt des Behälters erstreckende, entlang ihrem Umfang eingespannte Membran aus gummielastischem
dehnbaren Material angeordnet ist, wobei Mittel zum Evakuieren der Luft in dem Behälter und ferner Mittel
zum Erzeugen eines relativen Überdruckes auf der unteren" Seite der Membran vorgesehen sind.
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"- 6- ' VE 235
Weitere Merkmale der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung, in der an Hand der Zeichnung zwei
Ausführungsbeispiele für die Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens erläutert werden. Von den Zeichnungen zeigt
Fig. 1 eine erste Ausführungsform einer Vorrichtung nach der Erfindung in einem
vertikalen Längsschnitt;
Fig. 2 einen vertikalen Querschnitt durch die
in Figur i dargestellte Vorrichtung entlang der Linie H-II;
Fig. 3 einen Teilausschnitt der in Figur 1
dargestellten Vorrichtung, in dem das Verfahren in drei aufeinanderfolgenden
Phasen schematisch dargestellt ist;
Fig. 4 dieselbe Darstellung wie in Figur 3»
jedoch in einem senkrecht dazu verlaufenden Querschnitt entlang der Linie IV-IV;
Fig. 5 eine zweite Ausführungsform einer erfindungsgemäßen
Vorrichtung in einem vertikalen Längsschnitt, und
Fig. 6 einen Querschnitt entlang der Linie VI-VI in Figur 5-
Der in den Figuren Λ und 2 dargestellte Behälter besteht
aus der oberen Hälfte 1 und der unteren Hälfte 2. Die beiden Hälften des Behälters, und damit der Behälter selbst, sind
in einer gewissen Annäherung der Form der zu beschichtenden Glasscheibe angepaßt. Auf diese Weise wird das Innenvolumen
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- 7 - VE
des Behälters klein gehalten, und die Evakuierung des Behälters
kann in möglichst kurzer Zeit erfolgen. Die untere Hälfte 2 des Behälters ruht auf dem Traggestell 3. Die obere
Hälfte 1 ist mit Hilfe des Drehlagers 4- schwenkbar mit der
unteren Hälfte 2 verbunden. Der Arm 5 ist an der oberen Hälfte 1 fest angeordnet. Am Ende des Armes 5 sitzt ein
Gegengewicht 6; auf den Arm 5 wirkt die Kolbenstange 7 des Druckzylinders 8 ein, wodurch die obere Hälfte 1 des Behälters
um das Drehlager 4- verschwenkt, und so der Behälter geöffnet
bzw. geschlossen wird.
Die obere Hälfte 1 weist entlang ihrem Umfang nach unten gerichtete Seitenwände 9» die untere Hälfte 2 nach oben gerichtete
Seitenwände 1o auf. Auf dem oberen Rand der Seitenwände 1o der unteren Hälfte 2 ist eine Dichtung 11 aus
gummielastischem Material angeordnet, die in geschlossenem Zustand des Behälters zusammengedrückt wird und den Innenraum
des Behälters gegen die Außenatmosphäre druck- und vakuumdicht abschließt.
Der Boden 12 der unteren Hälfte 2 des Behälters weist in der Mitte eine Aussparung I3 auf, die über ein konisch zulaufendes
Reduzierstück 14- mit der Leitung I5 verbunden ist.
Die Leitung 15 kann über die Ventile 16, 17» 18 mit Überdruck,
Atmosphärendruck oder Unterdruck verbunden werden. Auf dem Boden 12 der unteren Hälfte 2 des Behälters ist ein feinmaschiges
metallisches Gewebe 19 angeordnet, darüber eine 2 mm dicke Membran 2o aus gummielastischem Silikonkautschuk.
Die Membran 2o ist entlang ihrem Umfang durch den Boden 12 und den Rahmen 21 fest eingespannt. Das metallische Gewebe
19»beispielsweise aus dünnem Messingdraht, hält die Membrane 2o in geringer Distanz vom Boden 12, wodurch eine schnelle
und gute Evakuierung des Raumes zwischen der Membrane 2o und dem Boden 12 gewährleistet wird.
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Die obere Hälfte 1 des Behälters ist ähnlich aufgebaut. Der Deckel 22 weist wiederum in der Mitte eine Aussparung 23 auf,
die über ein Reduzierrohr 24 mit der Leitung 25 in Verbindung steht. Die Leitung 25 ist mit der Leitung 15 verbunden, die mit
Hilfe der Ventile .16, 17» 18 mit überdruck, Atmosphärendruck
oder Unterdruck beaufschlagt werden kann. In der Leitung 25
wirkt mithin derselbe Druck wie in der Leitung 15· Unter dem Deckel 22 ist wialerum ein feinmaschiges metallisches
Gewebe 26 als Distanzhalter für die Membrane 27 aus gummielastischem
Silikonkautschuk angeordnet· Die Membran 27 ist in gleicher Weise wie die Membran 2o zwischen dem Rahmen 28
und dem- Deckel 22 eingespannt·
Der Innenraum des Behälters kann durch die die Seitenwand 1o
durchdringenden Leitungen 3°» 31 unter Unterdruck oder unter
Atmosphärendruck gesetzt werden.
In der unteren Hälfte 2 des Behälters sind in den Seitenwänden nach innen in den Behälter hineinragende Tragbolzen 34 vorgesehen,
auf denen die Glasscheibe 35 aufliegt. Die Tragbolzen 34 sind als Kolbenstangen der von außerhalb der Seitenwände
angeordneten Druckluftzylinder 36 ausgebildet und können mit
Hilfe dieser Druckluftzylinder 36 zum gegebenen Zeitpunkt zurückgezogen
werden.
Der Verfahrensablauf mit Hilfe der beschriebenen Vorrichtung ist wie' folgt: Durch Betätigung des Druckzylinders 8 wird
die obere Hälfte 1 des Behälters aufgeschwenkt und damit der Behälter geöffnet. Nun wird in die untere Hälfte 2 des Behälters
die mit der Glasscheibe zu verbindende Kunststoffolie 38, die auf ihrer oberen, mit der Glasscheibe in Kontakt
kommenden Seite mit einem wärmeaktivierbaren Kleber beschichtet ist, eingelegt. Sodann wird die Glasscheibe 351
die zunächst in einen geeigneten Ofen auf die für die
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Aktivierung des Klebers notwendige Temperatur erwärmt wurde, auf die Tragbolzen 34 aufgelegt, und der Behälter mit Hilfe
des !Druckzylinders δ geschlossen·
Sodann wird das Ventil 18 geöffnet, wodurch über die Leitungen
15, 25 auf den Rückseiten der Membranen 2o und 27 wegen der geringen Volumina in diesen Bereichen nahezu schlagartig ein
Vakuum von etwa o,5 Torr hergestellt wird. Diese Maßnahme dient dazu, ein Aufblähen der Membran während der Evakuierung des
Behälters selbst zu vermeiden. Die Evakuierung dieser Bereiche 'kann bereits erfolgen, bevor der Behälter geschlossen ist. Sobald
die obere Hälfte abgesenkt und der Behälter geschlossen ist, wird das Ventil 39 geöffnet, das die Leitung 3o mit einer
Vakuumpumpe verbindet, und so der Innenraun des Behälters evakuiert.
Nach etwa 1 Minute ist ein Vakuum von etwa o,5 Torr erreicht. Sobald dieses Vakuum erreicht ist, wird das Ventil 18
geschlossen, und das Ventil 17 geringfügig geöffnet, wodurch
hinter den Membranen 2o und 27 langsam der Unterdruck aufgehober, und Atmosphärendruck hergestellt wird. Dadurch blähen sich, wie
es in den Pig. 3 und 4 in verschiedenen Phasen dargestellt ist, beide Mambranen 2o und 27 langsam wie Ballone auf, wenn sie aufgeblasen
werden, und berühren fast gleichzeitig die Glasscheibe 35 im Zentrum. Währenddessen bleibt das Ventil 39 geöffnet, so
daß auch während des Anlegens der Membranen an die Glasscheibe die Luft im Innenraum des Behälters weiter abgesaugt wird und
der Unterdruck von etwa o,5 Torr erhalten bleibt. Dabei wird der Aufblähvorgang der Membranen so gesteuert, daß die untere Membran
2o geringfügig voreilt und so etwas eher die Glasscheibe berührt als die Membrane 27. Dadurch werden die Tragbolzen 34 entlastet,
die in diesem Augenblick, in dem die Glasscheibe 35 von der unteren Membrane getragen wird, durch die Druckluftzylinder
zurückgezogen werden.
Der Zustand der Membran 2o in dem Zeitpunkt, in dem sie die Folie 38 im mittleren Bereich gegen die Glasscheibe 35
drückt, ist in Fig. 3 mit der gestrichelten Linie 2o' dar-
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- 1o - VE
gestellt, während der Zustand der oberen Membran 27 gleichen Augenblick mit der gestrichelten Linie 27' dargestellt
ist. Mit dem weiteren Aufblähen der Membranen werden stetig von innen allseitig nach außen zunehmend die
Kontaktflächen auf beiden Seiten der Glasscheibe vergrößert. Da"die beiden Membranen sich synchron und gleichmäßig aufblähen,
verharrt die Glasscheibe in der dargestellten. Mittellage. Infolge des stetigen Wachsens der Membranoberfläche
und damit der Kontaktfläche zwischen der unteren Membran 2o
und der Glasscheibe 35 wird die Kunststoffolie 38 auf der
Glasscheibe 35 gewissermaßen abgewälzt und tangential zur
Scheibenoberfläche glattgestrichen. Zwei weitere Phasen der Verformung der Membranen sind in den Fig. 3 und 4 mit 2ο11,
2ο111 und 27", 27"' dargestellt. Durch den innigen Kontakt
mit der heißen Glasscheibe wird die wärme aktivierbare Klebeschicht
auf der Kunststoffolie 38 plastifiziert und so die Verklebung zwischen Kunststoffolie und Glasscheibe herbeigeführt.
Wenn der Atraosphärendruck hergestellt ist, wird das Ventil 17 geschlossen und über das Ventil 16 so lange Druckluft
zugeführt, bis ein Druck von etwa 2 atü auf die Glasscheibe wirkt. Dadurch wird die Folienanpressung an die
Glasscheibe und damit die Verklebung noch weiter verbessert. Der Druck von 2 atü wird eine Zeitlang, beispielsweise etwa "
2o see. lang aufrecht erhalten. Danach wird das Ventil 17 geöffnet und wieder Atmosphärendruck hergestellt und der
Behälter mit Hilfe des Druckzylinders 8 geöffnet. Die fertig kaschierte ßicherheitsglasscheibe liegt auf Grund ihres
Eigengewichtes auf der unteren Membran 2o und kann aus dem Behälter entnommen werden.
Die Fig. 5 und 6 zeigen eine andere Ausführungsform einer
erfindungsgemäßen Vorrichtung. Die Vorrichtung umfaßt wiederum einen Behälterunterteil 4o, der auf einem Ständer 41 ruht,
sowie einen Behälteroberteil 42. Der Behälteroberteil 42 ist an dem Unterteil 4o um die Achse 43 verschwenkbar ange-
. -- Tr- VE
ordnet. Die Dichtung 44 sorgt für die vakuum- und druckdichte Abdichtung zwischen den "beiden Teilen· Der an dem· ·
Arm 4-5 angelenkte Druckzylinder 46 dient zum öffnen und
Schließen des Behälters.
Im Oberteil 42 ist eine konkave starre Form 47 angeordnet
und über die Spindeln 48 an dem Oberteil 42 befestigt. Mit Hilfe der auf die Spindeln 48 wirkenden Handräder 49 kann
die Höhenlage der starren Form 47 eingestellt werden, was beispielsweise von Bedeutung ist, wenn die Form 47 gegen
eine andere Form ausgewechselt werden muß.
Die konkave Berührungsfläche dieser Form mit der Glasscheibe 5o entspricht genau der Form der Glasscheibe. Die
Glasscheibe 5o wird durch einen pneumatisch betätigten
Klemmechanismus an dieser Form fixiert. Der Klemmmechanismus
besteht aus pneumatischen Druckzylindern 5^i sin deren
Kolbenstangen 52 abwärts gerichtete Vorsprünge 53 sitzen, die
auf die Kanten der Glasscheibe 5o wirken. Dadurch bleibt
die Oberfläche der Glasscheibe 5o, auf die die Kunststofffolie
54 aufkaschiert wird, frei.
Im Unterteil 4o des Behälters ist das konvexe Formstück 55 angeordnet. In der Mitte weist das Formstück '55 eine sich
konisch verengende Öffnung 56 auf, die in die Leitung 57
übergeht. Die Leitung 57 kann über die Ventile 58, 59, 60 mit Druckluft, Atmosphärendruck oder Unterdruck beaufschlagt
werden. Auf der konvexen Formfläche des Formstückes 55 ist ein feinmaschiges Drahtgewebe 61 gelegt. Darüber ist eine
etwa 2 mm dicke Matte 62 aus gummielastischem dehnbaren Silikonkautschuk gespannt, die mit Hilfe des Winkeleisenrahmens
63 auf dem Formstück 55 befestigt ist. Der senkrechte
Schenkel des Winkeleisenrahmens 63 ist so lang, daß er geringfügig über das obere Formstück 47 hinüberragt. Er
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. " -12 - * VE
bildet so mit dem oberen Formstück 47 einen Spalt, der so ,.., . schmal ist, daß die Silikonkautschukmembran 62 beim Aufblähen
nicht in diesen Spalt eindringen kann. Die Evakuierung bzw. Belüftung des Behälters erfolgt durch die beiden Leitungen
65 bzw. 66.
Auf die Kunststoffolie 54 kann u. U., insbesondere wenn sehr
weiche Kunststoffolien auf die Glasscheibe aufgebracht werden sollen, ein Rahmen 67 aufgelegt werden. Dieser Rahmen
67 entspricht in etwa der Form der Glasscheibe 5o, ist jedoch
etwas größer als diese, so daß die Glasscheibe 5o innerhalb
dieser Platz findet. Dieser Rahmen 67 besteht zweckmäßigerweise aus massivem Metall und kann lose auf die Kunststoffolie
54 aufgelegt werden. Er bewirkt, daß die Kunststofffolie
entlang ihrem Umfang niedergehalten wird, wenn sie in ■ der Mitte durch die Membran 62 angehoben wird. Dadurch wird
ein zusätzlicher Spanneffekt erreicht, wodurch insbesondere bei sehr weichen Kunststoffolien eventuelle unerwünschte
Faltenbildung vermieden werden. Gegebenenfalls kann der Rahmen 67 auch fest mit dem Oberteil 42 verbunden werden, so daß
er sich beim Schließen des Behälters automatisch auf die Kunststoffolie auflegt. - Selbstverständlich kann ein ähnlicher
oder gleicher Rahmen auch bei der in den Figuren 1 und 2 dargestellten Vorrichtung angebracht werden.
Der Unterschied zu der in den Figuren 1 bis 4 dargestellten Vorrichtung besteht in der Hauptsache darin, daß hier nur aim
Aufkaschieren der Kunststoffolie eine Silikonkautschukmembran verwendet und die Glasscheibe auf der Oberseite durch ein
starres Formstück gehalten wird. Der Prozeß der Aufkaschierung der Kunststoffolie 54 auf die Glasscheibe ist aber derselbe,
wie er an Hand der vorangehenden Abbildungen beschrieben wurde.
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Claims (1)
- 242A085 vePatentansprüche1. Verfahren zum Herstellen einer aus einer monolithischen oder aus einem Mehrschichtenverbund bestehenden Glasscheibe und einer mit dieser verklebten Kunststoffolie bestehenden Verbundsicherheitsglasscheibe, dadurchg e kenn zeichnet , daß die ggf. mit einer Kleberschicht versehene Kunststoffolie mit Hilfe einer'' am Rand fest eingespannten und von der der Glasscheibe ' abgewandten Seite mit Druck beaufschlagbaren Membran aus einem gummielastischen hoch dehnbaren Material gegen die Glasscheibe angepreßt wird, indem der fest eingespannte Rand der Membran in einem festen Abstand von der Glasscheibe gehalten wird, wobei die Membran sich bei der Druckbeaufschlagung fortschreitend auswölbt und sich zunächst mit ihrem mittleren Teil und dann fortschreitend nach allen Seiten zu den Randbereichen der Glasscheibe hin sich gegen die Kunststoffolie anlegt und diese über die 4Klebeschicht gegen die Glasscheibe preßt.2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Glasscheibe in horizontaler Lage gehalten, .und die Kunststoffolie mit Hilfe der Membran aus gummielastischem Material gegen die nach unten weisende Oberfläche der Glasscheibe angepreßt wird.3· Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß vor dem Anpressen der Kunststoffolie an die Glasscheibe die Luft zwischen den einzelnen Schichten evakuiert wird.4* Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß während der Evakuierung der Luft zwischen den einzelnen- 14 -409 850/0815-14-2^24085 VE 235Schichten auf der der Kunststoffolie angewandten Seite der Membran aus gummielastischem Material ebenfalls ' ' ein Unterdruck erzeugt wird.5· Verfahren nach Anspruch 4-, dadurch gekennzeichnet, daß nach der Evakuierung der Luft zwischen den einzelnen Schichten auf der der Kunststoffolie abgewandten Seite der Membran aus guinmielastischem Material der -Unterdruck aufgehoben wird, so daß sich die Membran unter der Wirkung des Atmosphärendrucks ausdehnt und sich gegen die Kunststoffolie anlegt.6. Verfahren nach Anspruch 5» dadurch gekennzeichnet, daß während bzw. nach dem Aufheben des Unterdruckes auf der der Kunststoffolie abgewandten Seite der Membran die Luft in dem die Schichtanordnung aufnehmenden Raum weiter abgesaugt wird.7· Verfahren nach Anspruch 4·, 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, daß nach der Evakuierung der Luft zwischen den einzelnen * Schichten auf der der Kunststoffolie abgewandten Seite der Membran aus guinmielastischem Material ein Überdruck von mehr als 1 atm. erzeugt wird.8. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 7» dadurch gekennzeichnet, daß eine mit einer Klebeschicht beschichtete Kunststoffolie verwendet wird.9. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 7» dadurch gekennzeichnet, daß als Klebeschicht eine separate Klebefolie verwendet wird.1o. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 7» dadurch gekennzeichnet, daß als Kunststoffolie ein Material verwendet wird, das als solches in plastifiziertemZustand mit der Glasscheibe verklebbar ist.11. Verfahren nach Anspruch 8, 9 oder 1o, dadurch gekennzeichnet, daß als Material für die Klebeschicht bzw. für die Kunststoffolie ein durch Wärme aktivierbares Material verwendet, und das Verkleben der Kunststofffolie mit der Glasscheibe bei erhöhter Temperatur vorgenommen wird«12. Verfahren nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß die Glasscheibe auf die für die Aktivierung der Klebewirkung notwendige Temperatur vorgewärmt, und das Aufpressen der Kunststoffolie auf die vorgewärmte Glasscheibe innerhalb einer etwa auf Raumtemperatur befindlichen Umgebung erfolgt.13· Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß die Glasscheibe während des Anpreßvorganges der Kunststoffolie auf der der Membran abgewandten Seite durch eine der Form der Glasscheibe entsprechende starre Gegenform abgestützt wird.14. Verfahren nach Anspruch 13» dadurch gekennzeichnet, daß die Glasscheibe während des Evakuierungsvorganges der Luft zwischen den einzelnen Schichten durch eine auf die Kanten der Glasscheiben wirkende Klemmvorrichtung gehalten wird.15· Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß die Glasscheibe während des Anpreßvorganges der Kunststoffolie auf der der Mambran abgewandten Seite durch eine ebenfalls aus gummielastischem Material bestehende, am Rand fest eingespannte Membran abgestützt wird, auf die der gleiche Druck zur Einwirkung gebracht wird wie auf die die Folie anpressende Membran.4098 50/OB 11§ ~16. Verfahren nach Anspruch 1j5 oder 15, dadurch gekennzeichnet, daß die Glasscheibe während des Evakuierungsvorganges der Luft zwischen den einzelnen Schichten durch unter den Randbereich der Glasscheibe greifende Tragfinger abgestützt wird, die zurückgezogen werden, sobald die Glasscheibe durch die sich aufblähende untere Membran getragen wird.17. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 16, dadurch gekennzeichnet, daß während der Druckbeaufschlagung der Membran auf die an der Glasscheibe zur Anlage kommende Seite der Kunststoffolie entlang deren Umfang eine in entgegengesetzter Richtung wie die Membran wirkende Kraft ausgetlbt wird.18. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 17, gekennzeichnet durch einen aus zwei dicht miteinander verschließbaren Hälften (1,2j 40,42) bestehenden Behälter, Mittel (34*53) zum Halten der Glasscheibe in horizontaler Lage in diesem* Behälter, eine unterhalb der Glasscheibe im Abstand von dieser sich über den Querschnitt des Behälters erstreckende, entlang ihrem Umfang eingespannte Membran (20;62) aus gummielastischem dehnbaren Material, Mittel zum Evakuieren der Luft in dem Behälter und Mittel zum Erzeugen eines relativen Überdruckes auf der unteren Seite der Membran (20;62).19· Vorrichtung nach Anspruch 18, dadurch gekennzeichnet, daß zum Abstützen der Glasscheibe auf der oberen Seite gegen den durch die eingespannte Membran ausgeübten Druck ein In seiner Form der Form der Glasscheibe entsprechender Formkörper (47) in der oberen Hälfte (42) des Behälters angeordnet 1st.- 17 -409 8 50/081520. Vorrichtung nach Anspruch 18 und 19, dadurch gekennzeichnet, daß als Mittel zum Halten der Glasscheibe (50) in hori-· zontaler Lage oberhalb der an der Glasscheibe (50) anliegenden Fläche des Formkörpers (47) auf einander gegenüber liegende Kanten der Glasscheibe (50) zur Einwirkung kommende Klemmvorrichtungen (51, 52, 53) angeordnet sind.21. Vorrichtung nach Anspruch 18, dadurch gekennzeichnet, daß zum Abstützen der Glasscheibe (35) auf der oberen Seite gegen den durch die die Kunststoffolie an die Glasscheibe andrückende Membran (20) ausgeübten Druck in der oberen Hälfte (1) des Behälters ebenfalls eine sich über den Querschnitt des Behälters erstreckende, entlang ihrem Umfang eingespannte Membran (27) aU3 gummielastischem dehnbaren Material vorgesehen ist, die auf der von der Glasscheibe (35) abgewandten Seite mit dem gleichen Überdruck beaufschlagbar ist wie die Membran (20) .22. Vorrichtung nach Anspruch 18 und 21 dadurch gekennzeichnet, * daß als Mittel zum Halten der Glasscheibe (35) in horizontaler Lage die Seitenwände (10) durchdringende zurückziehbare Tragbolzen (3^) vorgesehen sind.Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 18 bis 22 zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 17-, gekennzeichnet durch einen die Kunststoffolie entlang ihrem Umfang belastenden Rahmen.(67).409850/0815
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