-
Einrichtung zur veränderlichen Dicktenbestimmung an Letterngießmaschinen
Die Erfindung betrifft eine Einrichtung zum Gießen von Lettern umfassend eine Gießkammer
mit einer durch eine der jeweils zu gießenden Letter entsprechende Matrize verschließbaren
Gießkammeröffnung, einer entsprechend der Dickte der jeweils zu gießenden Letter
verstellbaren Gießkammerwand und einer Gießkammerfüllvorrichtung, ein Matrizenlager
und eine Transporteinrichtung zum Überführen der Matrizen aus dem Matrizenlager
in Arbeitsstellung an der Gießkammeröffnung und zurück, wobei in einer Umlaufbahn
eine Vielzahl von entsprechend dem Einsatz aufeinanderfolgender Matrizen fortschaltbarer
Distanzstücke angeordnet ist, welche durch Anlage an einem stationären Anschlag
einerseits und an einem Einstellschieber für die verstellbare Gießkammerwand andererseits
die Stellung der verstellbaren Gießkammerwand bestimmen.
-
Eine derartige Einrichtung ist.aus der DT-OS 16 II 179.8 bekannt In
derdrt bakhriebenen Binrichtung sind die einem bestimmten Satz von Matrizen zugeordneten
Distanzstücke untereinander durch Kettenschlösser zu einer Umlaufkette verbunden,
die synchron zum jeweils erfolgenden Matrizenwechsel schrittweise fortgeschaltet
ist.
-
Soll ein anderer Satz von Lettern gegossen werden, so müssen mit den
Matrizen auch die Distanzstücke ausgewechselt werden.
-
Dabei hat sich das Auswechseln der geschlossenen Kette von Distanzstücken
als umständlich und zeitraubend erwiesen.
-
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die Sinstellvorrichtung
für die verstellbare Gießkammerwand so auszubilden, daß die Einstellvorrichtung
einfach und schnell von einem Matrizensatz auf einen anderen Matrizensatz umstellbar
ist.
-
Zur Lösung der Aufgabe wird erfindungsgemäß vorgeschlagen, daß die
Distanzstücke mit einem umlaufenden Träger lösbar verbunden sind. Dadurch können
sowohl einzelne Distanzstücke wie auch der ganze Satz von Distanzstücken mühelos
und rasch ausgetauscht werden.
-
Der Träger kann als Umlaufkette ausgebildet sein, beispielsweise nach
Art einer Fahrradkette, die mit Hilfe eines Kettenrades in geschlossenem Umlauf
zwischen dem stationären Anschlag einerseits und dem Einstellschieber andererseits
hindurch bewegt wird.
-
Eine einfache und gleichzeitig wirksame Verbindung der Distanzstücke
mit der Umlaufkette kann dadurch erfolgen, daß die DistanzstUcke zwischen den die
Kettenglieder miteinander
verbindenden Kettenachsen angeordnet sind.
Hierzu sind die Distanzstücke zweckmäßigerweise als quaderförmige Stahlstücke ausgefüit,
die sich lediglich in der senkrecht zu einer die Kettenachsen enthaltenden Ebene
verlaufenden Abmessung, d.h.
-
ihrer Höhe unterscheiden. Umzu verhindern, daß die Distanzstücke aus
ihrer Lage zwischen den Kettenachsen durch die Schwenkbewegung der Kettenglieder
gegeneinander herausgleiten, können die Distanzstücke zwischen den Kettenachsen
durch eine Federrastverbindung feststellbar sein. Eine solche Federrastverbindung
kann beispielsweise dadurch gebildet sein, daß die Distanzstücke auf einer an den
inneren Kettenlaschen anliegenden Seite eine Nut aufweisen, in die die inneren Kettenlaschen
eingreifen und daß die Distanzstücke mit Hilfe einer Blattfeder in Eingriffstellung
gehalten werden. Bei dieser Ausführung wird einerseits ein Herausfallen der Distanzstücke-
aus der Kette vermieden, auf der anderen Seite ist es mit einem leichten gegen die
Federspannung gerichteten Druck auf das Distanzstück möglich, dieses auszurasten
und aus der Umlaufkette herauszuschieben.
-
Damit man gegebenenfalls auch die Anzahl der Distanzstücke variieren
kann, ist es zJeckmäßig,wenn die Umlaufkette mindestens ein Verschlußglied aufweist.
Beispielsweise kann mindestens eine Kettenachse als lösbarer Verschlußbolzen ausgebildet
sein. So kann man die Kette jederzeit öffnen und einzelne Kettenglieder heraflsnehmen
oder weitere Kettenglieder einsetzen.
-
Da die Zwischenräume zwischen den Kettenachsen durch die eingesteckten
Distanzstücke ausgefüllt sind, erfolgt der Antrieb der Umlaufkette zweckmäßigerweise
durch ein Kettenrad mit zwei Zahnkränzen, zwischen denen die Umlaufkette geführt
ist, wobei die Zähne der Zahnkränze einen derartigen Abstand voneinander aufweisen,
daß sie in die Zwischenräume zwischen den äußeren Kettenlaschen der Umlaufkette
eingreifen.
-
Weitere Einzelheiten folgen aus den beiliegenden Zeichnungen, welche
die Erfindung anhand eines Ausführungsbeispiels erläutern.
-
Es stellen dar: Fig. 1 eine schematische Seitenansicht der erfindungsgemäBen
Einrichtung; Fig. 2 eine teilweise geschnittene Seitenansicht eines Kettenabschnittes
mit eingesetzten Distanzstücken, Fig. 3 eine Draufsicht auf den Kettenabschnitt
nach Fig. 2 und Fig. 4 einen Schnitt nach Linie IV-IV in Fig. 2.
-
In Fig. 1 erkennt man ein Magazin 10 zur Aufnahme eines Vorrates von
abzugießenden Matrizen 12 mit einem ersten Magazinschacht 14, aus dem die jeweils
abzugießenden Matrizen 12 der Reihe nach entnommen werden, und einen zweiten Magazinschacht
16, in den die Matrizen nach dem Abguß wieder eingeschoben werden. Die Magazinschächte
14 und 16 sind an ihrem nicht dargestellten oberen Ende durch einen Querschacht
verbunden, durch dendie Matrizen aus dem Magazinschacht 16 in den Magazinschacht
14 hinüberwechseln können.
-
Eine dem Magazinschacht 14 entnommene Matrize 12 wird mit Hilfe eines
Transportschiebers 18 aus ihrer Stellung a unterhalb des Magazinschachtes 14 in
eine Gießstellung b gebracht, in der sie eine Wand einer Gießkammer 20 bildet. Der
Transportschieber 18 ist mit einem schwalbenschwanzförmigen Kopf zum Eingriff in
eine passende Schwalbenschwanznut-an den Matrizen 12 ausgebildet, so daß er diese
in die Gießstellung b vorschieben und aus der Gießstellung b wieder in eine Stellung
c unterhalb des Magazinschachtes 16 zurückziehen kann, wo die Matrizen 12 mittels
eines Ausstoßers 22 in den Magazinschacht 16 geschoben werden.
-
Die Gießkammer 20 besteht aus unbeweglichen Gießkammer-teilen 24 und
einer auf die Dickte der jeweils abzugießenden Matrize 12 einstellbaren Gießkammerwand
26. Auf der der Matrize 12 gegenüberliegenden Seite der Gießkammer 20 befindet sich
eine Gießöffnung 28 an die sich ein Gießblech 30 und eine Gießspitze 32 anschließen.
Die Gießkammerwand 26 wird über einen Einstellschieber 34 verschoben, der seinerseits
durch einen Schwinghebel 35 von einer nicht dargestellten Gießwelle her betätigt
wird.
-
Die Letterngießmaschine ist durch einen Lochstreifen gesteuert, auf
dem die Anzahl der von einer Matrize abzugießenden Lettein der Matrizenwechsel sowie
die Gießzeit für eine einzelne Letter festgelegt sind. Die so weit beschriebene
Einrichtung zum Gießen von Lettern ist im wesentlichen aus der DT-OS 16 11 179.8
bekannt.
-
Die der Dickte einer abzugießenden Matrize 12 entsprechende Stellung
der Gießkammerwand 26 ist jeweils durch ein Distanzstück 36 bestimmt, das zwischen
einen festen Anschlag 38 und den Einstellschieber 34 einschiebbar ist. Matrizen
12 mit unterschiedlicher Dickte sind dementsprechend Distanzstücke 36 unterschiedlicher
Höhe zugeordnet. Die Distanzstücke 36 sind in einer der Reihenfolge der Matrizen
12 entsprechenden Reihenfolge in eine Umlaufkette 40 eingesteckt, die über Leitbleche
42 geführt zwischen dem festen Anschlag 38 und dem Einstellschieber 34 durchläuft.
Die Umlaufkette 40 ist durch ein Kettenrad 44 angetrieben, wobei die Zähne der zwei
Zahnkränze des Kettenrades 44 in die Zwischenräume zwischen den äußeren Kettenlaschen
46 der Umlaufkette 40 eingreifen. Ein mit dem Kettenrad 44 starr verbundenes Klinkenrad
48 und eine Sperrklinke 50 bewirken eine genaue Positionierung eines Distanzstückes
36 zwischen dem festen Anschlag 38 und dem Einstellschieber 34.
-
Die Distanzstücke 36 sind als quaderförmige Stahlklötze ausgebildet,
die sich lediglich in ihrer Höhe voneinander unterscheiden. Die Abmessung der Distanzstücke
in Kettenlängsrichtung entspricht genau dem Abstand zweier Kettenachsen 52 vòneinander.
-
Auf einer den inneren Kettenlaschen 54 zugewandten Seite weisen die
Distanzstücke 36 eine parallel zu den Kettenlaschen 54 verlaufende flache Nut 56
auf, die bei allen Distanzstücken 36 gleich breit ist und den gleichen Abstand von
der auf dem Anschlag 38 aufliegenden Begrenzungsfläche der Distanzstücke 36 hat.
In der Nut 56 sind die jeweils an einem Distanzstück 36 anliegenden Abschnitte der
inneren Kettenlaschen 54 so eingebettet, daß die Distanzstücke nicht aus ihrer Lage
zwischen zwei Kettenachsen 52 herausgleiten können. In dieser Stellung sind die
Distanzstücke 36 durch Blattfedern 58 gehalten (Fig. 3), die zwischen die der Nut
56 gegenüber liegende Wand des jeweiligen Distanzstückes 36 und die anliegenden
inneren Kettenlaschen 54 eingelegt sind. Die Blattfedern 58 umgreifen mit gabelförmigen
Enden(Fig.2) die Kettenachsen 52 und sind in Richtung auf die Distanz stücke 36
vorgespannt.
-
Das Auswechseln der Distanzstttcke geschieht in einfacher Weise dadurch,
daß man die Distanzstücke 36 an ihrem unteren Ende gegen die Spannung der Blattfedern58
aus der Rastverbindung mit den inneren Kettenlaschen 54 ausrückt und nach oben zwischen
den Kettenachsen 52 herausschiebt. Das Einsetzen der Distanzstücke 36 erfolgt in
umgekehrter Weise. Die erfindungsgemäße Anordung ermöglicht-somit ein höchst einfaches
und zeitsparendes Auswechseln der Distanzstücke 36, ohne daß dazu jedesmal die gesamte
Umlaufkette aus der Letterngießmaschine herausgenommen werden muß.
-
Wenn sich mit einem neuen Satz von Matrizen nicht nur die Höhe der
Distanzstücke sondern auch ihre Anzahl ändert, wird es notwendig, auch die Länge
der Umlauskette 40 zu vergrößern oder zu verktirzen. Zu diesem Zwecke sind eine
oder mehrere Kettenachsen
52 mit einem Steckbolzen 60 ausgeführt,
der jeweils an einem Ende durch einen Splint 62 gesichert ist. Auf diese Weise können
jeweils einzelne Kettenglieder herausgenommen bzw.
-
weitere Kettenglieder eingefügt werden.