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Wendeschneidmesser, insbesondere für die Holz- und Kunststoffverarbeitung
Die Erfindung betrifft ein Wendeschneidmesser, insbesondere für die Holz- und Kunststoffverarbeitung,
welches so ausgestaltet ist, dass es verdrehungssicher an einem Fräser befestigbar
ist, und eine Anzahl von Schneiden aufweist, von denen eine beliebige Schneide in
die Schneidstellung auf dem Fräser gebracht werden kann.
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Beispielsweise bei der Herstellung von Fensterprofilen ist es erwünscht,
die Profilkanten anzufassen oder abzurunden. Dies wurde bisher meist dadurch bewerkstelligt,
dass beim jeweiligen Fräser spezielle Zähne zum Anfassen oder Abrunden vorgesehen
wurden.
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Dadurch werden jedoch die Kosten des Fräsers erheblich erhöht und
auch das Nachschleifen desselben wird kompliziert und verteuert. Es besteht daher
ein Bedürfnis nach einer einfacheren und billigeren Lösung.
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Es ist bekannt, Falzköpfe mit Wendeschneidmessern auszurüsten, wobei
an einem solchen Falzkopf zwei rechteckige Wendeschneidmesser vorgesehen sind, die
sich über die ganze Breite des FalzkXopfes erstrecken. Darüber hinaus sind am vorbekannten
Falzkopf vier quadratische Wendeschneidmesser seitlich in je einer Nute drehfest
mit einer Versenkkopfschraube befestigt.
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Diese seitlich befestigten Wendeschneidmesser dienen als sogenannte
Vorschneider.
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Wendeschneidmesser haben den Vorteil, dass, wenn sich eine Schneide
abgenutzt hat, das Wendeschneidmesser anders eingesetzt werden kann, so dass eine
andere Schneidkante vorsteht. So können beim vorbekannten Falzkopf die seitlich
befestigten Wendeschneidmesser mittels der Schrauben gelöst und dann um 90 gedreht
werden, so dass eine noch unabgenutzte Schneide in die Schneidstellung gebracht
wird. Bei einem solchen quadratischen Wendeschneidmesser kann jede Ecke des Quadrates
als Schneide wirken, so dass das betreffende Wendeschneidmesser insgesamt vier Standzeiten
aufweist. Beim vorbekannten Wendeschneidmesser ist allerdings der Spanwinkel notgedrungen
negativ, so dass dieses Wendeschneidmesser praktisch nur für harte Werkstoffe anwendbar
ist. Wenn es auch möglich wäre, an jeder Seite der quadratischen Messerscheibe eine
Einbuchtung auszuschleifen, so hätte dies doch den Nachteil, dass für beide Seiten
des Falzkopfes je ein verschiedenes Wendeschneidmesser vorgesehen werden müsste,
die sich dadurch unterscheiden, dass die konischen Ansenkungen des Befestigungsloches
für die Aufnahme der Versenkkopfschrauben auf verschiedenen Seiten des Wendeschneidmessers
angeordnet sind (Spiegelsymmetrie). Schliesslich erweist es sich auch als nachteilig,
dass beim vorbekannten Wendeschneidmesser die Arretierung in einer Nute des Fräsers
erfolgt. Solche Nuten sind relativ teuer in der Herstellung, denn sowohl bei den
Nuten als auch beim Wendeschneidmesser müssten enge Toleranzen berücksichtigt werden,
um die erforderlche enge Passung für eine sichere Arretierung zu gewährleisten.
Es
ist Aufgabe der Erfindung, die geschilderten Nachteile von bekannten Wendeschneidmessern
zu vermeiden und insbesondere die Kosten für die Herstellung der Wendeschneidmesser
und der entsprechenden Fräserköpfe zu senken und die Standzeit der Wendeschneidmesser
zu erhöhen.
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Gemäss der Erfindung wird dies dadurch erreicht, dass vor jeder Schneide
eine Spannute angeordnet ist, die so ausgebildet ist, dass zur Verhinderung des
Verdrehens ein seitlich am Fräser vorspringender Teil in diese Spannute eingreifen
kann.
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Das erfindungsgemässe Wendeschneidmesser hat den Vorteil, dass es
zur Arretierung desselben genügt, am Fräser einen Stift vorzusehen, der in eine
Spannute des Wendeschneidmessers eingreift und so ein Verdrehen desselben verhindert.
Diese Art der Arretierung ist wesentlich einfacher, denn statt eine Nute am Fräser
einzufräsen, genügt es, an diesem ein Loch zu bohren und einen Stift einzupressen.
Es erweist sich auch wesentlich einfacher, die Toleranzen der Spannutenbreite einzuhalten
als die der gesamten Wendeschneidmesserbreite; dies besonders, wenn das Wendeschneidmesser
aus Hartmetall besteht. Von besonderem Vorteil erweist sich, dass das erfindungsgemässe
Wendeschneidmesser nicht eineqiadratische Form haben muss und somit die Zahl der
möglichen Schneiden nicht auf vier begrenzt werden muss. Wenn beispielsweise sechs
Spannuten vorgesehen sind, können auch sechs Schneiden vorgesehen werden, so dass
durch eine Drehung um 600 jeweils wieder eine neue Schneide in die Schneidstellung
gebracht werden kann.
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Besonders vorteilhaft erweist sich ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel
der Erfindung, bei dem eine Spannute jeweils zwischen zwei einander gegenüberliegenden
Schneiden angeordnet ist. Dies hat den Vorteil, dass die Standzeit des Wendeschneidmessers
nochmals
verdoppelt wird, denn nach der Abnützung aller Schneiden auf der einen Seite der
Spannute, braucht das Wendeschneidmesser lediglich umgelegt werden, damit die Schneiden
auf der anderen Seite der Spannute zur Verfügung stehen. Dabei ist allerdings zu
beachten, dass dabei das Schneidprofil spiegelsymmetrisch wird.
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Ein weiterer bedeutender Vorteil der beschriebenen Ausführungsform
besteht darin, dass das gleiche Wendeschneidmesser sowohl für links- als auch für
rechts laufende Fräser Verwendung finden kann. Es ist also grundsätzlich möglich,
einerseits für spiegelsymmetrische Profile mit einem Wendeschneidmesser auszukommen
und auch für links- und rechts laufende Fräser das gleiche Wendeschneidmesser zu
verwenden.
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Wenn es auch denkbar ist, andere Befestigungsmittel vorzusehen, so
wird doch vorteilhaft am Wendeschneidmesser ein Befestigungsloch ausgebildet, mit
dem es an einem Fräser mittels einer Schraube, vorzugsweise einer Versenkkopfschraube
angebracht werden kann. Dabei weist das Befestigungsloch zweckmässigerweise beidseitig
eine konische Versenkung auf. Dies erlaubt einerseits die Verwendung einer Versenkkopfschraube,
die eine Zentrierwirkung besitzt und andererseits die Verwendung des Wendeschneidmessers
auf der einen oder anderen Seite des Fräsers. Wenn die Schneiden beispielsweise
zum Anfassen oder zum Abrunden ausgebildet sind, ermöglicht ein Wenden des Wendeschneidmessers
die Bearbeitung der linken, bzw. der rechten Kante des Profils.
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Wie bereits erwähnt, ist es also nicht nötig, zwei verschieden ausgebildete
(spiegelsymmetrische) Wendeschneidmesser vorzusehen, was wiederum die Lagerhaltung
vereinfacht.
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Die Erfindung wird nun anhand eines Ausführungsbeispiels beschrieben,
wobei Bezug auf die Zeichnung genommen wird.
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Es zeigt: Figur 1 eine Ansicht des Wendeschneidmessers, das sich speziell
zum Anfasen oder Abrunden von Kanten eignet.
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Figur 2 einen Schnitt durch das Wendeschneidmesser nach Figur 1 mit
einem Profil zum Anfasen, Figur 3 einen Schnitt durch das Wendeschneidmesser von
Figur 1 mit einem Profil zum Abrunden Figur 4 die Befestigung des Wendeschneidmessers
an einem Fräser, von dem auch noch ein Fräszahn ersichtlich ist.
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Figur 5 den Fräszahn von Figur 4 und das von ihm geschaffene Profil
Figur 6 zwei Wendeschneidmesser von Figur 4 und das von ihnen verarbeitete Profil.
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Das in Figur 1 gezeichnete Wendeschneidmesser besteht im wesentlichen
aus einem quadratischen Plättchen 1 aus gehärtetem Stahl oder aus Hartmetall. In
jeder Ecke des Quadrates sind radial verlaufende Spannuten 3 vorgesehen, wobei auf
beiden Seiten der Spannute Schneiden 5 ausgebildet sind. Mit der Bezugsziffer 7
ist ein Befestigungsloch bezeichnet, das wie Figur 2 beispielsweise zeigt, auf beiden
Seiten mit einer konischen Versenkung 9 versehen sein kann.
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Für de Schneiden 5 des Wendeschneidmessers sind verschiedene Profile
möglich. So zeigt Figur 2 ein Profil zum Anfasen und Figur 3 ein Profil zum Abrunden.
Es sind daher auch noch andere Profile denkbar.
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Figur 4 zeigt die Befestigung des Wendeschneidmessers auf einem Fräser
41. Zur Arretierung des Wendeschneidmessers ist seitlich am Fräser ein Arretierstift
43 vorgesehen. Mit der Bezugsziffer 45 ist ein Fräserzahn bezeichnet. Wie Figur
5 zeigt, erzeugt der Fräserzahn 45 beispielsweise das Profil 55, das auf beiden
Seiten eine Kante 57 aufweist. Zum Anfasen, bzw. Abrunden dieser Kanten 57 dient
ein Wendeschneidmesser mit geeignetem Profil, wie dies in Figur 6 schematisch dargestellt
ist.