DE2419820C2 - Verfahren zur Herstellung von Bis-(hydroxyphenyl)-alkanen - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von Bis-(hydroxyphenyl)-alkanenInfo
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- C08G59/24—Di-epoxy compounds carbocyclic
- C08G59/245—Di-epoxy compounds carbocyclic aromatic
Description
Von Bis-(hydroxyphenyl)-alkanen ist bekannt, daß sie
sehr geeignete Ausgangsverbindungen fur die Herstellung
von u. a. flüssigen Epoxyalkvläthern sind, die über
lange Zeiträume hinweg ohne auszukristallisieren lagerfähig sind (vgl. beispielsweise die GB-PS 9 14 926).
Die Bis-(hydroxyphenyl)-alkane sind in der Hauptsache geminale Bis-(hydroxyphenyl)-alkane, und zwar
gewöhnlich die Bis (4-hydroxyphenyl)-alkane. zusammen mii deren Kernisomeren mit einer oder beiden
Hytiroxy!gruppen in der 2-Stellung.
Bekanntlich kann man die Bis (hydroxyphenyl)-alkane durch Umsetzen einer phenolischen Verbindung
entweder mit einem Keton oder mit einem Aldehyd in einem sauren Medium, vorzugsweise in Gegenwart
eines Cokatalysators. z. B. einer organischen Verbindung mit einer Mercaptogruppe. wie einem Thiol oder
einer Mercaptoalkansäure. herstellen. Dieses Verfahren ist von außerordentlicher Bedeutung für die I lerstellung
von Bis-(hydroxyphenyl)-propan durch Kondensation von Aceton und Phenol (vgl. DE AS 10 30 836). Es ist
jedoch in der Regel weniger geeignet für die Herstellung von ßiv(hydroxyphenyl)-methan durch
Kondensation von Formaldehyd und Phenol, weil sich
bei dieser Umsetzung siets erhebliche Mengen harzartiger Nebenprodukte vom Novolak Typ bilden, wie dies
etwa aus dem Beispiel 10 der USPS 24 68 982
hervorgeht. Um einigermaßen günstige Ergebnisse bei dem letztgenannten Verfahren zu erhalten, müssen im
allgemeinen bestimmte Reaktionsbedingungen in Korn bination mit besonderen Reinigungsverfahren angewendet
werden, wie dies aus der britischen Patentschrift
11 82 260 hervorgeht. Geeignete Ausgangsgemische für
die Herstellung von flüssigen F.poxyalkyläthern sind
deshalb bisher durch Vermischen von Bis (hydroxyphe nyl)-propan mit Bis (hydroxyphenyl)-mcthan hergestellt
worden, die ihrerseits getrennt, gewöhnlich in verschiedenen
Anlagen, aus Phenol und Aceton bzw. aus Phenol und Formaldehyd erzeugt worden sind.
Überraschenderweise wurde jedoch gefunden, daß
man in hohem Maße geeignete Gemische aus Bis(hydroxyphenyl) propan und Bis (hydroxyphenyl)-
'rmetlian auf eine besonders Vorteilhafte Weise herstellen
"kann, wenn man Phenol gleichzeitig sowohl mit Aceton
als auch mit Formaldehyd reagieren läßt Trotz der
verhältnismäßig hohen Reaktionsfähigkeit des Formaldehyds
im Vergleich zu der des Acctons bilden sich nur
geringe Mengen an sich vom Formaldehyd ableitenden
Nebenprodukten Unter solchen Bedingungen, die
besonders günstig für die Herstellung von Bis-(hydroxyphenyl)-propan sind. Demzufolge braucht in der Regel
kein Reinigungsverfahren angewendet zu werden, so daß nach dem Entfernen des im Überschuß eingesetzten
Phenols das Reaktionsprodukt gewöhnlich unmittelbar für die Umsetzung mit z. B. Epichlorhydrin verwendet
werden kann. Ein weiterer Vorteil beim neuen Verfahren besteht darin, daß die Vermischungsstufe
vermieden wird, da das Produkt unmittelbar in einem einzigen Arbeitsgang erhältlich ist.
Gegenstand der Erfindung ist somit ein Verfahren zur Herstellung von Bis-(hydroxyphenyl)-alkanen durch
Umsetzung von Phenol mit Carbonylverbindungen im Molverhältnis von 10 : 1 bis 25 : 1 in einem sauren
Medium, gegebenenfalls in Gegenwart eines Thiols als Cokatalysator. bei Temperaturen von 20 bis 1100C. das
dadurch gekennzeichnet ist, daß man das Phenol sowohl mit Aceton als auch mit Formaldehyd oder einer
Formaldehyd liefernden Verbindung im tv.olverhältnis
-° von Aceton zu Formaldehyd im Bereich von 5:1 bis
1 : 1 umsetzt. Dadurch erhält man ein Gemisch, das sowohl Bis-(hydroxypheny!)-nropan als anrh Bis-ihydroxyphenylj-methan
enthält. Vorzugsweise kann man auch ein Gemisch aus Aceton und Formaldehyd zum Phenol zugeben. Gegebenenfalls xann man auch die
Reaktionsteilnehmer zum Phenol getrennt, entweder gleichzeitig oder nacheinander, zugeben. Obwohl es im
letztgenannten Fall möglich ist. mit der Zugabe des zweiten Reaktionsteilnehmers nicht bis zum vollständige
gen Ablauf der Umsetzung mit dem ersten Reaktionsteilnehmer oder zumindest bis sich ein wesentlicher Teil
des ersten Reaktionsteilnehmers umgesetzt hat, zu warten, ist es doch empfehlenswert, daß der eine
Reaktionsteilnehmer kurz nach dem anderen zugegt ben wird, so daß sich nur geringe Mengen — wenn
überhaupt, so nicht mehr als 10 Prozent — des ersten Reaktionsteilnehmers umgesetzt haben, wenn die
Zugabe des zweiten Reaktionsteilnehmers zum Reaktionsgemisch in die Wege geleitet wird. In diesem F'all
■»o kann Aceton ζ. B. als erster Reaktionsteilnehmer und
Formaldehyd oder eine Formaldehyd liefernde Verbindung als zweiter Reaktionsteilnehmer verwendet
werden oder umgekehrt.
Obwohl Formaldehyd in einer beliebigen Form. z. B.
in gasförmigem Zustind. als wäßrige Lösung oder in
Form eines Vorproduktes, z. B. eines Polyoxymethylens. wie Paraformaldehyd oder Trioxan (cyclisches Tnoxymethylen).
verwendet werden kann, haben sich Formaldehyd liefernde Verbindungen als besonders vorteilhaft
erwiesen. Besonders günstige Ergebnisse werden erhalten, wenn als Formaldehyd liefernde Verbindung
Trioxan verwendet wird. Aceton wird vorzugsweise als solches eingesptzt.
Bei der Umsetzung des Phenols mit den Carbonylverbindungen
Aceton und Formaldehyd werden stöchiometrisch 2 Mol des ersteren je Mol der Summe der
letzteren benotigt Vorzugsweise setzt man das Phenol im Überschuß ein Besonders zweckmäßige Molverhältnisse
von Phenol zur Summe von Aceton und Formaldehyd liegen im Bereich von 10.1 bis 25 : 1.
vorzugsweise von 14 ■ 1 bis 16 I.
Beider Umsetzung können übliche saure Katalysatoren,
wie ChlorwasscrstoffsätirCi und Schwefelsäure
und/oder Lcwissätiren gegebenenfalls zusammen mit mindestens einem Thiol, das als Cokatalysator wirkt,
z. B. Mercaptoalkansäuren, wie /J-Mcrcapfopröpiörisäu-'
ref verwendet werden.
Ausgezeichnete Ergebnisse erhält man insbesondere
Ausgezeichnete Ergebnisse erhält man insbesondere
mit Methylmercaptan, während der saure Katalysator
vorzugsweise Chlorwasserstoffsaure ist.
Die Umsetzung kann gegebenenfalls in Gegenwart eines inerten Lösungsmittels oder Verdünnungsmittels
durchgeführt werden. Vorzugsweise werden jedoch keine Lösunngs- oder Verdünnungsmittel verwendet
Die Reaktionstemperaturen liegen innerhalb des Bereiches von 20 bis 1100C vorzugsweise von 40 bis
70° C.
Die Umsetzung kann z. B. durch Einleiten von gasförmigem Chlorwasserstoff in geschmolzenes Phenol,
wie etwa 25 bis 35 Milliäquivalente Chlorwasserstoff je 100 g Phenol, bei der Reaktionstemperatur mit
anschließender Zugabe von Aceton, in dem etwa 1 bis 10 Gewichtsprozent Methylmercaptan gelöst worden
sind, und sich sofort daran anschließender Zugabe von Formaldehyd, vorzugsweise in Form von Trioxan,
durchgeführt werden. Das erhaltene Gemisch wird dann bei der gewünschten Temperatur gerührt, bis die
Umsetzung beendet ist. Nach dem Abdampfen des überschüssigen Phenols und der Katalysatoren ist das
erhaltene Produkt gewöhnlich gebrauchsfertig, z. B. ais Ausgangssubstanz für die Herstellung flüssiger Epoxyalkyläther.
Eine vorherige Reinigung hierfür ist in der Regel nicht erforderlich.
Obwohl man ausgezeichnete Ergebnisse bei einer absatzweisen Arbeitsweise erhält, kann die Umsetzung
auch erfolgreich in Form eines kontinuierlichen Verfahrens durchgeführt werden, beispielsweise durch
kontinuierliches Einspeisen eines Gemisches der Reaktionsteilnehmer,
der Säure und gegebenenfalls des Cokatalysators in eine Reaktionszone, z. B. mit einer
Verweilzeit von 15 Minuten b;s 5 Stu- Jen.
Die Umsetzung von Phenol -nit Aceton und Trioxan z. B. liefert Gemische aus Bis-(hydrox phenyl)-propan
und Bis-(hydroxyphenyl)-methan in nahezu quantitativen Ausbeuten. Diese Gemische bestehen gewöhnlich
zu einem verhältnismäßig hohen Anteil aus den entsprechenden Bis-(4-hydroxyphenyl)-aIkanen im Vergleich
zu ihren entsprechenden gleichzeitig gebildeten Isomeren, wie 2-(4-HydroxyphenyI)-2-(2-hydroxyphenyl)-propan
und Bis-(hydroxyphenyl)-methan. Außerdem
liegen nur sehr geringe Mengen Nebenprodukte vor, die jedoch gewöhnlich unschädlich bei der
gewünschten Anwendung des Produktes sind. Es werden keinerlei Verbindungen mit einem Molekulargewicht
oberhalb 500 fei !gestellt.
Die erfindungsgemäk erhaltenen Bis-(hydroxyphe-
nyl)-a!kane sind auf einem weiten Gebiet verwendbar, z.B. bei der Herstellung von Kunststoffen und
Kunstharzen. So kann man die Gemische nach an sich gekannten Verfahren in Gemische von Epoxyalkyläther
überführen, insbesondere solche, die die entsprechenden Bis-(epoxyalkyl)-äther enthalten, wie dies z. B. aus der
lu GB-PS 9 14 926 hervorgeht.
Die Beispiele erläutern die Erfindung.
Beispiele 1 bis 3
(. Herstellung eines Gem.sches aus Bis-(hydroxynhenyl)-propan
und Bis-(hydroxyphenyl)-methan
In einem 1-Liter-Reaktionsgefäü, das mit Rührer,
Gaseinleitungsrohr. Thermometer und Rückflußkühler ausgerüstet ist. werden 470 g (5,2 Mol) Phenol bei 55°C
geschmolzen. Dann werden in die Schmelze unter Rühren 0,1? bis 0,14 Mol Chlorwasserstoffgas eingeleitet.
Anschließend wird eine Lösung von Trioxan in Aceton, das weiterhin Methylmercaptan (3 Gewichtsprozent,
bezogen auf das Aceton) enthält, auf einmal zugegeben, worauf das Gemisch 45 Minuten bei 55'C
unter Rühren stehengelassen wird.
Dann werden überschüssiges Phenol und die Kataly satoren abdestilliert, inuem das Gemisch auf 180°C bei
100Torr (0,13 bar) erhitzt wird. Das erhaltene Endpro-
3n dukt ist klebrig, doch kristallisiert es allmählich beim
Stehen zu einer harter Masse. Die Ausbeute beträgt 96 bis 100 Gewichtsprozent.
Die Reaktionsprodukte werden nach der Silylierung
mit Bis-(trimethylsily!)-acetamid mittels Gas-Flüssig-
3ΐ keits-Chromatographie analysiert. Die Ergebnisse sind
in der nachstehenden Tabelle aufgeführt. Daraus ist ersichtlich, daß em Ersatz von 10, 20 bzw. 30 Prozent
Aceton durch Fcrmaldehyd (als Trioxan) Produkte mit einem Gehalt von 9,1. 21,6 bzw. 23,7 Gewichtsprozent
ίο Bis-(hydroxypnenyl)-methan liefert. Nur das Bis-(2-hydroxyphenyl)-methan
und das Bis-(4-hydroxyphenyl)-methan, die zusammen den Hauptteil der BiS-(hydroxyphenyl)-methan-Fraktion
ausmachen, wurden mittels Modell verbindungen identifiziert.
45
Reaktionsteilnehmer, g Phenol
Aceton
Trioxan
Aceton
Trioxan
Zusammensetzung des Reaktionsproduktes, Gewichtsprozent
Bis-(2-hydroxyphenyl)-methan
2-(4-Hydroxyphenyl)-2-(2-hydroxyphenyI)-
propan
2,2-Bis-(4-hydroxyphenyl)-methan
2,2-Bis-(4-hydroxyphenyl)-propan
phenol
unbekannte Derivate, die sich Vörfl
Formaldehyd ableiten
470 | 470 | 470 |
17,3 | 15,5 | 13,5 |
1.0 | 2,0 | 3,0 |
2.6 | 7,1 | 9,0 |
4.1 | 4,4 | 3,2 |
,4,5 | 9,4 | 12,3 |
86,1 | 73,5 | 67,6 |
0,7 | 0,5 | 0,5 |
2,0
5,1
7,4
Claims (2)
1. Verfahren zur Herstellung von Bis-(hydroxyphenyl)-alkanen
durch Umsetzung von Phenol mit Carbonylverbindungen im Molverhältnis von 10 :1
bis 25 :1 in einem sauren Medium, gegebenenfalls in Gegenwart eines Thiols als Cokatalysator, bei
Temperaturen vor. 20 bis 1100C, dadurch
gekennzeichnet, daß man das Phenol sowohl mit Aceton als auch mit Formaldehyd oder einer
Formaldehyd liefernden Verbindung im Molverhältnis von Aceton zu Formaldehyd im Bereich von 5 :1
bis 1 :1 umsetzt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß man ein Gemisch aus Aceton und Formaldehyd zum Phenol zugibt.
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