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Obturator für Endoskope Die Erfindung bezieht sich auf einen Obturator
für Endoskope zum Verschließen der distalen Öffnung von Endoskopschäften zwecks
gefahrloser Einführung derselben in Körperhdhlen mit einer in das Endoskop einführbaren
Stange, an deren Ende ein abgerundeter Verschlußstopfen angeordnet ist.
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Es sind derartige Obturatoren mit einem starren Ende, mit einem gelenkigen
Ende und mit einem flexiblen Ende bekannt. Alle diese Ausführungsformen zeigen aber
den Nachteil, daß an der übergangsstelle zwischen dem
Obturatorende
und der distalen Öffnung des Endoskopschaftes eine Stufe entsteht, weil der Endoskopschaft
einen größeren Außendurchmesser haben mut als der Obturator. Beim Einführen in die
Körperhöhle entsteht nun der schwere Nachteil, daß hierdurch häufig Verletzungen
verursacht werden.
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Wenn der Endoskopschaft als Resektoskop-Schaft ausgebildet ist, befindet
sich am distalen Ende vielfach ein Verschlußhebel, um den in den Resektoskop-Schaft
eingeführten Obturator mit dem Schaft zu verriegeln.
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Dies geschieht in der Regel durch Rechtsdrehung dieses Verschlußhebels.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, den erwähnten Nachteil zu
beheben und den Obturator so zu verbessern, daß die erwähnte Stufe ganz vermieden
und somit die Gefahr von Verletzungen hierdurch beseitigt ist.
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Die Lösung dieser Aufgabe durch die Erfindung besteht darin, daß der
Verschlußstopfen an seinem proximalen Ende eine geschlitzte aufweitbare Hülse aufweist,
die von einer gummielastischen Hülse ummantelt ist, welche
durch
eine im Innern der einführbaren Stange angeordnete Vorrichtung zur Aufweitung und
Reduzierung des Durchmessers der Hülse am proximalen Ende betätigbar ist.
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Auf diese Weise besteht die Möglichkeit, den Obturator in seinem Durchmesser
nach dessen Einführen in den Endoskopschaft an der Stelle mit der Stufe aufzuweiten,
bis er an dieser Stelle den genau gleichen Durchmesser wie der Endoskopschaft erreicht
hat. Dadurch kann die Stufe ganz vermieden werden. Wenn der Obturator aus dem Endoskopschaft
wieder herausgezogen werden soll, wird durch eine entgegengesetzte Betätigung der
Durchmesser wieder soweit reduziert, wie dies zum Herausziehen erforderlich ist.
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In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, daß die Betätigungsvorrichtung
eine an ihrem Ende mit einem Gewinde versehene drehbare Betätigungsstange aufweist,
die in ein entsprechendes Gewinde des Verschlußstopfens einschraubbar ist und einen
Dornschaft mit gegenüber dem Gewindeteil vergrößerten Durchmesser mit einer abgeschrägten
Kante aufweist. Durch einfaches Drehen der Betätigungsstange um einen gewissen Winkel
kann die Verstellung sehr leicht und schnell erfolgen,
so daß die
zusätzliche Betätigung sehr einfach ist.
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Noch einfacher ist die Betätigung, wenn bei der Ausbildung des Endoskopschaftes
als Resektoskop-Schaft mit einem VerschlußhebeI dieser mit der Betätigungsstange
verbunden ist.
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Dadurch entsteht nämlich der sehr große Vorteil, daß eine zusätzliche
Betätigung überhaupt nicht vorhanden ist, weil die Betätigung des erwähnten Verschlußhebels
ohnehin erfolgen muß, um die Verriegelung oder die Entriegelung zu bewirken.
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Weitere Vorteile und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der
nun folgenden Beschreibung zweier Ausführungsbeispiele unter Hinweis auf die Zeichnung.
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In dieser zeigen: Fig. 1 eine teilweise geschnittene Seitenansicht
auf das vordere Ende des Erfindungsgegenstandes;
Fig. 2 eine gesamte
Seitenansicht auf eine erste Ausführungsform der Erfindung; Fig. 3 eine Seitenansicht
auf eine weitere Ausführungsform und Fig. 4 die Ausführungsform nach Fig. 3, jedoch
in der verriegelten Lage.
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In Fig. 1 ist der Endoskopschaft mit 11 bezeichnet, in den der Obturator
nach der Erfindung eingeführt ist.
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Dieser zeigt eine Stange 4, die hülsenförmig ausgebildet ist und gemäß
der Erfindung eine drehbare Betätigungsstange 5 aufnimmt, die vorn mit einem Gewinde
6 versehen ist, das in einer entsprechenden Gewindebohrung 7 des Verschlußstopfens
1 eingeschraubt ist. Dieser Verschlußstopfen ist nun gemäß der Erfindung mit einer
aufweitbaren Hülse 2 einstückig ausgebildet, die Schlitze 12 aufweist, welche in
in etwa kreisrunde Löcher 13 einmünden. Es ist nur ein Schlitz 12 zu sehen, diese
Schlitze sind aber am Umfang der Hülse gleichmäßig verteilt, es kann sich z.B. um
vier derartige Schlitze handeln. Die Hülse 2 zeigt einen wesentlich kleineren Außendurchmesser
als der Verschlußstopfen 1 und ist mit
einer gummielastischen Hülse
3 ummantelt, die auch einen gewissen Druck auf die Hülse ausübt, so daß diese ohne
Betätigung die in Fig. 1 dargestellte Lage einnimmt, in der sich der Obturator in
den Endoskopschaft 11 einführen und wieder herausziehen läßt.
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Wichtig ist ferner, daß eine abgerundete oder abgeschrägte Kante 8
vorn an der hülsenförmigen Stange 4 vorhanden ist, durch die die Hülse 2 aufgeweitet
wird.
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Fig. 2 zeigt eine Gesamtansicht des Erfindungsgegenstandes mit einem
Endoskopschaft 11. In dieser Stellung wird der Endoskopschaft 11 zusammen mit dem
Obturator in die Körperhöhle eingeführt. Demgegenüber zeigt Fig. 1 die Nichtbetätigungslage,
in der ein Abstand zwischen dem Ende des Endoskopschaftes 11 und der Hülse 3 vorhanden
ist, der in Fig. 2 beseitigt ist.
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Um diese Betätigung auszuführen, wird der Ring lo am Ende der Betätigungsstange
5 in Fig. 2 gedreht, wodurch die Hülse 2 nach Fig. 1 nach rechts über die abgeschrägte
oder abgerundete Kante 8 der hülsenförmigen Stange 4 aufgeschoben wird, so#daß sich
das Ende der Hülse elastisch aufweitet und dabei die Hülse 3 im
Bereich
der Stufe 14 radial nach außen schiebt. Diese Aufweitung der beiden Hülsen 2 und
3 wird nun solange fortgesetzt, bis das Ende der gummielastischen Hülse 3 mit dem
Endoskopschaft 1 genau auf gleicher Höhe liegt und sich hieran anschließt, so daß
die Stufe 14 völlig beseitigt ist. Wann dies erreicht ist, kann man optisch feststellen,
es ist aber auch möglich, eine Markierung anzubringen, damit der Ring 10 um einen
genau definierten Winkel gedreht wird. Es kann auch ein entsprechender Anschlag
vorgesehen sein, so daß der Ring 10 nur bis zum Anschlag gedreht werden muß.
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Wenn der Endoskopschaft 11 nun eingeführt ist, wird der Ring lo in
entgegengesetzter Richtung wieder zurückgedreht, wodurch das Gewinde 6 am Ende der
Betätigungsstange 5 den Verschlußstopfen 1 wieder nach links in Fig. 1 schiebt,
wobei die geschlitzte Hülse 2 aus Metall zusammen mit der gummielastischen Hülse
3 bis in die Lage nach Fig. 1 zurückfedert. In dieser Lage läßt sich daraufhin der
Obturator wieder nach rechts in den Figuren 1 und 2 herausziehen, um anschließend
das Endoskop einzuführen.
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Die Erfindung zeigt somit den groben Vorteil, daS sich die erwähnte
Stufe 14 zwischen dem Endoskopschaft 11 und dem Verschlußstopfen 1 völlig beseitigen
und ein allmählich gleitender Übergang von dem Endoskopschaft Ii zu dem Verschlußstopfen
1 herstellen läßt. Außerdem ergibt sich der Vorteil, daß sehr enge Toleranzen bei
der Fertigung des Endoskopschaftes 11 und des Verschlußstopfens 1 nicht mehr erforderlich
sind, da die früher vorhandene Stufe 14 durch zu weite Toleranzen noch vergrößert
wurde, was durch die Erfindung ganz vermieden wird.
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Die Figuren 3 und 4 zeigen eine weitere Ausführun#sform, bei der der
Endoskopschaft 11 als Resektoskop-Schaft mit einem Verschlußhebel 16 ausgebildet
ist.
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Gemäß dem Stand der Technik muß der in den Resektoskop-Schaft 11 eingefuhrte
Obturator durch Rechtsdrehung des Verschlußhebels 16 mit dem Schaft verriegelt werden.
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In Fig. 3 ist der Obturator bereits in den Schaft eingeführt, aber
noch nicht verriegelt, der Verschlußhebel 16 steht hier auf "offen".
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Dagegen ist der Obturator durch Rechtsdrehung dieses Verschlußhebels
16 gemäß Fig. 4 mit dem Schaft 11 verriegelt. Gemäß der Erfindung ist nun der Verschlußhebel
16 mit der Betätigungsstange 5 nach Fig. 1 verbunden, so daß durch die Verriegelungs-Betätigung
gleichzeitig automatisch die erwähnte Betätigung des Erfindungsgegenstandes erfolgt.
Dadurch wird erreicht, aan bei dieser Rechtsdrehung der Obturator in der erwähnten
Weise an seinem distalen Ende gespreizt wird, so daß die elastische Außenhülse 3
sich danach stufenlos an den Schaft 11 anschließt, siehe Fig. 4 oder 2.
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Die Aetätgunseinrichtung zur Aufweitung der beiden Hülsen 2 und 3
kann über die dargestellten Ausführungsbeispiele hinaus auch noch anders ausgebildet
sein, es kommt nur darauf an, daß vorzugsweise durch eine drehbare Betätigung eine
elastische Aufweitung der jfülsen 2 und 3 erfolgt. Außer einer Dreh-Betätigung durch
die Stange 5 kann natürlich beispielsweise auch noch ein axiales Verschieben der
Stange 5, eine Nocken-Betätigung und dergleichen erfolgen. Dies liegt im Rahmen
des allgemeinen Erfindungsgedankens.