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Automatische Blitz-Steuereinrichtung für elektronische Verschlüsse
Die Erfindung bezieht sich allgemein auf eine automatische Blitz-Steuereinrichtung
für photographische Kameras, und insbesondere auf eine automatische Blitz-Steuereinrichtung,
die für programmgesteuerte elektronische Verschlüsse geeignet ist. Unter "programmgesteuerter"
elektronischer Verschluß wird hier ein solcher Verschluß verstanden, der zum Zeitpunkt
der Verschlußauslösung elektrisch bestimmt, ob Blitzlicht erforderlich ist oder
nicht, und der gleichzeitig die Leuchtdauer der Blitzlampe bei deren Verwendung
zum Photographieren zu steuern vermag.
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Da bei programmgesteuerten elektronischen Verschlüssen die Verschlußlamellen
auch als Blendenringe dienen und die Blendenöffnung automatisch durch Bestimmung
der Öffnungszeit T für den Verschluß (Fig. 2) gewählt wird,
ist
es möglich, eine Anpassung einer Blendenöffnung an den Abstand zu dem zu photographierenden
Objekt dadurch zu erzielen, daß bei Beteiligung des Blitzlichts am Photographiervorgang
der einstellbare Widerstand einer die Belichtungszeit des Verschlusses bestimmenden
RC-Verzögerungsschaltung mit dem Objektivvring der Kamera synchronisiert bzw. gekoppelt
wird. Bei herkömmlichen Steuereinrichtungen war es jedoch schwierig, bei allen Belichtungszeiten
gute Koinzidenz zwischen der Öffnungscharakteristik der Verschlußlamellen bei jeder
Blendenöffnung (z.B.4t 'a2bZ oder at t01a b in 0 11 22 Fig. 2) und den Leuchtcharakteristiken
der Blitzlampen herzustellen, da die Leuchtcharakteristiken von Blitzlampen generell
relativ stark differieren. So wird beispielsweise im Falle von Strobolampen Maximalhelligkeit
unmittelbar nach Schließen-des Synchrokontaktes erreicht, während die Maximalhelligkeit
im Falle von M-Blitzlampen 13 bis 15 ms nach Schließen des Synchrokontaktes erreicht
wird.
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Außerdem hatten bekannte Blitz-Steuereinrichtungen den Nachteil, daß
ihr Schaltungsaufbau relativ kompliziert und aufwendig war, da sie eine Belichtungssteuerschaltung
zur Bestimmung der Verschlußzeit von angenähert 1/30 s zum Blitzen zusätzlich zu
einer Verschlußsteuerschaltung mit lichtelektrischen Elementen benötigten.
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Es ist demgegenüber Aufgabe der Erfindung, eine automatische Blitz-Steuereinrichtung
für elektronische Verschlüsse zur Verfügung zu stellen, welche die Helligkeit des
zu photographierenden Objekts in der Anfangsphase der Verschlußöffnung elektrisch
bestimmt, ein zur Bestimmung der Öffnungszeit dienendes photoelektrisches Element
automatisch an einen einstellbaren Widerstand anschaltet, wenn die Helligkeit des
Objekts unter einem Bezugspegel liegt, und den einstellbaren Widerstand und einen
anderen, der Bestimmung der Leuchtdauer einer Blitzlampe dienenden einstellbaren
Widerstand
mit dem Objektivring der Kamera synchronisiert bzw. koppelt, wodurch das entwickelte
Blitzlicht am wirksamsten bei jeder Blendenöffnung ausgenutzt werden kann.
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Die erfindungsgemSe Blitz-Steuereinrichtung soll dabei einen relativ
einfachen Aufbau haben und bei der Blitzphotographie eine einfache Eingabe der Belichtungsinformation,
z.B. der Filmempfindlichkeit, der Blendenöffnung, der Leitzahlen, der zu verwendenden
Blitzlampe usw. ermöglichen.
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Ausgehend von einer automatischen Blitz-Steuereinrichtung für elektronische
Verschlüsse mit einer Betriebsspannungsquelle, einem mit dieser verbndbaren ersten
Kondensator und einer Blitzlampe, die mit einem Anschluß an den ersten Kondensator
angeschaltet ist, wird zur Lösung dieser Aufgabe erfindungsgemäß vorgeschlagen,
daß die Blitz-Steuereinrichtung eine erste Transistor-Schaltstufe, die ausgangsseitig
mit dem anderen Anschluß der Blitzlampe und eingangsseitig mit einem der Einstellung
der Leuchtdauer der Blitzlampe dienenden ersten einstdlbaren Widerstand verbunden
ist, und einen mit dem ersten einstellbaren Widerstand in Reihe geschalteten zweiten
Kondensator aufweist.
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Im folgenden wird-die Erfindung anhand von in der Zeichnung dargestellten
Ausführungsbeispielen näher erläutert. Es zeigen: Fig. 1 ein Schaltbild eines Ausführungsbeispiels
der automatischen Blitz-Steuereinrichtun g; Fig. 2 ein schematisches Diagramm, das
die Öffnungscharakteristik eines programmgesteuerten Verschlusses und die Leuchtcharakteristik
einer Blitzlampe darstellt, Fig. 3 ein Teilschaltbild auf ein anderes Ausführungsbeispiel
der Schaltung zum Vergleich und zur Bestimmung der Lichtintensität; und Fig. 4 ein
Teilschaltbild von einer Schaltung, die dem in Fig. 1 dargestellten programmierbaren
Unijunctiontransistor äquivalent ist.
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In Fig. 1 ist in dem stichpunktierten Block 1 eine Belichtungssteuerschaltung
gezeigt, welche zur Steuerung der Belichtungszeit von progranmgesteuerten (program-type)
elektronischen Verschlüssen geeignet ist, und die im Block 2 dargestellte Schaltung
dient zur Steuerung der Leuchtdauer des Blitzlichtgeräts. Widerstände Rs und RA
sind mit einem in der Zeichnung nicht dargestellten Objektivring gekoppelt, und
Schalter SW2, SW5 und SW7 sind mit der Verschlußöffnung gekoppelt. SchalterSW4 und
SW6 sind jeweils so angeordnet, daß sie bei Anbungung eines Blitzlichtgeräts an
die Kamera geschlossen werden.
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Vor Einleitung des Photographervorgangs werden die Schalter SW4 und
SW6 geschlossen, wenn ein Blitzlichtgerät auf die Kamera aufgesteckt wird. Wenn
ein zu photographierendes Objekt mit Hilfe des Objektivrings scharf eingestellt
wird, so werden die Widerstandswerte der einstellbaren Widerstände Rf und RA dementsprechend
bestimmt. In der Anfangsphase nach dem Niederdrücken des Auslöseknopfes der Kamera
zur Durchführung eines Photographiervorgangs wird ein die Belichtungssteuerschaltung
1 in Betrieb setzender Schalter SW1 geschlossen und der Widerstand des photoelektrischen
Elements mit demjenigen des Bezugswiderstandes Rs zur Bestimmung der Belichtungszeit
verglichen. Wenn das zu photogrWhierende Objekt so hell ist, daß der Widerstandswert
des photoelekiischen Elements niedriger als derjenige des Bezugswiderstandes ist,
so werden Transistoren Tr1 und Tr2 leitend, während ein Transistor Tr3 gesperrt
wird. Hierdurch wird ein gesteuerter Siliziumgleichrichter SCR1 gesperrt gehalten.
In der nächsten Phase der Verschlußbetätigung wird der Verschluß sowie der Schalter
SW2 geöffnet und der EE-Photographiervorgang durch die bekannte Wirkung der Belichtungssteuerschaltung
1 durchgeführt. Ist das zu photographierende Objekt jedoch dunkel und die durch
die Belichtungssteuerschaltung 1 bestimmte Belichtungszeit beispielsweise kürzer
als 1/30 s, sovwird der Widerstandswert des photoelektrischen Elements Rx größer,
wodurch die Transitoren Tr1 und Tr2 gesperrt werden, während
der
Transistor Tr3 leitend gemacht wird. Sodann wird die an einem die Schließzeit des
Verschlusses steuernden Elektromagneten Mg anstehende Spannung über den Schalter
SW4 an die Steuerelektrode des gesteuerten Siliziumgleichrichters SCR1 angelegt,
wodurch letzterer zündet. Dadurch fließt Strom zur Erregerspule eines elektromagnetischen
Relais ML, eie Blitzphotographie-KontrolL-ampe L leuchtet auf, und ein Lichtintensitäts-Wählschalter
SW3 wird automatisch vom Kontakt a auf den Kontakt b umgeschaltet.
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Aufgrund dieses Schaltvorgangs wird der Widerstand Rf mit einem Kondensator
C1 in Reihe geschaltet, wodurch die Belichtungszeit entsprechend dem Widerstandswert
des Widerstands Rf und der Kapazität des Kondensators cl gesteuert wird. Da der
Widerstand Rf mit dem Objektivring gekoppelt ist, ist auch die Blendenöffnung (Verschlußgeschwindigkeit)
an den Abstand zum Objekt angepaßt. Bei der Blitz-Steuerschaltung 2 sind dagegen
die Widerstandwerte sowohl des Widerstandes Rf als auch des Widerstandes RA auf
Werte entsprechend der Betätigung des Objektivrings voreingestellt.
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Dies bedeutet, daß die Blitz- bzw. Zündungs-Steuerschaltung 2 so eingestellt
ist, daß die Zündung in der in Fig. 2 dargestellten Weise stattfindet: Bei der Blendenöffnung
f1 (5tor a 1b1) findet die Zündung zur Zeit t1 nach Öffnungsbeginn des Verschlusss
und bei Verwendung einer M-Blitzlampe als Blitzlichtgerät statt, während sie zur
Zeit t1' beginnt, wenn eine Strobolampe als Blitzlichtgerät verwendet wird; bei
der Blendenöffnung f2 ({itola2b2) wird die Zeit t1 auf t2 bei Verwendung einer M-Lampe
verlängert, uS t11 wird auf t2 verlängert, wenNkine Strobo-Lampe benutzt wird.
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Der programmierbare Unijunctiontransistor PUT wird daher leitend und
entwickelt an seiner Kathode K einen Impuls, wenn die Spannung Vp2 an einem Punkt
P2 geteilt durch p2 die Werte der Widerstände RVl und RV2 größer als die Spannung
V an einem Punkt P1 ist, nachdem der Schalter SW5 zupl sammen mit der Verschlußöffnung
geöffnet und die vom Widerstand RA und dem Kondensator C2 bestimmte Zeit abgelaufen
ist.
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Dadurch wird ein gesteuerter Siliziumgleichrichter SCR2 gezündet,
und die Ladung in einem Primärkondensator C3 fließt von einer Betriebsspannungsquelle
E2 über den Widerstand Rh zu einer Blitzlampe FB, wodurch letztere gezündet wird.
Bei der Blitzlichtphotographie ist es also möglich, eine optimale Blendenöffnung
(Belichtungszeit T) über die Belichtungssteuerschaltung 1 zusammen mit dem für die
Belichtungszeit T optimalen Zündbeginn t der Blitzlampe FB zu wählen, da die Widerstände
Rf und RA durch einfaches Drehen des Objektivrings (Fig. 2) eingestellt werden.
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Da die zuvor beschriebene Schaltung einen Vorwiderstand RB zusätzlich
zum Widerstand Rf zur Bestimmung der Belichtungszeit bei Blitzphotographie sowie
Widerstände R und RV2 zusätzlich zu Widerstand RA als Elemente zur Bestimmung der
Blitzdauer aufweist, ist es auch möglich, beispielsweise die Filmempfindlichkeit
und Leitzahl über die Widerstände RB, RV1 und Rv2 oder auf die Funktionen von M-Blitzlampen
und Strobo-Lampen bezogene Information einzugeben.
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Es ist ferner m4¢ich, den Bezugswiderstand RS zum Vergleichen und
Bestimmen der Belichtungszeit in der in Fig. 3 dargestellten Weise anzuschließen.
In einem solchen Fall ist es möglich, den Widerstand Rs mit dem Kondensator C1 in
Reihe zu schalten und einen Schalter SW8 mit dem Schalter SW2 derart zu koppeln,
daß das photoelektrische Element Rx mit dem Widerstand Rs zum Vergleich der Lichtintensität
in Reihe geschaltet wird, während eine Verzögerungsschaltung durch Verbinden des
photoelektrischen Elements Rx oder des Widerstands Rf in Reihe mit dem Kondensator
C1 zusammengesetzt wird.
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Die wesentlichen Merkmale der beschriebenen Einrichtung bestehen daher
darin, daß eine Blitz-Steuereinrichtung mit der Belichtungssteuerschaltung derart
gekoppelt ist,daß ein
Blitzlichtgerät automatisch währerd der Belichtungszeit
des Verschlusses betätigt wird, wobei die geeignete Filmbelichtung selbst dann erzielt
wird, wenn die Objekthelligkeit eine bestimmte Bezugs schwelle unterschritet.
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Um die Offenzeit der Verschlußlamellen mit der Zeit zu synchronisieren,
bei der das Blitzlicht seine Maximalhelligkeit erreicht, ist ein mit dem- Objektivring
gekoppelter einstellbarer Widerstand sowohl in die Belichtungssteuerschaltung als
auch in die die Blitzzündung steuernde Schaltung einbezogen.